Geister-Schocker - 113. Das Seeweib von Minsen

Geister-Schocker - 112. Ritter, Tod und Teufel

Geister-Schocker - 111. Wendigo - Kreatur aus den Wäldern

Geister-Schocker - 110. Die höllische Schrift

Geister-Schocker – 109. Atoll der Dämonen

Geister-Schocker – 108. Im Bann der Todesglocke

Geister-Schocker – 107. Der Werwolfstein

Geister-Schocker – 106. Düstermoor

 

Geister-Schocker – 104. Der Puppenmörder im Blutrausch

Geister-Schocker – 103. Im Auftrag des Bösen

Geister-Schocker – 102. Horror-Urlaub

Geister-Schocker – 101. Angriff der Todesvögel

Geister-Schocker – 100. Der Fluch der Hungersteine

Geister-Schocker – 99. Im Taumel des Irrsinns

Geister-Schocker – 98. Ein Irrer jagt Rick Masters

Geister-Schocker - 97. Hotel der lebenden Leichen

Geister-Schocker – 96. Das Phantom von Xanten

Geister-Schocker – 95. Großalarm – Die Bestien kommen

Geister-Schocker – 94. Henkersfrist um Mitternacht

Geister-Schocker – 93. Schinderhannes Rückkehr

Geister-Schocker – 92. Der Dämon der Meere

Geister-Schocker – 91. Todesschreie auf Herford Castle

Geister-Schocker – 90. Botin der Unterwelt

Geister-Schocker – 89. Die Welt der lebenden Toten

Geister-Schocker – 88. Das stille Volk

Geister-Schocker - 86. Der Hexer mit den roten Augen

Geister-Schocker – 85. Zombiehölle Afrika

Geister-Schocker - 84. Kampf um die Felsenkirche

Geister-Schocker – 83. Der Sklave des Magiers

Geister-Schocker - 82. Die Kathedrale des Todes

Geister-Schocker – 81. Das unsichtbare Grauen

Geister-Schocker – Soundtrack Part 1

Geister-Schocker – 80. Der Seelenfresser

Geister-Schocker – 79. Das Schloss der tausend Augen

Geister-Schocker – 78. Meute des Satans

Geister-Schocker – 77. Die todbringende Nixe

Geister-Schocker – 76. Kreuzfahrt in die Hölle

Geister-Schocker – 75 Der Diamantengeist

 

Geister-Schocker – 73. Vampire auf der Bohrinsel

Geister-Schocker – 72. Monster aus dem Eis

Geister-Schocker – 71. Kalter Tod durch heiße Flocken

Geister-Schocker – 70. Strand des Grauens

Geister-Schocker – Land der lebenden Toten -2-

Geister-Schocker – Zombiehölle Afrika -1-

Geister-Schocker – 69. Die Nacht der Giganten

Geister-Schocker – 68. Die Grotte des Entsetzens

Geister-Schocker – 67. Die Blumen des Bösen

Geister-Schocker – 66. Invasion des Grauens

Geister-Schocker – 65. Turm des Schreckens

Geister-Schocker – 64. Experiment des Wahnsinns

Geister-Schocker – 63. Boten des Unheils

Geister-Schocker – 62. Der Fluch des Geistes

Geister-Schocker – 61. Der Satan aus der Gruft

Geister-Schocker – 60. Hostile Area

Geister-Schocker – 59. Tagebuch des Grauens

Geister-Schocker – 58. Der Fluch der Werwolfs

Geister-Schocker – 57. Cargyro, der Schreckensdämon

Geister-Schocker – 56. Im Club der Satanstöchter

Geister-Schocker – 55. Das Werkzeug des Bösen

Geister-Schocker – 54. Mit dem Grauen hart am Wind

Geister-Schocker – Sonderedition: Gefangen im Spukschloss

Geister-Schocker – 53. Das blutige Zeichen der Hexe

Geister-Schocker – 52. Der See der stummen Schreie

Geister-Schocker – 51. Blutsbande

Geister-Schocker – 0. Gefangen in der Geisterwelt

Geister-Schocker – 50. Grabeskälte

Geister-Schocker – 49. Piratenrache

Geister-Schocker – 48. Der Tyrann aus der Tiefe

Geister-Schocker – 47. Der Zirkel des Todes

Geister-Schocker – 46. Die Schleier der Nacht

Geister-Schocker – 45. Stimmen aus dem Jenseits

Geister-Schocker – 44. Der Geist vom Kölner Dom

Geister-Schocker – 43. Griff aus dem Dunkel


Geister-Schocker - 113. Das Seeweib von Minsen



Conny Blank erhält die Warnung einer Nixe aus Wangerooge, dass dort ein schrecklicher Sturm aufziehen wird. Um zu helfen, reist Conny auf die Insel, doch ihre Warnungen an die Menschen gehen ins Leere - die Meteorologen haben keine ungewöhnlichen Phänomene entdeckt. Auch wenn Conny hartnäckig bleibt, trifft der Sturm Wangerooge unvorbereitet - und verbreitet einen Schrecken, der schlimmer ist, als Conny es je gedacht hätte...

Mit der "Serie innerhalb der Serie" um Christoph Schwarz haben die "Geister-Schocker" von Romantruhe Audio ein kleines Alleinstellungsmerkmal, da auf mysteriöse Vorgänge und damit verbundene Mythen in Deutschland eingegangen wird, was für eine besondere Stimmung sorgt. Und auch wenn der übersinnliche Ermittler nur sehr kurz vorkommt, gehört auch "Das Seeweib von Minsen" in diese Reihe, handelt die Geschichte doch von seiner Freundin und Partnerin Conny Blank. Zunächst gibt es einen kurzen Einblick in eine Szene vor einigen Jahrhunderten, bei dem es direkt sehr düster und gruselig zugeht. Und auch wenn das nicht direkt aufgegriffen wird, schwebt diese Idee natürlich auch über der kommenden Handlung. Diese startet ohne ganz große Einleitung fast mit Connys Ankunft auf der Insel, ersten Warnungen, dem Kennenlernen mit einigen Charakteren und magischen Begegnungen. Doch auch das Losbrechen des Sturms geschieht noch im ersten Drittel der Handlung und prägt somit den Hintergrund für den Großteil der Episode. Das ist intensiv geraten, zumal hier sehr actionreich und dynamisch erzählt wird. Auch der Wechsel zu anderen Schauplätzen und Figuren trägt zum Spannungsaufbau bei. Natürlich wird bald auch auf die Introszene eingegangen, doch es kommen noch deutlich mehr magische und bedrohliche Ideen ein, was für einige Überraschungen sorgt. Das ist stimmig und schmissig erzählt, bietet klassische Gruselunterhaltung, aber eben mit der eigenen Ausstrahlung der Serie um Christoph Schwarz.

Conny Blank wird auch hier wieder von Karen Schulz-Vobach gesprochen, die ihre jahrelange Erfahrung mit dem Medium Hörspiel einbringt, aber alles andere als zu routiniert klingt. Im Gegenteil: Sie bringt viel Energie ein, lässt sich auf verschiedene Stimmungen ein und verpasst ihrer Figur einige wiedererkennbare Eigenschaften. Thomas Nero Wolff hat einen herrlich überheblichen und unsympathischen Auftritt als Lindmann, den er mit seiner festen Stimme überzeugend und glaubhaft vermittelt, aber auch Wechsel in seiner Asusstrahlung zulässt. Jean Coppong spricht eine weitere wichtige und aussagekräftige Rolle mit einer sehr prägnanten Ausstrahlung und lebendiger Betonung, sodass er die Essenz Figur überzeugend vermittelt. Auch Leonie Landa, Detlef Tams und Marie Burghardt sind zu hören.

Die akustische Umsetzung ist sauber gelungen, wobei die Geräuschkulisse durchaus noch etwas kraftvoller hätte sein können - der als bedrohlich und heftig beschriebene Sturm klingt eher wie ein typischer Herbsttag in Hamburg. Auch bei der Musik wäre noch mehr möglich gewesen, teilweise sind die eingesetzten Melodien etwas generisch - sogar beim Auftritt des großen Widersachers der Episode.

Das Titelbild wirkt zunächst etwas befremdlich, man hätte nach den ersten Minuten des Hörens vielleicht eher eine andere Szenerie vermutet, die mehr mit dem Seefahrer- und Nixenthema verbunden ist. Im Endeffekt ergibt das Bild der kämpferischen Frau in dem grünen Kleid und den bedrohlichen Klauen, die ihr entgegengestreckt werden, aber durchaus Sinn.

Fazit: "Das Seeweib von Minsen" ist ein neues Solo-Abenteuer von Conny Blank aus den Geschichten um Christoph Schwarz und hat einen gelungenen Aufbau: Eine stimmungsvolle Introszene, eine kurzweilige Vorstellung der Szenerie, dann aber auch schnell eine bedrohliche Szenerie, die weite Teile des Hörspiels ausmacht und spannend und aufregend erzählt wurde. Auch wenn akustisch durchaus noch etwas mehr drin gewesen wäre, ist so eine überzeugende Episode gelungen.

VÖ: 27. September 2024
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864739194

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Geister-Schocker - 112. Ritter, Tod und Teufel



Inmitten der Wirren der Pest, in denen ganze Dörfer ausgelöscht werden, reitet ein Ritter durch die Landschaft um arme Seelen zu finden und zu seinem Lehnsherrn zu bringen, der ihnen Schutz und Zuflucht gewähren will. Als er dann in eine gefährliche Situation gerät und sich durch die Hilfe von einem merkwürdigen Fremden retten kann, wendet sich seine Situation - auch, weil ihm bald ein weiterer, ebenso rätselhafter Mann begegnet...

Mit der 112. Episode kehrt die Hörspielreihe "Geister-Schocker" ins Mittelalter zurück, nachdem auch immer wieder Episoden in der modernen Zeit spielen. Genauer noch spielt die Handlung zu Zeiten der Pest, was immer wieder merklich auf die Entwicklung einwirkt und sehr präsent wirkt. Doch ist dies eher eine Begleitung für die Handlung, in der sich der Ritter von verschiedenen dunklen Mächten manipuliert wird. Wie der Titel bereits (etwas zu offensiv) andeutet, begegnet er sowohl Tod als auch Teufel, beide versuchen mit ihm ihr ganz eigenen Ziele zu erreichen. Geschickt setzen sie die beiden unter Druck, manipulieren ihn, versuchen ihren Gegner auszustechen, was immer wieder für andere Voraussetzungen führt. Die Dynamik, die dabei entsteht, wird später durch eine weitere wichtige Figur ergänzt, die dann in einigen eher langen Szenen eine ebenso faszinierende Wirkung entfaltet. Das entfaltet eine faszinierende Stimmung und führt zu einem intensiven Abschluss, der clever erdacht ist.

Gerade einmal sechs verschiedene Stimmen sind zu hören, wobei Mark Bremer als Ritter in jeder Szene vorkommt. Seine tiefe, markante Stimme sorgt für einen überzeugenden Eindruck, zumal er ganz verschiedene Atmosphären erzeugt und mit Leidenschaft ebenso wie mit Verzagtheit spricht. Hanns Jörg Krumpolz ist in der Rolle des Teufels zu hören und verleiht ihm einen kratzenden, wütenden Klang und intoniert die Figur mit viel Kraft und Leidenschaft. Im kühlen Kontrast dazu steht Lutz Harder als Tod, seine ruhige und dennoch intensive Sprechweise verleiht der Figur eine sehr besondere Ausstrahlung. Auch Marion von Stengel, Laurine Betz und Bernd Vollbrecht sind zu hören.

Die Dialoge zwischen den Charakteren sind eher ruhig, was auch für die erzählenden Texte von Mark Bremer gilt. Die Geräuschkulisse ist deswegen insgesamt etwas mehr zurückgefahren, sorgt aber dennoch für einen passenden Hintergrund. Ähnliches gilt für die Musik, die an den richtigen Stellen passend eingebaut wurde und für zusätzliche Atmosphäre sorgt.

Eine Gewitternacht und eine dunkle Burg im Hintergrund ist fast immer eine gute Idee für ein gelungenes Titelbild, insbesondere wenn sich der Himmel dunkelviolett ausbreitet. Ergänzt wurde dies hier mit der Darstellung von Tod und Teufel mit ihren speziellen Attributen, sodass direkt ein passender Eindruck der Figuren entsteht.

Fazit: "Ritter, Tod und Teufel" sind als drei Hauptfiguren dieser Episode gut miteinander kombiniert, das gelungene Spiel der drei und die entstehenden Intrigen und Schachzüge kommen gut zur Geltung. Das mittelalterliche Umfeld, das immer wieder auch die Pest thematisiert, sorgt dabei für eine besondere Atmosphäre. Überzeugend, besonders da die Handlung immer wieder unter anderen Vorzeichen steht.

VÖ: 26. Juli 2024
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864739187

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Geister-Schocker - 111. Wendigo - Kreatur aus den Wäldern



Dass die Reise von sechs Kommilitonen in den Semesterferien nicht unbeschwert verlaufen wird, ist schon vor der Abreise klar, schließlich ist Linda eine deutliche Außenseiteren und wird von den anderen angegiftet. Und auch der Aufenthalt in dem idyllischen Nationalpark steht unter keinem guten Stern, spätestens wenn eine bedrohliche Kreatur durch die Nacht streift...

Geschichten um Werwölfe haben sich in den hiesigen Grusel- und Horrorhörspiele bereits in verschiedenen Darstellungsweisen gezeigt, die Legenden um die dämonischen Kreaturen sind eben auch sehr populär. Der Wendigo, ein nordamerikanischer Verwandter des Werwolfs, kommt hingegen merklich seltener vor. Doch die 111. Episode der "Geister-Schocker" von Romantruhe Audio schafft da Abhilfe und baut eine Geschichte um eben diese Wesen. Dabei wird zunächst auf die Gruppendynamik des Sechsertrupps eingegangen, die verschiedenen Freund- und Feindschaften und der Umgang miteinander sind reizvoll, wenn auch etwas klischeebehaftet erzählt. Die fröhliche, mal aber auch angespannte Atmosphäre bietet einen lockeren Einstieg, nach einigen Minuten kommen aber die ersten bedrohlichen Momente auf. Dies wird immer weitergetrieben, spannende und eingängige Szenen wechseln sich dabei mit Abschnitten ab, in denen man sich wieder etwas sammeln kann - ein gelungener Aufbau mit stetig nach oben zeigender Spannungskurve. Gut gefällt mir auch, dass immer wieder unterschiedliche Verdachtsmomente aufkommen, die auch noch bis zum Finale anhalten. Das Ende ist offen, nicht jedes Detail am Ende wird aufgeklärt, sodass einiges der Fantasie der Zuhörenden überlassen wird, was stimmig und passend wird. Die Erzählweise, in der eine ältere Version einer Figur die vergangenen Dinge erzählt, hat sich hier ebenfalls bewährt und erlaubt noch einmal einen anderen Zugang als einen unbeteiligten Erzähler.

Die Zusammenstellung der Sprecher ist gelungen, wobei Luisa Wietzorek als Linda noch einmal hervorsticht. Ihr kühler Ausdruck mit einer leicht kratzigen Stimme, gepaart mit den Streitigkeiten mit anderen Figuren sorgen für ausdrucksstarke Momente. Lisa May Mitsching steht ihr als Kelly als Konterpunkt zur Seite, wobei sie in die bedrohlichen Momenten zusätzlich mit viel Energie für zusätzliche Spannung sorgt. Bert Franke hat als Otis noch eine reizvolle Figur, die am Ende für einigen Wirbel sorgt. Die vierschrötige Ausdrucksweise und seine markante Stimme passen sehr gut zu der Figur. Thomas Arnold, Fabian Kluckert und Jan Makino sind ebenfalls zu hören.

Für die dichte Szenerie sorgen nicht nur die Schauspieler mit ihren Stimmen, sondern auch die akustische Gestaltung. Während viele Szenen gerade zu Beginn nur mit einer sanften Naturkulisse auskommen, werden später auch gerne lautere und markantere Geräusche eingesetzt. Hinzu kommen viele Melodien, die sich auch während der Szenen mal drohend im Hintergrund, mal die Spannung markant unterstreichend in die Dialoge mischen und die Atmosphäre so gelungen ergänzen.

Der Wendigo, der in der Geschichte für Angst und Schrecken sorgt, ist auch auf dem Titelbild zu sehen. Mir gefällt, dass er sehr nahe gezeichnet wurde und man sein Gesicht mit den spitzen Reißähnen und der haarigen Haut gut sehen kann. Als Hintergrund wurde ein Vollmond vor bedrohlich-rötlicher Kulisse eines Waldes gewählt, was für eine passende Stimmung sorgt.

Fazit: "Wendigo - Kreatur aus den Wäldern" ist eine in sich abgeschlossene, fast schon klassische Gruselgeschichte, die einige bekannte Motive enthält, diese aber unterhaltsam und sehr stimmig neu zusammensetzt. Dabei ist das Wesen des Wendigo eine überzeugende Ergänzung, wobei die verschiedenen Verdächtigungen und die dichte Atmosphäre für einen überzeugenden Eindruck sorgen.

VÖ: 24. Mai 2024
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864739170

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Geister-Schocker - 110. Die höllische Schrift



Rodney Parker hat als Privatdetektiv bereits einige seltsame Mandanten kennengelernt, sodass er sich zunächt nicht wundert, als er an einem Sonntagmorgen den Auftrag bekommt, einige verloren gegangene Bücher zu finden - zumal das angebotene Honorar mehr als großzügig ist. Doch noch ahnt er nicht, worauf er sich eingelassen hat...

Privatdetektive, die in übersinnlichen Fällen ermitteln, haben eine lange Tradition in den "Geister-Schockern" von Romantuhe Audio, auch die 110. Episode handelt von einem Ermittler, der sich ohne sein Wissen ein Mandat annimmt, das ihn in eine bedrohliche Situation katapultiert, bei der das Schicksal ganz Londons auf dem Spiel steht. Dazu wird bereits in der ersten Szene eine dichte Stimmung aufgebaut, indem ein kleiner Teaser zum eigentlichen Fall geboten wird. Erst danach schlägt die Handlung auf Hauptfigur Rodney Parker um, der den seltsamen Auftrag annimmt - und danach geht es ebenfalls zügig weiter. Dabei haben die Zuhörer ganz verschiedene Kenntnisstände, immer weiter taucht man dabei in die Hintergründe der Episode ein. Dadurch entsteht einerseits eine dynamische Erzählweise, aber eben auch eine bedrohliche Szenerie. Dabei sind auch die Nebenfiguren markant eingebaut und ein markantes Finale an das Ende gesetzt. Die übernatürliche Bedrohung ist gekont in Szene gesetzt und bringt noch einmal eine andere Note in die Serie ein.

Sascha Rotermund ist in der Rolle des Rodney Parker nicht nur in den Dialogen zu hören, sondern setzt auch einige Erzähltexte um. Beides wirkt natürlich und ausdrucksstark, sodass eine markante Figur entstanden ist, die im Fokus der Episode gut aufgehoben ist. Milton Welsh ist als Allie Valenti dabei, auch er steuert eine überzeugende Leistung bei und bringt seine Figur mit einer passenden Ausstrahlung zur Geltung. Und auch Manja Doering ist mit viel Einsatz bei der Sache, sie spricht kraftvoll und präsent, sodass ihre Dialoge eine gelungene Wirkung entfalten - insbesondere gegen Ende, wenn sie noch einmal eine andere Seite ihres Ausdrucks präsentiert. Auch Engelbert von Nordhausen, Till Hagen und Matthias Klages sind zu hören.

Die Stimmung der Episode wirkt durch die akustische Gestaltung gelungen unterstützt, wobei die jeweils vorherrschende Szenerie und die Steigerung der Spannung berücksichtigt werden. Dabei sitzt nicht jeder Klang, manche Melodien wirken dann doch etwas simpel oder vorhersehbar, doch insgesamt spielen Musik und Geräusche gut zusammen.

Das Cover wirkt mit der markanten Farbgebung mit dem fahlen, geisterhaften Grün sehr prägnant, wozu natürlich auch der Mann beiträgt, der in diesem Licht zu schreien und zu leiden scheint. Auf den zweiten Blick ist noch ein Mann mit dynamischer Pose mit einem Buch in der Hand zu sehen - was es damit auf sich hat, klärt sich im Laufe der Episode.

Fazit: "Die höllische Schrift" ist mit seinem langsamen, aber stetigen Aufbau spannend gelungen, insbesondere weil sich verschiedene Szenerien dynamisch abwechseln. Die Idee hinter der Geschichte ist kreativ umgesetzt und mit vielen markanten Szenen versehen, die insbesondere das Ende packend gestalten.

VÖ: 22. März 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864739163

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Geister-Schocker – 109. Atoll der Dämonen



Dass die Passagiere einen Flugzeugabsturz über offenem Meer überleben, scheint für alle zunächst unglaublich. Doch als sie auf einer einsam gelegenen Insel stranden, startet erst der richtige Albtraum. Denn unheimliche Wesen streifen über die Insel, bösartige Mächte machen sich breit. Nur gemeinsam kann die Gruppe überleben – und doch trennen sie sich bald voneinander…

Gerade einmal fünf Sprecher – die Szenerie der 109. Episode der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio ist recht reduziert. „Atoll der Dämonen“ wirkt dadurch sehr dicht, durch die eingegrenzten räumlichen Gegebenheiten und den engen zeitlichen Ablauf kommt die Geschichte präsent und direkt herüber. Nach einem kurzen Intro mit einem Ausblick auf den späteren Verlauf wird zunächst der turbulente Flug und der Absturz thematisiert, danach kommen auch direkt die ersten unheimlichen Elemente auf. Diese werden immer weiter ausgebaut und offenbaren neue Details, die Vermutungen der Zuhörenden mal in die eine, mal in die andere Richtung lenken. Wie man so lange im Dunkeln über die Hintergründe tappt, hat mir gut gefallen. Die Idee hinter der Episode ist dann auch überraschend und wendungsreich geraten, die durchaus einige innovative Iden beinhalten. Die langsam, aber stimmungsvoll erzählte Handlung ist spannend erzählt, am Dialogbuch hätte es aber noch Möglichkeiten zum Feinschliff gegeben. Insbesondere die häufige Wiederholung der Namen zu Beginn oder einige zu lasche Reaktionen der Figuren hätten noch ausgebügelt werden können. Insgesamt ist aber eine stimmige und unterhaltsame Geschichte geraten, die mir gut gefallen hat.

Bei gerade einmal fünf Sprechern ist die Einzelleistung natürlich besonders wichtig, und dabei sticht Milton Welsh als Scott positiv hervor. Seine raue, dunkle Stimme sorgt immer wieder für eine sehr dichte Atmosphäre und passt sich gekonnt an die verschiedenen Szenerien an, sodass eine eindringliche Aura um die Figur entsteht. Auch Thomas Arnold ist als Bill gut besetzt, er spricht mit Energie und einer glaubhaften Sprechweise, besonders in den dramatischeren Momenten setzt er gelungene Akzente. Lea Kalbhenn wirkt als Jasmin manchmal zwar etwas überspitzt, bringt aber auch viel Energie in die Handlung ein und betont ihre Szenen mit viel Ausdruck. Auch May Mitsching und Andrea Aust sind zu hören.

Akustisch wird die Szenerie vielseitig und treffend umgesetzt. Auch in vielen Spielszenen ist dabei dynamische Musik zu hören, die die Dramatik des Moments betont oder für eine unheimliche Stimmung sorgt. Die Geräuschkulisse ist dazu überzeugend ergänzt, die verschiedenen Klänge sind passend zu den Handlungen der Figuren ergänzt oder sorgen für einen passenden Hintergrund. Der Spannungsverlauf wird dabei gekonnt nachgezeichnet.

Zwei junge Menschen fliehen panisch vor einem geisterhaft leuchtenden Gesicht, das silbrig und bedrohlich über der Szenerie schwebt. Der Hintergrund mit der bewaldeten Insel wirkt dabei dezent. Das Innere ist wie immer schlicht, aber übersichtlich gestaltet, wobei auch ein kurzer Ausblick auf die nächste Episode im kleinen Booklet enthalten ist.

Fazit: „Atoll der Dämonen“ entwickelt sich von dem Flugzeugabsturz schnell und aufregend weiter, das Auftauchen geheimnisvoller Gestaltet, die langsame Wandlung der Figuren, die bedrohliche Szenerie und viele spannende Wendungen sorgen für einen flüssigen Verlauf. Dabei werden einige unerwartete, mystische Hintergründe eingebaut, die ich so zunächst nicht erwartet habe. Eine hörenswerte Episode.

VÖ: 26. Januar 2024
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738753


Geister-Schocker – 108. Im Bann der Todesglocke



In einem heftigen Unwetter nimmt der Vertreter George Cawendish die junge Maisie mit, die er mit seinem Auto völlig durchnässt hat. Und da auch er bei dem Starkregen nicht weiterfahren kann, will er sich ein Zimmer im nahegelegenen Dorf nehmen. Maisies eifersüchtiger Freund bereitet ihm nicht gerade einem warmherzigen Empfang, doch Georges Trip wird bald noch deutlich schlimmer. Denn langsam kommt er einem Fluch auf die Spur, die über der Gegend liegen soll…

Eine finstere Nacht mit heftigem Unwetter und ein Durchreisender, der in einem ihm unbekannten Dorf strandet – ein klassischer Start für eine Gruselgeschichte. Auch die 108. Episode der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio bedient sich dieser Idee, schafft dann aber doch noch eine recht individuelle Szenerie. Das liegt schon daran, dass den Zuhörenden lange Zeit nicht klar ist, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt wird – zunächst kristallisieren sich sogar mehrere mögliche Hauptfiguren heraus. Das ergibt eine dynamische Stimmung, die sich immer mehr ausweitet. Die Themen, die dabei verarbeitet sind, sind gelungen miteinander kombiniert, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammenzupassen scheinen. Der Haupthandlungsstrang um George und Maisie wird um zahlreiche Nebenschauplätze ergänzt, die aber nicht ablenken, sondern dem Gesamtkonstrukt sehr zuträglich sind. Das sorgt für eine mysteriöse und dichte Stimmung, aber auch für einige dramatische Momente. Die Hintergrundgeschichte ist gelungen erdacht und verknüpft Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Eine hörenswerte Episode, die mit einigen Überraschungen punktet.

Sascha Rotermund ist in der Rolle des George Cawendish zu hören und setzt seine prägnante Stimme auch hier überzeugend ein. Er klingt dabei dynamisch und passt sich lebendig an die verschiedenen Stimmungen an, sodass der Spannungsbogen der Handlung unterstützt wird. Auch Manja Doering hinterlässt klingt als Maisie Furgeson einen vielseitigen Eindruck und bringt die unterschiedlichen Emotionen der Rolle gut zur Geltung, besonders in den unheimlicheren Momenten habe ich sie als stark empfunden. Sehr gut gefallen hat mir Till Hagen, der seiner tiefen Stimme hier einen grollenden Unterton verleiht und die vorherrschende Atmosphäre seiner Szenen so noch mehr Ausdruck verleiht. Auch Helmut Gauss, Oliver Stritzel und Robert Griesbach sind zu hören.

Die Musik der Episode ist lebendig und dynamisch geraten und passen sich an die verschiedenen Szenerien an. Meist sind sie wabernd und bedrohlich im Hintergrund oder in den Szenenwechseln eingesetzt, manchmal treten sie aber auch mehr in den Fokus und untermalen besonders spannende Stellen. Geräusche sind insgesamt deutlich weniger eingesetzt, besonders das Läuten der titelgebenden Glocke hätte ich mir prägnanter gewünscht.

Das Titelbild erinnert mal wieder an ein altes Filmplakat, die collagenartige Zusammenstellung würde wunderbar zu einem alten Gruselfilm passen. Das erschrockene Gesicht einer jungen Frau zwischen zwei bedrohlich wirkenden, deutlich vergrößerten Augen, darüber eine weiße Kirche, die sich in den dunklen Himmel reckt – das greift die Stimmung der Episode gut auf.

Fazit: „Im Bann der Todesglocke“ baut schnell eine düstere und undurchsichtige Atmosphäre auf, die unheimliche Bedrohung ist lange Zeit undurchsichtig. Sobald die Hintergründe aufgeklärt sind, geht es noch düsterer weiter. Wie die verschiedenen Themen kombiniert sind und die Charaktere überzeugend gestaltet sind, hat mir ebenfalls gut gefallen, sodass insgesamt eine starke Episode der Serie entstanden ist.

VÖ: 24. November 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738746


Geister-Schocker – 107. Der Werwolfstein



Die Gegend um Magdeburg ist Christoph Schwarz und seinem Team wohlbekannt, hatte der übersinnliche Privatdetektiv doch schon gefährliche Begegnungen mit dämonischen Wesen. Als Hauptkommissar Kirschner um Hilfe bei angeblichen Werwolfangriffen bittet, zögert Christoph nicht lange und fährt in ein kleines Dorf in der Gegend – und sieht sich schon bald mit einer großen Bedrohung konfrontiert…

Ursprünglich waren die „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio als in sich abgeschlossene Gruselreihe konzipiert, in den mittlerweile über 100 Episoden haben sich allerdings einige wiederkehrende Charaktere etabliert. Christoph Schwarz ist einer von ihnen, der Privatdetektiv mit dem Hang zum Übernatürlichen ermittelt auch in der 107. Episode, wobei auch viel Bezug auf vorige Abenteuer genommen wird. Das ist besonders zu Anfang präsent und nimmt im Laufe der Zeit ab, ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Gefühl entstehen kann, nicht alles mitbekommen zu haben, wenn man diese Folgen noch nicht kennt. Die Geschichte ist temporeich erzählt und entwickelt sich stetig weiter, sodass sie nie auf der Stelle tritt. Durch die häufig wechselnden Bedingungen wirkt „Der Werwolfstein“ sehr dynamisch und bietet zudem einige Überraschungen. Denn obwohl eine recht klassische Idee hinter dem Werwolf-Thema steckt, gibt es doch ungewöhnliche Elemente, die in dem Kontext jedoch sehr gut funktionieren. Dass dabei auch in Gegenden ermittelt wird, die hierzulande bekannt sind, und die Schauplätze gut zur Geltung kommen, steigert den Reiz noch weiter.

Karen Schulz Vobach schlüpft erneut in die Rolle der Conny Blank und füllt sie nicht nur mit einer glaubhaften Aussprache und viel Intensität aus, sondern auch mit einer großen Portion Charme und natürlich wirkendem Witz. Sven Matthias ist als Hauptkommissar Kirschner solide unterwegs und passt gut in die Atmosphäre der Serie, wirkt streckenweise aber leider ein wenig stockend und energielos. Marion Gretchen Schmitz spricht die Rolle der Florence O’Brien, ihr heller Klang passt gut zu der Figur, zumal sie sich facettenreich an die verschiedenen Szenerien anpasst. Auch Tanja Niehoff, Marc Schülert und Stephanie Preis sind zu hören.

Die verschiedenen Stimmungen des Hörspiels werden durch die eingebaute Musik überzeugend transportiert. Sie passt sich gut an die Dialoge und besonders die Actionszenen an und verstärkt so die Wirkung, ist stilistisch aber auf einer recht geraden Linie. Die Geräusche sind vielfältig und prägnant, was für mehr Lebendigkeit und sehr wenig Subtilität sorgt.

Das Werwolf-Thema wird auf dem Cover sehr prägnant dargestellt. Ein dunkelgraues, fast bläulich schimmerndes Monster mit scharfen Krallen und spitzen Zähnen ist im Fokus zu sehen, während vor dem leuchtend roten Hintergrund mehrere verkrümmte und kämpfende Wesen zu sehen sind. Die Farbkombination wirkt dabei sehr prägnant und auffällig.

Fazit: „Der Werwolfstein“ setzt an früheren Episoden der Serie an, wobei Vorkenntnisse hilfreich, aber nicht notwendig sind. Die Zusammenstellung der Figuren erschließt sich auch aus dem Zusammenhang. Die Handlung ist dynamisch und kurzweilig erzählt, wobei einige ungewöhnliche Elemente in dem klassischen Setting eingebaut wurden. Das ist gut zusammengestellt und unterhaltsam.

VÖ: 8. September 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738739


Geister-Schocker – 106. Düstermoor



Claus Eisenbeck wird von einer Eisenbahngesellschaft beauftragt, ein abgelegenes Moor zu entwässern und für den Bau neuer Schienen trockenzulegen. Als er in dem Gasthof im nahegelegenen Dorf noch die schöne Wirtstochter Martha kennenlernt, hofft er auf ein paar schöne Wochen. Doch als er erfährt, dass vor ihm bereits ein anderer Ingenieur an der Sache gescheitert ist, und einige Bewohner merkwürdige Andeutungen über das Moor machen, kommen erste Zweifel in ihm auf…

Mit „Düstermoor“ hat Autor Andreas Masuth eine weitere in sich abgeschlossene Geschichte für die „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio geschrieben, die ohne eine der bereits bekannten Figuren auskommt. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Ingenieur Claus Eisenbeck, der von seinen unheimlichen Erlebnissen berichtet. Dabei wird die Szenerie zunächst sorgfältig aufgebaut, die Grundsituation erklärt und die Figuren vorgestellt, wobei bereits die ersten Erzählfäden und offenen Fragen aufgenommen werden. Wie sich dann die ersten übernatürlichen Momente einfädeln, immer mehr Raum einnehmen und die Zuhörenden schließlich mitten in der düsteren Szenerie stecken, ist gelungen gelöst – zumal die aufgebaute Szenerie und die Beziehungen zwischen den Figuren nicht vernachlässigt werden. Dabei geht die Handlung einige Wege, die bisher noch nicht so ausgetreten sind und neue Nuancen in die Reihe einbringen. Ich mag die Stimmung des Düstermoores und der übernatürlichen Bedrohung sehr gern, da dies reizvoll und eindringlich in die Episode eingebaut wurde, sodass stellenweise wirklicher Grusel aufkommt.

Claus Eisenbeck wird von Torsten Münchow gesprochen, dessen markante Stimme die verschiedenen Energielevel der Handlung überzeugend darbietet und so sowohl im ruhigen Beginn als auch im druckvollen Ende überzeugt. Magdalena Helmig ist als Martha Patzak zu hören, sie hat einen hellen und sanften Klang, den sie gekonnt an die verschiedenen Szenerien der Episode anpasst und gut hineinpasst. Luise Lunows unverkennbar raue und harte Stimme sorgt hier für einen imposanten Auftritt, ihre Szenen bekommen durch sie eine sehr eingängige Wirkung, was mir sehr gefallen hat. Auch Achim Buch, Jörg Hengstler und Bernd Vollbrecht sind zu hören.

Akustisch wird eine solide Kulisse für die Handlung geschaffen, wobei der Spannungsbogen nachgezeichnet wird. So kommt beispielsweise die Stimmung im Moor gut zur Geltung, indem passende Geräusche eingebaut wurden. Auch die Untermalung mit Musik ist gelungen, wobei nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch während einiger besonders markanter Dialoge auf passende Melodien gesetzt wird.

Das Titelbild zu dieser Episode ist sehr passend ausgewählt. Der Frosch mit den starrenden Augen und der roten Flüssigkeit, die aus seinem breiten Maul tropft, weckt direkt die Aufmerksamkeit. Der Hintergrund mit der Moorlandschaft, die hinter einem metallenen und geschwungenen Zaun verborgen ist, rundet das Cover gelungen ab.

Fazit: „Düstermoor“ nimmt sich anfangs Zeit, um die Geschichte aufzubauen und die Beziehungen der Figuren zu beleuchten, sodass man während der aufkommenden Spannung und den ungewöhnlichen übernatürlichen Elementen mit ihnen mitfiebern kann. Das ist kurzweilig erzählt und mit vielen unheimlichen Momenten versehen, sodass eine überzeugende Episode der Gruselreihe entstanden ist.

VÖ: 28. Juli 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738722


Geister-Schocker – 104. Der Puppenmörder im Blutrausch



Die Rede von Derrick Avondale dauert deutlich kürzer als geplant – der Mann bricht mitten auf der Bühne zusammen und kann seine Beine nicht mehr bewegen. Nicht der einzige merkwürdige Vorfall in seinem Umfeld ergibt. Jack Callum wird auf den Fall aufmerksam und beginnt mit seinem Ermittlungen. Dabei merkt er schnell, dass eine bedrohliche Macht hinter allem steckt…

Mit „Der Puppenmörder im Blutrausch“ ist bereits die 104. Episode der „Geister-Schocker“ erschienen, wobei erneut Bob Collins die Vorlage geschrieben hat. Und auch wenn seine Romane sich oft ein wenig ähnlich sind und auch hier natürlich wieder eine typische Stimmung vorherrscht: Die Erzählweise und die übernatürlichen Elemente sind durchaus ungewöhnlich für die Serie. Die Voodoo-Thematik wird schnell angesprochen (und ist ja auch durch Titel und Covermotiv bekannt), auch der Täter ist dem Hörer sofort bekannt. Dennoch werden einige Geheimnisse aufgebaut, die es zu lösen gilt und die für Spannung sorgen – natürlich neben der bedrohlichen Stimmung. Immer wieder kommt es zu Anschlägen und Attacken, die sich teilweise zwar vorausahnen lassen, aber dennoch gut platziert sind und ihre Wirkung nicht verfehlen. Mir gefällt, dass diese Episode eben nicht dem üblichen Schema folgt und viele Elemente eines Krimis hat, auch wenn dadurch manchmal ein etwas spröder Eindruck entsteht und manche Abläufe noch Feinschliff vertragen hätten. Doch der frische Wind, der durch die Episode weht, sorgt für einen unterhaltsamen Fall für Jack Cullum.

Natürlich ist in dieser Rolle wieder Christian Stark zu hören, der den übersinnlichen Ermittler pragmatisch, bodenständig und engagiert klingen lässt und somit eine kraftvolle Aura um die Figur aufbaut. Reent Reins markante Stimme passt ebenfalls gut in das Ambiente der Serie, zumal er als Derrick Avondale facettenreiche Auftritte hat und ganz unterschiedliche Gemütslagen und Emotionen präsentiert. Kerstin Draeger spricht die Rolle der Paula Deer sehr solide und mit gekonnter Betonung, sodass ein glaubhafter und präsenter Charakter entsteht. Auch Helgo Liebig, Jürgen Thormann und Andre Beyer sind zu hören.

Tom Steinbrecher hat auch für diese Episode die Musik beigesteuert, die sich gut an die Handlung anpasst und für passende Szenerien für die Dialoge sorgt. Diese wirkt oft sehr präsent, kann sich an den richtigen Stellen aber auch dezenter äußern. Die Geräuschkulisse ist treffend und glaubhaft, was die Dialoge und die Actionsequenzen lebendiger wirken lässt.

Das Voodoo-Thema wird auf dem Titelbild aufgegriffen und durch eine der typischen Puppen samt einiger Nadeln im Körper dargestellt, während eine verzerrte, dunkelviolette Fratze vor rotem Mond und eine unheimliche Fledermaus das Cover ergänzen. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben auch schon eine kleine Vorschau auf die kommende Episode.

Fazit: „Der Puppenmörder im Blutrausch“ macht einiges anders als seine Vorgänger und präsentiert in Ablauf, Thematik und Stimmung frischen Wind. Mir gefallen die meisten neuen Elemente, auch wenn ein paar Ideen noch etwas geschliffener wirken könnten. Schön, dass man hier mal wieder experimentiert hat und den Zuhörenden noch mehr Abwechslung geboten wird.

VÖ: 24. März 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738708


Geister-Schocker – 103. Im Auftrag des Bösen



Es ist nur ein kurzer Weg von zwei Meilen vom Anwesen der Familie ihrer Freundin zu ihrem eigenen Haus, dennoch wird der jungen Frau für den Weg durch das Moor der Diener des Hauses mitgegeben. Das Unweigerliche passiert dennoch: Kurz nach der Trennung der beiden wird sie angegriffen, zerfleischt und ausgesaugt. Doch welche Bestie streift durch die Gegend und bedroht die Bevölkerung…?

„Im Auftrag des Bösen“ ist mal wieder eine völlig für sich alleinstehende Episode der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio, nachdem auch immer häufiger wiederkehrende Ermittelnde zu hören waren. Die Zuhörenden können sich also erst einmal in der neuen Szenerie zurechtfinden, was dank des kurzen, aber atmosphärischen Intros auch gut gelingt. Der Angriff der Bestie ist dann auch schon nach einigen Minuten zu hören, was Spannung und Aufmerksamkeit direkt in die Höhe schnellen lässt. Mir hat gut gefallen, wie die Episode recht klar gegliedert ist und verschiedene Stationen zu hören sind. So ist es eben nicht nur die Ergründung der Identität des Täters, sondern auch das beleuchten seines Hintergrunds und ein abschießender Kampf, die hier umfassend erzählt werden. Das greift gut ineinander und sorgt für einige gelungene Spannungsbögen, auch wenn der finale Schlagabtausch ein wenig zu unspektakulär wirkt. Das nimmt im Endeffekt etwas von der vorher aufgebauten Bedrohung weg. Der Weg dorthin ist aber kurzweilig und unterhaltsam, sodass mir die Folge insgesamt gut gefallen hat.

Sascha Rotermund ist in dieser Episode in der Rolle des Joe Percy zu hören, der die Ermittlungen übernimmt. Mit starker, präsenter Stimme passt er sich gekonnt den verschiedenen Szenen an und spricht sehr lebendig. Gabrielle Petermann ist dazu eine gelungene Ergänzung, die Rolle der Terry Wincott wird durch sie überzeugend ausgefüllt, besonders in den dramatischeren Szenen sorgt sie für viel Ausdruck. Till Hagens markanter Klang verleiht dem Hofbesitzer Sir Charles eine majestätische und gediegene Aura, die einen gelungenen Kontrast zu den Horror-Elementen bildet. Auch Helmut Gauss, Oliver Stritzel und David Wittmann sind zu hören.

Bei den Geister-Schockern darf es auch man ordentlich knallen, und genau dies tut die Episode hier an zahlreichen Stellen. Bei den Actionszenen gibt es zahlreiche laute Geräusche, die jedoch die Stimmen nie zu sehr überdecken. Die Musik ist passend dazu ergänzt und unterstreicht die düstere Grundstimmung in Szenenwechseln, aber auch während einiger besonders atmosphärischer Dialoge.

Ein nostalgisches Motiv ist auch hier wieder für das Titelbild ausgewählt worden – und wieder hat es nur wenig mit der Handlung an sich zu tun. Sicherlich, die verschreckte Frau kommt vor, die Gestaltung mit der zugezogenen Kapuze kann ich auch noch erkennen, der pinkhäutige, alte Mann mit dem finsteren Mann ist aber im Hörspiel kaum zu entdecken. Ansehnlich ist das Titelbild dennoch.

Fazit: „Im Auftrag des Bösen“ startet zügig und bringt damit schnell Spannung ein. Diese wird in mehreren kleinen Bögen stetig gesteigert, was sehr gelungen ist. Nicht nur Identität, sondern auch Hintergrund und Auslöschung des Bösen werden hier packend aufbereitet. Das greift alles gut ineinander und sorgt für einen unterhaltsamen Verlauf.

VÖ: 3. Februar 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738364


Geister-Schocker – 102. Horror-Urlaub



Christoph Schwarz und Carmen Aiello wollten eigentlich nur ein paar entspannte Tage gemeinsam verbringen und eine Pause vom Übernatürlichen machen. Das klappt aber nicht so ganz, als sie im schottischen Edinburgh eine Exkursion in die unterirdischen Katakomben machen. Zahlreiche düstere Geschichten ranken sich um den Ort, und die beiden erfahren bald am eigenen Leib, dass diese nur allzu wahr sind…

Christoph Schwarz, der übersinnliche Detektiv, hat wiederkehrende Auftritte in der „Geister-Schocker“-Serie von Romantruhe Audio, die ja eigentlich in sich abgeschlossen sind. Hier gibt es aber dennoch Elemente, die sich über mehrere Folgen hinstrecken, beispielsweise die sich entwickelnden Fähigkeiten von Christoph und seiner Freundin Carmen. Dennoch können sich auch Neuzugänge in der 102. Episode schnell zurechtfinden, da die wichtigsten Elemente noch einmal kurz zusammengefasst werden. Mir gefällt aber, wie schnell die Episode auf den Punkt kommt: Nach einem Intro, das Ereignisse aus der Vergangenheit beinhaltet, schwenkt die Szenerie schnell auf den unterirdischen Ausflug um. Zügig baut sich so eine dichte und unheimliche Stimmung auf, die ersten unheimlichen und düsteren Momente kommen bald auf. Das steigert sich natürlich immer weiter und bietet eine sich stetig verdichtende Atmosphäre. Allerdings gibt es dabei auch nur wenige überraschende Momente, der grobe Ablauf lässt sich vorhersehen. Manche Details wirken dann allerdings eher aus der Luft gegriffen, aus so mancher Situation können sich die Figuren nur durch Zufall oder plötzlich aufkommende Fähigkeiten retten. Auch die Formulierung einiger Szenen wirkt nicht sehr flüssig – einige Stolpersteine sind also durchaus vorhanden, auch wenn die Atmosphäre gelungen und dicht ist.

Marie Bierstedt ist natürlich wieder in der Rolle der Carmen Aiello zu hören, mit ihrer hellen und klaren Stimme wirkt sie sehr präsent. Mir gefällt, wie sie an den richtigen Stellen einen düsteren Unterton mitschwingen lässt. Reent Reins markanter Klang ist als Professor Waxley ebenfalls überzeugend besetzt, er verleiht seinen Szenen einen überzeugenden Ausdruck und spricht wie immer sehr authentisch. Regina Lemnitz ist in einer eher kleinen Nebenrolle als Elisabeth Redcliff zu hören, durch ihre unverkennbare Art und den kraftvollen Ausdruck in der Stimme gestaltet sie diese aber sehr lebendig. Auch Sven Matthias, Vanida Karun und Kim Hasper sind zu hören.

Akustisch wird wieder der bereits bekannte Mix aus düsterer Musik und zahlreichen Geräuschen geboten, was gemeinsam für eine dichte Stimmung sorgt. Die Melodien sind auch wieder sehr atmosphärisch geraten, alles wirkt allerdings nicht stimmig. Wenn beispielsweise schnelle Laufschritte zu hören sind, die Sprechenden aber in einem sehr ruhigen Tempo sprechen und nicht ansatzweise außer Atem sind, wirkt das unglaubwürdig – zumal die Schritte auch nicht so recht ins Gesamtbild passen wollen.

Ein Mann und eine Frau klammern sich ängstlich aneinander, die Gesichte beobachten erschrocken das verzerrte Gesicht, das sich hinter dem gelblich schimmernden Fenster abzeichnet – wer die Szene vom Titelbild im Hörspiel sucht, wird nicht fündig werden, auch wenn es durchaus nostalgischen Charme verbreitet und überzeugend umgesetzt wurde.

Fazit: „Horror-Urlaub“ ist mit seinen deutlich über 70 Minuten Laufzeit etwas zu lang für das geraten, was geboten wird. Mir gefällt zwar, wie schnell auf die eigentliche Szenerie geschwenkt wird und wie dicht sich die Stimmung aufbaut. Viele Entwicklungen lassen sich jedoch einfach vorhersagen, anderes wirkt doch ziemlich hölzern.

VÖ: 25. November 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738357


Geister-Schocker – 101. Angriff der Todesvögel



Ashley Hackett und Bo Panosian sollten eigentlich Konkurrenten sein – beide sind zum Vorstellungsgespräch bei dem bekannten Forscher D. Elliot Mangold eingeladen. Überraschenderweise bekommen beide direkt eine Anstellung in seiner riesigen Voliere als Assistenten angeboten, in der insbesondere die genetische Manipulation von Weißkopfadlern erforscht wird. Doch da ahnen die beiden noch nicht, welcher Schrecken auf sie wartet…

Verrückte Wissenschaftler, Einmischung von Militär und Regierung in die Forschungen, daraus entstehende Monster und mittendrin zwei junge, recht naive Menschen, die unwissend in das Ganze verwickelt werden – der Stoff, aus dem die 101. Episode der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio entstanden sind, mutet sehr klassisch an. Dabei wird auch kein Hehl daraus gemacht, was die Hintergründe sind, viele Elemente sind direkt klar oder können einfach von den Zuhörenden (korrekt) erraten werden. Dass „Angriff der Todesvögel“ dennoch überraschen kann, liegt an den vielen kleinen Szenarien, in denen auch andere Menschen unversehens mit den titelgebenden Horrorwesen in Kontakt kommen. Diese Momente sind jeweils recht kurz geraten, sodass sie kaum Tempo aus der Entwicklung nehmen, dennoch sind sie sehr effektvoll und stellen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Menschen kurz vor. Die Erzählweise ist dabei flott und kurzweilig, der Fokus liegt gerade im zweiten Teil auf markanten Horror- und Actionszenen, sodass für Aufregung gesorgt ist. Ein wenig mehr Unvorhersehbarkeit hätte ich mir zwar gewünscht, insgesamt ist aber eine überzeugende Episode der Reihe gelungen.

Gabrielle Pietermann ist in der Rolle der Ashley Hackett zu hören und liefert eine sehr solide Leistung ab. Sie verleiht der jungen Wissenschaftlerin eine emotionale, aber auch durchsetzungsstarke Aura und betont die besonders aufregenden Momente überzeugend. Fabien Kluckert ist als Bo Panosian ebenfalls gelungen eingesetzt, er kann die leicht arrogante Art seines Charakters glaubhaft einbringen, ohne dabei direkt unsympathisch wirkt. Till Hagens unverkennbare Stimme verleiht Dr. Mangold eine sehr markante Aura, vor allem wenn er eine diabolische und irre Nuance mit einfließen lässt. Weitere Sprecher sind Andrea Aust, Sascha Rotermund und Helmut Gauß als Erzähler.

Die akustische Gestaltung hat sich im Vergleich zu früheren Folgen nicht wesentlich verändert, sodass es den sehr prägnanten Mix aus lauter Musik und eingängiger Musik gibt. Dabei ist nicht viel Raum für Subtilität, es wird meist in die Vollen gegangen und dabei die Entwicklung der Stimmung nachgezeichnet. Das passt gut zusammen und betont insbesondere die Actionszenen und Schockmomente wirkungsvoll.

Eine ganze Horde von riesigen Greifvögeln ist auf dem Cover zu sehen, vor einem gelb leuchtenden Himmel und einer modernen Skyline tragen diese zahlreiche Menschen in ihren Krallen – das Titelbild ist dieses Mal deutlich passender zu der Handlung ausgesucht und versprüht dabei nostalgischen Charme. Im Inneren ist neben den üblichen Angaben noch ein Blick auf die kommenden Episoden zu finden.

Fazit: „Angriff der Todesvögel“ bedient sich an einigen Ideen, sie sehr klassisch wirken, fügt diese aber gelungen zusammen – insbesondere auch, weil immer wieder ein Blick auf andere Figuren geworfen wird, die unvermittelt zu Opfern werden. Das Konstrukt der Episode ist deswegen gut gelungen und spannend erzählt, ebenso wie die Charaktere gut miteinander funktionieren – hörenswert!

VÖ: 30. September 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738340


Geister-Schocker – 100. Der Fluch der Hungersteine



Auf einer langen Fahrradtour ist die größte Sorge der drei Freundinnen Inga, Yvonne und Anette, dass bei einer Pause am Fluss eine Scherbe im flachen Wasser liegen könnten. Umso größer ist die Überraschung, dass sie in den Steinen eine verschlossene Weinflasche finden, die dort seit über einhundert Jahren zu liegen scheint. Noch ahnen sie nicht, welcher Schrecken sich aus dem Fund für sie ergeben wird…

Auch wenn es bereits diverse Sonderepisoden gab: Die „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio feiern mit „Der Flug der Hungersteine“ ihre 100. reguläre Episode. Ein Meilenstein, den es zu würdigen gilt – nicht viele Hörspielreihen knacken immerhin die Dreistelligkeit. Begangen wird das Jubiläum aber nicht sonderlich, vielmehr ist eine reguläre Episode entstanden, zu der Andreas Masuth das Skript beigesteuert hat. Die zunächst noch sehr friedlich, fast schon idyllische Szenerie zu Beginn ist dabei gefühlt deutlich länger als sonst, erst recht spät führt die Episode die ersten unheimlichen oder bedrohlichen Momente ein. So ist der Start zwar flüssig und durchaus unterhaltsam erzählt, wirklich dicht und packend wird die Episode aber eher später. Bei einigen der eingebauten blutigen Details wird der eine oder andere schon schlucken müssen, dafür gibt es (neben Informationen zu den Bestimmungen für historische Fundstücke in den verschiedenen Bundesländern) charismatische Charaktere, insbesondere bei den Gegenspielern der Episode. Die Offenbarungen in der Hintergrundgeschichte sind dabei gelungen umgesetzt, auch ist das letzte Drittel in der typisch dichten Stimmung der Serie umgesetzt.

Viele Stimmen in diesem Hörspiel hat man noch nicht allzu oft zu Ohr bekommen, sie wirken dadurch frisch und unverbraucht – zumal sie größtenteils sehr überzeugend agieren. Neben Antje Thiele, Bastian Sierich und Magdalena Helmig ist es besonders das Damentrio, welches eine überzeugende Figur macht. Cornelia Waibel spricht die Rolle der Yvonne energisch, präsent und mit viel Überzeugungskraft, wobei sie die lockere Stimmung am Anfang ebenso gelungen darbietet wie die späteren druckvollen Szenen. Jessica Walther-Gabory wirkt als Annette ebenfalls spontan und glaubwürdig, sie gestaltet ihre Rolle dabei vielseitig und passt sich gut an die Herausforderungen ihrer Figur an. Fraziska Endres hat als Inga ebenfalls einen präsenten Eindruck auf mich hinterlassen und sorgt mit ihrer ausdruckstarken Stimme für viele gelungene Momente.

Die Musik der Episode stammt auch in der Jubiläumsfolge von Tom Steinbrecher und Alexander Schiborr, wie immer ist sie gut auf die Handlung abgestimmt und zeichnet die Spannungsbögen der Handlung gekonnt nach. Ergänzt wird dies durch zahlreiche Geräusche, die die Dialoge lebendiger wirken lassen, besonders im letzten Drittel aber auch für eine zusätzliche Portion Nervenkitzel sorgt.

Eine sehr leicht bekleidete Frau in einem durchsichtigen Schleier kniet mit geschlossenen Augen vor einem Altar aus rotem Stein, auf dem eine einsame Kerze steht, während um sie herum blaue und grüne Lichtsäulen zu sehen sind – das Titelbild der Episode wirkt mystisch und wird durch einen lediglich angedeuteten Hintergrund ergänzt. Das Innere ist schlicht und übersichtlich gestaltet, ein Ausblick auf die nächste Episode wird aber bereit gewährt.

Fazit: Zur 100. Episode der Serie gibt es eine durchaus starke Episode, die noch einmal eine andere Szenerie beleuchtet. Angesiedelt in der heutigen Zeit (inklusive deutschen Paragrafendschungel) und mit überzeugendem Setting lässt sich die Handlung anfangs zwar etwas Zeit, nimmt dann aber Fahrt auf und präsentiert bedrohliche und aufregende Entwicklungen. Schön, dass die Charaktere dabei durchgängig gut zur Geltung kommen.

VÖ: 22. Juli 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738333


Geister-Schocker – 99. Im Taumel des Irrsinns



Harold Peabody hat einen schrecklichen Traum von der Hölle auf Erden, von dem er überzeugt ist, dass er bald zur Wirklichkeit wird. Das wird ihm umso bewusster, als seine Schwiegermutter seine Frau brutal angreift und körperlich schwer verletzt, danach aber völlig friedlich wirkt. Und so nimmt er Kontakt zu einem benachbarten Inspector von Scotland Yard auf, der wiederum den übersinnlichen Reporter Jack Callum auf den Fall aufmerksam macht…

Ursprünglich als Grusel-Reihe mit in sich abgeschlossenen Hörspielen ohne wiederkehrende Figuren konzipiert, haben sich die „Geister-Schocker“ innerhalb der letzten Jahre doch weiterentwickelt und lässt einige wiederkehrende Kämpfer gegen die Mächte der Hölle und der Dunkelheit eingeführt. Und so ist auch „Im Taumel des Irrsinns“ als 99. Episode dem Reporter Jack Callum gewidmet, der schon nach wenigen Szenen mit seinen Ermittlungen beginnt. Der Traum und die merkwürdige Wandlung einiger Mitglieder der Familie Peabody sind ein stimmungsvoller Einstieg gelungen, sodass das Interesse an der kommenden Handlung geweckt wird. Leider konnte diese Erwartung zumindest bei mir nicht erfüllt werden, was insbesondere an dem ausufernden Einsatz des Erzählers liegt. Die Texte wirken leider nicht ganz rund und eher emotionslos, sodass hier nur wenig Stimmung aufkommt. Viele Szenen verlieren so an Ausstrahlung, zumal auch das Tempo dadurch nicht merklich gesteigert wird. Diese Kombination aus eher langsamer Entwicklung, vielen Nebenarmen und einer nicht wirklich atmosphärischen Erzählweise nebst einigen sperrig wirkenden Formulierungen in den Dialogen führt dazu, dass mich diese Episode leider nicht wirklich gefangen genommen hat, auch wenn einige Szenen mit unheimlichen Momenten durchaus gelungen geraten sind.

Die Sprecher machen ihre Sache insgesamt gut und lassen die Szenerie lebendig klingen, auch wenn es in einigen Nebenrollen kleine Ausreißer nach unten gibt. Christian Stark macht seine Sache als Jack Callum aber wieder gut und bringt den engagierten und entschlossenen übersinnlichen Ermittler in den verschiedenen Szenen glaubhaft zur Geltung. Sascha Draeger sorgt als Harold Peabody ebenfalls für eine authentische Stimmung und sorgt besonders in den Introszene für atmosphärische Momente. Katja Brügger hat mir als Alexandra Harding ebenfalls gut gefallen, ihre kratzige Stimme lässt sie freundlich und überzeugend betont klingen. Weitere Sprecher sind Regina Lemnitz, Helgo Liebig und Günther Karl.

Solide ist die akustische Gestaltung der Episode geraten, bei der insbesondere viele düstere Melodien für eine überzeugende Atmosphäre sorgen. Nicht nur während der Szenenübergänge, sondern auch während besonders markanter Szenen sind diese dräuend im Hintergrund eingesetzt. Die Geräuschkulisse ist passend dazu abgemischt und mit glaubhaften Klängen versehen, wobei diese an einigen Stellen ruhig noch etwas markanter hätten sein können.

Ein skelettierter Sensenmörder vor einem blutroten Mond, eine Schar Fledermäuse mit gelb leuchtenden Augen, ein grünlich leuchtender Turm – nichts davon kommt in dem Hörspiel vor und ist doch auf dem Titelbild zu sehen, das anscheinend zu einer anderen Geschichte entstanden ist. Im Inneren des Booklets gibt es neben einer ausführlichen Vorschau auf die kommende Episode noch eine kleine Covergalerie – auch schon mit einem Ausblick bis Episode 103.

Fazit: „Im Taumel des Irrsinns“ startet stark, ist dann aber langsam und mit sehr hohem Erzähleranteil geschildert. Das hemmt die Atmosphäre merklich, neben einigen unheimlichen Szenen mögen die Stimmung und die Handlung nicht so recht in Schwung kommen. Auch wenn die Produktion stimmig und der Großteil der Sprecher überzeugend ist, gibt es deswegen hier noch Luft nach oben.

VÖ: 27. Mai 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738326


Geister-Schocker – 98. Ein Irrer jagt Rick Masters



Der Schriftsteller Dick Foster betrauert den Tod seines Onkels Colonel Anthony Drusdale – auch wenn dieser wegen seines launischen Auftretens ihm nicht gerade nahestand. Doch als der Verdacht auf ihn als Mörder fällt, um an sein Erbe zu kommen, bittet seinen alten Freund, den Privatdetektiv Rick Masters, um Mithilfe. Doch nicht nur, um seine Unschuld zu beweisen, sondern weil die Umstände des Todes ziemlich merkwürdig sind…

Rick Masters ist ein fester Bestandteil der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio, in unregelmäßigen Abständen ermittelt der Detektiv in übernatürlichen Fällen. Bei dem Titel „Ein Irrer jagt Rick Masters“ kann man sich ja bereits denken, dass sich auch die 98. Episode um diese Figur dreht – tatsächlich steht er aber noch mehr im Fokus als sonst, weil er eben nicht nur einen Fall für Außenstehende löst. Die Verknüpfung zu seinem alten Freund sorgt für einige gelungene Ideen, ebenso wie er eben bald zur Zielscheibe eines Jägers wird. Dabei ist der Aufbau zunächst recht simpel und bietet auch kaum übernatürliche Elemente, vom ersten Gespräch aus schließen sich einige Ermittlungen an. Zwar mit durchaus ungewöhnlichem Ende, aber eben noch eher gewöhnlich. Vielmehr geht es nach der Enttarnung des Täters erst richtig los, wobei es mit düsteren Drohungen, psychologischem Verwirrspiel und bedrohlichen Momenten atmosphärisch weitergeht. Auch hier ist die Entwicklung der Handlung nicht sonderlich schnell, durch die dichte Atmosphäre und der druckvollen Szenerie wirkt das aber stimmiger als im ersten Drittel der Handlung. Interessant ist auch, dass die Geschichte mit gerade einmal sechs Sprechern (alle männlich…) inklusive des Erzählers auskommt – und dieser hat nur wenige Einsätze. Aber das reicht vollkommen für ein hörenswertes und insbesondere im zweiten Teil unterhaltsames Hörspiel.

Natürlich spricht Patrick Bach auch hier wieder die Rolle des Rick Masters, er verleiht seiner Stimme dabei einen besonderen Klang und setzt die Rolle mit Spontanität und einer passenden Ausdrucksweise um. Martin Sabel überzeugt als Derrick Foster mit seiner sehr intensiven Stimme und verleiht dieser in den verschiedenen Situationen sehr passende Klänge, die sehr gut in die Szenerie der Episode passt. Auch die Rolle des Kenneth Hempshaw überzeugt durch Sprecher Reent Reins, der Polizist wird durch eine ernste Sprechweise ein einen rauen Ausdruck gelungen dargestellt. Weitere Sprecher sind Werner Wilkening, Sven Matthis und Christoph Memmert.

Akustisch wird wieder eine sehr solide Umsetzung geboten, wobei der Klang der Stimme sehr sauber ist und trotz des lebendigen Hintergrunds immer im Fokus steht. Aber die eingebauten Geräusche wirken authentisch und lebendig, während sich die Musik von Tom Steinbrecher stimmig einfügt und für verschiedene Stimmungen sorgt. Insbesondere das Finale ist dabei packend umgesetzt.

Das Titelbild ist stimmungsvoll geraten, der dunkelrote Hintergrund und die blau-violetten Akzente sorgen für eine mysteriöse Farbgebung. Das Motiv passt aber leider nicht vollkommen zu der Handlung, weder die Fledermaus noch das entstellte und wulstige Gesicht konnte ich so recht mit dem Hörspiel in Einklang bringen. Im Inneren ist neben der Liste der Mitwirkenden auch ein Ausblick auf die kommende Episode nebst anderen Produkthinweisen zu finden.

Fazit: „Ein Irrer jagt Rick Masters“ startet mit einigen eher ruhigen Eröffnungsszenen mit einem kleinen Krimi, schwenkt dann aber bald zu der eigentlichen Szenerie um Ricks irrsinnigen Gegenspieler um. Auch hier ist es weniger eine spannende Handlung, sondern das Gefühl ständiger Bedrohung in verschiedenen Konstellationen, welches die Episode reizvoll macht.

VÖ: 25.März 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738319


Geister-Schocker - 97. Hotel der lebenden Leichen



Nach einem schrecklichen und übersinnlichen Erlebnis sollte es ein erholsames Wochenende an der See für Lorna und Henry Danfourth werden, weswegen sie wieder von Peter Bull begleitet werden – in seiner Gegenwart fühlen sie sich sicher. Das Hotel, das sie beziehen, wirkt mit seinem Ausblick und der geringen Besetzung ruhig und angenehm, doch sie ahnten noch nicht, dass schon bald das Grauen über die Bewohner des Hotels hereinbrechen wird…

„Geister-Schocker“ steuert scharf auf das Jubiläum zur 100. Episode zu, der Bedarf an Gruselhörspielen, die an die guten alte Heftromane erinnern, scheint ungebrochen. Und so ist auch die 97. Episode mit dem Titel „Hotel der lebenden Leichen“ eine in sich abgeschlossene Geschichte, die mit der Erzählung einer düsteren Legende startet, die unheilvolle Ereignisse ankündigt – und danach wird erst einmal eine gruselige Szenerie rekapituliert, über die sich das Ehepaar Danfourth und Peter Bull unterhalten. Zwei gelungene Einleitungsszenen, doch schon bald bekommt der Hörer auch gruselige Momente präsentiert, in denen den Protagonisten düsteres Unheil droht. Diese Szenerie baut sich dabei immer weiter auf, die Bedrohung nimmt zu, ein schrecklicher Fluch scheint sich zu bewahrheiten. Mir gefällt, dass sich die Handlung auf das Wirken des Bösen konzentriert, sodass eine durchgängig unheimliche Szenerie geschaffen wird. Der eigentliche Kampf gegen die Mächte wird eher auf den Schluss der Handlung verschoben, was dann mit einem Knall endet. Eine gelungene Episode der Reihe, die mal weniger Action und mehr Grusel bietet. Dafür ist dann auch der vermehrte Einsatz der Erzählerin notwendig, was aber in viele Spielszenen integriert ist und so dennoch lebendig wirkt.

Katja Brügger hat als Erzählerin viel zu tun, mit ihrer rauen Stimme trifft sie genau den richtigen Ton für die vorherrschende Stimmung. Die unheimliche Szenerie wird dabei nicht nur in der Introszene, sondern auch während der gesamten Handlung aufrechterhalten. Peter Bull wird von Mark Bremer gesprochen, er spricht die Figur eindringlich und ausdrucksstark, sodass er den Druck der Handlung weiter betont und die Spannungssteigerung auch in seiner Stimme erklingen lässt. Reent Reins hat als John Mallory eine sehr prägende Episode und lässt seine Stimme dafür ganz anders klingen, als man es gewohnt ist, er spricht deutlich düsterer und unheimlicher – sehr gelungen. Weitere Sprecher sind Ingo Abel, Tanja Dohse und Peter Weis.

Akustisch wurde die Geschichte durchaus stimmig umgesetzt, viele der Szenen haben eine düstere und unheimliche Melodie zur Untermalung bekommen, was stimmungsvoll und dicht wirkt, manchmal aber auch etwas zu platt und präsent wirkt. Die Geräusche wurden passend eingebaut und sorgen für einen lebendigen Ausdruck der Dialoge – insgesamt also eine sehr solide Leistung von Tom Steinbrecher, der sich für das Sounddesign verantwortlich zeigt.

Das Titelbild passt dieses Mal deutlich besser zu der Handlung als bei anderen Episoden der Serie: Das düstere Skelett in seinem schwarzen Umhang, das unheilvoll die Arme über das Hotel ausbreitet, dazu eine Frau mit schreckgeweiteten Augen, der die Haare buchstäblich zu Berge stehen. Anders als vorher sind im Booklet aber nicht mehr die Fotos der Sprecher zu sehen, der Ausblick auf die kommende Episode ist aber geblieben.

Fazit: In „Hotel der lebenden Leichen“ liegt der Fokus auf den vielen unheimlichen Momenten, nicht auf actionreichen Kämpfen. So ist die Stimmung dicht geraten, der Verlauf ist kurzweilig und die Szenerien gelungen beschrieben. Sicherlich ist die Geschichte immer noch auf einer eher oberflächlichen Ebene, wie man es von der Serie gewohnt ist, die Elemente passen aber gut zusammen.

VÖ: 28. Januar 2022
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737251


Geister-Schocker – 96. Das Phantom von Xanten



Das erste Opfer ist ein Fotomodell, das für einige neue Bilder posieren sollte. Doch das unsichtbare Phantom im ruhigen Städtchen Xanten ist damit noch lange nicht am Ende. Und bei jedem seiner Opfer hinterlässt er einen Hinweis auf Christoph Schwarz, den Detektiv des Übersinnlichen. Dieser will um jeden Preis verhindern, dass das Phantom weitere Opfer findet und muss sich dafür schmerzhaften Erinnerungen seiner Vergangenheit stellen…

Auch in der 96. Episode kehrt Romantruhe Audio in seiner „Geister-Schocker“-Reihe zu Christoph Schwarz zurück. Der Geisterjäger hat mittlerweile einen festen Platz gefunden und taucht immer wieder in Form einer „Serie in der Serie“ auf. Dabei wird auch in „Das Phantom von Xanten“ ein wenig auf die Rahmenhandlung eingegangen, beispielsweise durch den Erwerb eines Schlosses oder der Rückkehr zu einem früheren Fall am Rande. Doch das ist nicht so exzessiv geraten, dass man der Handlung nicht auch ohne Vorkenntnisse folgen könnte. Nach einem ersten Mord mit unheimlicher Stimmung geht es recht schnell mit den ersten Szenen um Christoph Schwarz los, die für kurze Zeit eher ruhig gehalten sind, doch auch hieran hält sich die Handlung nicht lange auf und geht zügig zu einem gelungenen Mix aus Ermittlungen, unheimlichen Szenen und etwas Action über. Die Erzählweise ist temporeich und stimmig, insbesondere da immer wieder auf Uwe Pace eingegangen wird, der bereits aus einer vorigen Episode bekannt ist und hier erneut in den Mittelpunkt gerückt wird. Von ihm geht eine bedrohliche und düstere Stimmung aus, die sehr prägnant ist – zurückhaltend ist diese Episode jedenfalls nicht und passt sich damit noch mehr an die Atmosphäre der Serie an als die anderen Folgen um Schwarz. Das ist schon manchmal etwas übersteuert, für kurzweilige Unterhaltung ist aber gesorgt.

Ingo Abel ist wieder in der Rolle des Uwe Pace zu hören, der Mörder von Schwarz‘ Freundin, der in intensiven Szenen seine Mordlust auf sehr prägnante Weise darstellt. Für meinen Geschmack hätte dies mit etwas weniger Pathos noch unheimlicher gewirkt, sein Auftritt ist aber sehr präsent. Matthias Ubert ist als Josef Mutter zu hören, sein ruhiger und markanter Klang ist überzeugend in der Episode und wirkt glaubhaft und passend. Auch Sascha Rotermund punktet in der Hauptrolle des Christoph Schwarz mit seiner lebendigen und akkuraten Sprechweise, die er auch hier durchgängig zum Besten gibt. Weitere Sprecher sind Christin Deuker, Melinda Rachfahl und Franciska Friede.

Akustisch ist die Episode wieder sehr solide umgesetzt, fast jede Szene hat passende Hintergrundklänge bekommen – und wenn mal nichts zu hören ist, ergibt das auch Sinn. Hinzu kommt viel harte, rockige Musik, die die Szenenübergänge lebendig gestalten oder besonders dramatische und spannende Szenen betonen. Das ist alles sehr prägnant und wenig subtil geraten, wie es die Handlungen der Serie ja ebenfalls sind.

Das Titelbild ist nicht ganz passend und wurde aus einem Archiv für diese Episode ausgewählt, obwohl das Phantom hier grausig entstellt ist, anstatt unsichtbar zu sein. Der Hintergrund erinnert mit den kräftig eingefärbten Formen weckt einige nostalgische Erinnerungen an die 60er Jahre. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben auch wieder die Fotos einiger Sprecher.

Fazit: „Das Phantom von Xanten“ ist etwas enger mit den anderen Geschichten über Christoph Schwarz verwoben, da zurückliegende Ereignisse aufgegriffen werden. Doch auch Neueinsteiger werden sich dank einer guten Einleitung schnell zurechtfinden. Das Tempo ist hoch, die Stimmung sehr prägnant, das Ganze wirkt aber oft ein wenig überzogen. Eine solide Episode.

VÖ: 19. November 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737244


Geister-Schocker – 95. Großalarm – Die Bestien kommen



Ein kleines Dorf wurde von riesenhaften Raupen angegriffen, die mit ihrem starken Nervengift den Bauern Samuel Twigger gelähmt und getötet hat. Die junge Reporterin Jordan Hawley wittert die Story ihres Lebens und reist nach einem reißerischen Bericht dorthin, um weitere Recherchen vorzunehmen. Dort trifft sie auf Professor Bickford, der die wissenschaftliche Seite des Vorfalls untersuchen will. Doch beide ahnen nicht, dass der Schrecken noch lange nicht vorbei ist…

„Geister-Schocker“ geht dank der kontinuierlichen Veröffentlichungen bei Romantruhe mit großen Schritten auf die magische Grenze einer dreistelligen Folgenanzahl zu, mit „Großalarm – Die Bestien kommen“ ist nun die 95. Episode der Reihe erschienen. Die Bestien im Folgentitel wirken jedoch eigentlich zunächst recht harmlos: Raupen sind die Angreifer dieser Episode. Sicherlich kommt ihnen zugute, dass sie mutiert und deutlich größer als gewohnt sind, doch auch die Giftattacken sind schon an sich ein effektvolles und abwechslungsreiches Mittel für die Folge. Interessant ist die Eingangsszene: Statt den Hörer an dem ersten Angriff teilnehmen zu lassen, wird dies dem Hörer im Stil eines Zeitungsartikels berichtet. Auch das Duo aus Wissenschaftler und Reporter bringt frischen Wind in die Handlung, allerdings sind diese neuen Elemente nicht genug, um eine wirklich individuelle Folge zu erschaffen. Sowohl der Spannungsbogen als auch einige andere Ideen wirken recht vertraut, wirkliche Überraschungen bleiben aus, manches lässt sich dann doch vorausahnen. Auch wenn das Finale durchaus unterhaltsam erzählt ist, wirkt der Rest davor stellenweise etwas zu behäbig, die Folge ist mit 76 Minuten für meinen Geschmack für den gebotenen Inhalt zu lang geraten, sodass ein solides Hörspiel entsteht, welches aber etwas nach unten abfällt.

Katja Brügger übernimmt hier die für sie durchaus ungewohnte Rolle der Erzählerin, wodurch die Texte dank ihrer markanten und unverkennbaren Stimme viel Aufmerksamkeit erhalten. Ihre Betonung ist lebendig und eingängig, was überzeugend wirkt. Die junge Reporterin Jordan Hawley wird Franciska Friede mit viel Energie gesprochen, wobei sie sowohl die Hartnäckigkeit und die Energie, später aber auch den Schrecken überzeugend darbietet. Peter Weis setzt seine sehr angenehm gealterte, etwas brüchige Stimme sehr eindringlich ein und holt so das beste aus der Rolle heraus, zumal er sehr authentisch und spontan wirkt. Weitere Sprecher sind Tom Steinbrecher, Werner Wilkening und Marc Schülert.

Viele der markanten Szenen sind mit leiser Musik im Hintergrund umgesetzt, was oft für zusätzliche Spannung sorgt und die Dramatik steigert, zumal diese gut auf die Dialoge abgestimmt sind. Bei der Geräuschkulisse stechen die gefräßigen Raupenhorden heraus, aber auch die anderen Sounds sind treffend eingefügt und unterlegen recht plakativ die Handlungen der Figuren.

Auf dem Cover ist eine riesige Echse zu sehen, umgeben von einigen urzeitlichen Vögeln und eine Menschengruppe in einem Auto angreifend – und das hat rein gar nichts mit der Handlung der Episode zu tun. Gepaart mit dem Titel weckt das durchaus falsche Erwartungen beim Hörer. Der Klappentext nähert sich schon eher der Handlung an, ist in dieser Form aber ebenfalls nicht zu hören. Wie immer gibt es im Inneren neben den üblichen Angaben auch wieder schwarz-weiße Fotos einiger Sprecher.

Fazit: Raupen statt Urzeitwesen, Reporter und Wissenschaftler statt übersinnlichem Ermittler – ein paar neue Elemente sind hier zwar vorhanden, aber wirklich frisch wirkt „Großalarm – Die Urzeitmonster kommen“ leider dennoch nicht. Vielleicht auch, weil die Folge für das Gebotene zu lang wirkt, aber auch, weil der Handlungsverlauf doch recht vorhersehbar wirkt. Deswegen leider nur eine Episode im mittleren Bereich.

VÖ: 24. September 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737237


Geister-Schocker – 94. Henkersfrist um Mitternacht



Es ist das große Event in London, mit dem Gastgeber Robert Brookland nicht nur die High Society beeindrucken will. Akribisch hat er das Penthouse im obersten Stockwerk eines Hochhauses vorbereitet – und seine Gäste praktisch dort eingesperrt. Er will auch seiner Frau eine Lektion erteilen, die ihm mit ihrer Furchtlosigkeit schrecklich auf die Nerven geht. Doch das Highlight der Party soll erst um Mitternacht stattfinden…

Für die 94. Episode der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio hat erneut Bob Collins das Drehbuch beigesteuert, der Reporter und Kämpfer gegen die Mächte der Dunkelheit Jack Callum ist dabei Hauptfigur und ermittelt in einem ungewöhnlichen Fall. Denn schon in den ersten Szenen wird beschrieben, wie der Gastgeber einer Party sein Penthouse akribisch abgeriegelt und so einige unappetitliche und unheimliche Überraschungen vorbereitet hat. Schnell gesteht er jedoch seinem Gast Jack Callum, dass auch ihm einige Dinge merkwürdig vorkommen und scheinbar wirklich übernatürliche Mächte am Werk sind. Klingt konstruiert? So wirkt es auch während des Hörspiels selbst. Doch dazu muss auch erwähnt werden, dass die Handlung so schnell Fahrt aufnimmt und schon kurz nach dem Start einige unheimliche Szenen aufkommen. Auch für spannende Momente ist gesorgt, dramatische Entwicklungen, übernatürliche Ereignisse – da, das ist alles unterhaltsam geraten. Doch das Wording wirkt nicht ganz ausgereift, sprachlich steif wirkende Dialoge, dazu recht aufgeblasene Erzähltexte mit unheilvollen Fragen oder pathetischem Ausdruck. Es macht zwar Spaß, der Handlung zu folgen, weil sie kurzweilig und unterhaltsam geraten ist. Es gibt aber eben auch einige Stolpersteine, die den Erzählfluss stören und mich nicht so recht überzeugen konnten, sodass ein eher solider Eindruck von „Henkersfrist um Mitternacht“ entstanden ist.

Natürlich ist Christian Stark wieder als Jack Callum zu hören, er sorgt mit seiner markanten Stimme für einen gelungenen Eindruck des Geisterjägers ist fügt besonders den dramatischen Szenen eine überzeugende Stimmung hinzu. Auch Ingo Abel als Robert Brookland hat mir gut gefallen, sein dominantes Auftreten, aber auch seine spätere Verwirrung oder Angst bringt er glaubhaft und mit überzeugendem Ausdruck zur Geltung. Eleanor Curtis wird von Tanja Dohse gekonnt in Szene gesetzt und punktet mit rauer und sehr betonter Stimme, was für einige ausdrucksstarke Momente sorgt. Weitere Sprecher sind Ftanciska Friede, Marion Gretchen Schmitz und Carsten Steenbergen.

Die akustische Gestaltung der Folge ist überzeugend geraten, der Spannungsverlauf der Handlung wird dabei gekonnt nachgezeichnet. Die eingesetzten Geräusche wollen zwar nur mäßig zu der modernen Grundstimmung passen und wirken eher wie aus einer früheren Zeit, die düstere Musik bringt aber eine unheimliche Atmosphäre ein und sorgt für viele unheimliche Szenen und so manchen gelungenen Schockmoment.

Ein riesiger Totenschädel, ein Schwarm an Fledermäusen, ein hölzerner Galgen mit herabhängender Schlinge – viele klassische Gruselmotive sind auf dem Titelbild vereint. Auf die Folge nehmen sie hingegen nur wenig Bezug und erzeugen vor allem eine eher mittelalterliche denn eine moderne Stimmung. Im Cover sind versehentlich die Sprecher einer anderen Episode der Reihe abgedruckt. Hier die korrekte Sprecherliste:

Jack Callum: Christian Stark
Robert Brookland: Ingo Abel
Angela Brookland: Franciska Friede
Elenor Curtis: Tanja Dohse
Arzt: Carsten Steenbergen
Mann mit Hornbrille: Marc Schülert
Weiblicher Gast: Marion Gretchen Schmitz
Mr. Porter: Stephan Chrzescinski
Junger Mann: Tom Steinbrecher
Älterer Mann: Reent Reins
Maggies Geist: Dagmar Bittner
Erzähler: Helgo Liebig

Fazit: Die Grundsätze von „Henkerfrist um Mitternacht“ wirken ziemlich konstruiert und zu bemüht, was die durchaus dichte und kurzweilige Handlung etwas holprig wirken lässt. Auch die Dialoge und Erzähltexte machen einen etwas stockenden Eindruck und enthalten Formulierungen, die mich immer wieder aus der Handlung gerissen haben. Leider nicht vollkommen überzeugend.

VÖ: 30. Juli 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737220


Geister-Schocker – 93. Schinderhannes Rückkehr



Das Ehepaar Koch begegnet auf einem nächtlichen, romantischen Spaziergang einigen merkwürdigen Gestalten, die wie auf einem Mittelaltermarkt verkleidet scheinen. Doch der Schrecken ist groß, als sie von den Männern attackiert werden – nicht der erste Vorfall dieser Art im Hunsrück. Die Nixe Kyra beobachtet den grausamen Mord und ruft Conni Blank zur Hilfe, die sich sofort auf den Weg macht und mit ihren Nachforschungen beginnt…

Die „Geister-Schocker“ haben den großen Vorteil, unabhängig voneinander gehört zu werden und so auch für das schnelle Hörspiel zwischendurch sehr geeignet sind. Mit der Figur des Christoph Schwarz und seinen Kollegen sind jedoch wiederkehrende Figuren aufgetaucht, was diesen Vorteil so langsam zersetzt. Denn waren die ersten Geschichten noch in einem zeitlichen, aber kaum inhaltlichem Zusammenhang, greift die 93. Episode die vorigen Ereignisse auf und entwickelt die Figuren dabei deutlich weiter, beispielsweise in ihren magischen Fähigkeiten. Wer also zu „Schinderhannes Rückkehr“ greift, bevor er die anderen Folgen gehört hat, wird mit deutlichen Spoilern konfrontiert. Das Abenteuer an sich ist aber dennoch in sich abgeschlossen und greift die alte Sage des legendären Räubers auf und versetzt diese in die heutige Zeit, was für einige unheimliche und bedrohliche Szenen sorgt, erweitert dies aber auch bald um eine weitere mystische Komponente. Conny Blank ist als Ermittlerin dabei eine gute Wahl, die Verbindung zu den Nixen (aus einer vorigen Episode) sorgt für einen interessanten Anklang. Sehr reale Ereignisse wechseln sich mit übernatürlichen Momenten ab, was anfangs für eine dynamische Wirkung sorgt, sich später aber mehr auf den geheimnisvollen Hintergrund konzentriert. Das ist gefällig und unterhaltsam geschildert, wirkt aber nicht sonderlich eigenständig und lässt sich trotz einiger überraschender Wendungen in weiten Teilen vorausahnen. Die Stimmung im Hunsrück kommt dabei aber gut zur Geltung, sodass eine solide Episode der Reihe entstanden ist.

Die Nixe Kyra wird von Franciska Friede zu hören, die zwar den mystischen Part des Fabelwesens gelungen darzustellen weiß, besonders wenn ihre Stimme mit leichtem Hall unterlegt ist. Ihre Sprechweise wirkt manchmal aber etwas hölzern, sodass ich keine wirkliche Bindung zu der Figur herstellen konnte. Der Schinderhannes bekommt seine Stimme von Detlef Tams gesprochen, der mit passendem Dialekt und rauer Ausdrucksweise für eine passende Atmosphäre sorgt und seine Szenen sehr markant zur Geltung bringt. Karen Schulz-Vobach hat mir als Conny Blank wieder sehr gut gefallen, sie spricht sehr engagiert und abwechslungsreich, wobei sie auch den Spannungsbogen der Handlung nachzeichnet. Weitere Sprecher sind Vanida Karun, Marc Schülert und Maria Meyer.

Akustisch wird eine solide Stimmung geschaffen, die die unterschiedlichen Szenen mit passenden Klängen unterlegt. Auch wenn die Geräusche und Effekte dabei manchmal eine Spur zu viel sind, entsteht so eine dichte Atmosphäre. Die Musik ist insbesondere in den Szenenübergängen eingesetzt und ist oft rockig angehaucht, aber auch andere Facetten werden dabei eingebaut.

Das Titelbild stammt von Ertugrul Edirne, der zwei Männer mit komplett weißen Augen, narbigen Gesichtern und kahlem Kopf vom Mondschein beschienen werden. Das trifft leider nicht vollständig meinen Geschmack und ist recht grob gezeichnet, zumal das Motiv nicht wirklich gut zu der Geschichte passt. Im Inneren sind die Fotos einiger Sprecher sowie ein Ausblick auf die kommende Episode zu finden.

Fazit: „Schinderhannes Rückkehr“ hat gerade zu Beginn starke Verbindungen zu anderen Christoph-Schwarz-Episoden, sodass es schon hilfreich ist, diese zuvor gehört zu haben. Die Handlung ist flüssig erzählt und mit einigen spannenden und unheimlichen Szenen versehen, die aber auch etwas vorhersehbar wirken und eine bereits bekannte Ästhetik aufweisen. Eine solide Episode, die mich aber nicht vollkommen überzeugen konnte.

VÖ: 21. Mai 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737213


Geister-Schocker – 92. Der Dämon der Meere



Bei einem Überfall einer wilden Piratenmannschaft auf ein Kloster an der spanischen Küste sterben die Nonnen einen grausamen Tod, begehen aus Verzweiflung Selbstmord oder werden von der Horde verschleppt. Doch die Äbtissin schleudert den Piraten einen schrecklichen Fluch entgegen, der auch 200 Jahre später noch seine Wirkung zu entfaltet. Das bekommt auch der französische Schatzsucher Denis Sauron zu spüren, der in einer abgelegenen Höhle nach neuer Beute forscht…

Aufmerksamen Hörern (und Sammlern) könnte die 92. Episode von „Geister-Schocker“ bekannt vorkommen: „Der Dämon der Meere“ wurde bereits als Beigabe zu den Comics veröffentlicht und nun auch in die reguläre Serie mit aufgenommen. Nach der kurzen Introszene um den oben beschriebenen Überfall auf das Nonnenklostr schwenkt die Handlung schnell auf die aktuellen Ereignisse um, der Hintergrund wird also eher angedeutet denn wirklich ausgeführt – für meinen Geschmack ist das ein wenig zu kurz gekommen und baut nur wenig Stimmung auf. Glücklicherweise kommt die Handlung um Denis Sauron schnell auf den Punkt und bringt unheimliche Elemente mit ein, die sich im Laufe der 66 Minuten Laufzeit immer weiterentwickeln und kurzweilig erzählt werden. Doch auch wenn immer neue Ereignisse eingebunden sind, will nicht so recht Stimmung aufkommen. Alles wirkt ein wenig plakativ und vorhersehbar, viele Abläufe lassen sich schon vorausahnen, wenn man bereits einige ähnlich gelagerte Produktionen gehört hat. Auch mich macht das alles einen soliden Eindruck, da durchaus kurzweilig erzählt wird, aber leider auch recht standardmäßig. Ein wenig mehr Raffinesse konnte man von der Serie dank vieler überzeugender Episoden schließlich schon gewohnt sein.

Marius Claren ist in der Hauptrolle des Denis Sauron zu hören und bietet eine lebendige und spontan wirkende Sprechweise an, die er gekonnt an die verschiedenen Szenen anpasst und die Steigerung von Spannung und Dramatik überzeugend aufgreift. Bodo Wolf spricht den Geistlichen Pablo Gomez mit einer markanten Aura und schafft eine mysteriöse Stimmung, seine leicht pathetische Art passt gut in die Szenerie und sorgt für mehr Dramatik. Als Erzähler wurde Gerald Paradies ausgewählt, der seiner Stimme einen düsteren Klang verleiht und mit dem Tempo gekonnt spielt, um seinen Texten mehr Dynamik zu verleihen. Weitere Sprecher sind Uve Teschner, Andre Beyer und Helmut Krauss.

Die akustische Umsetzung der Episode ist sehr umfangreich, wobei durch passende Geräusche und viele Melodien eine durchgängig vorhandene Stimmung aufkommt. Manche Szenen wirken dabei sehr stimmig und unheimlich – vor allem die leiseren Momente gefallen mir dabei sehr gut. Anderes wurde leider eher etwas überladen oder zu plakativ umgesetzt, was dann zwar an Hörspiele aus den 80er Jahren erinnert, aber nicht durchgängig den Anspruch an eine moderne Produktion erfüllen kann.

Das Titelbild greift die Szenerie um die untoten Piraten gekonnt auf, indem es ein Skelett in typischer Kleidung in den Mittelpunkt stellt, aber auch die Grabsteine, der erschrockene Mann und das grünlich beleuchtete Schiff im Hintergrund sorgen für eine passende Stimmung, wenn der Zeichenstil auch eher nostalgisch als wirklich unheimlich wirkt. Neben den üblichen Angaben und einem Blick auf die kommenden Episoden gibt es auch Fotos einiger Sprecher im kleinen Booklet.

Fazit: Die Handlung ist kurzweilig erzählt und punktet mit einer temporeichen Entwicklung und einigen markanten Momenten. Wirklich unheimlich wird es aber leider nicht, dazu ist die Handlung zu plakativ und oberflächlich geraten. Dennoch schön, dass das Hörspiel nun aber auch in der regulären Serie und damit deutlich einfacher erhältlich ist.

VÖ: 26. März 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864737206


Geister-Schocker – 91. Todesschreie auf Herford Castle



Von schrecklichen Wesen bald zu Tode gehetzt entdeckt George Lomont im letzten Moment ein Schloss, auf das er sich retten will. Doch Hilfe wird ihm verwehrt, er wird an der Eingangstür abgewiesen und stößt mit letzter Kraft einen schrecklichen Fluch aus. Rick Masters, eigentlich übersinnlicher Ermittler, ist gerade im Auftrag einer Versicherungsagentur in einem gänzlich irdischen Fall beauftragt, wird aber ebenfalls auch Herford Castle aufmerksam…

Rick Masters ist mittlerweile ein fester Bestandteil der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio, immer wieder taucht der übersinnliche Ermittler in verschiedenen Szenerien auf. Eine Rahmenhandlung gibt es aber weiterhin nicht, die Folge kann auch eigenständig gehört werden, wenn man Masters noch nicht kennt, selbst wenn es weitere wiederkehrende Figuren gibt – die Zusammenhänge erschließen sich schnell, die meisten Figuren sind sowieso neu erdacht. Schon in der Introszene gibt es die ersten übernatürlichen Ereignisse mit der Verfolgung von George Lomont, was mit vielen mysteriösen Anspielungen um die Hintergründe des Falls schnell das Interesse weckt. Auch wie Masters auf Herford Castle landet, ist zügig und unterhaltsam, wenn auch ein wenig konstruiert eingebaut, was dafür sorgt, dass das Tempo von Anfang an sehr hoch ist. Bedrohliche, mysteriöse und actionreiche Szenen sind eng aneinander getaktet, die Handlung ist kurzweilig und stimmungsvoll erzählt. Der Lösung des Ganzen kommt man dabei langsam, aber sicher auf die Spur und wird immer wieder mit neuen Ereignissen und Wendungen unterhalten. Die Charaktergestaltung konzentriert sich auf einige wenige Rollen, viele andere Figuren bleiben etwas blass, was aber den Unterhaltungswert nicht stört. Eine gelungene Episode, die viel düstere Ausstrahlung bietet.

Im Vergleich zu anderen Episoden kommen nur recht wenige Sprecher vor, insgesamt neun handelnde Personen sind zu hören – unter anderem Felix Würgler, Detlef Tams und Reent Reins. In der Rolle der Patsy Burton, die sich schnell mit Rick Masters anfreundet und eng mit den Ereignissen verbunden ist, ist Franciska Friede zu hören, die mit viel Energie eine kesse Ausstrahlung verströmt und so einen überzeugenden Eindruck macht, auch wenn sie eine leichte Neigung zur Überzeichnung ihrer Figur hat. Patrick Steiner spricht den Schlossherren Lord Vincent Sutton mit volltönender Stimme und kann sie sowohl freundlich, aber auch distanziert und kühl wirken lassen, er schafft dabei eine diverse Figur mit gelungenen Facetten. Seine Gattin Clara wird von Ilka Teichmüller gesprochen, die die vielen Sorgen und Nöte der Schlossherrin gekonnt darstellt und besonders in den dramatischen Momenten sehr überzeugend spricht.

Die Ausstattung der Handlung mit Musik ist sehr reichhaltig, auch in vielen Dialogen sind düstere und stimmungsvolle Melodien eingebaut, die mal mit klassischen Instrumenten, mal mit modernen Sounds erzeugt werden. Das ist sehr atmosphärisch, wirkt aber stellenweise auch etwas gezwungen und versucht etwas künstlich, Spannung zu erzeugen. Da die Musik recht dominant ist, gehen Geräusche dann eher unter, doch auch diese sind an vielen Stellen passend eingebaut und geben insbesondere die Stimmung im Schloss gekonnt wieder – auch dank passender Halleffekte.

Die Verwandlung einer jungen, rothaarigen Frau in einen ergrauten Vampir mit zerfurchtem Gesicht wird auf dem Titelbild gelungen dargestellt, in vier Stufen ist dies in einem ansehnlich nostalgischen Stil dargestellt. Fast schon in den Hintergrund gerückt ist dabei der Turm von Herford Castle, nicht gerade zufällig durch einen Vollmond beleuchtet – ein ansehnliches Cover, welches jedoch nur bedingt zum Hörspiel passt. Im Inneren gibt es neben einem Ausblick auf die kommende Episode noch die Fotos einiger Sprecher.

Fazit: Schnell auf Tempo, Spannung und Dynamik ausgerichtet kommt „Todesschreie auf Herford Castle“ schön früh nach de Start auf den Punkt und bietet auf dem unheimlichen Schloss viele gelungene Szenen. Manches wirkt etwas konstruiert oder schablonenhaft, der Unterhaltungswert wird dadurch aber nicht geschmälert. Eine starke Folge von Rick Masters!

VÖ: 22. Januar 2021
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864736254


Geister-Schocker – 90. Botin der Unterwelt



Der Angriff auf Colonel Webster beschäftigt bald neben dem ermittelnden Chiefinspector Brewer auch Geoffrey Pearfield vom Secret Service, denn er wird in einer komplett verschlossenen Wohnung ermordet aufgefunden. Seine aufgebrachte Haushälterin berichtet von einer geheimnisvollen Araberin, die sie den Abend zuvor beobachtet hat. Beide ermitteln zunächst getrennt voneinander, jedoch geschieht schon bald ein sehr ähnlicher Mordfall…

Die „Geister-Schocker“ der Romantruhe Audio haben zwar mittlerweile einige Folgen zu bieten, die inhaltlich dank gleicher Figuren zusammenhängen, im Prinzip ist aber jede Episode eigenständig hörbar. So wird in der 90. Episode ein komplett neues Setting angeboten und auch recht viel Zeit darauf verwendet, der Hauptfigur Geoffrey Pearfield einen stimmigen und recht komplexen Hintergrund zu verleihen und ihm so eine eigenständige Geschichte zu verleihen. Das ist gut eingebaut und nicht nur bloßes Schmückwerk, sondern hängt auch inhaltlich recht eng mit dem Mord an dem Colonel Webster zusammen, denn beide haben für die gleiche Organisation gearbeitet und somit einige interessante Parallelen. Mir gefällt die Eigenständigkeit des Ermittlers sehr gut, zumal auch der Fall an sich überzeugen kann. Zunächst mutet er eher wie ein klassischer Kriminalfall an, nur wenige übernatürliche Elemente verzieren dann die Geschichte. Erst später kommt der Hörer immer weiter hinter den mythologischen Hintergrund und die vielen Geheimnisse, die sich um die undurchsichtige Araberin ranken. Dabei gibt es noch viele Überraschungen und Wendungen zu entdecken, zumal das druckvolle Finale die Geschichte gekonnt abschließt. Mal wieder eine sehr gelungene Episode der Reihe.

Reent Reins übernimmt als Geoffrey Pearfield eine der Hauptrollen der Episode und gestaltet dieser mit seiner starken Präsenz sehr intensiv, er bringt die coole und gradlinige Art des pensionierten Agenten sehr gekonnt herüber und setzt seine Szenen sehr authentisch um. Auch Patrick Bach ist in der Rolle des Chiefinspector Brewer sehr überzeugend und spricht wie immer professionell, bringt aber auch Leidenschaft für die Rolle und eine lebendige Sprechweise mit. Peter Groeger ist als Aldous Howgate zu hören, er passt seine Stimme sehr gut der vorherrschenden Atmosphäre an und lässt sie wunderbar düster klingen. Weitere Sprecher sind Rüdiger Schulski, Sabrina Heuer und Marc Schülert.

Ganz im Stil der Serie ist die akustische Umsetzung der Episode wieder ziemlich vorpreschend, es gibt zahlreiche Klänge im Hintergrund, aber eben auch ein lautes Spektakel bei Actionszenen. Auch die Musik ist sehr präsent eingebunden und unterstreicht sowohl Spannungsbogen als auch besonders markanter Stellen, was lebendig wirkt und viel Ausdruck mit sich bringt, manchmal aber auch schon eine Kleinigkeit zu viel wirkt.

Die titelgebende „Botin der Unterwelt“ ist mit grausam verzerrten Gesichtsausdruck auf dem Titelbild zu sehen, und auch wenn die optischen Merkmale im Hörspiel eher auf zahlreiche rituelle Tätowierungen setzen denn auf einen durchtrainierten Körper und spärliche Bekleidung, ist das Cover auch dank des angegriffenen Mannes ansehnlich geraten. Im Inneren des kleinen Booklets sind neben den üblichen Angaben der Mitwirkenden und einem Ausblick auf die kommende Episode noch einige Fotos der Sprecher abgedruckt.

Fazit: Das Setting wirkt zunächst eher wie ein Krimi-Thriller, bis sich die übernatürlichen Elemente immer weiter verstärken und mit einigen gelungenen Wendungen überzeugen. Auch der detaillierte Aufbau der Hauptfigur Geoffrey Pearfield gefällt mir sehr gut, zumal sie recht eng mit der Handlung verbunden ist und für zusätzliche Würze sorgt. Eine hörenswerte Episode, die in 66 Minuten eine spannende Handlung erzählt.

VÖ: 20. November 2020
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864736247


Geister-Schocker – 89. Die Welt der lebenden Toten



Nur 72 Stunden sind seit dem Ausbruch der Zombie-Epidemie vergangen, und schon hat sich ein Großteil der Menschen infiziert. Die lebenden Toten werden zudem immer gefährlicher und bedrohen, bald die letzte Hoffnung der Menschheit zunichte zu machen. Laura Janssen, Dylan Christopher und Agent Baker begegnen auf dem Weg nach Bern, zu einem Sitz der WHO und Lauras ehemaligen Mentor Professor Hans Schneider, einer jungen Frau, die immun gegen die Bisse zu sein scheint…

Der Dreiteiler um eine Zombie-Apokalypse aus der „Geister-Schocker“-Reihe von Romantruhe Audio ist bislang nur als Schallplatte erschienen – und auch wenn das Medium bei Liebhabern eine Renaissance feiert, war vielen der Zugang deswegen bisher verwehrt. Nun wurden die Hörspiele aber auch in die normale Serie integriert, wobei Episode 89 mit dem Titel „Die Welt der lebenden Toten“ die Handlung nun abschließt. Gut gefällt mir, dass dabei noch einmal ein anderer Schwerpunkt gewählt wurde und nun die Suche nach einer Heilung der Seuche im Vordergrund steht, aber auch die politische Komponente wird weiterhin gelungen eingebaut und fügt der Horror-Geschichte noch einmal eine andere Ebene hinzu. Das wirkt zwar manchmal etwas plattitüdenhaft und greift einige Klischees auf, ist aber eben dennoch spannend und kurzweilig geraten. Und gegen Ende gibt es dann auch noch einige Wendungen, die das sowieso schon hohe Tempo noch einmal steigern. Das macht einen recht wichtigen Eindruck, wobei für Feinheiten, Zwischentöne oder leisen Grusel kein Platz ist, dafür aber umso mehr für gepflegtes Popcorn-Hörspiel. Die in den ersten beiden Teilen gelegten Fäden werden gelungen weitergesponnen und zu einem hörenswerten Ende geführt, sodass auch diese Episode ein gelungener Teil der Trilogie geworden ist.

Die Sprecherleistung ist insgesamt gelungen, besonders da einige gestandene Hörspielsprecher ihre Parts sehr überzeugend darbieten. Beispielsweise ist Kerstin Draeger wieder in der Rolle der Laura Janssen zu hören, die ihre Stimme agil an die unterschiedlichen Situationen anpasst und damit den Spannungsbogen und die Dynamik der Handlung gekonnt unterstreicht. Andre Beyer ist als General Sergejew ein prägnanter Gegenspieler und setzt seine Szenen mit starkem Ausdruck um, wobei er sich gelungen der harten Szenerie der Handlung anpasst. Marie Burghardt wirkt mit der Rolle der Emma allerdings etwas überfordert und kann nicht immer einen glaubhaften Gefühlsausdruck einbringen, einige ihrer Passagen wirken leider überzogen. Weitere Sprecher sind Ingo Abel, Douglas Welbat und Christoph Memmert.

Ganz im Stil der restlichen Serie und besonders der beiden Vorgängerfolgen ist auch hier die Umsetzung sehr plakativ und lebendig, wobei vor allem Wert auf Geräusche und wuchtige Sounds gelegt wurde. Diese sind dann auch vielfältig eingebaut und ständiger Begleiter der Dialoge – manchmal vielleicht auch etwas zu sehr, sodass sie die Gespräche zu überdecken drohen. Die Musik ist ebenfalls gut an die Stimmung der Folge angepasst und sorgt für einen noch dramatischeren Ausdruck.

Gleich mehrere Motive aus dem Hörspiel werden auch auf dem Cover aufgegriffen, die Motorräder, die Zombiehorde, die Mauern der Großstadt und die sich daraus ergebende Enge. Ungewöhnlich für ein Horror-Hörspiel ist die eher helle Farbgebung, was mir aber gut gefällt und einen angenehmen Kontrast bildet. Fotos einiger der Sprecher sind im Inneren zu finden, ebenso wie ein Ausblick auf die kommende Episode und natürlich die üblichen Produktionsangaben.

Fazit: Der Dreiteiler um den bedrohlichen Zombie-Virus wird temporeich und mit vielen eingebauten Wendungen fortgesetzt, was sehr unterhaltsam und kurzweilig wirkt. Die politische Ebene ist ebenso ungewöhnlich wie passend integriert und sorgt für eine spezielle Note. Auch wenn einiges sicherlich etwas klischeebeladen erzählt wurde – den Gelingen des Hörspiels steht dies nicht im Wege.

VÖ: 18. September 2020
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864736230


Geister-Schocker – 88. Das stille Volk



Die Familie Marx besichtigt in ihrem Urlaub Burg Plesse in Hessen, doch ihr Sohn Kevins wird von einem unheimlichen Wesen entführt, als er den Brunnen des verfallenen Schlosses besichtigen will. Die Polizei untersucht mit modernen Gerätschaften die Umgebung, findet jedoch keine Spur von dem Jungen. Und so wenden sich die Eltern an Christoph Schwarz, den übersinnlichen Detektiv, der bei seiner Erforschung des Brunnens eine erstaunliche Entdeckung macht…

Die Abenteuer von Christoph Schwarz haben sich als eigene kleine Miniserie in der „Geister-Schocker“-Reihe von Romantruhe Audio etabliert, in recht regelmäßigen Abständen ist eine neue Geschichte um den deutschen Geisterjäger zu hören. Auch „Das stille Volk“ gehört dazu und startet recht schnell mit der Entführung von Kevin, der flotten Überleitung zu Christoph Schwarz und seinen ersten Ermittlungen, das eigentliche Abenteuer in einer fremden Welt steht deswegen im Mittelpunkt. Dieser Wechsel kommt etwas unerwartet und führt die Geschichte auf andere Weise fort, als es anfangs den Anschein hatte – und gibt auch der Serie um Christoph Schwarz noch einmal eine andere Note. Mir gefällt es, hier eine Mischung aus Mystery und Fantasy zu hören zu bekommen und so einige interessante Facetten geboten zu bekommen, doch nicht immer ist das auch spannend umgesetzt. Vielmehr werden einige wichtige Passagen oder Informationen nur als recht langer Dialog mit monologischen Tendenzen dargeboten, was dann etwas gebremst wirkt. Zudem wirkt die Ausführung der Ideen so, als wollte man zu viel in zu kurzer Zeit erzählen, sodass die einzelnen Elemente nicht immer gut zur Geltung kommen und einige Regeln und Bedingungen der fantastischen Welt recht flach wirken. Die kleinen Anspielungen auf andere Episode der Serie oder sogar Charaktere, die hier erneut eine wichtige Rolle spielen, gefallen mir gut, stören aber auch nicht, wenn man diese Geschichten nicht kennt.

Als Kevins Vater Sascha Marx ist Gordon Piedesack mit dabei und überzeugt mit seinem eindringlichen Klang und facettenreicher Sprechweise, sodass er seine Szenen gelungen und treffend umsetzt. Markus Raab ist in der Rolle des schlechtgelaunten Kommissar Werle zu hören und setzt seine dunkle Stimme gekonnt ein, um einen rauen und abweisenden Klang für den Polizisten zu erzeugen und so eine glaubhafte Figur zu schaffen. Katja Brügger ist als Morrigan zwar nicht allzu lange zu hören, bleibt aber wegen ihrer rauen und eindringlichen Stimme im Gedächtnis ist setzt die interessante Rolle sehr gekonnt um. Weitere Sprecher sind Christin Deuker, Werner Wilkening und Leonie Landa.

Die Umsetzung der Geschichte ist dem Produktionsteam gut gelungen, da die Dynamik der Handlung nachgezeichnet wird. Es gibt Dialoge, die größtenteils für sich alleinstehen, dann aber auch wieder Momente, die mit einigen ruhigen Geräuschen unterlegt sind, während in spannenderen Szenen viel los ist und die Actionsequenzen so sehr nahbar wirken. Die Musik von Tom Steinbrecher fügt sich stimmig ein und gestaltet besonders die Szenenübergänge gelungen, auch wenn die vorherrschende Stimmung nicht immer perfekt getroffen wurde.

Die unheimlichen Wesen auf dem Titelbild mit ihren knotigen Muskelpaketen, der grünlichen Hautfarbe und dem deformierten Kopf mit der riesigen Zahnreihe und spitzen Ohren verleihen dem Cover einen markanten Ausdruck, auch der Soldat im Mittelpunkt mit dem kämpferischen Gesicht ist gut getroffen – nur hat das leider mit der eigentlichen Handlung nicht viel zu tun, bei den Zuhörern könnten dadurch falsche Erwartungen geweckt werden. Im Inneren werden neben den üblichen Angaben noch die Fotos einiger Sprecher abgedruckt.

Fazit: „Das stille Volk“ punktet mit einer zügigen Überleitung zur eigentlichen Geschichte, in der Christoph Schwarz in fantastischer Umgebung ermitteln muss. Das hat zwar viele gelungene Ansätze, wird aber etwas schlicht ausgeführt, zumal viele Gedanken in sehr schneller Weise abgehandelt werden und so nicht so recht zur Geltung kommen. Der Verlauf der Handlung ist zwar kurzweilig, die Spannung kann aber nicht durchgängig gehalten werden, sodass die Folge nicht ganz so stark ist wie der Durchschnitt der Serie.

VÖ: 24. Juli 2020
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864736223


Geister-Schocker - 86. Der Hexer mit den roten Augen



Mitten im Archiv einer Polizeiwache wird einer der Kollegen ermordet und grausam zerstückelt. Inspector Hobson und Albert Newman sollen die internen Ermittlungen übernehmen, stoßen aber schon bald auf erste Ungereimtheiten. Reporter Jack Callum erfährt ebenfalls von dem Fall und lässt die Recherche über das trockene Wirtschaftsthema fallen, selbst wenn er seine übersinnlichen Fähigkeiten noch nicht vollständig unter Kontrolle hat...

Im Grunde gibt es in jeder Folge der Geister-Schocker von Romantruhe Audio eine neue Szenerie mit neuen Charakteren zu hören, selbst wenn sich beispielsweise mit Christoph Schwarz eine wiederkehrende Figur etabliert hat. Ähnliches könnte auch Jack Callum passieren, der in der 86. Episode die Rolle eines übersinnlichen Ermittlers einnimmt. Seine Rolle ist allerdings etwas mystischer angelegt, es geht auch hier um Geister, die im Verborgenen agieren und mit einem finsteren Hintergrund mit zahlreichen Verwicklungen gestaltet wurden. "Der Hexer mit den roten Augen" startet dann auch mit einigen unheimlichen Szenen, aber auch einige explizite Kommentare zum Zustand des Toten sorgen für einen gelungenen Einstieg in die Handlung. Die Vorstellung der Charaktere der Handlung ist anschließend unterhaltsam geraten, wenn sie auch etwas konstruiert wirkt - der Grund für eine interne Befragung wirkt ebenso unglaubwürdig wie die Konsultierung des Reporters als zusätzlicher Ermittler. Ansonsten ist die Handlung aber kurzweilig geraten und überzeugt immer wieder mit neuen Erkenntnissen oder spannenden, unheimlichen Szenen - manche eher recht brachial in Szene gesetzt, manche aber auch leiser und dezenter, was mir gut gefallen hat. Schön ist, dass der Hörer immer wieder glaubt, die Zusammenhänge zu erkennen, dann aber noch ein neues Element hinzugefügt wurde. Das sorgt für Spannung, sodass die gute Stunde Laufzeit kurzweilig geraten ist.

In der Rolle des Jack Callum ist Christian Stark zu hören, wer eine sehr solide Sprechweise bietet. Er geht auf die verschiedenen Stimmungen der Episode gekonnt ein und kann dabei besonders die Energie des Reporters und seine spitze Zunge zur Geltung bringen, sodass eine passende Aura um der Hauptfigur der Folge entsteht. Martin Sabel spricht Inspector Hobson mit der ihm eigenen intensiven Stimme und legt viel Ausdruck hinein, sodass seine Szenen markant zur Geltung kommen. Erzähler Helgo Liebig gestaltet seine kurzen Szenen lebendig und kurzweilig, auch er geht gut auf die vorherrschende Stimmung ein und sorgt so für eine Extraportion Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Sven Matthias, Patrick Steiner und Detlef Tams.

Akustisch wird auch hier eine saubere Leistung geboten, die die dynamische Entwicklung der Handlung nachzeichnet. Da gibt es Dialoge, bei denen keine Musik und nur wenige Geräusche im Einsatz sind, dann wieder düster wabernde Melodien im Hintergrund oder später wichtigere Klänge in den besonders dramatischen oder actionreichen Szenen. Dabei kommt auch gruselige Stimmung auf, was mir insgesamt gut gefallen hat.

Auf dem Cover ist eine finstere Gestalt mit nebelhaft verhangenem Wald im Hintergrund zu sehen. Unter dem weiten Hut blickt dem Betrachter ein Totenschädel mit rot leuchtenden Augen entgegen, was stimmungsvoll wirkt und wieder die nostalgische Wirkung ihrer Vorfänger hat. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben und einem Ausblick auf die kommenden Folgen noch die Fotos einiger Sprecher.

Fazit: Jack Callum gibt einen passenden Ermittler für diese Handlung ab, wobei er sich zu den richtigen Zeitpunkt dezent zurückhält und der spannenden Handlung um Geistererscheinungen die Bühne überlässt. Mir gefällt, wie immer neue Elemente hinzugefügt werden und der Hörer so bei Laune gehalten wird. Einige Überraschungen und ein gut erzähltes Finale sorgen für einen guten Gesamteindruck der Episode.

VÖ: 20. März 2020
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864736209


Geister-Schocker – 85. Zombiehölle Afrika



Sarah Coleman, die für die Weltgesundheitsorganisation nach Afrika gereist ist, um eine schreckliche Ebola-Epedemie einzudämmen, wird dort von skrupellosen Entführern verschleppt. Als Lösegeld wird eine hohe Summe an die amerikanische Regierung gestellt. Dylan Christopher wird beauftragt, die junge Frau zu retten, nicht ahnend, welcher Schrecken sich ihm dort zeigen würde...

Romantruhe Audio hat die Vinyl wieder für sich entdeckt und für das Hörspiel wiederentdeckt – einige Episoden sind zunächst exklusiv auf den schwarzen Scheiben erschienen. Deutlich später ist „Zombiehölle Afrika“ nun auch auf CD als 85. Folge der „Geister-Schocker“-Serie erhältlich, wobei es sich um den Start einer dreiteiligen Geschichte handelt. Bei der Auswahl der Handlung wurde dieses Mal nicht auf einen bereits bestehenden Heftroman zurückgegriffen, sondern ein eigenständiges Skript von Markus Topf verfasst. Der Aufbau der Geschichte wirkt dennoch zunächst recht klassisch für die Serie, indem sich die übernatürlichen Elemente zunächst noch zurückhalten und erst später immer mehr Raum einnehmen. Das Setting ist dabei durchaus gelungen, die Kombination aus dem fremdartigen Land und der düsteren Bedrohung ist stimmig in Szene gesetzt worden und punktet mit einem hohen Tempo. Das geht zwar punktuell zulasten der Atmosphäre, da die Geschichte etwas hektisch wirkt, sorgt aber auch für eine sehr unterhaltsame Handlung. Und dann gibt es sie eben doch, die ganz präsenten und einprägsamen Szenen, die wirklich unheimlich sind und eher einen stillen Grusel denn die große Actionladung zeigt. Der Übergang zur zweiten Episode ist zwar etwas holprig geraten, insgesamt ist eine durchaus hörenswerte Episode der Reihe entstanden.

Martin Sabel ist in der Rolle des Dylan sehr gut besetzt, da er seine markante Stimme wieder voll im Griff hat und der Figur viel Leben einhaucht. Dabei gibt er ganz den coolen Actionhelden mit dem lässigen Auftreten, was gut zur gewählten Stimmnuance passt. Tanya Kahana ist als Sarah zu hören, sie passt sich gut der recht harten Atmosphäre der Handlung an und sorgt mit ihrer gekonnten Sprechweise für gut platzierte Akzente. Erzähler ist Christoph Memmert, der souverän und mit viel Energie seine Passagen umsetzt. Weitere Sprecher sind Timo Kinzel, Kerstin Draeger und Detlef Tams.

Tom Steinbrecher ist auch hier wieder für den Klang zuständig, wobei er wieder eine geschmeidige Mischung aus Geräuschen und Musik gewählt hat. Die Sounds sind wuchtig und lassen die Dialoge lebendig und nahbar wirken, wobei die Dramatik in den Actionsequenzen deutlich gesteigert wird. Die Musik ist hart und macht sich in den Szenenwechseln und einigen Sprechpassagen sehr gut.

Nestor Taylor hat für das Cover eine militärische Kampfszene gezeichnet, die von Maschinengewehren, Hubschraubern und natürlich jeder Menge entstellter Zombies geprägt ist. Der Zeichenstil gefällt mir gut, die dynamische Szenerie bekommt dadurch einen lebendigen Ausdruck. Einige Sprecherfotos gibt es neben den üblichen Angaben und einem Ausblick auf die kommende Episode im Cover zu sehen.

Fazit: Die Geschichte ist wuchtig und temporeich wie immer, zumal auch einige spannende Szenen mit einfließen. Und dennoch gibt es auch einige Momente, die wirklich etwas gruselig wirken. Das Setting ist überzeugend, nur manchmal wirkt die Folge wie aus dem Zeitraffer und lässt das alles ein wenig verschwimmen.

VÖ: 24. März 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-279-9


Geister-Schocker - 84. Kampf um die Felsenkirche



Die sehenswerte Felsenkirche in Idar-Oberstein ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Schulklassen, doch dass diese nach einem Brudermord aus Reue erbaut wurde, ist in Vergessenheit geraten. Jedenfalls bis nach einer Restauration der ermordete Emich wieder als Geist auftaucht. Christoph Schwarz wird auf den Fall aufmerksam und reist mit Carmen in die bayrische Stadt...

Die Folgen um den übersinnlichen Detektiv Christoph Schwarz wurden als eigenständige Miniserie innerhalb der Geister-Schocker eingeführt, auch die 84. Episode handelt von dem ehemaligen Polizisten. Dabei sind in „Kampf um die Felsenkirche“ deutlich mehr Hinweise auf vorige Episoden eingebaut als zuvor, auch die Nebencharaktere der Serie werden noch einmal deutlicher ausgebaut, was für Freunde wie Gegenspieler gilt. Wer alles verstehen möchte, sollte also die vorigen Episoden hören, auch wenn vieles noch einmal kurz erklärt wird. Die Idee, jeweils in sich abgeschlossene Episoden zu präsentieren, wird dabei also aufgegeben. Die Folge startet mit gleich zwei Introszenen, einmal aus dem Mittelalter um den Brudermord, aber auch das Auftauchen einer Geistererscheinung in der Gegenwart sorgt für einen lebendigen und stimmungsvollen Start in die Handlung. Danach wird die Folge natürlicherweise erst einmal etwas ruhiger, auch der Mittelteil mit den Recherchen von Christoph Schwarz und Carmen ist im Grunde etwas zäh geraten, wird aber glücklicherweise immer wieder durch neue Geistererscheinungen und aufregende Momente aufgelockert, sodass insgesamt ein spannender Eindruck entsteht. Dabei kommt man dem Geheimnis um die Felsenkirche immer näher, erfährt mehr über die Geistererscheinungen und die Geschichte der Gegend. Immer wieder ist die Handlung auch mit trockenem Humor versehen und sorgt für einige Lacher, während sich auch einige Ungereimtheiten ergeben, beispielsweise warum Christoph Schwarz so einfach zu einer geistig verwirrten Zeugin vorgelassen wird und diese auch ganz ohne Aufsicht befragen darf. Auch sind einige Ermittlungsergebnisse eher durch Zufall entstanden, was nicht immer stimmig wirkt. Viele gelungene Ideen und reizvolle Momente sorgen aber insgesamt einen gelungenen Eindruck.

Die Rolle des Christoph Schwarz wird auch hier wieder von Sascha Rotermund gesprochen, der mit seiner markanten Stimme und dem immer leicht süffisanten Unterton eine treffende Figur schafft, die auch in den Erzähltexten einen guten Eindruck hinterlässt. Nicht vollkommen überzeugen konnte mich India Eva-Maria Roth als Lisa Fritz, die eine mediale Zeugin der Geistererscheinungen doch eine Spur zu überspannt spricht und dabei keinen glaubhaften Eindruck hinterlassen kann. Als Emich ist Dirk Hardegen zu hören, der seine Stimme gekonnt der Atmosphäre der Episode anpasst und so die Wirkung der unheimlichen Momente unterstreicht. Weitere Sprecher sind Karen Schulz-Vobach, Markus Raab und Matthias Uhlert.

Die akustische Gestaltung der Folge ist gut an die verschiedenen Szenen angepasst, sodass die Dialoge mal ruhig für sich alleine stehen, mal von passenden Geräuschen lebendiger gestaltet sind oder mit gelungener Musik unterlegt sind. Manchmal wirkt diese zwar etwas überdramatisch oder ist zu laut eingestellt, insgesamt ist die Untermalung aber gut gelungen.

Das Cover zu der Serie hat dieses Mal eher einen moderneren Anklang, der nostalgische Zeichenstil mit den oft filmplakatartigen Collagen ist dem Kampf zweier Ritter gewichen, der mit Kirche, Vollmond und einem erschrockenem Paar im Hintergrund ergänzt wird. Das Innere ist wieder sehr schlicht geraten und enthält kaum weitere Informationen, bis auf einigen Sprecherfotos und ein Ausblick auf die kommende Episode.

Fazit: Nach dem aufregenden Intro präsentiert die Episode eine etwas zähe Handlung, die zwar immer wieder von spannenden Momenten aufgelockert wird, aber eben auch einige etwas langwierige Szenen enthält. Leider konnten mich hier auch nicht alle Elemente des Buches und nicht alle Sprecher vollkommen überzeugen. Die starke Einbindung von bereits bekannten Figuren um Christoph Schwarz sorgt hier für weitere Facetten, und da auch das Finale gut geraten ist, hinterlässt die Folge einen unterhaltsamen Gesamteindruck.

VÖ: 29. November 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734397



Die sehenswerte Felsenkirche in Idar-Oberstein ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Schulklassen, doch dass diese nach einem Brudermord aus Reue erbaut wurde, ist in Vergessenheit geraten. Jedenfalls bis nach einer Restauration der ermordete Emich wieder als Geist auftaucht. Christoph Schwarz wird auf den Fall aufmerksam und reist mit Carmen in die bayrische Stadt...

Die Folgen um den übersinnlichen Detektiv Christoph Schwarz wurden als eigenständige Miniserie innerhalb der Geister-Schocker eingeführt, auch die 84. Episode handelt von dem ehemaligen Polizisten. Dabei sind in „Kampf um die Felsenkirche“ deutlich mehr Hinweise auf vorige Episoden eingebaut als zuvor, auch die Nebencharaktere der Serie werden noch einmal deutlicher ausgebaut, was für Freunde wie Gegenspieler gilt. Wer alles verstehen möchte, sollte also die vorigen Episoden hören, auch wenn vieles noch einmal kurz erklärt wird. Die Idee, jeweils in sich abgeschlossene Episoden zu präsentieren, wird dabei also aufgegeben. Die Folge startet mit gleich zwei Introszenen, einmal aus dem Mittelalter um den Brudermord, aber auch das Auftauchen einer Geistererscheinung in der Gegenwart sorgt für einen lebendigen und stimmungsvollen Start in die Handlung. Danach wird die Folge natürlicherweise erst einmal etwas ruhiger, auch der Mittelteil mit den Recherchen von Christoph Schwarz und Carmen ist im Grunde etwas zäh geraten, wird aber glücklicherweise immer wieder durch neue Geistererscheinungen und aufregende Momente aufgelockert, sodass insgesamt ein spannender Eindruck entsteht. Dabei kommt man dem Geheimnis um die Felsenkirche immer näher, erfährt mehr über die Geistererscheinungen und die Geschichte der Gegend. Immer wieder ist die Handlung auch mit trockenem Humor versehen und sorgt für einige Lacher, während sich auch einige Ungereimtheiten ergeben, beispielsweise warum Christoph Schwarz so einfach zu einer geistig verwirrten Zeugin vorgelassen wird und diese auch ganz ohne Aufsicht befragen darf. Auch sind einige Ermittlungsergebnisse eher durch Zufall entstanden, was nicht immer stimmig wirkt. Viele gelungene Ideen und reizvolle Momente sorgen aber insgesamt einen gelungenen Eindruck.

Die Rolle des Christoph Schwarz wird auch hier wieder von Sascha Rotermund gesprochen, der mit seiner markanten Stimme und dem immer leicht süffisanten Unterton eine treffende Figur schafft, die auch in den Erzähltexten einen guten Eindruck hinterlässt. Nicht vollkommen überzeugen konnte mich India Eva-Maria Roth als Lisa Fritz, die eine mediale Zeugin der Geistererscheinungen doch eine Spur zu überspannt spricht und dabei keinen glaubhaften Eindruck hinterlassen kann. Als Emich ist Dirk Hardegen zu hören, der seine Stimme gekonnt der Atmosphäre der Episode anpasst und so die Wirkung der unheimlichen Momente unterstreicht. Weitere Sprecher sind Karen Schulz-Vobach, Markus Raab und Matthias Uhlert.

Die akustische Gestaltung der Folge ist gut an die verschiedenen Szenen angepasst, sodass die Dialoge mal ruhig für sich alleine stehen, mal von passenden Geräuschen lebendiger gestaltet sind oder mit gelungener Musik unterlegt sind. Manchmal wirkt diese zwar etwas überdramatisch oder ist zu laut eingestellt, insgesamt ist die Untermalung aber gut gelungen.

Das Cover zu der Serie hat dieses Mal eher einen moderneren Anklang, der nostalgische Zeichenstil mit den oft filmplakatartigen Collagen ist dem Kampf zweier Ritter gewichen, der mit Kirche, Vollmond und einem erschrockenem Paar im Hintergrund ergänzt wird. Das Innere ist wieder sehr schlicht geraten und enthält kaum weitere Informationen, bis auf einigen Sprecherfotos und ein Ausblick auf die kommende Episode.

Fazit: Nach dem aufregenden Intro präsentiert die Episode eine etwas zähe Handlung, die zwar immer wieder von spannenden Momenten aufgelockert wird, aber eben auch einige etwas langwierige Szenen enthält. Leider konnten mich hier auch nicht alle Elemente des Buches und nicht alle Sprecher vollkommen überzeugen. Die starke Einbindung von bereits bekannten Figuren um Christoph Schwarz sorgt hier für weitere Facetten, und da auch das Finale gut geraten ist, hinterlässt die Folge einen unterhaltsamen Gesamteindruck.

VÖ: 29. November 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734397


Geister-Schocker – 83. Der Sklave des Magiers



Als Pete Paige das Haus seines Onkels erbt, freut er sich zunächst über das unverhoffte Eigenheim. Doch schon kurz nach seinem Einzug erhält er unheimliche Anrufe und kurz darauf Besuch von einem alten Bekannten seines Onkels – und dieser nimmt ihm gleich in die Pflicht, die unheilvolle Geschäftsbeziehung seines Onkels fortzusetzen…

In der 83. Episode der erfolgreichen „Geister-Schocker“-Reihe von Romantruhe Audio wird mal wieder eine Geschichte erzählt, die in heutigen Zeit spielt. Anstatt alten Schlössern und Pferdekutschen gibt es hier Tablets und moderne Krankenhäuser, dennoch wird in die moderne Szenerie eine unheimliche Stimmung verbreitet – und das auch bereits in der Introszene um ein altes Ehepaar auf einem nächtlichen Friedhof. Schnell wird der Fokus allerdings aus die Hauptfigur der Folge gelenkt, wobei sich auch Pete bald in einer bedrohlichen und düsteren Szenerie wiederfindet, die eng mit dem Intro verbunden ist. Schnell ist klar, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt, sodass es erst einmal nur wenige wirkliche Überraschungsmomente gibt. Doch die Zwänge, in denen sich Pete befindet, wie er mit der Situation umgeht und wie seine Gegenspieler (und einer unerwarteten Verbündete) wiederum reagieren, ist durchaus unterhaltsam und spannend umgesetzt. Gut gefällt mir, dass schon bald doch noch eine weitere Ebene hinzugefügt wird. Die Hintergründe der Folge werden dabei noch einmal deutlicher und klarer dargestellt, die Szenerie in eine neue und gelungene Richtung gelenkt. Das durchtriebene Spiel, das Pete zu schrecklichen Taten drängt, entfaltet allerdings erst spät seine volle Wirkung, und auch wirken einige Dialoge etwas unstimmig – beispielsweise wenn ein Gespräch sehr ruhig und entspannt verläuft, obwohl die Rahmenbedingungen dies eigentlich nicht zulassen. Doch die spannende Handlung mit den interessanten Ansatzpunkten ist stark geraten, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

Die Sprecher der Episode machen ihre Sache gut und sorgen für einen guten Ausdruck der Geschichte. Im Mittelpunkt steht Nils Weyland als Peter Paige, der die Rolle gekonnt darstellt und die Dynamik der Handlung mit dem Druck in seiner Stimme gekonnt nachzeichnet. Als Erzähler ist Helgo Liebig im Einsatz und setzt seine Texte sehr ruhig um, dennoch wirken auch die von ihm beschriebenen Actionszenen durch einen prägnanten Ausdruck lebendig und eingängig. Die Rolle der Helen wird von Karen Schulz-Vobach gesprochen, die eine sehr variable Sprechweise anbietet und so jede Szene treffend umsetzt – von heller Panik bis Resignation sind viele Emotionen aus ihrer Stimme herauszuhören. Weitere Sprecher sind Jörg Adae, Tanja Geke und Tim Knauer.

In typischer Manier der Reihe wird die Handlung sehr dynamisch umgesetzt und mit vielen verschiedenen Klängen versehen. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Geräusche, die mal anschwellen und mal mehr in den Hintergrund treten. Auch die Musik passt sich den verschiedenen Szenen an, was mal modern, mal aber auch mit klassischen Streichinstrumenten stimmig umgesetzt wurde.

Das Cover ist im ziemlich nostalgischen Stil eines alten Groschenromans gestaltet, was zwar sehr gut in die bisherige Covergalerie passt, aber andere Erwartungen an diese noch recht moderne Geschichte wecken könnte – zumal das dämonische Gesicht eines Totenschädels und die angstvolle Frau nur bedingt zu dieser Episode passen und recht beliebig wirken. Neben einem Blick auf die kommende Episode sind im kleinen Booklet auch Fotos einiger Sprecher zu finden.

Fazit: Ein spannendes Intro, eine sich rasch entwickelnde Handlung und im letzten Drittel einige gelungene Überraschungen mit ungewöhnlichen Hintergründen sorgen für einen unterhaltsamen und spannenden Verlauf – selbst wenn einige Dialoge etwas unstimmig wirken. Schön, dass dabei auch die Beschreibung der Charaktere nicht zu kurz kommt und die Szenerie lebendig und abwechslungsreich umgesetzt wurde.

VÖ: 27. September 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734380


Geister-Schocker - 82. Die Kathedrale des Todes



Wilhelm und Isaak verdingen sich ihren Lebensunterhalt, indem sie durch kleine Dörfer ziehen und den abergläubischen Menschen allerlei Zaubermittel zu verkaufen. Doch als eine kleine Gemeinschaft von übernatürlichen Wesen angegriffen wird, nimmt der Büttel sie in die Verantwortung, ihren vielversprechenden Worten Taten folgen zu lassen und eine Nachricht an das in der Umgebung liegende Mönchskloster zu überbringen...

Mal wieder lässt sich die 82. Episode der Geister-Schocker von Romantruhe Audio auf eine ganz neue Szenerie ein und unterstreicht damit die Vielseitigkeit, zwischen verschiedenen Genres des Grusels zu wechseln. Dabei werden zunächst die beiden Hauptfiguren vorgestellt, die als Scharlatane ihr Geld verdingen und mit allerlei Täuschungen und Geschichtchen ihr Geld. Dabei kommt schon sehr viel Stimmung herüber, wobei dies noch sehr heiter geraten ist. Das schlägt dann immer weiter um, wenn Wilhelm und Isaak ihren unfreiwilligen Auftrag erfüllen müssen. Die Bedrohung durch diverse übernatürliche Wesen und die daraus resultierenden spannenden Szenen bestimmen die Dynamik der Episode und sind sehr gut in Szene gesetzt, wobei sich die Dramatik beständig verdichtet. Dass nicht alle Figuren unversehrt aus der Handlung entkommen ist nicht überraschend, für die Auflösung gilt das jedoch nicht. Hier gibt es eine treffende Wendung, die auf dem Höhepunkt der Spannung greift und die Folge gekonnt abschließt. Die Episode ist recht kurz geraten und erzählt die Geschichte sehr knackig, weswegen sich noch eine Bonusgeschichte anschließt. Die Idee, ein lebensfreudiges junges Mädchen von einer schrecklichen Geistererscheinung heimsuchen zu lassen, gefällt mir gut. Die Umsetzung ist durch den langen Monolog, der durch zahlreiche Gesprächsfetzen untermalt ist, aber etwas sperrig umgesetzt. Als kleine Zugabe zur eigentlichen Handlung funktioniert das dennoch gut.

Wilhelm wird von Jens Wendland gesprochen, der anfangs mit Witz und Charme agiert, später aber die unheimliche und packende Szenerie gekonnt ausmalt und mit viel Energie verstärkt. Auch die Interaktion mit Stefan Linder als Isaak ist gelungen, als Duo funktionieren die beiden sehr gut und wirken eingespielt. Schön, dass dabei auch die technische Seite gut gelöst ist und es wirkt, als würden die beiden tatsächlich miteinander sprechen. Auch Dir Hardegen ist als Ludwig gut besetzt, er bringt eine ernsthafte Note in die Handlung und bringt die bissige Art des Mannes gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Marc Schülert, Dagmar Bittner und Jörg Schuler.

Akustisch wurde eine saubere Leistung geboten, die einzelnen Elemente fügen sich gut zusammen und zeichnen die Entwicklung der Handlung gut nach. Dabei hätten die späteren Szenen durchaus noch mehr Wumms vertragen, doch auch hier sind die Geräusche stimmig eingebunden und werden durch atmosphärische Musik unterstützt.

In eine Mönchskutte gekleidet sitzt ein skelettartiges Wesen auf einem hohen Stuhl, eine lange, rote Schreibfeder in der Hand, ein Rabe auf der Schulter, die Augen leuchten Orange. Das Cover zu der Folge ist sehr stimmungsvoll geraten, hat aber nur recht wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun. Schade auch, dass die Sprecher der Bonusgeschichte im Booklet nicht erwähnt werden.

Fazit: Flott erzählt und mit einer dynamischen Stimmung ist „Die Kathedrale des Todes“ eine recht kurze Episode, die unterhaltsam geraten ist und anfangs mit Humor, später mit einem atmosphärischen Höhepunkt punktet. Die stark in Szene gesetzten Charakteren bringen ihren eigenen Charme in die Folge mit ein, die durch eine nette Kurzgeschichte ergänzt wird.

VÖ: 19. Juli 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734311


Geister-Schocker – 81. Das unsichtbare Grauen



Es geschieht mitten auf einer Elite-Party, als Frank Hilliard seine Hand verliert. Zurück bleibt nur ein blutiger Stumpf, der alle Sehnen und Adern erkennen lässt. Doch nach dem ersten Schock stellt Frank fest, dass seine Hand noch vorhanden und fest angewachsen ist – allerdings ist sie unsichtbar geworden. Als der übernatürliche Ermittler Rick Masters auf den Fall aufmerksam wird, macht er sich sofort an die Recherchen...

Als eigene kleine Mini-Serie innerhalb der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio kann Geisterjäger Rick Masters schon auf einige gelöste Fälle zurückblicken. In Episode 81 kommt ein weiterer hinzu, der direkt in der oben beschriebenen ersten Szene für einen titelgebenden Schocker sorgt, die Party endet in einer sehr intensiven Szene, die neugierig auf das kommende macht. Nicht zu Unrecht, denn in der Tat sind einige gelungene Ideen eingeflossen, die gut miteinander verknüpft wurden. Die unheimliche Stimmung der ersten Szene kommt dabei auch immer mal wieder zum Vorschein und erhöht den Druck auf Detektiv wie Zuhörer. Anzumerken ist allerdings auch, dass der Verlauf der Handlung einige Szenen enthält, die etwas zäh wirken und nicht wirklich fesseln können. So wird immer wieder Tempo aus der Episode genommen, die Krimi-Elemente dominieren dann und sorgen für zu lang geratene Dialoge. Ich mag die Kombination aus den Genres eigentlich sehr gern, hier hätte ich mir aber mehr Tempo und in einigen Sequenzen auch mehr Übernatürliches, Grauenvolles gewünscht. Die Charaktere, insbesondere natürlich Rick Masters, sind gut konzipiert, treten aber eher zugunsten der Geschichte zurück, nicht alle können so einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Finale ist dann wieder treffend und pointiert erzählt und sorgt für einen gekonnten Abschluss der Episode.

Natürlich ist es wieder Patrick Bach, der Rick Masters die Stimme leiht und ihm dabei viel Präsenz auf den Weg gibt. Er agiert durchweg glaubhaft und setzt an den spannenden oder entscheidenden Stellen gelungene Akzente. Reent Reins ist in dieser Episode als Kenneth Hempshaw zu hören, der mit seiner markanten und volltönenden Stimme wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Szenen so intensiv wirken lässt. Kim Hasper macht als Frank Hillard besonders die erste Szene zu einem Erlebnis, aber auch später legt er viel Energie in seine Rolle, die so gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Sonja Schreiber, Christiane Marx und Sascha Rotermund.

Die Dynamik der Folge wird durch die eingebaute Musik gut nachgezeichnet, die sich mal dramatisch und im Vordergrund präsentiert, während der ruhigeren Szenen aber auch aus dem Fokus rückt. Die Geräusche sind durchgängig sehr präsent und sorgen für eine passende Kulisse für die Dialoge, sind aber an den richtigen Stellen etwas lauter geraten.

Ein dämonischer Mann mit zombieartigem Gesichtsausdruck, dazu eine Frau mit zu Tode erschrockenem Gesicht, die von ersterem in einer dunklen Vollmondszenerie gewürgt sind – ein ansprechendes Cover, das allerdings rein gar nichts mit der Handlung zu tun hat. Im Inneren sind sechs der Sprecher in schwarz-weißen Portraits abgebildet.

Fazit: „Das unsichtbare Grauen“ breitet sich in der gleichnamigen Folge anfangs sehr präsent, später dann aber etwas zu langsam aus, um über die gesamte Laufzeit zu fesseln. Der Mittelteil ist zu lang geraten und ist für meinen Geschmack nicht dynamisch genug. Die gute Grundidee, einige gelungene Anspielungen und ein packendes Finale in bester Gruselhörspiel-Manier haben mir aber gut gefallen.

VÖ: 24. Mai 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734304


Geister-Schocker – Soundtrack Part 1



Schon die legendäre Europa-Grusel-Serie hat es vorgemacht: Der Soundtrack zu Hörspielreihen mit Gruselgeschichten kann auch für sich allein bestehen. Einen weiteren Beweis dafür treten nun auch die Geister-Schocker von Romantruhe Audio an – und zwar ausschließlich auf Vinyl. Der erste von zwei Teilen bietet 45 Minuten der Originalmusik aus verschiedenen Episoden – und das ist den einzelnen Stücken auch deutlich anzumerken. Die erzeugten Stimmungen sind zwar allesamt sehr düster, sorgen aber auch mit unterschiedlichen Klängen für Abwechslung. Mal rhythmisch und temporeich, mal getragen und dräuend wird viel Dynamik erzeugt. Auch die Instrumentalisierung variiert immer mal wieder und wirkt man sehr elektronisch, dann wieder natürlicher. Die Auswahl ist gut getroffen und bietet ein breites Spektrum, wobei auch ein gewisser Spannungsaufbau zu merken ist. Es macht Spaß, die Musik auch mal losgelöst von einer Handlung zu hören, auch als Hintergrundbeschallung zum Lesen (am besten eines Gruselromans...) ist diese LP eine gute Idee. Zudem kommen immer wieder Erinnerungen an einige besonders markante Episoden der Serie auf, was eng mit diesen Melodien verbunden ist. Sicherlich ist nicht jede hier zu hörende Melodie ein wirklicher Volltreffer, die Dynamik des Soundtracks lässt dann etwas nach.

Romantruhe Audio setzt mit der Veröffentlichung auf Vinyl voll auf die aktuell aufkommende Retrowelle und macht den Soundtrack damit gleichzeitig zu einem Schmuckstück in der eigenen Sammlung. Das Cover wirkt in dem größeren Format sehr ansehnlich, das neu gestaltete Cover mit den verschiedenen unheimlichen Köpfen und den vielen Details ist sehr passend geraten und fängt die Stimmung der Serie ein.

Fazit: Auch losgelöst von einer Einbindung in eine Handlung punktet der Soundtrack der Geister-Schocker, der in diesem ersten Teil einer gelungenen Auswahl überzeugt. Die Stimmung ist sehr dicht und wird dynamisch aneinandergereiht, was für eine gelungene dreiviertel Stunde sorgt. Die hübsche Aufmachung und die Verwendung von einer Vinylplatte als Medium lässt das Sammlerherz zudem gleich höher schlagen.

VÖ: 16. November 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734830


Geister-Schocker – 80. Der Seelenfresser



Gemeinsam mit seiner Freundin Jolene sucht Neville während eines Gewitters Unterschlupf in einer alten Scheune, die seit langen von ihrem Besitzer kaum noch genutzt wird. Umso überraschter sind die beiden, als sie eine alte Geisterbahn samt der dazugehörigen Figuren entdecken. Neville will die Geisterbahn unbedingt kaufen und wieder in Betrieb nehmen, doch davon wird ihm dringend abgeraten...

Wieder einmal spielt Romantruhe Audio den großen Vorteil der „Geister-Schocker“ aus und präsentiert eine gänzlich neue Idee, die eine neue Facette in die Serie bringt. Eine Folge über eine Geisterbahn hat es in dieser Form noch nicht gegeben, zumal die eigentlich simple Grundidee mit vielen interessanten und unheimlichen Szenen ausstaffiert wurde. Am Anfang die nächtliche Szene mit einem gelungenen Schockmoment, später die Verhandlungen mit dem Besitzer der Geisterbahn und einigen Erzählungen aus der Vergangenheit. Diese werden jedoch nicht einfach als Monolog umgesetzt, sondern wurden ebenso als Hörspiel vertont und so mit vielen spannenden Szenen versehen. Die Emotionen der Personen kommen dabei sehr gut zur Geltung, sodass sogar die erste Fahrt durch die Geisterbahn sehr gut funktioniert und unheimlich umgesetzt wurde. Natürlich geht es irgendwann auch wieder in der Gegenwart weiter, und auch wenn sich dann einige Ideen wiederholen, ist der Reiz der Folge ungebrochen und wird immer weiter gesteigert. Das Finale ist dann sehr packend, zumal immer ein Hauch des Unbekannten, des nicht Aufgeklärten bleibt. Mir gefällt diese Machart sehr gut, zumal es hier mal eben nicht an allen Ecken und Enden knallt, sondern neben einigen wohl platzierten dramatischen Szenen auch Handlung und Charakteren der Raum zur Entwicklung gegeben wird. Eine sehr starke Folge der Reihe!

Nicolai Tegeler ist in dieser Folge als Neville zu suchen, wobei er sehr spontan und glaubhaft wirkt. In den verschiedenen Szenen agiert er zudem sehr sicher und kann so einen vielfältigen Charakter schaffen, der gerade gegen Ende noch einmal mehr Tiefe erhält. Seine Freundin Jolene wird von Marieke Oeffinger gesprochen, die viel Energie mit einbringt und den Schrecken, der immer wieder auf die zukommt, sehr gut zum Hörer transportiert. Uwe Jellinek überzeugt als Derek Curtis, indem er die Stimmung der Folge mit seiner tiefen Stimme noch verstärkt. Weitere Sprecher sind Tino Kießling, Jürgen Thormann und Yvonne Greitzke.

Akustisch wird hier ebenfalls eine überzeugende Leistung geboten, da der Verlauf der Handlung gekonnt nachgezeichnet wird. So werden die spannenden, unheimlichen Szenen mit viel Wucht und dramatischer Musik umgesetzt, wobei auch die Geräusche passgenau eingesetzt wurden. Die ruhigeren Momente sind ebenso treffend und atmosphärisch umgesetzt.

Die Coverzeichnung stammt dieses Mal von Ertugrul Edirne, der das Geisterbahn-Thema stimmig umgesetzt hat. Aus dem weit aufgerissenen Mund eines Totenschädels laufen zwei Jugendlicher in heller Panik aus einem gleißenden Lichtkegel, während die Augen des Schädels unheilvoll glimmen. Im Inneren gibt es wieder ein paar Fotos der teilnehmenden Sprecher.

Fazit: Dass es in einer Geisterbahn wirklich gruselig zugehen kann, beweist diese Folge, die sehr spannend und stimmungsvoll aufgebaut ist. Dabei gibt es durchaus einige Ausflüge in andere Zeiten und stimmige Nebenarme, die die Handlung ausschmücken, ohne überfrachtet zu werden. Die Gruseleffekte funktionieren bestens und enden in einem sehr packend erzählten Finale. „Der Seelenfresser“ hat mir bestens gefallen.

VÖ: 22. März 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734298


Geister-Schocker – 79. Das Schloss der tausend Augen



Es sollte ein fröhlicher Ausflug werden, doch kaum auf dem alten Herrenhaus angekommen, merkt Geisterseher Jack Cullum schnell, dass etwas nicht stimmt. Und auch seine Freunde bekommen die Macht der Geister zu spüren, die in den alten Gemäuern umgehen. Erst mit der Zeit merkt Jack, dass die übernatürlichen Wesen ihm etwas mitteilen wollen...

Auch wenn bei den „Geister-Schockern“ von Romantruhe Audio gerne mal experimentiert wird und auch ungewöhnliche Geschichten erzählt werden, habe ich mich sehr gefreut, dass die 79. Episode mal wieder sehr klassisch daher kommt. Geistererscheinungen in einem alten Schloss funktionieren einfach (fast) immer, zumal sich die Stimmung hier immer weiter verdichtet. Die Attacken auf die Besucher werden heftiger, die Schreckensszenen intensiver, die Atmosphäre unheimlicher, sodass der Verlauf sehr spannend wirkt. Da stört es mich nicht, dass viele Ideen übernommen wurden, beispielsweise dass das Schloss natürlich von der Außenwelt abgeschnitten ist. Zumal eben auch viele eigenständige Ideen eingebunden wurden und hier eine gelungene Auflösung präsentiert wird, die eben nicht nur auf Effekthascherei aus ist, sondern wirklich etwas zu erzählen hat. Besonders angetan hat es mir dabei, dass die Kinder der Reisegruppe oft so in den Fokus gerückt werden, die Dramatik der Szenen wird so noch einmal verschärft. Sicherlich gibt es dabei den einen oder anderen Spannungsabfall, doch insgesamt ist die Geschichte sehr stimmig erzählt. Hauptfigur Jack Cullum ist bereits aus der Serie bekannt, drängt sich aber nicht allzu sehr in den Vordergrund, sondern lässt die Handlung an sich wirken.

Die Sprecher machen ihre Sache größtenteils sehr gut, auch wenn in einigen Nebenrollen die Sprechweise etwas hölzern geraten ist. Christian Stark spricht als Jack Cullum aber sehr natürlich und flüssig, zumal er sich nicht zwanghaft in den Vordergrund drängt, sondern die Geschichte ihre Wirkung entfalten lässt. Tanja Niehoff ist als Jenny McDonald dabei, auch sie präsentiert eine sehr solide Leistung und zeichnet die vielen kleinen Spannungsbögen mit ihrer Stimme gekonnt nach, ohne allzu übertrieben zu wirken. Marc Schüler hat noch eine etwas kleinere, aber eindrucksvolle Rolle, die sehr gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Jenny Maria Meyer, Helgo Liebig und Reent Reins.

Die unheimliche Szenerie wird auch akustisch gut unterstützt, wobei hier besonders die Geräusche geschickt eingesetzt sind. Diese sorgen in den unheimlichen Szenen für die richtige Stimmung oder für einige Schockmomente. Die Musik ist passend dazu ausgewählt und gut in die Handlung eingebaut, bleibt aber meist eher im Hintergrund und überlässt den Sprechern die große Bühne.

Ein Mädchen mit leichenblasser Haut und roten Augenhöhlen ist auf dem Cover zu sehen, dazu zwei Augäpfel, die neben einem Messer in der Hand eines unbekannten Protagonisten liegen. Im Hintergrund ist der Schauplatz des ganzen Spektakels zu sehen, was auch mal ohne Vollmond gut funktioniert. Im kleinen Booklet sind einige Fotos der Sprecher zu sehen, auch ein Ausblick auf die nächste Folge wird gewährt.

Fazit: „Das Schloss der tausend Augen“ ist eine klassische Geistergeschichte mit einem bekannten Setting und hat mich gerade deswegen überzeugt. Die Stimmung ist sehr dicht und wird immer wieder durch unheimliche Szenen weiter aufgeheizt. Doch es geht eben nicht nur um Schockeffekte, sondern auch um eine Geschichte, die dahintersteckt. Eine unterhaltsam aufbereitete und gut erzählte Folge!

VÖ: 25. Januar 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-343-7


Geister-Schocker – 78. Meute des Satans



Es schien ein klarer Fall für Chiefinspector Earl Johnson zu sein, als er endlich einen lang gesuchten Verbrecher seiner Taten überführen kann. Doch beim Versuch, ihn festzunehmen, geht einiges schief, und Johnson wird in einen Strudel aus übernatürlichen Ereignissen hineingezogen. Was hat die geheimnisvolle Lydia Vardon damit zu tun?

In der 78. Episode der Geister-Schocker hat Romantruhe Audio ein Romanheft eines Autors als Hörspiel umgesetzt, der sich weit über die Grenzen des Genres einen Namen als Fantasy-Autor gemacht hat: Wolfgang Hohlbein, der zahlreiche Erfolge gefeiert hat. „Meute des Satans“ stammt gleichwohl aus einer Phase, in der er diese Popularität noch nicht erreicht hat, setzt aber dennoch einige Akzente, die das Hörspiel eine eigenständige Ausstrahlung verleihen. Zum einen wirken die Charaktere in dieser Episode recht prägnant, statt die immer gleichen Stereotypen gibt es etwas detaillierter und kontrastreicher zu. Zum anderen sind in der Handlung einige Überraschungen und ungewohnte Motive eingebaut, die das Geschehen reizvoll halten. Die Spannung baut sich im Laufe der Handlung immer weiter aus, was durch die gelungene, düstere Stimmung unterstützt wird. Es gibt jedoch auch wieder einige kleine Stolpersteine, die den Eindruck der Folge etwas trüben. So wäre an einigen Stellen doch ein externer Erzähler hilfreich gewesen, die Monologe der Charaktere wirken gekünstelt und stören die zuvor aufgebaute Stimmung. Auch sind einige Szenen gerade am Anfang etwas in die Länge gezogen und mindern dann den Spannungsbogen. Insgesamt ist mit „Meute des Satans“ aber eine solide Episode der Reihe gelungen, die mit stimmigen Elementen punkten kann.

Viele starke Stimmen haben sich für diese Episode vor die Mikrofone begeben, sodass die wichtigen Rollen eine sehr gelungene Ausstrahlung bekommen. Thomas Nero Wolff ist als Mike Devon zu hören und setzt seinen markanten Klang wieder sehr zielgerichtet ein, um eine sehr interessante und präsente Figur zu schaffen. Auch Detlef Bierstedt setzt seine jahrelange Erfahrung geschickt ein, um seiner Stimme prägnante Facetten zu entlocken und die unheimliche Stimmung zu betonen. Sehr gut gefallen hat mir Alexandra Lange als Lydia Vardon, die eine sehr dichte Aura um sich aufbaut und die Stimmung dabei immer intensiver wirken lässt. Weitere Sprecher sind Tim Knauer, Tanja Geke und Marius Claren.

Die Stimmung der Episode wird gut durch die akustische Untermalung aufgegriffen und verstärkt, sodass die einzelnen Szenen gekonnt zur Geltung kommen und die Intensität der Handlung betont wird. Musik und Geräusche greifen dabei insgesamt gut ineinander, drohen sich aber an einigen Stellen gegeneinander aufzuheben, dann wäre weniger ein bisschen mehr gewesen.

Das Cover im Stil eines alten Filmplakates wirkt mit seinen dunklen Farben und der collagenartigen Zusammenstellung ansprechend, zumal einige Motive aus der Handlung aufgegriffen werden. Lydia Vardon, ein teuflischer Hund mit spitzen Zähnen, eine mondbeschienene Stadt im Hintergrund. Im Inneren des kleinen Booklets sind die Fotos einiger teilnehmender Sprecher zu sehen.

Fazit: Auch wenn der Anfang teilweise etwas holprig ist und ein zusätzlicher Erzähler mehr Feinschliff gebracht hätte: „Meute des Satans“ punktet mit einer spannenden Handlung und vielen markanten Szenen. Die Atmosphäre der Geschichte ist immer sehr präsent und dicht, wobei einige besonders markante Szenen in positiver Erinnerung bleiben.

VÖ: 23. November 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-342-0


Geister-Schocker – 77. Die todbringende Nixe



Während sich Christoph Schwarz mit einem Werwolf herumschlagen muss, untersucht seine Partnerin Conny Blank einige merkwürdige Ereignisse in Magdeburg. Denn dort häufen sich die Berichte über Nixen, die ihre Opfer in den Tod führen. Doch bei ihren Ermittlungen stellt Conny fest, dass mehr hinter den Attacken steckt als sie anfangs vermutet hätte...

Ein wirklicher Zweiteiler ist es zwar nicht, da voneinander unabhängige Geschichten erzählt werden, die lediglich einen gemeinsamen Beginn haben. Dennoch sind dadurch natürlich „Der Werwolf von Epprath“ und die 77. Episode von Geister-Schocker mit dem Titel „Die todbringende Nixe“ eng miteinander verbunden. Der Perspektivwechsel mit Conny als neuer Ermittlerin ist hingegen nicht der beste Impuls, den die Reihe bekommen konnte, da sie recht wenig Strahlkraft hat und ein paar mehr einzigartige Merkmale vertragen hätte. Ansonsten wird der Stil der Christoph Schwarz-Serie innerhalb der Reihe weiter fortgeführt, es steht also wieder eher ein Krimi denn ein Gruselhörspiel an. Die unheimlichen Stellen sind dann auch tatsächlich eher begrenzt dargestellt, was ich mir mit mehr Gänsehaut-Flair gewünscht hätte. Die Nixen bergen ein recht ungewöhnliches Geheimnis, welches nach einiger Zeit gelüftet wird und der gesamten Handlung einen neuen Kniff verleiht – ein klassischer Plt-Twist, der anschließend gut aufgegriffen und weitererzählt wird. Dennoch konnte mich „Die todbringende Nixe“ leider nicht so richtig abholen, trotz des interessanten Themas, den vielen Hintergrundinformationen und einigen spannenden Szenen. Mir hat die große Spannung ebenso gefehlt wie eine charismatische Hauptfigur.

Die wundervolle Karen Schulz-Vobach setzt ihre Stimme sehr engagiert ein und hat eine ebenso passende wie eingängige Sprechweise, kann aber eben der etwas flachen Figur auch nicht mehr entlocken, als in ihr steckt. Sven Matthias steht ihr als Hauptkommissar Kirschner zur Seite und liefert ebenfalls eine saubere und treffsichere Leistung ab, die gut in die Atmosphäre der Folge passt. Tanja Nienhoff ist ebenfalls zu hören und verleiht der Rolle der Chiara das gewisse Etwas, sodass diese wichtige Nebenfigur einen angemessenen Platz im Gefüge der Handlung erhält. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Christiane Marx und Detlef Tams.

Für den Sound der Folge ist wieder Tom Steinbrecher verantwortlich, der seine routinierte Arbeitsweise erneut ausspielt und die einzelnen Szenen so sicher einkleidet. Das ist mal mit stimmiger Musik unterlegt, mal mit einigen Hintergrundgeräuschen, die die Szenerie lebendiger wirken lassen, mal werden Effekte und Stimmverzerrer eingesetzt, um einen Hauch mehr Grusel einzubringen.

Das Cover dieser Folge überrascht mit seinem rein weißen Hintergrund, auf dem einige hübsch nostalgische Zeichnungen zu sehen sind – ein Mann mit grauer Haut und stechenden roten Augen, eine am Boden liegende Schönheit, eine Frau mit schreckverzerrtem Gesicht. Im Inneren gibt es statt eines ausführlichen Booklets wieder ein kleines Faltblatt, bei dem immerhin die Fotos einiger Sprecher zu sehen sind.

Fazit: Das Nixen-Thema gefällt mir gut und ist mit einigen interessanten Informationen über die Mythologie ergänzt, auch der Plot-Twist kann überzeugen und lenkt die Handlung noch einmal in ganz andere Bahnen. Doch so richtig punkten kann die Folge nicht, dazu fehlt der Gruselfaktor, zumal die Handlung auch etwas mehr Tempo vertragen hätte.

VÖ: 21. September 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-341-3


Geister-Schocker – 76. Kreuzfahrt in die Hölle



An Bord eines Kreuzfahrtschiffes wird kurz vor dem Auslaufen zu einer längeren Tour noch fast unbemerkt ein besonderer Passagier gebracht: Ein gefährlicher Massenmörder, der in sein Heimatland abgeschoben werden soll, begleitet von zwei Agenten zu seiner Bewachung. Doch kaum auf der Kabine angekommen geschieht ein geheimnisvoller Todesfall – nicht der einzige, der sich an Bord ereignen soll...

Bob Collins hat zahlreiche Heftromane verfasst, sodass es nicht seine erste Vorlage ist, die mit „Kreuzfahrt in die Hölle“ umgesetzt wird. Sein Stil zielt immer mehr auf eine passende Atmosphäre denn auf eine bis ins letzte Detail durchgeplante, in sich stimmige Handlung ab, was auch bei dieser 76. Episode von „Geister-Schocker“ ersichtlich ist. So wird zunächst einmal ein ziemlich merkwürdiges Konstrukt ersinnen, warum ein Massenmörder überhaupt an einer Kreuzfahrt teilnimmt, und auch die restliche Handlung weist immer wieder Stolpersteine und andere Merkwürdigkeiten auf. Das wäre an sich noch zu verkraften, leider schafft es die Handlung aber nicht, eine wirklich packende Atmosphäre aufzubauen. Sicherlich: Die seltsamen Todesfälle sind gut inszeniert, aber dazwischen fällt die Handlung immer wieder ab und hat zu lange Zwischenräume zwischen den aufregenden Szenen. Hinzu kommt noch das Ende, welches ziemlich überstürzt daher kommt und nicht richtig ausgekostet wird: Der Bösewicht offenbart seinen hinterhältigen Plan, es folgt ein kurzer Kampf mit den Helden der Geschichte, und das war es dann auch schon. Die Handlung kommt nicht in Schwung und auch die Atmosphäre konnte mich einfach nicht packen, sodass hier eine der schwächeren Episoden der Serie vorliegt.

Alexander Doering kann die Handlung als Guy Grant leider auch nicht retten, da die Figur recht eindimensional angelegt ist, wirkt auch er manchmal etwas uninspiriert und gleichförmig in seiner Sprechweise. Tanja Geke ist als Dr. Meredith solide und bringt die Schiffsärztin gut zur Geltung, besonders in den actionreichen Szenen macht sie einen guten Eindruck. Helgo Liebig ist als Erzähler eingesetzt und gestaltet seine Passagen kurzweilig, wobei auch er es nicht schafft Schwung in die Handlung zu bringen. Weitere Sprecher sind Martin Kessler, Tim Knauer und Dirk Herdegen.

Die Akustik des Hörspiels ist solide umgesetzt, die Geräusche sind sicher auf die Handlung abgestimmt, und auch die eingesetzte Musik zeichnet den Bogen der Handlung nach. Das Ganze bietet dabei einen recht nostalgischen Charme und hätte an einigen Stellen noch mehr Hintergrundgeräusche als Kulisse vertragen, um mehr Atmosphäre zu erzeugen.

Das Cover zeigt ein Zombieartiges Wesen, umgeben von einem bläulichen Lichtschimmer und mit wutverzerrtem Gesichtsausdruck, während er die beiden Männer mühelos in Schach zu halten scheint. Auch das Kreuzfahrtschiff ist natürlich Thema und bildet einen passenden Hintergrund. Auch hier gilt, dass ganz auf den nostalgischen Flair der Episode gesetzt wird.

Fazit: Schon der Grundsatz der Folge wirkt ziemlich konstruiert, man scheint alles dafür getan zu haben, irgendwie einen Killer an Bord eines Schiffes zu bekommen und eine ausweglose Situation zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Handlung doch eher holprig erzählt wurde und mich einfach nicht fesseln konnte, sodass ich von diesem „Geister-Schocker“ trotz einiger starker Szenen nicht angetan bin.

VÖ: 27. Juli 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-340-6


Geister-Schocker – 75 Der Diamantengeist



Rick Marsters hat sich mittlerweile einen Namen als Detektiv gemacht, der besonders in übernatürlichen Fällen erfolgreich ist. Und so wird er von dessen Besitzer auf ein altes Schloss gerufen, in dem ein Geist sein Unwesen zu treiben scheint und bereits einen blutigen Mord begangen hat. Bei seinen Ermittlungen stellt Rick schnell fest, dass der Vorfall mit dem wertvollen Diamanten zusammenhängen muss, der im Schloss aufbewahrt wird...

Eigentlich sind die Episoden von „Geister-Schocker“ jeweils in sich abgeschlossen, es kommen gänzlich andere Schauplätze und Charaktere vor – eigentlich. Denn immer wieder taucht auch der übersinnliche Ermittler Rick Marsters auf, so wieder in der 75. Folge „Der Diamantengeist“. Da sich aber bereits der direkte Vorgänger um den Detektiv drehte, hätte ich hier lieber etwas Abwechslung gehabt. Aber sei es drum, denn auch hier macht Masters eine gute Figur und treibt die Ermittlungen gut voran. Diese gehen ohne große Vorstellungen recht schnell los, schon nach wenigen Momenten ist Rick auf dem Schloss angekommen und erfährt mehr über die übernatürlichen Vorgänge. Hierbei sind einige düstere und unheimliche Szenen eingebaut, die die Stimmung der Folge prägen, dazwischen fällt die Handlung aber immer etwas ab und kann die Spannung nicht durchgängig halten. Das Finale fährt dann aber wieder mehr auf und ist sehr dicht getaktet erzählt. So bleibt ein solider, aber eben nicht überragender Eindruck dieser Folge, deren Gegenspieler nicht ganz so prägnant umgesetzt ist wie man es von anderen Episoden der Reihe gewohnt ist.

Wieder ist es Patrick Bach, der die Rolle des Rick Marsters einnimmt und dabei eine lockere und präsente Sprechweise an den Tag legt, er klingt dabei routiniert, ohne gelangweilt zu wirken. Reents Reins ist mit seiner markanten Stimme die richtige Wahl für die Rolle des Kenneth Hempshaw und agiert in jeder Szene sehr treffend und mit einer passenden Attitüde für ein gepflegtes Gruselhörspiel. Auch Patrick Steiner kann als Lord Simmonds überzeugen, er verleiht der Rolle eine gewisse Würde und passt sehr gut in das Ambiente. Weitere Sprecher sind Rüdiger Schulski, Christin Deucker und Tom Steinbrecher.

Akustisch wird die Umsetzung der Folge sehr gerecht, Musik und Geräusche sind passend eingebaut und sorgen für eine stimmige Atmosphäre. So kommen natürlich besonders die unheimlichen Szenen durch den Einsatz düsterer Melodien gut zur Geltung, während einige gut plazierte Sounds für die passende Atmosphäre im alten Gemäuer sorgen.

Ein riesiger, rot strahlender Diamant ist auf dem Cover zu sehen, ein Totenkopf scheint aus ihm nebelhaft heraufzusteigen, während ein rotes, angestrengt verzerrtes Gesicht eines Mannes vor dem dunklen Hintergrund hervorsticht. Das ist wie immer bei der Serie nostalgisch umgesetzt und entfaltet eine gut zur Folge passende Atmosphäre. Das Booklet gibt neben den Sprechern und anderen Mitwirkenden noch einige Fotos der Darsteller her.

Fazit: Eine weitere Folge um Rick Marsters, der wieder eine gute Figur macht, sich aber auch etwas im Hintergrund hält. Die Folge baut sich wellenförmig auf und kann die Spannung einiger Szenen nicht durchgängig halten. Doch das Finale ist wieder sehr packend aufbereitet und sorgt für einen aufregenden Abschluss der Handlung.

VÖ: 25. Mai 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-233-1



Geister-Schocker – 73. Vampire auf der Bohrinsel



Erster Eindruck: Boshaftes Treiben vor der schottischen Küste...

Nahe der schottischen Küste liegt eine Bohrinsel, die Produktion läuft auf Hochtouren. Und so denkt keiner mehr an die Mythen, die sich um die Region ranken, und auch der schwere Sarg, der unerwartet auftaucht, versetzt die Besatzung noch nicht in Aufregung. Doch als eine seltsame Krankheit ausbricht, nehmen zumindest Jack Kelvin und Linda Radford die Gefahr ernst...

Von klassisch über unkonventionell bis abgedreht - „Geister-Schocker“ bringt innerhalb des Genres immer wieder neue Facetten ans Licht. Der Titel der 73. Folge verrät schon einmal, dass die Geschichte auf einer Bohrinsel spielt und dass Vampire ihr Unwesen treiben. Unweigerlich formt sich in den Gedanken des geneigten Hörers dann ein möglicher Ablauf der Geschichte – und genauso kommt es dann auch. Hier werden nur wenige wirkliche Überraschungen geboten, man hört zudem deutlich heraus, dass es sich um die Vertonung eines etwas in die Jahre gekommenen Heftromans handelt. Doch die Stimmung ist dabei durchaus stimmig, zumal die Kulisse der Bohrinsel mit ihren begrenzten Fläche einen atmosphärischen Schauplatz bietet. Und wie immer mehr Besatzungsmitglieder den Vampiren zum Opfer fallen, mag zwar vorhersehbar sein, kann aber dennoch ein gelungenes Klima des leisen Schauderns erzeugen. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, was durch die aufsteigende Panik der beiden Hauptcharaktere vorangetrieben wird. Die Darstellung der Vampire gefällt mir gut, da es eben keine blutrünstigen Bestien sind, sondern systematisch vorgehen und so noch bedrohlicher wirken. Das Ende hingegen wirkt leider unfreiwillig komisch, den Kampf gegen den Vampir hätte ich mir etwas epischer vorgestellt.

Die Sprecher wurden wieder gut ausgesucht, wobei sich viele bekannte und einige neue Stimmen vereinen. Rainer Schmitt ist beispielsweise als Jack Kelvin zu hören, den er sehr eindringlich spricht und so die Dramatik der Folge mit seiner Stimme nachzeichnet. Ihm zur Seite steht Marion von Stengel als Linda Radfort, die ihre Rolle ebenfalls sehr engagiert spricht und die Stimmung der Folge gekonnt wiedergibt. Felix Würgler ist als Vampir zu hören, er verleiht der Rolle eine subtile Bosheit, die während seiner Szenen sehr präsent ist. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Robert Missler und Martin Sabel.

Auch akustisch ist die Folge solide umgesetzt, wie man es von der Reihe mittlerweile gewohnt ist. Musik und Geräusche fügen sich dabei stimmig ineinander und präsentieren dem Hörer eine gelungene Atmosphäre, die den Spannungsbogen der Geschichte aufgreift und jeder Szene ein passendes Kleid überzieht.

Wer wegen des Covers sexy Vampirinnen mit riesigen Flügeln erwartet, wird ziemlich enttäuscht werden – ein solches Wesen oder überhaupt weibliche Vampire kommen hier nämlich während der gesamten Handlung nicht vor. Zudem ist das Booklet von mehreren Seiten auf ein einfaches Faltblatt zusammen geschrumpft, bei dem immerhin noch die Fotos einiger Sprecher sowie der Ausblick auf die kommende Folge als Extra geblieben sind.

Fazit: „Vampire auf der Bohrinsel“ ist reichlich konventionell erzählt und bietet nur wenige Überraschungen, die Stimmung allerdings ist recht dicht. Der sich immer weiter steigernde Bedrohung durch die Blutsauger ist im Mittelteil gekonnt erzählt, flacht im Finale dann aber wieder etwas ab. So bleibt der Eindruck einer soliden, aber eben nicht überragende Episode der Reihe.

VÖ: 26. Januar 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-231-7


Geister-Schocker – 72. Monster aus dem Eis



Erster Eindruck: Mythen der Eskimos mitten in Spanien...

Das Medieninteresse ist groß, als eine schreckliche Katastrophe das Schloss des Adelsgeschlechts der de Ybarras heimsucht. Monster aus der Mythologie der Eskimos tauchten mitten in Spanien auf und versetzen deren Bewohner in Angst und Schrecken. Das mit den Nachkommen des Geschlechts befreundete Geschwisterpaar Frank und Sabine lassen sich davon nicht abhalten, dem Schloss einen Besuch abzustatten und geraten bald selbst in die übernatürlichen Ereignisse...

Für die 72. Folge von „Geister-Schocker“, der Gruselserie von Romantruhe Audio, wurde mal wieder ein Roman von Earl Warren vertont, der in dieser Version den Titel „Monster aus dem Eis“ trägt. Dabei wurden ganz unterschiedliche Motive miteinander verknüpft, wobei der Kontrast zwischen dem spanischen Ambiente und arktischen Horrorwesen ziemlich stark ist, aber im späteren Verlauf sehr gelungen aufgelöst wird. Nach einem packenden Start ist aber zunächst die Ankunft der Geschwister und das Vorstellen der Grundsituation im Fokus des Interesses, was nicht nur kurzweilig gelungen ist, sondern auch bereits viele Fäden für den weiteren Verlauf auslegt. Dieser ist dann meist kurzweilig gelungen, auch wenn sich einige Szenen etwas in die Länge ziehen und eine kleine Kürzung vertragen hätten. Dafür zieht die Handlung gegen Ende wieder an und gipfelt in einem packenden Finale, welches sich über mehrere Minuten erstreckt und an Intensität hinzugewinnt. Mag diese Steigerung des Schreckens auch typisch für die Reihe sein – die abschließende Szene im Stil einer Presseerklärung ist es nicht und stellt das bisher Gehörte in einem ganz anderen Licht dar. Eine reizvolle Episode mit einigen überraschenden Einschlägen.

Mit Roland Wolff wurde die Rolle des Frank Müller mit einer noch recht unverbrauchten Stimme besetzt, wobei er einen sehr soliden Eindruck hinterlässt. Er kann besonders in den actiongeladenen Szenen mit viel Energie in der Stimme die Atmosphäre noch weiter anheizen. Ihm zur Seite steht Sarah Riedel als Sabine Müller, die ihre Szenen ebenfalls durchgängig glaubwürdig darstellt, manchmal aber noch etwas mehr Eigenheiten in ihren Charakter bringen könnte. Uschi Hugo spricht die Rolle der Antonia mit glaubhaftem spanischen Akzent und ihrem typischen Klang, der der Rolle viel Aufmerksamkeit verleiht. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Norman Matt und Lutz Schnell.

Wie man es von „Geister-Schocker“ gewohnt sein darf, ist die akustische Umsetzung des Hörspiels vielseitig, atmosphärisch und recht laut, sodass insbesondere die Szenen mit den übernatürlichen Monstern sehr intensiv wirken. Musik und Geräusche gehen dabei eine Einheit ein, die alles lebendig und unmittelbar wirken lässt. Dabei werden die verschiedenen Szenerien sehr passend und glaubwürdig umgesetzt.

Passend zum Titel ein eines der „Monster aus dem Eis“ auf dem Cover zu sehen, wobei es eine Mischung aus Bär und Werwolf mit eisgrauem Fell und gefletschten Zähnen geworden ist. Die beiden Spanier mit den entsetzten Gesichtern ergänzen das Bild gelungen. Im Inneren gibt es die Fotos vieler Sprecher zu sehen, auch weitere Informationen zu Autor, Roman und Zeichner sind wieder vorhanden.

Fazit: Schön, wie hier eine typische übernatürliche Geschichte mit einigen Krimielementen verknüpft wird. Auch wenn die Figuren etwas blass wirken, die Handlung wird flüssig erzählt und punktet mit einen fesselnden Finale, das überraschend ausgeht und ganz am Ende noch einmal einen anderen Dreh erhält. Hörenswert!

VÖ: 24. November 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-230-0


Geister-Schocker – 71. Kalter Tod durch heiße Flocken



Erster Eindruck: Rick Marsters muss sterben!

Es ist ein sommerlicher Junitag im verschlafenen Ort Kilroy, als riesige Wolken aufziehen und ätzende Schneeflocken auf die Bewohner rieseln lassen. Der Frieden ist vorüber, jeder hat einen geliebten Menschen verloren oder ist selbst entstellt. Schnell ist der Schuldige ausgemacht: Der übernatürliche Ermittler Rick Marsters, der kurz vor der Katastrophe im Dorf gesichtet wurde...

Geister-Schocker besteht ja in der Regel aus in sich abgeschlossenen Geschichten, doch in „Kalter Tod durch heiße Flocken“ kehrt zumindest ein bereits bekannter Charakter auf: Rick Marsters darf in einem weiteren übernatürlichen Fall ermitteln. Die Introszene setzt einen sehr intensiven Startpunkt, in dem das Grauen der Erscheinung gut zu Gehör gebracht wird. Recht schnell wird anschließend die Brücke zu Rick Marsters geschlagen, der nicht nur in dem Fall seine Recherchen anstellt, sondern deutlich enger mit den Ereignissen verknüpft ist, als man anfangs denken könnte. Die Szene, in der er noch einmal vorgestellt wird, ist vielleicht eine Spur zu lang geraten und nimmt das Tempo nach dem tollen Intro aus der Folge, das anschließend erst einmal nicht wieder in Fahrt kommt. Die Handlung kommt erst später wieder in Fahrt, wenn Rick mit seiner Begleiterin Amy einer Geistererscheinung auf die Spur kommt. Dieser letzte Teil ist dann wieder richtig gut erzählt, indem viele kleine Wendungen und Überraschungen mit Tempo in Szene gesetzt werden. Die Bedrohung für Rick von allen Seiten bringt zusätzlichen Druck in die Handlung.

Patrick Bach ist wieder als Rick Marsters zu hören und bringt seine Rolle gut herüber, indem er viele Facetten einbaut und den Charakter so lebendig gestaltet. Marie Burghardt steht ihm als Marie zu Seite, auch sie passt sich den unterschiedlichen Stimmungen ihrer Rolle gut an und hinterlässt einen positiven Gesamteindruck. Tanja Niehoff hat einen gelungene Auftritt, den sie mit mit viel Wut in der Stimme und einer dazu passenden Aura umsetzt. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Marc Schülert und Tom Steinbrecher.

Die erste Szene hinterlässt Eindruck – auch weil die Zusammenstellung aus aufgebrachten Stimmen, hektischen Geräuschen und dramatischer Musik so gut funktioniert. Doch auch später passt sich das Sounddesign gut der jeweiligen Situation an, sodass besonders die Geistererscheinungen zum Ende der Geschichte viel Eindruck hinterlassen.

Das Cover wirkt wie eine Collage aus verschiedenen Motiven, der säurehaltige Schnee gehört allerdings nicht dazu. Vielmehr ein erschrocken flüchtendes Paar, ein hoch in den Himmel ragendes Schloss und zwei Hände, die sich wie aus dem Nichts in rot-schwarzer Umgebung nach vorne strecken. Wirklich ein Einklang kann ich dies nicht mit der Handlung bringen. Im Inneren sind wieder viele zusätzliche Informationen zu finden.

Fazit: Trotz des etwas gewöhnungsbedürftigen Titels ist ein gelungenes Hörspiel entstanden, dass nach der tollen Introszene zwar etwas ins Stocken gerät, später aber eine spannende und unheimliche Geschichte erzählt. Toll, wie die Bedrohung für Rick inszeniert wird und wie eng er dann doch mit den Ereignissen verknüpft ist.

VÖ: 1. September 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-229-4


Geister-Schocker – 70. Strand des Grauens



Erster Eindruck: Die zwei Detektive und die surfenden Skelette

Ein junges Paar verbringt einige Tage in Point Reeves, einem ehemals viel besuchten Badeort, der seit einigen Jahren jedoch verweist ist. Auch die beiden merken bald, woran das liegt und verschwinden spurlos. Kurz darauf ist auch die junge Jill an eben dieser Küste, um ihren Bruder zu suchen. Dabei erhält sie unerwartete Hilfe vom rauhbeinigen Ronny...

Neben bereits erschienen Heftromanen werden bei den Geister-Schockern auch immer wieder eigens geschriebene Geschichten vertont – und nicht immer ist sofort zu erkennen, um welche Kategorie es sich handelt. Sicherlich gibt es einige Episoden, die wegen eines modernen Themas herausstechen. „Strand des Grauens“ hätte jedoch gut und gern auch schon einige Jahre alt sein können, ist aber tatsächlich von Axel Koch für die 70. Folge der Serie verfasst worden. Das Hörspiel verbreitet jedoch einen sehr nostalgischen Charme, hat aber auch mit einigen Stolpersteinen der populären Heftromane zu kämpfen. So wirken manche Momente doch eher unfreiwillig komisch statt gruselig oder gar grauenerregend. Die Handlung ist flüssig erzählt und überzeugt gleich zu Anfang mit einem gelungenen Kniff, indem die beiden Besucher des Strandes, die man zunächst als Hauptperson vermutet, unter merkwürdigen Umständen verschwinden. Und auch danach wird mit recht hohem Tempo weiter ermittelt, alle Elemente kommen dabei gut zur Geltung und haben ihren festen Platz in der Handlung. Mir gefällt diese Flotte Erzählweise, zumal die Beziehung zwischen den beiden Hauptermittlern eine gelungene ist – irgendwo zwischen Liebesgeschichte, Misstrauen und gemeinsamen Kampf gegen dunkle Mächte angesiedelt. Gerade gegen Ende werden zudem so einige Überraschungen und Wendungen angeboten, sodass trotz einiger etwas schrägen Einfälle eine unterhaltsame Geschichte entstanden ist.

Jenny Maria Meyer ist als Jill zu hören und macht ihre Sache sehr ordentlich. Sie klingt engagiert und glaubhaft, wobei sie im späteren Verlauf das aufsteigende Grauen sehr treffend mit ihrer Stimme zum Ausdruck bringt. Ihr zur Seite steht Michael Pink als Ronny, der mit viel Ausdruck und einer gekonnten Betonung eine authentische Figur schafft, die immer sehr souverän reagiert. Toll ist als Mr. Reeves, der von Lutz Riedel gesprochen wurde, und wunderbar in die düstere Atmosphäre der Geschichte passt. Weitere Sprecher sind Dirk Hardegen, Lutz Harder und Ulrike Stürzbecher.

Tom Steinbrecher ist wieder für die akustische Umsetzung verantwortlich und hat gemeinsam mit Alexander Schiborr auch die Musik beigesteuert. Hier passt alles gut zusammen und setzt mit den düsteren Melodien immer wieder Akzente. Unterstützt durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Geräuschen und Sounds wird der Handlung eine eingängige Atmosphäre angepasst.

Wie die Geschichte könnte auch das Cover von einem alten Heftroman stammen, wurde aber von Ertugrul Edirne eigens angefertigt. Durch die Abbildung der surfenden Skelette wird leider schon ein Teil der Auflösung verraten. Zudem ist nicht ganz klar, warum der sowieso schon recht knappe Bikini der weiblichen Figur noch zerfetzt sein muss. Im Inneren gibt es Fotos einiger Sprecher und kurze Infos zu Autor und Zeichner.

Fazit: Der Aufbau der Handlung hat mir gut gefallen und wurde durchdacht ausgeführt, sodass es einen spannenden Weg bis zur überraschenden Auflösung gibt. Auch Figuren wurden gut ausgestattet und bieten genügend Konfliktpotenzial. Einige Ideen, wie die der surfenden Skelette, wirken aber etwas merkwürdig und senkt dann auch den Gruselfaktor.

VÖ: 30. Juni 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-228-7


Geister-Schocker – Land der lebenden Toten -2-



Erster Eindruck: Die Epedemie breitet sich aus...

Knapp der Zombiehölle Afrika entkommen, machen sich Laura Janssen, Dylan Christopher und Sam Ellis auf den Heimweg in die USA, mit dem guten Gefühl, die Ausbreitung der lebenden Toten aufgehalten zu haben. Doch schon an Bord ihres Fliegers zeigt sich, wie sehr sie sich geirrt haben, denn einer der Passagiere zeigt die untrüglichen Anzeichen einer Zombie-Infektion...

Exklusiv auf Vinyl bringt Romantruhe Audio einen Dreiteiler der „Geister-Schocker“-Reihe auf den Markt, der das aktuell populäre Thema einer Zombie-Epedemie auf ganz eigene Weise erzählt. Denn theoretisch hätte „Zombiehölle Afrika“, der erste Teil, auch für sich allein stehen können, erfährt aber in „Land der lebenden Toten“ eine interessante Fortsetzung mit einem Wechsel des Schauplatzes. Die ersten Szenen spielen noch im Flugzeug und sind ziemlich actiongeladen, fast schon hektisch umgesetzt. Ich habe etwas ein klaustrophobisches Gefühl vermisst, welches ich bei dem prägnanten Handlungort erwartet hätte. Danach entwickelt sich die Handlung turbulent weiter, wobei die Auswirkungen bis in die höchsten politischen Kreise reichen. Das bringt noch einmal einen ganz anderen Dreh in den eher konventionell gehaltenen ersten Teil. Immer wieder gibt es aufregende Highlightszenen, und auch das Trio der Protagonisten kommt nicht unbeschadet aus der Handlung heraus. Sehr gelungen auch, wie die Entwicklung der Zombie-Seuche weiter voranschreitet und so den Pegel an Dramatik immer weiter erhöht. Das Ende ist dieses mal sehr offen gehalten, die Handlung endet mitten in einer Szene, sodass die Lust auf den dritten Teil und damit den Abschluss weiter geschürt wird.

Kerstin Draeger spricht die Rolle der Laura Jannsen, eine engagierten Ärztin, mit viel Ausdruck in der Stimme und bringt die steigende Aufregung gut herüber, doch auch die Coolness, die sie in den entscheidenden Szenen bewahrt. Markus Raab ist als Sam Ellis zu hören, der insgesamt einen positiven Eindruck hinterlässt und viel Energie in seine Stimme legt. Die Rolle des amerikanischen Präsidenten wird von Günter Karl übernommen, der eine passende Aura um die Figur schafft und diese konsequent umsetzt. Weitere Sprecher sind Detlef Tams, Christiane Marx und Kim Hasper.

Wie so oft bei den Geister-Schockern ist auch hier Tom Steinbrecher für die akustische Umsetzung zuständig, wobei er die Geräusche hier auch mal ordentlich aufdreht. So ist gerade die anfängliche Flugzeugszene sehr laut umgesetzt, aber auch bei den späteren Actionsequenzen sind zahlreiche Sounds im Einsatz. Die Musik ist passend dazu ausgewählt und bringt zusätzliche Dynamik mit ein.

Das Cover kommt in dem deutlich größeren Format der LP sehr gut zur Geltung. Zu sehen ist eine Zombiehorde, die auf das weiße Haus zumarschiert. Man mit verzerrtem Gesichte, mal mit langen Klauen, mal mit fehlener Schädeldecke wurden hier so einige Klischees des Genres heraufbeschworen und zu einem stimmigen Ganzen zusammengestellt.

Fazit: Der Mittelteil der Trilogie ist recht knackig erzählt und bietet einige sehr prägnante Szenen, prescht aber auch etwas schnell durch die Handlung und lässt dabei nicht alle Elemente gut zur Geltung kommen. Das Thema wird dabei auf eine interessante und moderne Art umgesetzt, sodass ein guter Mittelteil der Trilogie entstanden ist.

VÖ: 24. März 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-280-5


Geister-Schocker – Zombiehölle Afrika -1-



Erster Eindruck: Ein Trip, den man nicht so schnell vergessen wird...

Sarah Coleman, die für die Weltgesundheitsorganisation nach Afrika gereist ist, um eine schreckliche Ebbola-Epedemie einzudämmen, wird dort von skrupellosen Entführern verschleppt. Als Lösegeld wird eine hohe Summe an die amerikanische Regierung gestellt. Dylan Christopher wird beauftragt, die junge Frau zu retten, nicht ahnend, welcher Schrecken sich ihm dort zeigen würde...

Die Vinyl-Platte ist wieder im Kommen! Schon lange sind Musikalben auf den großen, schwarzen Scheiben sehr beliebt, und nun hat Romantruhe Audio dieses Medium auch für das Hörspiel wiederentdeckt. Ein Mehrteiler um eine Zombieepedemie ist exklusiv auf Vinyl erhältlich, „Zombiehölle Afrika“ macht den Start. Bei der Auswahl der Handlung wurde dieses mal nicht auf einen bereits bestehenden Heftroman zurückgegriffen, sondern ein eigenständiges Skript von Markus Topf verfasst. Der Aufbau der Geschichte wirkt dennoch zunächst recht klassisch für die Serie, indem sich die übernatürlichen Elemente zunächst noch zurückhalten und erst später immer mehr Raum einnehmen. Das Setting ist dabei durchaus gelungen, die Kombination aus dem fremdartigen Land und der düsteren Bedrohung ist stimmig in Szene gesetzt worden und punktet mit einem hohen Tempo. Das geht zwar punktuell zu Lasten der Atmosphäre, da die Geschichte etwas hektisch wirkt, sorgt aber auch für eine sehr unterhaltsame Handlung. Und dann gibt es sie eben doch, die ganz präsenten und einprägsamen Szenen, die wirklich unheimlich sind und eher einen stillen Grusel denn die große Actionladung zeigt. Da lohnt es sich doch, wieder einmal den Plattenspieler aus dem Schrank zu holen...

Martin Sabel ist in der Rolle des Dylan sehr gut besetzt, da er seine markante Stimme wieder voll im Griff hat und der Figur viel Leben einhaucht. Dabei gibt er ganz den coolen Actionhelden mit dem lässigen Auftreten, was gut zur gewähten Stimmnuance passt. Tanya Kahana ist als Sarah zu hören, sie passt sich gut der recht harten Atmosphäre der Handlung an und sorgt mit ihrer gekonnten Sprechweise für gut platzierte Akzente. Erzähler ist Christoph Memmert, der souverän und mit viel Energie seine Passagen umsetzt. Weitere Sprecher sind Timo Kinzel, Kerstin Draeger und Detlef Tams.

Tom Steinbrecher ist auch hier wieder für den Klang zuständig, wobei er wieder eine geschmeidige Mischung aus Geräuschen und Musik gewählt hat. Die Sounds sind wuchtig und lassen die Dialoge lebendig und nahbar wirken, wobei die Dramatik in den Actionsequenzen deutlich gesteigert wird. Die Musik ist hart und macht sich in den Szenenwechseln und einigen Sprechpassagen sehr gut.

Das Cover zu dieser Folge der Serie ist logischerweise deutlich größer als bei den CD-Versionen und macht richtig was her. Nestor Taylor hat eine militärische Kampfszene gezeichnet, die von Maschinengewehren, Hubschraubern und natürlich jeder Menge entstellter Zombies geürägt ist. Durch das fehlende Booklet sind dieses mal nur die wichtigsten Informationen auf der Rückseite des Covers zu finden.

Fazit: Die Geschichte ist wuchtig und temporeich wie immer, zumal auch einige spannende Szenen mit einfließen. Und dennoch gibt es auch einige Momente, die wirklich etwas gruselig wirken. Das Setting ist überzeugend, nur manchmal wirkt die Folge wie aus dem Zeitraffer und lässt dass alles ein wenig verschwimmen.

VÖ: 24. März 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-279-9


Geister-Schocker – 69. Die Nacht der Giganten



Erster Eindruck: Klauen, Zähne und viel Hunger

Der Reporter Craigh Sanders und seine Kollegin Betty Land dürfen noch vor der offiziellen Eröffnung eines Freizeitparks das weitläufige Areal besichtigen, in dem überall sehr lebensechte Modelle von Dinosauriern ausgestellt werden. Doch etwas kommt den beiden ganz und gar seltsam vor, denn die merkwürdigen Todesfälle häufen sich. Was hat Professor Sondstrup damit zu tun, der den Park konzipiert hat?

Durch den Einsatz von Vorlagen aus dem Bereich der Heftromane vertont die Reihe Geister-Schocker immer wieder Geschichten von ganz unterschiedlichen Autoren. Nun ist auch eine Vorlage von Wolfgang Hohlbein produziert worden, einer der populärsten deutschen Fantasy-Autoren. „Die Nacht der Giganten“ stammt aus der Zeit vor seinem großen Durchbruch und erinnert unüberhörbar an die erfolgreichen Jurassic Park-Filme – auch wenn der Heftroman viele Jahre vor der Verfilmung entstanden ist. Doch hier muss Craigh erst einmal hinter das Geheimnis des Parks kommen, womit recht viel Zeit verwendet wird – eine für den Hörer nicht durchgängig aufregende Zeit, denn worauf es hinausläuft, ist jedem klar, der das Cover gesehen hat. Danach konzentriert sich die Handlung auf den Kampf gegen die übermächtigen Dinosaurier, was kurzweilig und sehr actiongeladenen geraten ist. Ein hübscher Kniff kommt noch hinzu, da man die Motive von Professor Sondstrup zunächst nicht ganz durchschauen kann und man nie ganz sicher ist, welche Ziele er verfolgt. Das Action-Abenteuer ist flott und unterhaltsam erzählt, allerdings auch recht oberflächlich geraten. Denn die Figuren bleiben insgesamt etwas blass, manches wirkt wie im Schnelldurchlauf erzählt, sodass nicht alle Elemente gut zur Geltung kommen. Insgesamt aber ein kurzweiliges Hörspiel für Zwischendurch, welches mit der passenden Stimmung durchaus zu unterhalten versteht.

Santiago Ziesmer beweist einmal mehr seine Vielfalt im Ausdruck, trotz seiner unverkennbaren Stimme verleiht er Craigh einen ganz eigenen Ausdruck, besonders in den Actionszenen ist er ausdrucksstark und bringt die Anspannung des Reporters gut zur Geltung. Victoria Sturm ist in der Rolle der Betty Land ebenfalls gut besetzt, kann ihre unterschiedlichen Stimmungen treffend und mit glaubhafter Intonation umsetzen. Andreas Wilde ist als Professor Sondstrup zu hören, er baut eine gekonnte Aura um die Figur auf und lässt sie mit ihrem eindrucksvollen Auftreten aus der Masse hervorstechen. Weitere Sprecher sind Bert Stevens, Sascha Rotermund und Alexandra Lange.

Für Regie und Sound ist dieses mal die R & B Company und ihrem Regisseur Simeon Hrissomalis zuständig, dennoch passt auch diese Produktion gut in die Reihe. Denn die typischen Elemente, der Einsatz von recht viel Musik und lauten Sounds, die besonders in den Actionsequenzen herausstechen, sind auch hier vorhanden und lassen eine recht dichte Stimmung entstehen.

Ein riesiger Tyrannosaurus-Rex ist auf dem Cover abgebildet, das Maul mit den spitzen Zähnen weit aufgerissen, den Körper im Laufen bedrohlich nach vorn geneigt. Menschen mit panischen Gesichtern laufen vor ihm weg, während im Hintergrund ein zerstörtes Gebäude angedeutet wird. Das ist gut zusammengestellt und wirkt dynamisch. Im Inneren des kleinen Booklets sind wieder einige zusätzliche Informationen vorhanden.

Fazit: Der Hörer weiß, worauf alles hinsteuern wird, und so wirkt der Start etwas zu sehr in die Länge gezogen, während später ein zu hohes Tempo angeschlagen wird. Dennoch kommt der Charakter des Professor Sondstrup gut zur Geltung, und durch die kurzweilige Handlung und die gut umgesetzte Stimmung ist ein hörenswertes Hörspiel entstanden.

VÖ: 19. Mai 2017
Label: Romatruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-227-0


Geister-Schocker – 68. Die Grotte des Entsetzens



Erster Eindruck: Schrecken in irischem Dorf...

Irland ist gerade in Aufruhr, und deswegen wird der Reporter Jack Callum, der für eine Londonder Zeitung schreibt, dorthin geschickt, um sich einen Eindruck vor Ort zu machen. Doch die merkwürdigen Todesfälle häufen sich, sodass sich auch Callum bald nicht mehr sicher fühlt. Denn es sind schon längst keine politischen Unruhen im Gange...

Auch die 68. Folge der Geister-Schocker hat wieder einen ganz anderen Ansatz als ihre Vorgänger, sodass der Hörer auch hier zu Anfang nicht so recht weiß, was ihm in den kommenden 53 Minuten erwarten wird. Und so sind gerade die ersten Minuten der Episode sehr spannend – man spürt diesen Hauch des Bedrohlichen, Übernatürlichen, kann dies aber noch nicht einordnen. Im Laufe der Zeit lichtet sich dieser Schleier dann, und leider lässt dann auch die Folge etwas nach und wird zu einem recht konventionellen Gruselhörspiel, das nur noch an wenigen Stellen überraschen kann. Das mag an dem recht klassisch angelegten Gegenspieler dieser Folge liegen, der aber auch gleichzeitig für einige wohlige Gänsehautschauer sorgt. Die ganz große Innovation steckt dementsprechend nicht in „Die Grotte des Entsetzens“, und auch im Vergleich zu einigen Vorgängern dieser Serie kann das Hörspiel nicht mithalten. Solide erzählt und kurzweilig ist es allerdings allemal, sodass Fans des Genres ruhigen Gewissens zugreifen können.

In diese Folge wurde ein klassischer Erzähler eingebaut, und dieser Part wird von Helgo Liebig übernommen. Er setzt dabei kleinere Akzente, um die Spannung noch zu steigern, sodass er den Spannungsbogen der Folge gekonnt nachzeichnet. Christian Stark ist in der Rolle des Jack Callum präsent und ausdrucksstark, zudem verpasst er ihm einige Eigenheiten, die ihn so lebensnah wirken lassen. Dirk Hardegen unterstützt ihn in der Rolle des Inspektor Murphy, beide Stimmen harmonieren gut miteinander. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Robert Missler und Martin Sabel.

Das Buch von Markus Topf nach einem Heftroman von Andrew Hathaway wird auch akustisch gekonnt in Szene gesetzt, wobei getreu dem Titel der Serie auch einige lautere und heftigere Szenen für eine gewisse Dramatik sorgen. Die eingesetzten Melodien und die zahlreichen Geräusche ergänzen sich dabei gelungen und sorgen für einen dynamischen Eindruck der Folge.

Das kleine Booklet enthält neben einigen Produkthinweisen auch Fotos der Sprecher und Informationen zu Autor, Heftroman und Illustrator Pujolar, der für das Cover in erdigen Tönen eine düstere Szenerie geschaffen hat. Das ist nicht nur ansehnlich und passt gut in die bisherige Covergalerie, sondern ist auch gut an die Handlung angepasst.

Fazit: „Die Grotte des Entsetzens“ punktet nicht mit Innovation oder großen Überraschungen, sondern mit einer solide erzählten und phasenweise durchaus spannenden Handlung, die durch ihre dichte Atmosphäre punkten kann. Besonders der Beginn der Folge ist stark erzählt und macht richtig Spaß.

VÖ: 31. März 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-226-3


Geister-Schocker – 67. Die Blumen des Bösen



Erster Eindruck: Eine Reihe betrüblicher Todesfälle...

Peter Marbel ist sich sicher, dass der Tod seiner Mutter keinen natürlichen Ursprung hatte. Sofort hat er seinen Onkel im Verdacht, doch der hat ein bombensicheres Alibi für das Tatabend. Doch als er von weiteren mysteriösen Todesfällen erfährt und als einzige Gemeinsamkeit einen Blumenstrauß am Tatort entdeckt, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln...

Für die 67. Folge der Geister-Schocker hat sich Romantruhe Audio wieder an einem alten Heftroman bedient und diesen als Hörspiel vertont. Dabei ist eine recht ungewöhnliche Folge der Reihe entstanden – nicht wegen der Atmosphäre, diese ist erneut recht dicht gelungen. Das gewählte Thema ist dann aber doch nicht gerade alltäglich, auch nicht in anderen Versionen von vertonten Gruselromanserien: Tötende Blumen. Das klingt anfangs etwas absurd, wird aber in sich stimmig erzählt und hat einen gelungenen Spannungsbogen zu bieten. Den Höhepunkt erreicht dieser, als Peter Marbel auf den Widersacher dieser Folge trifft und er sehr eingängig von seinen Plänen berichtet. Doch auch die vorige Konfrontation mit seinem Onkel und das packende Finale sind prägende Szenen. Insgesamt ist das alles etwas überspitzt dargestellt und klingt eher trashig, sodass auch der Gruselfaktor zu kurz kommt. Die vielen unverbrauchten Ideen sorgen dennoch für Unterhaltung, nur Grusel-Puristen werden mit der Handlung nicht viel anfangen können.

Tom Steinbrecher, der sich sonst eher auf die akustische Gestaltung konzentriert, ist hier nun auch mal in einer Hauptrolle zu hören. Insgesamt macht er seine Sache recht ordentlich und kann mit seiner Stimme den Spannungsbogen der Folge nachzeichnen. Dirk Hadegen ist als Marvin Sangley mit dabei, er spricht seine Rolle dynamisch und punktet mit seiner ausdrucksstarken Betonung. Als Erzähler ist Holger Liebig mit dabei, er gestaltet seine Parts sehr kurzweilig und sorgt für die passende Gruselatmosphäre. Weitere Sprecher sind Detlef Tams, Marc Schülert und Christin Dreuker.

Auch für das Sounddesign ist Tom Steinbrecher in dieser Folge verantwortlich, und er hat der Geschichte einen Soundtrack spendiert, der die Stimmung deutlich verdichtet. Treffend auf die einzelnen Szenen abgestimmt wird so die Dramatik noch einmal erhöht. Und auch die eingesetzten Geräusche tragen wieder dazu bei, die Dialoge lebendiger wirken zu lassen.

Bei einem so starken Motiv wie dämonischen Blumen wäre es natürlich Verschwendung, diese nicht auch auf dem Cover zu präsentieren. Es ist ein dicker Strauß geworden, neben einigen bunten Blüten sind dort auch kahle Schädel mit unheimlich leuchtenden Augen eingebunden. Der ernst dreinblickende Übergeber und die entsetzte Dame geben dem ganzen einen passenden Rahmen.

Fazit: Wirklich überzeugt hat mich diese Folge nicht, das gewählte Thema wirkt an einigen Stellen eher unfreiwillig komisch. Doch die starken Charaktere und einige sehr gut inszenierte Dialoge sorgen für einen flüssigen Verlauf, zudem sind eine Handvoll unverbrauchter Ideen eingebaut. Das sorgt für etwas Abwechslung in der Serie und hat einen gelungenen Spannungsbogen.

VÖ: 17. Februar 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-194-5


Geister-Schocker – 66. Invasion des Grauens



Erster Eindruck: Ein ziemlich schräger Fall...

Da Pierre Lebois kaum eine andere Wahl hat, eröffnet er eine Detektei für übernatürliche Recherchen, wobei er auf die Hilfe seiner Großmutter setzt. Und tatsächlich muss diese schon bald ihre Fähigkeiten als Medium einsetzen, denn mit Coco Lefort steht schon bald Pierres erste Mandantin vor der Tür. Diese hat die Leiche ihrer Schwester grausam zugerichtet aufgefunden hat...

Nur noch 600 Folgen trennen Geister-Schocker von der für die magisch wirkenden Folgenanzahl von 666, doch da dieses besondere Jubiläum wohl noch etwas auf sich warten lässt, wurde mit „Invasion des Grauens“ die immerhin schon 66. Folge veröffentlicht. Diese beginnt mit recht viel Gestöhne – erst vor Leidenschaft, dann vor Grauen – und beides wirkt in seiner Darstellung leider etwas überzogen. Doch die Neugier ist hiernach sicherlich geweckt, und diese wird mit einer ziemlich abgedrehten Story auch erfüllt. Nach einer unterhaltsamen Vorstellung von Geisterjäger Pierre und dem Besuch seiner ersten Klientin wird eher mit klassischer Detektivarbeit weitergemacht, bis die Folge in einem zweiten Handlungsstrang einen ganz anderen Dreh bekommt. Man kann den Machern hier definitiv nicht Einfallslosigkeit vorwerfen, denn die Hintergründe der Geschichte sind sehr kreativ erdacht und kommen so in kaum einem anderen Hörspiel vor. Das hat allerdings auch zur Folge, dass man sich eben auch auf diese durchgedrehte Szenerie einlassen muss. Die Verknüpfung der verschiedenen Handlungsstänge ist gut gelungen, immer wieder gibt es kleine Spannungsmomente, auch wenn man diesen Effekt durch das Weglassen einiger Informationen noch hätte steigern können. „Invasion des Grauens“ bringt mal wieder neue Facetten in die Serie ein und scheut sich auch nicht davor, ziemlich merkwürdige Pfade zu beschreiten.

Leonhard Mahlich ist in der Rolle des Pierre Lebois zu hören, den er mit viel Leben umsetzt und ihm eine sehr markante Note verleiht, zudem mischt er immer einen leicht humorigen Unterton mit ein. Die famose Luise Lunow setzt ihre tiefe, kratzige Stimme auch in diesem Hörspiel ein, um eine unheimliche und mysteriöse Szenerie zu erzeugen. Michael Bideller ist in der Rolle des Inspektor Caran zu hören, auch er spricht eingängig und setzt mit seiner Stimme präzise Akzente. Weitere Sprecher sind Marie Bierstedt, Rainer Fritzsche und Sandra Schwittau.

Das Team um Sebastian Pobot hat auch für diese Folge eine eigenständige Atmosphäre gesorgt. Dabei sind es insbesondere die treffenden Melodien, die im Hintergrund eingesetzt wurden und dabei für eine intensive Stimmung sorgen. In einigen Szenen sind dann auch Geräusche sehr prägnant eingesetzt und treten auch durchaus mal in den Vordergrund, was die Dialoge sehr gut ergänzt.

Eine klauenbewehrte, schuppige Krallenhand legt sich auf die Schulter einer erschrockenen Schönheit im Mondlicht – ein ansprechendes und atmosphärisches Cover, das allerdings recht beliebig ist. Gerade für diese ungewöhnliche Geschichte hätte man auch ein prägnanteres Titelbild einsetzen können. Lobenswert wieder das beiliegende Booklet mit vielen Hintergrundinformationen und vielen Fotos von mitwirkenden Sprechern.

Fazit: Die Einführung der Figuren und der Szenerie ist kurzweilig und unterhaltsam gelungen, verlässt aber schnell eingetretene Pfade und schwenkt zu einem ziemlich abgedrehten Fall um. Die Erzählweise hätte noch etwas Feinschliff vertragen, doch die vielen kreativen Einfälle entschädigen diese kleinen Stolpersteine.

VÖ: 25. November 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-193-8


Geister-Schocker – 65. Turm des Schreckens



Erster Eindruck: Ungewöhnliche Methoden in Schottland

Eigentlich wollte der Privatdetektiv Rick Masters einen gewöhnlichen Juwelenraub in Schottland aufklären, doch als er mehr durch Zufall einen rötlich schimmernden Turm an einem See entdeckt, wird er in eine Geschichte hineingezogen, in der er sich nicht nur gegen übernatürliche Kräfte wehren, sondern auch mit einem recht eigensinnigen Sergeant auseinandersetzen muss...

Wer sich auf eine neue Folge der Geister-Schocker einlässt, weiß vorher nie so genau, was ihn erwartet, von modernen Actionspektakeln bis hin zu ganz klassischen Gruselgeschichten wird eine große Bandbreite geboten. Nummer 65 kombiniert dabei zwei beliebte Genres und verbindet Gruselelemente mit einer Detektivgeschichte – ein Konzept, das bereits bekannt ist und in anderen Folgen gut funktioniert hat. So auch hier, denn die Folge beginnt stimmig, hat einen sich stetig steigernden Aufbau und endet in einem unheimlichen Finale, das noch einmal einen auf die bisherige Handlung draufsetzt. Allerdings ist diese Folge für meinen Geschmack etwas zu lang geraten, die Handlung zieht sich streckenweise etwas zu sehr in die Länge und kommt nicht so recht auf den Punkt, worunter auch die Spannung zu leiden hat. Gut gefallen mir allerdings die Charaktere, die sehr gegensätzlich gestaltet sind sich aneinander reiben, was auch den Humor der Folge unterstreicht und zu witzigen Wortgefechten führt. Die Stimmung im schottischen Hochland ist ebenso gut wie intensiv getroffen, sodass eine solide Folge der Serie entstanden ist.

Patrick Bach ist als Rick Masters zu hören und übernimmt dabei auch die Erzähltexte, die durch seine authentische Sprechweise nahbar wirken. Auch in den Dialogen ist er sehr stark, mit seinem coolen und selbstbewussten Auftreten kann er eine interessante Figur schaffen. Martin Sabels markante Stimme sorgt als Sergeant Foster für einen gelungenen Gegenpart hierzu, auch er kommt gut zur Geltung und lässt seinen Charakter mit viel Energie gut zur Geltung kommen. Eine weitere starke Stimme stammt von Robert Missler als Lord Stapleton, der sich gut der Atmosphäre der Umgebung anpasst. Weitere der zahlreichen Sprecher sind Tanja Niehoff, Rüdiger Schulski und Eckart Dux.

Da die Folge an sich über weite Teile eher ruhig gehalten ist, tritt auch die akustische Gestaltung nur selten in den Vordergrund, sorgt aber beispielsweise für ein sehr eingängiges Finale. Dazwischen sorgen sehr stimmungsvolle Melodien für die passende Stimmung und werden durch zahlreiche Geräusche ergänzt, die die Dialoge lebendiger wirken lassen.

Das Cover stammt von Lonati, der zahlreiche Heftromane illustriert hat und auch hier diesen typischen, nostalgischen Stil sehr gut trifft. Zu sehen ist eine Dame samt Kerzenleuchter, die in einem geöffneten Sarg einen Vampir nebst zahlreichen Spinnweben vorfindet. Das kleine beiliegende Booklet enthält erfreulich viele Zusatzinformationen, beispielsweise zu einigen Sprechern und den wichtigsten Rollen.

Fazit: Auch wenn die Geschichte im Mittelteil etwas zu sehr in die Länge gezogen ist, kann die Handlung um den unkonventionellen Detektiv mit gelungenen Wortgefechten, unterhaltsamen Momenten und einer düsteren Grundstimmung überzeugen. Besonders das Finale ist sehr gut und einfallsreich erzählt. Ein solider Gruselkrimi!

VÖ: 21.Oktober 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-192-1


Geister-Schocker – 64. Experiment des Wahnsinns



Erster Eindruck: Unter dem Meer, unter dem Meer...

Als die Biologin Dr. Cathrin Turner von ihrem Vater erfährt, dass dieser keinesfalls ehrenhaft von seinem Forschungsprojekt entlassen wurde, ist ihr Interesse geweckt, sich ebenfalls mit den Experimenten zu beschäftigen, die sich mit der Vervollkommnung der menschlichen Rasse beschäftigt haben. Tief unter dem Meeresspiegel wurde dafür eine geheime Forschungsstation errichtet, die mehr Schrecken birgt, als sich Cathrin zunächst vorstellen kann...

Als Hörspielreihe für Fans der Gruselromanhefte aus den 70er und 80er Jahren gestartet hat sich „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio mittlerweile zu einem festen Bestandteil der aktuellen Hörspielwelt gemausert. Immer neue Szenarien, mal aus bestehenden Geschichten, mal eigens erdacht, warten auf den Hörer, die sich in der 64. Episode ein klassisches Horro-Szenario um ein missglücktes und aus dem Ruder gelaufenes Experiment dreht. Das wird schon zu Anfang gut aufgearbeitet, das Gespräch zwischen Vater und Tochter Turner leitet die Handlung ein und macht neugierig auf die Ergebnisse der Forschung. Die nachfolgende Vorstellung der Protagonistin und ihres Begleiters, Reporter Scott Jenning, ist kurzweilig und nicht überlang geraten, sodass sich der Hörer bald in der Unterwasserstation wiederfindet. Hier ist die Stimmung sehr dicht und eingängig umgesetzt, wobei kleine Einschübe eines parallelen Handlungsstranges für Abwechslung sorgen. Doch im Mittelpunkt steht stets Cathrin, die immer mehr von den Untersuchungen ihres Vaters erfährt, was immer mehr Schrecken offenbart. Schon bald gerät die Situation außer Kontrolle, weitere Bedrohungen kommen hinzu, was sehr dynamisch und spannend präsentiert wird. Doch auch der moralische Einschub, wie weit Wissenschaft gehen darf, wird in klaren, teils erschreckenden Bildern sehr gelungen dargestellt. Bis zum packenden Finale ist damit eine spannende Handlung enstanden, die mich wieder mal überzeugen konnte.

Die Sprecherliste beinhaltet viele bekannte Namen, und deren Energie überträgt sich auch vollkommen auf den Hörer. In der Hauptrolle steigert sich Vera Bunk im Laufe des Hörspiels immer weiter, ihre ausdrucksstarke Stimme passt sich dabei flexibel den unterschiedlichen Situationen an. Ihr zur Seite steht Tino Kießling als Scott Jennings, der sich mit standfester und glaubhafter Intonierung ein dickes Lob verdient hat. Gabriele Schramm hat als skrupellose Wissenschaftlerin Eliza Hill eine sehr zwiespältige Rolle, was ihr hörbare Freude bereitet – auch sie konnte mich voll überzeugen. In weiteren Rollen sind Peter Groeger, Reent Reins und Manfred Lehmann.

Zu dieser Art von dramatischer und actiongeladener Handlung muss natürlich die akustische Umsetzung mithalten können, was hier mit viel dynamischer Musik und insbesondere lauten, sehr effektvollen Sounds erreicht wurde. Diese sorgen auch für den einen oder anderen Schockmoment, sodass jede Szene ihren ganz eigenen Anstrich bekommt und so an Präzision gewinnt.

Ertugrul Edirne hat dieses mal das Cover in seinem nostalgischen Stil gestaltet, wobei durch die riesigen Haie schon recht viel von der Handlung verraten wird. Die riesenhaften Tiere wirken sehr bedrohlich, die Stimmung mit den kühleb Blautönen geheimnisvoll und sehr passend zur Handlung. Im Inneren ist wieder einiges zu den mitwirkenden Sprechern sowie Edirne zu lesen, auch der Ausblick auf die kommende Folge darf nicht fehlen.

Fazit: Schon gleich zu Beginn werden die Weichen für die Handlung gestellt, die sich düster und actiongeladen präsentiert. Auf den interessanten Start wird immer wieder eine Schippe draufgelegt, sodass die Spannung nie abbricht und eine dynamische, einprägsame Handlung entsteht. Die starken Charaktere und die wunderbaren Sprecher runden den positiven Eindruck ab.

VÖ: 16.September 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-191-4


Geister-Schocker – 63. Boten des Unheils



Erster Eindruck: Schrecklicher Ausflug auf einer Yacht

Dass es kein erholsamer Ausflug auf einer gemieteten Yacht werden würde, steht für Mark Terrell schon früh fest. Denn die Bekannten seiner Freundin, die ebenfalls mit an Bord sind, entsprechen so gar nicht seinen Vorstellungen von angenehmer Begleitung. Als sie an einer Insel im Ägäischen Meer anlegen wollen, wird ihnen jedoch eine Warnung mitgeteilt, die den Ausflug entgültig zum Alptraum werden lässt...

Immer wieder sind für die Geister-Schocker, der Grusel-Reihe von Romantruhe Audio, ganz neue Szenarien geschaffen worden, die in Raum und Zeit sehr variabel sind. „Boten des Unheils“ spielt mal wieder im Hier und Heute, nur der Anfang ist als Rückblick konzipiert und berichtet von Ereignissen aus der Vergangenheit, die mit der eigentlichen Handlung aber zunächst nicht in Verbindung gebracht werden können. Denn vorerst wird sich den Charakteren gewidmet, die sehr prägnant dargestellt werden und ihre Konflikte austragen. So ist der Start trotz der ausgesprochenen Warnungen und der damit verbundenen Stimmung eher gemächlich geraten, erst in der zweiten Hälfte der Handlung kommt wirklich Fahrt auf. Hier wird ein Kampf gegen ein mystisches Wesen dargestellt, dass nicht einfach nur böse und mächtig ist, sondern einen ganz eigenen Hintergrund verpasst bekommt. So wirkt alles deutlich intensiver und eindringlicher. Unterstützt wird dies durch die sanfte Einbindung von Elementen aus der griechischen Götterwelt. „Boten des Unheils“ startet für meinen Geschmack etwas zu langsam und unspektakulär, im weiteren Verlauf werden aber alle Stärken der Reihe ausgespielt, sodass insgesamt ein sehr gelungenes Hörspiel entstanden ist.

Martin Kautz ist in der Titelrolle des Mark Terrell zu hören, er setzt seine Stimme sehr variabel ein und kann alle Emotionen des Mannes kraftvoll darstellen, ohne übertrieben oder überspitzt zu wirken. Auch Uschi Hugo ist hier mal wieder zu hören, ihr ausdrucksstarker Klang setzt auch hier gekonnt Akzente, zumal sie die Rolle der Kate sehr glaubwürdig spricht. Rainer Gerlach ist als Dr. Vrettakos zu hören, er sorgt für viel unheimliche Stimmung und intensiviert die Atmosphäre noch weiter. Weitere Sprecher sind Norman Matt, Sarah Riedel und Bert Franzke.

Akustisch ist dem Produzententeam wieder eine sehr saubere Leistung gelungen, besonders die Musik ist sehr stimmig inszeniert. Die Melodien sind gut an die jeweilige Stimmung in der Handlung angepasst, sodass alles sehr dicht wirkt. Auch die Geräusche tragen natürlich ihren Teil dazu bei, diese dürfen gerade in der zweiten Hälfte auch mal etwas lauter sein und so für eindrucksvolle Momente sorgen.

Das Cover zeigt die titelgebenden Boten des Unheils, mit ihren langen wehenden Umhängen samt tief ins Gesicht gezogener Kapuzen und den weißen Pferden wirken diese tatsächlich sehr unheimlich. Auch das Innere des kleinen Booklets kann wieder voll überzeugen, da viel Bonusmaterial mit Hintergrundinformationen und ein Ausblick auf die kommende Folge geboten werden.

Fazit: Der Start hält sich zwar etwas zu lange auf, um die Charaktere vorzustellen und ihre Konflikte austragen zu lassen, später wird aber eine sehr spannende und unheimliche Geschichte um einen machtvollen Gegenspieler erzählt, der dynamisch, actionreich und vielschichtig umgesetzt ist. Besonders der Bösewicht bekommt eine sehr gelungene Hintergrundgeschichte verpasst.

VÖ: 29.Juli 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-190-7


Geister-Schocker – 62. Der Fluch des Geistes



Erster Eindruck: Ungewollter Besuch aus der Vergangenheit

Jack Callum, ein junger Reporter, soll für einen Artikel an einer Seance teilnehmen. Obwohl er der Sache sehr skeptisch gegenübersteht, ist er von der düsteren Szenerie schnell fasziniert. Doch dann läuft die spititistische Sitzung aus dem Ruder, denn ein Geist in Form von Jack verstorbener Frau Dorothy taucht auf und prophezeiht ihm Schreckliches...

Bei den Geister-Schockern von Romantruhe Audio finden sich auch immer wieder sehr experimentelle Folgen, die die Grenzen des Genres weiter ausloten. „Der Fluch des Geistes“ ist hingegen eine eher klassische Geistergeschichte, die jedoch viele interessante Einfärbungen aufweisen kann und gleich zu Beginn ein hohes Tempo vorlegt. Denn nach einigen einleitenden Worten ist gleich die oben beschriebene Seance zu hören, die einen Knall an den Anfang setzt und die Weichen für eine hübsch unheimliche Stimmung stellt. Anfangs sträubt sich Jack noch gegen den Glauben an Geister, doch er wird immer weiter hineingezogen und nimmt den Hörer dabei mit. Immer wieder gibt es unheimliche Begegnungen und düstere Szenen, die Stimmung verdichtet sich dabei immer weiter. Zugegeben gibt es für den geübten Grusel-Hörer keine sonderlich großen Überraschungen, dennoch kann man sich voll in die Geschichte fallen lassen. Das Ende hingegen ist sehr geschickt gelöst präsentiert einen eindringlichen Höhepunkt, der nicht vollständig versöhnlich ist und den dunklen Anklang der Geschichte weiter fortsetzt – schön, dass nicht alles mit einem Happy End aufhören muss!

Christian Stark spricht als Jack Callum den Hauptcharakter, den er sehr souvarän umsetzt. Mit einer standfesten und gefühlsbetonten Stimme klingt er stetig sehr glaubhaft und zeichnet die Dramatik der Geschichte gekonnt nach. Dagmar Bittner ist als Dorothy zu hören, sie klingt sehr hart und boshaft, was durch eine gelungene Verzerrung ihrer Stimme noch unterstützt wird. Martin Sabel ist als Inspector Hobson ein wenig der Fixpunkt in der Handlung, den er sehr professionell und mit authentischem Ausdruck umsetzt. Weitere Sprecher sind Marc Schülert, Jürgen Thormann und Hildegard Meyer.

Auch die akustische Gestaltung macht hier einfach Spaß, sie trägt zum Gelingen des Hörspiels deutlich bei. Denn gerade die Geistererscheinungen sind sehr intensiv umgesetzt und werden durch zielvoll eingesetzte Effekte unterstrichen. Auch die Musik gefällt mir sehr gut, sie ist stimmungsvoll und bildet einen roten Faden durch die Handlung.

Eine grünlich leuchtende Frau mt boshaft lächelndem Gesicht und stechenden Augen auf der Motorhaube eines Autos, den Fahrer mit einer Hand würgend – auch wenn diese Szene nicht direkt in der Handlung vorkommt, passt sie sehr gut als Titelbild zu dieser Folge. Im Inneren gibt es wieder Informationen zu einigen Sprechern, dem Grafiker und zum zugehörigen Heftroman.

Fazit: Schnell baut sich hier eine düstere und bedrohliche Stimmung auf, die sich über die gesamte Laufzeit halten kann. Auch wenn nur wenige Wendungen in der Handlung vorhanden sind, ist eine spannende und abwechslungsreiche Folge entstanden, die auch mit ihrem ungewöhnlichen Ende überzeugen kann.

VÖ: 27.Mai 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-189-1


Geister-Schocker – 61. Der Satan aus der Gruft



Erster Eindruck: Düsteres aus Mexiko

Ignatia de Morocco wendet sich mit einer Bitte an ihren Freund Rod Dawson, denn ihre Schwester Antonia ist aus dem Schloss der Familie verschwunden. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Spurensuche und treffen bald tatsächlich auf die junge Frau. Doch ist sie wirklich aus freiwilligen Stücken in dem Sanatorium, die sie von einer seltenen Hautkrankheit heilen soll?

Durch die in sich abgeschlossenen Geschichten präsentiert sich die Gruselserie „Geister-Schocker“ aus dem Hause Romantruhe Audio sehr variabel und experimentiert auch gern mal mit ungewöhnlichen Geschichten. Die Nummer 61 der Serie mit dem Titel „Der Satan aus der Gruft“ ist allerdings recht klassisch, sowohl was das Thema als auch was den Verlauf angeht. Die düstere Nachricht des Protagonisten aus seiner Todeszelle, die dem Hörspiel vorgeschaltet ist, stimmt dabei gelungen auf das Kommende ein, was auch durchaus unterhaltsam erzählt ist. Auch wenn schnell klar ist, was das Thema der Folge ist und in welche Richtung es sich entwickeln wird, sind einige spannende Momente eingebaut, das Tempo ist recht hoch und sorgt für Kurzweil. Allerdings treten auch einige Stolpersteine auf, die den Gesamteindruck trüben. So wirkt die Handlung an enigen Stellen konfus und unübersichtlich, sodass der Verlauf etwas anstrengend wirkt. Auch der spanische Einklang der Geschichte mag sich nicht harmonisch in das Gesamtkonzept einfügen und wirkt wie schmückendes Beiwerk, ohne die Geschichte wirklich zu bereichern – was insbesondere auch an der übertriebenen Verwendung des spanisches Akzentes liegt. Auch das Ende ist nicht sehr befriedigend, hier wird zwar der anfängliche Bericht aus der Todeszelle noch einmal gekonnt aufgegriffen, doch eine gezwungen und konstruiert wirkende Wendung macht eben diese sehr gelungene Stimmung zunichte. Schade, denn so kommen die vielen positiven Elemente des Hörspiel nicht wirklich zur Geltung.

Norman Matt hat mir als Hauptfigur Rod Dawson sehr gut gefallen, mit seiner tiefen und ausdrucksstarken Stimme kann er den mutigen Mann gekonnt in Szene setzen. Uschi Hugo, die ich wirklich sehr schätze, übertreibt den spanischen Akzent für meinen Geschmack viel zu sehr, sodass ich mit diesem Charakter nicht so recht warm geworden bin. Michal Pan liefert in der Rolle des Professor Mendoza wieder eine sehr saubere und glaubhafte Leistung ab. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Sarah Riedel und Thomas Nero Wolff.

Die Musik von Michael Danner fügt sich unauffällig und harmonisch in die Handlung ein, der leise spanische Anklang sorgt für die richtige Stimmung, hätte aber durchaus noch eine Spur stärker in den Vordergrund gestellt werden können. Die Geräusche klingen lebendig und glaubhaft, sodass sie die Szenen gekonnt unterstreichen.

Das Cover ist recht klischeehaft anzusehen. Eine blasse, langhaarige Frau in schneeweißem Kleid, dazu ein düsterer Vampir mit schwarz-rotem Umhang, der sich unheilvoll um die beiden Gestalten legt, dazu ein düster, rot wabender Hintergrund – ansehnlich, aber wirklich in Einklang mit der Handlung kann ich das Titelbild nicht bringen.

Fazit: Die Geschichte wird mit hohem Tempo erzählt und ist durchaus reizvoll, doch die manchmal etwas konfuse Geschichte und die überzogene Verwendung des spanischen Akzentes stören des Hörfluss deutlich. So bleibt ein eher durchwachsener Eindruck des Hörspiels, gegenüber den Vorgängern fällt diese Folge etwas ab.

VÖ: 25.März 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-188-4


Geister-Schocker – 60. Hostile Area



Erster Eindruck: Von Vampiren, Computerspielen und Innereien

Für ein neues Virtual-Reality-Game wird eine handvoll Testspieler ausgewählt, die sich in einem abgelegenen Dorf einer riesigen Horde Vampire stellen muss. Neben den erfahrenen Gamern Amoxx und Litte Bit Crazy ist auch Sara mit dabei, die sich zunächst nicht in der fremden Umgebung zurechtfindet. Doch alle müssen zusammenhalten, denn schon bald tauchen die ersten Blutsauger auf...

Vom mittelalterlichen Schauermärchen bis hin zur modernen Gruselstory – Geister-Schocker setzt sich bei der Wahl der Zeit keine Grenzen. Mit „Hostile Area“ wird nun jedoch die bisher modernste Geschichte präsentiert. Die Protagonisten werden dabei als Avatare in ein Horror-Videospiel versetzt, das jedoch äußerst real und zeitgleich ziemlich skurril wirkt. Und genau hier liegt die große Stärke der Folge, die sich mit ihrem ungewöhnlichen Setting auf ganz neues Terrain begibt. Da gibt es vieles zu erkunden, wobei schon extrem viele Action- und Kampfszenen vorhanden sind, in denen reihenweise Vampire getötet – oder, um im Jargon der Protagonisten zu bleiben gekillt – werden müssen. Zwar steuert das Ganze auf einen Kampf gegen einen großen Endgegner entgegen, wie es in solcherlei Spielen üblich ist, doch die Handlung entwickelt sich dabei nur schrittweise weiter und lebt von der dichten und sehr brutalen Stimmung. Gewaltexzesse kommen dabei häufiger vor, sodass man bei den sehr detaillierten Beschreibungen schon einen starken Magen braucht. Und auch ansonsten geht es sehr hart zur Sache, manche Sprüche sind schon grenzwertig, passen aber gut in die Atmosphäre des Hörspiels. Die Zusammenstellung der Charaktere ist dabei äußerst gelungen, es zeigen sich einige Spannungen und starke Wesenszüge, die das Hörspiel bereichern. Das Ende ist sehr offen gehalten, dem Hörer werden nicht alle Zusammenhänge komplett offenbart, sodass man sich seinen eigenen Reim darauf machen muss – und auch, wie es mit den Protagonisten weitergeht ist nicht aufgeklärt. So ist „Hostile Area“ wohl eine Folge, die die Hörerschaft spalten wird, ich finde sie wegen ihrer grimmigen Ausstrahlung und der sehr ungewöhnlichen Geschichte äußerst gelungen.

Nicolai Tegeler ist als Amoxx in einer der Hauptrollen zu hören, mit seinem rauen Klang und dem dominanten Auftreten schafft er eine sehr starke Figur, die sich in der brutalen Welt zu behaupten weiß. Dagmar Bittner macht als „Litte Bit Crazy“ ihrem Namen alle Ehre, wirkt stets etwas entrückt, hat es an ein oder zwei Stellen jedoch etwas zu gut gemeint und ihre Rolle überspitzt. Vera Bunk ist als Sara Tuft zu hören, sie kann die anfängliche Verwirrung und spätere Stärke des Charakters gekonnt einfangen und ihre Wandlung glaubhaft betonen. Weitere Sprecher sind Tino Kießling, Peter Groeger und Lutz Harder.

Die Musik hat sich hier völlig der harten und gnadenlosen Atmosphäre des Hörspiels verschrieben und sorgt immer wieder für prägnante Momente. Genau richtig dosiert stärkt sie die Wirkung der Handlung. Die Geräusche sind hier sehr prägnant eingesetzt, fast schon etwas zu laut, und unterstreichen die gnadenlosen Kämpfe der Charaktere mit den Vampiren.

Das Cover stammt dieses mal aus der Feder von Ertugrul Edirne und in erdigen Farben coloriert, sodass der Western-Charakter der Geschichte unterstrichen wird. Auch die Charaktere sind im Cowboy-Look gezeichnet, wobei die Maschinenpistolen natürlich etwas herausstechen. Das Cover bietet neben Infos zu einigen Mitwirkenden und Fotos aus dem Tonstudio einen kleinen Patzer: Einer der Hauptsprecher ist leider nicht im Booklet aufgeführt.

Fazit: „Hostile Area“ unterscheidet sich deutlich von den Vorgängern aus diese Serie, ist deutlich härter und brutaler, entwickelt die Geschichte alles andere als subtil und stellt zahlreiche Gewaltszenen in den Mittelpunkt. Doch das spannende Ambiente und das offene Ende machen gerade dies so reizvoll und die Folge zu einer hörenswerten – sofern man nicht allzu zimperlich ist.

VÖ: 22.Januar 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-136-5


Geister-Schocker – 59. Tagebuch des Grauens



Erster Eindruck: Rückkehr eines Albtraums

Als der Autor Lionel Roberts von seinem guten Freund Jonathan von einem geheimnisvollen Tagebuch erfährt, dass dieser auf dem Dachboden eines verstorbenen ungarischen Künstlers gefunden hat, ist er gleich Feuer und Flamme für das Thema. Um mehr zu erfahren sucht er selbst das alte Anwesen auf und trifft dort auf die charmante Linda. Beide verstehen sich auf Anhieb sehr gut – bis ein verzweifelter Hilferuf von Jonathan bei Lionel eingeht...

Es gibt Romanfiguren, die wohl fast jedem bekannt sind. Doch es gibt auch eine Reihe hinter diesen „Superstars“ der Literatur, die zumindest einem eingeweihten Kreis, Fans eines bestimmten Genres ein Begriff sind. Und genau um eine solche dreht sich vieles in der 59. Geister-Schocker-Folge, die nicht lange fackelt und recht schnell in die Handlung einsteigt. Der Mythos um die grausame Sagengestalt wird in einer gelungen erzählten Rückblende vorgestellt, zieht seine Kreise aber bis in die Gegenwart und eröffnet damit ein durchaus reizvolles Spiel mit Wahrheit und Illusion. Nur leider schleichen sich in diesem sehr ansprechenden Grundsatz auch einige Stolpersteine ein, die die Folge ins Stocken bringt. Einige Szenen verarbeiten viele Informationen in sehr kurzer Zeit, die so sehr gedrungen wirken und in ihrer Wirkung verkappt wurden. Das ist schade, weil hier sicherlich noch mehr Atmosphäre hätte herausgeholt werden können. Auch scheinen einige Momente nicht so recht in die Handlung zu passen, immer wieder muss sich der Hörer umgewöhnen, ich persönlich konnte mich deswegen nicht so recht in die Geschichte einfinden und die durchaus vorhandene Atmosphäre genießen.

Martin Kautz ist in der Hauptrolle des Lionel Roberts zu hören, er hat eine sehr dynamische Stimme, die er immer vorteilhaft einzusetzen weiß und so aus den Szenen viel herauskitzeln kann. Auch Anita Hopt hat mir an seiner Seite gut gefallen. Als Linda DuQuesne hinterlässt sie einen recht vielfältigen Eindruck, ist mal geheimnisvoll und düster, mal energetisch und kämpferisch, sodass viele Facetten glaubhaft herüberkommen. Robert Wolff ist als Jonathan eine sehr gute Wahl und kann die durchaus anspruchsvolle Rolle mit der krassen Wandlung sehr intensiv nachzeichnen. Weitere Sprecher sind Andrea Aust, Dorette Hugo und Tino Kießling.

Akustisch wurde auch diese Folge – wie schon die anderen Titel der Reihe – sehr solide und rund produziert. Der gut abgemischte Klang bietet wieder einige stimmungsvolle Melodien, die die Handlung in ihrer Wirkung unterstützen und sich gelungen an die verschiedenen Szenen anpassen. Insbesondere die Momente in der Vergangenheit und die Schlussszenen transportieren dabei eine sehr bedrohliche Grundstimmung.

Eine Vampirin, die von hochgeschlossener Kleidung anscheinend nicht allzu viel hält und mit leicht geöffneten Lippen ihre spitzen Zähne zeigt, wird von hinten von zwei blauen Händen zärtlich am Kopf gefasst, während der Hintergrund fast schon selbstverständlich einen vollen Mond und ein herrschaftliches Schloss offenbart – ein durchaus stimmungsvolles Cover, welches aber nicht unbedingt zur Handlung passt.

Fazit: Das Auftauchen der blutigen Sagengestalt ist zwar reizvoll und die Geschichte hat viele reizvolle Momente. Aber leider wirkt das Hörspiel in sich nicht ganz stimmig, denn einige wichtige Szenen werden zu schnell heruntergespult, und kommen nicht so recht zur Geltung. Solide erzählt und gut produziert konnte mich diese Folge leider nicht so sehr begeistern wie andere Episoden der Serie.

VÖ: 27. November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-135-8


Geister-Schocker – 58. Der Fluch der Werwolfs



Erster Eindruck: Düstere Stimmung zur düsteren Jahreszeit

In den schottischen Highlands liegt ein Frauengefängnis, in dem auch die verurteilte Mörderin Molly einsitzt. Viele Legenden ranken sich um die ursprüngliche Gegend, sie berichten von seltsamen Mischwesen zwischen Mensch und Wolf. Als Molly nach einem missglückten Versuch ihres Anwalts, sie aus der Gefangenschaft zu befreien, aus der Anstalt flieht, merkt sie, wie viel Wahrheit hinter diesen Legenden steckt...

November 2015 hat Romantruhe Audio eine weitere Folge der Gruselreihe „Geister-Schocker“, die perfekt in diese düstere Jahreszeit passt und die Dunkelheit der schottischen Highlands greifbar macht – und das natürlich in einer dichten und spannenden Geschichte, die nicht nur mit ihrer unheimlichen Handlung punktet, sondern auch mit den sehr interessanten Beziehungen zwischen den Charakteren. Insbesondere das Verhältnis zwischen Molly und ihrem Anwalt Sean Farnon, der auch die Hauptfigur des Spektakels ist, wird in einigen Szenen genau beleuchtet und bietet unterhaltsame Konstellationen. Hauptthema ist jedoch – wie der Titel bereits dezent andeutet – der Kampf gegen den Werwolf, der die Gegend unsicher macht. Es ist sehr aufregend zu erkunden, wie hier alles zusammenhängt, der Mythos um das gefährliche Wesen wird eindringlich geschildert und enthält zahlreiche vielversprechende Aspekte, die den bekannten Mustern Neues hinzufügen. Packende, düstere Szenen reihen sich hierfür aneinander, die eine gelungene Dynamik zwischen Spannung und Information entwickeln und sie zu einem packenden Finale mit beachtenswertem Dreh führen.

Wie nicht anders zu erwarten ist auch hier die Auswahl der Sprecher sehr gut gelungen. Thomas Nero Wolf ist als Sean Farnon mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme eine sehr gute Wahl, mit der ihm eigenen Vehemenz kann er seine Szenen mit einer eingängigen Sprechweise ausstatten. Anita Hopt ist als Molly Imlach zu hören, Verzweiflung, Horror oder Leid sprechen aus jeder ihrer Silben und hinterlassen einen positiven Gesamteindruck. Erzähler Helgo Liebig sorgt mit seinem elanvollen Klang für kurzweilige zusätzliche Informationen und kann seine Texte ansprechend gestaltet. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Lutz Schnell und Tino Kießling.

In einer spannungsgeladenen und abwechslungsreichen Hörspielfolge darf es auch schon mal etwas lauter werden, und genau das haben die Produzenten hier sehr gut hinbekommen. Nicht nur, dass die Musik die Dynamik der Handlung gut unterstützt und mal leise im Hintergrund, mal laut und drängend ist. Auch die Geräusche haben einen großen Anteil am Gelingen und sorgen für gelungene Szenenbilder oder gut eingestreute Schreckmomente.

Das Cover ist wieder einem alten Heftroman entnommen, passt aber nicht ganz zu der Handlung. Die Darstellung der verzweifelten, leicht bekleideten Frau, die von hinten von einem Wolfsmenschen angefallen wird, ist allerdings sehr stimmungsvoll. Im Inneren gibt es wieder einige Informationen über sechs der teilnehmenden Sprecher sowie den Zeichner des Covers. Ein Ausblick auf die nächste Folge darf dabei nicht fehlen.

Fazit: Der Werwolfmythos wird hier sehr gelungen variiert und um neue Facetten ergänzt, sodass man viel Neues zu entdecken hat. Eingehüllt ist eine spannende Geschichte, die auch interessante Beziehungen offenbart, ist so eine wirklich gelungene Folge entstanden. Besonders das packende Finale kann dabei überzeugen.

VÖ: 13.November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-134-1


Geister-Schocker – 57. Cargyro, der Schreckensdämon



Erster Eindruck: Blutiges Treiben mit viel Action

Eigentlich ist der See idyllisch gelegen, doch was die beiden einsamen Camper an deren Ufer erleben, ist das wahre Grauen: Ein schrecklicher Dämon taucht aus dessen Tiefen an das Ufer und richtet ein wahres Blutbad an. Doch das Ungeheuer dürstet nach noch mehr Blut, sodass bald auch die Reporterin Susan Anderson in die Ereignisse hereingezogen wird...

Geister-Schocker, die Gruselserie von Romantruhe Audio, hat sich die große Freiheit genommen, immer wieder neue Settings für die Geschichten zu wählen – und so auch recht unterschiedliche Variationen des Gruselhörspiels zu präsentieren. „Cargyro, der Schreckensdämon“ ist beispielsweise ein blutiger Schocker, der fast schon klassisch den Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen Dämon in den Mittelpunkt stellt. Das ist recht nostalgisch umgesetzt und erinnert positiv an entsprechende Hörspiele aus den 80er Jahren, viele spannende Szenen reihen sich in die temporeiche Handlung ein. Die dynamische Erzählung mit den vielen Szenenwechseln beleuchtet den Angriff von Cargyro aus verschiedenen Perspektiven, baut so langsam neben der Spannung auch ein recht umfangreiches Bild auf. Allerdings hat mir der gewisse Dreh, ein Pfiff oder eine Wendung am Ende gefehlt, die zahlreiche der vorigen Folgen auszeichnet. Auch kam bei mir kein wirklicher Grusel, kein Horror auf, sodass sich diese Folge wohl eher an Freunde actionbetonter Handlungen wendet.

Im Hörspiel ist eine wohltuende Mischung aus altbekannten Sprechern und neuen Stimmen vorhanden, alle Schauspieler wirken engagiert. Maja Maneiro hat mir als Susan Anderson beispielsweise sehr gut gefallen, sie legt viel Energie in ihre Stimme und kann so den Schrecken und die Panik der Reporterin glaubhaft darstellen. Auch der wunderbare Thomas Nero Wolff ist als Tom Goddard eine sehr gute Wahl, mit seiner tiefen, prägnanten Stimme liefert er erneut eine blitzsaubere Leistung ab. Erzähler Helgo Liebig nimmt sich in seinen Passagen eher zurück und setzt statt auf billige Effekthascherei auf einen präzisen und ausdrucksstarken Eindruck. Weitere Sprecher sind Lutz Schnell, Arne Stephan und Uschi Hugo.

Die akustische Gestaltung ist wieder sehr sauber gelungen, die schnellen Schnitte ergeben dennoch ein einheitliches und stimmungsvolles Ganzes. Dafür sorgt neben der atmosphärischen und auf die einzelnen Szenen abgestimmten Musik insbesondere der geschickte Einsatz unterschiedlicher Geräusche, die auch mal etwas heftiger und lauter ausfallen dürfen. So kommt der Schock-Effekt der Handlung noch besser zur Geltung.

Positiv zu bewerten ist hier mal wieder das Booklet, das zahlreiche Zusatzinformationen enthält. Neben Fotos und kurzen Biographien zu vielen mitwirkenden Sprechern sind dabei auch Hintergrundinfos zu Autor und dem Roman zu sehen. Auch das Motiv des Cover ist hier noch einmal in voller Schönheit zu sehen, das zwar mit der Handlung nicht wirklich in Einklang gebracht werden kann, aber dennoch stimmig daherkommt.

Fazit: Geister-Schocker gibt sich hier mal deutlich actionbetonter als in den vorigen Folgen, blutige Szenen und ein scheinbar unbezwingbares Monster stehen im Mittelpunkt und sorgen für viel Tempo. Das hält den Hörer unter Spannung und liefert ein packendes und dramatisches Ende. Der nostalgische Anklang der Folge ist unüberhörbar.

VÖ: 16.Oktober 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-133-4


Geister-Schocker – 56. Im Club der Satanstöchter



Erster Eindruck: Deine Frau, das unbekannte Objekt

Als Brad Halliday einige Tage früher als geplant von einer Geschäftsreise nach Hause kommt, um seine Frau zu überraschen, kann er diese bei einem offenbar satanischen Ritual beobachtet. Zutiefst schockiert wendet er sich an Dave Gordon, dessen Frau ebenfalls an der dämonischen Messe teilgenommen hat. Gemeinsam wollen sie herausfinden, was es mit der unheimlichen Szene auf sich hat...

Die eigene Frau eine Satanistin? Mit diesem Szenario spielt die 56. Folge der Geister-Schocker „Im Club der Satanstöchter“, der zunächst die Geschichte von Brad erzählt. Die ersten Szenen wirken dabei etwas holprig, denn die Monologe des Protagonisten wirken unbeholfen – vielleicht wäre hier doch der Einsatz eines externen Erzählers eine gute Idee gewesen. Doch mit der Kontaktaufnahme mit Dave ändert sich dies, und es entwickelt sich eine recht dynamische Geschichte, die sich zunächst auf die Nachforschungen der beiden Männer konzentriert. Dann ein krasser Bruch, neue Hauptfiguren – zwei Privatdetektive, die von den merkwürdigen Ereignissen erfahren haben - werden eingeführt und bekommen einen eigenen Handlungsstrang. Von nun an wird parallel berichtet, mal düster und bedrohlich, mal die Hintergründe aufdeckend, was eine sehr gelungene Kombination mit sich bringt. So wird die Geschichte deutlich aufgewertet, die insgesamt eher konventionell wirkt, aber durch die gelungene Erzählweise deutlich aufgewertet wird. Besonders das Ende ist dabei gelungen, flott und sehr spannend erzählt, mit einer gelungenen, wenn auch nicht ganz unerwarteten Wendung. Eine sehr solide und hörenswerte Folge der Reihe.

Jens Wendland ist als Brad Halliday zu hören, der Verwunderung, Schrecken und Entschlossenheit gleichermaßen glaubhaft umsetzt und so jede Szene passend wirken lassen kann. Merete Brettschneider spricht seine Frau Ruth, die die Wandlung von der zurückhaltenden und sanften Ehefrau zu einem mordlüsternen Biest sehr intensiv wirken lassen kann. Der wunderbare Helmut Krauss ist als Detektiv Mike Kodiak zu hören, auch diese Rolle setzt er professionell und mit viel Elan um. Weitere Sprecher sind Martin May, Martin Sabel und Jennifer Böttcher.

Das Team um Produzent Sebastian Pobot hat wieder eine sehr runde und gelungene atmosphärische Gestaltung geschaffen, in der die Handlung gut zur Wirkung kommen kann. Dabei fallen einige Schockmomente besonders auf, die die jeweiligen Szenen gekonnt unterstützen und so viel Dynamik mit einbringen. Musik und Geräusche spielen dabei gut miteinander und ergänzen sich gegenseitig gut.

Drei dunkelhaarige Frauen in roter Kleidung, die Arme in mystischen Posen erhoben, umgeben von einem lodernden Licht – das Cover ist passend gestaltet und ansehnlich. Im Inneren gibt es die Fotos von zahlreichen Mitwirkenden samt zugehöriger Kurzbiographie, und auch Informationen zum Coverdesigner, dem Heftroman und Ausschnitte aus dem Comicheft sind im Booklet zu finden – der obligatorische Ausblick auf die nächste Folge darf dabei natürlich nicht fehlen.

Fazit: Einige unheimliche Szenen und die dynamische Erzählweise ergänzen sich gut und sorgen für einen sehr flüssigen Verlauf, auch wenn die anfänglichen Szenen etwas holprig und die Handlung insgesamt nicht allzu überraschend daherkommen. Insgesamt ist so eine gelungene und runde Folge entstanden, die sich gut in das mittlerweile hohe Niveau der Reihe einordnet.

VÖ: 11.September 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-132-7


 

Geister-Schocker – 55. Das Werkzeug des Bösen



Erster Eindruck: Manischer Wissenschaftler und roter Nebel

Harold Perry, ein recht erfolgloser Wissenschaftler, kommt mit den Forschungen in seinem Privatlabor nicht voran. Da taucht plötzlich ein unheimlicher Unbekannter auf, der ihm ein Geschäft vorschlägt: Er verrät ihm eine Formel für eine chemische Substanz, die ihn reich, berühmt und erfolgreich machen wird. Als Gegenleistung will der Fremde lediglich die erste Flasche des Serums haben. Nach kurzem Zögern willigt Harold ein...

Mit „Das Werkzeug des Bösen“ hat Romantruhe-Audio mal wieder bewiesen, dass die Geister-Schocker, eine Gruselreihe mit jeweils in sich abgeschlossenen Episoden, sich nicht an ein vorgegebenes Schema hält. Gerade in den ersten Szenen, in denen das Geschehen lediglich von den beiden oben genannten Protagonisten bestimmt wird, trifft dies zu. Die langen Nächte im Labor und die unheimlichen Zusammentreffen mit dem Fremden strahlen eine sehr düstere Atmosphäre aus, auch wenn die zahlreichen Selbstgespräche von Harold ein wenig aufgesetzt wirken. Auch im weiteren Verlauf schleichen sich Aussagen ein, die unnatürlich wirken und besser durch einen neutralen Erzähler hätten übernommen werden können. Dennoch ist diese Folge sehr gelungen, denn das ungewöhnliche Setting und einige sehr interessante Wendungen sorgen trotz des bekannten Themas für einen sehr kurzweiligen Verlauf. Auch die Idee, die hinter dem Auftauchen des Dunklen steht, ist sehr gelungen und sorgt für sehr markante und stimmige Szenen. Es gefällt mit zudem, wie im Laufe der Handlung mehrere Hauptfiguren untergebracht werden. Eine runde und sehr hörenswerte Folge, in der lediglich einige Passagen sprachlich ungeschliffen wirken.

Harold Perry wird von Aart Veder gesprochen, der eine sehr gelungene Leistung abliefert. Die Manie des Wissenschaftlers setzt er ebenso gekonnt um wie den späteren Schrecken als er erfährt, was er mit seinem Handeln angerichtet hat. Wolfgang Rositzka ist als Inspector Coraner zu hören, sein energiegeladenes Auftreten und der glaubhafte Ausdruck in seiner Stimme sind sehr überzeugend. Am Besten gefallen hat mir allerdings Hans-Eckart Eckhardt als Unheimlicher, der sehr freundlich und galant, aber eben auch düster und bedrohlich wirkt - ein sehr interessanter und gelungener Auftritt. Weiterhin zu hören sind Dirk Hardegen, Rüdiger Schulzki und Manja Doering.

Im Gegensatz zu anderen Folgen ist diese Folge schon fast dezent umgesetzt, nur wenige Geräusche und Musik wird hier eingesetzt. Diese wirken dann aber sehr effektiv und können eine sehr dichte und eingängige Atmosphäre erzeugen, in der die düstere Stimmung im nächtlichen London sehr gut zur Geltung kommt. Der leichte Stimmverzerr-Effekt vom Unheimlichen tut ihr Übriges, um die Handlung gut wirken zu lassen.

In der Geschichte wird der Unheimliche als fast unkenntlich und gesichtslos beschrieben, auf dem Cover ist jedoch ein behaartes Monster mit Hörnern und hervorstehenden Zähnen zu sehen, das eher melancholisch als bedrohlich-düster wirkt. Im Inneren gibt es wieder Zusatzinfos zu zahlreichen Mitwirkenden, dazu wie immer ein gut zu lesender Text über eine fast vergessene Filmperle.

Fazit: Eine sehr stimmige Umsetzung des zugrunde liegenden Heftroman, die trotz einiger sprachlicher Merkwürdigkeiten sehr unterhaltsam und unheimlich geraten ist. Besonders die Figur des Fremden steht dabei prägnant im Mittelpunkt, während sich die Handlung immer weiter entwickelt.

VÖ: 10.Juli 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-131-0


Geister-Schocker – 54. Mit dem Grauen hart am Wind



Erster Eindruck: Maritime Gruselgeschichte

Zur Hochzeit hat Christopher Hadley ein ganz besonderes Geschenk für seine Gattin Evelyn parat: Ein eigenes Schiff nebst aufwändig geplanter Hochzeitsreise. Doch in die anfängliche Harmonie nisten sich bald erste Zweifel ein, als einer der angeheuerten Matrosen spurlos verschwindet. Noch ahnen die beiden Eheleute jedoch nicht, in welchen Schrecken sie gerade hineinfahren...

Seefahrergeschichte und Grusel – zwei Genres, die gut zusammenpassen und eine lange Tradition haben. Auch bei den Geister-Schockern von Romantruhe Audio wird in letzter Zeit gern auf diese Kombination zurückgegriffen, wofür Autor Andreas Masuth schon einige Geschichten beitragen durfte. Auch Folge 54 ist hier anzusiedeln, unterscheidet sich in Sachen Erzählweise aber deutlich von den übrigen Episoden der Reihe. Die anfangs recht romantische Szenerie wird schon früh durch erste unheimliche Anspielungen gestört, was sich im Laufe der Folge immer weiter steigert und zu einer eindringlichen Geistererscheinung heranwächst, die alles andere als klassisch zu bezeichnen ist. Viele ungewöhnliche Überraschungen warten hier auf den Hörer, uns besonders das Ende ist beeindruckend erzählt und unterscheidet sich deutlich von anderen Geschichten. Das ist sehr gelungen, zumal auch das maritime Thema gut integriert ist und der Handlung immer wieder Würze verleiht. Eine sehr starke Folge der Reihe, die hier mal wirklich überraschend daherkommt und eingetretene Pfade verlässt.

Nicolai Tegeler kann hier als Christopher Hadley eine sehr breite Palette von Stimmfarben anbieten und setzt die Rolle so authentisch und immer sehr präsent um. Vera Bunk ist als seine Frau Evelyn zu hören, ihre flüssige Sprechweise gestaltet die Szenen mit ihr sehr kurzweilig, auch die kann die Gefühle der Frau passend wiedergeben. Gut gefallen hat mir Dagmar Bittner, die ihrem Klang hier ganz unterschiedliche Facetten verleiht. Weitere Sprecher sind Werner Ziebig, Peter Weis und Peter Groeger.

Die Musik wurde eigens für diese Folge komponiert, wobei das Cello als prägendes Instrument ausgewählt wurde. Dies unterstützt die Handlung sehr gut und verstärkt die unheimliche Stimmung des Hörspiels deutlich. Auch der Einsatz von Geräuschen und Soundeffekten ist sehr eingängig und passend geschehen, überdeckt aber nie die Dialoge. Insgesamt eine sehr eindrucksvolle Produktion.

Das Cover stammt von Ertugrul Edirne, passt aber nur mäßig gut zu dem Hörspiel. Zwar wird das Seefahrer-Thema durch das Bullauge und den Blick auf den Hafen ebenso gut umgesetzt wie das Ehepaar Hadley, der rotäugige Vampir im Vordergrund irritiert dann aber deutlich. Wie immer bei der Serie gibt es einige gut zusammengestellte und informative Extras im umfangreichen Booklet.

Fazit: Schon zu Beginn sind einige unheimliche Komponenten eingebaut, die sich im Laufe der Zeit immer weiter steigern und zu einem ungewöhnlichen und sehr gelungenen Finale steigern. Auf dem Weg dorthin ist die Kombination aus Grusel, Seefahrergeschichte und einem Schuss Romantik der gelungen.

VÖ: 29.Mai 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-130-3


Geister-Schocker – Sonderedition: Gefangen im Spukschloss



Erster Eindruck: Allerlei Gruselgestalten

In einer Kutsche sind Faith van Helsing und ihr Großvater Abraham unterwegs nach Transsilvanien, um Faith' Schwester Melissa zu suchen. Diese ist nach einer Einladung des Grafen Dracula nicht wieder aufgetaucht. Doch die Kutsche wird von unheimlichen Wolfswesen angegriffen, nur mit knapper Not können die Insassen entkommen. Und auch Schloss Dracula scheint alles andere als sicher zu sein...

Als Sammelsurium unterschiedlicher Settings sorgt die Grusel-Reihe „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio immer wieder für Überraschungen. Auch die Sonderfolge, die im normalen Handel nicht einzeln erhältlich ist, ist ungewöhnlich und schlägt eine Parallele zur Serie „Faith -The van Helsing Chronicles“. Allerdings wird hier nicht der normalen Serienhandlung gefolgt, es werden vielmehr Figuren und Ideen genommen und mit einigen bekannten Gruselgeschichten in den Mixer geworfen: Die allseits bekannte Dracula-Geschichte wird ebenso aufgegriffen wie Frankensteins Monster und der Werwolf-Mythos – und es gibt noch weitere Anspielungen. Was dabei herauskommt ist erst einmal etwas ungewohnt, da jeweils nur einige Elemente übernommen werden, viele Dinge aber auch stark verändert wurden. Nach diesen Irritationen entwickelt sich aber eine durchaus gelungene und spannende Handlung, die dies alles gekonnt variiert und so neue Anreize schafft. Zahlreiche Actionszenen sorgen für Dynamik, sind aber vielleicht etwas überproportional eingesetzt. Die spannende Schlusssequenz ist dann sehr temporeich erzählt und kann mit seinen viele Verknüpfungen durchaus überzeugen. Insgesamt eine gelungene Folge mit einer ansprechenden Variation bekannter Themen, die neue Blicke auf eingefahrene Wege erlaubt. Diese Sonderfolge ist kann man entweder im Geister-Schocker Comic Nr. 11 finden, der Geister-Schocker Kennlernbox im Handeln kaufen oder Einzeln bei der Romantruhe erwerben.

Die wunderbare Nana Spier spricht – wie auch schon in der Originalserie – die Rolle der Faith von Helsing. Mit ihrem typischen, markanten Klang und der immer leicht brüchig wirkenden Stimme kann sie eine sehr breite Palette an Emotionen ausdrücken und besonders in den dramatischeren Szenen sehr präsent wirken. Ihr Großvater Abraham wird von Hörspielurgestein Jürgen Thormann gesprochen, der sich stimmlich gut mit Spier ergänzt und eine sehr gelungene Vorstellung abliefert. Als Dracula ist Lutz Riedel zu hören, der der bekannten Figur gelungene Facetten abgewinnt und ihn machtvoll und mit einem Hang zur Dramatik umsetzt. Weitere Sprecher sind Barbara Stoll, Marius Claren und Tatjana Auster.

Die akustische Umsetzung des Hörspiel habe ich als eher zwiespältig empfunden. Zwar wird meist eine durchaus passende Atmosphäre erzeugt, die durch stimmige Musik und gut eingesetzte Geräusche ihr Fundament bekommt. Manchmal jedoch wirkt das Ganze zu laut und zu hektisch, sodass man gerade in den Kampfsequenzen den Überblick verliert. Hier wäre etwas weniger doch mehr gewesen.

Beim Cover wurde sich hier an das einheitliche Design der Geister-Schocker-Serie gehalten, sodass wieder ein eher nostalgisch wirkendes Cover ausgewählt wurde. Ein Mann wird darauf von einem Schwarm Fledermäuse angegriffen, während im Hintergrund düster und machtvoll ein Schloss zu sehen ist. Im Inneren gibt es einige Informationen zur Produktion und zu mitwirkenden Sprechern.

Fazit: Die Verknüpfung zahlreicher Grusel-Klassiker ist anfangs ungewohnt, kann aber im Mittelteil eine durchaus spannende und atmosphärische Geschichte erzählen. Die teilweise hektisch wirkenden Szenen hätten dabei klarer wirken können. Das gelungene Finale endet in einem großen Showdown und schließt die Folge gekonnt ab.

VÖ: 27.Februat 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-160-0


Geister-Schocker – 53. Das blutige Zeichen der Hexe



Erster Eindruck: Langsamer Aufbau, dichte Stimmung

Als der junge Rechtsanwalt Peter Spencer seine Jugendliebe Helen bei einer Mordanklage vertritt, rechnet er seiner Mandantin gute Chancen aus und kann tatsächlich einen Freispruch erwirken. Doch der Tod ihres Mannes wirft immer noch viele Fragen auf und ist ungeklärt. Erst nach dem Verfahren findet Peter die Zeit, sich intensiv mit Helen auseinanderzusetzen, und dabei entdeckt er Unglaubliches...

Auf dem Hörspielmarkt sind Gruselserien, die in jeder Folge eine eigenständige Geschichte ohne wiederkehrende Charaktere erzählt, momentan stark vertreten. Romantruhe Audio hat mit ihren Geister-Schockern schon auf eine beachtliche Folgenanzahl gebracht, wofür der regelmäßige und eng getaktete Veröffentlichungsrhythmus Sorge trägt. Unter den Episoden tummeln sich zwar nicht nur Highlights, Folge 53 mit dem Titel „Das blutige Zeichen der Hexe“ ist allerdings eine sehr anständige Folge, die eine knackige und kurzweilige Handlung präsentiert. Der Einstieg in die unheimliche Geschichte ist zwar nicht sonderlich temporeich ausgefallen und baut sich eher langsam auf, kann aber dennoch mit der gelungenen Atmosphäre unterhalten. Auch der Mittelteil setzt eher auf eine packende Stimmung und den stets mitschwingenden Horror, der sich immer weiter steigern kann und Helen in den Mittelpunkt stellt. Die rätselhafte Frau wird dabei immer weiter durchleuchtet und ist zwar für den Zuhörer nicht allzu schwer zu durchschauen, dennoch ist der Weg bis zum großen Finale ein sehr kurzweiliger und stimmungsvoller. Die ganz großen Überraschungen mögen hier ausbleiben, solide erzählt und kurzweilig unterhaltsam ist die Folge aber allemal.

Marc Schülert spricht hier die männliche Hauptrolle des Peter Spencer und kann mit einer standfesten und angenehmen Stimme dem jungen Mann zahlreiche passende Emotionen entlocken, die er glaubhaft umsetzt. Marion von Stengel hat mir als Helen Wellwood wieder einmal sehr gut gefallen, ihr ungewöhnlicher und aussagekräftiger Klang passt bestens zu der mysteriösen Frau, die im Laufe der Zeit eine immer geheimnisvollere Aura ausstrahlt. Sabrina Heuer liefert als Linda Hillary eine sehr solide und unterhaltsame Leistung ab. Weitere Sprecher sind unter anderem Reent Reins, Patrick Bach und Hildegard Meier.

Die eigens für die Serie konzipierte Musik von Tom Steinbrecher und Alexander Schiborr ist auch hier wieder sehr gut an die Handlung angepasst und kann diese durchaus atmosphärisch und ausdrucksstark untermalen. Und auch die Geräusche sind passend eingefügt und dürfen hier auch ruhig mal etwas lauter sein, sodass eine dynamische und passende Untermalung des Ganzen entsteht.

Aus den bisherigen Veröffentlichungen sticht das Cover zu „Das blutige Zeichen der Hexe“ deutlich hervor, denn statt der bisherigen dunklen Farbgebung wurde hier ein rein weißer Hintergrund gewählt. Ein Totenschädel und das unschuldig wirkende Gesicht einer jungen Frau werden hierauf nur von einem blutigen Dolch getrennt. Im Inneren gibt es wieder zahlreiche und lesenswerte weitere Informationen, was ich noch einmal ausdrücklich loben möchte.

Fazit: Eine kurzweilige Folge, die sich insgesamt eher langsam aufbaut, aber eine intensive Stimmung aufzuweisen hat. Die eingebauten Rätsel sind für den Hörer zwar nicht sonderlich überraschend aufgelöst, dennoch wird dem Hexen-Thema hier eine sehr gelungene Facette hinzugefügt. Die guten Sprecher und die solide Produktion runden das Gesamtwerk ab.

VÖ: 17.April 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-129-7


Geister-Schocker – 52. Der See der stummen Schreie



Erster Eindruck: Klassische Geistergeschichte

Auf dem Heimweg führt das Navigationssystem den Autoren Gary Wade und den Agenten Robert Jenkins auf eine einsame Landstraße und ein einsames Haus am See. Sofort erwachen in Gary Erinnerungen an seine Kindheit, als seine Schwester in dem See ertrunken ist. Und auch die Einwohner der abgelegenen Gegend scheinen den See zu meiden...

Klassische Gruselunterhaltung hat sich Geister-Schocker auf die Fahne geschrieben, und genau das wird auch in Folge 52 geboten – mit dem wohl klassischten aller Themen für dieses Genre: Geister. Schon gleich zu Beginn wird mit den merkwürdigen Durchsagen des Navigationssystems eine geheimnisvolle Stimmung erzeugt, und gleichsam werden die Charaktere und ihre Beziehung zueinander genau beleuchtet. Der folgende Aufbau der Handlung geht recht langsam voran, ist aber alles andere als langweilig. Vielmehr werden mit der Zeit viele Details offenbart, die die Handlung konsequent weiterführen und immer interessanter werden lassen. Besonders das Auftauchen einer anderen Besucherin des Hauses bringt neuen Auftrieb. Der mysteriöse Grundtenor wird immer deutlicher herausgearbeitet und gipfelt in eindringlichen Szenen, die sehr gelungen eine machtvolle Spukgestalt in den Mittelpunkt rücken. Insgesamt bietet die Folge zwar keine wirklichen Innovationen, alles scheint es so oder so ähnlich schon einmal gegeben zu haben, aber alles ist sehr stimmig zusammengestellt und führt zu einer kurzweiligen und spannenden Handlung.

Lutz Harder ist in der Hauptrolle des Gary Wade zu hören, der eine überzeugende Leistung abliefert. Die Darstellung seiner Eindrücke und Emotionen wirkt sehr glaubhaft und authentisch, er lässt die Szenen gut auf den Hörer wirken und schafft eine gekonnte Atmosphäre. Ihm zur Seite steht der wunderbare Peter Groeger als sein Agent, der mit seiner sehr markanten Stimme und viel Nachdruck in der Betonung sehr überzeugen kann. Auch Vera Bunk ist als Kimberly Bolton gut besetzt und kann ihren Charakter gut in der düsteren Szenerie wirken lassen. Weitere Sprecher sind Dagmar Bittner und Tino Kießling.

Diese Folge wurde von Romantruhe Audio eher sparsam inszeniert und mit wenigen, aber wirkungsvollen Effekten versehen. Dazu gehören einige gelungene Hintergrundgeräusche, die die Szenerie intensiver machen, aber auch leichte Stimmverzerrungen, die sich gelungen in die Atmosphäre einpassen. Musik wird hier kaum eingesetzt, die Sprecher können auch so genügend düstere Stimmung erzeugen.

Auch auf dem Cover wird das Geisterthema und die Kulisse gelungen aufgegriffen. Das Haus und der See als Hintergrund in einer mondbeschienenen Nacht, während im Vordergrund eine offensichtlich willenlose Frau langsam auf die traurig schauenden Geistererscheinung über dem See zugeht. Das Booklet ist wieder mit reichlich zusätzlichen Informationen und Extras gespickt.

Fazit: Ein langsamer, aber konsequenter und spannender Aufbau ist prägend für diese klassische Geistergeschichte, die bekannte Themen gelungen variiert und eine drückende und geheimnisvolle Stimmung aufbauen kann. Besonders das Zusammenspiel der Charaktere kann positiv hervorgehoben werden, dies wirkt authentisch und nahbar.

VÖ: 27.Februar 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-128-0


Geister-Schocker – 51. Blutsbande



Erster Eindruck: Mehr von Malcolm Max

Die schwarzen Engel haben Charisma, die Verbündete von Malcolm Max, in ihre Gewalt gebracht. Der übersinnliche Ermittler reist umgehend nach Rom, um sie zu befreien und muss sich dort nicht nur mit den Dämoninnen herumschlagen, sondern auch mit der örtlichen Polizei. Doch langsam kommt er den tödlichen Wesen auf den Grund und entdeckt eine schreckliche Wahrheit...

Immer mal wieder widmet sich Romantruhe Audio in der Serie „Geister-Schocker“ Malcolm Max, die einzige wiederkehrende Figur in den ansonsten in sich abgeschlossenen Episoden. Nach der Jubiläumsfolge 50 geht es nun mit dem Ermittler weiter, der sich ein letztes mal mit den schwarzen Engeln herumschlagen muss – dieser Handlungsstrang ist schon in anderen Folgen aufgetaucht und wird nun hier gekonnt abgeschlossen. Davor steht aber noch eine abwechslungsreiche Geschichte, die mit einigen Stationen und etlichen dämonischen Gegnern aufwarten kann. Dabei hätten die Dialoge streckenweise etwas geschliffen, die Handlung etwas gestrafft werden können, doch das sind wirklich nur minimale Abstriche. Richtig gut gelungen ist dann die Auflösung des Ganzen, viele Überraschungen und eine krasse Wendung am Schluss, die Malcolm direkt betrifft, sind gekonnt platziert und ein sehr gelungener Abschluss für diese kurzweilige Folge, die statt auf Grusel eher auf den flüssigen Verlauf setzt.

Tanja Dohse ist als Charisma auch hier wieder eine sehr gute Wahl und lässt die ungewöhnliche Frau mit ihrer ausdrucksstarken Stimme sehr lebendig und greifbar wirken. Marion von Stengel ist als Contessa ebenso gelungen besetzt, ihr markanter Klang passt sehr gut zu der Figur und verleiht ihr die nötige Intensität. Sammy Berry spricht hier Signore Martelli und hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck. Weitere Sprecher sind Marie-Christin Natusch, Jenny Maria Meyer und Tom Steinbrecher.

Eben dieser ist gemeinsam mit Alexander Schiborr auch zuständig für die Musik, die gut an die einzelnen Szenen angepasst wurden und die vorherrschenden Stimmungen verstärken. Dabei wird auf eingängige Stücke gesetzt, durch die immer recht ähnlichen Klänge wird ein roter Faden durch die Handlung gezogen. Die vielfältig eingesetzten Sounds dürfen auch mal etwas lauter sein und unterstützen so besonders die actionbetonten Seiten.

Richtig gut gefällt mir das Cover, das von der sonst klassischen Zeichenweise abweicht und recht modern wirkt. Zu sehen ist das ernste Gesicht von Malcolm Max, links die ebenso ernste Charisma, während rechts einer der schwarzen Engel für unheimliche Stimmung sorgt. Beleuchtet von einem Vollmond ergibt sich eine schaurig-düsterer Eindruck. Das Booklet ist wieder sehr umfangreich und enthält zahlreiche Zusatzinformationen. Und als besonderes Extra gibt es auf einer zweiten CD eine weitere Produktion, die als Hörbuch umgesetzt wurde. Die fast 50-minütige, von Robert Missler gesprochene Geschichte ist auch sehr hörenswert.

Fazit: Die Rückkehr von Malcolm Max zu den Geister-Schockern kann mit einer starken Folge überzeugen, die leichte Schwächen mit einer unterhaltsamen Geschichte und einen sehr gut inszenierten Schluss zahlreiche positive Elemente zu bieten hat. Die actionbetonte Handlung um die schwarzen Engel ist zudem gut inszeniert und mit passenden Sprechern besetzt.

VÖ: 16.Januar 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-127-3


Geisterschocker – 0. Gefangen in der Geisterwelt



Erster Eindruck: Schauriges aus dem finsteren Wald

Ein junges Paar verbringt einige Tage beim Camping in einem abgelegenen Waldstück. Doch schon nach der ersten Nacht wacht Bill allein im Zelt auf. Die ersten Minuten der Suche nach seiner Freundin Rachel bleiben ergebnislos, und so erinnert sich Bill an die Gespräche mit dem befreundeten Ehepaar Wilbur und Ann. Während Wilbur ihnen den Platz empfohlen hat, scheint Ann eine furchtbare Angst vor dem Ort zu haben...

Folge 0 – die erste Folge außerhalb der regulären Nummerierung – von Geisterschocker erschien pünktlich zu Halloween 2014. Die Handlung lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen und basiert somit eher auf stimmigen Momenten als auf einer ausgeklügelten und komplexen Handlung. In der ersten Szene wird das Verschwinden von Rachel thematisiert, die daraufhin von Bill gesucht wird. Rückblenden auf die Gespräche mit Wilbur und Ann ergänzen die Handlung, in der sich Bill immer weiter in den Wald verirrt, grausige Entdeckungen macht und von Schreckgespenstern heimgesucht wird. Dabei gibt es etliche sehr gelungene Szenen, in denen sich die Stimmung verdichtet und die von einem übernatürlichen Flair durchzogen sind. Auch die Rückblenden fügen sich hier gut ein und geben Hinweise auf die Hintergründe, ohne zu viel zu verraten, sodass eine große Portion Mystik erhalten bleibt. Doch dazwischen schleichen sich immer wieder Passagen ein, die zu langatmig geraten sind und in denen die Geschichte ins Stocken kommt. Es erzeugt leider nicht die gewünschte Stimmung, wenn Bill minutenlang durch die Gegend irrt und laut Rachels Namen schreit. So bleibt leider nur ein mittelmäßiger Eindruck dieser Folge, die durchaus einige packende Szenen zu bieten hat.

Gerade einmal vier Sprecher sind hier zu hören, die dementsprechend alle wichtige und große Rollen haben. Im Mittelpunkt steht meist Robert Frank als Bill, der den aufkommenden Schrecken und Panik sehr gekonnt umsetzt und dabei stets standfest in seiner Rolle bleibt. Dagmar Bittners Stimme wird hier öfters verzerrt, doch auch durch ihre Vielfalt und den spukigen Unterton gelingen diese Szenen so gut. K. H. Körbel ist als Wilbur ebenso passend und kann gerade gegen Ende noch einmal für eine unheimliche Stimmung sorgen. Auch Marianne Bernhardt macht als Ann eine gute Figur und spielt die ängstliche Frau mit der notwendigen Energie.

Diese Geschichte zieht ihren Reiz zu großen Teilen aus der wunderbaren Atmosphäre, sodass hierauf besonders viel Wert gelegt wurde. Von Anfang an wird eine düstere und unheimliche Stimmung erzeugt, die sich immer weiter steigert und besonders durch zahlreiche Soundeffekte generiert wird. So entstehen wunderbar stimmungsvolle Momente, die wirklich gruselig wirken und durch passende Musikstücke ergänzt werden.

Das Cover erinnert wieder an ein altes Filmplakat und stammt von Cortellia. Er hat eine Puppe an einem Strick in den Mittelpunkt , umgeben von dem verzerrten und angsterfüllten Gesicht eines Mannes, einer weiß gekleideten Frau und dem Vollmond, der auf ein altes Gemäuer scheint. Im Inneren gibt es wieder zahlreiche zusätzliche Informationen zu Sprechern und weiteren Mitwirkenden.

Fazit: An zahlreichen Stellen wird eine düstere und sehr unheimliche Stimmung erzeugt, die jedoch von zu langatmigen Passagen unterbrochen werden. So verliert die an sich gute Folge immer wieder an Fahrt. Gegen Ende nimmt Dramatik und die Spannung noch einmal deutlich zu, wenn die Hintergründe weiter aufgedeckt, aber nicht vollständig aufgeklärt werden.

VÖ: 31.Oktober 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-095-5


Geisterschocker – 50. Grabeskälte



Erster Eindruck: Grauenvolles aus der Forscherstation

Eine kleine Gruppe Forscher soll in einer verlassenen Station einige Experimente in der Antarktis durchführen. Doch schon wenige Stunden nach ihrer Ankunft verschwindet Jolie spurlos. Im ewigen Eis findet der Rest der Gruppe eine tiefe Spalte im Eis, in die Jolie gestürzt zu sein scheint. Der Abstieg ist beschwerlich, doch schließlich taucht die junge Frau wieder auf. Doch das ist erst der Anfang einer ganzen Kette von merkwürdigen Ereignissen...

Ein rundes Jubiläum feiert die Mystery-Serie „Geisterschocker“ mit „Grabeskälte“. Glatte 50 Folgen (plus einer Sonderfolge) sind bisher erschienen, und dafür wurde dem Hörspiel noch eine Bonus-DVD mit dem Grusel-Klassiker „Das Geheimnis des schreienden Schädels“ beigelegt, nebst einem Poster des Covers und einem ansehnlichen Pappschuber. Doch Das Kernstück ist natürlich das etwa 50-minütige Hörspiel, das eine unheimliche und spannende Geschichte präsentieren kann. Schon zu Beginn wird die Handlung ordentlich nach vorn getrieben, schon das Verschwinden von Jolie sorgt für unheimliche Stimmung. Von dort an mehren sich die merkwürdigen Vorkommnisse, und diese steigern sich immer weiter. Bald zeichnet sich ein etwas genaueres Bild der Situation, das immer weiter verfeinert wird und bald zu einem furiosen Finale ansetzt. Das Skript hätte stellenweise aber noch ausgereifter wirken können und wirkt gerade im Mittelteil etwas wirr, da zu viele Informationen in zu kurze Zeit gepackt wurden. Die vorherrschende bedrohliche Stimmung kann jedoch zu jeder Zeit überzeugen und macht diese Folge der Geisterschocker zu einer gelungenen, auch wenn sie dem Genre mit dem bereist bekannten Thema keine neuen Aspekte abgewinnen kann.

Lutz Harder ist als Evan Kershaw zu hören und kann seinen Charakter glaubwürdig darstellen und kann gerade in den dramatischeren Szenen punkten. Die markante Stimme von Thomas Petrou sticht hier deutlich heraus, er kann die Figur des Lance mit viel Energie aus Ausdruck versehen. Als Jolie ist Kellina Klein zu hören, auch sie kann eine überzeugende und passende Leistung abliefern. Weitere Sprecher sind Vera Bunk, Nicolai Tegeler und Michael Pink.

Wieder wurde mit der Musik von Alexander Schiborr und Tom Steinbrecher eine düstere Szenerie geschaffen, die der Handlung einen angemessenen Rahmen offenbart und die einzelnen Szenen gelungen auskleidet. Dazu tragen auch die wirkungsvoll platzierten Geräusche bei, die in die Dialoge eingebaut wurden und diese lebendiger und eingängiger gestalten.

Neben den oben bereits genannten Extras liegt zudem ein dickes Booklet bei, das einige Szenen aus dem Hörspiel als kleinen Comicstrip darstellt. Auch wenn das Cover für meinen Geschmack schon etwas zu viel von der Handlung verrät, ist es mit der blutigen und zerstörten Forscherstation, dem grauenvollem Monster und seinen Tentakeln sowie der eisigen Landschaft im Hintergrund durchaus stimmungsvoll gelungen.

Fazit: Von der ersten Minuten an wird eine temporeiche und spannende Geschichte erzählt, die ab und an zwar etwas zu schnell erzählt wurde, mit dem packenden und actionbetonten Finale aber dennoch überzeugen kann. Ein gelungenes Jubiläum, das der bisherigen Serie absolut gerecht wird.

VÖ: 21.November 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-110-5


Geister-Schocker – 49. Piratenrache



Erster Eindruck: Schaurige Nächte vor der Küste

Ein lange versunkenes Schiffswrack vor der Küste der Orkneyinseln soll gehoben werden, doch schon bei einem Tauchgang verschwindet einer der Männer unter mysteriösen Umständen. Dafür gelangt das Logbuch des Kapitäns in den Besitz der Verantwortlichen, die daraus erfahren, dass es sich um den berüchtigten Schwarzen Arab, der zu Lebzeiten die Menschheit terrorisiert hat...

Durch in sich abgeschlossene Geschichten mit ständig neuen Charakteren und Schauplätzen haben die Macher der „Geister-Schocker“-Hörspielreihe große Freiheiten in der Themenwahl und schöpfen dies auch mit ganz unterschiedlichen Episoden voll aus. Folge 49 bedient beispielsweise das momentan sehr beliebte Piraten-Thema und verknüpft es mit einer Geistergeschichte. Die oben beschriebene Rahmenhandlung beginnt eher unspektakulär, doch schon weniger Momente nach dem Start kommen die ersten mysteriösen Umstände auf, sodass man schnell mitten in der Geschichte ist. Besonders gelungen sind dabei die Rückblenden zu den Lebzeiten des Schwarzen Ahab, die wunderbar stimmungsvoll umgesetzt wurden. Auch in der heutigen Zeit wird es später hübsch gruselig, besonders die nächtlichen Ankündigungen der Geistererscheinung und dessen machtvolles Auftreten können hier punkten. Doch manche Dialoge wirken etwas unsauber und unnatürlich, sodass gerade die Überleitungen holprig wirken. Manches mal werden hier Dinge als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt oder erklärt, beispielsweise das Zusammenkleben einiger Buchseiten, die sich später ganz einfach öffnen lassen, hier hätte man sicher auch eine elegantere Lösung finden können. Trotz dieser kleinen Stolpersteine ist eine gelungene, weil sehr stimmungsvolle Gruselgeschichte gelungen, die mit einigen starken Szenen überzeugen kann.

Auch die Sprecher haben mir sehr gut gefallen. Während die Hauptsprecher dieser Folge, Rüdiger Schulski, Tanja Dohse und Patrick Bach, eine sehr solide und gelungene Leistung abliefern, sind es besonders die bösen Diener der Hölle, die für die passende Stimmung sorgen. Reent Reins, der auch die Regie geführt hat, ist für die Rolle des Kapitän Ahab Mortenson bestens geeignet und spricht mit einer sehr betonten, bösartigen Stimme. Hildegard Meier spricht seine greise Begleiterin Galvra und sorgt mit kratzigem, ausdrucksstarken Klang für jede Menge Gruselstimmung. Timon von Wollf hallende Stimme setzt den Asmodeus in seinen wenigen Auftritten sehr eindringlich um und lässt ihn lange im Gedächtnis nachhallen.

Die Geschichte ist recht stimmungsvoll und steigert sich zu einem sehr gruseligen Finale, und genau dies wird durch die akustische Umsetzung sehr gut nachgezeichnet. Passende, dräuende Musikstücke, die gern auch während der Dialoge die Atmosphäre entscheidend beeinflussen, dazu eine Vielzahl von eindrucksvollen und teilweise recht lauten Sounds. Zusammen mit den guten Sprechern ergibt dies eine sehr rundes und passendes Gesamtbild.

Schön, dass sich Romantruhe bei der Gestaltung des Booklets so viel Mühe gibt, eine Tradition, die mittlerweile eher die Ausnahme ist. Fotos und Informationen zu einigen Sprechern, dem Autor und dem Illustrator, eine weitere Episode der „Vergessenen Filmperlen“ sowie ein kleiner Text zur Entstehungsgeschichte sind vorhanden, sodass man auch einige Minuten „schmökern“ kann. Als weiteres Extra findet sich auf der CD noch eine etwa siebenminütige Kurzgeschichte, die als Lesung von Hildegard Meier eingesprochen wurde.

Fazit: Die Zeitsprünge in die Vergangenheit sorgen für Dynamik, einige wunderbare Figuren für den Gruselfaktor, eine gut geschriebene Handlung für die Spannung. Zwar sind einige Dialoge nicht allzu gelungen, doch insgesamt ist eine sehr hörenswerte und stimmige Folge entstanden.

VÖ: 19.September 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-051-1


Geister-Schocker – 48. Der Tyrann aus der Tiefe



Erster Eindruck: Schrecken auf kleiner Nordseeinsel

Amrum, Mitte der 20er Jahre: Ein toter Seemann wird an Land der kleinen Nordseeinsel angespült, nichts deutet auf seine Identität hin. Er wird auf einem Friedhof bestattet, auf dem namenlose Leichen begraben werden, die Goldmünzen, die er bei sich trug, werden von den Findern an sich genommen. Doch von dort an haben die Bewohner keine ruhige Minute mehr, denn ein machtvolles Wesen versetzt sie in Angst und Schrecken...

Die Vertonung von Gruselromanen läuft bei Romantruhe Audio erfolgreich unter dem Namen „Geister-Schocker“. Das Setting von Nummer 48 „Der Tyrann aus der Tiefe“ ist sehr gelungen: Während bei vielen anderen Geschichten immer wieder ähnliche Schauplätze vorkommen, sorgt die Verlegung de Handlung auf die kleine Insel Amrum für Abwechslung und einen ganz anderen Ausdruck, die Nähe zum Meer und ein leichter Hauch von Seefahrermelancholie sind dabei stets zu spüren und fließen gekonnt mit ein. Und auch die Handlung an sich ist gelungen, schon der Start hat mit dem Fund des Leichnams einen interessanten Reizpunkt, von dem aus sich die Geschichte nicht rasant, aber stetig weiterentwickelt. Bald kommen die ersten übernatürlichen Ereignisse vor, die sich immer weiter steigern und in einem wahren Inferno enden, dass den Hörer völlig vereinnahmt – und neben allem Grusel und aller Atmosphäre auch eine tragische Liebesgeschichte erzählt. Das Ende ist hervorragend gewählt und ist ebenfalls nicht gerade typisch für das Genre – vielleicht ist es deshalb so überzeugend. Für mich eine sehr starke Folge der Serie, bei der die Macher alles richtig gemacht haben und Fans des Genres neues Futter bietet.

In dieser Folge wird in den Hauptrollen statt auf die bekannten Top-Stimmen eher auf unverbrauchte Sprecher gesetzt, diese sind allerdings sehr engagiert und machen so fehlende Erfahrung wieder wett. Gut gefallen hat mir Nicolai Tegeler als Hark, dessen eingängige Stimme mit dem leichten, glaubhaften Dialekt die Geschichte zum Tragen bringt und die Gefühle des jungen Mannes gekonnt darstellt. Auch Lena Taege ist als Beeke eine hervorragende Wahl, von ihrer sanften und doch kraftvollen Stimme würde ich gern mehr hören, besonders das Grauen gegen Ende kann die packend umsetzen. Mit Peter Groeger als Pfarrer, Christian Rode als Klaas und Bernd Vollbrecht als Kristensen den Newcomern dann doch noch einige bekannte Stimmen zur Seite gestellt.

Mit zahlreichen Geräuschen wird hier die Nähe zur Nordsee greifbar gemacht, stetig begleiten sie die Dialoge und sorgen damit für eine dichte atmosphärische Gestaltung. Hinzu kommt, dass auch die Musik sehr atmosphärisch gehalten wurde und besonders im letzten Drittel der Folge die Dramatik und die Brisanz der Geschichte unterstützt.So entsteht eine sehr hörenswerte und gut abgestimmte Atmosphäre.

Ein riesiger Tintenfisch ist auf dem Cover zu sehen, das unter der Wasseroberfläche sitzt und ein Boot angreift, versucht, es nach unten zu ziehen. Der mit schwarzen Wolken verhangene Himmel und die türkisfarbene See bilden einen ansehnlichen Kontrast. Die nostalgische Look, der an die alten Groschenromane erinnert, ist ja schon typisch für die Serie. Ein gelungenes Cover – das nur leider nicht ganz das Thema der Folge trifft.

Fazit: Das gelungene Setting wird durch die sehr gute atmosphärische Gestaltung unterstützt und bringt eine ganz andere Stimmung in die Serie. Zudem ist die Geschichte nicht nur flüssig erzählt, sondern enthält auch genügend eigenständige Elemente und Spannungsmomente, sodass eine rundum gelungene Folge der Serie entstanden ist.

VÖ: Juli 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86437-050-4


Geister-Schocker – 47. Der Zirkel des Todes



Erster Eindruck: Übersinnliches Detektivgespann

Einige Jahre, nachdem Jack The Ripper die berühmten Morde begangen hat, scheint er wieder zurückgekehrt zu sein. Wieder wurden grausame Morde begangen, die Opfer verstümmelt zurückgelassen. Sir Backet, ein übersinnlicher Ermittler, wird vom ermittelnden Inspector Featherline hinzugezogen. Doch dieser stellt schnell einige entscheidende Unterschiede fest, seine Vermutungen laufen in eine ganz andere Richtung…

Geister-Schocker, die Horror-Grusel-Serie von Romantruhe Audio, erzählt in sich abgeschlossene Geschichten mit ganz unterschiedlichen Charakteren und Voraussetzungen. Meist kommen dabei „klassische“ Horror-Hörspiele dabei heraus, doch was in der 47. Folge der Serie abgeliefert wird, geht in eine andere, sehr ansprechende Richtung. Hier steht ein Detektivgespann im Vordergrund, das stark an Sherlock Holmes erinnert: Sir Backet als Hauptfigur, der mit seinem Spürsinn und seiner Kombinationsgabe den kniffeligen Fall löst, von seinem Kumpanen Frederic Becket begleitet wird und der Polizei in Form von Inspector Featherline zur Seite steht. Dies wird in einer unheimlichen Umgebung eigegliedert und mit übernatürlichen Phänomenen versehen, sodass ein ganz neuer Ausdruck entsteht. Anfangs sind es die grausamen Morde, die für einen sehr intensiven Start sorgen, später wahrlich unheimliche und gruselige Szenen, die sehr einprägsam erzählt werden. Dabei kommen immer mehr Informationen ans Licht, sodass die Stimmung immer wieder umgekehrt wird, anfängliche Vermutungen werden wiederlegt, Theorien verworfen, sodass am Ende ein überraschendes und unerwartetes Ergebnis stehen bleibt. Diese sehr gelungene Erzählweise, die Elemente aus verschiedenen Genres miteinander verknüpft, gepaart mit vielen sehr starken Szenen und prägnanten Charakteren lassen diese Folge zu einer sehr, sehr starken werden. Gegen Ende wird angedeutet, dass weitere Geschichten von Sir Becket folgen könnten – wenn diese ähnlich stark sind wie diese hier, ist dies sehr wünschenswert! Ein Hörspiel, das mich vollends überzeugt hat.

Rainer Gerlach steht als Sir Becket im Vordergrund, er übernimmt neben seinen Dialogen auch die Erzählteile und prägt das Hörspiel somit entscheidend. Er setzt seine sehr ausdrucksstarke Stimme gekonnt ein, um Spannungsbögen zu erzeugen und einen sehr präsent wirkenden Charakter zu schaffen, dem man gern zuhört. Dascha Lehmanns unverkennbarer Klang passt wunderbar zu der Nebenrolle der Madame Lear, sie kann eine einzigartige Wirkung schaffen und die unheimliche Atmosphäre dieser Produktion unterstützen. Einzig Martin Kautz hat mir als Frederic Bouvier nicht so gut gefallen, seine Sprechweise wirkte zu überzogen, teilweise fast schon karikiert und wollte damit nicht in das Ambiente der Geschichte passen. Weitere Sprecher sind Reinhard Kuhnert, Anita Hopt und Daniela Hoffmann.

Die Musik stammt mal wieder von Tom Steinbrecher, dessen Melodien sehr gut an den Fall angepasst sind. Sie wirken nicht zu übertrieben oder aufgesetzt, sondern vermitteln eine stimmungsvolle und eindringliche Grusel-Atmosphäre. Hierdurch werden besonders spannende Szenen geschickt betont, während auch immer wieder Geräusche eingebaut wirken, sodass die Handlung authentisch unterstützt wird.

Das Cover erinnert wieder an Heftromanserien und passt somit sehr gut in die bisherige Covergalerie. Zu sehen ist ein unheimlicher, fast schon blauhäutiger Mann, der mit irrem Gesichtsausdruck, einem hohen Zylinder auf dem Kopf und einem langen, blitzenden Messer in der Hand eine junge, vor Panik schreiende Frau an der Schulter fasst. Der nebelverhangene Hintergrund deutet die berühmte Londoner Tower-Bridge an.

Fazit: Die Idee, eine Detektivgeschichte mit Horror- und Gruselelementen zu kombinieren, ist zwar nicht ganz neu, hier aber sehr stimmig und eigenständig umgesetzt worden. Die Geschichte ist wunderbar erzählt und hat tolle Spannungsmomente, aber auch prägnante Charaktere und ein gelungenes Ambiente. Bisher eine der besten Folgen der Reihe.

VÖ: 25.April 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-049-8


Geister-Schocker – 46. Die Schleier der Nacht



Erster Eindruck: Unheimliches im alten Anwesen

Sascha, ein junger und lebhafter Mann, taucht ein in das Nachtleben und begegnet dort Nadja, die ihn mit ihrer kühlen Schönheit sofort fasziniert. Und tatsächlich scheint auch Nadja von ihm angetan zu sein, sodass die beiden beschließen, die Nacht gemeinsam in Nadjas Haus zu verbringen. Doch schon auf den ersten Blick ist das alte Anwesen, das Nadjas Großmutter gehört, Sascha nicht ganz geheuer…

„Geister-Schocker“, die Gruselserie von Romantruhe Audio, scheint sich auf dem Hörspielmarkt festgesetzt zu haben, mittlerweile gibt es schon über 40 Folgen, und in erfreulicher Regelmäßigkeit kommen neue Folgen hinzu. Jedes Mal gibt es neue Schauplätze, neue Charaktere, neue übernatürliche Elemente. Und so kann man auch der 46. Folge mit dem Titel „Die Schleier der Nacht“ nicht unbedingt Innovation attestieren, zu bekannt wirken die unheimlichen Vorgänger in dem – natürlich – alten und düsteren Gemäuer auf den Hörer. Aber dafür gibt es einen hübschen Spannungsbogen, der nicht gleich offenlegt, was der Kern der Handlung ist, sondern noch ein wenig mit dem Hörer spielt und ihn im Unklaren lässt. Und auch die Stimmung dieser Folge ist unheimlich, düster und rätselhaft. Allerdings hat diese Folge auch einen Schwachpunkt, und das ist der hohe Erzähleranteil. Zwar berichtet Hauptfigur Sascha aus seiner Perspektive und kann damit auch seine Gefühlswelt mit einbringen, insgesamt wirkt die Handlung dadurch aber zu starr. Besonders der Anfang im Club und das Zusammentreffen mit Nadja können nicht mitreißen oder begeistern. Auch eine Handlung Saschas, die völlig irrational scheint und für die es auch keine wirkliche Erklärung gibt, wirkt etwas fehl am Platze. Insgesamt kann dies aber durch die dichte Atmosphäre und den gelungenen Spannungsbogen ausgeglichen werden, sodass eine durchaus hörenswerte Folge der Serie entstanden ist.

In Sachen Sprecher hat das Produzententeam eine sehr gute Wahl getroffen und zu jeder Figur die passende Stimme gefunden. Als Sascha ist Marc Schülert zu hören, der einen sehr intensiven Eindruck des jungen Mannes vermitteln kann, von der anfänglichen Leichtigkeit bis hin zum absoluten Grauen. Sehr gut gefallen hat mir Sabrina Heuer als Nadja. Sie klingt sehr geheimnisvoll, mystisch und kann auch immer wieder für kleine Überraschungsmomente sorgen. Auch Dagmer Bittner kann in der vergleichsweise kleinen Rolle der Christin einen positiven Eindruck hinterlassen. Weitere Sprecher sind Sonita Sohdi, Hennes Bender und Franziska Kuropka.

Sowohl für die Regie als auch für Musik und Effekte ist hier der multitalentierte Tom Steinbrecher verantwortlich, der wieder ein gelungenes und stimmiges Gesamtwerk präsentiert. Dabei sind leise, dräuende Geräusche im Hintergrund das vorrangige Stilmittel, um die dichte Atmosphäre zu erzeugen. Doch auch kleine Musikstücke sind in den Szenenübergängen immer wieder zu hören, um diese sanfter zu gestalten und die Stimmung noch zu steigern.

Ein bleiches Gesicht ist das Motiv zu dieser Folge. Vom silbrigen Mondlicht beschienen ist es noch halb in der Erde eingegraben, ein Grabstein und ein Friedhof samt Kreuze und Krypta im Hintergrund verstärken den sehr unheimlichen und beängstigenden Eindruck, von dem durch den Schriftzug in hellen und leuchtenden Farben leicht abgelenkt wird. Im Booklet gibt es noch Infos zu einigen Sprechern und kleine Produktionsnotizen von Tom Steinbrecher, die nett zu lesen sind.

Fazit: Die Themenwahl ist nicht gerade innovativ, aber gut neu zusammengemixt worden. Dabei steht eine unheimliche und dichte Spannung im Vordergrund, besonders das alte Anwesen mit seinem verwachsenen Garten und den vielen Details wird sehr gut beschrieben. Nur der sehr hohe Erzähleranteil bremst die Handlung etwas aus.

VÖ: 21.Februar 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-048-1


Geister-Schocker – 45. Stimmen aus dem Jenseits



Erster Eindruck: Bedrückende Stimmung im Geisterhaus

Nacht für Nacht erhält Dana unheimliche Anrufe, doch die Nachforschungen führen zu einem längst stillgelegten Anschluss. Zusammen mit ihrem Ex-Mann Ray und dem befreundeten Paar Peter und Janine fährt sie zu dem abgelegenen Haus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Vorerst können sie in dem alten Gebäude nichts herausfinden, doch je später die Nacht vorrückt, desto schrecklicher werden die Erlebnisse…

Das Konzept der Romantruhe Audio-Hörspielreihe „Geister-Schocker“ erlaubt eine große Bandbreite an verschiedenen Stimmungen und Situationen. Die in sich abgeschlossenen Geschichten sind mal actionbetont, mal spannend, mal trashig und mal richtig gruselig – die 45. Folge der Reihe gehört eindeutig in die letzte Kategorie. Dabei folgt sie einem fast schon als klassisch zu titulierenden Grundgedanken und versetzt zwei Paare in ein abgelegenes Spukhaus. Innovation darf man hier zwar nicht erwarten, bekommt dabei eine sehr runde, flüssige und kurzweilige Handlung präsentiert. Schon der Anfang erzeugt mit der sehr genauen Beschreibung des alten Hauses einen Hauch unheimliche Stimmung, der sich immer weiter ausweitet und zu einem wahren Orkan anwächst. Immer weitere Elemente fügen sich ein, immer weiter schreitet die Handlung hinfort, bis sie in einer sehr gruseligen Szene mit einem alten Tonbandgerät ihren ersten Höhepunkt findet und von diesem Zeitpunkt an nicht mehr abreißt. Vielmehr steigert sich die Spannung und die Dramatik immer weiter, entlädt sich in einem spektakulären Finale. Besonders gelungen sind die kleinen, versteckten Andeutungen auf den Ausgang des Hörspiels, die immer wieder dezent eingebaut sind und erst im Laufe der Zeit ihren Sinn offenbaren. Ein wirklich rundum gelungenes Hörspiel, das gute 50 Minuten gruselige Unterhaltung bietet.

Auch die Auswahl der Sprecher ist gelungen, in den Hauptrollen sind vier Sprecher zu hören, die trotz ihres großen Talents noch nicht allzu häufig in Hörspielen zu hören waren. Nicolai Tegeler spricht den wagemutigen und charakterstarken Peter mit viel Kraft und Energie in seiner markanten Stimme. Vera Bunk ist als Janine zu hören, die die aufkommende Panik der jungen Frau lebhaft umsetzen kann. Tino Kießling ist als Ray zu hören, auch er kann mit einer einprägsamen Stimme für genügend Aufmerksamkeit sorgen und seinen Charakter gut gestalten. Als Dana ist Annekathrin Munz zu hören, die ein facettenreichen Spiel präsentieren kann. In einer Nebenrolle ist noch der wunderbare Christian Rode zu hören.

Das Produktionsteam von Romantruge Audio um Regisseur Gerd Naumann hat die gruselige Geschichte sehr gut in Szene gesetzt und lässt sie durch verschiedene Stilmittel sehr gut wirken. Dazu gehören natürlich auch einige schaurige Melodien, der Fokus liegt jedoch auf zahlreichen Geräuschen und vielen gelungenen Effekten. Besonders die oben erwähnte Szene mit dem Tonband und natürlich das große Finale sind sehr eindringlich in Szene gesetzt worden.

Auf dem Cover steht das geisterhafte, weiße Gesicht im Vordergrund, das bei einer Seance beschworen wird. Leider passt das Bild nicht so recht zum Hörspiel, da fünf ältere Herrschaften statt vier junger Menschen zu sehen sind. Das recht dicke Booklet hat viel Lob verdient und enthält neben vielen Fotos der Mitwirkenden und der Tonaufnahmen auch noch Kurzbiographien, ein doppelseitiges Grußwort sowie einen Rückblick auf einen alten Gruselfilm.

Fazit: Das bekannte Gruselhausthema wird hier in einer gelungenen Variation präsentiert und entfaltet recht schnell am Anfang seinen Reiz. Entstanden ist ein flüssiges Hörspiel, das mit glaubhaften Charakteren und einer spannenden Handlung überzeugen kann. Einige gruslige Szenen sorgen für den passenden Horror-Faktor und lassen den Hörer mit den Protagonisten mitfiebern. Sehr gelungen.

VÖ: 8.November 2013
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86437-045-047-4


Geister-Schocker – 44. Der Geist vom Kölner Dom



Erster Eindruck: Neues von Christoph Schwarz

Der Geisterjäher Christoph Schwarz ist nach den Ereignissen um den Nibelungenschatz und dem Tod seiner Freundin etwas zur Ruhe gekommen. Zusammen mit Conny Blank als seiner neuen Partnerin übernimmt er einen Fall im Kölner Dom, der vom Domkapitel selbst beauftragt wurde. Ein Geist scheint das gotische Gemäuer unsicher zu machen und versetzt Besucher und Mitarbeiter gleichsam in Angst und Schrecken. Die Spur führt Schwarz weit zurück in die Vergangenheit…

Nach einer eigenen Serie werden die Abenteuer von Christoph Schwarz in loser Folge bei der Romantruhe Audio-Hörspielserie weitererzählt, auch die 44. Folge handelt vom Geisterjäger. Gut, wenn man einige Vorkenntnisse aus der letzten Episode hat, denn oft wird darauf angespielt, besonders am Anfang ist es hilfreich, zumindest die Grundbedingungen und die verschiedenen Personen zu kennen. Allerdings lässt sich die Handlung auch ohne dies gut verstehen, da dem unwissenden Hörer ein guter Einstieg geboten wird. Die anfänglichen Szenen drehen sich viel um die persönliche Weiterentwicklung von Christoph Schwarz, der Start in die eigentliche Handlung wird dann ebenfalls eher langsam vollzogen. Stimmig fügt sich die Geschichte um den furchteinflößenden Geist dann ein und nimmt immer mehr Raum ein, überdeckt die Rahmenhandlung. Dieser Teil ist insgesamt recht ruhig geraten und wird eher durch Ermittlungen denn durch Action geprägt, einige stimmungsvolle Szenen sind dann aber doch gehalten – inklusive einer Reise in die Vergangenheit, die es in sich hat. Immer weiter klärt sich das Rätsel um den Geist auf, bis zu einem spannenden Finale, das ein paar gelungene Überraschungen bietet. Der interessante erste Teil sowie der spannende Fall des spukenden Geistes fügen sich gut zusammen und sind flüssig und kurzweilig erzählt. Mir gefällt, dass hier nicht mit einem großen Spektakel oder viel Pathos gearbeitet wirkt, sondern eine ruhige Erzählweise mit einer atmosphärischen Handlung gewählt wurde.

Sascha Rotermund ist in der Hauptrolle des Christoph Schwarz zu hören, hier arbeitet er die große Palette an verschiedenen Situationen routiniert und sicher ab, kann den cleveren Mann mit viel Elan und Durchsetzungsvermögen darstellen. Seine neue Partnerin Conny Blank bekommt ihre Stimme von Karin Schulz-Vobach, deren Klang recht variabel ist und die hier eine gekonnte Darstellung abliefern kann. Sie ergänzt Rotermund sehr gut, sie spielen sich gegenseitig die Bälle zu. Till Hagen spricht Pfarrer Zahm, seine markante Stimme passt auch in diese Rolle sehr gut. Weitere Sprecher sind unter anderem Marie Bierstedt, Petra Mott und Henry König.

Eine ordentliche Leistung hat das Produktionsteam bei der Gestaltung von Musik und Geräuschen vollbracht. Die eingebauten Melodien unterstützen die atmosphärische Wirkung der Handlung und sind passend eingebaut, laufen als Begleitwerk mit und bleiben meist im Hintergrund. Verschiedene Geräusche und Effekte sorgen für einen glaubhafteren Klang, wobei die Halleffekte im Dom durchaus noch etwas stärker hätten ausfallen können, um deren unheimliche Wirkung zu steigern.

Das Cover wurde gut in Szene gesetzt, zu sehen ist aus der Froschperspektive der Kölner Dom, der sich majestätisch in den Himmel reckt. Das verzerrte und durchscheinende Gesicht eines Geistes zeichnet sich davor deutlich ab, während ein Mann vor ihm erschrickt und im Fallen den Arm ausstreckt. Das Booklet ist mit einigen zusätzlichen Informationen angereichert worden. Als besonderer Bonus liegt jedoch eine zweite CD mit einer komplett neuen Geschichte bei, die von Karin Schulz-Vobach als Hörbuch erzählt.

Fazit: Christoph Schwarz ist hier in einer rundum stimmigen und flüssig erzählten Geschichte zu hören. Nach der Einleitung um das Privat- und Berufsleben des Geisterjägers geht es mit einer ruhigen, aber atmosphärischen Handlung weiter, die besonders durch ihr starkes Finale und einige sehr gelungene Szenen überzeugen kann.

VÖ: 27.September 2013
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-046-7


Geister-Schocker – 43. Griff aus dem Dunkel



Erster Eindruck: Unheimliches aus einem alten Schloss

Um Abstand von seinem stressigen Job zu bekommen, will der amerikanische Geschäftsmann Jerry Landon einige erholsame Tage in einem alten schottischen Schloss verbringen. Doch schon kurze Zeit nach seiner Ankunft merkt er, dass übersinnliche Mächte am Werk sind. Die Familie des ansässigen Grafen ist von einem Fluch betroffen, ausgesprochen vor hunderten Jahren. Und auch Jerry steht bald im Visier der Dunkelheit…

Romantruhe Audio vertont mit „Griff aus dem Dunkel“ die mittlerweile 43. Folge aus der Reihe „Geister-Schocker“, in der in sich abgeschlossene Geschichten erzählt werden. Hier werden Romanhefte mit übersinnlichem Thema ausgewählt, sodass immer andere Grundvoraussetzungen zustande kommen, auch wenn es sich immer um klassische Gruselgeschichten handelt. Die vorliegende Handlung weist mit dem alten Schloss und dem dann fast schon obligatorischen Familienfluch zwar keine sonderlich neuartigen oder überraschenden Elemente auf, kann aber eine durchaus unheimliche Stimmung erzeugen. Die düstere Atmosphäre in dem Schloss und die Bedrohung durch den Fluch und die rachsüchtige Hexe ergeben eine durchaus düstere Handlung, deren Machart für lockere Unterhaltung bietet. Nur wirkliche Spannung kommt hier nicht auf, zu vorhersehbar ist die Handlung, zu stark orientiert sich die Handlung an anderen, typischen Geschichten dieser Art. Auch das große Finale kann hier nicht zu einer anderen Erkenntnis führen, auch wenn dieses gekonnt in Szene gesetzt wurde. Diese Folge ist professionell produziert und kann mit ihrer düsteren Stimmung punkten, nur die Geschichte kann da nicht unbedingt mithalten.

Die Sprecherriege ist vorrangig mit unbekannteren Stimmen besetzt, sodass sie auch für den Viel-Hörspielhörer noch frisch und unverbraucht klingen. Hier wurden durchaus gute Entscheidungen getroffen, jedoch kann nicht jeder Sprecher hier die Erwartungen voll erfüllen. Ingo Abel beispielsweise klingt als Roger McCuridge manchmal etwas hölzern und kann sich anscheinend nicht richtig in die Rolle hineinversetzen. Julia Casper hingegen kann als Natalie McCuridge mit ihrer abwechslungsreichen Stimme die verschiedenen Emotionen der jungen Frau gut treffen und besonders ihre Panik gekonnt umsetzen. Die Hauptrolle des Jerry Landon wird von Tini Kießling gesprochen, er hinterlässt einen soliden Eindruck und bleibt die Handlung über gradlinig in seiner Rolle. Weitere Sprecher sind Detlef Tams, Vera Bunk und Tom Steinbrecher.

Die musikalische Untermalung der Folge stammt von Multitalent Tom Steinbrecher, der auch bei Produktion, Mix und Mastering mitgewirkt hat. Er hat treffende Melodien geschaffen, um die unheimliche Stimmung im alten Gemäuer zu unterstreichen und auch den Handlungsbogen zu unterstützen. Einige der Effekte, gerade bei den Geistererscheinungen, halte ich für recht gelungen.

Hier wurde nicht das Bild des Heftromans für das Cover genommen, das im Jahr 1976 erschienen ist, sondern ein neues Motiv gefunden. Im Hintergrund das herrschaftliche Gemäuer samt nächtlichem Himmel und Vollmond. Geisterhafte Hände greifen von dort ausgehend auf eine in Panik weglaufende junge Frau. Der Stil wäre wiederum typisch für diverse Heftromane und hat einen in Aquarellen gezeichneten Look.

Fazit: Eine solide Folge der Serie, die mit einer düsteren und gekonnten Stimmung überzeugt, aber eine recht vorhersehbare Geschichte bietet. Fans von Gruselromanen bekommen hier lockere und kurzweilige Unterhaltung geboten, sodass diese ohne Bedenken zugreifen können.

VÖ: 12.Juli 2013
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-045-0

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