Gespensterjäger - 2. im Feuerspuk

Gespensterjäger - 1. auf eisiger Spur


Gespensterjäger - 2. im Feuerspuk



Erster Eindruck: Jetzt wirds heiß...

Tom hat etwas Mühe, seine Mutter zu überzeugen, dass er mit Hedwig Kümmelsaft verreisen darf. Denn in einem Hotel treibt ein ziemlich mächtiger Geist sein Unwesen und versetzt die Gäste in Panik. Zusammen mit Gespenst Hugo beginnen sie schließlich den Kampf und ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr: Es handelt sich um den schrecklichen Grubligei!

Mit "Gespensterjäger auf eisiger Spur" hat Jumbo eine überzeugende erste Folge der neuen Hörspielserie nach Büchern von Cornelia Funke vorgelegt. Nummer zwei der Reihe trägt den Titel "im Feuerspuk" und hat eine grundsätzlich andere Ausgangssituation, denn die drei Gespensterjäger bekämpfen nicht mehr in ihrem unmittelbaren Umfeld fiese Geister, sondern werden zu einem Fall als "Kümmelsaft & Co" gerufen. Wieder verläuft der Kampf gegen den Geist mit einigen Tücken, denn die einfallsreichen Fahigkeiten des Feuergespentes machen den drei das Leben schwer und halten das Hörspiel am Laufen - es geht immer zwischen neuem Mut und Rückschlägen hin und her. Allerdings kommt die Geschichte ab und an ins Stocken, um einen dynamischeren Verlauf zu bekommen, wäre die Kürzung einiger Szenen hilfreich gewesen. Die Übetragung von Buch zu Hörspiel hat gut funktioniert, Erzählerin ist dieses mal eine eifrige Reporterin, und statt dem Buch über Geisterbekämpfung hat ein Komplize von Hedwig Kümmelsaft kurzerhand das zugehörige Hörbuch geschickt. Auch hier ist wieder solide Handwerkskunst mit einer einfallsreichen Geschichte gepaart, sodass mir auch dieser Teil insgesamt zugesagt hat.

Ganz wundervoll ist Katja Brügger als Hedwig Kümmelsaft: Mit ihrer kratzbürstigen und äußerst resoluten Art rückt sie meist in den Mittelpunkt des Geschehens und lässt die Gespensterjägerin zum Leben erwachen. Erzählerin Monique Schwitter könnte an einigen Stellen kraftvoller sprechen und lässt teilweise die Wirkung ihrer Passagen verpuffen. Horst Arenthold ist als Grubligei eine tolle Wahl und wirkt auf Kinder sicherlich ziemlich gruselig. Weitere Sprecher sind Nina Kreß, Birte Kretschmer und Ingeborg Kallweit.

Bernd Keul ist für die Musik verantwortlich und lässt beschwingte Stücke entstehen, die in den Szenenübergängen für Auflockerung sorgen. Ansonsten hat man sich gegen den Einsatz von Musik und für mehr Geräusche entschieden, was die Geschichte insgesamt plastischer wirken lässt. An einigen Stellen hätte die Produktion jedoch runder sein können.

Das Coverbild ist dem Buch entnommen und um einen feurigeren Hintergrund ergänzt worden. Hedwig, Tom und Hugo kommen aber ebenso gut zur Geltung wie der Feuergeist. Neben Fotos, Infotexten und einer kleinen Vorstellung der drei Gespensterjäger findet sich im Booklet auch ein Text aus dem Hörspiel, dass und Informationen zu Grubligeis liefert.

Fazit: Auch wenn ein wenig Feinschliff fehlt, ist auch das zweite Abenteuer der Gespensterjäger spannend, witzig und unterhaltsam.

VÖ: 28. Januar 2010
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2533-3


Gespensterjäger - 1. auf eisiger Spur



Erster Eindruck: MUGs und UEGs

Tom wird in dem Keller im Haus seiner Eltern von einem Gespenst mächtig erschreckt, doch nur seine Oma will ihm glauben. Sie schickt ihn zu Hedwig Kümmelsaft, einer erfahrenen Gespensterjägerin, die ihm wertvolle Tipps gibt. Tapfer stellt sich Tom dem MUG, dem mittelmäßig unheimlichen Gespenst. Doch die eigentliche Gefahr lauert an einem ganz anderen Ort...

Cornelia Funke ist die momentan wohl populärste deutsche Kinderbuchautorin. Eine ihrer Buchserien wird nun von Jumbo vertont und als Hörspiel veröffentlicht: "Gespensterjäger", die in ihrem ersten Fall "auf eisiger Spur" ermitteln. Der Kampf gegen den MUG ist eigentlich nur Aufwärmphase und dient der Vorstellung der Charaktere - trotzdem ist auch dieser Abschnitt unterhaltsam und spaßig. Tom ist ein ganz normaler Junge, aber ziemlich mutig und gewitzt. Hedwig Kümmelsaft ist ein wenig kratzbürstig, aber eine hervorragende Gespensterjägerin und macht Tom viel Mut. Und schließlich Hugo, das mittelmäßig unheimliche Gespenst, ein wenig tollpatschig und ängstlich. Diese drei bilden das Team, das uns in den nächsten Folgen begleiten wird, und in der ungewöhnlichen Kombination machen sie viel Spaß beim Kampf gegen ein viel mächtigeres Gespenst. Interessant ist auch die Kategorisierung der Gespenster, denn mit den verschiedenen Bezeichnungen und Eigenheiten beweist Funke einmal mehr ihr kreatives Talent. Toll gelöst ist auch der Part der Erzählerin - sie wird als äußerst neugierige Nachbarin dargestellt, die so zwar eng am Geschehen ist, aber trotzdem noch den nötigen Abstand hat. Eine sehr gelungene Geschichte, voller spaßiger Einfälle und mit für Kinder durchaus gruseligen Szenen.

Leon Alexander Rathje spricht den Tom, und das macht er für sein junges Alter schon sehr engagiert und klingt meist glaubwürdig, könnte aber manchmal spontaner wirken. Ernst H. Hilbich ist als Gespenst Hugo zu hören, er legt immer ein gewisses Jaulen in seine Stimme und setzt die komische Figur damit sehr gut um. Gisela Trowe ist seit Jahren im Hörspielgeschäft dabei und hier als Toms Oma zu hören, sie klingt warmherzig und verständnisvoll wie eh und je. Weitere Sprecher sind Katja Brügger, Monty Arnold und Katja Danokowski.

Musikalisch ist das Hörspiel eher unauffällig, immer wieder sind in den Szenenübergängen kleinere Stücke platziert, die zur Auflockerung dienen. Die Geschichte reicht meist aus, um die richtige Stimmung zu erzeugen, wobei mit passenden Geräuschen nachgeholfen wird, sodass besonders die Gespensterszenen gut umgesetzt sind.

Auf dem witzigen Cover sind unsere drei Titelhelden zu sehen, die sich zur Gespensteraustreibung aufmachen. Ein schlichtes, aber angenehmes Cover. Lobenswert ist das umfangreiche Booklet, denn hier finden sich nicht nur Infotexte zu Autorin, Sprechern und Hörspielmachern, sondern auch der Auszug aus dem Buch, der MUGs und UEGs gegenüberstellt.

Fazit: Eine sehr schöne Geschichte mit vielen witzigen Einfällen, das jedoch an einigen Stellen effektvoller hätte gestaltet werden können.

VÖ: 29. Oktober 2009
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2475-6

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