Die Olchi-Detektive – 4. Im Einsatz der Königin

Die Olchi-Detektive – 3. Löwenalarm

Die Olchi-Detektive – 2. Rote Karte für Halunken

Die Olchi-Detektive – 1. Jagd auf die Gully-Gangster


Die Olchi-Detektive – 4. Im Einsatz der Königin



Erster Eindruck: Giftmord am Königshof?

Fritzi Federspiel findet einen kleinen Hund, dem es sehr schlecht geht. Gemeinsam mit den Olchis kann der Hund zwar gerettet werden, doch dieser wurde offenbar vergiftet. Wer tut einem niedlichen Hund so etwas an? Mister Paddock beginnt mit seinen Ermittlungen und stellt fest, dass der Hund zum Königspalast gehört. Um weitere Fragen zu klären, schleicht Dumpy sich dort ein – als Gärtner…

Gleich vier Folgen auf einmal wurden von der neuen Olchi-Serie „Die Olchi-Detektive“ gleichzeitig eröffnet, in der die grünen Müllfresser ihr Quartier nach London verlegen und fortan Detektivgeschichten erleben. Im Mittelpunkt stehen dabei Mister Paddock und sein Gehilfe Dumpy, wobei dieser recht jung wirkt und so für die angesprochene Zielgruppe eine gute Identifikationsfigur angibt. Auch in „Im Einsatz der Königin“ stolpern sie eher zufällig in ihr neues Abenteuer, nur durch den vergifteten Hund werden sie auf die merkwürdigen Vorgänge aufmerksam und beginnen mit ihren Ermittlungen. Diese sind kurzweilig und launig geschildert, bekommen ihren wirklich Pfiff aber vorrangig durch die witzigen Olchis und ihre ganz besonderen Eigenschaften. Und so kommt es bald, dass sich einige Wiederholungen einschleichen und ein wenig von der Frische verloren geht. Die Handlung ist gut erzählt und hat einen spannenden Handlungsbogen, der sich bis zur Auflösung weiter steigert. Die Auflösung schließt den vierten Fall gelungen ab. Eine solide Folge, die Kinder gut unterhalten kann.

Peter Weis ist natürlich wieder als Mister Dumpy mit dabei und kann seine Rolle sehr gut gestalten. Mit einer gekonnten Mischung aus Ernsthaftigkeit und Witz schafft er hübsche Momente. Patrick Bach steht ihm als Dumpy zur Seite, mit seiner ausdrucksstarken Stimme steht er seinem Kollegen gut zur Seite und setzt gelungene Akzente. Pia Werfel ist als Fritzi Federspiel zu hören und passt sich gut an die jeweilige Stimmung an. Weitere Sprecher sind Monty Arnold, Volker Hanisch und Frank Gustavus.

Gerade einmal 30 Sekunden dauert das musikalische Intro zu der Folge, das auch am Ende noch einmal angespielt wird. Die flotte Instrumentalmusik ist ein guter Einstieg, hätte aber auch durchaus etwas länger sein können. Auch während der Handlung wären manchmal mehr Melodien in den Szenenübergängen wünschenswert gewesen. Zahlreiche Geräusche sorgen während der Dialoge für die passende Stimmung.

Ein fröhliches Gelb ist dieses mal als Grundfarbe für die Gestaltung gewählt worden, was eine positive Stimmung vermittelt. Darauf zu sehen ist ein einfaches Motiv, in der der kleine Hund durch das Bild läuft, passenderweise eine Krone auf dem Kopf. Mister Paddock schaut ihm etwas verwundert hinterher. Ansonsten ist auch hier nur ein grauer Hintergrund zu sehen. Im Inneren gibt es Fotos von und Infos zu einigen Mitwirkenden.

Fazit: Das Konzept der Serie funktioniert zwar immer noch reibungslos, hat aber etwas von seinem Reiz verloren. Dafür ist die Handlung wieder gelungen gestaltet und geht von einer interessanten Prämisse aus, die sich immer weiterentwickelt und einen gelungenen Handlungsbogen hat. Für Kinder sicherlich ein großer Spaß.

VÖ: 6.Januar 2014
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0746-7


Die Olchi-Detektive – 3. Löwenalarm



Erster Eindruck: Wilde Tiere mitten in London

Die Aufregung bei Mister Paddock und den anderen Olchis ist groß, als sie eine geheimnisvolle Zeitungsanzeige entdecken. Ein Unbekannter warnt darin vor der Erweckung der Löwenstatuen am Trafalgar Square. Natürlich wird der neue Fall sofort untersucht, doch die Recherchen laufen ins Leere – bis ein leiser Herzschlag einer Statue ertönt…

Die Olchis, Fabelwesen aus der Feder von Eberhardt Dietl, haben in ihrer über 20-jährigen Existenz einen festen Platz in der deutschen Kinderliteratur erarbeitet. Mit ihrem Hang zum Müll und ihrem manchmal etwas unflätigen Verhalten sind sie gelungene Anti-Helden, die trotzdem immer Gutes bewirken. Nun hat der Autor einen neuen Wirkungskreis für die Olchis gefunden und sie kurzerhand nach London versetzt, wo sie Detektivfälle lösen. Direkt zum Start sind gleich mehrere Hörspielfolgen erschienen, natürlich wieder bei Oetinger Audio. Die dritte Geschichte erzählt einen interessanten Fall, der stellenweise eine sehr rätselhafte und geheimnisvolle Stimmung erzeugen kann. Die Anzeige in der Zeitung ist der gelungene Ausgangspunkt um die anscheinend zum Leben erwachenden Löwenstatuen. Hier kann auch der Zuhörer miträtseln, wie die Folge wohl ausgehen wird, und gerade Kinder werden die eine oder andere Überraschung erleben. Das wird sehr kurzweilig erzählt, die etwas zähen Passagen der letzten Folge wurden glücklicherweise nicht wiederholt. Zum Schluss gibt es dann eine gekonnte Auflösung, die den Fall spannend aufklärt. Eine durchaus gelungene Folge mit einer gelungenen Mischung, hier kommen die Detektivelemente gut zur Geltung.

Eva Michaelis ist hier als Olchi-Junge zu hören. Mit frecher, etwas krächzender Stimme und witzigen Kommentaren kann sie den Geist der witzigen Figuren sehr gut einfangen. Auch das Olchi-Mädchen, das von Stephanie Kirchberger gesprochen wird, bekommt durch ihre gelungene und witzige Interpretation der Figur viel Charme und Ausdruck verliehen. Jens Wendland hat einen gelungenen Auftritt als Perry Pimple, er passt sich sehr gut an die Atmosphäre der Handlung an. Weitere Sprecher sind Katharina von Keller, Frank Jordan und Kai-Henrik Möller.

Musikalisch wird hier bis auf den kurzen, aber flotten Titelsong nicht viel geboten, der Fokus der Produktion liegt eher auf einer passenden und vielfältigen Geräuschkulisse. Und so werden viele Sounds eingebaut, die die Handlung lebendiger und glaubwürdiger wirken lassen. Besonders das leise Herzklopfen der Löwen, das oben beschrieben wurde, ist sehr gekonnt eingebaut und verfehlt seine Wirkung nicht.

Ein wilder Löwe reißt brüllend sein Maul auf und bedroht den Olchi-Jungen – nur dass der sich gar nicht davon beeindrucken lässt und einfach zurückfaucht. Das Cover im witzigen Comic-Stil ist ansonsten eher schlicht gehalten, auf dem rein grauen Hintergrund ist ansonsten nur noch eine kleine Zeichnung von Big Ben, dem berühmten Londoner Glockenturm, zu sehen.

Fazit: Mir gefällt, das sehr viel ermittelt wird und der Hörer auch miträtseln kann. Zudem wird durch die Ausgangssituation mit der mysteriösen Zeitungsanzeige schnell eine geheimnisvolle Atmosphäre geschaffen. Hier passt alles gut zusammen, von den witzigen Figuren über das gut gewählte Thema und die kurzweilige Handlung.

VÖ: 6.Januar 2014
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0747-4


Die Olchi-Detektive – 2. Rote Karte für Halunken



Erster Eindruck: Das Runde muss ins Eckige

Die Olchis sind im Fußballfieber! Ein großes Turnier läuft in London, und die Olchis sollen mit ihrem Detektivbüro für die Sicherheit sorgen. Doch besonders Mister Paddock freut sich auch sehr auf die Spiele und will kein einziges verpassen. Doch schon bald merken die Olchis, dass der wertvolle Pokal in Gefahr ist, denn die Spieler eines Teams kommen ihnen sehr verdächtig vor…

König Fußball regiert die Welt! Und auch die Olchis geben sich im WM-Jahr 2014 die Ehre und veröffentlichen eine Folge zu diesem Thema in der noch recht jungen Ableger-Serie „Die Olchie-Detektive“. Und dabei geht es wieder herrlich schmutzig zu, der Hang der grünhäutigen Fabelwesen zu Müll und Dreck sorgt auch hier für einen schrägen Humor, der gerade bei Kindern gut ankommen dürfte. Die Olchis dürfen auch mal herrlich unkorrekt sein und fühlen sich am wohlsten, wenn es unaufgeräumt und dreckig ist. Die Geschichte ist nett erzählt und ist an einigen Stellen durchaus spannend, kann diesen Bogen aber leider nicht auf Dauer halten. Neben gelungenen Szenen schleichen sich auch immer wieder einige zähere Passagen ein, in denen der Schwung fehlt. Dafür sind die Fußballszenen sehr gut ins rechte Licht gerückt und wurden dynamisch umgesetzt. Die Handlung selbst ist recht pfiffig und steigert sich immer etwas bis zur Auflösung, die die Folge gekonnt abschließt. Mir hat gefallen, wie wenig Erzähltext hier vorhanden sind, durch die vielen Dialoge wirkt die Handlung recht lebendig. Und auch die Charaktere konnten wieder gelungen dargestellt werden, besonders die Rückkehr eines alten bekannten bringt noch einmal Schwung in die Handlung.

Peter Weis ist wieder als Mister Paddock zu hören und gestaltet die Rolle sehr geschickt. Er schafft es, die komischen Elemente herauszuarbeiten und wirken zu lassen, ohne lächerlich zu wirken, er behält sich dabei stets eine gewisse Würde. Patrik Bach ist als Dumpy zu hören, mit seiner ausdrucksstarken Stimme bringt er Schwung mit in die Handlung. Auch Dagmar Dreke ist als Olchi-Mama wieder mit dabei, auch sie kann eine interessante Figur schaffen und ihren markanten Klang gekonnt einsetzen. Weitere Sprecher sind unter anderem Peter Kirchberger, Leon Seibel und Frank Jordan.

Reichhaltig ist hier die Unterlegung der Handlung mit unterschiedlichen Geräuschen. Dabei kommen besonders die Fußballszenen sehr gut zur Geltung, hier wird richtige Stadion-Stimmung vermittelt, und auch ansonsten werden die Handlungen anschaulich akustisch dargestellt. Der Titelsong der ersten Folge wurde auch hier verwendet, er ist sehr flott und recht kurz, ansonsten wird kaum Musik verwendet.

Als Rahmenfarbe wurde hier ein fröhliches Blau verwendet, das sich durch die gesamte Aufmachung zieht. Auf dem Cover zu sehen ist neben dem schlichten, aber ansehnlichen Schriftzug und Mister Paddock, stilrecht von einer Lupe umrahmt, das Olchi-Mädchen beim Fußballspielen, auf ihr liegt klar der Fokus auf dem schlicht grauen Hintergrund. Im Inneren gibt es einige Fotos in schwarz-weiß zu den Sprechern samt einiger Informationen zu diesen. Auch eine kleine Trackliste ist enthalten.

Fazit: Der zweite Fall für die Olchi-Detektive geht in einer ganz andere Richtung und kann mit dem Fußball-Thema für Aufmerksamkeit sorgen, entsprechende Szenen sind gut in die Handlung eingebaut. Dennoch schleichen sich einige zähe Stellen ein, die den Schwung der Geschichte nicht so recht transportieren können. Die Figuren kommen wieder gut zur Geltung und bringen Würze ins Hörspiel.

VÖ: 6.Januar 2014
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0745-0


Die Olchi-Detektive – 1. Jagd auf die Gully-Gangster



Erster Eindruck: Neues Betätigungsfeld für die Olchis

Der junge Polizist Henry erschreckt sich ziemlich, als er mit seiner Kamera in der Londoner Kanalisation ein Wesen mit grüner Haut, einem breiten Maul und Glubschaugen entdeckt. Doch die anderen Polizisten wissen schon Bescheid, dass es sich um den Olchi Mister Paddock handelt, der immer wieder mit seinem detektivischen Spürsinn aushilft. Beispielsweise, als die Parade des Bürgermeisters durch den Ganoven Firebomb Jack bedroht wird und die restlichen Olchis aus den Bergen anreisen…

Erhard Dietl hat mit den Olchis ziemlich beliebte Kinderfiguren geschaffen, sind diese doch ganz anders als die strahlenden Helden, die sonst so in Kinderliteratur auftauchen: Sie ernähren sich voll Müll, fühlen sich in Unordnung und Dreck am wohlsten und nehmen es auch mit der Körperhygiene nicht allzu genau. Und trotzdem sind es sehr liebevolle, intelligente Wesen, die füreinander einstehen und ziemlich viel Gutes bewirken. Seinen grünen Fabelwesen hat er nach der Müllkippe in den Bergen eine neue Wohnstätte und auch eine neue Aufgabe gegeben: Olchi Mister Paddock lebt in der Londoner Kanalisation und ist Detektiv, was eine ganze Reihe neuer Optionen für die Geschichten ermöglicht. Und tatsächlich wird trotz der bekannten Figuren eine ganz neue Stimmung erzeugt. Während der Humor wieder insbesondere durch die Müllaffinität der Olchis erzeugt wird, geht es hier auf Ganovenjagd. Das ist alles kindgerecht gestaltet und wirkt auf Erwachsene ziemlich unaufgeregt, ist aber durchaus hübsch aufbereitet und für kleinere Kinder spannend erzählt. Kreative Einfälle wie eine sehr außergewöhnliche Alarmanlage oder das Einbinden des Märchens Hänsel und Gretel sowie eine gelungene Differenzierung der Charaktere sorgen für gute Unterhaltung. Und auch die Gegenspieler der Olchis sind gut ausgeleuchtet, bringen Schwung in die Handlung und werden den Hörer sicherlich noch etwas begleiten. Positiv zu bewerten ist auch, dass ganz nebenbei einfache englische Begriffe und kurze Sätze eingebaut sind, sodass hier schon erste Sprachkenntnisse vermittelt werden. Der Auftakt ist gelungen, dennoch bietet sie Serie noch Luft nach oben und kann sich weiterentwickeln.

Peter Weis ist hier als Mister Paddock zu hören, die Hauptfigur der Hörspiele stattet er mit einer markanten Stimme und witzigem Auftreten aus. Dabei findet er eine gute Balance zwischen der Komik der Figur mit seinem Hang zu Fischgräten und einer gewissen Ernsthaftigkeit, die er in seiner Rolle als Detektiv auch braucht. Erzähler der Handlung ist Wolf Frass, der mit seiner tiefen, sehr angenehmen Stimme und einer agilen Sprechweise punkten kann. Als Firebomb Jack macht auch Rudolf Danielewicz eine gute Figur und kann während seines recht kurzen Auftritts einen gelungenen Gegenspieler schaffen. Eva Michaelis, Stephanie Kirchberger und Robert Missler sind schon aus der ursprünglichen Olchi-Serie bekannt und treten wieder in ihren bekannten Rollen auf.

Ein flotter kleiner Titelsong eröffnet diese Folge, doch schon nach einigen Sekunden wird der instrumentale Track von den Dialogen abgelöst. Eine ausufernde musikalische Untermalung sollte man hier nicht erwarten, die ruhige Ausstrahlung mit den wenigen Geräuschen erinnert stark an die Vorgängerserie. Die sparsame Umsetzung lenkt die Aufmerksamkeit noch mehr auf die Gespräche zwischen den Protagonisten.

Die Ähnlichkeiten von Mister Paddock auf dem Titelbild zu einer gewissen berühmten Detektivfigur sind sicherlich nur Zufall, er trägt einen karierten Mantel und eine Melone als Hut. Das Thema mit dem Gullydeckeln wird ebenfalls aufgegriffen, gerade verschwindet ein Mann darin, von dem nur noch die Beine zu sehen sind. Der einfache Zeichenstil mit dem schlichten Hintergrund wirkt wegen der vielen Banner und Schriftzüge etwas überladen.

Fazit: Die neue Grundsituation, die für die Olchis geschaffen wurde, kann überzeugen. Das Auftauchen alter Bekannter sowie zahlreiche neue Figuren sorgen für Abwechslung. Die Geschichte wird recht ruhig, aber konsequent erzählt und baut durchaus etwas Spannung auf. Die humoristische Seite und der Fall halten sich gut die Waage.

VÖ: 6.Januar 2014
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0744-3

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