Der kleine Major Tom – 2. Rückkehr zur Erde

Der kleine Major Tom – 1. Völlig losgelöst


Der kleine Major Tom – 2. Rückkehr zur Erde



Der kleine Major Tom und seine Freundin Stella bekommen endlich ein neues Raumschiff, mit dem sie sich wesentlich schneller durch das All bewegen können. Kurz darauf erreicht die beiden ein Notruf eines alten Klassenkameraden, der in heller Aufregung ist: Die Sonne hat sich plötzlich verdunkelt. Sofort machen sich Tom und Stella zurück auf den Weg auf die Erde...

Zum Start der neuen Hörspielserie „Der kleine Major Tom“ sind gleich zwei Episoden erschienen, sodass der Hörer auch gleich die „Rückkehr der Erde“ mithören kann. Die großen Erklärungen der ersten Folge erübrigen sich hier natürlich, werden hier aber noch einmal kurz zusammengefasst, sodass man sich auch ohne Kenntnisse der ersten Episode schnell einfinden kann. Der Anteil der Wissensaspekte ist hier noch einmal deutlich nach oben geschraubt worden, sodass gleich mehrere Phänomene ausführlich erklärt werden, beispielsweise wie die Zeitzonen zustande kommen oder wo eigentlich das Weltall beginnt. Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Frage, wieso der Himmel eigentlich blau ist. Über einige Hinweise kommen die Figuren dem auf die Spur und erklären dies auch ausführlich – ob die Erklärungen so jedoch von der Zielgruppe verstanden werden, ohne bildlich untermalt zu werden, halte ich aber für schwierig. Kurze Wellen und lange Wellen und wann sie welche Lichtstrahlen kreuzen, sind eher schwierig vorzustellen. Und leider ist das Hörspiel zudem noch ziemlich spannungsarm geraten, es ist nicht einmal eine richtige Handlung auszumachen, alles spielt sich episodenhaft ab. Die Konzentration liegt sehr auf den wissenschaftlichen Erklärungen und wirkt so oft er wie ein Vortrag denn eine kurzweilige Geschichte. Schade, denn einige Stellen sind durchaus humorvoll gelungen, das Setting bietet auch viele Anhaltspunkte für eine spannende Handlung. In dieser Form hat mich die Serie allerdings nicht überzeugt.

Christin Wehner ist wie schon in der ersten Folge als Stella mit dabei und bringt eine solide Leistung und eine durchaus glaubhafte Sprechweise mit, könnte aber an einigen Stellen noch etwas mehr Energie in ihre Stimme legen. Roboterkatze Plutinchen wird von Petra Nacke gesprochen, die auch Regie führt. Sie sorgt dabei für einige Gags und bringt einen sehr speziellen Charme mit ein. Daniel, der ehemalige Klassenkamerad des kleinen Major Tom, wird von Eric Wehlan gesprochen, der eine solide Vorstellung abliefert und die Aufregung des Jungen gut darstellt. Weitere Sprecher sind Marco Steeger, Jürgen Heimüller und Thomas Witte.

Zu den Klängen von Peter Schilligs Mega-Hit „Major Tom“ wird das Hörspiel begonnen und auch wieder abgeschlossen, wovon ich gleich wieder einen lange verloren geglaubten Ohrwurm hatte. Die Handlung wird mit recht vielen Geräuschen unterlegt, die das technische Umfeld der Serie betonen oder bestimmte Handlungen unterstreichen. Das wirkt insgesamt stimmig und schafft eine passende Atmosphäre.

Tom und Stella fliegen in ihrem neuen Raumschiff um die Erde, während Plutinchen fröhlich neben ihnen her schwebt - der Zeichenstil des Covers gefällt mir ebenfalls sehr gut, sodass ein passendes Titelbild entstanden ist. Das Innere wurde auf das Wesentliche reduziert, dabei hätten sicherlich einige weitere Infos nicht geschadet. Und auch ein Modell der Wellen und Strahlen hätte sicherlich zum Verständnis beigetragen.

Fazit: Das Setting der Serie gefällt mir ebenso wie der feine Humor immer noch sehr gut. Doch leider fehlt es hier an wirklicher Handlung, das Hörspiel wirkt eher wie aus einzelnen Ideen zusammengewürfelt. Und so können auch die Charaktere rein richtiges Profil bilden und bleiben wie die Spannung ziemlich blass. Sicherlich gibt es viel über das Weltall zu lernen, das wird hier aber etwas trocken dargeboten.

VÖ: 5. Oktober 2018
Label: Tessloff
Bestellnummer: 978-3-7886-4102-3


Der kleine Major Tom – 1. Völlig losgelöst



Der kleine Tom wohnt gemeinsam mit seinem Vater und seiner besten Freundin Stella auf einer Raumstation. Doch nun dürfen die beiden Kinder während eines Einsatzes des großen Major Tom allein auf der Station bleiben. Doch das geht nicht ganz glatt, denn plötzlich fliegt Weltraumschrott genau auf sie zu. Zum Glück gibt es da noch Plutinchen, die kleine Roboterkatze...

„Völlig losgelöst, von der Erde, schwebt das Raumschiff, völlig schwerelos“ - ein wahrer Klassiker der neuen deutschen Welle und auch heute noch ein Hit, bei dem keine Tanzfläche leer bleibt. Selbst wenn Sänger Peter Schilling dies bei der Produktion vorausgeahnt haben sollte: Dass daraus mehr als 25 Jahre später eine eigene Kinderhörspielreihe erscheinen würde, hat er sich wohl nicht träumen lassen. Doch nun ist die erste Episode von „Der kleine Major Tom“ produziert worden, die eine spannende Handlung mit vielen wissenswerten Fakten rund um den Weltall kombiniert. Der Lerneffekt ist dabei dank der gelungenen Szenerie recht groß, immer wieder erklären Tom und Stella, was es mit Weltraumschrott auf sich hat, wie sich ein Raumschiff durch das All bewegt oder welche Gefahren im luftleeren auf den Menschen warten. Mit der Raumstation als Lebensraum für Tom und der Roboterkatze Plutinchen sind zwei gelungene Elemente entstanden, um der Geschichte einen interessanten Ansatz zu verleihen, was sehr gut funktioniert. Leider schwächelt die Handlung an einigen Stellen und wirkt seltsam statisch, selbst in den bedrohlichen Situationen, was einiges an Spannung kostet. Dadurch, dass die ganze Zeit der kleine Major Tom im Mittelpunkt steht und (noch?) keine Nebenschauplätze existieren, kommt keine Dynamik auf – immerhin können so auch kleinere Zuhörer der Handlung problemlos folgen. Auch der Einsatz des Erzählers ist nicht immer optimal gelungen, manche Passagen werden durch ihn noch weiter ausgebremst. Insgesamt ein gelungener Start in die Serie, die aber noch Entwicklungspotential hat.

Helwig Arenz ist in der Hauptrolle des kleinen Major Tom zu hören, den er mit Schwung und viel Abenteuerlust spricht, manchmal aber noch etwas steif wirkt. Mit ein wenig mehr Ausdruck in der Stimme hätte er die Actionszenen noch lebhafter herüberbringen können. Jürgen Heimüller ist als Erzähler zu hören, seine Stimme ist angenehm, zumal er die Handlung gut strukturiert und sein Erzähltempo immer gut anpasst, allerdings auch manchmal mehr Feuer vertragen hätte. Auch Peter Schilling lässt es sich nicht nehmen, eine Rolle zu übernehmen, wodurch der große Peter Schilling eine passende Ausstrahlung bekommt. Weitere Sprecher sind Christin Wehner, Petra Nacke und Marco Steeger.

Natürlich darf der titelgebende Song auf dieser CD nicht fehlen – am Ende ist er in voller Länge zu hören, am Anfang sind aber auch so einige Elemente als Intro ausgewählt wurden. Die Handlung an sich ist mit vielen passenden Geräuschen unterlegt, die die Stimmung an Bord der Raumstation unterstreichen. Auch Stimmverzerreffekte sind an den passenden Stellen eingesetzt.

Die Weiten des Weltalls bilden den dunklen Hintergrund für das Covermotiv, welches Tom, Stella und Plutinchen bei einem Weltraumspaziergang zeigt – so ist auch gleich noch Platz, sich einen Eindruck von der Station zu holen. Statt eines Booklets ist hier nur ein kleiner Einleger vorhanden, sodass die Auflistung der Sprecher auf den Raum hinter der CD ausweichen musste.

Fazit: Ein bisschen mehr Schwung und Dynamik hätte die Folge noch vertragen, so wirken manche Szenen leider etwas blutleer. Insgesamt gefällt mir aber die Stimmung der Folge und die Zusammenstellung der Charaktere, die mit ihrer ungezwungenen Art gute Identifikationsfiguren für die zuhörenden Kinder abgeben. Die vielen Informationen über den Weltraum sind gut in die Handlung eingebunden.

VÖ: 5. Oktober 2018
Label: Tessloff
Bestellnummer: 978-3-7886-4101-6

 

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