Der Klabauterkrieg (Kai Meyer)



Erster Eindruck: Suche nach einem Piratenschatz

Walker, Sohn einer berüchtigten Seeräuberin, ist seit Jahren Gefangener in Antigua. Nur mit dem Gladiatoren Buenaventure verbindet ihn eine Art Freundschaft. Eines Tages bietet ihm der Piratenkapitän Salamaca einen Handel an: Seine Freiheit gegen die Mithilfe bei der Suche nach dem Schatz seiner Mutter. Er überlegt nicht lange, und der erste Hinweis ist die geheimnisvolle Botschaft eines Schrumpfkopfes...

Kai Meyer ist einer der erfolgreichsten deutschen Buchautoren und spätestens seit dem Erfolg von "Die Alchimistin" auch Hörspielfreunden kein Unbekannter mehr. Auch "Der Klabauterkriege" wurde als Hörspiel vom WDR umgesetzt und auch bei Lübbe Audio erschienen. Die Piratengeschichte braucht anfangs zwar etwas, um Fahrt aufzunehmen, denn die Gefangenschaft Walkers ist leicht in die Länge gezogen. Danach entwickelt sich aber eine höchst spannende Mischung aus Realismus und Mystik, die typisch für den Lübecker Autor ist. Die Titelgebenden "Klabauterkriege" sind dabei nur ein Nebenschauplatz, Hauptaugenmerk liegt auf der abenteuerlichen Fahrt der Piraten und der Suche nach der legendären Klabauterkrone, die durch immer neue Gefahren behindert wird. Gegen Ende begegnet der junge Walker einer mysteriösen Sagengestalt, einen zusätzlichen Reiz in die Geschichte einbringt. Bis zum spektakulären Ende, dass alle Fragen klärt, vergehen rund 100 Minuten, die mich bestens unterhalten haben und wieder bestätigt, dass Hörspieladaptionen der Bücher Kai Meyers äußerst lohnenswert sind.

Die Sprecher sind gut gewählt und sind allesamt sehr engagiert und konzentriert bei der Sache. Als Walker ist Florian Steigerschmidt zu hören, der die gesamte Palette von mutig-draufgängerisch bis hochemotional sauber und intensiv umzusetzen weiß. Udo Schenk, der in eher bösen Rollen idealbesetzt ist, kann auch hier mit einer betonten und glaubwürdigen Sprechweise glänzen. Hervorragend ist auch Johanna Marx als Tränennixe, die der mystischen Gestalt etwas Geheimnisvolles und Undurchschaubares verleiht. Weitere Sprecher sind Christian Redl, Eva Spott und Samuel Weiss.

Die Musik macht Gedanken an Piraten und die weite See und das Hereinversetzen in die Geschichte alles andere als schwer. Dabei hat sie genau die richtige Lautstärke im Vergleich zu den Sprechern und weiß mit Abwechslungreichtum und Dynamik zu überzeugen. Manche Geräusche klingen zwar etwas hölzern, insbesondere die Kampfszene am Schluss, sind aber insgesamt noch gut gelungen.

In einem hochwertigen Digipack finden sich die beiden CDs, welches mit einem stimmungsvollen und passenden Cover glänzt. Neben einem Infotext zu Kai Meyer findet sich noch ein kleines, unauffälliges, aber ausreichendes Booklet mit den üblichen Informationen in der Verpackung.

Fazit: Mit "Die Klabauterkriege" ist ein weiterer hochspannende und sehr gut umgesetzter Roman von Kai Meyer vertont worden. Klare Empfehlung!

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