Pater Brown – 13. Das Paradies der Diebe

 


Pater Brown – 13. Das Paradies der Diebe



Beruflich hat es Pater Brown in die Toskana getrieben, wo er zusätzlich auf ein paar ruhige Tage hofft. Doch schon bald findet er sich in einer misslichen Lage wieder, als die Kutsche, in der er gemeinsam mit seiner Reisegruppe reist, einen Hang hinabstürzt. Es dauert nicht lange, bis Pater Brown begreift, warum diese Gegend das „Paradies der Diebe“ genannt wird…

Mir der Umsetzung der „Pater Brown“-Geschichten hält sich Markus Winter eng an die Vorlagen von Gilbert Keith Chesterton und setzt diese originalgetreu um. So spielen die meisten Fälle in der Umgebung seiner Gemeinde, doch mit „Das Paradies der Diebe“ ist eine der wenigen Geschichten umgesetzt worden, in der sich der Pater außerhalb seines Landes aufhält und stattdessen eine Dienstreise in die italienische Toskana unternimmt. Das hält natürlich Möglichkeiten bereit, eine andere Stimmung zu schaffen und das Abenteuer mit anderen Voraussetzungen zu erzählen, was dann auch gut gelungen ist. Die Handlung wurde dabei geschickt aufgebaut und startet recht unvermittelt, erklärt zunächst einige Zusammenhänge und führt dabei unterhaltsam in die Umstände ein. Mit dem Kutschunfall nimmt die Geschichte dann noch mehr Fahrt auf, wird aber immer noch langsam genug erzählt, um das Flair der Serie und viele gelungene Details einzubauen. Dass es sich hier nicht um einen klassischen Krimi handelt, in der der Pater einen Mord aufklären muss, sondern mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert wird, sorgt für Abwechslung und einen spannenden Handlungsverlauf, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

Wie immer in dieser Serie spricht Erich Räuker die Rolle des Pater Brown mit einer ersthaften und gradlinigen Art, lässt aber auch immer wieder den Charme und den verschmitzten Witz der Figur durchklingen. Sascha Rotermund setzt seine Stimme als Muscari sehr gelungen ein und nutzt die Intensität seiner Ausstrahlung, um einige markante Auftritte zu schaffen und die Atmosphäre der Episode zu verdichten. Auch Melanie Isakowitz ist als Ethel gut eingesetzt, sie setzt mit ihrer Stimme gelungene Akzente und liefert eine glaubwürdige Sprechweise ab. Auch Douglas Welbat, Enno Kalisch und Vincent Borko sind zu hören.

Akustisch bleibt die Serie ihrer Linie treu und stellt die Dialoge in den Vordergrund, Markus Winter und sein Team haben aber dennoch eine glaubhafte und gelungene Atmosphäre geschaffen. So gibt es zahlreiche Hintergrundgeräusche, die die Szenerie eingängiger erscheinen lassen und die Handlungen der Charaktere untermalen. Auch Musik wurde dabei verwendet, aber wohldosiert und nicht zu laut.

Der Pater ist mit seinem Reisekoffer zu sehen, wie er in typisch toskanischer Umgebung auf ein herrschaftliches Haus zugeht. In den dunklen Sepia-Tönen wirkt das ansprechend und passt zu der Atmosphäre der Serie. Im Inneren gibt es noch einmal ein paar einleitende Worte von Markus Winter – unter anderem, warum er den Serientitel bei „Pater Brown“ belassen hat.

Fazit: „Das Paradies de Diebe“ versetzt den kriminalistischen Geistlichen in eine ganz andere Szenerie wie bislang – nicht nur wegen des Ortswechsels in die Toskana. Auch die Idee mit dem Kutschunfall und der von Dieben beherrschten Gegend ist gelungen und stellt ihn vor neue Herausforderungen. Dank der überzeugenden Sprecher und der dezenten, aber lebendigen Umsetzung ist so ein gelungenes Hörspiel entstanden.

VÖ: 31. März 2023
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663805

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