Poliziescho – 1. Wer Blei sät

 


Poliziescho –1. Wer Blei sät



Commissario Maurizio Ferro wollte eigentlich nur in Ruhe sein Lieblingsshirt in einem Waschsalon in Rom waschen, als er Zeuge eines brutalen Mordes wird. Schnell ist ihm klar, dass sein Erzfeind hinter der Tat stecken muss, Don Dino Margheriti, der Boss einer Mafiaorganisation. Doch um die Hintermänner des örtlichen Drogenhandels zu erledigen, muss Ferro einen ungewöhnlichen Pakt eingehen…

Audionarchie hat mit „Poliziescho“ eine neue Hörspielserie digital veröffentlicht, das Label beweist damit einmal mehr einen Hang zu düsteren Thriller-Stoffen. Denn die erste Episode „Wer Blei sät“ geht direkt in die Vollen und thematisiert einen heftigen Krieg zwischen Polizei, Mafia und Drogenkartell in der italienischen Hauptstadt Rom. Hauptfigur ist dabei Commissario Maurizio Ferro, der mit seinem hartgesottenen Auftreten und den nicht gerade zimperlichen Umgangsformen einen markanten Eindruck hinterlässt. Eifrig und nicht immer nach den üblichen Regeln kämpft er dabei mit aller Macht darum, nicht nur die kleinen Fische, sondern auch die Hintermänner auszuschalten. Dass er dabei auch ungewohnte Bündnisse eingeht, ist ein zentraler Punkt dieser Episode und hat mir sehr gut gefallen. Auch die Nebenfiguren sind gelungen platziert und sorgen für die eine oder andere Überraschung. Der Mix aus bedrohlichen Momenten, strategischen Überlegungen, intensiven Dialogen und der einen oder anderen heftigen Actionszenen ist durchweg unterhaltsam, wobei auch immer eine Prise Humor mitschwingt, was den coolen Eindruck des Kommissars unterstreicht. Eine gelungene Mischung, die über die gesamte Laufzeit hinweg eine unterhaltsame Stimmung bietet. Das harte Ambiente unterstützt dabei die Szenerie, die sich im Laufe der Zeit immer weiter zusammenfügt. Wichtige Handlungsstränge werden hier schon abgeschlossen, aber auch viele Entwicklungsmöglichkeiten für kommende Episoden offengelassen, was die Neugier auf den weiteren Ablauf weckt.

Wilton Welsh spricht die Hauptrolle des Maurizio Ferro mit sehr markanter und leicht kratziger Stimme. Wie er die Härte, aber auch den Witz des Commissario miteinander verbindet und seiner Figur so verschiedene Schichten verleiht, hat mir gut gefallen. Torsten Michaelis spricht Don Dino Margheriti mit seinem typischen, sehr prägnanten Klang und bringt die Figur damit sehr gut zur Geltung. Insbesondere seine berechnende und zynische Art werden durch ihn gelungen betont. Arianne Borbach bereichert die Episode als Mariangela Giordano und bringt in die intensive Atmosphäre ihre eigene Note mit ein, die bestens in das italienische Flair passt. Auch Sarah Alles, Tammo Kaulbarsch und Manfred Lehmann sind zu hören.

Die Musik, die in die Handlung eingebaut ist, ist vor allem während der Szenenwechsel eingebaut und unterstützt dort mit elektronischen, spannungsgeladenen Melodien die vorherrschende Stimmung. Während der Dialoge ist diese kaum eingesetzt, auch Geräusche sind nur sehr gezielt eingesetzt. Ab und an hätte ich mir eine lebendigere Szenerie gewünscht, insgesamt ist die atmosphärische Gestaltung aber stimmig geraten.

Das Titelbild ist in einen roten Hintergrund eingefasst, der ein stilisiertes Polizeiauto zeigt. In dem mittigen, kreisrunden Ausschnitt sind dann gleich mehrere Figuren collagenartig zusammengesetzt, neben Ferro mit Schnauzer, Pistole und Sonnenbrille sind auch einige Actionszenen eingebunden. Der Zeichenstil erinnert an die 70er und 80er Jahre und weckt damit das Flair, das auch das Hörspiel verströmt.

Fazit: „Wer Blei sät“ ist ein starker Auftakt der Serie und geht schnell in die Vollen. Sowohl Actionszenen als auch Thriller-Elemente kommen dabei gut zur Geltung. Durch das italienische Flair und markante Figuren bekommt die Handlung noch mehr Substanz. Das Spiel mit ungewöhnlichen Bündnissen und cleveren Schachzügen sorgt für Spannung und einen kurzweiligen Verlauf.

VÖ: 1. Dezember 2023
Label: Audionarchie
Bestellnummer: nur Digital

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