Küsten-Krimi – 15. Jagdinstinkt

Küsten-Krimi – 5. Knickgeflüster -2-

 


Küsten-Krimi – 15. Jagdinstinkt



Bei einem Spaziergang entdecken Heiko und Sidra ein verlassenes Feriencamp, das schon lange nicht mehr genutzt wird und immer weiter verfällt. Doch welche Schrecken der Ort alles birgt, haben sie nicht erwartet. Sadia und Heiko, die an einem Bauprojekt für eben diese verlassene Anlage arbeiten, erleben ebenfalls einige merkwürdige Ereignisse und will ihnen auf den Grund gehen…

Auf mittlerweile 15 Episoden ist die Reihe „Küsten-Krimi“ von Contendo Media mittlerweile angewachsen, wobei „Jagdinstinkt“ wieder eine komplett neue Szenerie einbringt, die sich noch einmal merklich von den anderen Teilen unterscheidet. So wird es schon in der ersten Szene um die Entdeckung des verfallenen Parks ziemlich unheimlich, die düstere Bedrohung hat schon einen übernatürlichen Anklang – für jemanden, der einen reinen, klassischen Krimi sucht, ist diese Episode eher nicht das passende Hörspiel. Auch bei der späteren Erkundung des Camps werden bald einige Schrecken heraufbeschworen, was die Spannungskurve schnell ansteigen lässt. Von der manchmal etwas langsamen Erzählweise der Vorgänger ist hier nicht mehr viel zu merken, vielmehr wird die Szenerie schnell aufgebaut und weiterentwickelt – wenn auch hier einige Szenen eher der Füllung dienen. Die Hintergründe sind recht grausig und nichts für zarte Gemüter, wobei noch sehr geschmackvoll erzählt wird und viele Details im Dunkeln bleiben. Ich mag die Figuren, die ihre eigene Note mit einbringen und in den druckvollen Szenen überzeugend reagieren. Das Finale ist packend erzählt und hält noch einige Wendungen parat, sodass eine runde und ungewöhnliche Episode der Reihe entstanden ist.

Shandra Schadt ist in der Rolle der Sadia Pari gut besetzt und legt viel Energie in ihre Stimme. Ich mag, wie sie verschiedene Intensitäten einbaut und so den steigenden Druck nachvollziehbar macht. Auch Ozan Unal macht seine Sache als Julian Maurer überzeugend, seine prägnante und lebendige Sprechweise sorgt immer wieder für gelungene Akzente, sodass auch seine Eigenschaften gut zur Geltung kommen. Simona Pahl ist als Nora Sommer zu hören, ihre unverkennbare Stimme passt gut in die düstere Szenerie, zumal sie ihre Szenen gekonnt und ausdrucksstark ausgestaltet. Auch Uschi Hugo, Sebastian Scholz und Patrick Elias sind zu hören.

Die oft eher gemütliche Atmosphäre der Serie kommt in dieser Episode nur in einigen Stellen zum Tragen, ansonsten werden die spannungsgeladenen oder actionreichen Momente betont. Das geschieht insbesondere durch eine lebendige Geräuschkulisse, aber auch viele passende Melodien sind in das Hörspiel eingebaut, sodass alles stimmig und atmosphärisch wirkt.

Das Cover, welches es natürlich auch für diese digitale Ausgabe gibt, hat nur recht wenig mit dem Hörspiel zu tun und wirkt deswegen eher beliebig. Natürlich ist wieder eine Küstenszenerie zu sehen, vor dem weiten Wasser ist aber nicht etwa das verfallene Camp zu sehen, sondern einige blattlose Bäume – und das könnte ebenso gut zu jeder anderen Episode gehören.

Fazit: „Jagdinstinkt“ hebt sich durch die deutlich druckvollere Szenerie und einen grausigen Hintergrund merklich von anderen Teilen der Serie ab und geht dabei einige Schritte weiter – die gemütliche Szenerie wird durch einige Actionszenen und Spannungsmomente ergänzt. Das funktioniert auch gut, weil die Figuren gut in die Szenerie passen und einige Überraschungen eingebaut sind.

VÖ: 19. Januar 2024
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 9783967620634


Küsten-Krimi – 5. Knickgeflüster -2-



Meike Bischoff ist weiterhin fest entschlossen, den Mord an ihrer alten Freundin aufzuklären – das Vertrauen in die Ermittlung in die Polizei ist ihr abhandengekommen. Gemeinsam mit Hark Hagedorn geht sie noch einmal die Verdächtigen durch, denn eine offensichtliche Kombination aus Mörder und Motiv scheint es nicht zu geben. Doch ihre Recherchen werden dadurch erschwert, dass sie als Zugezogene von der Dorfgemeinschaft nicht richtig akzeptiert werden…

Never change a running system? Ein bisschen Neues gibt es bei der „Küsten-Krimi“-Reihe von Contendo Media im Gegensatz zu den „Insel-Krimis“ mit fast identischem Konzept und einer sehr ähnlichen Ästhetik aber doch. So ist in „Knickgeflüster“ ein etwas längerer Fall entstanden, der als Zweiteiler angelegt ist. Wer die aus der ersten Episode bekannten Details nicht mehr parat hat, wird direkt zu Beginn des zweiten Teils noch einmal über die wichtigsten Zusammenhänge und Verdächtigen informiert, da sich die beiden Hauptfiguren Meike und Hark über die Ermittlungen unterhalten, was organisch und passend wirkt. Die weiteren Ermittlungen, Gespräche und Begegnungen sind dann zwar etwas schneller erzählt als im ersten Teil, insgesamt ist der Verlauf aber eher nordisch-gemütlich denn packend und temporeich. Dafür sind die einzelnen Szenen hier recht prägnant und lassen die Charaktere markant zur Geltung kommen, aber auch die Spannung wird durch einen weiteren Mord gesteigert. Der Hörer kann hier gut miträtseln und die verschiedenen Puzzlesteine zusammenfügen, aber erst am Ende werden die letzten Elemente zur Lösung des Falls eingebaut, sodass das Interesse an den weiteren Entwicklungen durchgängig vorhanden ist, auch wenn ein paar Szenen etwas zu lang geraten sind. Doch insgesamt wird der Zweiteiler hier gekonnt abgeschlossen und mit einem gelungenen Ende versehen.

Lisa Cardinale übernimmt die Rolle der Meike Bischoff und bringt eine sanfte, aber bestimmte Art mit ein und setzt die Tierärztin damit gekonnt um, zumal sie die Spannung einzelner Szenen überzeugend steigert. Jannik Endemann spricht Jürgen Packulat ebenfalls lebendig und mit nuancierter Stimme, wobei er sehr gekonnt auf die verschiedenen Situationen reagiert und sich gut an die vorherrschende Stimmung anpasst. Auch Erick Kohn wird von Wolfgangs Bahros markante Stimme treffend umgesetzt, sodass ein weiterer gelungener Charakter entstanden ist. Weitere Sprecher sind Mark Bremer, Uve Teschner und Luisa Wietzorek.

Die Musik unterscheidet sich schon recht deutlich von dem „älteren Bruder“, den „Insel-Krimis“, aber auch hier wird immer wieder norddeutsches Flair mit dem Einsatz entsprechender Musikinstrumente verbreitet. Doch den Hauptteil bilden rockige, dramatische oder spannungsgeladene Töne, was gut zusammengestellt wurde und die Wirkung der einzelnen Szenen unterstreicht. Die Geräuschkulisse ist gut auf die Dialoge abgestimmt, sind mal eher im Hintergrund, dann aber auch wieder sehr plakativ.

Diese Serie wird bislang nur digital veröffentlicht, ein eigenes Titelbild wurde aber natürlich erneut erschaffen – und das selbstverständlich wieder mit dem stilisierten Leuchtturm, der mit der Folgennummer kombiniert ist. Den Zusammenhang der Handlung mit dem von Eisschollen überzogenen Meer erschließt sich zwar nicht sofort, ist aber optisch durchaus gelungen umgesetzt.

Fazit: Etwas schneller erzählt als der erste Teil, auch die Dramatik nimmt zu, da noch mehr Opfer auftauchen und der Hörer teilweise in deren letzten Momenten zuhören kann. Die verschiedenen Hinweise und Elemente fügen sich gekonnt zusammen, aber erst ganz am Ende gibt es die komplette Auflösung, sodass die Spannung durchgängig gegeben ist. Ein passender Abschluss des Zweiteilers.

VÖ: 19. März 2021
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-96762-056-6

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