Science-Fiction Documente – Space Shuttle „Enterprise“ – 3. Orbit Challanger

Science-Fiction Documente – Orbit Challenger – 2. Killer-Satelliten greifen an

Science-Fiction Documente - Projekt S.E.T.I. – 1. Signale aus dem All

 


Science-Fiction Documente – Space Shuttle „Enterprise“ – 3. Orbit Challanger



Die Orbit Challanger ist die erste Raumstation, auf der neben Astronauten und wissenschaftlichem Personal auch Besucher zugelassen sind – so sie sich die Raumfahrt den leisten können. Dies gibt den Brüdern Ronald und Martin aber die Gelegenheit, ihren Vater zu besuchen. Doch dieser wird bei seiner Arbeit massiv behindert und muss sich finanziell fast geschlagen geben. Die beiden aufgeweckten Jungen wollen dies aber um jeden Preis verhindern…

Nachdem all ears in Zusammenarbeit mit pop.de bereits die ersten beide Episoden der Hörspielreihe „Science Fiction Documente“ erstmals auf CD veröffentlicht hat, durfte natürlich auch der dritte Teil nicht fehlen. Wieder wurde ein eigenständiger Ansatz gewählt, sodass komplett neue Figuren und eine neue Szenerie vorgestellt werden. Dabei zwei Kinder als Protagonisten zu wählen, ist für diese Art von Hörspiel ein neuer und gelungener Ansatz. Denn die Handlung ist alles andere als kindlich, sondern eine Mischung und Sabotagethriller und Kriminalgeschichte. Mir gefällt, dass bereits in den ersten Minuten, in denen der Flug der beiden Brüder thematisiert wird, eine aufregende Komponente aufkommt und erste Handlungsfäden und Fragestellungen aufgeworfen werden. Und auch nach der Ankunft auf der riesigen Raumstation wird bald der Spannungsbogen angefacht und von ersten Attacken auf deren Vater berichtet. Die Suche nach den Schuldigen wird über verschiedene Szenerien geleitet und so durchgängig unterhaltsam gestaltet. Auch wenn einige Hinweise doch recht offensichtlich gestreut sind, wurden noch einige gelungene Überraschungen eingebaut, die gut funktionieren. Und die Auflösung des Ganzen ist dann tatsächlich packend und unerwartet geraten, insbesondere weil das Ende sehr offen ist und an einem sehr reizvollen Punkt endet, sodass man noch selbst rätseln kann, wie es wohl mit den Figuren weitergeht. Während der gesamten Handlung wurden noch zahlreiche Erklärungen zu technischen Details oder der Raumfahrt allgemein geboten, die zwar manchmal etwas ausufernd, insgesamt aber durchaus lebendig gestaltet sind.

Kinder in Hörspielen können ja manchmal etwas problematisch sein, und auch in dieser Produktion ist leider nur einer der beiden noch recht jungen Stimmen glaubhaft geraten – bedauerlicherweise ist die andere Hälfte des Duos recht stockend und abgelesen vorgetragen, was mich immer wieder aus der Handlung hinausgeworfen hat. Leider tritt das besonders in den spannenderen Szenen auf. Ihr Vater wird von Henry Kielmann hingegen souverän gesprochen, mit seiner tiefen Stimme kann er reizvolle Akzente setzen und den Wissenschaftler authentisch klingen lassen. Dagmar Berghoff lässt hier ihren ganzen Charme spielen und spricht die Rolle der computergenerierten Zentrale mit viel Witz und Sinn für das passende Timing. Auch Wolf-Dieter Stubel, Joachim Richert und Werner Hoffmann sind zu hören.

Trotz des Alters der Produktion ist der Klang recht klar, auch wenn sich der übliche, leicht dumpfe Unterton nicht gänzlich vermeiden lässt. Während der Dialoge werden zahlreiche Geräusche eingespielt, die einerseits das pulsierende Leben in der Raumstation, andererseits aber auch die Science Fiction-Atmosphäre gelungen betonen. Musikalisch hält sich die Episode etwas zurück, einige passende Melodien werden aber dennoch eingebunden.

Natürlich ist die titelgebende Raumstation „Orbit Challanger“ auch auf dem Cover abgebildet, zudem sieht man noch einen kleineren Raumgleiter als Transportmittel sowie einen Blick auf den Erdball mit den Strahlen der aufgehenden Sonne – pure und klassische Science Fiction-Stimmung. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben noch einige weitere Informationen zur Raumfahrt und dem Weltall.

Fazit: Auch die dritte und leider letzte Episode der „Science Fiction Documente“ kann ich gut unterhalten. Mir gefällt der Ansatz, zwei Kinder in einem ernsthaften und durchaus bedrohlichen Szenario als Hauptfiguren einzusetzen, was der Handlung eine reizvolle Perspektive verleiht. Die Mischung aus verschiedenen Themen hat mir sehr gefallen und ist spannend aufbereitet.

VÖ: 20. Mai 2022
Label: all ears
Bestellnummer: 9783862123698


Science-Fiction Documente – Orbit Challenger – 2. Killer-Satelliten greifen an



Die „Orbit Challanger“ umkreist in friedlicher Mission die Erde, doch wegen des fragilen Gleichgewichts der Mächte auf der Erde sieht ein afrikanisches Staatsoberhaupt darin eine große Bedrohung. Als dann auf der Raumstation eine Bombe entdeckt wird und die in ihr wohnenden Menschen bedroht sind, liegt die Vermutung nahe, dass der Sabotageakt von dort aus gesteuert wird. Doch dann kommen neue Hinweise auf…

All Ears hat es sich zur Aufgabe gemacht, reizvolle Hörspielproduktionen aus der Vergangenheit aufzuspüren und erneut auf CD und auch auf MC erneut zu veröffentlichen. Auch die dreiteilige Reihe „Science-Fiction-Documente“ gehört dazu, die jeweils aus in sich abgeschlossenen Episoden besteht. Der zweite Teil spielt auf der „Orbit Challanger“ und spielt mit einer Bedrohung von innen, bei der lange Zeit nicht klar ist, wer hinter der Attacke steckt. Das sorgt für eine düstere und bedrohliche Stimmung, zumal eben bald auch noch eine Gefahr durch die titelgebenden „Killer-Satelliten“ hinzukommt. Das spitzt sich natürlich immer weiter zu und bietet einen gelungenen Spannungsbogen, ist aber nicht so intensiv wie bei dem direkten Vorgänger. Dafür werden auch hier wieder politische Begebenheiten auf der Erde thematisiert (teilweise mit gleichen Formulierungen wie „unsere Freunde aus dem Osten“), und auch technische Details sind unterhaltsam und informativ eingebaut. Vollkommen überzeugt bin ich jedoch nicht, auch weil das Tempo eher langsam ist. Dennoch: Ich habe mich gefreut, dieses Hörspiel zu hören, weil der Nostalgiefaktor dabei so hoch ist.

Rüdiger Schulski ist in dieser Produktion in der Hauptrolle des Colin Yates zu hören, den er mit markantem Auftreten und einer präsenten Ausstrahlung umsetzt. Durch seine Ernsthaftigkeit kommen die bedrohlichen Elemente der Episode besonders gut zur Geltung. Christine Teelen spricht die engagierte Journalistin Jennifer Falton mit genau der richtigen Energie. Sie wirkt durchgängig sehr lebendig und bringt die resolute Frau überzeugend herüber. Als Erzähler ist Wolf-Dieter Stubel zu hören, der seine Passagen eher ruhig und neutral spricht, was aber gut in das Ambiente passt. Auch Denes Törzs, Werner Hoffmann und Dagmar Berghoff sind zu hören.

Das Hörspiel stammt aus den 70er Jahren und ist deswegen klanglich mit aktuellen Produktionen nur bedingt vergleichbar. Dennoch: Neben einem leicht blechernen Klang ist alles sauber und gut verständlich. Die eingesetzten Geräusche sind vielfältig und begleiten die Dialoge, sodass eine lebendige Atmosphäre entsteht. Musik ist auch ab und an zu hören und sorgt dann für eine nostalgische Stimmung.

Mir gefällt, dass das Titelbild der ursprünglichen Veröffentlichung auch hier verwendet wurde und dabei viel Charme verbreitet. Wie die damalige Vorstellung von Science-Fiction aussieht, funktioniert für mich auch heute noch. Im Inneren sind nicht nur die Mitwirkenden aufgelistet, es werden auch einige Begrifflichkeiten aus dem Hörspiel erklärt.

Fazit: „Orbit Challenger – Killer-Satelliten greifen an“ ist ein ebenso nostalgisches wie unterhaltsames Hörspiel, das mit einer durchdachten und spannenden Handlung punktet. Innere und äußere Bedrohungen, politische Spannungen und vielseitige Entwicklungen sorgen für einen positiven Eindruck. Das ist ernsthaft und eingängig erzählt, sodass eine überzeugende Episode der Reihe entstanden ist.

VÖ: 20. Mai 2022
Label: All Ears
Bestellnummer: 9783862123681


Science-Fiction Documente - Projekt S.E.T.I. – 1. Signale aus dem All



Dr. Raymond Coleman arbeitet mit Hingabe an der Erforschung von Funksignalen aus dem All. Er ist überzeugt davon, dass auch auf anderen Planeten unserer Galaxis intelligentes Leben vorhanden sein muss. Mit riesigen Antennen und Computern hofft er, Botschaften von ihnen zu empfangen und so mit ihnen in Kontakt treten zu können. Senater Hazelwood will ihm jedoch gerade mitteilen, dass die Gelder für das kostenintensive Projekt gestrichen werden, als tatsächlich ein ungewöhnliches Signal aufgefangen wird…

1978 erschien mit „Projekt S.E.T.I.“ ein dreiteiliges Science Fiction-Hörspiel, welches von P. Bars geschrieben wurde. Nun wurde diese Produktion in Zusammenarbeit von All Ears und pop.de wieder veröffentlicht und ist sowohl auf CD als auch in einer limitierten MC-Version erhältlich. Der Auftakt mit „Signale aus dem All“ startet mit der Vorstellung des namengebenden Projekts und der Figuren – neben dem Erzähler sind insgesamt nur sechs Rollen nötig, um die Handlung zu füllen. Dabei gefällt mir, dass früh auf politische Themen eingegangen wird und das im Laufe der Episode immer weiter vertieft wird. Der kalte Krieg und die Feindschaft der beiden großen Machtpositionen auf der Erde bieten einen gelungenen Kontext und werden intensiv behandelt – überraschenderweise aber ohne deutlich Stellung für eine Seite zu beziehen. Die Entwicklung der Handlung ist eher langsam, dafür aber mit zahlreichen reizvollen Details gespickt, die das Interesse aufrechterhalten – mal technischer, mal persönlicher Natur. Gegen Ende zieht die Handlung dann aber noch einmal deutlich an, die Protagonisten geraten unter Zeitdruck, während eine nachdenklich stimmende Auflösung für ein gelungenes Finale sorgt. Das Ende ist übrigens sehr offengehalten und stoppt an einer wichtigen Stelle, sodass das Interesse am kommenden Teil hoch ist.

Friedrich Schütter ist in der Rolle des Dr. Raymond Coleman zu hören, er verleiht der Figur den nötigen Ernst und eine markante Sprechweise. Ich mag, dass er die Begeisterung für die technischen Details ebenso lebendig und greifbar gestaltet kann wie seine Kommentare zur weltpolitischen Dimension oder die Leidenschaft für das Projekt. Seine Assistentin Dr. Mand Allister bekommt die Stimme von Christine Teelen geliehen, die sehr gut in das futuristische Ambiente passt und ihre Szenen eingängig und präsent umsetzt. Als Hazelwood tritt Günther Dockerill in Erscheinung, der die steife Art des Senators gekonnt zur Geltung bringt und mit gelungenen Facetten umsetzt. Auch Wolf-Dieter Stubel, Joachim Richert und Peter Buchholz sind zu hören.

Trotz des bereits deutlich fortgeschrittenen Alters der Produktion ist die Klangqualität noch vollkommen in Ordnung, nur ein für die Zeit typischer, leicht blecherner Klang hat sich über die Stimmen gelegt. Ansonsten gibt es noch eine vielseitige Geräuschkulisse, die allerdings nicht in jeder Szene vollkommen ausgefeilt scheint, das Science Fiction-Ambiente aber gelungen aufgreift.

Das Titelbild ist der ursprünglichen Veröffentlichung entnommen – schön, dass man auch das Cover erneut verwendet hat.Das Ganze wirkt zwar für den heutigen Geschmack nicht mehr sonderlich futuristisch, bringt dafür aber eine Menge Nostalgie mit ein. Im Inneren gibt es nicht nur einige Begriffserklärungen, sondern auch Daten und Fakten zum Weltall nachzulesen.

Fazit: „Signale aus dem All“ ist ein wunderbar nostalgisches Science Fiction-Hörspiel, das sich langsam aufbaut und eine reizvolle Szenerie erschafft. Wie sich die Sitauation im Laufe der Zeit weiter zuspitzt und in einem spannenden Finale endet, hat mir sehr gefallen. Die Kommentare zur politischen Situation wirken darin gut platziert. Schön, dass das Hörspiel nun wieder erhältich ist.

VÖ: 20. Mai 2022
Label: All Ears
Bestellnummer: 9783862123674

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