Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 9. Das Geheimnis der gelben Narzissen

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 7. Der rote Kreis

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 6. Der unheimliche Mönch

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 5. Das Gasthaus an der Themse

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 4. Neues vom Hexer

 

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 2. Der schwarze Abt

Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 1. Der Hexer


Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 9. Das Geheimnis der gelben Narzissen



Thornton Lyne, ein erfolgreicher Geschäftsmann, wird ermordet im Hyde Park aufgefunden, seltsam dekoriert mit einigen gelben Narzissen. Insoector Bliss, der in dem Fall zurate gezogen wird, konzentriert sich bei seinen Ermittlungen zunächst auf die Firma von Lyne - und stößt dabei bald auf einige Unregelmäßigkeiten in den Buchungen des Unternehmens...

In der neunten Folge der Reihe "Bliss ermittelt" wird mal wieder in die düsteren Abgründe der Londoner Gesellschaft entführt. Der Mord im Hyde Park des Geschäftsmann Thornton Lyne bildet den Auftakt zu einem komplexen Fall für Chief Inspector Bliss und seinen Kollegen Chandler. ​Die Handlung entfaltet sich mit einem soliden Spannungsbogen, der durch unerwartete Wendungen und gut platzierte Hinweise unterstützt wird. Die Ermittlungen führen Bliss und Chandler auf einige Spuren, die scheinbar hieb- und stichfeste Details liefern. Trotz der scheinbar eindeutigen Beweislage kommen Bliss immer wieder Zweifel an der Schuld der Verdächtigen, was die Lebendigkeit des Falls unterstreicht. Dass dabei am Ende noch einmal alles anders kommt, sorgt für einen spannenden Abschluss, ist aber vielleicht ein oder zwei Nummern zu groß geraten und wirkt am Ende etwas aufgesetzt. ​Chief Inspector Bliss wird als scharfsinniger und empathischer Ermittler dargestellt, , auch sein Kollege Chandler und andere Figuren bekommen passende Eigenschaften verliehen, die die Handlung voranbringen. Auch einige Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und bringen eine eigene Note mit ein, besonders wenn sie sympathisch, aber auch etwas undurchsichtig wirken.​ Das Hörspiel überzeugt mit einer gelungenen Atmosphäre, wobei die im Grunde düstere Stimmung durch einige humorige Momente und einen authentischen Eindruck in das alte London aufgelockert wird.

Gordon Piedesack verleiht Chief Inspector Bliss eine markante und souveräne Stimme, die die Autorität und Entschlossenheit des Ermittlers unterstreicht. Seine klare Artikulation und das nuancierte Spiel bringen die Glaubwürdigkeit der Figur zum Ausdruck.​ Thomas Balou Martin führt mit seiner ruhigen und eindringlichen Stimme als Erzähler durch die Handlung. Seine Erzählweise schafft eine atmosphärische Dichte, die fesseln und die düstere Stimmung der Geschichte unterstreichen kann.​ Sara Wegner bringt die Figur der Odette Rider mit viel Einfühlungsvermögen zum Leben. Ihre Stimme transportiert die Emotionen und inneren Konflikte der Figur authentisch, wodurch der Charakter greifbar und nachvollziehbar wird. Auch Heiko Grauel, Engelbert von Nordhausen und Michael Bideller sind zu hören.

Akustisch ist auch diese Episode wieder stimmig umgesetzt, wobei eine klassische Krimi-Atmosphäre mit leicht düsterem Einschlag entsteht. Die Dialoge werden von einer lebendigen, aber nicht überladenen Geräuschkulisse begleitet, während die Musik besonders in den Szenenwechseln zum Einsatz kommt. Der Spannungsbogen der Handlung wird dabei gekonnt unterstützt,

Das Cover präsentiert sich visuell eher schlicht und wenig abwechslungsreich. Die düstere Farbgestaltung mit Rot- und Schwarztönen sowie der gezeichnete Kopf eines Mannes im Profil sollen eine klassische Krimi-Atmosphäre erzeugen, wirken aber etwas generisch und austauschbar. Das auffälligste Motiv ist die Leiche auf einer Wiese, umgeben von gelben Narzissen – ein passender Hinweis auf den Titel, aber leider auch eher unauffällig

Fazit: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" ist eine gelungene Episode, die klassische Krimielemente mit psychologischer Tiefe verbindet. Die verschiedenen Fährten und Verdächtigen sorgen für Abwechslung, wenn das Finale auch etwas dick aufgetragen wird. Eine solide Episode, die die bekannte Vorlage gelungen variiert.

VÖ: 11. April 2025
Label: Gigaphon
Bestellnummer: 4260209726095

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Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 7. Der rote Kreis



Ein bekannter Londoner Geschäftsmann wird erpresst, die Schreiben werden ihm immer mit einem roten Kreis versehen zugestellt. Auch wenn er selbst nicht allzu alamiert ist und die Drohungen auf die leichter Schulter nimmt, werden bei Scotland Yard sofort die Ermittlungen begonnen. Denn nicht nur er hat einen Brief mit dem runden Symbol bekommen...

Mit der siebten Folge der Reihe wird ein weiterer klassischer Edgar-Wallace-Fall neu interpretiert. Erneut übernimmt - anders als in der Originalgeschichte - mit Bliss einer der bekanntesten Ermittler von Wallace die Nachforschungen. Neben der bewährten Mischung aus raffinierter Kriminalgeschichte und düsterer Atmosphäre werden einige neue Akzente gesetzt, die für zusätzliche Spannung sorgen. Die Drohbriefe stehen von Beginn an im Mittelpunkt, sodass die Handlung ohne Umschweife einsetzt und sich sofort eine bedrohliche Grundstimmung entfaltet. Zunächst verlaufen die Ermittlungen noch ruhig und analytisch, während Hintermänner und Motive untersucht werden. Doch mit der Zeit verdichten sich die Spuren, und die Geschehnisse nehmen zunehmend an Intensität zu. Besonders gelungen ist die Balance zwischen klassischen Ermittlungssequenzen und Einblicken in die Machenschaften der Verbrecher, deren wahre Identität jedoch lange im Dunkeln bleibt. Zudem wird der Fall für die Ermittler selbst immer gefährlicher, was zusätzliche Brisanz in die Handlung bringt. Anstatt auf actionreiche Auseinandersetzungen zu setzen, entsteht die Spannung durch eine stetig wachsende Bedrohung und clevere Wendungen. Bliss als Ermittler steht natürlich im Zentrum und wird gewohnt souverän in Szene gesetzt. Besonders die Nebenfiguren dieser Episode hinterlassen einen starken Eindruck: Sie sind facettenreich gezeichnet und tragen entscheidend zur Atmosphäre und Dynamik der Handlung bei. Die Episode nimmt sich Zeit, ihre Spannung aufzubauen, was dem klassischen Krimi-Setting sehr zugutekommt. Statt rasanter Action dominieren raffinierte Wendungen und intensive Dialoge. Das langsame, aber wirkungsvolle Tempo unterstreicht die dichte, teils unheilvolle Stimmung, die sich nach und nach entfaltet. Auch die Inszenierung des klassischen Wallace-Flairs ist überzeugend gelungen und verleiht der Geschichte die passende Ausstrahlung.

Thomas Balou Martin überzeugt als Erzähler mit einer ruhigen, aber markanten Stimme, die sich gekonnt an die verschiedenen Stimmungen der Handlung anpasst und die Szenen lebendig gestaltet. Christiane Marx verleiht Thalia mit ihrer facettenreichen und dynamischen Sprechweise eine starke Präsenz, wodurch die Figur besonders eingängig wirkt. Vincent Fallow setzt als Inspector Yale mit seiner markanten Stimme und der treffenden Betonung gelungene Akzente, die die Atmosphäre der Geschichte wirkungsvoll unterstreichen und für einige sehr markante Momente sorgt. Auch Rolf Berg, Michael Bideller und Tobias Brecklinghaus sind zu hören.

Die akustische Gestaltung der Episode ist vielseitig und stimmig auf die Handlung abgestimmt. Während manche Szenen nur mit dezenten Klängen oder ganz ohne Musik auskommen, sorgen in anderen Momenten bedrohliche Melodien und eine lebendige Geräuschkulisse für Ausdruck und Atmosphäre. Besonders die treffend eingesetzten Sounds verstärken die unheilvolle Stimmung und fangen das historische Flair überzeugend ein.

Das Cover bemüht sich um eine klassische Krimi-Ästhetik, bleibt dabei aber etwas austauschbar. Der bekannte, rot getönte Schattenriss von Inspektor Bliss mit Hut im Vordergrund ist stilistisch ansprechend, aber wenig individuell. Der namensgebende „rote Kreis“ wirkt eher wie eine grob eingefügte Grafik und nicht wie ein zentrales, bedrohliches Symbol, das Spannung erzeugen könnte. Im Hintergrund sorgt die neblige Londoner Tower Bridge für ein stimmungsvolles Ambiente, doch auch hier fehlt es an wirklich markanten Elementen.

Fazit: Durch zahlreiche Wendungen bleibt "Der rote Kreis" durchweg spannend und abwechslungsreich. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit, bedrohlicher Atmosphäre und clever eingefädelten Entwicklungen sorgt für einen mitreißenden Verlauf. Besonders gelungen ist, wie sich die Bedrohung schrittweise zuspitzt und die Figuren zunehmend unter Druck geraten. Eine starke Episode, die den klassischen Wallace-Stil hervorragend einfängt!

VÖ: 7. Februar 2025
Label: Gigaphon
Bestellnummer: 4260209726071

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Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 6. Der unheimliche Mönch



Shae, ein gewiefter Verbrecher, war der einzige seiner Bande, der vor zehn Jahren nicht nach einem spektakulären Goldraub festgenommen wurde. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Nun, da seine Komplizen aus dem Gefängnis freikommen, wittert Inspector Bliss seine Chance, ihm auf die Schliche zu kommen...

In der Episode „Der unheimliche Mönch“ präsentiert die Serie "Bliss ermittelt" - stark angelehnt an die Fälle von Edgar Wallace - erneut einen absoluten Klassiker des britischen Autors, verleiht ihm jedoch einen neuen Dreh und fügt mehr Spannung und Rätsel hinzu. Die Jagd auf Verbrecher wendet sich schnell zu einem scheinbar übernatürlichen Fall, als ein unheimlicher Mönch für gruselige Momente sorgt und die Stimmung verstärkt. Die Geschichte ist gespickt mit grausigen Entdeckungen, die eng mit weit zurückliegenden Ereignissen verknüpft sind. Später wird die Handlung durch akute Bedrohung und Zeitdruck weiter angeheizt, was zu einer stimmigen und aufregenden Erzählung führt. Natürlich ermittelt Bliss wieder mit seinem eigenen, etwas spröden Charme. Auch die Nebenfiguren sind gelungen dargestellt, insbesondere aufgrund ihrer mysteriösen Ausstrahlung, die zur Atmosphäre beiträgt. Diese ist geprägt vom Zusammenspiel verschiedener Stimmungen: Spannungsmomente wechseln sich ab mit Geheimnissen, Action und einem Hauch Grusel. Persönlich empfinde ich diese Episode als insgesamt sehr stark, mit prägnanter Wirkung und vielen geschickten Winkelzügen, die das Interesse bis zum Schluss aufrechterhalten.

Thomas Balou Martin führt als Erzähler sehr überzeugend durch die Handlung. Er bleibt in den richtigen Momenten neutral, versteht es aber ebenso, die Stimmung anzufeuern und insbesondere die rätselhaften Momente zu verstärken. Rolf Berg hat als Goodman eine prägnante Rolle, die er mit lebendigem und vielseitigem Ausdruck zur Geltung bringt. Dabei fügt er eingängige Facetten hinzu und hinterlässt einen sehr überzeugenden Eindruck. Auch Sara Wegner passt als Mary hervorragend in die dichte Atmosphäre der Handlung und lässt sich vollkommen auf die verschiedenen Stimmungen ein. Martin Sabel, Dirk Hadegen und Katja Brügger sind ebenfalls zu hören.

Die akustische Umsetzung der Episode ist vielseitig und passend, mit gut platzierten Melodien sowie einigen bedrohlichen Klängen. In Szenen mit wenig Musik wird eine treffende Geräuschkulisse eingesetzt, die das Flair im letzten Jahrhundert einfängt. Die akustische Szenerie unterstützt die unheilvolle Stimmung, während die lebendige Geräuschkulisse für eine stimmige Atmosphäre sorgt.

Das Konzept des Covers wird natürlich auch hier wieder beibehalten, wobei das rötlich gefärbte Konterfei von Bliss im Fokus langsam an Reiz verliert. Das eigentliche Motiv ist dadurch auch nur recht klein zu sehen. Dabei wäre die Szenerie mit dem Mann in der Möchskutte durchaus reizvoll gewesen.

Fazit: In der Episode „Der unheimliche Mönch“ von "Bliss ermittelt" wird ein klassischer Fall von Edgar Wallace neu interpretiert und mit spannenden, übernatürlichen Elementen angereichert. Die packende Handlung, gespickt mit grausigen Entdeckungen und Zeitdruck, sorgt für eine überzeugende Erzählung. Bliss' spröder Charme und die gelungenen Nebenfiguren tragen zur dichten Atmosphäre bei. Hörenswert!

VÖ: 25. Oktober 2024
Label: Gigaphone
Bestellnummer: 4260209726064

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Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 5. Das Gasthaus an der Themse



Seit Jahren hält die berüchtigte Gummibande England in Atem, ihre spektakulären Raubüberfälle bleiben seitdem unaufgeklärt. Als Inspektor Bliss einen Hinweis erhält, das ihn zu einem Gasthaus an der Themse führt, trifft er dort auf eine scheinbare normale Familie, die das kleine Lokal betreibt. Doch bald stellt sich heraus, dass an dieser Familie kaum etwas normal ist...

In der fünften Episode „Das Gasthaus an der Themse“ aus der „Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt“-Reihe wird erneut eine sehr bekannte Vorlage aufgegriffen. Der allseits bekannte Film wurde damals deutlich verändert, doch diese Umsetzung hält sich näher am Original, hat aber natürlich Inspektor Bliss in der Hauptrolle „besetzt“. Die Handlung dreht sich um die Gerüchte über die berüchtigte Gummibande, die Bliss zum Gasthaus führt, wo er Nachforschungen anstellt. Gleichzeitig erhält man auch einen Einblick in das Leben der Verbrecher im Gasthaus. Die Geschichte bietet dabei sehr persönliche Momente, überraschende Wendungen und intensive Szenen. Neben den bekannten Figuren als Ermittler steht die Familie im Mittelpunkt, die das Gasthaus betreibt. Diese Charaktere sind sehr unterschiedlich und bringen reizvolle Ausstrahlungen mit sich, die gekonnt zur Handlung beitragen. Die Atmosphäre ist von einer bedrohlichen Grundstimmung geprägt, die für Spannung sorgt. Ein Verwirrspiel um Identitäten zieht sich durch die Episode, während die Ermittlungen flüssig geschildert werden und ein gelungenes Zusammenspiel ergeben. Ich habe diese Episode als spannend empfunden, besonders wegen der persönlichen Einschübe. Die gelungenen Wendungen und Verwirrspiele sorgen für einen gelungenen Gesamteindruck.

Luisa Wietzorek ist in dieser Episode als Lila zu hören, die Tochter der Gasthausbetreiber. Sie versteht es, ihre sanfte Stimme geschickt zu lenken und die verschiedenen Stimmungen der Szenen gekonnt aufzugreifen und zu intensivieren. Katja Brügger spricht ihre Mutter und präsentiert dabei eine große Bandbreite ihres Könnens, verleiht ihrer Stimme verschiedene Ausstrahlungen und zieht die Zuhörenden dabei schnell in ihren Bann. Der wundervolle Engelbert von Nordhausen ist hier noch einmal als Golly zu hören, eine Rolle, die er mit hörbarer Spielfreude spricht. Er bringt intensive Momente ein und unterstützt gleichzeitig die Spannungskurve der Episode. Auch Tobias Brecklinghaus, Marc Erkens und Linus Kraus sind zu hören.

Die verrauchte, lebendige Stimmung im titelgebenden "Gasthaus an der Themse" wird akustisch überzeugend umgesetzt, das Stimmgewirr der vielen Gäste sorgt für eine passende Atmosphäre. Auch die anderen Szenen haben jeweils eine passende Kulisse bekommen, in der die DIaloge lebendig zur Geltung kommen. Musik ist vor allem während der Szenenwechsel zu hören und unterstreicht dort die vorherrschende Atmosphäre.

Das rot-schwarze Rahmengestaltung der bisherigen Episoden mit dem Konterfei von Inspektor Bliss kommt natürlich auch hier wieder zum Einsatz, wobei es durch das große Format das eigentliche Covermotiv eher klein wirken lässt. Dort wird - natürlich - das Gasthaus in Außenansicht gezeigt welches durch die nebenverhangene Nacht und den angedeuteten Londoner Hintergrund stimmungsvoll umgesetzt ist.

Fazit: "Das Gasthaus an der Themse" ist eine weitere gelungene Umsetzung der Edgar Wallace-Geschichten. Durch die vielen Szenenwechsel zwischen Ermittlungen und dem Gasthaus kommt eine gelungene Dynamik auf, die durch einige Wendungen und Verwirrspiele noch gesteigert wird. Die gelungene Atmosphäre rundet den positiven Gesamteindruck ab.

VÖ: 4. Oktober 2024
Label: Gigaphone
Bestellnummer: 4260209726057

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Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt - 4. Neues vom Hexer



Inspector Bliss und sein Team von Scotland Yard haben zwar den Hexer bei seinem ersten Treiben zurückschlagen und aus London vertreiben können. Doch ihnen ist klar, dass er irgendwann zurückkehren würde. Als dann eine Reihe von Bombenanschlägen die Stadt an der Themse erschüttert, deutet alles auf die Rückkehr des geheimnisvollen Verbrechers hin...

Anders als bei den klassischen Geschichten von Edgar Wallace gibt es in der nach ihm benannten Gigaphon-Hörspielserie mit Inspector Bliss eine wiederkehrende Figur, die in den Fällen ermittelt. In den Folgen von "Bliss ermittelt" gibt es gleichwohl keinen roten Faden, wobei die vierte Folge "Neues vom Hexer" hiervon eine Ausnahme bildet. Die Handlung um den geheimnisvollen Verbrecher, der ganz London in Atem hält, wird hier erneut aufgenommen und fortgeführt, wobei Kenntnisse des ersten Teils natürlich hilfreich sind. Doch es ist nicht bloß eine Fortsetzung nach dem gleichen Schema, sondern wird um gelungene Elemente erweitert. So ist zwar einerseits das Bliss-Team bei ihren Ermittlungen zu hören, aber es wird im weiteren Verlauf eben auch immer wieder aus der Perspektive des Hexers erzählt, der in einen Kampf um Macht, Einschüchterung, Täuschung und Erpressung verwickelt wird - und das ganz unmittelbar in einem Kampf einer gegen einen. Das ist der größte Teil der Handlung und wird sehr faszinierend umgesetzt und verleiht ihr eine besondere und sehr dichte Stimmung. Die Wechsel der Vorzeichen, das Schwanken der Machtverhältnisse ist dabei dynamisch und packend geraten, sodass ein starkes Hörspiel entstanden ist.

Der unvergessene Jürgen Kluckert ist hier wieder als Erzähler zu hören, seine ruhige Art wirkt pointiert und packend. Mit seiner langsamen Sprechweise, bei der er jedes Wort auskostet, steigert er die Spannung merklich. Milton Welsh hat eine sehr eindringliche Rolle übernommen und bringt das Zusammenspiel der verschiedenen Mächte hervorragend zur Geltung, wobei er sich der Dynamik der Episode sehr gelungen anpasst. Clemens Gerhard ist als Inspector Chandler ein überzeugender Sparringspartner für Bliss und bringt dabei zusätzlich seinen eigenen Charme mit ein. Heiko Grauel, Linus Kraus und Dirk Hardegen sind ebenfalls zu hören.

Atmosphärisch ist die Episode stimmig umgesetzt, wobei eben nicht jede Szene mit vielen Geräuschen oder Musik versehen ist. Auch in manchen spannenden Momenten sind nur die Sprecher zu hören, was allein für eine intensive Stimmung sorgt. In anderen Szenen sind passende Sounds eingespielt, um die Handlungen lebendiger wirken zu lassen oder für eine gelungene Atmosphäre zu sorgen.

Das Konzept des Covers hat sich seit der ersten Episode nicht geändert, und trotz der gelungenen Idee mit dem stilisierten Konterfei von Bliss wirkt das mittlerweile recht repetitiv - insbesondere weil dieser Teil viel von der Fläche nutzt und nur ein kleiner Abschnitt individuell gestaltet ist.

Fazit: "Neues vom Hexer" kombiniert Szenen mit ganz unterschiedlicher Wirkung miteinander, sodass eine abwechslungsreiche Handlung entstanden ist. Dabei sind besonders die Gespräche zwischen dem Hexer und seinem Kontrahenten sehr intensiv und aufregend geraten. Schön, dass einige Wendungen hier für viel Kurzweil sorgen.

VÖ: 26. April 2024
Label: Gigaphon
Bestellnummer: 4260209726040

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Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 2. Der schwarze Abt



Schloss Chelford wird von zwei Dieben heimgesucht, doch statt eines wertvollen Schatzes treffen die beiden auf eine finstere Gestalt. Auch der Schlossherr, Lord Chelford, hat schon von der Geschichte gehört, dass der düstere Schwarze Abt über das Gelände streift. Als ein Mord auf dem Schloss geschieht, lädt er kurzerhand Inspector Bliss und dessen Kollegen Chandler ein, ebenfalls eine Nacht auf dem Schloss zu verbringen und sich selbst von der übernatürlichen Gestalt zu überzeugen…

Edgar Wallace und seine Geschichten haben besonders durch die zahlreichen Verfilmungen Bekanntheit erlangt, aber auch in diversen Hörspielproduktionen sind die Ideen des britischen Autors sehr populär. Auch Gigaphone hat nun seine eigene Reihe gestartet, in der schon laut Titel Inspector „Bliss ermittelt“. Die zweite Episode behandelt eine der wohl bekanntesten Geschichten: „Der schwarze Abt“. Die ikonische Gestalt tritt schon in der ersten Introszene um die beiden Einbrecher in Erscheinung und sorgt für eine dichte Stimmung, hält sich dann aber zurück und taucht nur ab und an wieder auf – genau dann, wann die Handlung einen kleinen Push gebrauchen kann. Doch auch die Szenerie auf dem Schloss ist stimmungsvoll beschrieben, die dunklen Gänge, das weite Anwesen, insbesondere aber die undurchsichtigen und reizvollen Charaktere sorgen für eine gelungene Atmosphäre. Es gibt immer mehr kleine Hinweise, wobei man ganz unterschiedliche Figuren begleitet. Es ist gar nicht so einfach, die Hintergründe selbst aufzuklären, sodass es am Ende noch einige Überraschungen gibt. Die Anpassung der Handlung an dieses Hörspiel ist gelungen, was die Stärken der Vorlage noch einmal betont und gelungene Elemente hinzufügt.

Jürgen Kluckert begleitet die Zuhörenden als Erzähler durch die Handlung, eine ruhige und markante Art sorgt dabei schon hier für eine dichte Szenerie, indem er immer einen unheilvollen Klang in seiner Stimme mitschwingen lässt. Clemens Gerhard ist als Inspector Chandler mit viel Energie bei der Sache und reagiert glaubhaft und lebendig auf die verschiedenen Szenerien, sodass er die jeweils vorherrschende Stimmung unterstreicht. Joscha Fischer-Antze ist als Lord Chelford zu hören, dem Adeligen verleiht er eine passende Attitüde und passt sich gut an die unheimliche Grundstimmung an. Auch Sebastian Kolb, Viola Pobitschka und Douglas Welbat sind ebenfalls zu hören.

Für die Geschichte wurde eine akustische Szenerie geschaffen, die die unheilvolle und düstere Stimmung gekonnt aufgreift. Dafür sorgen insbesondere viele Melodien, die sich dräuend im Hintergrund aufbauen und für markante Momente sorgen, aber auch witzige Momente unterstreichen. Die Geräuschkulisse ist klassisch, treffend und lebendig, sodass alles gut zusammenpasst.

Wie schon in der ersten Episode der Serie ist das Konterfei von Inspector Lestrade in einer stilisierten Version auf der rechten Seite zu sehen, die rot-schwarze Gestaltung zieht sich auch durch den Rahmen des Titelbilds. Als eigentliches Motiv ist – selbstverständlich – der Schwarze Abt zu sehen, der mit seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze die Stimmung der Episode aufgreift.

Fazit: „Der schwarze Abt“ setzt von Beginn an auf eine düstere und unheilvolle Stimmung, die durch das Auftauchen der titelgebenden Figur immer wieder angefeuert wird. Aber auch die undurchsichtigen Vorgänge in dem alten Schloss und die Suche nach einem geheimnisumwobenen Schatz sorgen für eine dichte Atmosphäre, die durch überzeugende Sprecher und eine dichte Kulisse ergänzt wird.

VÖ: 23. Februar 2024
Label: Gigaphone
Bestellnummer: 4260209726026


Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 1. Der Hexer



Eine Frauenleiche wird aus der Themse geborgen – bedauerlicherweise kein Einzelfall in London. Doch dass es sich bei der Toten ausgerechnet um die Schwester von Arthur Milton handelt, der als Hexer bekannt geworden ist und die Stadt terrorisiert hat, ruft selbst Chiefinspector auf den Plan, der mit seinem neuen Ermittler Paul Chandler auf Spurensuche geht…

Die Geschichten von Edgar Wallace, die als Buch und besonders als Film Kultstatus erlangt haben, haben auch als Hörspiel bereits einige Umsetzungen erhalten. Gigaphone nimmt sich dem populären Namen nun auch an, verleiht der Serie mit neuen Geschichten aber einen Twist. Der bereits bekannte Chiefinspector Bliss greift hier unfreiwillig einen alten, sehr populären Fall auf, die Bezüge zu „Der Hexer“ sind sehr eng. Deswegen macht es natürlich umso mehr Spaß, wenn man die Vorlage bereits kennt, aber auch als Neueinstieg würde diese Episode gut funktionieren. Es macht aber Spaß, die Fortsetzung zu hören und die weiteren Aktivitäten des geheimnisvollen Verbrechers mitzuerleben. Von dem brutal ermordeten Frauenkörper geht es konsequent weiter, es baut sich bald eine geheimnisvolle Stimmung auf, aber auch offene Bedrohungen und brisante Szenen sind eingebaut. Die Spannung steigert sich gegen Ende noch einmal mehr, die Aktivitäten des Hexers spitzen sich dort noch einmal zu. Das ist eingängig und dynamisch erzählt, strahlt aber wegen längerer Szenen auch eine gewisse Ruhe aus. Auch die Figuren sind sehr gekonnt platziert und bringen ihre eigene Stimmung in die Handlung ein. Ein vielversprechender Start mit einer spannenden Geschichte.

Gordon Piedesack ist in der Hauptrolle des Chief Inspector Bliss zu hören und füllt die Rolle mit einem spröden Charme und gekonnter Betonung aus, sodass er die Aufmerksamkeit auf die Figur zieht, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Clemens Gerhard spricht Inspector Chandler und ist ein überzeugender Sparring-Partner für die Hauptfigur, bringt aber auch eigene Noten in die Handlung ein. Der wunderbare Jürgen Kluckert ist hier posthum noch einmal als Erzähler zu hören, dabei führt er mit seiner warmen und volltönenden Stimme gelungen durch die Handlung und beschwört dabei bereits eine passende Stimmung herauf. Heiko Grauel, Linus Graus und Dirk Herdegen sind ebenfalls zu hören.

Akustisch ist die Episode vielseitig und passend umgesetzt, wobei die kleinen Melodien im Swing-Style, aber auch in bedrohlichen Stimmungen wohl platziert sind. In Szenen ohne oder mit nur wenig Musik wird auf eine treffende Geräuschkulisse gesetzt, die gut an die Dialoge angepasst sind. Schön, dass dabei auch das Flair des Londons im letzten Jahrhundert so gut aufgegriffen wird.

Ich mag das Konzept der Covergestaltung, die mit dunklem Rot, Schwarz und weißen Akzenten sehr kontrastreich wirkt. Sowohl Chief Inspector Bliss mit nachdenklichem Gesicht im Vordergrund und die düstere Silhouette eines Mannes in weitem Mantel sowie die schwach beleuchtete Londoner Straße sorgen gleich für eine passende Stimmung.

Fazit: „Der Hexer“ verleiht der klassischen Geschichte von Edgar Wallace einen gelungenen neuen Dreh und setzt die Handlung mit überraschenden, intensiven und spannenden Momenten um. Die Figuren kommen dabei gut zur Geltung und verleihen der Handlung zusätzliche Stimmung. Ein gelungener Start in die neue Serie, die bereits viel Potenzial und eine überzeugende Episode zeigt.

VÖ: 26. Januar 2024
Label: Gigaphone
Bestellnummer: 4260209726019

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