Kati & Azuro - 29. Die grüne Grotte

Kati & Azuro - 28. Aufs Glatteis geführt

Kati & Azuro - 27. Die schwarze Lippe

Kati & Azuro - 25. Ein Monster im Schneewald

Kati & Azuro – 24. Giftige Rache

Kati & Azuro - 21. Jagd auf den Spion

Kati & Azuro – 20. Geheimnis unterm Eulennest

Kati & Azuro – 19. Irrlicht im Moor

Kati & Azuro – 18. Alarm auf der Weihnachtsfeier

Kati & Azuro – 17. Gefährliche Dreharbeiten

Kati & Azuro – 15. Spuren im Schnee

Kati & Azuro – 14. Der Fluch der Donnerhexe

Kati & Azuro – 13. Die Rache des Drachen

Kati & Azuro – 9. Das Geheimnis der Fledermaushöhle

Kati & Azuro – 6. Eiskalt erwischt!

Kati & Azuro – 5. Kati auf der Flucht

Kati & Azuro – 4. Rätsel um Serafina

Kati & Azuro – 3. Versteck am Hexenpfad

Kati & Azuro – 2. Azuro startet durch!

Kati & Azuro – 1. Rettet Azuro!


Kati & Azuro - 29. Die grüne Grotte



Kati und ihre Cousine Cleo können eine ganze Woche mit ihren Pferden in einem Naturreservat verbringen – lediglich einen Bericht für die heimische Zeitung über ihre Erfahrung müssen sie dafür schreiben. Doch relaxte Erholung soll es für die beiden anscheinend nicht geben, schon kurz nach ihrer Ankunft beobachten die beiden zwei Männer, die rücksichtslos mit ihren Quads durch die Gegend fahren – nicht die einzige unangenehme Begegnung mit den beiden…

Zentrales Thema von „Kati & Azuro“ ist neben der besonderen Beziehung von Mensch du Pferd auch immer wieder der Umwelt- und Naturschutz, was auch in der 29. Episode im Vordergrund steht. Die Hintergründe der Reise in das Naturreservat wirkt zwar etwas konstruiert, wird aber anfangs recht fix abgehandelt, sodass mit der eigentlichen Handlung begonnen werden kann – auch wenn zunächst nicht so recht klar ist, was eigentlich erzählt werden soll. Klar, die rücksichtslosen Quad-Fahrer halten immer mal wieder für einen Aufreger her, die recht langen Nachforschungen über die Muscheln des Perlentals liefern zunächst viele Hintergrundinformationen. Und das ist recht langwierig geraten und wirkt nicht gerade aufregend, zumal nur ein Bruchteil der Fakten für die eigentliche Handlung notwendig ist. Für den späteren Verlauf werden dabei noch einige recht offensichtliche Hinweise hinterlassen, doch es dauert einfach zu lange, bis eine wirkliche Handlung mit einem flüssigen Verlauf entsteht. Dann gibt es zwar einige aufregende Szenen mit einem kleinen Spannungsbogen, der Eindruck der Folge ist aber eher solide denn wirklich überzeugend.

Nadine Schreier ist in der Rolle der Sina zu hören, die sich gut in die Szenerie einfügt und besonders die beiden Hauptfiguren gut ergänzt. Sie mit einer leichten Aufregung in der Stimme, sodass sie viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Als Dr. Gabi Noller, einer Naturforscherin, ist Ulrike Johannson zu hören, deren etwas schroffe, aber durchaus auch herzliche Art passt gut zu der resoluten Frau, die einen authentischen Ausdruck hinterlässt. Patrick Bach spricht Lukas Makenroth mit der ihm eigenen Dynamik und viel Ausdruck, wobei er seine Energie in die richtigen Bahnen lenkt. Weitere Sprecher sind Joshua Goralsky Rudolf, Gerhart Hinze und Erik Schäffler.

Die Geräuschkulisse des Hörspiels ist lebendig geraten, besonders die Szenen in der unberührten Natur sind mit passenden Geräuschen untermalt, beispielsweise einem lebendigen Froschkonzert. Doch auch der Anteil an Musik ist gestiegen, die Erzähltexte und einige Dialoge sind mit zeitgemäßen Melodien unterlegt, die sich stimmig einfügen und für passende Szenerien sorgen, wobei recht viel Abwechslung geboten wird.

Das Titelbild vermittelt einen hübschen Eindruck von dem Naturreservat mit seinen vielen Wasserfällen und der grünen Umgebung, aber auch die abenteuerliche Komponente wird aufgegriffen, wenn die beiden Hobbydetektivinnen gemeinsam mit ihrer Begleitung Sina eine Höhle entdecken. Auch die restliche Gestaltung präsentiert sich fröhlich bunt und übersichtlich, das Titelbild wird dabei noch einige Male wiederholt.

Fazit: „Die grüne Grotte“ entwickelt sich leider recht langsam und bietet in den ersten zwei Dritteln kaum eine zusammenhängende Handlung, sondern viele Hintergrundinformationen und einzelne Szenen. So kommt ein eher langwieriger Eindruck auf, der erst später aufgelockert und gebessert wird.

VÖ: 12. Januar 2021
Label: Europa
Bestellnummer: 194397975123


Kati & Azuro - 28. Aufs Glatteis geführt



Nach einer anstrengenden Woche mit der Pflege vieler Pferde freut sich Kati, dass sie mal wieder mit Azuro einen Ausritt machen kann – besonders, da frischer Schnee gefallen ist. Auch mit ihrem Vater und ihrem Gast, der Fitness-Influencerin Marion Sturm, versteht sie sich blendend. Doch jemand wirft Knallfrösche auf den Weg, sodass die Pferde scheuen und Marion sich verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Das stößt besonders ihren Followern sauer auf, sodass es schon bald viele negative Kommentare im Internet gibt…

„Kati & Azuro“ ist zwar einerseits eine klassische Pferde-Serie, wie sie bereits vor über 30 Jahren die Kinderzimmer der meist weiblichen Zuhörerschaft erobern, hat sich aber auch immer wieder moderneren Themen angenommen. Auch die 28. Episode „Aufs Glatteis geführt“ widmet sich einer Idee, die erst mit der Nutzung von sozialen Medien aufgekommen ist: Der Fasanenhof bekommt einen dicken Shitstorm, also eine Hetzjagd im Internet mit zahlreichen negativen Kommentaren ab, die sich immer weiter hochschaukeln und so den Hof in Gefahr bringen. Mir gefällt, dass dies recht reflektiert geschieht und gut erklärt wird, was das noch recht neue Internet-Phänomen mit den Betroffenen macht und das man nicht immer der breiten Masse folgen sollte. Auch die Erklärungen sind überzeugend geraten und werden kindgerecht aufbereitet. Hinzu kommt eine emotionale Ebene, mit einem traurigen Schicksal, aber auch eine Art Krimi, in dem Kati und Cleo ermitteln und für neue Beweise sorgen. Die Erzählweise ist recht langsam, doch da in regelmäßigen Abständen neue Informationen einfließen oder kleine Überraschungen eingebaut sind, wird das Hörspiel nicht langweilig. Die Laufzeit von über 60 Minuten hätte dennoch etwas gestrafft werden können, um mehr Tempo einzubringen. Dass ein Happy End folgt und eine – zumindest für geübte Hörer - erwartbare Auflösung präsentiert wird, unterstreich den soliden Eindruck des Hörspiels.

Jenny Böttcher hat in dieser Episode eine wichtige Gastrolle als Marion Sturm und gestaltet diese authentisch und energiegeladen, wobei sie ihre Stimme mit einer passenden Ausstrahlung versieht, aber teilweise auch ruhig noch etwas mehr Energie in ihre Stimme legen können. Ihr Mann Robin wird von Jens Wendland gesprochen, der eine präsente Aura hat und eine sehr solide Leistung abliefert. Daniel Kirchbergers Stimme klingt für den aufgedrehten Jungen Mats zwar eigentlich zu alt, sein Redeschwall gerät aber sehr witzig und unterhaltsam, wobei er ein überzeugendes Gespür für das richtige Timing beweist. Weitere Sprecher sind Robin Brosch, Holger Mahlich und Peter Bieringer, der von nun an die Rolle des Erzählers übernimmt.

Die akustische Gestaltung der Episode ist, wie bereits bei den vorigen Folgen der Serie, eher zurückhaltend. Zwar sind während der Dialoge fast durchgängig Geräusche zu hören, diese sind aber eher leise im Hintergrund eingesetzt und sorgen für eine authentisch wirkende Stimmung. Auch Musik ist dabei passend eingebaut und unterstützt die jeweilige Stimmung der Szenen, wirkt aber auch ein wenig beliebig und generisch.

Eine der dramatischeren Szenen aus dem Hörspiel ist auf dem Cover zu sehen, wobei Marion Sturm im Rollstuhl in den nicht vollständig zugefrorenen See einbricht. Im Hintergrund ist die Aufregung bei Kati, Cleo, ihren Pferden und den Erwachsenen groß, auch der Hintergrund ist stimmig gestaltet. Die recht künstliche Darstellungsweise ist allerdings leider nicht ganz mein Fall, das ist aber sicherlich Geschmackssache. Auf der Rückseite findet man eine kleine Trackliste, um einzelne Kapitel schneller wiederzufinden.

Fazit: Das Thema Shitstorms in sozialen Medien wird überzeugend aufbereitet, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und kindgerecht dargestellt, ohne mit einem allzu erhobenen Zeigefinger daherzukommen. Auch die restliche Handlung ist dieses mal besser strukturiert und unterhaltsamer erzählt als sonst in der Serie, auch wenn das Erzähltempo doch eine Spur zu langsam geraten ist.

VÖ: 13. November 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 194397975024


Kati & Azuro 27. Die schwarze Lippe



Bei einem Pferderennen auf dem Lohhof geht es drunter und drüber: Nicht nur, dass ein Pferd mit einem unerfahrenen Reiter durchgeht und nur mit knapper Not von Kati und Azuro gestoppt werden kann, die Tageseinnahmen werden trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen auch noch gestohlen. Cleo ist natürlich sofort Feuer und Flamme und möchte auch diesen Fall unbedingt lösen – was für die eingeschworenen Cousinen nicht ganz ungefährlich bleibt…

Pferdegeschichte oder doch Krimi? „Kati & Azuro“ aus dem Hause Europa bietet beides in Kombination, wobei sich die 27. Episode um den Raub auf einer Pferderennbahn dreht – eine clevere und gut funktionierende Fusion der beiden Themen. Und auch der Einstieg ist clever, da der Hörer mitten in eine spannende Szene geworfen werden und erst langsam, gemeinsam mit Kati, in die Hintergründe eingeweiht wird. Das wirkt zunächst verwirrend, dann hübsch rätselhaft und ist so recht dynamisch geraten. Das hohe Tempo am Anfang, bei dem sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen, kann zwar nicht die ganze Zeit über gehalten werden, im Gegensatz zu einigen anderen Folgen der Reihe ist aber eine deutlich kurzweiligere Handlung entstanden. Die Hinweise auf den Täter verdichten sich im Laufe der Ermittlungen und sind logisch aufgebaut, wobei die enge Zusammenarbeit der Mädchen mit der Polizei natürlich vor allem dramaturgische Gründe hat, aber gut funktioniert. Einiges ist vorhersehbar, anderes aber auch durchaus überraschend, aber auch die Liebe zu Pferden, der Pflege und dem Respekt den Tieren gegenüber kommt immer wieder gut zur Geltung – vor allem wenn es eben um „die schwarze Lippe“ geht und ei wenig Dramatik aufkommt. Stimmig zusammengestellt und passend produziert ist so eine gute Episode der Serie entstanden.

Leonie Landa ist in der Rolle der arroganten Nina Raabaz wieder sehr energiegeladen und präsent, was aus dem Mädchen einen respektablen Gegenspieler für Kati und Cleo macht, auch wenn sie in einigen Szenen noch zur Übertreibung neigt. Herr Leinemann, der Besitzer des Pferdehofs, wird von Manfred Liptow sehr überzeugend gesprochen, er agiert durchgängig authentisch und lebhaft. Tim Grobe spricht ebenfalls mit, Carlo Ratzke bekommt durch ihn einen sehr passenden Ausdruck verliehen, was einen guten Eindruck hinterlässt. Weitere Sprecher sind Merete Brettschneider, Christian Rudolf und Patrick Bach.

Musik spielt bei der akustischen Gestaltung eine eher untergeordnete Rolle, in den Szenenübergängen und während einiger besonders markanter Momente sorgt sie aber für einen modernen Eindruck und passt gut zur Stimmung der Serie. Die Geräuschkulisse ist recht lebendig, es gibt viele Hintergrundgeräusche, die die verschiedenen Szenerien erzeugt und sie authentisch wirken lassen.

Auf dem Titelbild ist eine recht dynamische Szene zu sehen, in der ein steigendes Pferd den blonden Mann zu bedrohen scheint, während auch Katis erschrockenes Gesicht gut zur Geltung kommt. Ein paar kleine Details aus dem Hörspiel sind dann auch noch eingebaut, der Zeichenstil ist aber weiterhin nicht mein Fall und wirkt zu unnatürlich und künstlich. Neben den üblichen Angaben ist in dem übersichtlich gestalteten Inneren kein Bonusmaterial vorhanden.

Fazit: Der dynamische Einstieg in die Handlung, in dem sich die Ereignisse überschlagen und erst einmal viele Fragezeichen beim Hörer hinterlassen, setzt den positiven Grundton für die ganze Episode. Auch wenn das Tempo manchmal zu sehr nachlässt, ist die Folge durchgängig unterhaltsam, besonders wenn es um die Liebe zwischen Kati und Azuro geht. „Die schwarze Lippe“ hat mir insgesamt gut gefallen.

VÖ: 31. Juli 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 194397271522


Kati & Azuro - 25. Ein Monster im Schneewald



Die Aufregung um einen kleinen Zwischenfall bei einem Winterfest hat sich gerade gelegt, als ein Anruf bei Kati und Cleo eingeht - der erste richtige Auftrag für die beiden Hobbydetektivinnen. Doch im winterlichen Wald scheint ein Monster sein Unwesen zu treiben, sogar Blutspuren finden die beiden bei einem Ausritt. Nur der Beginn einer Reihe äußerst merkwürdiger Ereignisse...

Die Jahreszeiten sind in "Kati & Azuro" sehr prägnant umgesetzt, immer wieder spielt das entsprechende Wetter eine wichtige Rolle in den Episoden. So auch in der 25. Episode, die im tief verschneiten Winter spielt - wie der Titel "Ein Monster im Schneewald" bereits vermuten lässt. Das wirkt am Anfang eher wie eine nette Kulisse für die Handlung, spielt aber eben doch eine wichtige Rolle für die Episode. Die Handlung kommt dabei nur langsam in Gang, erst zur Hälfte der recht langen Episode kommt die Folge auf den eigentlichen Fall zu sprechen, der den Mädchen zugetragen wird. Der Rest ist angefüllt mit verschiedenen, eher alltäglichen Szenen, ein paar Beobachtungen und natürlich dem Pferdethema der Episode. Auffällig ist, dass sich die meisten Szenen nur zwischen Kati und ihrer Cousine Cleo abspielen, die sich oft alleine auf den Weg durch den Winterwald machen und ihre Ermittlungen vorantreiben. Der Erzähler ist dabei oft zwischen den Sätzen der Mädchen im Einsatz, was etwas sperrig wirkt und weitere Spannung aus der Handlung nimmt. Die Geschichte ist dabei ganz gut ausgedacht und mit einigen interessanten Momenten versehen, wird aber für meinen Geschmack zu langsam erzählt, bis sich am Ende die Ereignisse zu überschlagen scheinen. Eine Straffung des Drehbuches hätte der Folge sicherlich gutgetan.

Herr Eibel, der Auftraggeber für Kati und Cleo, wird von Frank Jordan gesprochen, den er sehr solide und glaubhaft spricht. Er passt gut in die ruhige Szenerie der Episode und wirkt eher zurückhaltend. Die geheimnisvolle Aura, die von der leicht verwirrten Frau Meier ausgeht, wird von Gerlinde Dillge gut umgesetzt, sodass ihre Szenen eine leicht unheimliche Wirkung bekommen. Das mittlerweile gut eingespielte Team aus Linda Förster und Katharina von Keller als Kati und Cleo in den Hauptrollen macht auch hier wieder einen sympathischen und lebendigen Eindruck. Weitere Sprecher sind Jens Wendland, Katja Brügger und Achim Schülke.

Die akustische Gestaltung ist insgesamt gut geraten und setzt vor allem auf passende Geräusche im Hintergrund, die einen authentischen Ausdruck hinterlassen. Die Musik zur Szenentrennung ist poppig und modern, die kleinen Melodien lockern zudem gekonnt die Szenerie auf. In manchen Momenten, in denen die Spannung betont werden soll, ist auch Musik im Hintergrund der Dialoge zu hören, was oft aber eher aufgesetzt wirkt.

Mit dem Zeichenstil der Cover der Serie habe ich mich immer noch nicht recht angefreundet, für die Zielgruppe ist das aber sicherlich ansprechend. Die Szene mit der kleinen Blutlache im Winterwald wird durch die Rahmengestaltung gut ergänzt, bei dem eine Stalltür angedeutet wird. Das Innere ist erneut schlicht, aber übersichtlich geraten - nur die bunte und helle Schrift kann man auf dem Untergrund nicht immer gut lesen.

Fazit: "Monster im Schneewald" bietet einige spannende Szenen, eine gut eingebrachte Winterstimmung und einen interessanten Fall, der aber deutlich zu sehr in die Länge gezogen wurde. Die Entwicklungen sind sehr langsam umgesetzt, die Handlung kommt oft ins Stocken, sodass die Episode nicht durchgängig überzeugen kann.

VÖ: 22. November 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190759453025


Kati & Azuro – 24. Giftige Rache



Professor Hans-Jürgen Ratt, ein bekannter Tierarzt, der mittlerweile eine erfolgreiche Pferdemittelfirma führt, ist zu Besuch auf dem Hof von Ludger Schulze. Bei Kati und Cleo weckt allerdings nicht nur er, sondern auch sein Patensohn Conny eine deutliche Abneigung, allzu arrogant wirken die beiden. Doch noch vor der geplanten Futtermittelverkostung geht einiges schief…

Die enge Bindung zu den Pferden und ein vernünftiger Umgang mit den Tieren ist ein wesentlicher Bestandteil der Hörspielserie „Kati & Azuro“, steht aber in der 24. Episode noch mehr im Vordergrund als ansonsten. Dabei gibt es auch wieder einiges über die Tiere zu lernen, über Ernährung und die richtige Pflege der Tiere, über den Pferdepass und deren unterschiedliche Charaktere. Eingebettet ist das in eine Handlung, die leider einige Stolpersteine bietet und deswegen nicht ganz ruhig wirkt. So ist der Start in die Handlung recht langsam geraten und kommt nur schwer in Gang. Viele kleine Schauplätze werden aufgemacht, tragen aber nur wenig zur eigentlichen Handlung bei. Die Hinweise, in welche Richtung das alles führt, sind dann auch allzu offensichtlich gelegt, sodass auch schon jüngere Zuhörer mittels des Folgentitels erraten können, was hinter den Vorkommnissen steckt – vielleicht nicht in allen Details, aber doch in den wesentlichen Punkten. Besonders merkwürdig wirkt jedoch das allzu dramatische Ende, das man dem Übeltäter in dieser Heftigkeit nun auch nicht zutrauen würde. Die Charaktere kommen jedoch klar zur Geltung, besonders der Mittelteil ist dann auch recht flüssig geraten und mit einigen prägnanten Szenen erzählt. Insgesamt kommt die Folge aber nicht über ein solides Mittelmaß heraus, die zwar für Fans der Serie gute Unterhaltung bietet, aber eben auch keine neuen Fans hinzugewinnen dürfte – dafür hätte an der Handlung noch etwas gefeilt werden müssen.

Professor Hans-Jürgen Ratt wird von Konstantin Graudus gesprochen, der sehr präsent wirkt und die unsympathische Art des Tierarztes gekonnt herüberbringt, ohne die Figur zu flach geraten zu lassen – insbesondere da er später auch noch andere Seiten von sich zeigen kann. Als Graf von Pomnitz ist Michael Bideller zu hören, der einen glaubhaften Eindruck hinterlässt und seine Szenen mit einer passenden Ausstrahlung versieht. Conny wird von Gregor Schade herrlich überdreht und hochnäsig dargestellt, wobei er dem Jungen eine lebendige Aura verleiht. Weitere Sprecher sind Cornelia Dorr, Katja Brügger und Hannah Guder.

Die akustische Umsetzung der Folge ist wieder solide geraten und mit vielen Geräuschen lebendig untermalt. Dabei werden die verschiedenen Szenerien gut ausgestaltet und mit passenden Hintergründen versehen. Musik ist vor allem in Form von kleinen Szenentrennern vorhanden, was die Stimmung immer wieder auflockert.

Eine recht alltägliche Situation auf dem Hof wird auf dem Cover dargestellt, von einigen Charakteren kann sich der Zuhörer dabei aber schon vorab einen Eindruck machen. So sind der Professor und seine Begleiterin ebenso zu sehen wie Ludger Schulze und natürlich Kati und Cleo mit ihren Pferden. Mit dem eher künstlich wirkenden Stil werde ich allerdings immer noch nicht ganz warm.

Fazit: Natürlich ahnt der Hörer schnell, in welche Richtung sich alles entwickelt, wirkliche Überraschungen sind in der eher tempoarm erzählten Handlung kaum vorhanden – vielleicht mit Ausnahme des recht überzogen wirkenden Finales. Die Charaktere und die Liebe zu den Pferden kommen aber durchaus gut zur Geltung, auch die Stimmung auf dem Hof wird gekonnt dargestellt. Leider konnte mich die Folge aber nicht so recht vom Hocker hauen.

VÖ: 30. August 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190759452929


Kati & Azuro - 21. Jagd auf den Spion



Die dunkle Jahreszeit sorgt in Flintrup nicht nur für emsige Vorbereitungen auf den Weihnachtsmarkt, sondern zieht auch einen skrupellosen Verbrecher an – das vermutet zumindest Cleo, die einen dunkel gekleideten Mann für das Mitglied einer Einbrecherbande hält. Kommissar Bierlein scheint sich nicht für den Fall zu interessieren, weswegen Cleo Kati zu eigenen Ermittlungen überredet...

Seit dem Start hat die Jugendhörspielserie „Kati & Azuro“ eine deutliche Wandlung mitgemacht – und das betrifft nicht nur den Austausch einiger Sprecher, sondern vor allem den Schwerpunkten der Themen. Azuro ist zwar immer noch ein fester Bestandteil der Serie, sodass weiterhin Pferdefreunde erfreut sein dürften, der Fokus liegt aber auch in der 21. Episode vor allem auf einem Kriminalfall, den Kati gemeinsam mit ihrer Cousine und besten Freundin löst. Die Spurenlage ist zu Anfang noch recht dürftig, vor allem weil der Hörer die einzelnen Puzzleteile noch nicht zusammenfügen kann. So wird neben der oben beschriebenen Beobachtung des Mannes noch der Weihnachtsmarkt, eine bekannte Schauspielerin, deren Tochter und viele weitere Teilstücke in den Raum geworfen. Der Verlauf ist deswegen abwechslungsreich und dynamisch, bis sich die Vorzeichen ändern und eindeutig ein Verbrechen vorliegt, das es aufzuklären gilt. Die Spannung nimmt zu, ebenso wie sich die Stimmung weiter verdichtet. Zwar spielt an einer entscheidenden Stelle der Zufall eine große Rolle und Kati ist einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen (oder doch eher falschen?) Ort, dem Unterhaltungswert dieser Episode tut dies jedoch keinen Abbruch. Auch ohne das oft so prägnante Umweltschutz-Thema funktioniert die Serie hier sehr gut, und das spürbar besser als in anderen Folgen.

Michael Bideller ist mal wieder als Graf von Pomnitz zu hören, er verleiht seiner Stimme einen volltönenden Klang und bringt den sympathischen Adeligen so gut zur Geltung. Mia Bender spricht die Rolle der Nele Nischwitz, sie legt viel Energie in ihre Stimme und neigt dazu, hier ein wenig zu übersteuern, bringt die Rolle aber solide und stimmig zur Geltung. Ihr Mutter wird von Ulrike Johannson, die der bekannten Schauspielerin einen deutlichen ruhigeren und zugänglicheren Ton verleiht und eine stimmige Sprechweise zeigt. Auch Nico König, Merete Brettschneider und Daniel Kirchberger sind zu hören.

Akustisch bleibt diese Episode recht unauffällig, der Fokus liegt immer eher auf den Dialogen der Sprecher. Übermäßig viel Weihnachtsmusik erklingt jedenfalls nicht, ab und an lockert aber eine kleine Melodie die Stimmung auf. Die Geräusche sind passend eingefügt und untermalen die Handlungen der Protagonisten.

Ein kräftiges Blau wurde dieses Mal für die Gestaltung des Rahmens ausgewählt, der mit seiner Scheunentor-Optik und vielen Hufeisen als Verzierung den engen Bezug zu den Pferden aufgreift. Das eigentliche Motiv ist im typischen Zeichenstil der Serie gehalten, der mich immer noch nicht so recht überzeugen mag. Die Szenerie mit Kati und Azuro auf der Baustelle samt dem dunkel gekleideten Mann passt aber gut zur Folge, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten.

Fazit: Eine der stärkeren Episoden der Serie, die mit flüssigem Verlauf mit nur wenigen Längen und einer spannenden Handlung punkten kann. Die verschiedenen Personen kommen gut zur Geltung und sind einprägsam dargestellt, die Ereignisse bauen gut aufeinander auf und erzählen einen Kriminalfall mit einigen Überraschungen.

VÖ: 2. November 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758363820


Kati & Azuro – 20. Geheimnis unterm Eulennest



Kurz nach einem mutigen Rettungseinsatz treffen Kati und Cleo auf einen jungen Reporter, der ihre Heldentat in der Zeitung beschreiben will. Dabei erfahren sie auch von den großen Geldsorgen des örtlichen Tierheims, und natürlich wollen die beiden sofort weiterhelfen. Gemeinsam mit dem netten neuen Mitarbeiter entwickeln sie einen Plan...

Die enge Naturverbundenheit ist ein zentrales Thema bei „Kati & Azuro“, was nicht nur durch das Reitthema, sondern auch durch den Beruf von Katis Vater als Tierarzt eingebracht wird – und in der 20. Episode noch ein bisschen prägnanter wird. Denn es geht um die Rettung des örtlichen Tierheims, das in arge Geldnöte gestürzt wurde. Es ist schön zu hören, wie alle Beteiligten mit viel Eifer bei der Sache sind, aber auch, dass hier die sozialen Netzwerke und neue Medien ihren Platz gefunden haben, was einen modernen Anstrich verleiht. Die Handlung ist dabei erneut etwas zäh geraten und kommt nur langsam in Schwung, ist allerdings im letzten Drittel auf einem guten Niveau angekommen. Das titelgebende Eulennest spielt dabei nur eine kleine Nebenrolle, bringt aber dennoch seine eigene Note in die Handlung mit ein. Gegen Ende gibt es dann noch eine schwere Entscheidung, die Kati zu treffen hat. Das ist wunderbar unaufgeregt umgesetzt und nicht so reißerisch erzählt wie in anderen Produktionen und – noch viel wichtiger – gibt dem Hörer Zeit, selbst zu entscheiden, wie er in dieser Situation reagieren würde. Die Auflösung des Ganzen ist dann typisch für das Genre des Kinderhörspiel recht weich gezeichnet und läuft dann harmonisch ab, dennoch wird nicht alles verklärt, was man so verklären konnte. So kommt eine anständige und hörenswerte Episode heraus, die jedoch anfangs etwas schneller erzählt werden könnte.

Freya Trampert spricht in dieser Folge die nette Vorsitzende des Tierheimes und bringt einerseits eine aufgeschlossene, freundliche Art mit ein, stellt aber auch die unterdrückten Sorgen der Frau glaubhaft dar. Robert Knorr ist als ebenso netter wie sympathischer Linus zu hören, der gut auf die beiden Mädchen eingeht, aber noch etwas mehr Energie in seine Stimme legen könnte. Alex Swadi, der neue Mitarbeiter des Tierheims, wird von Jonas Minthe gesprochen und glaubhaft dargestellt, wobei er gerade am Ende einen positiven Eindruck hinterlässt. Natürlich dürfen Linda Fölster, Katharina von Keller und Jürgen Holdorf nicht fehlen.

Akustisch ist die Geschichte wieder ruhig und unaufgeregt umgesetzt, was gut zu der Grundstimmung der Serie passt. Die Geräusche sind stimmig eingepasst, an einigen Stellen sind die Hintergrundszenerien aber einen Tick zu laut geraten, sodass man beispielsweise von dem vielen Vogelgezwitscher abgelenkt wird.

Kati beobachtet auf dem Cover in einer dunklen Nacht die merkwürdigen Vorgänge in einer einsamen Scheune – genauso, wie es auch im Hörspiel vorkommt. Dadurch wirkt das Cover aber auch düster und unheimlich, was zu der eigentlich eher ruhigen Grundstimmung nicht allzu gut passt. Ein Hinweis auf die nun erscheinende Buchreihe darf im Booklet natürlich nicht fehlen.

Fazit: Eine gut umgesetzte Episode von „Kati & Azuro“ die mit kleinen Querverweisen auf die erste Episode, einigen passenden Motiven und einem verzwickten Gewissenskonflikt am Ende. Doch gerade zu Anfang kommt die Handlung auch nicht so recht in Schwung, auch die akustische Untermalung hätte noch etwas mehr Wumms vertragen.

VÖ: 13. Juli 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758363721


Kati & Azuro – 19. Irrlicht im Moor



Kati ist alles andere als begeistert, dass ihr Vater ein ganzes Wochenende auf einem Ponyhof aushelfen muss und Kati dorthin mitnimmt – wo ihre Cousine Cleo doch ein paar Tage in Paris ist. Doch dort angekommen freundet sich Kati schnell mit Lotte an, der Tochter der neuen Besitzerin, die den Hof im Gegensatz zu ihrer Mutter über alles liebt...

In seiner noch jungen Geschichte hat die Europa-Hörspielserie „Kati & Azuro“ bereits einige Umbrüche erlebt, in Folge 19 kommt ein weiterer auf den Hörer zu: Statt Ulli Potofski ist nun Wolf Frass als Erzähler zu hören. Und auch ansonsten verlässt die Handlung ausgetretene Pfade und verlässt sich nicht auf das bekannte Gespann aus Kati und Cleo, die nur in wenigen Szenen am Telefon zu hören ist, aber beispielsweise für ein unheimliches Intro sorgt. Ihr Wegfall wird mit der mindestens ebenso aufgeweckten Lotte kompensiert, die hier im Mittelpunkt steht und eine eigene Geschichte zu erzählen hat. Gerade die Unterschiede zu ihrer Mutter werden dabei beleuchtet, sie die feine Stadtfrau und durch und durch Wissenschaftlerin, die halb auf dem Ponyhof aufgewachsen ist und sehr naturverbunden ist. Schon allein aus diesen Spannungen ergeben sich einige witzige Momente, aber natürlich auch einen Konflikt, den es zu lösen gilt. Und auch wenn sich dieser zu Anfang etwas zu langsam entwickelt, ist die Handlung durch viele gelungene Nebenarme angereichert. Zum Ende gibt es dann noch eine sehr spannende und atmosphärische Szene mit etwas plötzlicher Wendung, die sich aber stimmig einbaut und einen positiven Ausblick auf die Zukunft des Ponyhofs erlaubt. Hinzu kommt eine stellenweise hübsch unheimliche Atmosphäre, auf die ja auch schon der Titel hinweist, sowie der bodenständige Bezug zum Thema Reiten.

Wolf Frass ist als Erzähler dieser Serie sehr gut plaziert und bringt neben seiner angenehmen Grundstimmung auch etwas mehr Schwung in seine Texte, was ebenso professionell wie treffend geschehen ist. Elise Eikermann ist in der Rolle der flotten Lotte (Entschuldigung für das Wortspiel) zu hören und bringt das Mädchen mit viel Witz und Eifer herüber, womit sie sehr gut in die Stimmung der Reihe passt. Ihre Mutter wird von Marion Elskis wunderbar hochgestochen vertont, aber auch ihre warmherzige und später gelöste Seite kann sie glaubhaft vertonen. Weitere Sprecher sind Dagmar Dreke, Linda Fölster und Jürgen Holdorf.

Auch wenn der Grundtenor der Folge ein freundlicher ist, einige unheimliche Szenen sind dann doch eingebaut, welche dann auch treffend umgesetzt wurden. Musik und Geräusche sind durchgehend solide umgesetzt und sorgen für passende Stimmungen, betonen besonders spannende und dramatische Szenen aber vielleicht eine Spur zu stark.

An die Optik des Covers habe ich mich auch bei Folge 19 noch nicht so recht gewöhnt, was an der computergenerierten Darstellungsweise liegt, die recht künstlich wirkt. Dafür ist die Stimmung im Morr gut getroffen, die leichten Nebelschwaden und der matschige Untergrund sorgen für die passende Stimmung, während gerade das niedliche Pony Willow sehr freundlich wirkt.

Fazit: Auch wenn die Folge ein bisschen schwerfällig in Gang kommt, ist die Handlung unterhaltsam geraten. Neben dem Konflikt zwischen Mutter und Tochter als Hauptelement gibt es noch mehrere kleine Nebenarme, die sich gut zusammenfügen. Eine solide Produktion der Serie, die wieder einen leicht anderen Weg einschlägt – auch wenn sich Lotte und Cleo vielleicht eine Spur zu ähnlich sind, um wirklich frischen Wind einzubringen.

VÖ: 23. März 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 889853901623


Kati & Azuro – 18. Alarm auf der Weihnachtsfeier



Erster Eindruck: Trubel bei den Proben für die Reitershow...

In Fintrup steht eine große Weihnachtsfeier mit gleich zwei Highlights an: Einerseits soll eine große Reitshow das Publikum begeistern, andererseits eine wertvolle Heiligenstatue aus der französischen Nachbarstadt ausgestellt werden. Doch während sich Kati und die arrogante Nina bei den Proben ordentlich in die Haare bekommen, geht bei den Vorbereitungen einiges schief...

Auch von „Kati & Azuro“ gibt es eine neue Weihnachtsfolge, eine Tradition bei Europa, die auch vor der Pferdeserie nicht Halt macht. „Alarm auf der Weihnachtsfeier“ hat aber mit besinnlicher Stimmung wenig zu tun, sondern konzentriert sich in den ersten Szenen auf das eigentliche Thema der Serie: Den Pferdesport, eingereiht in die Vorbereitungen auf die große Feier. Im weiteren Verlauf der Folge gerät die Beziehung zwischen Pferd und Mensch wieder mehr in den Hintergrund, gerät aber nie ganz aus dem Blickfeld. Schade ist, dass die Folge wieder nach einem ähnlichen Schema verläuft wie einige seiner Vorgänger. Da kommt schon fast so etwas wie Routine auf, besonders die recht dramatische Darstellung einiger Szenen und das Auftauchen einer arroganten Gegenspielerin mit einem Geheimnis sind wiederkehrende Motive. Dennoch werden einige recht spannende Szenen geboten, und auch die Wandlung von Nina, die hier auch mal von einer anderen Seite gezeigt wird, ist gut eingebunden. Insgesamt liegt so zwar eine solide, aber auch etwas repetitive Folge der Serie vor, die mich nicht so recht begeistern konnte.

Leonie Landa ist wieder in der Rolle der Nina Raabaz zu hören und kann dabei mal die zickige Göre, mal die verletzliche junge Frau in den Vordergrund stellen und liefert dabei eine insgesamt glaubhafte Leistung ab. Jannik Endemann gibt als Nick Kappel den charmanten Sunnyboy, was ihm gut steht, zumal er gegen Ende noch weitere Facetten von sich zeigen kann. Caroline Kiesewetter ist als Rebekka Raabaz im Einsatz macht einen energischen Eindruck. Weitere Sprecher sind Holger Mahlich, Helgo Liebig und Manfred Liptow.

Akustisch läuft die Folge ohne größere Schwankungen ab, auch spannendere Szenen sind eher sanft umgesetzt worden. Dabei sind recht viele Geräusche im Hintergrund im Einsatz, da die verschiedenen Szenerien gut umsetzen und so eine recht lebendige Stimmung aufkommen lassen. Die Musik ist unauffällig eingesetzt und erklingt vorrangig während der Szenenwechsel.

Das Cover verströmt unaufdringliche Weihnachtsstimmung, ein geschmückter Baum im Hintergrund und kleine Motive bei der Rahmengestaltung stehen aber nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ist in dem etwas flach und künstlich wirkenden Stil der Serie eine Szene mit den Mädchen auf ihren Pferden zu sehen, die aus der Handlung entnommen wurde.

Fazit: Leider ist das Handlungsmuster dieser Folge schon aus einigen anderen ihrer Vorgänger bekannt und kann so kaum noch überraschen, es fühlt sich vieles eher nach einer Wiederholung an. Auch die weihnachtliche Stimmung hätte noch mehr betont werden können, alles wirkt hier eher blass. Doch es gibt auch positive Aspekte, so kann man ein bisschen hinter den arroganten Charakter von Nina blicken, und auch die Idee mit der Madonna ist insgesamt gut inszeniert worden. Leider nicht die stärkste Folge der Serie.

VÖ: 24. November 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889853901524


Kati & Azuro – 17. Gefährliche Dreharbeiten



Erster Eindruck: Aufregung im alten Schloss...

Der bekannte Regisseur Rudi Smolarek hat die Umgebung des Fasanenhofs als Drehort für seinen neuen Film auserkoren. Kati und Cleo können sich dabei ein kleines Taschengeld hinzuverdienen, in dem sie der Schauspielerin Carolin Vonder im Umgang mit den Pferden beibringen. Doch diese stellt sich als ziemlich zickig und arrogant heraus, sodass das Geld eher sauer denn leicht verdient ist...

Ein paar Klischees dürfen es in Hörspielen für Kinder und Jugendliche ja schon sein, und so verwundert es kaum, dass die Schauspielerin Carolin in der 17. Folge tatsächlich ziemlich überheblich wirkt. Die Serie, die sich insbesondere an junge Mädchen mit einem Hang zu Pferden richtet, greift dabei dann auch gleich ein zweites Lieblingsthema dieser Zielgruppe auf. Gut gefällt mir dabei, dass die Schauspielerei eben nicht idealisiert wird, sondern Carolin auch die harten Seiten des Buisiness darstellt. Fast schon bekommt man Mitleid mit ihr, wenn sie berichtet, wie sie durch Fotos und Geschichten aus ihrem Privatleben versuchen muss, im Gespräch zu bleiben, um Rollen zu bekommen. Aber eben auch nur fast, denn ihre Art macht sie dann eben nicht sonderlich sympathisch. Allerdings sind auch Kati und Cleo hier nicht gerade strahlende Helden, als wirkliches Vorbild dienen ihre Taten hier jedoch nicht – sie vertuschen ihre Fehler, sind unehrlich ihren Freunden gegenüber und kommen dabei ungeschoren davon. Die Geschichte entwickelt sich unterhaltsam weiter und führt über immer neue Situationen stetig weiter, wirkt dabei aber auch manchmal etwas in die Länge gezogen. Insgesamt eine durchaus gelungene Folge der Serie mit prägnanten Charakteren und einer passenden Szenerie.

Manuela Bäcker ist in der Rolle der Carolin Vonder zu hören und schafft es sehr gut, einen Mix aus Arroganz und einer lockeren, spontanen Sprechweise zu schaffen. Dabei schafft sie es immer wieder, das Interesse auf sich zu ziehen und die Schauspielerin ins rechte Licht zu rücken. Peter Bieringer ist als Regisseur Rudi Smolarek zu hören und hinterlässt einen positiven Eindruck, mit Nachdruck und einer glaubhaften Betonung kann er in seinen Szenen überzeugen. Ela Nitzsche spricht die freundliche Gräfin von Pomnitz sehr sympathisch und mit einer angenehm warmen Stimme. Weitere Sprecher sind Daniel Kirchberger, Michael Bideller und Eberhard Haar.

Akustisch ist auch diese Folge gut umgesetzt, die verschiedenen Stimmungen kommen durch den Einsatz von passenden Geräuschen gut zur Geltung. Immer wieder sorgen diese für eine gute Hintergrundgestaltung, sodass man sich sowohl auf der Pferdekoppel als auch im Schloss wiederfindet. Die Musik ist gut zu den unterschiedlichen Szenerien angepasst und lockert die Szenenübergänge gekonnt auf.

Der schlichte, aber ansprechende Zeichenstil wird natürlich wieder auf dem Cover verwendet, die Pferdehorde ist mit Kati im Vordergrund dargestellt, während im Hintergrund der Wohnwagen von Carolin, das Schloss und einige Gestalten zu sehen sind. Die Rahmengestaltung ist passend dazu gestaltet und enthält neben einigen Blumen eine grüne Grundfarbe.

Fazit: Die 17. Folge von „Kati & Azuro“ widmet sich eher weniger dem Pferdethema, lässt dies aber immer wieder durchklingen. Das Filmthema ist gut gewählt und wird mit einer unterhaltsamen Geschichte ausgestaltet, die allerdings auch einige etwas langwierige Szenen beinhaltet. Gut gefällt mir die Darstellung der Filmindustrie, die hier auch mit ihren Schattenseiten aufgeführt wird.

VÖ: 29. September 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889853901425


Kati & Azuro – 15. Spuren im Schnee



Erster Eindruck: Gestrandet in Flintrup

Mitten im Winter herrscht Matschwetter statt Schneelandschaften, und auch ein neuer Fall für Kati und Cleo ist nicht in Sicht. Letzteres kündigt sich allerdings an, als ein Reisebus in der Nähe von Flintrup liegenbleibt. Zwei der Passagiere werden von Katis Vater kurzerhand auf dem Fasanenhof untergebracht, doch Boris verhält sich ziemlich merkwürdig. Und dann beginnt es doch noch zu schneien...

Bei „Kati & Azuro“, der Pferde- und Detektivserie von Europa, geht es in so einigen Folgen ziemlich winterlich zu, und auch Nummer 15 spielt zu der kalten Jahreszeit. Gerade im späteren Verlauf der Folge wird dies auch ziemlich gelungen eingebaut, doch vordergründig wird hier wieder ein recht interessanter Krimi erzählt, der gar nicht so einfach zu durchschauen ist. Denn zu Anfang bekommt der Hörer nur wenige Anhaltspunkte, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird, und so tappt man lange im Dunkeln. Dadurch entwickelt sich schnell eine dichte Stimmung, und als Hörer rätselt man automatisch mit. Zwar beommt man nach einiger Zeit die Marschrichtung vorgegeben, dennoch bleibt viel im Unklaren. Gespickt mit vielen gefährlichen Momenten für Kati und Cleo und einem packenden Finale ist eine sehr gelungene Folge der Serie entstanden, die sich nicht wie andere Episoden in zu langen Dialogen verliert, sondern stets auf dem Punkt dargeboten wird. Das Thema ist dann auch gut gewählt und sorgt für einen packenden Strudel aus Ereignissen, dass es gar nicht weiter stört, wenn das Pferdethema etwas mehr in den Hintergrund rückt. Nichtsdestotrotz hat Azuro natürlich auch hier seinen großen Auftritt, auch die anderen Charaktere kommen hier sehr gut zur Geltung.

Katharina von Keller ist natürlich wieder als Cleo mit dabei, ihre aufgekratzte und lebendige Art wird durch ihre energiegeladene Sprechweise unterstrichen. Flemming Stein spricht den verschlossenen Boris, was er recht markant und mit Nachdruck löst, später kann er aber auch seine andere Seite sehr authentisch darstellen. Franciska Friede ist als seine Schwester Natalia im Einsatz, auch sie hinterlässt einen glaubwürdigen Eindruck. Weitere Sprecher sind Robin Brosch, Daniel Welbat und Christian Rudolf.

Insgesamt recht unauffällig ist die akustische Umsetzung geworden, alles passt stimmig zusammen. Die spannenden Szenen hätten zwar noch etwas prägnanter umgesetzt werden können, doch die eingebaute Musik untermalt die Szenen passend. Die Geräusche und Soundeffekte lassen die Dialoge lebendiger wirken und besonders die unterirdischen Szenen gut zur Geltung kommen.

Verschneit geht es natürlich auf dem Cover zu, neben Kati und Cleo sind die obligatorischen Pferde ebenso vorhanden wie Boris, der sich in der offenen Scheune sichtlich ertappt fühlt. Der Zeichenstil ist recht schlicht, aber ansehnlich gelungen, durch den dezenten Rahmen mit den kleinen zusätzlichen Motiven wird das Titelbild abgerundet.

Fazit: Eine Folge, die sich ganz auf einen spannenden Kriminalfall konzentriert und diesen nicht aus den Augen verliert. Gut hat mir gefallen, wie sich der Hörer nur langsam dem Ziel nähert und so viele spannende Momente geboten werden. Das Pferdethema ist zwar noch präsent, dominiert aber nicht die Handlung.

VÖ: 18. November 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751815124


Kati & Azuro – 14. Der Fluch der Donnerhexe



Erster Eindruck: Geheimnisvolle Vorgänge auf dem Fasanenhof

Der kleine Brand des Strohs ist nicht der erste Unglückfall, der den Fasanenhof in letzter Zeit heimsucht. Zwar ist das Feuer dank der Mithilfe aller Anwesenden schell gelöscht und hat keinen größeren Schaden angerichtet, doch die Gerüchte um einen Hexenfluch werden dadurch nur noch verstärkt. Die ersten Pferdebesitzer überlegen schon, ihre Tiere woanders unterzustellen, sodass Kati und Cleo beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen...

Die Geschichten von Kati und ihrem Pferd Azuro sind immer sehr bodenständig erzählt, auf Andeutungen von übernatürlichen Ereignissen hat man bisher größtenteils verzichtet. Und auch wenn der Titel „Der Fluch der Donnerhexe“ anderes andeutet, ist die 14. Folge der Serie nicht wirklich unheimlich oder hat sonderlich viele bedrohliche Szenen, vielmehr ist den beiden aufgeweckten Protagonistinnen sofort klar, dass etwas anderes hinter den merkwürdigen Vorfällen steckt. Doch der eine oder andere nächtliche Ausflug mit einer mysteriösen Begegnung hätte der Folge sicherlich mehr Schwung eingebracht, die Handlung plätschert ein wenig vor sich hin. Nicht, dass sie langweilig geworden ist, aber eben leider auch nicht sonderlich aufregend gelungen. Die Ermittlungen der beiden Mädchen fördern immer mehr Hinweise an die Oberfläche, sodass sie langsam auf die Hintergründe der Ereignisse kommen, aber auch das Finale kann die Spannungskurve nicht nach oben reißen, sondern ist ungewöhnlich ruhig erzählt. So bleibt leider ein recht gleichförmiger Ausdruck der Folge, die ein wenig mehr Aufregung verdient hätte, denn die Ansätze sind durchaus gelungen.d

Katharina von Keller ist wieder als Cleo mit dabei, ihre Stimme klingt freudlich und aufgeweckt, sie bringt viel positive Energie in die Handlung ein und kann die Aufregung des Mädchens gekonnt in Szene setzen. Michael Bideller ist als Graf Enzo von Pomnitz, welchen er sehr glaubwürdig umsetzt und mit einer eingängigen Dynamik spricht. Inga Linke wird von Saskia Bellahn, auch sie macht einen guten Eindruck und passt gut in das Ambiente der Folge. Weitere Sprecher sind Anna Katharina Grottendieck, Ela Nitzsche und Thomas Karallus.

Ebenso wie die Geschichte bleibt auch die akustische Umsetzung durchgehend ruhig und unaufgeregt. Musik ist dabei recht wenig im Einsatz, sorgt aber während der Szenenübergänge für die passende Stimmung. Geräusche sind wieder recht viele im Einsatz, die auch meist stimmig eingefügt wurden, lediglich das Vogelgezwitscher ist in einer Szene etwas zu laut geraten und lenkt zu sehr von den Dialogen ab.

In dieser Folge spielen einige geheimnisvolle Zeichen eine wichtige Rolle, und diese haben auch den Weg auf das Cover gefunden. Der Drudenfuß neben dem Brunnen ist in der gezeigten Szene das auffälligtse, dieser wird von den Reitern auf dem Titelbild entdeckt, doch auch in der vielfältigen Rahmengestaltung sind einige der Symbole nebst einem Traumfänger eingearbeitet.

Fazit: Das Thema gefällt und bietet gelungene Ansätze, die Handlung wirkt allerdings ziemlich ausgebremst und kommt zwar unterhaltsam, aber nicht wirklich spannend oder aufregend herüber. Auch die Auflöung hätte dramatischer erzählt werden können und bleibt wie der Rest auch ziemlich ruhig.

VÖ: 30.September 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751911720


Kati und Azuro – 13. Die Rache des Drachen



Erster Eindruck: Fast unsichtbar und ziemlich flink...

Bei einem ihrer Ausritte entdecken Kati und ihre Lieblingscousine Cleopatra einen Leguan, der einfach in der Landschaft sitzt. Noch bevor sie überlegen können, ob sie das Tier einfangen sollen, ist es im Gebüsch verschwunden. Und so wollen die beiden Naturfreunde mehr über die Echse erfahren und treffen dabei ein freundliches Ehepaar aus der Nachbarschaft, doch auch im Internet stellen sie ihre Nachforschungen an...

Naturschutzthemen stehen bei Kati und Azuro schon seit dem Beginn der Serie hoch im Kurs und werden in den Folgen auch gern mal völlig in den Mittelpunkt gerückt. Trotz des ungewöhnlichen Titels „Die Rache des Drachen“, der eher an Fantasy-Elemente erinnert, ist dies auch bei der 13. Folge der Fall. Der „Drache“ ist nämlich nichts weiter als ein entwischter Leguan, doch es steckt mehr hinter der Folge, als man anfangs denkt. Es dauert zwar etwas, bis es richtig aufregend wird, aber bis dahin erfährt man einiges über die Tiere und den richtigen Umgang mit seltenen Exoten. Hübsch eingebaut ist dabei auch, das den Kindern hier nebenbei etwas Medienkompetenz beigebracht wird, denn bei der Nutzung des Internets sind Kati und Cleopatra misstrauisch und vorsichtig. Und auch die verwirrte Dame, die hier immer wieder für Aufregung sorgt, ist gut platziert und ist keine reine Witzgestalt, sondern regt zum Nachdenken an. Die Handlung an sich ist zwar nicht schwer zu durchschauen, bietet aber dafür einige gelungene Wendungen und eine ebenso spannende wie lehrreiche Atmosphäre, sodass „Die Rache des Drachen trotz des merkwürdigen Titels punkten kann.

Micaela Kreißler ist als verwirrte Frau Meier zu hören, dabei bricht ihre Stimme mal, mal ist sie ganz aufgekratzt, sodass sie immer den richigen Ton trifft und ein sehr glaubhaftes Bild der alten Dame zeichnet. Tanj Dohse ist als Lind Wicket zu hören, die sympathische Naturschützerin kommt dabei sehr gut zur Geltung, besonders wenn sie in den späteren Szenen noch mehr aus sich heraus geht. Christian Rudolph hat mir zudem als Jakob Harloff sehr gefallen, seine angenehme und betonte Stimme ha er für diese Rolle gekonnt abgewandelt. Weitere Sprecher sind Sonja Stein, Oliver Hörner und Thomas Karallus.

Akustisch ist die Folge stimmig un Szene gesetzt worden, besonders die Szenen in der Natur wurde mit passenden Geräuschen untermalt und wirken sehr harmonisch inszeniert. Und auch die restlichen Szenen sind gut aufgestellt und wirken recht lebendig, da die Vorgänge immer mit glaubwürdigen Sounds unterlegt sind. Musik spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.

Kunterbunt und vielseitig ist das Cover umgesetzt, gezeigt wird dabei eine Szene aus dem Hörspiel, in der die beiden Mädchen den Leguan anlocken wollen und dabei entdeckt werden. Die kräftigen Grüntöne, die dieses mal auch den Rahmen bestimmen, nehmen dabei allerdings überhand und scheinen in sich etwas zu verschwimmen.

Fazit: Hier sind verschiedene Themen sinnig und lehrreich miteinander verknüpft worden, wobei angenehmerweise kein Zeigefinger erhoben wird. Die Charaktere versprühen dabei wieder etwas Charme, und auch der Humor ist immer wieder eingeflochten, sodass eine runde Mischung entstanden ist.

VÖ: 3.Juni 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751811621




Kati & Azuro – 9. Das Geheimnis der Fledermaushöhle



Erster Eindruck: Neue Cleo, neuer Fall

Kati hat lange und hart dafür trainiert, um endlich in den Kader der Springreiter aufgenommen zu werden. Ihre Ferien verbringt sie deswegen mit ihrer Cousine Cleo auf dem abgeschiedenen Hof des Landestrainers. Doch irgendwie harmoniert sie nicht mehr so recht mit Azuro, der plötzlich ziemlich unmotiviert scheint. Doch als die eine verletzte Fledermaus finden, wird erst einmal der Naturschützerinstinkt der beiden Mädchen geweckt...

Kati & Azuro hat nach der 7. Folge einige Änderungen erfahren, in „Das Geheimnis der Fledermaushöhle“ bekommt man nun auch erstmals die neue Stimme von Cleo zu hören, der aufgeweckten Cousine von Kati. Schön ist, dass hier wieder die Kombination von zwei verschiedenen Themen geschafft wurde. Einerseits ist das das harte Training für den Springreitkader und die vielen Missverständnisse, die zwischen Kati und Azuro herrschen. Das ist nicht nur für Pferdenarren eine interessante Passage, da das Verhältnis zwischen Mensch und Tier sehr gut beleuchtet wird. Besonders die Auflösung dieses Teils ist dabei gelungen und zeigt, dass auch Tiere ganz eigene Persönlichkeiten und Bedürfnisse haben. Die eigentliche Geschichte dreht sich aber um das nahe gelegene Waldstück, dass so allerlei unterschiedliche Tierarten beherbergt. Der Tierschutz-Gedanke kommt dabei sehr gut zur Geltung, wird jedoch streckenweise recht langatmig erzählt. Die Geschichte scheint anfangs nicht so recht zu wissen, wo sie hinführen will und überschlägt sich dann gegen Ende. Zu viele merkwürdige Zufälle, zu offensichtliche Spuren, aber immerhin ein spannender Ausgang. So bleibt ein eher gemischter Eindruck dieser Folge: Während Fans der Serie wieder mit einer gelungenen Pferdegeschichte belohnt werden, werden andere Hörer zwar insgesamt recht gut unterhalten, müssen aber auch einen eher langwierigen Mittelteil überstehen.

Katharina von Keller präsentiert sich hier zum ersten mal als Katis Cousine und beste Freundin Cleo, ihre Stimme ist sehr weich und hell, sie klingt aber insgesamt recht aufgeweckt und fröhlich, kann aber auch das Misstrauen des Mädchens gekonnt darstellen. Allerdings könnte sie manchmal noch etwas mehr Schneid an den Tag legen. Flemming Stein ist als Tom Karenka zu hören, der sich mit den Mädchen anfreundet, wie immer spricht er professionell und glaubhaft. Auch Achim Buch, der als dessen Vater Kurt zu hören ist, kann mit seiner herzlichen und empathischen Art überzeugen. Weitere Sprecher sind Florentine Drager, Thomas Karallus und Julia Fölster.

Das Sounddesign ist vom Produzententeam wieder sauber umgesetzt worden. Die Melodien sind dabei passend eingebaut und können die jeweilige Stimmung gut unterstützen. Im Vordergrund stehen aber wie immer zahlreiche Geräusche, die die Szenen lebendiger wirken lassen und eine passende Kulisse für die Handlung bieten.

Die wunderschöne Landschaft, in der Kati, Cleo und Tom gerade einen Ausritt auf ihren Pferden genießen, ist ansehnlich im bereits bekannten Comic-Stil auf dem Cover umgesetzt worden, wobei auch ein einsamer Kletterer zu sehen ist. Verziert wird das ganze von einer Vielzahl an verschiedenen Motiven, beispielsweise Vogelfedern, oder Blumen, die sich in den Rahmen einfügen.

Fazit: Wieder werden hier zwei Geschichten miteinander verflochten, sodass ein dynamischer Eindruck entsteht. Im Mittelteil geht der Handlung aber ordentlich die Luft aus, sodass hier einige langwierige Szenen zu hören sind. Zudem scheinen sich dort beide Handlungsstränge nicht wirklich weiter zu entwickeln. Das spannende Ende löst dann allerdings recht spannend alles auf.

VÖ: 13.Februar 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888750378125


Kati & Azuro – 6. Eiskalt erwischt!



Erster Eindruck: Dreckiger Handel mit kleinen Welpen

Ein Notfall reißt Tierarzt Dr. Katuschke und Kati aus dem Schlaf: Der junge Welpe eines Ehepaares ist sehr krank und trinkt kaum etwas. Gemeinsam können sie das Tier wieder aufpäppeln, doch Kati und ihre Cousine Cleo beschäftigt der Vorfall noch einige Zeit. Insbesondere als sie erfahren, dass in letzter Zeit viele kranke Welpen aufgetaucht sind. Im Tierheim bekommen die beiden einen entscheidenden Hinweis…

„Kati & Azuro“ ist die immer noch recht frische Serie aus dem Hause Europa, die sich speziell an junge Pferde- und Tierfreunde richtet, die wohl vorrangig weiblich sein dürften. Produziert wird diese aber nicht von Hörspielurgestein Heikedine Körting, die für die meisten anderen Serien des Labels verantwortlich ist, sondern von Alexander von der Groeben. Folge sechs beschäftigt sich mal nicht vorrangig mit Pferden, auch wenn Azuro, Katis Rappe, natürlich wieder eine große Rolle spielt. Vielmehr steht das illegale Geschäft mit jungen Hunden im Mittelpunkt, mit der oben beschriebenen Szene wird das Hörspiel gleich auf diese Thematik eingenordet. Die Wichtigkeit des Hundeschutzes kommt hier sehr gut zur Geltung, zudem wird klar gemacht, worauf man bei einem seriösen Kauf von Welpen achten muss. Lobenswert, dafür ist die Handlung aber nur Mittelmaß. Selbst für ungeübte Hörspielhörer ist schnell klar, was hier falsch läuft, und auch die Zeit bis zur Aufklärung des Ganzen, bis zum großen Höhepunkt ist weder überraschend noch sonderlich kurzweilig. Schade, denn bei den durchaus vielseitig beschriebenen Charakteren hätte man mehr aus der Geschichte holen können. Unbestrittenes Highlight ist die kleine Verfolgung des Täters, der für Kati in einer sehr brenzligen und dramatischen Situation endet. Hier wird viel Spannung aufgebaut und ein packendes Finale geliefert.

Rolf Berg hat als Dr. Kalutschke einen sehr sympathischen und warmherzigen Auftritt, den er mit seiner angenehmen Stimme gekonnt umsetzen kann. Schauspielerin, Moderatorin und Komödiantin Hella von Sinnen hat hier einen Gastauftritt als Fabienne Simmerink. Ihre Stimme setzt sie dabei sehr variabel ein und klingt mal einschmeichelnd, mal keift sie sich mit kratzigem Klang durch die Handlung – sehr gelungen. Rene Touisaint spricht Karl-Heinz Riemerling, auch er kann auch jede Situation passend eingehen. Weitere Sprecher sind Jens Hajek, Katharina Hadem und Patricia Frey.

Der Titelsong wird am Anfang nur ganz kurz angespielt, sodass man hier schnell in die eigentliche Handlung einsteigt. Während dieser wurde eine ausgewogene Mischung gewählt, in der eher weniger Musik eingesetzt wurde, sodass die Geräusche hauptsächlich für die Erzeugung einer passenden Atmosphäre zuständig sind. Insgesamt wird die Handlung aber eher ruhig umgesetzt.

Diese Folge spielt – wie der Folgentitel schon vermuten lässt – im Winter, und so wird auf dem Cover eine weiße Schneelandschaft dargestellt. Auch der Mondsee, der eine wichtige Rolle in der Handlung innehat, ist im Hintergrund zu sehen. Kati und Azuro reiten auf ihren Pferden durch den Schnee, wobei die Zeichnung mit ihrem schlichten Zeichenstil eher Kinder und Jugendliche ansprechen soll.

Fazit: Die Charaktere, insbesondere Fabienne Simmerink mit ihrem resoluten Auftreten, sind gut dargestellt und bringen Farbe in die Handlung. Diese verläuft aber bis auf das wirklich spannende Finale zu gleichförmig und durchschaubar, sodass für etwas ältere Zuhörer keine wirklichen Überraschungen mehr vorhanden sind. Eine eher durchwachsene Folge.

VÖ: 22.November 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 888837667029


Kati & Azuro – 5. Kati auf der Flucht



Erster Eindruck: Vater Schulze im Verdacht…

Weil Kati bei einem wichtigen Springreitturnier ziemlich gut mit ihrem Fuchs Azuro abgeschnitten hat, wird sie zusammen mit ihrer Cousine Cleo zu einer Feier des pferdebegeisterten Ehepaars Brodi eingeladen. Voller Stolz präsentieren die beiden dort ihre neue Schmuckkollektion, die demnächst in ihrem Juweliergeschäft verkauft werden sollen. Doch am nächsten Tag sind zahlreiche Stücke verschwunden – und Katis Vater gerät unter Verdacht…

„Kati & Azuro“ ist der neueste Zugang bei den Europa-Hörspielserien und richtet sich aufgrund des Themas wohl eher Mädchen – Pferde sind nicht unbedingt das, was sich Jungen im Alter ab 10 Jahren freiwillig anhören würden. Und auch die fünfte Folge ändert an diesem Eindruck nichts, allerdings wird hier eine runde und spannende Geschichte präsentiert – aber eben eher für das weibliche Geschlecht. Es dauert anfangs etwas, bis die Geschichte richtig in Fahrt kommt, zuvor stehen noch das Reitturnier und die Feier im Anwesen der Brodis statt, die ersten beiden von insgesamt sieben Tracks wurden hierfür reserviert. Hier wird der Soap-Charakter der Serie weiter in den Vordergrund gestellt, extreme Charaktere peppen die Geschichte dabei auf. Mit der Entdeckung eines der gestohlenen Schmuckstücke beginnt dann das Kernstück der eigentlichen Handlung, und dabei wird es richtig turbulent. Stellenweise scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen, doch es gibt auch Momente der Ruhe und der Besinnung. So etwa, als Kati von ihrer verstorbenen Mutter träumt, die ihr einige gute Ratschläge gibt. Das schrammt zwar nur sehr eng am Kitsch vorbei, vermittelt aber auch eine recht tröstliche Stimmung. Und dass dem halbwegs geübten Hörer eigentlich von Anfang an klar ist, wer denn nun der Täter ist, stört bei der kurzweiligen Haupthandlung eher weniger. Eine typische Folge der Serie, die allerdings am Anfang zu lange braucht, um wirklich in Schwung zu kommen.

Luisa M. Bold sorgt als arrogante Nina für einen guten Gegenpol zu den sympathischen und vernünftigen Hauptdarstellerinnen, allerdings überzieht sie die Rolle der Oberzicke doch deutlich und klingt an vielen Stellen schlicht unglaubwürdig. Nina Vorbrodt macht ihre Sache als Schmuckdesignerin Louise Brodi sehr ordentlich, klingt leicht überdreht und sehr mitteilsam, schafft so eine interessante Figur mit Ecken und Kanten. Carolin von der Groeben gefällt mir als Kati immer besser, sie bringt die Emotionen des jungen Mädchen glaubhaft herüber, auch wenn sie mal richtig hochkochen – was sie in dieser Folge mal richtig beweisen kann. Weitere Sprecher sind Lutz Reichert, Jochen Schröder und Axel Häfner.

Der Titelsong zur Serie wird bei dieser Folge am Anfang nur ganz kurz angespielt, sodass man schnell in die Dialoge einsteigen kann, am Ende ist dafür die etwas längere Version zu hören. Die akustische Gestaltung während der Dialoge hält sich eher dezent im Hintergrund, leise Melodien und einige Geräusche begleiten die Handlung und schaffen insgesamt eine angenehme und positive Grundatmosphäre.

Der Rahmen auf dem Cover ist ganz mädchentypisch in Rosa und Pink gehalten, aber auch typische Pferdemotive wie ein Bündel Hafer oder ein Reitabzeichen haben darauf Platz gefunden. Das Motiv zu dieser Folge hat wieder einen recht künstlichen Look, wirkt sehr technisch und computeranimiert. Das kann die Stimmung der Serie mal so gar nicht einfangen, hier sollte man vielleicht doch lieber auf gezeichnete Bilder zurückgreifen.

Fazit: Während der erste Teil zu lange dauert und auch einige langatmige Passagen enthält, geht die Geschichte später turbulent und spannend weiter. Die Zielgruppe der jungen, pferdebegeisterten Mädchen wird hier voll auf ihre Kosten kommen, zumal das Thema Reiten immer wieder geschickt in die Handlung eingebunden wurde. Und auch eine Moral wird vermittelt: Egal wie schlimm alles scheint, man muss sich der Situation stellen. Gelungen!

VÖ: 7.Juni 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887654875020


Kati & Azuro – 4. Rätsel um Serafina



Erster Eindruck: Prominenz auf dem Fasanenhof

Auf den Reiterhof von Familie Schulz zieht eine echte Berühmtheit ein: Lea Tovark mit ihrem Pferd Serafina, die momentan beim Springreiten auf jedem Turnier als Favoriten gelten. Doch für Kati und ihre Freundin Cleo bedeutet das vor allem Einschränkungen, denn den Stall mit dem edlen Pferd dürfen sie nicht mehr betreten. Und trotzdem scheint der mit eingezogene Tierpfleger Benny ständig schlechte Laune zu haben…

Mit Folge vier wächst eine Serie so langsam aus ihren Kinderschuhen, die Mechanismen der Serie sind so langsam bekannt, ebenso wie die Charaktere und deren Zusammenspiel. Und somit ist nun auch „Kati und Azuro“ so langsam erwachsen, die vierte Folge mit dem Titel „Rätsel um Serafina“ setzt wieder auf den bekannten Mix aus Krimi und Pferdegeschichten. Am Anfang wirkt noch alles recht konventionell und wie ein typischer Tag auf einem Reiterhof, auch das Auftauchen von Lea, Benny und Serafina ist jetzt kein sehr prägnanter Start in die Folge. Trotzdem dürfte dies der anvisierten Zielgruppe gut gefallen, alles ist gefällig und kurzweilig erzählt. Der später eingebaute, aber dennoch recht ruhige Kriminalfall kommt ohne jegliche Actionszene aus und bewegt sich in sehr realistischem Rahmen und ist so durchaus vorstellbar, hier wird mit einigen spannenden Szenen gearbeitet, in denen Kati und Cleo kurz vor dem erwischt werden stehen. Für geübte Hörspielhörer ist der Fall aber recht leicht zu durchschauen, zu offensichtlich sind die gelegten Hinweise. Der Verlauf ist wirklich kurzweilig geraten, der Fall interessant geschildert, sodass eine insgesamt recht gelungene Folge entstanden ist.

Elke Büchter ist hier in der Rolle der Lea zu hören, sie klingt sehr freundlich und sympathisch, sie macht einen spontanen Eindruck und hat eine angenehm helle Stimme. Ganz im Gegenteil dazu Martin Armknecht, der die Figur des Benny gut auszustatten weiß und das unsympathische Wesen des jungen Mannes gekonnt darstellt. Nina Mölleken wirkt als Cleo nicht mehr ganz so aufgedreht, was ein wenig mehr Ruhe in die Handlung bringt. Weitere Gastsprecher sind Lutz Reichert, Rolf Berg und Ulli Potofski.

Der Titelsong ist sehr kurz und bietet nur einen kleinen Einstieg in die Handlung. Dafür wird er auch nicht mehr so häufig wiederholt, was insbesondere in den ersten beiden Folgen schnell nervig wurde. Hier ist die Musikauswahl nun vielfältiger, treffender und moderner, sodass die einzelnen Szenen wesentlich stimmungsvoller untermalt sind. Die Geräusche sind vielfältig und passen gut in die Handlung.

Eine Szene aus der Handlung wird hier als Titelmotiv verwendet, Kati und Cleo stehen hier bei den beiden Pferden Azuro und Serafina, während im Hintergrund der verärgerte Benny angestürmt kommt. Das alles ist in einem modernen und eher schlichten Zeichenstil gehalten, kleine Motive daraus sind auch in der restlichen Gestaltung zu finden. Im Inneren gibt es wieder kleine Tipps für Reiterinnen.

Fazit: Keine großen Überraschungen, aber eine kurzweilige und abwechslungsreiche Folge, die schon aufgrund des Themas die angesprochene Zielgruppe begeistern dürfte.

VÖ: 15.Februar 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887654281722


Kati & Azuro – 3. Versteck am Hexenpfad



Erster Eindruck: Gefahr für die Hundebabys

Dass eine Reiterstatue aus unverständlichen Gründen gestohlen wurde, wird für Kati plötzlich völlig unbedeutend, als ein Pferd auf dem Hof Koliken bekommt. Trotz starken Regens reitet sie mit ihrer besten Freundin Cleo sofort zum Tierarzt. Dort werden sie Zeuge, wie eine Diebesbande einen Hund samt gerade geborener Welpen stiehlt. Der Detektivsinn der beiden Mädchen ist geweckt…

Pferdegeschichten haben ja im Allgemeinen eher einen schlechten Ruf, für zu süßlich und kitschig hält man sie oft. „Kati & Azuro“ will mit diesem Klischee aufräumen und präsentiert spannende, actionorientierte Geschichten. Die dritte Folge „Versteck am Hexenpfad“ ist nun bei Europa erschienen. Der Titel lässt übernatürliche Ereignisse vermuten, doch das täuscht, die beiden Mädchen jagen hier eine Diebesbande. Der Start ist noch recht gemächlich, und obwohl man diese Szene auch präsentiert bekommt, ist der Raub der Pferdestatue nicht wirklich aufregend für die Hörer. Dass dann aber auch die Hundewelpen gestohlen werden, ist natürlich etwas ganz anderes, und ab diesem Zeitpunkt nimmt die Handlung auch an Fahrt auf. Immer wieder kommt es von nun an zu brenzligen Situationen, die durchaus Spannung erzeugen können. Hier passiert schon fast wieder zu viel, ein ausgewogeneres Maß in beiden Teilen der Handlung wäre sinnvoller gewesen. Trotzdem ist die Folge insgesamt durchaus gelungen, und gerade kleine Pferdenärrinnen dürften viel Spaß daran haben.

Carolin von der Groeben ist wieder in der Hauptrolle der Kati zu hören, ihre aufgeweckte und energiegeladene Art machen sie zu einer interessanten Figur, die für genügend Aufmerksamkeit beim Hörer sorgt. Ihr Vater wird von Stephan Schleberger gesprochen, dessen warme Stimme mal ganz sanft und mal etwas strenger klingen kann – eine passende und sympathische Besetzung. Klaus Prangenberg ist hier als Tierarzt Schmming mit dabei und passt ebenso gut in das Ambiente der Serie. Weitere Sprecher sind unter anderem Max van der Groeben, Armin Riahi und Werner Opitz als Verbrecherbande.

In Sachen Produktion wurde eine ordentliche Leistung erbracht, grobe Schnitzer oder Fehler wurden vollständig vermieden. Dafür wird eine lebendige und passende Atmosphäre geschaffen, die insbesondere auf zuhörende Jugendliche zugeschnitten ist. So ist die Musikauswahl eher modern geprägt, während mit Geräuschen zusätzliche Dramatik erzeugt wird.

Auf den ersten Blick scheint es ein typischer und idyllischer Ausritt von Kati und Cleo zu sein, den sie auf dem Cover unternehmen. Erst beim zweiten Hinsehen fallen der Regen – hier bei weitem nicht so dramatisch wie im Hörspiel beschrieben - und die ernsten Mienen der beiden auf. Viele zusätzliche grafische Elemente lenken von dem eigentlichen Motiv stark ab.

Fazit: Eine Serie vornehmlich für weibliche Jugendliche, und auch eng auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Präsentiert wird ein spannendes und unterhaltsames Hörspiel.

VÖ: 14.September 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886919983524


Kati & Azuro – 2. Azuro startet durch!



Erster Eindruck: Azuros plötzliche Gesundung

Obwohl Azuro und die anderen misshandelten Pferde im Fasanenhof untergebracht sind, sind Kati und ihr Vater ihre Geldsorgen immer noch nicht los. Das bekommt sie auch von der Zicke Nina zu spüren, die immer wieder gehässige Kommentare abgibt. Dabei geht es Katis Liebling Azuro immer schlechter, und auch der Tierarzt hat keine allzu große Hoffnungen mehr...

Dass zum Start einer neuen Serie mehr als nur eine Folge veröffentlicht wird, ist gerade bei größeren Labels nicht unüblich. So verwundert es kaum, dass auch bei der neuen Pferde-Serie von Europa mit dem Namen „Kati & Azuro“ gleich eine zweite Folge mit dem Titel „Azuro startet durch!“ erschienen ist. Diese Geschichte ist nicht so gradlinig erzählt wie die vorige und hat mehrere Schlenker zu anderen Handlungssträngen. So wird beispielsweise die Geschichte um die arrogante Nina ausführlich behandelt und in das Leben des versnobten Mädchen geschaut – mit dem etwas plakativen Lerneffekt, dass man auch hinter die Fassade schauen sollte. Hauptteil ist aber natürlich weiter die Freundschaft zwischen Kati und Azuro, gerade der Beginn mit Azuros sehr schlechtem Zustand ist emotional gehalten, was sich durchaus auch auf den Hörer überträgt. Doch hier schleichen ähnliche Patzer ein wie in der vorigen Folge. So sind auch hier langatmige Passagen zu finden, die weder die Geschichte vorantreiben noch sonderlich unterhaltsam sind. Das ist schade, denn der gute Grundgedanke und die durchaus gelungenen Charaktere wären durch eine Straffung besser zur Geltung gekommen. Zudem wirkt die Handlung abgehackt, als ein plötzlicher Zeitsprung nur kurz behandelt wird. Eine zwiespältige Folge, die die wirklich guten Szenen um Nina und Azuros Krankheit dem zähen Hörfluss entgegenstellt.

Neben Kati gibt es mit Cleo quasi eine weitere Hauptfigur, die von Nina Mölleken gesprochen wird. Ihre quirlige Art und die temporeiche Sprechweise passen gt zu dem aufgeweckten, aber einfühlsamen Mädchen. Nina wird in dieser Folge von Luisa M. Bohl gesprochen, die sowohl die zickige wie auch die verletzliche Seite hervorkehren kann und eine durchaus glaubwürdige Leistung abliefert. Klaus Prangenberg spricht den Tierarzt Dr. Jörg Schimming und kann ebenso überzeugend sein. Weitere Sprecher sind Kerstin Gäthe, Lutz Reichert und Rolf Berg.

Auch hier wird vorrangig das kurze Titellied verwendet, um die einzelnen Szenen voneinander zu trennen. Aufgrund der dünnen Stimme der Sängerin und des nicht sonderlich pfiffigen Textes wird dies jedoch schnell ein wenig nervig. Ein bisschen Abwechslung bei der Wahl der Melodien hätte den recht guten Einsatz der Geräusche noch unterstrichen.

Natürlich sind Kati und Azuro auch wieder auf dem Cover zu betrachten, die Turnier-Szene wird hier in glattgebügeltem Comicstil zu sehen. Die Darstellungsweise von den Pferden dürfte Geschmackssache sein, jüngere Mädchen dürften es aber ansprechend finden. Im Inneren ist ein Wort-Suchspiel zu finden, bei dem Pferderassen in einem Gitter gesucht werden müssen.

Fazit: Auch hier ist der Grundgedanke gut, besonders die Szenen um Nina können gefallen. Doch die Chance auf ein richtig gutes Hörspiel wurde mit recht vielen Fehlern leider vertan.

VÖ: 25.November 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886979591424


Kati & Azuro – 1. Rettet Azuro!



Erster Eindruck: Neue Pferde-Serie

Nach dem Tod ihrer Mutter ist Kati zusammen mit ihrem Vater auf den Fasanenhof gezogen, einem Reiterhof, der in der Gegend aber einen recht schlechten Ruf hat. Als Freundin bleibt ihr nur ihre Cousine Cleo, die sie in den Ferien besuchen kommt. Kurz vor Weihnachten sind sie Zeuge eines Autounfalls, bei dem ein Pferdeanhänger beschädigt wird. Und das Pferd darin sieht gar nicht gut aus...

„Kati & Azuro“ ist der Titel einer neuen Hörspielserie, die das Kultlabel Europa in sein Programm genommen hat. Die Charaktere wurden schon kurz bei TKKG vorgestellt, doch nun ist auch die erste eigenständige Folge „Rettet Azuro!“ erschienen. Natürlich muss hier vorerst viel Zeit darauf verwendet werden, die Personen und ihr Umfeld vorzustellen, sodass es einige Zeit dauert, bis die eigentliche Handlung beginnen kann. Während der gesamten Folge wird viel auf die Gefühle von Kati eingegangen, die dem Hörer so schnell näher rückt und gut nachvollziehbar wird. Ihre emotionale, oftmals auch ein wenig ironische Art wirkt natürlich, und auch die anderen wiederkehrenden Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig. Die Geschichte um die Rettung eines Pferdes – Azuro – ist im Prinzip recht spannend und thematisiert gleichzeitig den skrupellosen Umgang von Pferden zum Profit einiger Menschen. Die dargestellten Tierquälereien sind nicht nur ein wichtiges Mittel, um die Geschichte voranzutreiben, sondern auch ein klares Statement. Einige humorvolle Anspielung auf andere Serien des Labels wirken auflockernd und sind witzig. Allerdings ist die Handlung doch arg in die Länge gezogen, viele Passagen können kein Tempo aufnehmen und bleiben zu blass, während die Darstellung des Bösewichts Waldomar Pain deutlich eindimensional geraten ist. Diese erste Folge hat eine Hand voll starker Szenen, und auch der Grundgedanke ist kein schlechter, die Mischung aus Abenteuer- und Pferdeserie schwächelt hier aber doch aufgrund der langatmigen Erzählweise.

Als Kati ist Carolin van der Groeben zu hören, die mit ihrer emotionsgeladenen Stimme alle Szenen gut meistern kann und besonders die Qual der Pferde gut nachvollziehbar macht. Ihr Vater Ludger Schulze wird von Stephan Schleberger gesprochen, seinne Stimme ist klar und passt gut zu dieser recht ernst angelegten Rolle. Als Erzähler ist Mitproduzent Ulli Potofski zu hören, er schafft es aber nicht, einen Draht zu seinem Publikum zu schaffen und wirkt meist zu künstlich. Weitere Sprecher sind Alexander van der Groeben, Patricia Frey und Rolf Berg.

Als Titelsong wurde ein eigens produziertes Lied gewählt, dass auch immer wieder als Trennung zwischen den einzelnen Szenen eingespielt wird. Leider ist die Singstimme arg dünn, sodass das Piepsige darin schnell nervig wird. Ebenso verwunderlich wie die Wahl der Sängerin ist, dass das Lied immer schnell ausgeblendet wird, man nicht mal am Ende die volle Version zu Ohr bekommt.

Niemanden dürfte es verwundern, dass auch auf dem Cover Pferde zu sehen sind. Gezeigt wird eine Szene aus dem Hörspiel, bei dem Kati und Cleo durch dichten Nebel reiten und verfolgt werden. Die Aufmachung wirkt locker, ansprechend und nicht zu überladen, im Inneren gibt es einige Infos über Pferde und Kati wird kurz vorgestellt.

Fazit: Die an sich spannende Geschichte wird hier zu lang erzählt, eine Kürzung um eine viertel Stunde hätte mehr Tempo hinein gebracht.

VÖ: 25.November 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886979591325

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