Macabros – 23. Phantom aus dem Unsichtbaren

Macabros – 22. Abraxas – Fluch des Magiers

Macabros – 21. Besuch aus der Zukunft (Die Blutgärten von Sodom Teil 2)

Macabros – 20. Gestrandet auf der Hölleninsel (Die Blutgärten von Sodom Teil 1)

Macabros – 19. Im Schlund der Höllenschlange

Macabros – 18. Knochentunnel in das Grauen

Macabros – 17. Dwylup, Stadt der Monster

Macabros – 16. Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros - 15. Phantoma, Tochter der Finsternis

Macabros - 14. Knochensaat

Macabros - 13. Mandragora, die Herrin der Angst

Macabros – 12. Molochos' Totenkarussell

Macabros – 11. Im Leichenlabyrinth

Macabros – 10. Duell mit den Höllengeistern

Macabros – 9. Der Blutregen

Macabros – 8. Die Geister-Höhlen

Macabros – 7. Totenacker der Dämonen

Macabros – 6. Der Horror-Trip

Macabros – 5. Die Schreckensgöttin



Macabros – 23. Phantom aus dem Unsichtbaren



Björn Hellmark ist weiter auf der Suche nach den Augen des schwarzen Manja, um die als Waffe gegen seine Gegenspieler einsetzen zu können. Eine Spur führt ihn in ein kleines Bergdorf, in dem unheimliche Dinge vor sich gehen. Häuser verschwinden spurlos, sodass die Bevölkerung voller Angst im Freien übernachtet oder flieht. Doch es gehen seltsame Gerüchte um, die Björns Alarmglocken schrillen lassen…

125 Heftromane sind ursprünglich von der Horror-Fantasy-Reihe „Macabros“ erschienen, die von Dan Shocker in den 70er und 80er Jahren geschrieben wurde. WinterZeit ist bei den Vertonungen in chronologischer Reihenfolge nun bei „Phantom aus dem Unsichtbaren“ angekommen, das zunächst eine düstere und unheimliche Atmosphäre aufbaut. Die verschwundenen Häuser und die ängstlichen Anwohner sorgen für einen reizvollen Ausgangspunkt, der natürlich noch weiterentwickelt wird. Schon bald kommen übernatürliche Bedrohungen auf, die Björn bekämpfen muss. Mir gefällt dabei gut, dass sein Zweitkörper Macabros mit einigen Einschränkungen eingesetzt werden kann und deutlich mehr für Überraschungen sorgt als bislang. Das erweitert diese Idee noch einmal auf gelungene und kreative Weise. Die Spannung baut sich eher langsam, aber stetig auf und sorgt für ein intensives Finale. Dabei ist auch der Handlungsbogen der Serie eingebunden, die Suche nach den mächtigen Artefakten im Kampf gegen das Böse sorgt für zusätzlichen Reiz. Das ist alles gut zusammengestellt und flüssig erzählt, sodass eine weitere überzeugende Episode der Serie entstanden ist.

Dennis Schmidt-Foß ist als Björn Hellmark und seinem alias Macabros wieder sehr überzeugend. Er zeichnet den Spannungsbogen der Handlung gekonnt nach und reagiert in den verschiedenen Situationen sehr markant. Reiner Döring ist als Orlok zu hören, seine scharfe und harte Aussprache schafft eine bedrohliche Aura und sorgt für sehr intensive Momente, die die Spannung der Episode noch steigern. Auch Giovanna Winterfeld macht ihre Sache als Carmen de Silva ordentlich und sorgt mit ihrer angenehmen Stimme und der authentischen Sprechweise für eine gelungene Figur. Auch Christian Zeiger, Hans Bayer und Michael Iwannek sind zu hören.

Markus Winter und sein Team haben hier wieder für eine dichte Atmosphäre gesorgt, indem zahlreiche passende Melodien eingebunden wurden. Diese sorgen für einen düsteren, unheimlichen Anklang, in den spannenderen Szenen aber auch für markante Momente. Die Geräusche sind ebenfalls sehr stimmig eingefügt und sehr genau an die Dialoge angepasst, sodass das wie aus einem Guss und authentisch wirkt.

Ein riesiges, plumpes Wesen reißt mühe ein Haus aus einem kleinen Dorf, das verschneit und eigentlich friedlich daliegt: Das Titelbild ist besonders wegen des Kontrastes des rötlich eingefärbten Monsters und den kühlen, eisigen Tönen des Dorfes reizvoll ausgefallen. Neben einer Auflistung der Beteiligten gibt es im kleinen Booklet noch ein paar einleitende Worte von Markus Winter über den Verlauf der Serienproduktion.

Fazit: „Phantom aus dem Unsichtbaren“ ist eine atmosphärische Episode der Serie, die zunächst mit der unheimlichen Szenerie in dem kleinen Dorf, später mit dem Kampf gegen die dunklen Mächte für Dynamik sorgt. Sehr gut sind die Regeln und Grenzen von Hellmarks Zweitkörper Macabros eingebunden, was für spannende Momente sorgt.

VÖ: 4. November 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663836

Macabros – 22. Abraxas – Fluch des Magiers



Auf einen Tipp seines Freundes Glenn Robinson hin besucht Björn Hellmark die Show des populären Magiers Abraxas – allerdings nicht wegen gelungener Tricks, sondern weil der geheimnisvolle Mann tatsächlich Magie wirken soll. Tatsächlich schafft er es, eine völlig unbeteiligte Person in den Saal zu schaffen und die Elemente zu beeinflussen. Doch der eigentliche Schock wartet nach der Show auf Björn, als er Glenn tot in seiner Wohnung auffindet…

Die „Macabros“-Hörspielserie von WinterZeit trägt nicht umsonst den Zusatz „Classics“, schließlich werden die ersten Geschichten der Romanreihe in chronologischer Reihenfolge umgesetzt – und das sehr nahe am Original. Und so kommt es auch, dass „Abraxas – Fluch des Magiers“ einige Dinge heutzutage ziemlich altmodisch anmuten: Dass Björn Hellmark nach der ersten Vorstellung des titelgebenden Magiers nach einer Telefonzelle sucht und nicht einfach sein Smartphone zückt beispielsweise. Auch in anderen Szenen sorgt die alte Technik für einen Ablauf, der heute so nicht mehr vorkommen würde – was eine sehr atmosphärische Note einbringt. Die Folge sorgt aber auch so für viel Spannung und eine dichte Stimmung. Die düstere Aufführung zu Beginn ist direkt eine sehr markant geraten und stellt die Weichen für die kommende Handlung. Auch die düsteren Andeutungen und einige Szenen aus der Sicht von Abraxas kommen gut zur Geltung, insbesondere da er so ein deutlich komplexerer Charakter wird als einige andere Bösewichte – er bekommt einen Hintergrund und seine Motivation wird klarer. Die Serie bekommt damit mehr Grautöne statt dem oft dominierenden Schwarz und Weiß – und genau das sorgt für eine sehr hörenswerte Episode der Serie.

Milton Welsh ist hier als Abraxas zu hören und verleiht dem Magier eine sehr präsente Aura – nicht nur bei der anfänglichen Vorstellung. Er verleiht seiner Figur die notwendige Tiefe und eine dynamische Sprechweise, sodass seine Gefühlsregungen sehr glaubhaft wirken. Sascha Rotermund setzt seine volltönende Stimme auch in diesem Hörspiel sehr vielseitig ein, um der Rolle des Pitt Rutherland eine Ausstrahlung zu verleihen, die seine Szenen überzeugend prägt. Auch Sebastian Schulz hat mir gut gefallen, er spricht solide und authentisch. Auch Andi Krösing, Andrea Aust und Bert Franzke sind zu hören.

Die atmosphärische Gestaltung der Episode ist zwar so rund und aufwendig wie immer, dennoch hört man der Serie aber auch eine Weiterentwicklung an. So sind manche eingesetzten Melodien nicht nur düster oder brachial, sondern auch mal mystisch, fast schon verspielt, was eine sehr gelungene Mischung bietet. Auch die eingesetzten Geräusche sind sehr gut an die Handlung angepasst und lassen die Dialoge sehr lebendig wirken.

Das Gesicht von Abraxas steht auf dem Titelbild im Fokus, die gräulich gefärbte Haut wird durch einen rötlichen Schimmer reizvoll aufgebrochen. Dazu kombiniert ist ein urzeitliches Untier bei einem Angriff auf ein junges Pärchen – eine Szene aus dem Hörspiel, die hier ansehnlich aufgegriffen wird. Im Inneren sind nicht nur die üblichen Angaben zu de Mitwirkenden zu lesen, sondern auch ein kurzer einleitender Text.

Fazit: „Abraxas“ ist ein sehr gelungener Charakter, der mit seinem komplexen Charakter und der düsteren Ausstrahlung für eine reizvolle Ergänzung in dieser Episode sorgt. Dabei ist auch der Ablauf spannend, da man auch immer wieder mehr von dem geheimnisvollen Magier erfährt. Die Stimmung ist dabei düster und mysteriös und der Ablauf kurzweilig.

VÖ: 2. September 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663706


Macabros21. Besuch aus der Zukunft (Die Blutgärten von Sodom Teil 2)



Björn Hellmark bekommt auf der Reise mit Alan eine leise Warnung von Al Naafur zugeflüstert, doch es ist zu spät: Ein Unfall beendet den Flug auf unsanfte Weise. Dennoch war der kurze Kontakt hilfreich: Er weiß nun von den vier Menschen, die in den Blutgärten von Sodom gefangen sind und dass diese noch nicht verloren sind. Doch Björns Gegenspieler warten nicht ab und holen zur nächsten Attacke aus…

Die Geschichte um „Die Blutgärten von Sodom“ ist für die Hörspielreihe „Macabros“ von WinterZeit in einen Zweiteiler aufgeteilt, sodass zu Beginn der Episode „Besuch aus der Zukunft“ die Handlung bereits in vollem Gange ist. Durch ein paar Zusammenfassungen und Erinnerungen an die erste Episode fällt der Einstieg aber leichter, da die wichtigsten Themen noch einmal in Erinnerung gerufen werden. Mit der oben beschriebenen Szene geht es dann auch noch temporeich weiter – nur um danach wieder auf eine ganz andere Szenerie umzuschlagen, die neue Aspekte zu der Handlung hinzufügt und neue Figuren vorstellt. Wie sich hier von einer recht alltäglichen Szene eine der für die Serie typischen Horrorvisionen langsam aufbaut und wieder eine sehr genau beschriebene Umgebung zum Leben erwacht, nimmt zwar erstmal Dynamik aus der Handlung, ist aber trotz der recht langen Szene sehr hörenswert. Danach wechselt die Geschichte in immer kürzeren Abständen zwischen den verschiedenen Perspektiven hin und her, wechseln sich Horror- und Actionszenen mit ruhigeren Momenten der Rekapitulation ab und erzeugen so eine dynamische Wirkung, die sich zum großen Finale hin immer weiter zu steigern wissen. In diesem sind auffällig lange Erzähltexte zu hören, die viele Hintergründe erklären. Diese sind aber dennoch spannend und unterhaltsam umgesetzt und passen insgesamt in das Konzept der Serie. Schön, dass sich die Handlung hier Zeit lässt, sich weiter aufzubauen und dabei immer unterhaltsam

Florian Clyde spricht die Rolle des undurchsichtigen Arson mit geheimnisvoller, langsamer und betonter Stimme, die seinen Szenen viel Ausdruck verleiht und eine authentische Wirkung hat. Auch Amadeus Strobl hat mir als Alan gut gefallen, er verleiht den Szenen mehr Nachdruck, indem er den sich entwickelnden Schrecken in seiner Stimme einbaut. Dennis Schmidt-Foß überzeugt wie immer in der Rolle des Björn Hellmark und passt sich gelungen den verschiedenen Szenen an, setzt gekonnt Akzente und bringt auch seine kurzen Erzähltexte dynamisch herüber. Weitere Sprecher sind Helmut Gauß, Tobias Diakow und Oliver Stritzl.

Auch in dieser Episode ist das Sounddesign wieder sehr überzeugend geraten, insbesondere die vielen eingebauten Melodien sorgen dabei für einen sehr gelungenen Ausdruck und bringen – nicht nur während der Übergänge, sondern auch während einiger Dialoge – eine dichte Atmosphäre ein. Die Geräusche sind stimmig darauf angepasst und lassen die Gespräche und Handlungen lebendiger klingen.

Zwei Menschen kauern sich mit erschrockenen Gesichtern hinter einen riesigen Raben und beobachten aus der Ferne eine futuristische Stadt, die hell aus dem diffusen Schwarzblau des Hintergrunds heraussticht: Wie das Cover wieder ein prägnantes Motiv und einen nostalgischen Zeichenstil verbindet, hat mir gut gefallen.

Fazit: „Besuch aus der Zukunft“ setzt die Ereignisse um „Die Blutgärten von Sodom“ gekonnt fotz, bringt neue Szenerien und ein ungewöhnliches Ende mit ein. Das sorgt für einige Überraschungen, aber auch wieder klassische Horrormomenten, die typisch für die Serie sind. Der Verlauf ist durchgängig unterhaltsam, auch wenn die Handlung zwischenzeitlich merklich das Tempo herausnimmt, um bestimmte Momente besonders zu betonen.

VÖ: 24. Juni 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663690


Macabros – 20. Gestrandet auf der Hölleninsel (Die Blutgärten von Sodom Teil 1)



Gemeinsam mit seiner Tochter Brenda ist Professor Watkins in einem merkwürdig bedrohlichen Land voller monströser Kreaturen. Sie ahnen nicht, dass sie nur ein kleiner Teil in dem Plan eines mächtigen Dämons sind, um Björn Hellmark in eine Falle zu locken. Dieser ist auf der Suche nach dem Auge des schwarzen Manja und macht Halt auf den Philippinen…

Die Geschichte um „Die Blutgärten von Sodom“ aus der Macabros-Reihe ist zu umfangreich, um sie auf eine Hörspiel-CD zu pressen. Aus diesem Grund hat WinterZeit einen Zweiteiler produziert, der mit „Gestrandet auf der Hölleninsel“ beginnt und direkt klar macht, warum hier die doppelte Laufzeit benötigt wurde: Es wird sehr ausführlich und detailreich erzählt. So ist beispielsweise der Zusammenhang zu Björn Hellmark alias Macabros direkt klar gemacht, aber erst einmal ohne die Titelfigur erzählt. So sind zunächst Professor Watkins und seine Tochter Brenda in der Begleitung eines geheimnisvollen chinesischen Mannes in den titelgebenden Blutgärten unterwegs, die dort geschilderten Ereignisse werden mit atmosphärischen Beschreibungen angereichert, sodass sowohl der Schrecken als auch die Schönheit des Ortes zur Geltung kommen. Langsam, aber sehr unterhaltsam wird danach die eigentliche Handlung aufgebaut, die einige verschiedene Szenarien miteinander verbindet. Mir gefällt, wie dadurch immer wieder kleine Cliffhanger entstehen, wie verschiedene Aspekte der gleichen Handlung beleuchtet werden und wie sich so ein sehr interessantes Bild zusammensetzt. Natürlich tritt später auch Macabros selbst ins Rampenlicht, wobei dann auch die Rahmenhandlung der Serie noch weiter fokussiert wird. Das ist flüssig und spannend erzählt, zumal auch wieder die magische Grundstimmung der Serie ihren besonderen Charme entfalten kann. Der Abschluss ist natürlich etwas abrupt, die Neugier auf den zweiten Teil ist allerdings schnell geweckt.

Helmut Gauß ist in dieser Episode als Professor Watkins zu hören und sorgt mit markanter Sprechweise für einen sehr präsenten Eindruck, seine Eindrücke in den Gärten von Sodom wirken lebendig, auch seine Emotionen werden glaubhaft dargeboten. Seine Tochter Brenda wird von Esra Vural gesprochen, die ebenfalls vielseitig und treffend spricht, ihre Szenen erhalten durch sie eine passende Ausstrahlung. Hans-Eckart Eckhardt verleiht der Rolle des Pung Ma einen glaubhaften asiatischen Akzent, den er aber nicht zu übertrieben einsetzt. Auch er verleiht der Handlung viel eingängige Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Amadeus Strobl, Tobias Diakow und Marko Bräutigam.

„Die Blutgärten von Sodom“ bekommen auch durch eine sehr vielseitige akustische Gestaltung eine intensive Ausstrahlung, mit vielen Geräuschen und dräuender Musik wird die andersartige Welt gekonnt betont. Doch auch die Szenen, die in anderen Schauplätzen spielen, bekommen ausgeklügelte Hintergründe verpasst, was den Spannungsbogen der Episode nachzeichnet.

Auf dem Titelbild bekommt der Hörer direkt einen Eindruck von den düsteren Blutgärten und der erschreckenden Flora und Fauna, aber auch einen ersten Blick auf Professor Watkins und seine Tochter, die mit halb zerrissener Kleidung durch die knorrigen, schwarzen Gewächse streifen. Schön, dass auch hier wieder das Titelbild der Romanvorlage aufgegriffen wurde.

Fazit: Der erste Teil von „Die Blutgärten von Sodom“ ist sehr atmosphärisch geraten und baut die schreckliche Szenerie ausführlich auf, was für eine sehr dichte Stimmung sorgt. Auch die anderen Szenen fügen sich gut zusammen und beleuchten die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, was für Spannung und Dynamik sorgt. Ein gelungener Auftakt, der neugierig auf den Abschluss der Handlung macht.

VÖ: 18. März 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663195


Macabros – 19. Im Schlund der Höllenschlange



Die Fahrt des Arztes zu einem Notfall auf eine abgelegene Farm kommt zu spät – Mr. Lowestone stirbt plötzlich und unerwartet. Doch während seines Todeskampfes attackiert er auch seine Frau. Und: Der Arzt kommt nie auf der Farm an und ist seitdem verschwunden. Björn Hellmark hat einige Wochen vor seinem Tod einen Briefwechsel über einen geheimnisvollen Stein mit ihm begonnen und will der Sache nun auf den Grund gehen…

„Macabros“, eine Heftromanserie aus der Feder von Dan Schocker, erlebt durch WinterZeit eine Renaissance als Hörspiel, mit „Im Schlund der Höllenschlange“ ist die mittlerweile 19. Episode der chronologisch umgesetzten Geschichten erschienen – und diese bringt noch einmal eine andere Note in die Serie mit ein, die mir gut gefallen hat. Im Regelfall muss sich Björn Hellmark schnell übermächtigen Gegenspielern in den Weg stellen oder heftige Bedrohungen werden recht schnell in den Fokus gerückt. Hier geht es deutlich ruhiger und deswegen auch unheimlicher und düsterer zu. Schon die Introszenen um den Tod von Mr. Lowestone ist zeitlich nicht ganz kontinuierlich erzählt, sondern lässt kleinere Lücken. Auch die Rekonstruktion des Hergangs und der Umstände seines Todes sind lange Zeit ein großes Rätsel. Die Erzählweise ist über weite Teile bodenständiger, das Übernatürliche spielt sich eher im Verborgenen ab, und genau das sorgt für eine sehr dichte Stimmung und einen großen Reiz. Dennoch bleibt die Serie sich treu und baut später auch wieder präsentere und actionreichere Szenen mit ein, sodass auch Fans dieser Momente auf ihre Kosten kommen. Dennoch gefällt mir die unheimlichere Gangart sehr gut, zumal das Tempo zwar langsam, die Handlung aber durchgängig sehr interessant ist.

Die wundervolle Marianne Groß ist in der Rolle der Anne Lowestone zu hören, die mit ihrer angenehm dunklen Stimme eine düstere Melancholie in die Handlung einbringt und wie immer sehr authentisch klingt. Als Mallow ist Marko Bräutigam zu hören, der eine kraftvolle Sprechweise anbietet und eine überzeugende Figur schafft, die er mit einigen interessanten Facetten ausstattet. Auch Cathleen Gawlich punktet mit sehr lebendiger und treffender Ausdrucksweise, passt sich gelungen an die verschiedenen Situationen an und verleiht der Figur der Geri Hopkins so eine gelungene Aura. Weitere Sprecher sind Marco Esser, Rieke Werner und Ekkehard Belle.

Die Geräuschkulisse ist sehr authentisch umgesetzt und mit vielen Klängen ausgestattet, die einen stimmigen Hintergrund schaffen. Das ist sehr abwechslungsreich und auch gut auf die vielen, eher ruhigen Momente abgestimmt. Auch die Musik ist erneut passend umgesetzt und sorgt mit einigen bekannten, aber auch vielen neuen Melodien für zusätzliche Atmosphäre – nicht nur in den Szenenwechseln, sondern auch während einiger besonders intensiver Szenen.

Die Höllenschlange, die der Geschichte ihren Titel verleiht, ist auf dem Cover in einem hellen, fast schon ätherischen Grün dargestellt, wobei besonders ihre Länge gut zur Geltung kommt. Die Attacke auf den panisch davonrennenden Mann wird durch das gelungene Lichtspiel mit viel Schatten und einer Art Feuerball hübsch unterstrichen. Das Innere ist schlicht und übersichtlich gehalten, natürlichen werden die Mitwirkenden an der Produktion aber aufgelistet.

Fazit: „Im Schlund der Höllenschlange“ ist gerade zu Anfang deutlich ruhiger erzählt, lässt sich Zeit, die Handlung gemeinsam mit einer düsteren Stimmung aufzubauen. Das wirkt wesentlich unheimlicher und bedrohlicher, da dem Hörer immer wesentliche Bestandteile vorenthalten werden, die erst später aufgedeckt werden. Zum Finale gibt es natürlich auch wieder packende Actionmomente, der Weg dorthin gefällt mir aber noch besser.

VÖ: 24. September 2021
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663188


Macabros – 18. Knochentunnel in das Grauen



Bei Ausgrabungen in den Gurktaler Alpen wird ein seltsames Objekt gefunden, das wegen seiner tiefroten Farbe wie erstarrtes Blut wirkt. Nur wenige Tage wird die Wirtin Marina Koller in einer dunklen Nacht von unheimlichen Geräuschen auf ihrem Dachboden geweckt – und ist danach spurlos verschwunden. Als Björn Hellmark von den beiden Vorfällen erfährt, stellt er schnell einen Zusammenhang her und reist sofort nach Österreich…

„Macabros“ hat von der ersten Geschichte an stark auch auf die Rahmenhandlung der Serie gesetzt. Und auch, wenn dies nicht in allen Vertonungen des Stoffes so deutlich ist, hat WinterZeit von Anfang an auf genau diesen Effekt gesetzt. Mittlerweile ist das Label bei Episode 18 angekommen, sodass auch schon recht viele Hintergründe bekannt sind – und diese sollte man vor dem Start halbwegs parat haben, denn viele Zusammenhänge werden nicht erklärt. Und: In dieser Episode wird dem Hörer noch deutlich mehr Wissen über den mystischen Hintergrund geliefert, vieles wird verfeinert oder klarer. Das gefällt mir gut, zumal die Ästhetik wieder mal eine andere ist: Statt sehr präsentem Schrecken wie beispielsweise in der letzten Episode geht es hier subtiler und gruseliger zu, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, da die Spannung dadurch nicht vermindert wird. Dennoch ist in meinen Augen der entscheidende Dialog der Episode zu lang und statisch geraten: Dem Hörer wird – gemeinsam mit Pepe in der Handlung – in einer langen Szene fast nur berichtet statt ihn selbst die Ereignisse miterleben zu lassen. Ansonsten wird eine gelungene Episode präsentiert, die mit einigen Szenenwechsel dynamisch wirkt, wegen der überzeugenden Struktur und der klaren Erzählweise kann man der Handlung aber sehr gut folgen.

Oliver Baumann ist in der Rolle des Treokul zu hören und setzt ihre ausdrucksstarke Stimme sehr gekonnt ein, um eine unheimliche und düstere Szene zu schaffen und dabei einen bleibenden Eindruck zu erzeugen – unterstützt durch einen Stimmverzerrer, der ihn noch markanter wirken lässt. Marco Esser sorgt als Henry Bingham ebenfalls für eine überzeugende Wirkung, insbesondere die unheimlichen Szenen bringt er mit viel Energie und einem Gespür für das richtige Timing herüber. Brigitte Carlsen bringt die Erzähltexte gekonnt herüber, wirkt mal etwas neutraler, bringt dann aber auch den Grusel in der Geschichte gut zur Geltung und setzt dabei feine Facetten ein. Weitere Sprecher sind Esra Vural, Amadeus Strobl und Manja Döring.

Markus Winter und sein Team haben wieder für eine sehr stimmige akustische Gestaltung gesorgt, bei der die Szenen gekonnt durch die erzeugte Atmosphäre unterstrichen werden. Dafür sorgt insbesondere die stimmungsvolle Musik, die sehr gut angepasst wurde und immer wieder gelungene Akzente setzt. Aber auch das Verhältnis der Lautstärke der Stimmen ist überzeugend eingesetzt, ebenso wie die meisten Geräusche – auch wenn beispielsweise das Poltern der Steine bei einem Erdrutsch etwas zu eindimensional wirkt.

Fast wie ein Filmplakat zu einem unheimlichen Science Fiction-Film aus den 80er Jahren wirkt das Titelbild zu dieser Episode, welches natürlich wieder von der Heftroman-Vorlage übernommen wurde, wirkt aber klarer und schärfer. Natürlich darf dabei auch der giftgrüne Schriftzug nicht fehlen, wobei diese Farbe auch immer wieder in der restlichen Gestaltung übernommen wird, beispielsweise als Schriftfarbe, was einen sehr runden Eindruck hinterlässt.

Fazit: „Knochentunnel in das Grauen“ liefert noch mehr mystische Hintergründe für die Serie, baut die Backstory gekonnt weiter auf und ist dabei sehr unterhaltsam geraten – auch wegen des dynamischen Tempos, die neben schnellen Wechseln auch Zeit hat, einige Szenen ausführlich zu entwickeln. Ein Dialog ist in meinen Augen zwar etwas zu lang geraten, insgesamt hat mir die Nummer 18 der Serie aber gut gefallen.

VÖ: 9. Juli 2021
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663171


Macabros – 17. Dwylup, Stadt der Monster



Andreas Hoffner bekommt von seinem Freund Enio Merkel einen Brief, der mehr ein Hilferuf ist. Denn er glaubt, dass er das Tor in eine andere Welt gefunden hat. Doch er kommt zu spät und kann nur noch den Leichnam seines Freundes kennen, neben einigen wirren Aufzeichnungen – und auch Hoffner kommt nicht mit dem Leben davon. Noch ahnt Björn Hellmark derweil noch nichts davon, dass Molochos damit eine neue Attacke auf ihn vorbereitet…

Wie andere Serien um Geisterjäger auch hat auch „Macabros“, welches aktuell von WinterZeit als Hörspiel umgesetzt wird, seine festen Gegenspieler und mächtige Dämonen, die wiederkehrende Rollen einnehmen. Auch die 17. Episode mit dem wie immer etwas sperrigen Titel „Dwylup, Stadt der Monster“ ist dies wieder ein Thema, doch der Fall ist deutlich komplexer. Neben der oben erwähnten Introszene um den Schriftwechsel von Andreas Hoffner und Enio Merkel gibt es noch zahlreiche andere Szenen mit Charakteren, die bislang noch nicht in der Serie vorgekommen sind und die in – anfangs oft eher lose wirkendem – Zusammenhang mit der Geschichte um die dämonische Stadt und dem Portal dorthin verbunden sind. So muss sich der Hörer immer wieder auf neue Szenerien einstellen und neu zusammensetzen, was der Dynamik der Episode aber auch sehr guttut. Das An- und Abschwellen der Spannungskurve und die unterschiedlichen Grade der Bedrohung gefallen mir gut, selbst wenn einige der Szenen etwas zu lang geraten sind und gerade den Anfang zu langsam gestalten. Das Geheimnis um zwei mächtige Spiegel und den Weg nach Dwylup klärt sich dabei langsam, immer wieder sind dabei spannende Momente oder kleine Wendungen eingebaut. Das steigert sich gegen Ende in ein imposantes Finale mit einer sehr prägnanten Erzählweise, welches diese insgesamt sehr überzeugende Handlung gekonnt abschließt.

Felix Würgler ist in der Rolle des Pialla zu hören und bringt die mystische und bedrohliche Stimmung seiner Szenen dabei sehr gut zur Geltung, indem er einen sehr rauen Klang in seine Stimme legt und mit präziser Betonung arbeitet. Auch die wunderbare Rieke Werner bereichert die Episode als Susan mit ihrer lebendigen und markanten Sprechweise, sodass ihre Szenen im Gedächtnis hängen bleiben und sehr überzeugend zur Geltung kommen. Dennis Schmidt-Foß ist natürlich wieder in der Hauptrolle des Björn Hellmark zu hören und überzeugt mit seiner sehr gradlinigen und präsenten Sprechweise, die er sowohl in den kurzen Erzähltexten als auch während seiner Dialoge einbringt. Weitere Sprecher sind Helmut Gauß, Oliver Stritzl und Margot Rothweiler.

Akustisch hat Markus Winter mit seinem Team wieder eine mysteriöse Stimmung geschaffen, die mit passenden Melodien die vorherrschende Atmosphäre aufgreifen und diese noch verstärken. Besonders die Szenen in Dwylup bekommen damit zusätzlichen Ausdruck verliehen. Auch die Geräusche sind passgenau eingefügt, dürfen auch mal etwas lauter werden und lassen die Actionszenen dann noch intensiver wirken.

Einen ersten Eindruck von der bedrohlichen und fremdartigen Welt hinter den Spiegeln bekommt man auf dem Titelbild präsentiert, welches mit einem verzerrt wirkenden, blauhäutigen Monster, zwei dämonischen Wesen, die einen gefesselten Mann in eine Höhle schleppen und unwirkliche, kräftige Farben sehr ausdrucksstark geraten ist. Der Rest der Gestaltung ist übersichtlich und klar strukturiert, natürlich sind die Mitwirkenden an der Produktion aufgelistet.

Fazit: Eine sehr dynamische Geschichte, in der sich der Hörer immer wieder auf neue Szenarien und andere Charaktere einstellen muss. Das so zusammengesetzte Bild ist spannend erzählt und mit vielen magischen und bedrohlichen Elementen gespickt, was manchmal vielleicht etwas überladen wirkt, aber eben dadurch eine große Vielfalt erhält. Die überzeugende Umsetzung mit engagierten Sprechern spricht ebenfalls für diese Produktion.

VÖ: 7. Mai 2021
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663164


Macabros – 16. Geisterheere aus dem Jenseits



Genevieve, die wohlhabende Witwe von Bertrand Minielle, genießt ihren Lebensabend, doch ihre Söhne neiden ihr das große Erbe und wollen verhindern, dass sie noch weiterhin das hart erarbeitete Geld ihres Vaters verprasst. Und so wollen sie ihre Mutter für unzurechnungsfähig erklären lassen. Doch dabei taucht in der Erbmasse ein Amulett auf, das für merkwürdige Visionen sorgt und eine machtvolle Aura ausstrahlt – was den beiden noch zum Verhängnis wird…

Bereits bei Episode 16 ist WinterZeit bei der Neuumsetzung der klassischen Heftromane von „Macabros“ angekommen, die chronologisch erzählt wird. Lücken gibt es also nicht, sodass man den roten Faden durch die Serienhandlung so wie vom Autor gedacht präsentiert bekommt – inklusive der Entwicklung der Charaktere, denen auch in „Geisterheere aus dem Jenseits“ Raum gegeben wird, neue Facetten von sich zu zeigen. Eingebettet ist das in einer Handlung um ein magisches Amulett und düstere Skelett-Reiter, die immer wieder überraschend Auftauchen und für Unheil sorgen. Der Aufbau ist dabei zu Anfang recht langsam – zwar werden schnell die ersten übernatürlichen und unheimlichen Elemente präsentiert, die einzelnen Szenen sind aber recht lang, zumal man bei vielen Ideen den Zusammenhang untereinander noch nicht ganz auf dem Plan hat. Das wird im zweiten Teil der immerhin über 80 Minuten Laufzeit etwas klarer, strukturierter und auch temporeicher, was mir dann gut gefallen hat. Toll ist dabei aber, dass durchgängig eine dichte Atmosphäre erzeugt wird, die den Hörer gefangen hält und mit verschiedenen Aspekten für Unterhaltung sorgt. Mir gefallen auch die teilweise recht prompten Wechsel zwischen den einzelnen Szenen, was für Dynamik sorgt, wegen der wenigen und gut definierten Handlungssträngen aber alles dennoch übersichtlich bleibt. Eine starke Folge mit markanter Ausstrahlung, was die vielen positiven Elemente der Serie gekonnt vereint.

Elke Appelt ist in der Rolle der Genevieve zu hören, ihre Stimme ist angenehm rau und warm, dennoch kann sie den Schrecken der alten Frau ebenfalls sehr gekonnt darstellen und so für markante Momente sorgen. Erzählerin Brigitte Carlsen ist mit ihrem unheilvollen Klang wieder eine große Bereicherung für das Hörspiel, sie gestaltet auch die längeren Erzähltexte atmosphärisch und an den richtigen Stellen auch eine Portion Pathos, dann wieder eher neutral und zurückhaltend, was sehr passend wirkt. Als Pepe ist wieder Sebastian Langer zu hören, der sich zwar etwas besser in die Rolle eingefunden hat, aber immer noch nicht so recht spontan oder glaubhaft wirkt, einige Szenen wirken dadurch leider etwas künstlich. Weitere Sprecher sind David Wittmann, Torben Liebrecht und Bettina von Nordhausen.

Durch die stimmige akustische Gestaltung wirken auch die Monologe und Erzähltexte unheimlich und dramatisch, wobei auch während vieler Dialoge mit stimmungsvoller Musik gearbeitet wird. Das wirkt wieder sehr dicht und atmosphärisch, lenkt aber dennoch nicht zu sehr von der Handlung ab. Auch die vielen passenden Hintergrundgeräusche sind sehr treffsicher eingebaut und bringen zahlreiche stimmige Momente mit sich.

Natürlich wurde für das Cover das Titelbild der Romanvorlage übernommen, vier wilde Skelette auf ihren ebenfalls knöchernen Pferden stürmen dabei aus einer Art Dimensionsloch auf eine Menschenmenge zu. Die Farbgebung könnte dabei kontrastreicher nicht sein und wirkt deswegen etwas konfus. Das Innere ist wie immer übersichtlich aufgebaut, enthält aber keine weiteren Extras. Für die CD wurde aber natürlich wieder auf die hübsche Vinyl-Optik gesetzt.

Fazit: „Geisterheere aus dem Jenseits“ ist dank seiner dichten und markanten Stimmung ein sehr gelungenes Hörspiel der Serie, auch wenn die anfängliche Entwicklung der Episode etwas zu langsam geraten ist. Doch die düstere und packende Handlung mit stetiger Bedrohung und einem gelungenen Konstrukt sorgt dennoch für viel Kurzweil. Hörenswert!

VÖ: 26. Juni 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661481


Macabros - 15. Phantoma, Tochter der Finsternis



Das Leben von Roseline Chong gibt paranormalen Forschern viele Rätsel auf, die teils verstörenden Aussagen des Mediums mit den unerklärlichen Narben zieht auch die Aufmerksamkeit von Björn Hellmark auf sich. Er stellt einige Nachforschungen an und versucht, die scheinbar unaufhaltsame Welle des Unheils für die Menschheit abzuwenden...

Das Geisterjäger-Genre in Hörspielen lebt nicht nur von knalligen Actionszenen, sondern auch von unheimlichen Momenten, wobei dieser Aspekt manchmal eher vernachlässigt wird. In der 15. Episode von "Macabros" geht es aber immer wieder sehr mysteriös und leise düster zu, die Stimmung der Episode ist sehr besonders und bringt ein paar ungewöhnliche Momente in die Serie ein. Dafür werden gleich mehrere Themen miteinander verknüpft: Ein todbringendes Haus, ein Medium, das geheimnisvolle Leben einer unheimlichen Frau, paranormale Fähigkeiten und afrikanischen Naturgeistermythologien. Das wird in vielen dynamischen Szenen dargeboten, wobei sich ganz verschiedene Stimmungen abwechseln und natürlich auch wieder witzige Momente und Actionszenen geboten werden, aber eben auch eher ruhige und unheimliche Momente. Doch bei all den verschiedenen Themen ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten und auch bei den vielen schnellen Schnitten die Handlung zu einem sinnvollen Ganzen zu ordnen. Die einzelnen Versatzstücke an sich gesehen sind zwar mit ihrer düsteren Ausstrahlung sehr gelungen, die Zusammenhänge sind aber nicht immer klar. Ich mag aber den dramatischen Ausdruck, den einige Szenen mit sich bringen und sehr eindringlich umgesetzt wurden - eben weil dem gelungenen Stil der Serie einige neue Aspekte hinzugefügt wurden.

Natürlich ist Dennis Schmidt-Foß als Björn Hellmark wieder mit dabei, seine ausdrucksstarke Sprechweise sorgt für einen lebendigen Eindruck des sympathischen Privatdetektivs, zumal er sich in den unheimlichen Momenten zurücknimmt, um der Stimmung den Vortritt zu lassen. Die klare Stimme von Kaya Marie Möller passt sehr gut in die Atmosphäre der Handlung, durch sie wirkt die Figur der Phantoma sehr markant, zumal sie gekonnte Variationen ihres Klanges einbaut. So werden ihre Szenen gekonnt betont und bleiben in nachhaltiger Erinnerung. Auch Rosalind Chong bekommt durch Bettina von Nordhausen eine passende Aura verliehen, ihr recht tiefer Klang drückt eine mysteriöse Stimmung aus und verstärkt somit den unheimlichen Aspekt der Episode. Weitere Sprecher sind Viktor Neumann, Nicolas Artajo und Felix Spieß.

Wie immer stimmig und lebendig ist die akustische Gestaltung geraten, die sowohl lauten und packenden als auch ruhigen und unheimlichen Momenten gerecht wird. In vielen Szenen spielt dabei auch im Hintergrund Musik, der gelungene Ausdruck wird aber besonders durch die passgenau eingefügten Geräusche erzeugt - mal als Kulisse, mal prägnanter eingesetzt, um die Handlungen der Figuren lebendiger zu gestalten.

Das Titelbild der Episode ist dieses mal besonders nostalgisch geraten, die Frau mit dem hautengen Kleid, das viel Haut freilässt, fällt nicht nur wegen der Gliedmaßen aus Reptilien auf, sondern auch durch ihren wilden Gesichtsausdruck, während im Hintergrund Feuer und Zerstörung angedeutet werden. Das Innere des kleinen Booklets ist übersichtlich aufgebaut und enthält wieder einige Produktionsnotizen von Markus Winter.

Fazit: Die Erzählweise dieser Episode ist noch verschlungener als gewohnt, die schnellen Wechsel zwischen Themen und Szenen wirken aber auch etwas unübersichtlich. Mir gefällt die düstere Stimmung, die von der Handlung ausgeht und in vielen ruhigen Momenten betont wird, aber eben auch durch spannende Actionszenen aufgelockert wird. Der Humor, der dabei immer wieder aufblitzt, kommt auch hier wieder gut zur Geltung.

VÖ:20. März 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661474


Macabros - 14. Knochensaat



Als Björn Hellmark von dem Mann erfährt, der mit einer Knochenhand ein kleines Mädchen zu Tode erschreckt hat und dann spurlos verschwunden ist, wittert er gleich eine neue Attacke der dunklen Mächte. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf die Spur der alten Inka, die bereits ebenfalls von dem Fluch der Knochensaat wussten...

Dan Shocker hat sich für seine Serie „Macabros“ die Freiheit genommen, die Themenwahl sehr frei zu gestalten, und zwar einen markanten Hauptgegner für die Titelfigur zu schaffen, aber eben auch immer wieder neue Feinde und übernatürliche Bedrohungen aufkommen zu lassen. So ist auch die 14. Episode der Umsetzung von WinterZeit mit einem ganz neuen Ansatz versehen, der dem Hörer innerhalb der ersten Szenen näher gebracht wird. Die unheimliche Knochensaat wird sehr markant dargestellt und ist kreativ erdacht, die Hintergründe sind es umso mehr. Denn hier spielt das längst untergegangene Reich der Maya und Inka eine große Rolle, eine Expedition durch den dichten Urwald, die Götterwelt der alten Stämme und weitere markante Elemente sind dabei eingebaut. Das sorgt für eine ganz andere Stimmung, als es bisher in der Serie der Fall war, auch die Erzählstruktur unterscheidet sich deutlich. Ich mag die dynamische Entwicklung der Episode, der ruhige, bedrohliche und actionbetonte Szenen abwechslungsreich kombiniert und dabei dennoch sehr stringent die Handlung weitergeführt wird. Gemeinsam mit der gelungenen Idee hinter der Folge und dem lebendigen Abschluss ist so eine weitere hörenswerte Folge entstanden, die die Serie weiter voranbringt.

Die Sprecher der Episode sind wieder gut auf die Rollen abgestimmt und überzeugen durchweg mit ihrem großen Engagement in ihrer Sprechweise. Als Delware ist Oliver Feld zu hören, dessen markante Stimme sehr gut in die Szenerie der Handlung passt, zumal er der Figur einige gelungene Facetten entlockt. Auch Christin Marquitan sorgt in einer der ersten Szenen als Diana Owen für eine sehr unheimliche Stimmung und hat hörbaren Spaß daran, ihre ungewöhnliche Rolle auszuleben. Lediglich Milos Pelweckyi konnte mich als Pepe nicht überzeugen, er spricht sehr monoton und wirkt abgelesen, was der wichtigen und interessanten Rolle leider nicht gerecht wird. Weitere Sprecher sind Mario Gavrillis, Johannes Berenz und Isabella Götze.

Wie übliche wurde auch hier eine sehr lebendige Szenerie geschaffen, die die Handlung unterstützen und für eine düstere Stimmung sorgen. Dabei sind die Geräusche sehr gut auf die Dialoge abgestimmt, während die Musik sehr präsent eingebaut ist und sehr druckvoll wirkt, an einigen Stellen aber vielleicht auch eine Spur zu laut gedreht wurde.

Die unheimlichen Auswirkungen der Knochensaat werden auf dem Cover im nostalgischen Zeichenstil gekonnt aufbereitet. Der Mann mit dem grimmigen Gesichtsausdruck, der zur Hälfte Skelett ist, ist durch seine Individualität und seine Ausdrucksstärke gelungen geraten. Das Booklet enthält neben einigen einleitenden Worten von Markus Winter noch einen Ausblick auf die kommende Episode.

Fazit: Nach dem rätselhaften Intro wird die Geschichte dynamisch weiterentwickelt, wobei zahlreiche interessante Ideen eingeflossen sind. Besonders der Einfluss der alten Maya auf die Handlung bringt eine spannende und dichte Stimmung mit ein. Schade nur, dass eine der wichtigsten Rollen nicht sonderlich überzeugend vorgetragen wurde, was dem Finale etwas die Kraft nimmt.

VÖ: 13. Dezember 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978360661467


Macabros - 13. Mandragora, die Herrin der Angst



Mittels einer aus einer Pflanze gewonnenen Droge begibt sich die junge Apothekerin Erika Paller immer öfter auf eine Astralreise in das Reich der Göttin Mandragora mit ihrem paradiesischen Garten. Björn Hellmark erfährt einige Tage später vom Tod der jungen Frau und will ein Gespräch mit einem Freund Erikas sprechen, der bei ihrem Tod anwesend war...

Die Romanserie um Björn Hellmark alias „Macabros“ bietet eine Vielzahl unterschiedlicher übernatürlicher Gegner, die von WinterZeit natürlich auch für die Hörspielserie adaptiert werden - in der 13. Episode ist dies sogar im Titel geschehen. In den ersten Szenen wird dabei auf eben jene düstere Göttin eingegangen, auf die Rolle Erika Pallers in ihrem Plan, auf ihren mythologischen Hintergrund. Das heizt die Stimmung erst einmal deutlich an, während die weitere Handlung deutlich ruhiger umgesetzt wurde. Björn Hellmarks Recherchen wirken trotz einigen (bereits aus den vorigen Episoden bekannten) übernatürlichen Elemente eher wie ein Krimi. Das wirkt an manchen Stellen etwas langatmig, da sich der Hörer viele Dinge schon zusammenreimen konnte und nur wenige Überraschungen präsentiert werden. Im letzten Drittel zieht die Handlung wieder mehr an, verdichtet sich und geht wieder mehr auf die mystischen Eingangszenen ein. Das ist dann wieder packend und druckvoll erzählt, dem Hörer wird ein ungewöhnliches Schreckensszenario präsentiert, das der Serie viele neue Facetten hinzufügt. Mir gefällt dabei die Ästhetik der Folge, auch ein wenig Frankfurter Lokalkolorit fließt dabei ein und sorgt für einige Schmunzler. Die ernsthafte Ausstrahlung der Episode und die markante, ungewöhnliche Szenerie haben mir gut gefallen und gleichen die etwas langsame Entwicklung im Mittelteil aus. Insgesamt ist „Mandragora, die Herrin der Angst“ aber sehr unterhaltsam geraten und überzeugt mit ihrer kreativen Geschichte.

Der Sprechercast der Folge weiß zu überzeugen, alle sind gut zu ihrer Rolle ausgewählt und sprechen engagiert. Erika Paller wird von Wicki Kaletzki vertont, die der Figur viele Facetten verleiht und den Schrecken, der Erika immer mehr überkommt, sehr lebendig vertont. Mandragora wird von Anne Dúe gesprochen, die eine geheimnisvolle Aura um die Figur schafft und ihre Szenen mit gekonnter Betonung eindringlich umsetzt. Auch Dirk Petrick hinterlässt als Kessler einen gekonnten Eindruck, der wunderbar in die Szenerie der Folge passt und sehr ausdrucksstark spricht. In weiteren Rollen sind Torsten Sense, David Turba und Lutz Mackensy zu hören.

WinterZeit hat für die Geschichte wieder einen gelungenen akustischen Rahmen geschaffen und zeichnet dabei den Handlungsbogen gekonnt nach. Die Geräusche sind mal leise und hintergründig, schwellen dann wieder zu einer dichten Atmosphäre an und werden immer wieder durch passende Melodien ergänzt, die gut auf die Handlung abgestimmt sind.

Das Cover, das von der Heftromanvorlage entnommen wurde, verbindet den typisch nostalgischen Flair des Zeichenstils mit einem futuristischen Look. Das Weltall im Hintergrund, von roten Sphären unterbrochen, dazu die beiden silbrig durchscheinenden Gestalten - das ist stimmig komponiert und passt sehr gut zur Wirkung des Hörspiels.

Fazit: Gleich zu Beginn wird eine unheimliche Stimmung aufgebaut, die aber schnell in eher ruhige Ermittlungen übergehen, was aber unterhaltsam und kurzweilig aufbereitet wurde. Die sich immer weiter steigernde Stimmung mit dem prägnant erzählten Finale funktioniert deswegen sehr gut und hat mich von sich eingenommen.

VÖ: 11. Oktober 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661450


Macabros – 12. Molochos' Totenkarussell



Bei einer Operation am offenen Herzen hat Phil Hunter eine schreckliche Vision aus dem Totenreich. Doch niemand will ihm so recht glauben, selbst seine Freundin hat ernste Zweifel an seinem Verstand. Doch auch Björn Hellmark bekommt einen Hinweis auf den Vorfall, wegen einiger Details ist er überzeugt, dass mehr als nur ein verwirrter Geist hinter der Geschichte steht…

Mit „Macabros“ setzt WinterZeit aktuell eine der klassischen Hörspielgruselserien auf die ganz eigene Art des Remscheider Labels um und macht nun bereits das erste Dutzend Episoden voll. Die Folge beginnt mit einer wahren Schreckensvision, die gekonnt auf die Handlung einstimmt und direkt den Titel „Molochos' Todeskarussell“ näher erklärt. Dämonen, qualvolle Folterungen, durchtriebene Charaktere – allerlei sinistre Einfälle fügen sich hier zusammen und sorgen für einen prägnanten Einstieg. Auch im weiteren Verlauf der Handlung wird immer wieder an den höllenähnlichen Ort zurückgekehrt, wodurch die Stimmung der Folge angeheizt und zugespitzt wird. Die Handlung wird dabei eher durch die Szenen um Björn Hellmark und Carminia Brado vorangetrieben, während ansonsten eher die Stimmung die Episode ausgestaltet wird. Im Mittelteil knickt das Tempo etwas ein, ein wenig zu langsam kommen die neuen Entwicklungen dort hintereinander. Doch schon bald fängt sich die Handlung wieder und kehrt zu der starken Erzählweise der Serie zurück. Das Ganze gipfelt wieder in einem packend erzählten und gut erdachten Finale, das zwar nicht sonderlich viele Überraschungen bietet, aber die Folge spannend und atmosphärisch abschließt. Schön, dass während der gesamten Handlung auch die Charakterzüge der Figuren nicht ausgelassen werden.

Phil Hunter, der eine wichtige Rolle in der Handlung spielt, wird von Frank Schaff gesprochen, der der Figur Ernsthaftigkeit und ein markantes Auftreten verleiht. Der Eifer des jungen Mannes kommt dabei durch seine glaubhafte Sprechweise gut zur Geltung. Seine Frau Nancy Hunter bekommt ihre Stimme von Nicole Hannak geliehen, die sich gut der Szenerie der Episode anpasst und mit ihrer hellen Stimme einen guten Kontrast zu der harten Atmosphäre bildet. Jeanine Thomsen ist ein sehr ausdrucksstarker Charakter, der durch Nina Reithmeier auch eine markante Art verliehen bekommt. Das wirkt allerdings manchmal etwas stereotyp und hätte eine etwas feinsinnigere Sprechweise durchaus vertragen. Weitere Sprecher sind Sarah Riedel, Bodo Wolf und Tobias Müller.

Die vielen Schreckensszenarien, die in die Episode eingebunden sind, werden durch eine vielfältige Klangwelt unterstützt. Das ist alles sehr gut aufeinander abgestimmt und vereint moderne Effekte, klassische Geräusche und viel Musik miteinander. Schön, dass neben vielen lauten Passagen auch mal ein paar ruhigere Szenen vorkommen.

Natürlich ist das titelgebende Todeskarussell auch auf dem Cover der Episode abgebildet, der knochige Totenschäden mit den Windmühlenflügeln kommt vor dem schaurig-roten Hintergrund und dem aufsteigenden Nebel sehr treffend und hübsch nostalgisch. Im Inneren des Booklets gibt es einen lesenswerten Einführungsext zu der Folge.

Fazit: „Molochos Todeskarussell“ punktet durch seine intensive Stimmung und die von Anfang an sehr prägnant umgesetzte Szenerie um die Qualen der Hölle. Aber auch neue Erkenntnisse über die Gegenspieler von Macabros und eine gelungene Darstellung der Charaktere tragen ihren Teil zum Gelingen der Episode bei, die trotz eines kleinen Knicks in der Spannungskurve durchgängig sehr unterhaltsam geraten ist.

VÖ: 30. August 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661443


Macabros – 11. Im Leichenlabyrinth



Björn Hellmark – oder besser sein Zweitkörper Macabros - kommt in einer düsteren Nacht einer jungen Frau zur Hilfe, die sich gegen einen unheimlichen Angreifer zur Wehr setzen muss. Schwer verletzt bringt er sie in ein Krankenhaus, den finsteren Plan des Mannes kann er aber nicht verhindern. Und es kommen noch ganz andere Schwierigkeiten auf ihn zu: Sowohl er als auch Macabros wurden an unterschiedlichen Orten zu gleichen Zeit gesehen...

„Macabros“, die legendäre Gruselserie, die aktuell bei WinterZeit eine neue Umsetzung erfährt, zeigt in seiner elften Folge erneut, dass es wunderbar funktionieren kann, sowohl eine eigenständige und in sich abgeschlossene Geschichte zu präsentieren, als auch die Serienhandlung voranzutreiben. So verdichtet sich in „Im Leichenlabyrinth“ die Stimmung um den großen Gegenspieler der Serie, der auf sehr kreative Weise seine Finger im Spiel hat und Björn Hellmark ordentlich auf Trab hält. Der Start in die Folge ist extrem gut gelungen, die oben beschriebene Szenerie um den merkwürdigen Angreifer ist sehr dicht und stimmungsvoll geraten, doch dann schwenkt die Folge zu einer ganz anderen Situation mit bisher unbekannten Figuren um – um eine nicht minder packende Schreckensvision zu schildern. Die Folge lässt auch danach nicht in ihrer Intensität nach, die Entwicklungen folgen dicht aneinander und sind dynamisch aneinander gereiht. Diese sind sehr spannend geraten, aber auch der Gruselfaktor ist hier mal wieder erhöht – und das ist bei ähnlich gestrickten Serien ja nicht immer der Fall. Neben Gänsehautstimmung gibt es aber auch allerlei Lockeres oder Humorvolles, sodass eine abwechslungsreiche Episode entstanden ist, die zu den besten der bisherigen Serie gehört – und das will bei der gebotenen sehr hohen Qualität schon etwas heißen. Besonders das spektakuläre Finale bleibt dabei im Gedächtnis haften und stellt gleich noch ein paar Weichen für die kommenden Folgen der Serie.

Brigitte Carlsen macht ihre Sache als Erzählerin wieder sehr gut und spielt geschickt mit den verschiedenen Stimmungen der Folge, lässt sich immer wieder auf neue Situationen ein und hat hörbaren Spaß daran, die Hörer auch mal auf die Folter zu spannen. Anita Hopt ist als Rene Tärser zu hören, ihre markante Stimme passt nicht nur sehr gut zu der Rolle und der Atmosphäre der Serie, sie setzt diese auch treffsicher und ausdrucksstark ein. Als Ehepaar Koller haben mir die wunderbare Margot Rothweiler und Hans-Eckart Eckhardt sehr gut gefallen, mit glaubhaftem, charmanten Akzent, einem Gespür für das richtige Timing und viel Lebendigkeit in der Stimme bringen sie ihre Szenen sehr gekonnt herüber. Weitere Sprecher sind Frank Röth, Uschi Hugo und Bert Stevens.

Das Team von WinterZeit hat auch akustisch wieder aus dem Vollen geschöpft und sehr akribisch die einzelnen Effekte zusammengeführt, sodass die Szenen eine sehr gute Ausleuchtung bekommen. Dabei spielt die eingängige, düstere Musik neben den vielen Geräuschen und Sounds eine ebenbürtige Rolle, beides ergibt zusammen eine sehr enge Einheit.

Im Booklet weist Markus Winter nicht nur darauf hin, dass das stimmungsvolle und sehr passende Cover eigentlich gar nicht zu dieser Geschichte geschweige denn zu dieser Serie gehört, aus Gründen des Urheberrechts aber eben ausgewichen werden musste. Er gibt auch einige weitere Anmerkungen zu der Folge und der Serie im Allgemeinen, was sich als lesenswert und interessant herausstellt.

Fazit: „Im Leichenlabyrinth“ ist eine sehr dichte und packende Episode, die mit ihren vielen wirklich unheimlichen und gruseligen Szenen punktet. Aber auch der temporeiche und dynamische Verlauf der Geschichte sorgt für Spannung, es gibt aber auch wieder einige humorvolle Szenen. Das ist alles sehr stimmig und wird auch noch vollkommen überzeugend dargeboten – sowohl von den Sprechern als auch der akustischen Begleitung.

VÖ: 24. Mai 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661436


Macabros – 10. Duell mit den Höllengeistern



Die gemütliche Szenerie am Kamin wird für Armand Moresh zu einem Horrorszenario, als er aus den Flammen von einem Feuerdämon angegriffen wird. Doch seine Suche nach Hilfe verläuft für ihn anders als erhofft. Währenddessen stellt sich Björn Hellmark einigen wissenschaftlichen Untersuchungen, um dem Phänomen seines Doppelkörpers auf den Grund zu gehen...

Chronologisch und nah am Originalroman von Dan Shockers Heftromanen setzt WinterZeit momentan die Geschichten um Macabros um, wobei die Serie bereits eine erste Wandlung durchgemacht hat und mittlerweile dem klassischen Schema von etwa einstündigen Hörspielen folgt. „Duell mit den Höllengeistern“ ist die Nummer zehn der Serie und eröffnet einen neuen Handlungsstrang, wobei auch gleich mehrere zunächst voneinander unabhängige Szenerien präsentiert. Die schnellen Schnitte wirken dabei sehr dynamisch, wobei die Stimmung in allen Teilen schnell aufgeladen ist. Der weitere Verlauf ist nicht so actionlastig wie man es ansonsten teilweise gewohnt ist, sondern setzt schnell auf eine unheimliche und spannende Handlung. Dabei sind gleich mehrere gute Einfälle um übernatürliche Bedrohungen eingebunden, die jede ihren eigenen Reiz ausübt, in dieser Kombination wegen der gelungenen Erzählweise aber noch gesteigert werden. Besonders das Finale gefällt mir dann sehr gut, das sehr packend und dramatisch ist, zumal das private Leben von Björn Hellmark einmal mehr im Fokus steht. „Duell mit den Höllengeistern“ ist sehr kurzweilig und spannend umgesetzt, sodass eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist.

Armand Moresh wird hier von Klaus-Peter Garp gesprochen, der seinen Szenen viel Energie verleiht und so den Schrecken der Erscheinungen gekonnt umsetzt. Wicki Kaletzki hat mir als Madame Balon ebenfalls sehr gut gefallen, ihre vielschichtige Stimme und die präzise Aussprache sorgen für einen sehr stimmig umgesetzten Charakter. Jill T. Böttcher hat als Carminia Brado hier mal wieder einige große Auftritte, die sie sehr sicher umsetzt und ihrer Stimme viele verschiedene Facetten verleiht. Besonders gegen Ende kann sie für einen sehr eindringlichen Moment sorgen, der das Finale der Folge noch eingängiger wirken lässt. Weitere Sprecher sind Anna Gamburg, Frank Otto Schenk und Lutz Mackensy.

Auch die akustische Umsetzung ist hier gut aufeinander und auf die Szenen angepasst, alles wirkt wie aus einem Guss. Der Soundtrack ist stimmungsvoll und lebendig umgesetzt, was immer wieder für noch mehr Energie sorgt. Die Geräusche sind mal unauffällig im Hintergrund, mal sehr präsent und wuchtig eingebaut, was die Dynamik und den Spannungsbogen der Handlung unterstreicht.

Das Titelbild zeigt eine klassisch-nostalgisch anmutende Zeichnung, wobei die rothaarige Frau und das unheimliche Skelett den Betrachter direkt anzusehen scheinen, auch die Pistole richtet sich direkt im Mittelpunkt nach vorne. Im Inneren des Booklets ist ein einführender Text von Markus Winter zu lesen, der die Schwierigkeiten thematisiert, den die Umsetzung dieser Serie mit sich bringt.

Fazit: „Duell mit den Höllengeistern“ überzeugt besonders durch die verschiedenen Handlungsstränge, was die Geschichte lebendig und dynamisch umsetzt. Sehr gut mit vielen spannenden Höhepunkten versehen, die gar nicht mal so sehr auf Action abzielen, kommt die Grundstimmung der Serie sehr gut zur Geltung. Ein sehr gelungener Auftakt zur neuen Staffel der Gruselserie.

VÖ: 15. Februar 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661429


Macabros – 9. Der Blutregen



Erster Eindruck: Seance mit Folgen

Das „Cork's House“ in der Nähe von London hat eine schreckliche Geschichte hinter sich, ein grausamer Todesfall hat dort vor langer Zeit stattgefunden. Der Wissenschaftler Professor Baring will sich den dort auftauchenden übernatürlichen Phänomenen annehmen und hält mit einem Medium eine Seance in dem Haus ab – mit ungeahnten Folgen, die Björn Hellmark auf den Plan rufen...

Nachdem sich die Vorgängerfolge stark dem Fortlauf der Rahmenhandlung gewidmet hat, steht die neunte Folge der „Macabros Classics“ aus dem Hause WinterZeit wieder eher für sich, allerdings nicht ohne dem Kampf gegen die schwarzen Priester einige neue Facetten hinzuzufügen. Aber zunächst wird in einer sehr gelungenen Introszene die düstere und unheimliche Szenerie der Folge aufgebaut, um kurz darauf zu weiteren Charakteren umzuschwenken, die der geneigte Hörer bisher noch nicht kennt. Das ist flüssig und flott erzählt, dennoch kann man der Handlung auch als Neueinsteiger gut folgen. Dank der zügigen, aber nicht überhasteten Entwicklung der Story stößt dann bald auch Björn Hellmark hinzu, ermittelt, kämpft, rettet Leben. Die Idee, dass er seinen Zweitkörper Macabros an einer beliebigen Stelle entstehen lassen kann, ist dabei mehrfach und teilweise mit kleinen Überraschungen verbunden eingebunden, was die Eigenständigkeit der Serie weiter betont. Mir gefällt, wie sich alles immer mehr zuspitzt und mit viel Energie umgesetzt wurde, wobei auch das Finale sehr stimmig umgesetzt wurde. Lediglich das „Nachspiel“ ist leider etwas zu lang geraten und nimmt den Schwung aus der Folge, die sich dennoch als sehr hörenswert herausgestellt hat.

Roland Hemmo ist in dieser Folge als Professor Baring zu hören, seine Stimme nimmt dabei einen Klang an, der sehr markant ist und besonders in den spannenden Szenen sehr treffend ist. Vera Teitz hat mir als Medium Camilla Davies ebenfalls sehr gut gelungen, von mysteriösem Raunen über unverkennbare Panik in der Stimme kann sie eine breite Vielfalt bieten und so jede Szene gut ausarbeiten. Nils Nelleßen ist als Ernie Garet ebenfalls gut besetzt und punktet mit einer eingängigen und lebendigen Sprechweise. Weiterhin zu hören sind unter anderem Antje von der Ahe, Boris Tessmann und Dascha Lehmann.

Die Musik fügt sich in dieses Konzept stimmig ein und betont die besonders spannenden Stellen mit etwas härterer Musik, doch auch die anderen Szenen haben einen passenden Klang verpasst bekommen. Gleiches gilt auch für die Geräusche, die sehr passgenau auf die Dialoge zugeschnitten sind. So wirkt alles lebendig und wie aus einem Guss, wie man es von der Serie gewohnt sein kann.

Natürlich wurde auch hier das Titelbild des Heftromans übernommen und an das Format der CD angepasst, wobei der neongrüne Schriftzug nicht fehlen darf. Die unheimlichen Fischwesen, die die Handlung im zweiten Teil bestimmen, sind darauf dargestellt, was nostalgisch und detailreich geschehen ist. Im Inneren sind wieder die Infos zu Brigitte Carlsen und Dennis Schmidt-Foß zu finden.

Fazit: Die Handlung ist sehr flüssig, wobei gerade der Anfang den Einstieg sehr lebendig gestaltet und mit einigen Szenenwechseln dynamisch wirkt. Die Spannung baut sich aber auch danach immer weiter auf und endet in einem sehr gut erzählten Finale, auch wenn sich das Ende ein bisschen zu sehr streckt.

VÖ: 4. Mai 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-69-9


Macabros – 8. Die Geister-Höhlen



Erster Eindruck: Auftakt zu neuem Handlungsstrang...

Eigentlich wollte Björn Hellmark endlich mal wieder mit seiner Partnerin Carminia Brado auf einen Empfang ausgehen, wo er auch wichtige Geschäftspartner treffen sollte. Doch er bekommt von einem Unbekannten einen vagen Hinweis, der sein weiteres Schicksal bestimmen könnte – und so macht er sich sofort auf die Suche nach den Geister-Höhlen. Doch auch seine Gegner, die Diener des Molochos, wissen um seine Bestimmung und setzen alles daran, ihn daran zu hindern...

Mit „Die Geister-Höhlen“, der achten Folge der „Macabros Classiscs“ von WinterZeit ist nicht nur erneut eine Produktion entstanden, die wieder ein vollständiges, „richtiges“ Hörspiel ist und nicht nur eine Lesung, sondern treibt die Rahmenhandlung der Serie erst einmal so richtig an. Zwar gibt es auch hier eine eigenständige Handlung, die sich um einen neuen Agenten der dunklen Seite dreht, der auf Björn Hellmark angesetzt wird und mit allerlei irdischen wie übernatürlichen Mitteln versucht, diesen aus dem Weg zu räumen – für Spannung ist wegen der kurzweiligen Handlung also schon einmal gesorgt. Doch im Kern wird hier ein neuer Handlungsstrang, ein weiterer Teil der „Mythologie“ der Serie vorbereitet. Ohne zu viel verraten zu wollen, bringt diese eine ordentliche Portion Mystik mit ein, zumal dem Hörer wie auch der Hauptfigur bei weitem nicht alle Informationen gegeben werden. Vieles bleibt unklar, und während man auf den nächsten Schnipsel wartet, vergeht die Zeit sehr schnell. Es macht viel Spaß, sowohl Björn als auch seinen Gegenspielern bei der Verwirklichung ihrer eigenen Pläne zu lauschen. Molochos, der dabei als Antagonist samt großem Gefolge vorgestellt wird, bringt dazu noch viel von seiner unheimlichen Aura mit ein. Das ist alles sehr stimmig erzählt und macht richtig Lust auf die weiteren Entwicklungen der Serie.

Martin Kautz ist in dieser Folge als Morton Clinch zu hören und sorgt in einigen Szenen für einen intensiven Ausdruck, indem er den Wahn des Mannes sehr gekonnt und facettenreich intoniert. Helmut Krauss' Stimme wird als Al Naafur wieder mit einem hallenden Effekt versehen, was seine dröhnende und voluminöse Stimme noch weiter unterstützt. Dennis Schmidt-Foß macht seine Sache als Björn Hellmark wieder sehr gut, er kann die spannenden Szenen ebenso präsent wirken lassen wie ruhigere Momente. Weitere Sprecher sind Bert Franzke, Markus Pfeiffer und Björn Schalla.

Auch die akustische Umsetzung ist WinterZeit wieder sehr gut gelungen, die Geschichte wird so in ihrer dynamischen Wirkung unterstützt. Die Geräusche sind gekonnt an die einzelnen Szenen angepasst und sind in den actionreicheren Szenen auch mal recht laut eingesetzt, ohne zu billigen Schockmomenten zu verkommen. Die Musik fügt sich stimmungsvoll ein und sorgt für einen zusammenhängenden Eindruck.

Natürlich ist das Cover wieder den alten Heftromanen entnommen, was den Nostalgiefaktor deutlich steigert. Durch die Kleidung der Skelette mit ihrem pink-grünen Batiklook geht allerdings auch einiges von der düsteren Stimmung verloren, die durch die eigentlich gut komponierte Szenerie erzeugt wird. Das Logo in leuchtendem Grün darf aber natürlich nicht fehlen.

Fazit: „Die Geister-Höhlen“ macht richtig Spaß, nicht nur wegen der abwechslungsreichen und spannenden Handlung, sondern auch mit seiner Vorbereitung auf den weiteren Handlungsstrang der Serie. Die Stimmung ist dabei durchgängig sehr dicht, die Geschichte mit den dynamischen Wechseln gut aufgebaut. Sehr gelungen!

VÖ: 26. Januar 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-68-2


Macabros – 7. Totenacker der Dämonen



Erster Eindruck: Auf den Spuren einer Sekte...

Endlich ist es so weit, und die Journalistin Cindy Parker bekommt eine Einladung zu einem mysteriösen Zirkel, der mit dem Übernatürlichen hantiert. Sie wittert eine große Story, doch bald ist die junge Frau spurlos verschwunden. Als dann auch noch der Privatdetektiv Peter Ellis verschwindet, der sich an die Spur von Parker geklemmt hat, ruft dies Björn Hellmark auf den Plan...

Macabros, ein absoluter Klassiker der Heftromane, aber auch des Hörspiels, ist nach einigen anderen Umsetzung bei WinterZeit angekommen. Und dass die Geschichten um Björn Hellmark und seinen zweiten Körper dort bestens aufgehoben sind, beweist auch die siebte Folge der Serie, die sich als sehr unterhaltsam herausstellt. Zunächst gibt es gleich zwei Introszenen, die sich noch nicht um die Hauptfigur drehen, sondern die Eckpunkte dieser Folge abstecken. Hier sind bereits die ersten übernatürlichen Aspekte eingebaut und einige unheilvolle Ankündigungen werden gemacht, sodass die Spannung gleich zu Anfang recht groß ist. Gut gefällt mir auch, dass sich hier nicht lange mit dem Start von Hellmark in der Handlung aufgehalten wird und das Tempo so nicht abflaut. Zwar gibt es im Mittelteil einige kleinere Szenen, in denen die Handlung etwas nachlässt, aber insgesamt wurde auch hier sehr stark und auf den Punkt gebracht erzählt. Die Bedrohung dieser Folge wirkt dabei stets präsent und steigert so den Reiz der Handlung, was sich gegen Ende natürlich noch steigert. Dabei finden einige dynamische Wechsel statt, die insbesondere durch Rani Mahay ermöglicht werden, der Macabros hier wieder zur Seite steht und seinen Teil in kurzweiligen Szenen zur Auflösung der Folge beiträgt. Das Finale ist schließt die Folge dann gekonnt und elegant ab.

Marios Gavrillis ist wieder als Rani Mahay zu hören und sorgt mit seiner angenehmen Stimme und der lockeren, glaubhaften Sprechweise für viele gelungene Szenen, in denen er seinen Charakter gekonnt wirken lässt, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Anke Reitzenstein ist in der Rolle der Condy Parker ebenfalls sehr gut besetzt, sie setzt ihre jahrelange Erfahrung dazu ein, um immer die richtige Wirkung beim Hörer zu erzielen und sticht mit ihrem einprägsamen Klang immer etwas hervor. Michael Iwannek kann als Peter Ellis auch überzeugen, der Privatdetektiv bekommt durch ihn eine sehr eindrucksvolle Aura. Weitere Sprecher sind Guiliana Jakobeit, Frank Schaff und Maja Maneiro.

Die Umsetzung des Heftromanklassikers ist WinterZeit äußerst gut gelungen, sie ist opulent, ohne jedoch über die Stränge zu schlagen. So gibt es viele Geräusche, die sich stimmig in die Dialoge einfügen und diese mit Leben füllen. Die Musik ist treffend gewählt und spiegelt den rauen Charakter der Geschichten wieder und gestaltet besonders spannende Szenen sowie die Szenenübergänge vielseitiger.

Dem Cover merkt man den Retro-Touch der Serie deutlich mehr an als dem modern produzierten Hörspiel. Diverse Frauenbeine strecken sich aus schlichten Gräbern hervor, allesamt weiß und mit einem leichten Schimmern umgeben. Ein blattloser Baum ist dazu eine gelungene Ergänzung, während ein riesiger, roter Kopf im Hintergrund mit der runden Sonnenbrille zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Fazit: Eine sehr kurzweilige Folge der Serie mit interessantem Thema und gut erzähltem Verlauf, der durch die dynamischen Wechsel viel Reiz entfaltet und die Hörer immer wieder überraschen kann. Die Charaktere kommen gut zur Geltung, stehen aber nie im Vordergrund, sondern lassen die übernatürlichen Szenen noch besser wirken.

VÖ: 24. November 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-67-5


Macabros – 6. Der Horror-Trip



Erster Eindruck: Auf die Größe kommt es an...

Die Sorge um Björn Hellmark alias Macabros ist groß, schon seit Tagen ist der Verlobte von Carminia Brado spurlos verschwunden. Ihr zur Seite steht Rani Mahay, der schließlich einen Hinweis über merkwürdige Vorgänge in Kalkutta erhält und diesen nachgeht. Doch wo sich Björn Hellmark tatsächlich aufhält, übersteigt selbst seine Vorstellungskräfte...

Was in „Die Schreckensgöttin“ begann, wird von WinterZeit in der sechsten Folge der „Macabros Classics“ nahtlos fortgesetzt. Die Parameter für die Geschichte wurden bereits im Vorgänger gestellt, sodass „Der Horror-Trip“ direkt in die Handlung einsteigt und mit hohem Tempo starten kann. Das ist dann auch sehr gut gelungen, jede Szene bringt neue Elemente mit ein und treibt die Entwicklung voran. Zudem sorgen auch schnelle Wechsel eine dynamische Atmosphäre, dennoch wird hier nicht überhastet erzählt. Sei es die Suche von Carminia, die Szenen in Kalkutta oder Björns schreckliche Erlebnisse, alles ist sehr gut zusammengefügt. Die Geschichte ist spannend, wird aber noch durch zahlreiche Schockmomente gesteigert, die sehr gekonnt eingebaut sind und meist in kleinen Cliffhangern ändern. Die mystischen Elemente sind gut eingebaut und sorgen für eine dichte Atmosphäre, sie bieten einige interessante Gedankenspiele, aber auch ziemlich grausame Momente, die jedoch nie ins allzu Brutale rutschen. Auch das Finale ist gut erzählt, nur danach kommt ein kleiner Wermutstropfen in das ansonsten sehr gelungene Hörspiel: Die letzte Szene scheint mitten im Gespräch zu enden, was etwas hastig wirkt. Aber das ist bei dem gelungenen Hauptteil äußerst gut zu verkraften.

Marios Gavrillis ist in der Rolle des Rani Mahay zu hören, was ihm gut gelingt. Er spricht die Rolle sicher und mit glaubhafter Betonung, sodass eine sympathische und präsente Rolle entstanden ist. Auch Helmut Krauss hat mit Al Naafur eine interessante Rolle, die er wie immer sehr professionell und mit der ihm ganz eigenen Aura spricht. Jill T. Böttcher ist als Carminia Brade wieder gut besetzt, ihre sanfte und doch kraftvolle Stimme hat viel Strahlkraft. Weitere Sprecher sind Lutz Riedel, Torsten Sense und Frank Schaff.

Laut und knallig geht es in dieser Folge zu, zum Einschlafen ist „Der Horror-Trip“ jedenfalls nicht geeignet. Gerade die Geräusche sind auch mal etwas lauter und gehen mit den Dialogen eine Verbindung ein, beides ergänzt sich wunderbar. Auch die Musik fügt sich sehr stimmig ein, harte Gitarrenriffs prägen hier das Bild und sorgen für einen dynamischen Eindruck.

Zwei schrecklich entstellte Bestien ziehen einen Streitwagen, auf dem eine in einen roten Mantel verhüllte Amazone spielt – das Motiv aus dem Cover des Hörspiel entstammt einer der prägnantesten Szenen des Hörspiel und ist perspektivisch sehr gelungen in Szene gesetzt. Fotos und Interviews zweier Sprecher sowie die CD in Schallplattenoptik sind weitere hübsche Aspekte der Gestaltung.

Fazit: Dynamische Szenenwechsel, spannende Entwicklungen und grausame, mystische Wesen - „Der Horror-Trip“ hält, was er verspricht. Das hohe Tempo ist nicht überhastet, die Charaktere kommen gut zur Geltung. Eine sehr runde Folge, die den Zweiteiler der Serie gekonnt abschließt.

VÖ: 29. September 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-66-8


Macabros – 5. Die Schreckensgöttin



Erster Eindruck: Macabros lebt erneut als Hörspiel

Durch Zufall erfährt Björn Hellmark von einem Mann, der vor 30 Jahren spurlos verschwunden ist und nun plötzlich wieder aufgetaucht ist. Und so fliegt er nach London, nicht ahnend, welchem Schrecken er dort begegnen wird. Um sich die Zeit bis zu seiner Rückkehr zu vertreiben, besucht Carminia Brado einen Zirkus, der gerade in der Stadt weilt – und auch sie kommt dabei nicht ungeschoren davon...

Macabros ist nach einigen Folgen als inszenierte Lesung nun bei WinterZeit in seiner ursprünglichen Form, dem klassischen Hörspiel zurück. Den Anfang macht dabei „Die Schreckensgöttin“, eine Folge mit sehr prägnanten Charakteren und Schauplätzen, die hier gut umgesetzt wurden. Dabei ist auch der sanft eingebundene Humor sehr gut platziert und bereichert die Handlung um eine auflockernde Note. Bereits der Beginn mit einer kleinen Introszene setzt einen ersten Höhepunkt und lässt auch über die ersten Szenen direkt einen bedrohlichen Schatten wabern. Danach geht es temporeich weiter, die Straffung der Handlung ist sehr gut gelungen und bringt viel Dynamik mit sich. Der Fokus liegt sicherlich auf Björn und seiner Begegnung mit der leicht bekleideten Knochendame, die eine sehr düstere Ausstrahlung verbreitet und in einer Szene mit Strahlkraft gekonnt inszeniert wurde. Doch auch der Handlungsstrang um Carminia ist unterhaltsam und bietet einen kurzweiligen Plot. In Kombination wirkt beides sehr abwechslungsreich und ergänzt sich bestens zu einem unterhaltsamen Hörspiel, welches zudem einige Weichen für den weiteren Verlauf der Serie stellt.

Dennis Schmidt-Foß ist in der Hauptrolle des Macabros zu hören und gestaltet seine Figur sehr unterhaltsam und locker, schlägt in den spannenderen Momenten aber auch eine ernsthaftere Sprechweise an und zeichnet so die Spannungskurve mit seiner Stimme nach. Jill T. Böttcher macht als Carminia Brado ebenso einen guten Eindruck, ihr sanfter Klang passt gut zu dem Charakter, den sie mit viel Charme ausstattet. Edda Fischer macht ihre Sache ebenfalls sehr gut und baut eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre auf. Weitere Sprecher sind Marios Gavrillis, Helmut Krauss und Till Hagen.

Die akustische Umsetzung ist sehr intensiv gelungen, zumal es hier auch mal etwas lauter werden darf. Bereits zu Beginn gibt es einige heftige Geräusche, was über die gesamte Handlung immer wieder durchschlägt. Auch die Musik fügt sich dabei sehr gut ein und zeichnet die Dynamik der Handlung nach. Insgesamt ist das sehr stimmig gelungen.

Mit ihrer violetten Haut und den Totenköpfen, die ihre Brüste bedecken, zieht die Schreckensgöttin auf dem Cover alle Blicke auf sich. Doch auch ihre dämonischen Gestalten inklusive der Katze, die eine wichtige Rolle in der Handlung spielt, sind fantasievoll in Szene gesetzt, während Björn mit seinem Schwert von hinten zu sehen ist. Das Innere enthält einige Informationen zu den teilnehmenden Sprechern.

Fazit: Die erste Folge von Macabros als Hörspiel ist WinterZeit sehr gut gelungen. Die Handlung ist sehr temporeich und kurzweilig erzählt, durch die beiden verschiedenen Handlungsstränge entsteht zudem eine dynamische Wirkung. Sehr gut gefallen hat mir auch das Auftreten der Schreckensgöttin, die zu einer sehr prägnanten Figur wird.

VÖ: 4. August 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-65-1

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