Dasschwarze Auge - 3. Die Ruinen von Shaba 'Yal
Dasschwarze Auge - 2. Die geheimnisvolle Burg
Dasschwarze Auge - 1. Das Tor in die Vergangenheit
Das schwarze
Auge - 3. Die Ruinen von Shaba
'Yal
Erster Eindruck: Und ständig droht die Schlange...
In der Burg von Shaba 'Yal, einem geheimnisvollen und mystischen
Ort in Aventurien, ist ein magisches Buch versteckt. Angehörige
verschiedenster Völker sind in den Ruinen auf der Suche danach, so
der junge Magier Vigon, der Zwerg Rammox und die Auenelfin
Allacaya. Zu dritt durchstreifen sie die Burg, doch sie sind nicht
allein: Eine Schlange ist im Auftrag eines mächtigen Zauberers
unterwegs...
Auch die dritte Folge der Europa-Serie "Das schwarze Auge", die von Lausch produziert wurde,
bildet ein in sich abgeschlossenes Abenteuer aus der
abenteuerlichen Welt von Aventurien, die aber in einem größeren
Kontext stehen. Keine Frage, wir können uns wieder an einer -
typisch Lausch - perfekten Produktion erfreuen, doch die Geschichte
an sich kann mich wieder nicht vollkommen überzeugen. Es ist zwar
eine Steigerung zu den vorigen Folgen festzustellen, aber die Serie
ist immer noch nicht auf dem Niveau, für das sie definitiv das Potenzial hätte. Die Charaktere wirken
seltsam blass und sind lediglich Stereotypen ihrer Völker, die
Story weist - trotz mehrerer Kämpfe - die ein oder andere Länge
auf. "Die Ruinen von Shaba 'Yal ist kein schlechtes Hörspiel,
streckenweise ist es richtig gut geworden (die Szenen mit der
Schlange sind angenehm gruselig), aber wirklich von Hocker hauen
kann es mich nicht.
An den Sprechern wiederum habe ich nichts auszusetzen, sie sind gut
ausgewählt und sind gurchweg glaubhaft. Marco Reinbold als Vigon
und Uwe Hügle als Rammox sind in der Gruppe der Abenteurer schon
super, werden aber von der zauberhaften Katharina Rivilis als
Allacaya noch übertroffen, die ihren Charakter sehr intensiv
spricht. Höhepunkt der Folge ist aber Dorothea Hagena, die als
Schlange wahrhaft bösartig und hinterhältig wirkt. Weitere Rollen
übernehmen Katinka Springborn, Klaus Robra und Simone Ritscher.
Die Geschichte wird von der typischen Lausch-Geräuschkulisse
begleitet, auch wenn deutlich hörbar ist, dass sich die Serie auch
an jüngere Hörer richten soll. Der durchgängige und dichte
Klangteppich wird von den passenden Geräuschen unterstützt, die
besonders in den Kampfszenen die Handlung erklären.
Das Cover übernimmt die Gestaltung
der beiden Vorgängerfolgen: Dieses mal sehen wir eine Axt als Waffe
und mehrere schemenhafte Gestalten im Hintergrund. Die Gestaltung
des Booklets ist dieses mal in grün gehalten, doch immer noch stört
mich, dass mehr Werbung für andere "Das schwarze Auge"-Produkte vorhanden ist als
Informationen über das Hörspiel.
Fazit: Hier geht es
bergauf, und somit ist die dritte die bisher beste Folge aus der
Serie. Aber immer noch ist Steigerungspotenzial vorhanden.
Das schwarze
Auge - 2. Die geheimnisvolle
Burg
Erster Eindruck: Eine Burg voller Gefahren
Gerrick Treublatt, ein junger Dieb, kommt ins Dorf Sichelbronn und
lernt im Gasthaus den Außenseiter Jost kennen. Als dieser von
merkwürdigen Vorgängen in der nahen Burg berichtet, ist Gerricks
Neugier geweckt. Zusammen mit seinem neuen Gefährten dringt er in
die Burg ein. Doch welches Geheminis verbirgt Jost? Und noch
weitere Gestalten dringen in dieser Nacht in die Burg ein: Die Hexe
Nina und der Söldner Muraco verfolgen ihre eigenen Ziele...
Die zweite Folge der Serie zum Rollenspiel "Das schwarze Auge" ist storytechnisch insofern
außergewöhnlich, dass der größte Teil allein in der geheimnisvollen
und magischen Burg spielt und während dieser Szenen mir gerade
einmal vier Charakteren auskommt. Wieder ein interessanter Ansatz,
der aber wieder nicht optimal umgesetzt wurde. Das Umherirren in der Burg hat nur wenige
wirklich spannende Momente und besteht meist daraus, dass Gerrick
und Jost von Falle zu Falle stolpern. Die Begegnung mit Arba und
Muraco ist an sich zwar spannend, hätte für meinen Geschmack aber
länger gestaltet werden können. Aufsehen erregend ist irgendwie
anders, die Geschichte plätschert eher seicht vor sich hin und
schafft es nicht, wirkliche Tife auszudrücken, zumal auch die
Charaktere wieder eher blass bleiben. Schade, denn auch hier steckt
wieder wesentlich mehr Potenzial in der Geschichte.
Die Sprecher können hingegen vollkommen überzeugen. Martin Wolf
leiht Gerrick seine Stimme und lässt ihn gerissen und heldenhaft
erscheinen, während Konradin Kunze seinen Charakter Jost von
schlichtem Gemüt zeichnet und so eigene Züge verleiht. Nina Müller
und Philipp Otto sind als Arba und Muraco zwar seltener zu hören,
sprechen aber genauso professionell und eingängig. Doch auch die
kleineren Nebenrollen wissen zu überzeugen, so zum Beispiel
Annabelle Krieg, Klaus Robra und Maike Keßler.
Durch die tolle Musik von Günter Merlau wird das Ganze wenigstens akkustisch zu einem
Erlebnis. Perfekt wie immer werden die einzelnen Szenen inszeniert
und steuern so zur spannenden Atmosphäre bei. Auch die Geräusche
sind wieder toll eingesetzt und versetzen den Hörer in die
abenteuerliche Welt.
Der Stil des ersten Cover wurde übernommen, wieder sehen wir eine
magische Waffe, die in den Mittelpunkt gerückt wird. Im Hintergrund
sind wieder schattenhafte Gestalten zu sehen, die spannende Action
zu vermitteln scheinen. Schön ist auch, dass sich einige Motive
wieder durch die Rückseiten- und Bookletgestaltung ziehen.
Fazit: Auch die zweite
Folge ist nicht der Hit. Eine tolle Grundidee, professionelle und
glaubhafte Sprecher und eine geniale Inszenierung können die Story
leider nicht retten.
Das schwarze
Auge - 1. Das Tor in die Vergangenheit
Erster Eindruck: Erste Abenteuer in Aventurien
Devin wird mit seiner Mutter von den Horden des Dämonenherrschers
Galotta verfolgt, bis sie schließlich von einer Harpyie getötet
wird. Am nächsten Morgen begegnet Devin einer Gruppe Gauklern und
schließt sich ihnen an. Doch alles kommt ihm merkwürdig vor, bis er
schließlich merkt, dass er in der Nacht über 100 Jahre in der
Vergangenheit gelandet ist. Gemeinsam mit Harsim, Banjatki und
Jannos beginnt er, gegen einen bösen Zauberer zu kämpfen. Wird ihm
sein Wissen um die Zukunft helfen, ihn zu besiegen?
"Das schwarze Auge" ist die neue
Serie, die bei Europa erscheint und vom Lausch-Team um Günther
Merlau produziert worden ist. Der Name des Rollenspielklassikers
bringt natürlich große Erwartungen an große Abenteuer und
phantastische Welten mit sich. Leider kann diese Produktion diese
nur bedingt erfüllen. Zwar wird die Welt Aventurien mit vielen
Facetten dargestellt, die Charaktere bleiben aber allesamt blass
und eindimensional, die Geschichte an sich ist vorhersehbar und
birgt nicht viele Wendungen oder Überraschungen, bleibt aber
immerhin noch unterhaltsam und recht kurzweilig. Allerdings sind
auch die Dialoge oft hölzern und unglaubwürdig. Die Grundidee,
sowohl der Serie als auch speziell dieser Folge ist zwar
interessant, aber nicht optimal umgesetzt. Schade, denn gerade der
Erstling sollte doch vollkommen überzeugen und zum weiteren Kauf
anregen. Wenn sich die Serie aber noch steigern kann, wird sie
sicherlich zu einer guten Fantasy-Serie.
Als Erzähler der Serie ist Peter Groeger eingesetzt, der seine
angenehme Stimme prägnant einsetzt und so seine Passagen
abwechslungsreich und passend gestaltet. Als Devin ist Jonas
Zumdohme zu hören, eine gute Wahl, denn er schafft es, seinem
Charakter Profil zu verleihen. Leider fällt Annabelle Krieg, sonst
immer positiv aufgefallen, als Banjatki da etwas aus dem Rahmen und
wirkt aufgesetzt. Toll ist Kurt Glockzin in einer kleineren Rolle
als Meckerdrache Ferrus, der wirklich putzig wirkt. Weitere Rollen
werden von Thomas Klotz, Elga Schütz und Günter Kütemeyer
übernommen.
Nach einem dynamischen und toll inszenierten Intro kann auch die
restliche Musik mithalten und überzeugt durch schöne Arrangements
und gut eingefügte Geräusche. Hier beweist Güner Merlau, dass er
für diese Serie die richtige Wahl ist und schafft eine Atmosphäre
voller Abenteuer und Mysterien.
Die Covergestaltung ist ein wahrer Hingucker. Ein aufwändig
gestaltetes Schwert als Eyecatcher, im Hintergrund Sillouetten
eines Kämpfers und der Harpyie, eingerahmt von einem
mittelalterlich anmutenden Rahmen. Auch die restliche Gestaltung
ist in diesem Stil gehalten. Leider ist die Hälfte des Booklets mit
Werbung für andere "Das schwarze
Auge"-Produkte reserviert, sodass mehr Informationen über die Serie
knapp bemessen sind.
Fazit: Leider scheint die
erste Folge von "Das schwarze Auge"
noch nicht ganz ausgereift, ist aber im Ansatz ein wirklich gutes
Hörspiel.