Gespenster-Krimi – 15. Monster-Truck

Gespenster-Krimi – 14. Schattenschrei

Gespenster-Krimi – 13. Das Erbe der Blutbestie

Gespenster-Krimi – 12. Der gehörnte Abt

Gespenster-Krimi – 11. Das Tor zur Hölle

Gespenster-Krimi – 10. Die Rückkehr der Blutbestie

Gespenster-Krimi – 9. Tempel der Dämonen

Gespenster-Krimi - 8. Die Butbestie

Gespenster-Krimi – 7. Das Gruselkabinett

Gespenster-Krimi – 6. Erlösung

Gespenster-Krimi – 5. Das lebende Gemälde

Gespenster-Krimi – 4. Der Präparator

Gespenster-Krimi – 3. Hollywood-Horror

Gespenster-Krimi – 2. Teufelstochter

Gespenster-Krimi – 1. Mörderbäume


Gespenster-Krimi – 15. Monster-Truck



Erster Eindruck: Rasantes Road-Hörspiel

Auch die junge Punkerin Shalene weiß wohl, dass es gefährlich werden kann, von einem Trucker mitgenommen zu werden. Trotzdem fährt sie ein Stück mit Hank mit, nicht ahnend, dass dieser mit einer ziemlich ungewöhnlichen Fracht unterwegs ist. Die Situation eskaliert jedoch vollends, als eine skrupellose Diebesbande ihre Beute bei ihrer Flucht auf dem Truck verstaut – und natürlich zurückhaben will...

Den Begriff „Monster-Truck“ bezieht man wohl meist auf die Größe des Gefährts, beim Titel der 15. Folge der Neuauflage der „Gespenster-Krimis“ kann man aber bereits ahnen, dass es sich um eine eher wörtliche Deutung handelt. Damit hält die Handlung auch gar nicht lange hinter dem Berg und präsentiert schnell die Fracht von Trucker Hank. Dies geschieht in einer kleinen Rahmenhandlung um die eigentliche Geschichte um Shalene, welche dem Hörer gleich einen kleinen Vorgeschmack auf das Kommende gibt. Wer dann denkt, die Handlung würde sich fortan nur noch in vorgezeichneten und erwartbaren Rahmen bewegen, liegt jedoch deutlich daneben, es gibt immer wieder kleine und große Wendungen, die das Geschehen spannend halten. Dabei bewegt sich die Handlung wellenförmig, mal hat ein Charakter die Oberhand, mal ein anderer, im Laufe der Zeit wird immer wieder ein anderes Bild auf die Rollen geworfen. Der Gruselfaktor ist dabei nicht allzu hoch, eher sind es wieder einige Splatter-Szenen, die den übernatürlichen Ausdruck der Folge verfestigen. Und so entsteht eine kurzweilige und abwechslungsreiche Folge mit vielen prägnanten Szenen, die mir gut gefallen hat – auch wenn dem übernatürlichen Wesen ein Hauch Humor anhaftet und deswegen nicht ganz so unheimlich wirkt wie vielleicht gewünscht.

Andre Beyer ist in der Rolle des Hanl zu hören und schafft es, diese Figur sehr zwiespältig wirken zu lassen. Mal gütig und freundlich, mal skrupellos und kaltblütig weiß man nie so recht, was man von ihm halten soll. Rieke Werner hat mich als Shalene auch überzeugt, ihre rotzige und freche Art wirkt eher sympathisch als abstoßend, sodass sie eine interessante Figur schafft. Joachim Kerzel setzt seine jahrelange Erfahrung gekonnt ein, um Foley in seinen Szenen sehr präsent wirken zu lassen. Weitere Sprecher sind Wolfgang Bahro, Detlef Tams und Martin Sabel.

Auch akustisch hat mir „Monster-Truck“ gut gefallen, was insbesondere in der vielfältigen Geräuschkulisse begründet ist. So wirken die Szenen lebendig und eingängig, das mystische Wesen kommt gut zur Geltung und auch die Actionszenen sind gut umgesetzt. Auch Musik ist hier recht viel im Einsatz, was die Stimmung der Folge noch einmal deutlich verstärkt.

Das Cover zu dieser Folge ist sehr schlicht gehalten, zu sehen ist der titelgebende Truck, aus dem an allen Seiten unheilvoll die Tentakel herausragen Die Garfik wirkt sehr computeranimiert und trifft deswegen nicht so recht meinen persönlichen Geschmack, passt aber mit der düsteren Farbgebung und dem dunkelvioletten Balken am oberen Rand gut in die bisherige Covergalerie.

Fazit: Das Tempo dieser Folge ist recht hoch, immer neue Entwicklungen halten das Geschehen sehr spannend, auch wenn nur wenige Personen handeln. Die Dynamik, die sich zwischen den Charakteren entwickelt, ist interessant zu hören, auch das Konstrukt hinter der Folge kann überzeugen. Eine starke Folge der Serie!

VÖ: 23. Februar 2018
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-90-1


Gespenster-Krimi – 14. Schattenschrei



Erster Eindruck: Kein ruhiger Besuch auf dem Land...

Jade Glover kann als erfolgreiche Notfallchirurgin nur arbeiten, weil ihr Mann Dylan beruflich zurücksteckt und als Hausmann arbeitet. Auch als sie nach einer misslungenen Operation plötzlich Stimmen hört, sorgt sich Dylan um ihre Gesundheit. Da kommt die Einladung von Jades Mutter auf ihr etwas abseits gelegenes Landhaus gerade recht – auch wenn das Verhältnis der beiden ziemlich belastet ist...

Ein Vorteil an Hörspielreihen mit in sich abgeschlossenen Folgen ist, dass immer wieder andere Szenarien bedient werden können. Und während es beim Gespenster-Krimi in den letzten Folgen – gerade wenn es um die Blutbestie ging - eher actiongeladen zuging, setzt „Schattenschrei“ ganz auf eine unheimliche Atmosphäre und geht mehr auf die Charaktere ein. Zunächst wird in einer recht unappetitlichen Szene die vergebliche Operation beschrieben, mit den ersten unheimlichen Stimmen wird die Stimmung der Folge direkt angeheizt. Danach wird intensiv auf die Beziehungen eingegangen: Zwischen Jade und Dylan, aber auch die Mutter von Jade mit ihrer grantigen und abweisenden Art wird gut in Szene gerückt. Allerdings scheint es, als wollte Autor Martin Duschek hier etwas zu viel, denn es sind viele Elemente eingebaut, die an sich zwar unterhaltsam sind, aber die Handlung nicht wirklich voranbringen und auch keine entscheidende Rolle spielen. Zwischendurch werden dann auch weitere unheimliche Momente eingebaut, für meinen Geschmack gibt es etwas zu wenig Anhaltspunkte oder Hinweise auf die Hintergründe der übernatürlichen Stimmen, sodass die Auflösung dann überraschend kommt. Es gibt dabei nicht diesen Aha-Effekt, der einige Kommentare in einem anderen Licht erscheinen lässt, sondern wirkt etwas aufgesetzt. Doch unbestritten hat „Schattenschrei“ mit der mysteriösen Stimmung einen hohen Unterhaltungswert, was sich besonders im letzten Drittel niederschlägt.

Ulrike Stürzbecher ist in der Rolle der Jade Glover gut besetzt und verleiht ihre variable Stimme je nach vorherrschender Atmosphäre einen anderen Klang. Dabei bringt sie auch viele Feinheiten des Charakters zum Vorschein, was einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Sascha Rotermund ist als Dylan ebenso gut besetzt, der eine große Palette an unterschiedlichen Gefühlen glaubhaft darstellt. Luise Lunow bringt die kratzbürstige Georgina sehr eingängig zur Geltung und lässt ihre raue Stimme wunderbar kalt und abweisend klingen. Weitere Sprecher sind Otto Strecker, Karin Lieneweg und Claudia Lössi.

Die Geschichte ist im Grunde eher ruhig erzählt, sodass auch die akustische Umsetzung meist eher zurückhaltend eingesetzt ist. Das wirkt in sich eher stimmig und lässt die unheimlichen Stimmen, die akustisch leicht verzerrt sind, noch intensiver wirken. Auch die Geräusche und die Musik sind jedoch gut eingebaut und erzeugen eine gelungene Atmosphäre.

Natürlich ist auf dem Cover wieder der tiefviolette Rahmen zu sehen, der bereits die ursprüngliche Gespenster-Krimi geziert hat. Das eigentliche Motiv wirkt sehr mysteriös und passt dabei gut zur Stimmung der Handlung: Eine halbnackte Frau, die im Wasser zu liegen scheint, während sich von hinten eine Hand auf ihre Schulter legt.

Fazit: Auch wenn im Mittelteil einige Versatzstücke zu viel untergebracht sind, die sich nicht wirklich stimmig einfügen wollen, ist insgesamt eine unheimliche und stimmungsvolle Handlung entstanden. Besonders das Finale ist dabei sehr dramatisch umgesetzt und passt wunderbar zu der vorher aufgebauten Spannung.

VÖ: 8. September 2017
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-89-5


Gespenster-Krimi – 13. Das Erbe der Blutbestie



Erster Eindruck: Blutbestie, die dritte

Steve Dury hat als Blutbestie mit übernatürlichen Kräften und seiner Unsichtbarkeit für Angst und Schrecken gesorgt, sodass der englische Geheimdienst entschlossen hat, ihn aus seiner DNA neu zu erschaffen. Doch auch der Klon ist keinesfalls so leicht steuerbar, wie erhofft, sodass Dave Donovan wieder eingreifen und die Blutbestie erneut besiegen muss...

„Das Erbe der Blutbestie“ ist die mittlerweile dritte Folge der wiederauferstandenen Gespenster-Krimi-Reihe, setzt aber wieder an einem ganz anderen Punkt an und baut einen eigenständigen Spannungsbogen auf. Dabei wird zunächst einmal die Spezialeinheit des Geheimdienstes mit den dortigen Charakteren vorgestellt, so lernt man dann auch die zweite Hauptfigur der Folge, Caren Fellows, mit ihrer sehr eigenwilligen Vorgehensweise und der vorlauten Art kennen. Das ist recht kurzweilig erzählt, die Blutbestie selbst ist dabei eher eine Nebenfigur. Und dort gefällt sie mir auch deutlich besser als in den beiden vorigen Teilen, die oft eine Spur zu splatterig waren und die Blutbestie deutlich in den Mittelpunkt gerückt haben. Auch nach der Ankunft von Dave Donovan konzentriert sich die Handlung auf die Beziehung zwischen ihm und Caren, wobei kleine Anspielungen auf die ersten beiden Teile gut eingebaut sind. Die heftige Wendung der Handlung ist dann der sehr gelungene Kniff der Folge und hebt diese Produktion deutlich über die beiden Vorgänger. Diese Richtung hatte ich nicht erwartet und wirkt im Gesamtkonstrukt durchaus stimmig, sodass man die anderen kleinen Ungereimtheiten gut übersehen kann. Zum Schluss wird die Blutbestie dann mal wieder endgültig vernichtet und die Folge damit gelungen abgeschlossen.

Natürlich ist Mark Bremer wieder als Dave Donovan zu hören, und erneut verleiht er der Figur wieder seinen ganz eigenen Schliff, lässt ihn cool und abgeklärt, aber keineswegs gefühlskalt wirken. Sehr gut gefallen hat mir die wunderbare Anke Reitzenstein, die mit ihrer klaren Stimme und einem stets etwas ironischen Unterton als Caren Fellows für einige sehr gelungene Momente sorgt. Rüdiger Schulski ist als Sir Thomas Wallace zu hören und passt sich sehr gut an die harte und unheimliche Atmosphäre der Handlung an. Weitere Sprecher sind Sven Plate, Peter Lontzek und Otto Strecker.

Die Actionszenen treten hier mehr in den Hintergrund, sodass die Episode nicht mehr ganz so knallig und laut umgesetzt ist wie die beiden vorigen Folgen über die Blutbestie. Das tut der Handlung sehr gut, da sich die Handlung mit den stimmig eingebauten Geräuschen und der Musik eher im Hintergrund mehr auf die Dialoge und die Entwicklung der Handlung fokussiert.

Die beiden rot glügenden Augen der Blutbestie mit den schlitzförmigen Pupillen schweben über dem Glockenturm Big Ben, einem der Wahrzeichen der britischen Hauptstadt, und stellen so die Bedrohung durch die Blutbestie gekonnt dar. Auch der wolkenverhangene und dunkle Nachthimmel passt sehr gut dazu, während im Booklet wieder alle Mitwirkenden übersichtlich aufgelistet sind.

Fazit: Die dritte Folge der Blutbestie schlägt noch einmal in eine ganz andere Kerbe und setzt noch einmal an einem anderen Punkt an. Der britische Geheimdienst mit seinen Agenten und eine unerwartete Wendung verleihen der Geschichte eine ganz andere Note, die sich spannend weiterentwickelt. Der stärkste der drei Teile!

VÖ: 23. Juni 2017
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-60-4


Gespenster-Krimi – 12. Der gehörnte Abt



Erster Eindruck: Atmosphärisches Intro, ungewöhnliches Ende

Ein Arztbesuch bringt dem jungen Daniel Gewissheit: Der Krebs ist zurückgekehrt, die Heilungschancen liegen bei Null. Ein paar Monate hat er noch zu leben, und diese möchte er gemeinsam mit dem befreundeten Aaron und Lucia verbringen. Gemeinsam fahren die von ihrem Vater tyrannisierten Geschwister mit ihm in ein spanisches Waldgebiet, wo sie auf eine mekrwürdige Nonne treffen...

Wer die obige Beschreibung der Handlung zum zwölften Gespenster-Krimi gelesen hat, wird sich wohl fragen, wo die sonst so typischen übernatürlichen Elemente in der Handlung untergebracht sind. Tatsächlich werden die ersten Minuten dafür genutzt, die Charaktere und ihre sehr spezielle Situation ausführlich vorzustellen, und um den Hörer dennoch nicht allzu lang auf das Aufkommen von Spannung warten zu lassen, wurde zunächst eine kleine Szene vorangeschaltet, in der das Böse zu Hören ist – ein gelungener Startschuss. Und auch danach sind durch unterschiedliche Handlungsstränge interessante Aspekte enthalten, denn nicht immer ist sofort klar, wie alles zusammenhängt. Das Grauen baut sich langsam auf und steigert sich dann immer weiter, doch die Handlung wirkt manchmal etwas konfus – immer wieder muss man sich auf eine neue Situation einstellen, was einem nicht immer leicht gemacht wird. Später, wenn man dem Geheimnis auf die Spur gekommen ist, steht noch ein sehr packendes Finale an, das anders ausgeht, als man es vielleicht erwarten würde. Und so ist eine insgesamt sehr gute Folge der Gespenster-Krimis entstanden – und das trotz des etwas merkwürdigen Titels.

Christian Zeiger ist in der Rolle des Daniel gut besetzt, er kann sowohl die anfänglichen Szenen um seine Krebserkrankung sehr ausdrucksstark darbieten, als auch den späteren Horror mit seiner Stimme sehr gekonnt einfangen. Die großartige Luise Lunow setzt mit ihrem knarzigen Klang wieder viele Akzente und lässt ihre Szenen sehr eindringlich wirken. Als Erzählerin wurde Alexandra Lange ausgewählt, die sich auch hier zurückhält und mit leiser, bedrohlicher Stimmung für spannende Momente sorgt. Weitere Sprecher sind Sven Plate, Luise Wietzorek und Karin Lieneweg.

Andy Muhlack ist für die Musik dieser Folge verantwortlich, welche er gut an den Spannungsbogen der Handlung angepasst hat. So gibt es während der ersten Szenen nur einige zurückhaltende Melodien, im späteren Verlauf aber dramatischere Momente, die sehr gut akustisch untermalt werden. Dafür sorgen auch wieder zahlreiche Geräusche, die auch mal etwas lauter sein dürfen.

Der gehörnte Abt ist nicht nur der Titel des Hörspiels, sondern natürlich auch auf dem Cover abgebildet. Sein Gesicht ist nicht zu sehen, sondern genretypisch unter einer weiten Kapuze verborgen. Die Hörner werden durch durchscheinende Schatten angedeutet, die dunklen Flügel an seinem Rücken sind da schon prägnanter. Im Inneren gibt es die üblichen Angaben und viel Werbung für weitere Produktionen der beiden Label.

Fazit: Der Aufbau der Folge ist ungewohnt, da viel Wert auf eine ausführliche Vorstellung der Charaktere gelegt wird. Doch alles fügt sich gut und kurzweilig zusammen, zumal die verschiedenen Handlungsstränge für eine dynamische Wirkung sorgen. Das letzte Drittel ist das stärkste, insbesondere das packende Finale ist positiv hervorzuheben.

VÖ: 17. März 2017
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-50-5


Gespenster-Krimi – 11. Das Tor zur Hölle



Erster Eindruck: Grausame Dämonen und apokalyptische Momente

Padre Manzoni wird vom Vatikan in einer heiklen Misson nach Jerusalem ausgesendet, um dort seltsame Vorgänge in einem vorchristlichen Tempel zu untersuchen. Ihm zur Seite steht die Archäologin Christine Hammond, doch noch bevor die beiden aufeinander treffen wird Manzoni von den Mächten der Hölle gejagt...

Ein Hörspiel mit dem Genre Horror zu beschreiben, gibt zwar immer eine grobe Richtung vor, doch innerhalb dieses Genres gibt es noch zahlreiche Facetten, die es auszuloten gilt. Ein wenig hat es sich dies die Neuauflage der Gespenster-Krimis zur Aufgabe gemacht, all diese Unterkategorien auszuloten, sodass dem Hörer in der elften Folge wieder eine ganz neue Szenerie präsentiert wird. Hier wird es dämonisch, denn nichts geringeres als der Kampf gegen die finsteren Mächte der Hölle steht im Mittelpunkt. Zunächst lernt man die Hauptfigur Padre Manzoni und seinen Auftrag kennen, danach steigert sich das Tempo immer weiter – ebenso wie die Bedrohung des Geistlichen und seiner Mitstreiterin. Das ist sehr intensiv in Szene gesetzt, wobei die Gewaltszenen sehr explizit geschildert werden und dem Hörer keinen Raum für Phantasie gelassen wird. Das ist teilweise schon sehr deftig und splatterig, als Film würde definitiv ein roter Aufkleber mit dem Aufdruck „ab 18“ aufgeklebt werden. Das trifft vielleicht nicht jedermans Geschmack, lenkt aber auch nicht allzu sehr von der gut strukturierten und spannenden Handlung ab. Besonders gegen Ende wird ein dämonisches Feuer entfacht, dem man sich kaum entziehen kann und das ein offenes Finale bietet, das eben nicht alles aufklärt und den Hörer im Ungewissen lässt – sehr gelungen. Die kleinen Spitzen gegen die katholische Kirche, die ein Horrorhörspiel mit geistlichem Hauptcharakter scheinbar zwingend mit sich bringt, hätte man zwar auch weglassen können, stören aber auch nicht weiter. Wer auch die übrigen Folgen der Serie im Ohr hat, wird zudem mit einigen Querverweisen zu einer früheren Episode belohnt, die sich erst im Laufe der eit offenbaren. Aber auch solo macht „Das Tor zur Hölle“ insgesamt eine gute Figur.

Markus Pfeiffer spricht die Hauptrolle des Padre Manzoni mit viel Nachdruck und kann den Hörer so schnell an seine Figur und die Handlung binden, zeichnet den Spannungsbogen der Geschichte auch stimmlich nach und punktet mit einem sehr guten Timing. Auch Jennifer Böttcher hat mir als Christine Hammond gut gefallen, ihre klare Stimme passt gut in die düstere Szenerie und setzt gekonnt Akzente. Katharina von Keller ist in der Rolle der Esther sehr gut aufgehoben, sie bringt viel Dramatik mit. Weitere Sprecher sind Jürgen Holdorf, Pascal Finkenauer und Robert Missler.

Auch die Produktion der Folge kann sich wieder hören lassen, Musik und Geräusche sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Besonders die vielen Effekte sorgen für die passende Stimmung und sind in ihrer Lautstärke in den passenden Situationen sehr präsent. Die Musik ist sehr gut an die einzelnen Szenen angepasst und sorgen für viel Düsternis.

Sehr ansehnlich ist das Cover zu dieser Folge gelungen. Als Motiv wurde ein gehörnter Dämon gewählt, der inmitten eines Feuerkreises steht. Spitze Felszacken, weitere höllische Wesen und mystische Zeichen ergänzen das stimmige Gesamtkonzept. Im Inneren des Booklets sind nicht nur alle wichtigen Produktionsinformationen aufgeführt, sondern auch ein kleines Interview mit den Autoren der Folge.

Fazit: Nach der Vorstellung des Paters entwickelt sich schnell eine spannende Handlung, die sich immer weiter zu steigern weiß und dämonische Motive mit einigen Splatterszenen kombiniert. Das ist sehr stimmig umgesetzt und sorgt für eine sehr bedrohliche Stimmung. Besonders das offene Ende hat mir sehr gut gefallen.

VÖ: 13. Januar 2017
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-49-9


Gespenster-Krimi – 10. Die Rückkehr der Blutbestie



Erster Eindruck: Steve Dury ist wieder unterwegs

Zwei Jahre ist es her, dass die Blutbestie Holsworthy in Angst und Schrecken versetzt hat. Nun versucht der Bürgermeister, Profit aus der Tragödie zu ziehen und stellt den im Moor versteinerten und grausam entstellten Körper von Steve Dury im örtlichen Museum aus – ganz zum Unbehagen von Alice Flack und Dave Donovan, die sich noch bestens an die schrecklichen Ereignisse erinnern können...

Die Umsetzung alter Gruselromanhefte, aber auch einiger selbst verfasster Geschichten, das ist das Konzept der Gespenster-Krimis, die in Zusammenarbeit von Contendo Media und Audionarchie entstehen. Folge zehn bringt ein Novum mit ein, denn zum ersten Mal wird eine vorige Folge fortgesetzt: „Die Rückkehr der Blutbestie“ Steve Dury ist das Thema der Episode, die mit besser als die ursprüngliche Geschichte gefallen hat. Denn mit Alice und Dave sind gleich zwei Figuren wieder mit dabei, deren Geschichte deutlich konsequenter erzählt wird, die Handlung ist nicht mehr ganz so sprunghaft. Sicherlich gibt es auch hier eine Vielzahl von Szenen, die nicht von den beiden handeln, zuverlässig kehrt man aber immer wieder zu den beiden zurück. Wie nicht anders zu erwarten wird Dury erneut zum Leben erweckt und beginnt seinen neuen Schreckensfeldzug ind Holsworthy. Das ist wieder blutig, wieder brutal, und ja, auch wieder trashig. Doch die Handlung wirkt etwas gestraffter und setzt präzise Highlights, besonders in einer der letzten Szenen an einem See kommt richtig Spannung auf. Lediglich die eingebaute Liebesgeschichte will nicht so recht in die Handlung passen und wirkt ob der schrecklichen Ereignisse auch nicht sehr nachvollziehbar.

Merete Brettschneider ist wieder als Alice zu hören, ihre sanfte Stimme bildet einen interessanten Kontrast zu der rauen Atmosphäre, was sie gekonnt durch ihre facettenreiche Ausdrucksweise unterstreicht. Auch Mark Bremer macht wieder als Dave Donovan einen sehr guten Eindruck, seine harte Art und das coole Auftreten verleihen der Handlung eine ganz eigene Note. Julia Fölster dreht als Prudence herrlich auf und sorgt für einige eindrucksvolle Momente. Weitere Sprecher sind Gerrit Klein, Daniel Welbat und Anita Hopt.

Die akustische Umsetzung der Geschichte ist wieder prägnant gelungen und unterstützt die Sprecher gerade in den dramatischeren Momenten mit vielen, auch mal etwas lauteren Geräuschen. Die Actionszenen stehen so im Mittelpunkt der Handlung und bekommen einen sehr lebendigen Ausdruck. Doch auch die eingesetzte Musik kann den Spannungsbogen der Handlung nachzeichnen.

Die Blutbestie ist hier nicht als Großaufnahme wie beim vorigen Cover, sondern in schwarze Silhouette zu sehen, die von einem hellweißen Lichtkegel von hinten beleuchtet wird. Lediglich die rot glühenden Augen heben sich von dem Körper mit den langen, dünnen Gliedmaßen ab. Ergänzt wird dieses gelungene Titebild durch einige kahle Äste, die in die Szenerie ragen.

Fazit: Diese Fortsetzung gefällt mir etwas besser als der Vorgänger, da die Handlung deutlich gestrafft ist und in einem gelungenen Spannungsbogen die Jagd auf die Blutbestie nachzeichnet. Einige prägnante Momente und deutlich präsentere Charaktere runden das Ganze ab.

VÖ: 23.September 2016
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-48-2


Gespenster-Krimi – 9. Tempel der Dämonen



Erster Eindruck: Bedrohliches aus Indien

Eine Gruppe amerikanischer Reporter ist eigentlich für eine gewöhnliche Reportage nach Indien gefahren, doch als sie eine Frau beobachten, die von einem wütenden Mob gesteinigt werden soll, wendet sich das Blatt. Von nun an sind die drei auf der Spur eines unheimlichen Sektenführers, der mächtige Dämonen heraufbeschwört und so die Herrschaft an sich reißen will...

Für den Neustart der Gespenster-Krimis, die in Kooperation von Centendo Media und Audionarchie entstehen, werden neben eigens geschriebenen Skripten auch gern alte Heftromane vertont. So steckt hinter der neunten Folge „Tempel der Dämonen“ niemand anderes als Earl Warren, der mittlerweile über 900 Geschichten zu Papier gebracht hat. Die fremdartige indische Kultur fließt hier treffend in die Handlung ein, was gleich zu Beginn für intensives Flair sorgt. Zunächst ist die Geschichte auch interessant gehalten und setzt einige stimmungsvolle Szenen an den Beginn, doch späte droht die Handlung, sih zu verlieren. Ich hatte den Eindruck, als wolle man zu viele Geschichten in einer erzählen, sodass insgesamt ein eher wirrer Eindruck entsteht. Das fordert dann auch einiges an Konzentration, um der Handlung wirklich folgen zu können, leider gibt es am Ende nicht diesen einen gelungenen Moment, den Clou, der alles stimmig zusammensetzt. Sicherlich gibt es viele stark inszenierte Momente, in denen der Grusel wirklich gut funktioniert, in denen die Bedrohung durch die Spinnendämonen Gänsehautschauer verursacht, doch die Geschichte hat leider nicht meinen Geschmack treffen können und driftet zu häufig ab.

Jaron Löwenberg ist als Harry Bannister, einer der Reporter aus den USA, zu hören. Er agiert professionell und setzt die verschiedenen Szenen gekonnt und mit Nachdruck um, sodass sich der sich steigernde Horror auh auf den Hörer überträgt. Nina Goldberg spricht seine Kollegin Sue Clayton mit viel Elan, auch sie zeichnet den Spannungsbogen der Geschichte gekonnt mit ihrer Stimme nach. Erzähler Hartmut Neugebauer macht seine Sache sehr ordentlich, er bringt mit seiner ruhigen Art etwas Ordnung in die Handlung und setzt seine Passagen gekonnt in Szene. Weitere Sprecher sind Michael-Che Koch, Bodo Wolf und Till Hagen.

In Sachen Akustik wurde wieder eine sehr dichte und stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt, die die Ereignisse lebendig und mit viel Schwung umsetzt. Dafür wurden insbesondere viele Geräusche eingesetzt, die mal als Hintergrundkulisse, mal prägnant im Vordergrund die Szenen lebendig gestalten. Die Musik ist natürlich mal wieder düster und gut an die Geschichte angepasst worden.

Eine riesige, behaarte Spinne mit rötlichem Fell bedeckt ist auf dem Cover zu sehen, die auf felsigem Untergrund in der stimmungsvollen Abenddämmerung krabbelt, den zahnbewährten Mund gefletscht - was hübsch bedrohlich wirkt. Die restliche Gestaltung ist übersichtlich, im Inneren des kleinen Booklet gibt es einige Ausblick auf andere Produktionen der Labels.

Fazit: Eine Folge mit viel Flair und einer dichten und düsteren Stimmung, leider wirkt die Geschichte aber etwas ausgefranst und will zu viel Dinge auf einmal erzählen. So wirkt der Verlauf etwas konfus, was sich erst gegen Ende wieder etwas legen kann. So kann diese Folge leider nicht mit anderen guten Episoden der Serie mithalten.

VÖ: 1.Juli 2016
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-47-5


Gespenster-Krimi - 8. Die Butbestie



Erster Eindruck: Angriffe aus dem Nichts

Nach einigen Versuchen an Tieren will es der Wissenschaftler Professor Flack endlich wagen und auch versuchen, einen Menschen unsichtbar zu machen. Steve Dury, sein Assistent, stellt sich als Versuchsobjekt zur Verfügung und kämpft zugleich gegen die letzten Bedenken seines Mentors an. Doch schon kurz nach dem Start des Experiments ist klar, dass es kein gutes Ende nehmen wird...

Die gemeinschaftliche Kooperation der beiden engagierten Labels Contendo Media und Audionarchie hat die erfolgreiche Grusel-Serie „Gespenster-Krimi“ hervorgebracht, die in sich abgeschlossene Geschichten erzählt und dabei immer wieder ganz unterschiedliche Ansatzpunkte und Motive enthält. Auch die achte Folge „Die Blutbestie“ bedient wieder ein anderes Genre des Horrors und setzt insbesondere auf blutige Actionszenen. Dazu wird in der oben beschriebenen Eingangsszene die titelgebende Blutbestie geschaffen, gleich danach geht es auch schon mit dem Kampf gegen die Bedrohung weiter. Gut beschrieben ist die Angst und die aufkommende Panik, die bei den Bewohnern des kleinen Ortes entsteht. Dabei konzentriert sich die Handlung nicht auf eine einzelne Person, sondern springt zwischen verschiedenen Charakteren. Was zwar Dynamik in die Geschichte bringt, sorgt leider auch dafür, dass man keine wirkliche Bindung zu den Figuren aufbauen kann und diese allesamt recht eindimensional und konstruiert wirken. Das gleiche gilt auch für die Handlung an sich, die von einer Actionsequenz auf die nächste schwenkt und zu sprunghaft, zu unstet wirkt, um wirkliche Spannung aufkommen zu lassen. Das trifft leider nicht meinen persönlichen Geschmack, ist aber wieder sauber produziert und dürfte weiterhin viele Horror-Fans ansprechen.

Martin Sabel ist in der Hauptrolle des Steve Duty zu hören, der sowohl den anfänglichen engagierten Wissenschaftler als auch die blutrünstige Bestie mit röchelnden Lauten zum Besten geben kann. Merete Brettschneider, die Steves Freundin Alice spricht, legt viel Emotion in ihre Stimme und bringt ihre weiche Stimme dabei sehr gut zur Geltung. Mark Bremer ist als Dave Donovan zu hören, der die Blutbestie mit Feuereifer jagt. Seine raubeinige Art passt zwar gut in die Atmosphäre der Handlung, ist aber auch etwas zu flach geraten. Weitere Sprecher sind Wolfgang Hartmann, Joachim Tennstedt und Traudel Sperber.

Akustisch werden die Actionszenen besonders hervorgehoben und mit dramatischer Musik und lauten Geräuschen und Sounds unterlegt. Das ist in sich sehr stimmig umgesetzt und fügt sich zu einer düsteren, eingängigen Atmosphäre zusammen. Die Abmischung ist dabei sauber gelungen, trotz geräuschvollem Hintergrund sind alle Dialoge sehr gut verständlich.

Die Blutbestie ist auf dem Cover abgebildet, allerdings nur von Stirn bis zum Oberkiefer. Durch die rot glühenden Augen, die spitzen Reißzähne, die flache Nase und die grüne Hautfärbung wird ein reptilienhafter und boshafter Ausdruck erzeugt, der sehr gut mit der Stimmung der Geschichte korrespondiert.

Fazit: Die Geschichte wird dynamisch und abwechslungsreich erzählt, wobei aber durch fehlende Bezugspersonen und eine zu eindimensionale Handlung keine wirkliche Bindung bei mir entstanden ist. So bleibt die Folge leider zu flach und konnte mich nicht so sehr mitreißen wie die vorigen Folgen der Serie.

VÖ: 6.Mai 2016
Label: Contendo / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-42-0


Gespenster-Krimi – 7. Das Gruselkabinett



Erster Eindruck: Unheimliches vom Rummelplatz

Für eine Gruppe von Jugendlichen sollte es ein vergnüglicher Abend auf dem Rummelplatz werden, doch aus einem unheimlichen Spiegelkabinett verschwindet die Tochter von Paul Natier. Er stellt selbst Nachforschungen und und trifft dabei auf den Magier Professor Mephisto, der mit seiner Zaubershow und den darin auftretenden Katzenmonstern für Aufsehen sorgt...

Gespenster-Krimi ist aufgrund der in sich abgeschlossenen Folgen mit unterschiedlichen Charakteren sehr variabel und nutzt diesen Vorteil immer wieder, um eine Vielzahl von verschiedenen Szenarien zu erschaffen. Auch Folge sieben „Das Gruselkabinett“ sorgt deswegen schon in der ersten Szene für eine düstere und unheimliche Stimmung, die sich durch die gesamte Folge zieht. Dabei ist der Rummelplatz als Hauptschauplatz sehr gut gewählt, die meisten Szenen spielen sich hier ab und werden von der vorherrschenden bedrückenden Stimmung geprägt. Die Geschichte ist dabei sehr solide erzählt, wobei bekannte Themen des Genres geschickt variiert werden – es gibt eine geheimnisvolle und undurchsichtige Dame, einen offensichtlichen und bösartigen Gegenspieler, einige Überraschungen und ein spektakuläres Finale. Das baut sich stimmig zusammen und kann die Spannung über die gesamte Geschichte halten, sodass wieder eine hörenswerte Produktion vorliegt.

Daniel Wandelt ist als Paul Natier zu hören, der mit seinem lebendigen und prägsamen Ausdruck eine gelungene Hauptfigur abgibt und in jeder Szene eine glaubhafte Leistung abliefert. Till Hagen geht in der Rolle des bösartigen Antagonisten wieder voll auf, setzt den Professor Mephistio mit diabolischer Ausstrahlung und viel Druck in der Stimme um. Arianne Borbach gibt als Brigitte Descart die geheimnisvolle Fremde, auch in ihrem Klang schwingt immer ein Hauch des Mysteriösen mit. Weitere Sprecher sind Uve Teschner, Julia Fölster und Luise Lunow.

Die atmosphärische Gestaltung von „Das Gruselkabinett“ ist sauber und stimmungsvoll gelungen, sodass die einzelnen Szenen ihre Wirkung entfalten können. Dabei geht es ziemlich düster und bedrückend zu, besonders die Szenen in der Zaubershow von Professor Mephisto mit den dräuenden Klängen im Hintergrund und der hallenden Stimme haben bei mir Eindruck hinterlassen.

Ein alter, mit zahlreichen Ornamenten verzierter Spiegel in einer Metallhalterung ist als Motiv für diese Folge gewählt worden. In diesem ist eines der grausigen Katzenmonster zu sehen, das mit seinen Krallen aus dem Spiegel greift und sein Maul weit aufgerissen hat. Die Stimmung des Hörspiels wird dabei gut aufgegriffen und passt gut zu den bisherigen Titelmotiven.

Fazit: Diese Folge baut ganz auf eine düstere und beklemmende Atmosphäre, die ganz im Stil eines amerikanischen Horrorfilms auf einem Rummelplatz angesiedelt ist. Der teuflische Gegenspieler und eine undurchsichtige Frau bringen Schwung in die Handlung, die sehr gekonnt bekannte Motive variiert.

VÖ: 18.März 2016
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-41-3


Gespenster-Krimi – 6. Erlösung



Erster Eindruck: Zwischen Wahn und Wirklichkeit

Es sollte ein neues, ruhigeres Leben für das junge Ehepaar Wood werden, die in Freeport das Haus einer verstorbenen Tante geerbt haben und dort noch einmal neu durchstarten wollen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft erhält Jessica einen beängstigenden Anruf – von einem Mann, der sie anscheinend beobachten kann. Und schon bald hört sie Geräusche im Haus, die auf einen Eindringling schließen lassen...

Zugegeben, das Grundkonstrukt der Handlung des sechsten „Gespenster-Krimi“ nach der gemeinsamen Reaktivierung durch Contendo Media und Audionarchie klingt recht klassisch, ähnliche Konstellationen gab es schon einige male zu hören. Doch wie schnell sich hier Spannung aufbaut und wie lange sie sich hält, ist schon sehr beachtlich. Bereits in der ersten Szene wird für Gänsehaut gesorgt, denn statt erst einmal die Charaktere und die Grundsituation zu erklären, wird direkt in die Handlung gestartet. Dass sich der Rest erst im Laufe der Folge ergibt, steigert die Spannung nur noch mehr, denn in der Vergangenheit liegt einiges verborgen, was es zu entdecken gibt. Sehr gelungen finde ich auch, dass der mysteriöse Anrufer auch sogleich in Erscheinung tritt, die Bedrohung wirkt so sehr real und greifbar, statt sich über einige Szenen aufzubauschen. So wird das Spannungsniveau von Anfang an sehr hoch gelegt und lässt während der gesamten Laufzeit nicht nach – im Gegenteil. Je mehr ich von den Hintergründen erfahren habe, desto gefesselter war ich, desto mehr hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Lediglich die letzte Szene konnte mich nicht so recht überzeugen, die plötzliche Wandlung habe ich dem Charakter nicht ganz abgekauft. Doch das ist jammern auf sehr hohem Niveau, denn hier liegt eine tadellose, sehr spannende Folge vor, die richtig gut gelungen ist.

Annina Braunmiller-Jest ist in der Hauptrolle der Jessica zu hören und macht ihre Sache ganz hervorragend. Angst, Verzweiflung, Panik und Unsicherheit, aber auch Kampfgeist kommen sehr gut zur Geltung und werden von ihr mit viel Energie umgesetzt. Ihr Mann Brandon wird von Viktor Neumann gesprochen, der mit seiner ruhigen, zweifelnden Art immer wieder Verunsicherung beim Hörer hervorrufen kann und eine sehr gelungene Leistung abliefert. Gerald Paradies sorgt für einige sehr eindringliche Momente und passt mit seiner tiefen Stimme bestens in die sehr gruselige Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Sascha Rotermund, Konrad Bösherz und Holger Löwenberg.

Die Umsetzung des Hörspiels ist nicht nur technisch sauber, sondern auch sehr atmosphärisch geworden. Dabei werden Geräusche nur recht wenig und sehr gezielt eingesetzt, entfalten dann aber ihre volle Wirkung. Richtig gut ist insbesondere aber die Musik, die sehr vielfältig und stimmungsvoll ist, auch während einiger Dialoge sorgt sie dabei für die richtige Gänsehaut-Atmosphäre.

Im Mittelpunkt des Cover steht ein Unheil verkündender Rabe, den ich nicht unbedingt mit der Handlung in Einklang bringen kann, der aber sehr stimmig in Szene gesetzt wurde. Erdige Töne dominieren dabei und werden durch eine ansehnliche Hintergrundgestaltung hervorgehoben, während der klassisch anmutende Schriftzug nebst dunkelviolettem Balken auch schon bei den vorigen Folgen eingesetzt wurde.

Fazit: „Erlösung“ spielt mit den Eindrücken des Hörers, führt ihn immer wieder auf falsche Fährten, lässt an der Titelheldin zweifeln und setzt von Anfang an viel Spannung ein. Das ist sehr gelungen und wird durch lebendige Charaktere und eine große Portion Düsternis unterstrichen – eine hervorragende Folge, die mich absolut packen konnte.

VÖ: 8.Januar 2016
Label: Contendo Media / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-15-4


Gespenster-Krimi – 5. Das lebende Gemälde



Erster Eindruck: Unheilvolles aus einem italienischen Palazzo

Die alteingesessene italienische Familie De Simone bekommt von einem ihnen unbekannten Maler sein letztes Gemälde vererbt, das er kurz vor seinem Selbstmord fertig gestellt hat. Doch schon kurz nachdem das Bild einer Schlachtszene in der heimischen Galerie einen Platz gefunden hat, ereignen sich die ersten merkwürdigen Ereignisse, in die auch der Amerikaner Mark Saxon wegen seiner Beziehung zur Tochter des Hauses hineingezogen wird...

Mit „Gespenster-Krimi“ hat Contendo Media neben seiner Thriller-Serie „Mord in Serie“ eine weitere Reihe in seinem Programm etabliert, die mit in sich abgeschlossenen Geschichten und wechselnden Charakteren ganz unterschiedliche Ansätze erlaubt. Dieses Spiel mit vielen Facetten des Genres tritt auch in der fünften Folge „Das lebende Gemälde“ zu Tage, denn statt wie in der vorigen splatterigen Folge wird hier eindringlicher Grusel in einer sehr runden Geschichte geboten. Dank der stimmungsvollen Introszene, in der der Wahn des Malers sehr gelungen angedeutet wird, ist die Richtung der Handlung schnell klar, dennoch werden zahlreiche Überraschungen geboten. Der nachfolgende Aufbau ist erst einmal recht ruhig und dient der Vorstellung der Charaktere, wobei Mark Saxon und seine Verlobte Paola im Vordergrund stehen. Schnell sind dann die ersten mysteriösen Ereignisse zu verzeichnen, die sich immer mehr verdichten und für viele sehr gelungene Momente sorgen. Da braucht man schon etwas Aufmerksamkeit, da die Handlung recht komplex ist und einige Nebenarme beinhaltet, die es nicht zwingend gebraucht hätte, die aber für eine sehr dichte Stimmung sorgen. Neben den eindrucksvoll inszenierten Todesszenen bleibt dabei besonders eine der letzten Szenen mit einer sinistren Seance in Erinnerung, die mit überraschend wenigen akustischen Stilmitteln noch lange nachhallt. Auch der ungewöhnliche und offene Abschluss der Handlung ist sehr gut gelungen. „Das lebende Gemälde“ hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist für mich die bisher beste Folge der Reihe.

Rainer Fritzsche Ist in der Hauptrolle des Mark Saxon zu hören. Seine Stimme hat viel Aussagekraft, sodass er die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann, in den entscheidenden Momenten nimmt er sich aber auch zurück und lässt anderen den Vortritt. Yvonne Greitzke spricht seine Freundin Paole de Simone, vom anfänglichen leichten Grusel bis hin zur späteren Panik der jungen Frau kann sie deren Entwicklung gekonnt nachzeichnen. Trotz seines kurzen Auftritts ist mir Jürgen Thormann als Familienoberhaupt Umberto De Simone im Gedächtnis geblieben, seine anfänglich resolute Art und die eindringliche Todesszene erhalten durch ihn eine ganz besondere Wirkung. Auch die restliche Besetzung wurde mit sehr engagierten und hochkarätigen Stimmen besetzt, unter anderem sind Rita Engelmann, Frank Felicitti und Lutz Mackensy zu hören.

Die Sprecher werden in ihrer Wirkung durch eine sehr gelungene akustische Umsetzung unterstützt, die sich jedoch eher zurückhält und wenige, dafür umso effektvollere Momente bietet. Dann dürfen die Geräusche auch mal etwas lauter sein, sodass diese gut zur Geltung kommen. Musikalisch wird eine stimmungsvolle Szenerie aufgebaut, die besonders in der Introszene sehr eingängig wirkt.

Das Cover zeigt eine entstellte Fratze, den lippenlosen Mund mit den krummen Zähnen weit aufgerissen, aus Mund- und Augenhöhle in einem gespentischen Rot scheinend, sonst aber im Dunkeln belassen – das Cover zur Folge gefällt mir zwar gut und fällt aus, passt aber nicht hundertprozentig zur Handlung. Wie immer sind im Inneren bei Contendo Media die wichtigsten Produktionsinformationen, aber keine kleinen Extras zu finden.

Fazit: „Das lebende Gemälde“ steckt voller Kraft, voller Ausdruck und voller guter Einfälle. Über viele Nebenarme erstreckt sich eine komplexe und wirkungsvolle Geschichte, die schon bei der unheimlichen Introszene den Hörer in ihren Bann ziehen kann und auch später dabei nicht nachlässt. Sehr hörenswert!

VÖ: 6.November 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-14-7


Gespenster-Krimi – 4. Der Präparator



Erster Eindruck: Blutiges Gemetzel und düstere Atmosphäre

Es soll eine neue Art von Reality-Show werden, für die sechs Schauspieler auf ein abgelegenes Jagdschloss ziehen. In der Hoffnung, an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen, wollen sie den Zuschauern unter den Augen des strengen Regisseurpaares ein wahres Grusel-Spektakel bieten. Dch schon bald wendet sich das Blatt, und die Gruppe wird wird von dem „Präparator“ angegriffen...

Contendo und Audionarchie haben die Lübbe-Grusel-Reihe „Gespenster-Krimi“ wieder aufleben lassen, dabei präsentieren sie neben einigen Geschichten aus Heftromanen auch eigens verfasste Handlungen. So können neue Impulse gesetzt werden, wie auch die vierte Folge „Der Präparator“ zeigt. In der heutigen Zeit angesiedelt werden zuerst die sechs Hauptcharaktere vorgestellt – mit einem ziemlichen Seitenhieb auf die heutige TV-Landschaft. Hier sind zahlreiche Querverweise zu finden, auch auf andere Hörspielproduktionen, was ziemlich witzig geraten ist. Leider sind die Personen etwas flach geraten, obwohl man sich viel Zeit für die Vorstellung nimmt, sind diese mit zahlreichen Klischees beladen. Nach deren Ankunft in dem düster wirkenden Schloss breitet sich dann eine bedrohliche Stimmung aus, die von der blutigen Introszene ausgeht und bald eine packende Szenerie erzeugt. Dabei wird mal wieder eine andere Facette des Horror-Genres beleuchtet, die bisher in Hörspielen eher wenig präsent ist. Man sollte daher schon einen Hang zum Splatter haben, zu brutalen und grausamen Momenten, dann ist „Der Präparator“ aber wegen seines hohen Tempos und der dichten Atmosphäre sehr gelungen.

Bei den Stimmen ist eine gelungene Mischung aus bekannten Stimmen und engagierten neuen Sprechern zu hören. Ich habe mich sehr über die wunderbare Uschi Hugo gefreut, die mit ihrem ganz speziellen Klang gelungene Akzente setzt und besonders in den dramatischeren Szenen punkten kann. Bodo Wolf ist als Frank zu hören, auch er macht einen sehr soliden Eindruck und geht gut auf die unterschiedlichen Stimmungen der Handlung ein. Rainer Fritzsches intensive Stimme sorgt in seinen Szenen für eine eindringliche Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Rita Engelmann, Jaron Löwenberg und Tanja Dohse.

Akustisch wird eine sehr saubere Leistung abgeliefert, schon in der Introszene wird vielen Geräuschen, eingängiger Musik und gelungenen Effekten eine sehr düstere Atmosphäre geschaffen. Dies setzt sich später fort, die einzelnen Szenen sind authentisch und abwechslungsreich umgesetzt, wobei besonders die Splatterszenen für viel Aufmerksamkeit und Drive sorgen.

Eine metallene Halbmaske, die die untere Hälfte eines Gesichts bedecken soll und unweigerlich Assoziationen zu einem bekannten Film weckt, steht im Mittelpunkt des Covers, die darauf befindlichen Blutflecken sind auch auf den Werkzeugen im Hintergrund zu sehen. Im Booklet findet sich zudem ein kleine Interview mit Autor Markus Duschek, der seine Sicht auf das Horror-Genre im Hörspiel thematisiert.

Fazit: „Der Präparator“ bedient eine andere Facette des Horrorhörspiels und ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Viel Blut, Gewalt und Action stehen hier im Vordergrund, was nach der ausführlichen Charaktervorstellung sehr temporeich und dynamisch umgesetzt wurde. Lediglich die Charaktere bleiben etwas blass und können sich nicht so recht entfalten.

VÖ: 2.Oktober 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-13-0


Gespenster-Krimi – 3. Hollywood-Horror



Erster Eindruck: Tod am Filmset

Wirklich zufrieden ist Ryan Swann mit seiner Rolle in dem Billig-Horrorstreifen über den Serienmörder Gordon Gloom nicht, doch bessere Angebote sind nicht in Sicht. Und so verwandelt er sich dank perfekter Maske jeden Tag in den grausamen Mann, der auf grausame Weise junge Mädchen umgebracht hat. Und auch am Drehort gibt es einen Mord, und Ryan gerät unter Verdacht – denn der Mörder sah ihm zum Verwechseln ähnlich...

Nach der eigens für die Serie verfasste Vorgängerfolge wurde für die dritte Episode der neu auferstandenen „Gespenster-Krimi“-Reihe wieder ein Heftroman aus den 70er Jahren adaptiert und leicht angepasst. „Hollywood-Horror“ spielt in der heutigen Zeit samt Blu Rays, Smartphones und der schnelllebigen Filmszene, die Geschichte wiederum ist sehr klassisch für das Genre. Gut gelungen ist schon der Einstieg in die Handlung, der direkt eine heftige Szene präsentiert und so mit einem Knall startet. Panik, Hektik und Tod herrscht vor, bevor der nur unwesentlich ruhigere Mittelteil Anleihen an Kriminalgeschichten mit sich bringt. Ryan sucht hier mit Hilfe seiner Anwältin nach den Hintergründen der Mordserie und findet dabei immer neue Details über Gordon Gloom heraus, aber auch die Beziehungen innerhalb der Filmindustrie spielen eine Rolle und sorgen schließlich für eine passende Auflösung. Dass die Charaktere dabei teilweise etwas oberflächlich geschildert wurden ist dem Genre geschuldet und tut der spannenden und kurzweiligen Hörspielunterhaltung keinen Abbruch. Das hohe Tempo und die zahlreichen packenden Szenen bilde eine starke und hörenswerte Folge für Freude des Gruselhörspiels – inklusive eines sehr witzigen Schlussgags.

Tobias Schmidt ist in der Hauptrolle des Ryan Swann zu hören und damit über weite Teile des Hörspiels mit dabei. Mit seiner dynamischen und ausdrucksstarken Stimme kann er die Rolle sehr glaubhaft gestalten und kann der Rolle noch mehr Kraft verleihen. Ihm zur Seite steht Eva Michaelis als Anwältin Sheila Larrigan, auch sie bringt viel Energie mit ein und legt eine sehr resolute Art an den Tag. Martin May ist als Gordon Gloom zu hören und zeigt, dass er auch eine sehr gruselige und unheimliche Sprechweise vollkommen beherrscht. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Norbert Langer und Erik Schäffler.

Das Hörspiel ist durchaus reichhaltig inszeniert und setzt so besonders die Schockeffekte eindringlich um. Dies wurde mit vielen lauten Geräuschen erreicht, die auch mal über längere Dauer eingesetzt wurden. Auch musikalisch wirkt hier alles stimmig und gut zusammengestellt, sodass ein runder und passender Eindruck der akustischen Gestaltung entsteht.

Eine Hand, die fast zur Kralle geformt ist, streckt auch aus einem Grab gen Himmel, unheimlich blau beleuchtet und mit dunklen Schatten von kahlen Bäumen und Grabsteinen im Hintergrund – ein ansprechendes und passendes Cover. Im Inneren verbirgt sich neben den üblichen Angaben auch ein Interview mit den Machern der Folge, Christoph Piasecki und Patrick Holtheuer.

Fazit: Das Genre des Trash-Grusels wird hier sehr gelungen umgesetzt mit einer Geschichte, die actionbetont ist und viele spannende Szenen bietet, dazu eine gehörige Portion Grusel und ein Hauch Krimi. Eine stimmige Mischung, die gut umgesetzt wurde und mit engagierte Sprechern versehen ist. Der leichte Anklang einer Gesellschaftskritik der glitzernden Filmwelt fügt sich gut ein.

VÖ: 13.März 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-05-5


Gespenster-Krimi – 2. Teufelstochter



Erster Eindruck: Dämonische Besessenheit

Eine Gruppe umherziehender Zigeuner wird von der Polizei aufgefordert, ihren Standplatz zu verlassen. Dabei entdecken sie eine alte Frau, die unter menschenunwürdigen Umständen gefesselt in einem der Wagen gehalten wird. Trotz der eindringlichen Warnung der Zigeuner befreit die Polizei die Frau – und damit beginnt ungewollt eine Serie an schrecklichen Morden, denn ein bösartiger Dämon wird freigesetzt...

Der Relaunch der Gespenster-Krimi-Reihe setzt zwar wie die ersten sechs Folgen auf in sich abgeschlossene Geschichten mit wechselnden Protagonisten, vertont aber nicht nur die originalen Heftromane. Vielmehr ist schon die zweite Folge „Teufelstochter“ eine von Markus Topf eigens für die Serie geschriebene Geschichte. Der oben beschriebene Start in die Handlung mit der Befreiung des Dämons ist stimmungsvoll gelungen, und auch die weitere Entwicklung rund um die junge Frau Anna Kronberg kann einige Highlights vorweisen. Die Bedrohung, die von ihr ausgeht, die beängstigenden und unerwarteten Gewaltexzesse, die völlige Wandlung der sympathischen Frau wird sehr gelungen und intensiv dargestellt. Auch die knackige Erzählweise kann gefallen, sodass bei der einstündigen Laufzeit keine langwierigen Szenen vorkommen. Störend sind allerdings die seltsam anmutenden Sexszenen, sie wirken innerhalb der Handlung etwas gezwungen und haben auf mich eher störend gewirkt. Auch wirkt die Handlung gegen Ende überspitzt, hier ist eine Schippe zu viel aufgelegt worden. Abgesehen davon ist diese erste selbst verfasste Folge der Gespenster-Krimi sehr gelungen und macht Lust auf die kommenden Episoden.

Katrin Heß ist als Anna Kronberg zu hören und kann insbesondere die Wandlung der sympathischen jungen Frau zur dämonischen Bedrohung sehr gekonnt darstellen, ihre wutverzerrte Stimme gegen Ende setzt eindrucksvolle Akzente. Jens Wendland ist als Tim Peters zu hören, der mit standfestem Klang und glaubwürdiger Betonung eine sehr positiven Eindruck hinterlässt. Auch Dagmar Bittner ist als Elvira eine gute Wahl und spricht mit viel Energie und Professionalität. Weitere Sprecher sind Rainer Schmitt, Lutz Mackensy und Douglas Welbat.

Wie schon der direkte Vorgänger ist auch diese Folge gekonnt umgesetzt und kann so die Wirkung der Handlung noch weiter hervorheben. Dabei ist besonders die Musik gelungen eingesetzt und passt sich dynamisch an die jeweilige Situation an, mal laut im Vordergrund, mal eher dezent und dräuend im Hintergrund. Die teils recht lauten Geräusche sorgen für gekonnte Schockeffekte und eine glaubwürdige akustische Gestaltung.

Sehr gelungen ist hier das Cover. Der obere, dunkelviolette Rahmen und der dezente Schriftzug lenken nicht zu sehr von dem eigentlichen Motiv ab, hier die vollen Lippen einer Frau, die schwarz eingefärbt sind und zwischen denen eine gespaltene, lange Zunge herauszischt. Im Inneren gibt es ein kleine Interview mit dem Autor der Folge samt Foto sowie die üblichen Produktionsinformationen.

Fazit: Eine temporeich erzählte Geschichte, die dem Hörer kaum Zeit zum Ausruhen gibt. Dabei schleichen sich jedoch streckenweise merkwürdig anmutende Szenen ein. Die vom Dämon besessene Anna und ihre Gegenspieler liefern sich dabei ein packendes und dynamisches Duell, das immer wieder überraschen kann und gekonnt bereits bekannte Themen variiert.

VÖ: 16.Januar 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-02-4


Gespenster-Krimi – 1. Mörderbäume



Erster Eindruck: Wiederbelebung der Gruselreihe

Nahe der kleinen schottischen Ortschaft Killamy verschwinden immer wieder auf mysteriöse Weise Menschen, auch der Bruder der engagierten Journalistin Vera ist bei einem Urlaub in der Nähe nicht wieder aufgetaucht. Als die junge Frau die Bewohner des Dorfes zu den Vorfällen befragt, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Erst ein Besuch im nahe gelegenen Wald bringt sie auf eine Spur...

Sechs Folgen sind von den Gespenster-Krimis erschienen – die letzten im Jahr 2007. Danach war leider Schluss, doch Contendo Media und Audionarchie haben sich des Konzeptes erneut gewidmet und bringen neue Folgen heraus, wobei die Nummerierung wieder bei der 1 beginnt. Der Auftakt dieses Relaunches ist mit „Mörderbäume“ vielversprechend geglückt, übernatürliche Begebenheiten und die Ermittlungen der Hauptfigur dieser Folge Vera sind hier gut aufeinander abgestimmt. Schon der Start mit einem jungen Pfadfindertrio und ersten schrecklichen Momenten ist gelungen, danach geht er eher ruhig zu. Das Schweigen der Dorfbewohner, ihre ablehnende Haltung gegenüber Vera facht das Interesse an den Hintergründen weiter an, und auch das Zusammentreffen mit einer entscheidenden Figur im Wald sorgt für eine gelungene und düstere Atmosphäre. Allerdings lässt sich die Handlung im Anschluss etwas zu viel Zeit und präsentiert zu viele und zu lange, wenn auch stimmungsvolle Szenen. So dauert es wieder etwas, bis Vera dem eigentlichen Übeltäter gegenübersteht. Dann wird wieder etwas Fahrt aufgenommen, doch das stolze 87 Minuten umfassende Hörspiel hätte eine Straffung einiger Szenen gut getan. Das spektakuläre Finale und der sehr gelungene Grundgedanke trösten aber über einige Längen hinweg und machen Lust auf mehr Stoff der Gespenster-Krimis.

Bekannte und beliebte Stimmen wurden engagiert und spielen ihre ganze Professionalität aus. So ist Chrisine Pappert in der Hauptrolle der Vera sehr gut besetzt, spricht mit eingängiger Stimme und kann die Emotionen der junge Frau sehr glaubhaft darstellen. Uve Teschner hat mit als Edward ebenso gut gefallen, den mysteriösen Mann kann er in vielen Facetten erscheinen lassen. Der wunderbare Jürgen Thormann kann mit seiner eindringlichen, sehr präsenten Stimme wieder einmal begeistern und sorgt für eine unheimliche Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Volker Brandt, Helmut Krauss und Jürgen Holdorf.

In Sachen Akustik haben sich Christoph Piasecki und Patrick Holtheuer nicht lumpen lassen und fahren durchaus schwere Geschütze auf. Während die ruhigeren Szenen mit einer passenden Geräuschkulisse und stimmigen Musikstücken unterlegt sind, werden bei den dramatischeren Momenten laute Sounds und Effekte verwendet, die sehr eindringlich wirken. Besonders die übereinandergelegten Stimmen zweier Sprecher sorgen dabei für Gruselmomente.

Die Fratze eines dämonischen Wesens ziert das Cover, wobei die Konturen ganz aus Gewächsen zu bestehen scheinen. Der hämisch verzogene Mund und die dunklen Augenhöhlen sorgen dabei für die unheimliche Stimmung. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es ein Interview mit dem Original-Autor von Mörderbäume sowie die üblichen Produktionsangaben nebst einigem an Werbung für andere Produkte von Contendo Medien.

Fazit: Der Neustart der Gespenster-Krimis ist streckenweise zwar etwas langatmig geraten, kann aber eine herrlich düstere Stimmung, eine spannende Geschichte und eine schaurige Atmosphäre miteinander vereinen. Die abweisenden Dorfbewohner und die düstere Ausstrahlung des Gegners sind dabei gekonnt getroffen worden.

VÖ: 16.Januar 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-01-7

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