Faith van Helsing – 67. Eisige Rache

Faith van Helsing – 66. Haus der dunklen Begierden

Faith van Helsing – 65. Im Horrorwald des Hallimasch

Faith van Helsing – 64. Spinnenterror in Shellville

Faith van Helsing – 63. Todesschreie aus dem Beinhaus

Faith van Helsing – 62. Vogelscheuchen im Blutrausch

Faith van Helsing – 61. Geisterstadt der Ghouls

Faith van Helsing – 60. Die Fischmenschen von Malibu

Faith van Helsing – 59. Die Fremde

Faith van Helsing – 58. Knochen

Faith van Helsing – 57. Eine neue Zusammenkunft


Faith van Helsing – 67. Eisige Rache



Pagena, die Erzfeindin von Fath van Helsing, geht ein neues Bündnis ein – ausgerechnet mit Werwolf Josh Delany, der wegen seiner verlorenen Gliedmaßen noch eine Rechnung mit der jungen Dämonenjägerin offen hat. Gemeinsam locken sie vier Freunde in eine abgelegene Waldhütte in Kanada, eine von ihnen ist der neue Schwarm von Dexter. Und so bekommt auch Faith ein Video zu sehen, das von dem Schrecken in der Hütte zeugt…

In den früheren Abschnitten der „Faith van Helsing“-Serie, die mittlerweile bei Maritim veröffentlich wird, hatte die titelgebende Dämonenjägerin teils erstaunliche Kräfte entwickelt. Nach dem Reset, der zeitlich fast bis zum Anfang der Serie zurückführt, muss sie diese allerdings erst noch erkunden, was auch in der 67. Episode thematisiert wird. „Eisige Rache“ startet dabei nicht in Shellville, nicht einmal bei Faith, sondern direkt bei den beiden Gegenspielern. Das sorgt schnell für eine dichte Stimmung und eine bedrohliche Szenerie, sorgt aber auch dafür, dass einige Überraschungseffekte verpuffen. Denn welche Falle auf die partywütigen jungen Urlauber lauert, kann man sich danach schon denken, inklusive dem Zweck und der Vorgehensweise. Das nimmt die Spannung und lässt den Mittelteil leider recht flach ausfallen, die Erzählweise ist aber glücklicherweise dennoch flüssig und unterhaltsam geraten. Spannungsmomente kommen dann wieder am Ende auf, wobei eine Mischung aus gut koordinierten Actionszenen und überraschenden Offenbarungen verwendet wird. Wieder wird die Rahmenhandlung der Serie dabei ein Stück vorangetrieben, ohne zu viel zu verraten. Eine gelungene Mischung, um die Zuhörenden bei Laune zu halten. Das Skript wirkt an einigen Stellen aber leider etwas gestelzt, nicht alle Sätze klingen glaubhaft oder natürlich.

Die Stimmen sind größtenteils schon aus den vorigen Teilen bekannt, auch Jaron Löwenberg konnte man bereits in der Rolle des (Ex-)Sheriff Josh Delaney hören. Wie er hier im wahrsten Sinne des Wortes knurrend, brutal und wütend klingt, sorgt für einige intensive Momente und eine dichte Atmosphäre. Brian Sommer ist in dieser Episode als Casper zu hören, der die unverschämte und arrogante Art des jungen Mannes gekonnt trifft und dabei authentisch wirkt. Mia Diekow spricht die Episodenrolle der Bianca, ihre ausdruckstarke Stimme kommt hier wieder gut zur Geltung, wobei dse gekonnte Akzente setzt und besonders in den druckvolleren Momenten viel Energie einbringt. Auch Tammo Kaulbarsch, Friedel Morgenstern und Sebastian Fitzner sind zu hören.

Die Musik der Episode ist wieder ein gelungener Mix aus sanft-rockigen Klängen und heftigeren Momenten, sodass die verschiedenen Stimmungen der Episode gut zur Geltung kommen. Auch die Geräuschkulisse passt sich dynamisch an die jeweilige Szenerie an, mal stehen die Dialoge fast für sich allein, dann gibt es wieder prägnant umgesetzte Actionszenen.

Auch mitten in den eisigen Weiten der kanadischen Wildnis mit fallendem Schnee trägt Faith van Helsing noch leichte Bekleidung, eine enge Jeans und ein knappes Top scheinen sie zumindest laut Titelbild warm genug zu halten – was allerdings auch an dem Angriff der beiden übernatürlichen Wesen liegen mag. Durch die kalte Farbgebung und die dynamischen Posen wirkt das Cover ansehnlich und ist gut an die Episode angepasst.

Fazit: „Eisige Rache“ hat viele gute Ansätze, besonders die weiteren Hinweise zu den Hintergründen der Serienhandlung wissen zu gefallen. Dafür verläuft die Episode ansonsten größtenteils ohne zündende Überraschungen und ist in einigen Szenen zu lang geraten, um wirklich fesseln zu können. Das Ende ist dann wieder spannend, kann den durchwachsenen Eindruck der Episode aber nicht wieder vollkommen anheben.

VÖ: 14. Juli 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824587


Faith van Helsing – 66. Haus der dunklen Begierden



Faith und ihre beiden Gefährtinnen sind in Shellville ein wenig heimisch geworden, als sie auch schon neue Nachbarn begrüßen können – unverhofft hat ein junges Paar ein Haus von einem entfernten Verwandten geerbt. Als Faith, Delia und Alaine die beiden kennenlernen, fällt ihnen sofort die kaum gezügelte Leidenschaft auf. Zu der geplanten Einweihungsparty gehen sie natürlich dennoch – und dort überschlagen sich die Ereignisse…

Der Roadtrip von Faith quer durch die USA ist vorbei, auch der Kontakt zu ihren Verbündeten, der Familie Callahan, spielt aktuell nur noch eine kleine Rolle – in der 66. Episode kommen diese Figuren sogar gar nicht mehr vor. „Haus der dunklen Begierden“ ist zudem eine Zwischenepisode, die den Handlungsstrang der Serie nicht weiter fortsetzt. Das ist gut zum Zwischendurchhören, nimmt der Episode aber auch einiges an Spannung und Dramatik, sodass diese von anderer Seite kommen muss. Das geschieht dann auch, allerdings aber auch recht spät. Die Vorstellung des benachbarten Paares Ryan und Selma in verschiedenen Szenen ist beispielsweise recht ausführlich geraten, ohne dass dabei übernatürliche oder bedrohliche Szenerie aufgebaut werden würde. Das geschieht nur in wenigen Andeutungen und später auf der Party in geballtem Maße, und dann ist die Episode auch recht stark. Mir gefällt, wie konzentriert die Szenerie dabei wirkt, da Zeit und Ort stark begrenzt wird und sehr ausführlich erzählt werden kann, jedenfalls bis das Finale seltsam überhastet erzählt wird. Dabei gibt es einige sexuelle Darstellungen, die auch mit Gewalt versehen sind – das ist heftig, ist seit Beginn der Serie aber Bestandteil der Episoden. Meinen persönlichen Geschmack trifft dieses Element aber nicht. Insgesamt ist „Haus der dunklen Begierden“ also eine solide Episode, die aber eben auch ein paar Ecken und Kanten aufweist.

Alexander Turrek ist in der Rolle des Ryan zu hören, die Ähnlichkeit zur Stimme eines früheren Charakters fällt Fans der Serie dabei sicherlich direkt auf. Er spricht die Figur aber kraftvoll und markant, besonders in den späteren Szenen. Katja Keßler trifft als Selma immer den richtigen Ton und kann dabei die verschiedenen Stimmungen der Figur und die Wandlung der Geschichte gekonnt nachzeichnen, was sehr lebendig wirkt. Reent Reins und seine markante Stimme passen sehr gut zu der Rolle des Boroughs, er fügt sich dabei sehr gut in die dunkle Szenerie der Episode ein und gestaltet seine Szenen sehr eingängig. Auch Gabrielle Pietermann, Wanja Gerick und Florentine Draeger sind zu hören.

Natürlich ist die markante Titelmelodie mit den wuchtigen Chorklängen auch hier wieder im Einsatz, doch auch ansonsten gefällt mir die Musik der Episode sehr gut, indem sie die verschiedenen Stimmungen gekonnt aufgreift. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls eingängig und lebendig, sogar ein wenig prägnanter als die Melodien, und ist gut an die Dialoge angepasst.

Timo Wuerz hat Faith für das Cover dieser Episode wieder mit intensivem Blick und vergleichsweise wenig Kleidung umgesetzt, in der nächtlichen Szenerie ist im Hintergrund noch die düstere Villa des jungen Paares zu sehen – natürlich standesgemäß von Blitzen umgeben. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es nicht nur die Auflistung der Mitwirkenden, sondern auch schon ein Blick auf die Titelbilder der kommenden vier Episoden.

Fazit: „Haus der dunklen Begierden“ hat mich nicht so sehr überzeugt wie andere Episoden der Serie, wobei die sexuell aufgeladene Szenerie in Hörspielen auch einfach nicht meinen persönlichen Geschmack trifft. Die Handlung ist aber für meinen Geschmack auch nicht ganz flüssig erzählt, wobei dann am Ende das Finale recht überhastet erzählt wird. Solide produziert und energiegeladen eingesprochen ist die Episode aber dennoch.

VÖ: 21. April 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824570


Faith van Helsing – 65. Im Horrorwald des Hallimasch



Der Angriff der Spinnen auf Shellville ist noch nicht lange her, dennoch ist die Kleinstadt schnell wieder zur Ruhe gekommen. Doch für Faith, Delia und Alaine geht es nach einer Nachricht von Professor Callahan direkt in ein neues Abenteuer, da in einem nahegelegenen Waldstück immer wieder Menschen verschwinden. Und so macht sich das Frauentrio zu einem ungewöhnlichen Campingurlaub auf, der jedoch alles andere als idyllisch wird…

Auch wenn die einzelnen Geschichten von „Faith van Helsing“ in sich abgeschlossen sind und jeweils einen individuellen Schwerpunkt haben, ist dennoch ein merklicher roter Faden durch die Serie zu erkennen. So wird zu Beginn von „Im Horrorwald des Hallimasch“ noch einmal das vorige Abenteuer kurz erwähnt und Faith‘ Rückkehr nach Shellville thematisiert – inklusive einer Verbindung zu Charakteren, die aktuell schon nicht mehr in der Serie vorkommen. Die Überleitung zum eigentlichen Fall ist mit Professor Callahans Auftrag knackig und kurz geraten, dennoch vergeht einige Zeit, um die Geschichte richtig in Schwung zu bringen. Mir gefällt jedoch, dass sich die Handlung an mehreren Stellen weiterentwickelt und neben Faith und ihren Begleiterinnen auch ein schrecklicher Gegenspieler auftaucht, der in mehreren Szenen näher beleuchtet wird – irdischer, aber wesentlich schrecklicher als viele der ausgedachten Horrorwesen. Das Pilz-Thema aus dem Shellville-Wald bringt noch einmal eine andere Ebene hinein, sodass nicht nur Action, sondern auch viele gruselige und spukige Momente vorhanden sind. Das ist gut konzipiert und lebendig erzählt, sodass eine spannende Episode der Serie entstanden ist – auch wegen des starken Finales.

Victoria Sturm spricht die Rolle der Alaine de Winter auch hier wieder mit viel Leidenschaft, Energie und einer sehr lebendigen Sprechweise, sodass sie sich gekonnt an die verschiedenen Szenerien anpassen kann. Jörg Pintsch hat als Dr. Benjamin Cleaver eine sehr prägnante Rolle inne, die er sehr intensiv umsetzt und seiner Figur jede Menge düsteres Flair verleiht. Olive Stritzels Stimme wurde für diese Episode deutlich verändert, wobei seine prägnante Sprechweise sehr eingängig und markant wirkt, sodass seine Szenen viel Ausstrahlung bekommen und eine mystische Aura entsteht. Auch Tanja Fornaro, Erich Räuker und Friedel Morgenstern sind zu hören.

Der Titelsong mit den markanten Chorsegmenten darf natürlich auch hier weder am Anfang noch zum Abschluss der Episode fehlen, doch auch dazwischen gibt es viele passende Melodien, die für eine gelungene Stimmung sorgen. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls sehr gelungen und setzt die verschiedenen Dialoge gekonnt in Szene, sodass ganz unterschiedliche Stimmungen entstehen – besonders natürlich im Naturschutzgebiet.

Timo Wuerz hat Faith auf dem Titelbild mal auf eine ganz andere Weise gezeichnet: Mit starren Augen scheint die Dämonenjägerin vollkommen abwesend, während die dunkelviolette Beleuchtung dies noch besser zur Geltung bringt. Im Hintergrund sind zahlreiche stilisierte Pilze zu sehen, um das Thema der Episode direkt unterzubringen. Ein weiteres ansehnliches Coverbild der Serie.

Fazit: „Im Horrorwald des Hallimasch“ mag als Titel zunächst etwas unfreiwillig komisch wirken, die Episode ist aber sehr überzeugend. Wie verschiedene Themen hier zusammengefügt werden, gesellschaftspolitische Anklänge zu hören sind und der Kampf gegen die dunklen Mächte mal auf eine ganz andere Weise erzählt wird, hat mir sehr gefallen – besonders, weil man auch ein Stückchen mehr Hintergrundinformationen bekommt.

VÖ: 4. November 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824563


Faith van Helsing – 64. Spinnenterror in Shellville



Faith van Helsing kehrt in ihre Heimatstadt Shellville zurück – allerdings nicht nur um herauszufinden, ob sie wirklich das Original unter den vielen Faith-Klonen ist. Tatsächlich will sie mit Delia und Alaine auch ein wenig Spaß haben und neue Freunde kennenlernen. Der örtliche Jahrmarkt scheint dafür der ideale Ort zu sein. Doch bei der Fahrt in der Geisterbahn ertönen plötzlich panische Schreie, und ein Mitfahrer scheint wie in einen Kokon eingesponnen zu sein…

Shellville war in den ersten Episoden der Haupthandlungsort der „Faith van Helsing“-Serie, seitdem hat sich viel getan und die Reihe wurde um unzählige weitere Elemente erweitert. Nach dem Reboot bei Maritim ist die Dämonenjägerin bislang nicht in die Stadt ihrer Jugend zurückgekehrt, bislang. Denn die 64. Episode spielt eben genau in dieser amerikanischen Kleinstadt, wobei zunächst eine Szenerie bei einer exzentrischen Millionärin und ihrem Kammerjäger erzählt wird. Das Spinnenthema wird bereits dort eingeführt und später bei Faith‘ Jahrmarktbesuch wieder aufgegriffen, was für eine dichte Stimmung sorgt – nicht nur bei Menschen mit Arachnophobie. Doch es ist eben nicht nur der Kampf gegen die achtbeinigen Insekten, der in dieser Episode aufkommt, auch Eisdämonin Pagena hat wieder zahlreiche gelungene Momente. Sie spinnt ihr Netz aus Intrigen, gibt ein wenig mehr von ihrem Hintergrund und Beweggründen preis und tritt in direkte Interaktion mit einigen Figuren, was auch deren Leben näher beleuchtet. Das fügt dem Gesamtbild des neuen Serienabschnitts einige neue Puzzlestücke hinzu und steigert damit die Spannung des Handlungsstrangs, ohne jedoch wirklich etwas Entscheidendes zu offenbaren. Eingebettet ist das in eine abwechslungsreiche und packende Handlung, die mit immer neuen Überraschungen und Wendungen dynamisch geraten ist. Lediglich das Ende der Episode wirkt etwas überhastet erzählt und beendet den Kampf gegen die Spinnen recht unbefriedigend und antiklimatisch. Wegen des lebendigen Verlaufs und der knackigen Erzählweise hat mir „Spinnenterror in Shellville“ dennoch gut gefallen.

Liane Rudolph ist zwar nur in den ersten Sequenzen zu hören, gestaltet die Rolle der aparten Millionärin Linnea Evergreen aber sehr eingängig und spitzzüngig, sodass bereits in wenigen Momenten eine markante Figur entsteht. Die wundervolle Sandra Schwittau ist wieder als Pagena zu hören, ihre kratzige Stimme nimmt wieder einen sehr harten Klang an, kann aber auch verführerisch, triumphierend oder furios wirken, was sehr intensiv wirkt. Helmut Gauß hat als Dr. Jack Warren einen kleinen Auftritt, den er mit fast sanfter Stimme reizvoll umsetzt und dessen Szene sehr gut zur Geltung kommt. Auch Bodo Wolf, Torsten Münchow und Tom Solo sind zu hören.

Der Verlauf der Handlung ist sehr dynamisch, was sich auch in der akustischen Gestaltung widerspiegelt. So sind verschiedene Musikstücke zu hören, die gut an die verschiedenen Szenerien angepasst sind und dennoch immer einen düsteren Klang verbreiten. Auch die Geräuschkulisse ist überzeugend, auch wenn ich mir durchaus mehr Jahrmarkt-Flair gewünscht hätte. Dennoch bekommen die einzelnen Szenen einen passenden Klang verliehen.

Faith steht auf dem Titelbild im Fokus, vor dem dunklen Hintergrund scheinen ihre Haare von innen heraus zu leuchten und sorgen für ein gelungenes Spiel aus Licht und Schatten. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die zahlreichen dicken und schwarzen Spinnenbeine, die sich um die junge Frau in die Luft recken – ein ansprechendes Cover, das die bisherigen Galerie gelungen ergänzt.

Fazit: „Spinnenterror in Shellville“ ist nicht nur eine spannend und dynamisch erzählte Episode, in der die Heldinnen sich immer neuen Situationen ausgesetzt sehen. Die Zuhörenden bekommen auch einige Hintergrundinformationen zu einigen bekannten Figuren geboten, die wieder einen kleinen Teil des Gesamtbilds offenbaren. Auch wenn das Ende etwas abgehackt wirkt, macht die Folge einen überzeugenden Eindruck.

VÖ: 29. Juli 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823771


Faith van Helsing – 63. Todesschreie aus dem Beinhaus



Faith und ihre Verbündeten sind weiter auf dem Roadtrip quer durch die USA, um ihre magischen Kräfte im Kampf gegen die Dämonen weiter zu stärken. Ihr nächster Halt ist New Orleans, wo sie schon bald auf einem Friedhof auf die Grabstätte einer berüchtigten Voodoo-Queen und einiger ihrer Anhänger stoßen. Doch Faith ist nicht die einzige, die Interesse aus der überirdischen Gruft haben…

Das aktuelle Setting der wiederbelebten „Faith van Helsing“-Reihe erlaubt dem Produktionsteam eine breite Vielfalt an Themen, die Reise quer durch die USA mit den verschiedenen Zwischenstopps sorgt für einige in sich abgeschlossene Abenteuer. Auch „Todesschreie aus dem Beinhaus“ ist mit nur wenigen Verweisen auf die Rahmenhandlung versehen und eignet sich deswegen auch bestens, diese alleinstehend zu hören. Zunächst wird in einer gelungenen Introszene um die Besitzer eines Voodoo-Shops in das mystische Thema eingeführt und auch die Legende der verstorbenen Priesterin aufgebaut. So herrscht beim anschließenden Schwenk auf Faith, Delia, Alaine und die Callahans bereits eine unheimliche Atmosphäre, die recht schnell weiter ausgebaut wird. Der Stil der Ermittlungen gefällt mir in dieser Episode sehr gut, die Balance zwischen Action und Grusel ist gut getroffen und sorgt für einen kurzweiligen Verlauf. Das Finale wartet natürlich wieder mit ein paar Knalleffekten auf und schließt die Handlung packend ab. Das Voodoo-Thema sorgt dabei für einen zusätzlichen Reiz und wurde gekonnt in die Handlung integriert.

Sebastian Fitzner ist natürlich wieder als Dexter Callahan zu hören, durch seine spontan wirkende Sprechweise und das sympathische Auftreten sorgt er als Faith‘ Verbündeter für eine gelungenen Charakter. Stefan Krause spricht in dieser Episode die Rolle des Philippe Danton und zeigt eine weitere Facette seiner Stimme, verleiht ihr viel Ausdruck und überzeugt durch hörbaren Spaß an der Geschichte. Auch Tobias Lelle ist als Gregory Pratt in einer Episodenrolle zu hören, er passt sich dabei gut an das actionreiche Ambiente der Serie an und liefert einen energiegeladenen Auftritt ab. Auch Marcel Colle, Rainer Fritzsche und Wolfgang Bahro sind zu hören.

Die Voodoo-Thematik wurde in der akustischen Umsetzung nicht wirklich aufgegriffen, dafür kommt die Kombination aus Grusel und Action durch die eingesetzte Musik gut zur Geltung. Die Melodien verleihen den verschiedenen Szenerien eine passende Stimmung. Geräusche sind ebenfalls reichlich und stimmig eingefügt, besonders die Actionszenen profitieren davon und wirken präsent.

Faith ist – wie fast immer – auf dem Titelbild der Episode zu sehen, wieder in angespannter Pose (und leicht bekleidet). Ein grünlich beleuchteter Totenschädel, eine unheilvoll erhobene Hand und ein hoch aufragendes Herrenhaus ergänzen das Cover mit kräftigen Farben. Diese ziehen sich auch durch die restliche Gestaltung und ergeben so ein stimmiges Gesamtbild.

Fazit: „Todesschreie aus dem Beinhaus“ setzt die Reihe von einzelnen Abenteuern von Faith gelungen fort, wobei durch das Voodoo-Thema eine dichte und unheimliche Stimmung aufkommt. Die übernatürlichen Bedrohungen wirken dabei nicht aufgesetzt und werden langsam aufgebaut, was den Gruselfaktor erhöht. Eine gelungene Episode mit spannendem Aufbau.

VÖ: 20. Mai 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823764


Faith van Helsing – 62. Vogelscheuchen im Blutrausch



Eine Gruppe von Bankräubern versteckt auf der Flucht vor der Polizei in weitläufigen Maisfeldern. Allerdings muss die Schusswunde eines Mitglieds der Gruppe dringend versorgt werden, sodass sie sich zu einem nahegelegenen Farmhaus begeben. Dass sich darum einige Mythen und Geschichten ranken, ist ihnen zwar bekannt. Und auch dass es zunächst verfallen und unbewohnt scheint, schreckt sie nicht ab…

Wie der Titel „Vogelscheuchen im Blutrausch“ bereits vermuten lässt, widmet sich die 62. Episode der wiederauferstandenen Hörspielreihe „Faith van Helsing“ eher klassischen Gruselgeschichten und erinnert an frühere Heftromane. Dabei wird zunächst die oben beschriebene Szene aus der Vergangenheit geschildert, die einige Jahrzehnte vor der eigentlichen Handlung spielt. Das Tempo ist dabei zunächst nicht allzu hoch, kann aber mit einem spannenden Finale mit übernatürlichem Hintergrund abschließen, welches gekonnt zu Faith und ihren Verbündeten überleitet. Den Zuhörenden ist dann schon klar, in welche Richtung die Handlung gehen wird. Doch die Kämpfe gegen die Vogelscheuchen können mit hohem Actionanteil, einer eindringlichen Bedrohung und vielen markanten Actionszenen punkten und dabei doch noch für ein paar kleinere Überraschungen sorgen. Das ist solide erzählt, kann zumindest bei mir aber keine Begeisterungsstürme auslösen – da hätte es vielleicht ein paar mehr Wendungen oder Schockmomente für gebraucht. Auch die Figuren hätten in dieser Episode noch mehr weiterentwickelt werden können oder eine markantere Ausstrahlung vertragen.

Natürlich übernimmt Douglas Welbat auch hier die Rolle des Professor Callahan und setzt seine ausdruckstarke Stimme geschickt ein, um der Figur einen lebendigen Ausdruck zu verleihen und einen gelungenen Charakter zu formen. Der wunderbare Lutz Mackensy ist als Walt Watkins zu hören, er passt sich überzeugend der Stimmung der Episode an und hinterlässt in seinen Szenen einen markanten Eindruck. Auch Ilona Otto ist hier zu hören, auch sie findet für die Figur der Liv den richtigen Ton und sorgt für die passende Energie. In weiteren Rollen sind Milton Welsh, Tobias Kluckert und Marc Schülert zu hören.

Die Handlung ist recht actiongeladen, viele schnell erzählte Szenen sind dabei zu hören. Diese werden auch markant umgesetzt und mit vielen passenden Geräuschen und einem recht lauten Hintergrund begleitet. Überdeckt werden die Dialoge und Erzähltexte dabei aber nicht, sodass ein stimmiges Gesamtkonzept entstanden ist – was übrigens ebenfalls für die ruhigeren Momente der Episode gilt.

Faith van Helsing ist auf dem Titelbild wieder in dynamischer Pose und mit kämpferischem Gesichtsausdruck von Timo Wuerz umgesetzt worden, während im Hintergrund mit den unheimlichen Vogelscheuchen an ihren Holzkreuzen auf das Thema der Episode eingegangen wird. Durch die düstere Farbgebung bekommt das Cover einen unheimlichen Eindruck, der die Stimmung der Folge überzeugend aufgreift.

Fazit: „Vogelscheuchen im Blutrausch“ ist mit dem stimmungsvollen Intro und dem actionreichen Verlauf eine solide Episode von „Faith van Helsing“ und sorgt für einige spannende Momente. Leerlauf kommt dabei keiner auf, die Handlung entwickelt sich stetig weiter. Wirkliche Überraschungen gibt es dabei aber nur wenige, sodass ein solider Eindruck der Geschichte bleibt. Die Umsetzung ist wie gewohnt gekonnt und abwechslungsreich.

VÖ: 25. März 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823757


Faith van Helsing – 61. Geisterstadt der Ghouls



Faith van Helsing gewöhnt sich noch an den Kampf gegen die Mächte der Finsternis und will gemeinsam mit ihren Gefährten weitere Erfahrungen sammeln. Als ihnen ein Hinweis auf zwei Polizisten zu Ohren kommt, die zu Eisblöcken gefroren in der Wüste Nevadas gefunden wurden, brechen sie dorthin auf. Dort soll eine verlassene Geisterstadt zu einer Touristenattraktion umgebaut werden, und tatsächlich scheint dort etwas Übernatürliches vorzugehen…

Der neue Abschnitt von „Faith van Helsing“ ist schon seit einigen Episoden eingeläutet, dennoch ist noch vieles im Unklaren, was die Hintergründe und den roten Faden der Serie angeht. Wesentlich ändert sich das auch in der 61. Episode nicht, den Zuhörenden werden aber einige wohldosierte Appetithäppchen zugeworfen. Die Spannung der Serienhandlung nimmt dabei noch einmal Fahrt auf, weil ganz am Ende doch eine andere Richtung als vermutet eingeschlagen wird. Im Fokus steht in „Geisterstadt der Ghouls“ aber – nun ja – Faith‘ Kampf gegen Ghouls in einer Geisterstadt. Dafür wird zunächst an drei verschiedenen Orten die Handlung vorbereitet: Faith mit ihren Mitstreitern bei ihren Reisevorbereitungen, eine mächtige Bedrohung in der Geisterstadt und auch zwei Teenager, die auf einem Roadtrip eine Panne erleiden. Allen drei Szenerien wird unterschiedlich viel Zeit gegeben, dennoch fühlen sich alle gleichwertig und wichtig an, alles ist mit gelungenen Details ausgeschmückt. Hier bekommen die Zuhörenden schnell eine Ahnung, wie das alles zusammenhängt, die Handlung ist dennoch kurzweilig und spannend geraten – auch wegen der vielen Actionelemente, die dabei eingebaut wurden. Eine gelungene und hörenswerte Episode, die zudem noch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik enthält.

Anke Reitzenstein überzeugt erneut in der Rolle der Delia Richards, wobei sie nicht nur ihre freundliche und zugewandte Art zeigen kann, sondern in den richtigen Momenten auch kämpferisch und hart klingt. Florentine Draeger und Luisa Witzorek geben als zwei flüchtige Teenager ein sehr überzeugendes Gespann ab, klingen absolut authentisch und verleihen ihren Szenen dabei viel Flair. Ingo Abel hat als Lloyd eine besondere Rolle inne, die er mit viel Inbrunst umsetzt – auch wenn er gerade im späteren Verlauf ein wenig zur Übertreibung neigt. Auch Detlef Tams, Till Hagen und Alexander Kruuse Mettin sind zu hören.

Die Stimmung in dem Geisterdorf wird überzeugend umgesetzt, aber auch die übrigen Szenen wirken lebendig und atmosphärisch. Stimmgewirr, Geräuschkulissen und Geräusche, die die Handlungen untermalen, sind dabei mit passender und harter Musik kombiniert. Das wirkt alles stimmig und wie aus einem Guss.

Das Titelbild stammt erneut von Timo Wuerz, der die Hauptfigur mit ihren weiblichen Reizen dieses Mal in der Rückansicht portraitiert hat – Lederhose und Cowboyhut inklusive. Als Hintergrund wurden die verzerrten und verwesten Gesichter zweier Ghouls eingebunden, die was das Wild-West-Thema der Episode gelungen ergänzt.

Fazit: „Geisterstadt der Ghouls“ ist mit der Kombination aus Wild-West-Thematik und der Bedrohung durch die übernatürlichen Wesen reizvoll geraten, wobei zunächst eine unheimliche Stimmung und später viel Action im Fokus steht. Dabei wird aber auch die Rahmenhandlung der Serie merklich vorangetrieben und einige weitere Hinweise zu den Hintergründen gegeben. Hörenswert!

VÖ: 28. Januar 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823740


Faith van Helsing – 60. Die Fischmenschen von Malibu



Nachdem Faith ihr Gedächtnis wiedererlangt hat, will sie ihre alten Freunde unbedingt wiedersehen. Doch stattdessen trifft sie nur auf Alain und Delia, zwei ihr unbekannte Frauen, die in ihrem alten Haus leben – und ihr über die Vergangenheit berichten. Um den Schock zu verdauen will Faith ein paar Tage mit den beiden in Malibu verbringen, wo während des Spring Break immer wieder hübsche Frauen angegriffen werden und verschwinden…

In den letzten drei Episoden hat sich „Faith van Helsing“, die Hörspielserie um eine Nachfahrin des berühmten Vampirjägers, eine ganz neue Identität aufgebaut und eine eigenständige Szenerie geschaffen, die auch unabhängig von den ersten Episoden der Serie bei einem anderen Label funktioniert hat. Doch es wurde schon angedeutet. Mit dem wiedererwachten Gedächtnis von Faith werden die Bezüge wieder enger, die Rückkehr in ihr altes Leben ist allerdings mit einigen Erklärungen zu den wichtigsten Zusammenhängen versehen. Dabei wird noch deutlicher als zuvor, dass die Faith in diesem Abschnitt der Serie wieder deutlich jünger und unbedarfter ist, was zu einigen interessanten Gedankenspielen führt. Doch die Handlung ist merklich zweigeteilt, neben den Gesprächen um Faith‘ neue Situation ist eben auch ein Horrorszenario um bedrohlichen Fischwesen eingebaut, die in Malibu Menschenfrauen entführen. Hier liegt der Fokus auf verschiedenen Szenerien mit immer neuen Charakteren, was für Abwechslung und Dynamik sorgt und einige markante Momente einbringt. Faith selbst greift erst recht spät ein, erst im Finale hat sie auch in Sachen Action etwas zu tun, sodass die beiden Stränge lange Zeit wie losgelöst voneinander wirken. Auch wirken einige Details unstimmig: Die Figuren verhalten sich einige Male untypisch, ein paar Formulierungen der Dialoge wirken sperrig, auch werden entscheidende Details von der Erzählerin vorgetragen und sind nicht wirklich in die Handlung integriert. Interessant ist dabei, dass auch hier wieder das Umweltschutz-Thema auf ungewohnte Weise eingebaut wurde.

Chad, der einen etwas ungeschickten Flirt mit Faith beginnt, wird von Marcel Mann gesprochen, der mit seiner etwas überheblichen und flachen Art eine wunderbare Karikatur der amerikanischen Partyszene abgibt und mit viel Energie bei der Sache ist. Katja Keßler ist in dieser Episode in einer Nebenrolle als Mandy zu hören und macht den Horror, den die junge Frau erleben muss, durch eine sehr dynamische Sprechweise greifbar. Anke Reitzenstein und ihre helle Stimme passen sehr gut zu der Rolle der Delia Richards und bringt die Gefühle des Feenwesens gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Victoria Sturm, Ilona Otto und Maria Koschny.

Bei der akustischen Gestaltung geht es abwechslungsreich zu, so überrascht besonders der Start in die Handlung mit den Partyklängen, aber auch die typisch düster-dräuenden Melodien oder Musik härterer Gangart sind eingeebaut. Die Geräusche sind treffend eingebaut und lassen die verschiedenen Szenerien gekonnt wirken, wobei auch immer wieder die Laute verschiedener Figuren eingebaut wurden und für passenden Horror sorgen.

Das sonst gern düster-rote Farbschema der bisherigen Covergalerie wird hier deutlich durchbrochen. Der dunkelblauen Himmel über Malibu mit dem Gesicht von Faith vor dem gelben Mond, dazu eines der unheimlichen Fischwesen, das zwei schreibende Frauen angreift – Timo Wurz hat trotz der Abwechslung eine typische Optik für die Serie geschaffen. Neben den üblichen Produktionsangaben gibt es im Inneren noch einen Blick auf die kommenden Episoden der Serie.

Fazit: „Faith von Helsing“ nähert sich hier wieder mehr an die Grundzüge des vorigen Abschnitts der Serie an, was in vielen Dialogen einige interessante Details präsentiert und die wichtigsten Zusammenhänge noch einmal erklärt. Die Szenerie um die Fischmenschen wirkt da etwas losgelöst, ebenso wie sich doch einige Ungereimtheiten und Stolpersteine eingeschlichen haben. Eine solide Folge, nach dem Neustart aber leider nicht die stärkste.

VÖ: 30. Juli 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823702


Faith van Helsing – 59. Die Fremde



Eigentlich hat Professor Callahan eine Überraschung für Faith vorbereitet, mit der sie ihre übernatürlichen Fähigkeiten trainieren kann. Doch noch vor deren Fertigstellung bekommt Faith überraschend Besuch von Shai La Tan, der sich als ihr Vater vorstellt. Er will seine Tochter in den Kampfkünsten der Ninja trainieren und bringt sie deswegen in ein abgelegenes Kloster in den Bergen. Doch kann Faith dem Mann wirklich trauen…?

Nach dem Neustart der „Faith van Helsing“-Reihe bei Maritim mit einem ganz neuen Handlungsstrang, der in der 57. Episode begonnen hat. In „Die Fremde“, der Nummer 59 der Serie, nimmt dies nun etwas mehr Fahrt auf, die Serien Handlung wird hier deutlich weiterentwickelt – allerdings erst etwas später, da zunächst eine Szene um den Tod eines Politikers zu hören ist, die sich erst einmal nicht mit der Geschichte um Faith in Verbindung bringen lässt. Und auch danach gibt es erst einmal einige Rätsel für den Hörer, das plötzliche Auftauchen um ihren Vater, die Reise und den Aufenthalt im Kloster bieten reichlich undurchdringliche Momente und neue Details aus der Familie von Faith. Die harte Atmosphäre, die Handlung unter dem Zeitraffer und später auch das markante Finale, in dem die Geschichte um Faith eine deutliche Veränderung erhält, tragen zum Gelingen des Hörspiels bei. Interessant sind dabei nicht nur die Entwicklungen der Figuren, sondern auch die angedeuteten Hintergründe, bei dem sogar auf aktuelle Themen eingegangen wird. Interessant, wie die verschiedenen Ideen ineinandergreifen und auch die ruhigen Momente sehr überzeugend wirken, während die Actionszenen für Aufregung sorgen. Eine gelungene Episode, die die Serie überzeugend fortsetzt und den Neustart der Serie noch einmal in eine andere Richtung lenkt.

Michael Pan ist in dieser Episode als Shai La Tan sehr präsent, was durch seine markante und unverkennbare Stimme noch hervorgehoben wird. Ich mag sehr, wie lebendig und undurchsichtig er dabei klingt und wie abwechslungsreich er seine Szenen gestaltet – eine sehr überzeugende Leistung. Sina Zadra punktet in der Rolle der Sorina mit einer kühlen Aura und einer ausdrucksstarken Sprechweise, die stellenweise jedoch etwas schwachbrüstig und eindimensional wirkt. Hans-Eckart Eckhardt spricht die Rolle des James Limehouse mit seiner dunklen, etwas brummigen Stimme und präziser Betonung, was einen weiteren interessanten Charakter schafft. Weitere Sprecher sind Jörg Pintsch, Holger Löwenberg und Sebastian Fitzner.

Akustisch wurde die Episode vom Team um Sebastian Pobot wieder gekonnt umgesetzt, insbesondere da sich moderne Klänge, epochale Chöre und sphärische Hintergrundmusik gelungen ergänzen. Ich mag sowohl die musikalische Begleitung, die treffend die jeweils vorherrschende Stimmung aufgreift und verstärkt, aber auch die vielfältigen Geräusche, die die Dialoge sehr lebendig und greifbar gestalten und auch im Hintergrund überzeugend wirken.

Die Ninjas, die eine zentrale Rolle in der Episode annimmt, werden auch auf dem Cover dargestellt, welches wieder von Timo Wuerz gestaltet wurde. Drei Männer, von denen nur die ernsten Augen nicht von den Binden vor dem Gesicht verdeckt werden, in kämpferischer Pose mit einem rot-violetten Hintergrund – das ist ansprechend und passend gestaltet. Auf der Rückseite ist natürlich wieder das bereits bekannte Gesicht von Faith zu sehen.

Fazit: Hier wird noch einmal eine ganz andere Szenerie gezeigt, wobei verschiedene Ideen gelungen miteinander kombiniert werden. Ich mag, wie dynamisch mit der Zeit umgegangen wird und immer wieder wie im Zeitraffer erzählt wird, während andere Szenen viel Aufmerksamkeit bekommen. Die Figuren sind markant, die Hintergründe der Serie weiter ausgebaut, durchaus überzeugend wirkt.

VÖ: 28. Mai 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823696


Faith van Helsing – 58. Knochen



Ihre Erinnerungen hat Faith van Helsing immer noch nicht zurückerlangt, doch sie lernt immer mehr, ihre Kräfte zu kontrollieren. Auch hat sie kleine Vorahnungen, sodass sie bald das Gefühl hat, dass sie der anstehende Ausflug mit Doktor Callahan zu einer einsam gelegenen Insel ein Stück voranbringen wird. Doch die menschlichen Knochen, die am Strand von Potters Island gefunden wurden, deuten auf eine große Gefahr hin…

Nachdem es für „Faith van Helsing“ in der 57. Episode der Serie einen Neustart gab, noch einmal ganz andere Vorzeichen gesetzt wurden und bis auf die Hauptfigur alle Charaktere ausgetauscht wurden, geht es mit der 58. Episode nun mit diesem neuen Szenario weiter. Dabei gibt es sowohl zum Anfang als auch immer mal wieder in kleinen Kommentaren Erklärungen zu der neuen Situation, was nicht nur als reine Wiederholung zu verstehen ist, sondern Faith‘ Einstellung zu ihrer schwierigen Situation verdeutlicht. Die Suche nach ihren Kräften in zwar ein zentrales Thema der Folge, doch auch eine eigenständige Handlung wird darin erzählt. Die Reise auf die abgelegene und fast verlassende Insel ist durchaus spannend erzählt, immer weitere mysteriöse Andeutungen, gefährliche Situationen und exzentrische Charaktere sorgen für gelungene Momente. Manches spielt sich dabei allerdings durch unheilvolle Monologe von Faith in der Erzählperspektive statt, was dann etwas statisch wirkt, doch insgesamt ist die 50-minütige Episode sehr spannend geraten. Besonders das letzte Drittel ist dabei sehr intensiv geraten und offenbart ein gelungenes Horror-Szenario, welches nicht mit schrecklichen Details spart, bleibt aber dennoch auf einem geschmackvollen Niveau. Mir gefällt, wie intensiv die Handlung dabei geraten ist und wie wuchtig die Inszenierung dabei wirkt. Eine sehr gelungene Episode, die so einige Geheimnisse offenbart, einen hörenswerten mysteriösen Hintergrund besitzt und auch die Entwicklung der Rahmenhandlung vertieft – sehr gelungen!

Der äußerst erfahrene Douglas Welbat ist als Professor Callahan zu hören und übernimmt die Rolle der warmherzigen Vaterfigur für Faith, was er mit einer zugänglichen Sprechweise mit lebendiger Betonung und einer freundlichen, aber auch durchsetzungsstarken Aura unterstreicht. Sebastian Fitzner spricht seinen Sohn Dexter und lässt ihn dynamisch und spontan klingen, wobei er den Spannungsbogen der Handlung unterstreicht und eine angenehm lockere und witzige Art mit einbringt. Auch Arianne Borbach hat mir in dieser Episode als Cathy Hancock gut gefallen, ihre markante Stimme passt sehr gut zu der Rolle und in das Ambiente der Serie, zumal sie eine intensive Betonung gewählt und so einige markante Szenen geschaffen hat. Weitere Sprecher sind Rainer Fritzsche, Felix Strüven und Florentine Draeger.

Die akustische Gestaltung der Episode gefällt mit sehr gut und betont die actionreiche Atmosphäre der Serie, neben der imposanten Intromelodie und vielen harten, gitarrenlastigen Stücken als Übergang gibt es auch im Hintergrund immer mal wieder passende und stimmungsvolle Melodien. Die Geräuschkulisse ist reichhaltig und gut dosiert, so wirken beispielsweise die Erzähltexte sehr lebendig, wichtige Dialoge sind aber dezenter inszeniert, sodass man sich voll auf das Gespräch konzentrieren kann.

Auch nach dem Neustart der Serie ist der Schriftzug erhalten geblieben, die mit Ornamenten und Blutspritzern gleichermaßen verzierten Buchstaben erinnern an scharfe Waffen und einen Holzpfahl – immer noch sehr gelungen. Auch das Design dieser Episode mit Faith im Vordergrund und zwei Menschen im Schatten, die mit dem blutigen Knochen auf das Thema der Episode anspielen, ist ansehnlich geraten – ein Motiv, welches hinter der CD noch einmal in Großversion gezeigt wird.

Fazit: Auch die zweite Episode nach dem Neustart von „Faith“ überzeugt mit einer kurzweiligen, spannenden und sehr unterhaltsamen Geschichte, in der nicht nur die Rahmenhandlung weiter ausgebaut wird, sondern auch ein ersten eigenständiges Abenteuer erzählt wird – und zwar eines, das es in sich hat und viele markante Momente liefert. Die gelungene Produktion und engagierte Sprecher runden den positiven Eindruck ab.

VÖ: 26. März 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823597


Faith van Helsing – 57. Eine neue Zusammenkunft



Als Faith van Helsing gemeinsam mit Christopher in Griechenland eintrifft, um einen weiteren übernatürlichen Fall zu lösen, wird sie auf der Toilette überfallen und betäubt. Sie erwacht in einem Flugzeug, gemeinsam mit einer mysteriösen schwarzhaarigen Frau und zwei bulligen Schergen. Obwohl ihre Situation ausweglos erscheint, geht sie gleich ihre Möglichkeiten zur Flucht durch – und beschwört damit eine Katastrophe herauf…

Der Titel „Eine neue Zusammenkunft“ deutet es schon an: In der 57. Episode der Hörspielserie „Faith van Helsing“ ist ein Neustart der Serie, sodass Neueinsteiger wie langjährige Fans hier gleichermaßen in die Handlung starten können. Neben der Titelfigur, der Dämonenjägerin Faith, werden hier fast ausschließlich neue Figuren samt einer neuen Szenerie eingeführt. Zunächst wird jedoch ganz an den Anfang der Serie geschwenkt, die Szene auf dem griechischen Flughafen dürfte aufmerksamen Hörern bekannt vorkommen, wird dann aber mit der Entführung ganz anders fortgeführt. Dabei gibt es eine ungewöhnliche, aber innerhalb der Serienlogik stimmige Erklärung für den Umschwung und den neuen Ansatz. Daraufhin gibt es wieder einiges zu entdecken und eine neue Mystik zu erkunden, neue Feinde kommen ebenso vor die neue Verbündete für Faith. Der Verlauf der Handlung ist dementsprechend eher langsam, da viele erklärende Passagen notwendig sind, gepaart mit einigen wohldosierten Actionszenen und packenden Momenten ist das dennoch durchgängig unterhaltsam und spannend geraten. Die Erzählweise wirkt deutlich klarer und eingängiger als zuvor, konzentriert sich auf wenige, aber sehr gelungene Ideen und macht schon einige sehr interessante Andeutungen, wie die Serie sich weiter entwickeln wird. Mir hat dieser Neustart äußerst gut gefallen, „Eine neue Zusammenkunft“ hat das Interesse an der Serie neu entfacht.

Die Rolle der Faith van Helsing wurde ab dieser Episode neu besetzt, Magdalena Höfner übernimmt die Rolle der Dämonenjägerin. Auch sie bringt den trockenen Humor der Figur gekonnt zur Geltung, verleiht der Figur aber ihre ganz eigene Note, sie klingt der authentisch und engagiert. Die wunderbare Sandra Schwittau ist mit ihrer rauen und markanten Stimme eine sehr gelungene Besetzung für die geheimnisvolle Pagena, dynamisch passt sie sich an die verschiedenen Szenen an und trifft immer den richtigen Ton. Professor Callahan bekommt seine Stimme von Douglas Welbat geliehen, der seine große Erfahrung überzeugend einsetzt, um der Rolle eine passende und ausdrucksstarke Aura zu verleihen. Auch wenn einige kleinere Nebenrollen nicht durchgängig überzeugend besetzt sind, punktet beispielsweise auch Sebastian Fitzner, Jaron Löwenberg und Karen Schulz-Vobach als Erzählerin.

Akkustich ist dem Team um Regisseur Patrick Holtheuer und Produzent Sebastian Pobot eine stimmige Szenerie gelungen, die sowohl die ruhigen Momente als auch die actiongeladenen Sequenzen überzeugend umsetzt. Die eingesetzte Musik ist markant und hat oft einen orchestralen Anklang, hält sich während der Dialoge aber eher zurück und überlässt dann vielen passenden Geräuschen den Vorzug, was sehr präzise und passend geraten ist.

Auch bei diesem Neustart der Serie ist Timo Wuerz für die Covergestaltung zuständig, sein markanter Zeichenstil prägt also weiterhin die Optik. Faith in kämpferischer Pose (und wie immer leichter Bekleidung) vor dem Hintergrund einer verzerrten Vampirfratze ist ein geradezu klassisches Motiv für die Serie und passt auch hier wieder. Das Innere enthält neben den üblichen Angaben zu Sprechern und Produktionsteam noch einen Ausblick auf die kommenden Coverbilder.

Fazit: Der neue Ansatz der Serie mit der deutlich veränderten Szenerie wird nicht nur stimmig erklärt, sondern auch aufregend, spannend und kurzweilig erzählt. Die Figuren (neue wie alte) sind gekonnt in Szene gesetzt, die Mystik kommt gepaart mit gelungenen Actionmomenten ebenfalls sehr gut herüber. Ein sehr gelungener Neustart für die Serie, die wieder klarer und sehr unterhaltsam wirkt.

VÖ: 26. März 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823580

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