Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone – 5. Tödliche Rituale

Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone – 4. Unter falschem Verdacht

Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 3. Verräterische Lilien

Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 2. Dunkle Kräfte (2/2)

Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 1. Dunkle Kräfte (1/2)


Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone – 5. Tödliche Rituale



Nach einer Rückkehr von einem neuen Restaurant an einem regnerischen Abend finden Sherlock Holmes und Dr. Watson die Notiz eines Mannes vor, der um Hilfe bittet. Angus Bowden ist Ortvorsteher einer kleinen Gemeinde, in der in letzter Zeit zahlreiche Tiere auf grausame Weise getötet wurden. Er befürchtet, dass einige Gemeindemitglieder düstere Rituale vollziehen und hofft, dass Holmes die Übeltäter bald ausfindig machen kann…

Im Maritim-Serienuniversum um die „Sonderermittler der Krone“ werden bekannte Figuren aus verschiedenen Medien in neuen Kontext zu setzen. Manchmal bekommt dies seinen Reiz davon, die Grenzen weit auszudehnen und völlig neue Ideen einzubringen. Die fünfte Episode um „Sherlock Holmes“ geht aber einen anderen Weg und hält den Einstieg in die Handlung erst einmal ziemlich klassisch: Nach einer kurzen und humorigen Szene zwischen dem bekannten Detektivgespann bittet ein neuer Mandant um Hilfe in einem rätselhaften Fall – wäre nicht dort schon ein kleiner Hinweis auf den „Zirkel der Sieben“ eingebaut, würde man die Zugehörigkeit zu dem Serienuniversum nicht bemerken. Auch die nachfolgenden Recherchen vor Ort sind sehr stimmig und klassisch erzählt, Verhöre und Unterhaltungen, detaillierte Beobachtungen und Durchsuchen von Tatorten: Das alles fügt sich sehr gelungen zusammen. Auch die Stimmung in dem kleinen Dorf mit vielen Verstrickungen zwischen den Figuren und der damaligen Zeit ist sehr gelungen. Die blutigen Details des Falls verleihen der Episode einen düsteren und intensiven Ausdruck, ohne zu grausam oder brutal zu wirken. Und dass dann doch noch ein kleiner Bogen zum Zirkel der Sieben geschlagen wird, ist dass das vielbesagte Tüpfelchen auf dem i, welches die Episode gelungen abschließt.

Der wundervolle Engelbert von Nordhausen ist in der Rolle des Angus Bowden zu hören und setzt seine markante Stimme wieder sehr treffsicher und lebendig ein. Ich mag die markante Ausstrahlung, die der Ortsvorsteher dadurch erhält. Uwe Büschken spricht die Figur des Caleb Underwood ebenfalls authentisch, wie er die verschiedenen Situationen kraftvoll und gleichzeitig zugänglich gestaltet, sorgt für eine überzeugende Ausstrahlung. Auch seine Tochter Hazel bekommt durch ihre Sprecherin viel Reiz verliehen, Luisa Wietzorek ist hier in sehr guter Form und spricht eingängig und lebhaft, ihre emotionale Seite kommt dabei sehr gut zur Geltung. Arianne Borbach, Tobias Lelle und Magdalena Höfner sind ebenfalls zu hören.

Die Auswahl der Musik in dieser Episode ist sehr passend gelungen, da diese sich an die verschiedenen Stimmungen anpasst und dabei die Wirkung verstärkt. Besonders die düsteren und dramatischen Szenen bekommen dadurch mehr Ausdruck verleihen. Doch auch die Geräuschkulisse ist vielseitig und lebendig, viele passende Klänge bilden authentisch wirkende Kulissen für die verschiedenen Szenen.

Das Titelbild greift die düsteren Rituale auf, die der Ausgangspunkt der Handlung sind. Mit einem silbernen Kelch, den schwarzen Kerzen und mystischen Zeichnungen ist das sehr ansehnlich geraten und verleiht eine passende Atmosphäre. Wie immer ist die restliche Gestaltung schlicht geraten, die Stimmen und ihre Rollen sind dabei bereits auf der Rückseite zu finden.

Fazit: „Tödliche Rituale“ ist deutlich näher an den Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle als die vorigen Episoden der Serie, mit den düsteren Ritualen kommt aber auch eine unheimliche und bedrohliche Note mit ein. Der Verlauf ist kurzweilig, spannend und sehr gelungen erzählt, die Figuren eingängig eingebracht. Die dezenten Referenzen zum Zirkel der Sieben ergänzen die Episode, statt sie zu dominieren und runden die hörenswerte Produktion gelungen ab.

VÖ: 20. Oktober 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824426


Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone – 4. Unter falschem Verdacht



Sherlock Holmes bekommt unerwarteten Besuch von seinem Bruder Mycroft, der einen heiklen Auftrag für ihn hat. Denn die bereits mehrere Mitglieder der Londoner Oberschicht haben Erpresserbriefe erhalten, in denen hohe Summen gefordert werden. Mittlerweile ist sogar einer der Empfänger unter merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen. Und der Täter soll auch schon bekannt sein: James Moriarty…

Das Verhältnis von James Moriarty und Sherlock Holmes wird in den Originalen von Sir Arthur Conan Doyle gar nicht so sehr in den Fokus gerückt, in vielen neuen Umsetzungen wird dem aber deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Auch die Umsetzung von Maritim, in der Holmes als „Sonderermittler der Krone“ zu hören ist, wird die Beziehung zwischen den beiden näher beleuchtet – und das auf recht ungewöhnliche Weise. Wie der Titel „Unter falschem Verdacht“ bereits vermuten lässt, ist Moriarty hier nämlich nicht der Übeltäter, sondern arbeitet sogar mit Holmes zur Aufklärung des Falles zusammen. Die Figur wirkt dennoch sehr ambivalent und hat einen düsteren Anklang, was für viel zusätzliche Stimmung sorgt. Neben den interessanten Entwicklungen um die beiden Figuren kann aber auch der Fall um die versendeten Drohbriefe punkten. Man spürt die Aufregung der Londoner High Society ebenso wie die Bedrohung durch die Täter, sodass die Spannung immer weiter steigt. Durch den steten, aber eher langsamen Informationsfluss tritt die Handlung zudem nie auf der Stelle. Die Entwicklungen sind kurzweilig aufbereitet und das Finale spannend erzählt. Zudem ist diese Episode näher an den Stimmungen der Originale, was mir ebenfalls gut gefallen hat.

Charles Rettinghaus ist natürlich wieder als Sherlock Holmes zu hören und verleiht der bekannten Figur ganz eigenen Flair. Ich mag die nasale Sprechweise, die die Überheblichkeit des Detektivs sehr gekonnt betont. Auch Andreas Fröhlich hat sich als James Moriarty in seiner eigenen Serie bereits bewährt, auch hier schafft er eine geheimnisvolle Aura um die Figur und zeigt deutliche Freude an dem Zwiespalt seiner Handlungen. Julia Fölster klingt als Allison Reed sehr präsent und glaubhaft, ihre spontan wirkende Sprechweise sorgt in ihren Szenen für mehr Lebendigkeit. Auch Jürgen Thormann, Christian Dabeler und Lutz Riedel sind zu hören.

Akustisch ist diese Folge wieder sauber umgesetzt und bekommt – ebenso wie die anderen Geschichten um den Zirkel der Sieben und die Sonderermittler der Krone – einen etwas geheimnisvollen und mysteriösen Anklang durch die eingesetzten Melodien. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und abwechslungsreich geraten, sodass alles stimmig zusammenpasst.

Die Schreibmaschine, die eine wesentliche Rolle in den Ermittlungen dieser Episode spielt, ist auf dem Titelbild zu sehen, was für einen nostalgischen Eindruck sorgt. Kombiniert mit den blutigen Dolchen in einem Brief, zerknülltem Papier und dem wabernden Hintergrund ist ein ansehnliches Cover entstanden, das gut auf die Handlung der Episode abgestimmt ist.

Fazit: „Unter falschem Verdacht“ spielt gelungen mit dem erzwungenen Zweckbündnis aus Sherlock Holmes und James Moriarty. Wie die beiden so unterschiedlichen Figuren ihre Fähigkeiten zur Lösung des Falls beitragen, ist sehr reizvoll erzählt. Zum Glück passen auch die restlichen Elemente gut zusammen und sorgen für einen flüssigen und spannenden Verlauf.

VÖ: 30. Juni 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824419


Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 3. Verräterische Lilien



Sherlock Holmes wird ein neuer Fall zugetragen: Die Freundschaft zwischen Lewis Grant und Zachery Arbogast wird auf eine harte Probe gestellt, als Grant reges Interesse an den Forschungsergebnissen seines Freundes zeigt. Arbogast will, dass der Detektiv Licht ins Dunkel bringt, doch bereits am Haus des Professors kommt ihm einiges merkwürdig vor…

Nach dem Zweiteiler zum Start von „Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone“ ist mit „Verräterische Lilien“ nun die erste, für sich allein stehende Episode erschienen. Und dabei wird auch erstmals auf die Mitwirkung von Professor van Dusen verzichtet, sodass Holmes und Watson hier wieder auf sich allein gestellt sind. Der Bezug zum Serienuniversum um den „Zirkel der Sieben“ wird dennoch gegeben, ist aber eher spärlich, sodass die Episode auch für sich allein gehört werden kann. Erzählt wird unter diesem Aspekt ein Krimi, der mit einigen interessanten Elementen punkten kann. So ist auch den Zuhörenden lange nicht klar, was hinter dem seltsamen Verhalten von Doktor Lewis Grant stecken könnte. Zwar wird man regelmäßig mit neuen Hinweisen beliefert, wirklich zusammensetzen lassen diese sich aber lange nicht. Auch die Beziehung der beiden Episodencharaktere untereinander wird auf gelungene Weise beleuchtet, diese zwischenmenschliche Entwicklung sorgt für gelungene Momente. Besonders gelungen sind aber die vielen eingebauten Wendungen, die das Geschehen durchgängig lebendig halten und für Spannung sorgen. Das ist alles gut zusammengestellt, zumal die Anpassung des typischen Holmes-Flairs an den „Zirkel der Sieben“ gut funktioniert.

Peter Weis ist in der Rolle des Zachery Arbogast gut besetzt, seine markante und eingängige Sprechweise passen nicht nur gut in die Atmosphäre der Serie, sondern verleihen der Figur auch eine präsente Ausstrahlung. Reinhard Schneunemann sorgt als Lewis Grant ebenfalls für zusätzliche Stimmung, er betont die geheimnisvollen Aspekte der Handlung und lässt seine Szenen lebendig und ausdrucksstark klingen. Als Mathilda ist die wundervolle Ariane Borbach zu hören, ihre kraftvolle Stimme setzt sie geschickt ein, um eine treffende Wirkung ihrer Figur zu erzeugen. Sven Plate, Ilona Otto und Janis Zaurins sind ebenfalls zu hören.

Akustisch ist die Episode gekonnt umgesetzt, wobei wieder auf die mysteriöse Ausstrahlung der ersten beiden Teile gesetzt wurde. So sind die eingebauten Melodien wieder atmosphärisch und geheimnisvoll, was besonders die Szenenübergänge stimmig gestaltet. Aber auch die eingebaute Geräuschkulisse ist vielseitig und verleiht den Dialogen eine lebendigere Wirkung.

„Verräterische Lilien“ ist der Titel des Hörspiels, und auch das Titelbild zeigt die hübschen Blumen. Durch die bläuliche Einfärbung und das gelungene Spiel von Licht und Schatten ist ein ansehnliches und stimmiges Titelbild entstanden. Wie auch bei den anderen Serien um den „Zirkel der Sieben“ ist die Auflistung der Mitwirkenden bereits auf der Rückseite zu finden.

Fazit: In „Verräterische Lilien“ wird gezeigt, dass das bekannte Detektivgespann aus Holmes und Watson auch ohne weitere Unterstützung gut in den Serienkosmos passen. Die Ermittlungen sind unterhaltsam, die Szenerie rätselhaft und die Stimmung dicht. Die leichten Bezüge zu den anderen Serien kommen erst dezent und ganz am Ende auf, ist aber dennoch gelungen.

VÖ: 17. März 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824402


Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 2. Dunkle Kräfte (2/2)



Die Mordserie in Londons höhergestellter Gesellschaft ist noch nicht aufgeklärt, und wohl oder über müssen die beiden rivalisierenden Privatermittler Sherlock Holmes und Professor van Dusen zusammenarbeiten, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Doch auch die Gegenseite ruht nicht und setzt die beiden Detektive unter Druck, sodass sie nur knapp einer Katastrophe entkommen können…

Mit Mycroft Holmes gab es beim „Zirkel der Sieben“ schnell einen Bezug zu dem wohl bekanntesten Privatdetektiv der Welt, „Sherlock Holmes“ ist aber nun in der gleichnamigen Serie ebenfalls zum „Sonderermittler der Krone geworden“. Zum Start präsentiert Maritim mit „Dunkle Kräfte“ direkt einen Zweiteiler, sodass zu Beginn dieser Episode bereits eine komplexe Szenerie aufgebaut wurde. Und die Handlung schließt auch direkt daran an, wird nun aber in klarere Bahnen geleitet. So ist bald bekannt, wer hinter den Anschlägen auf die Londoner feine Gesellschaft steckt, doch gefasst und überführt muss der Täter noch werden. Zudem wird die Figur des James Moriarty, der ja ebenfalls eine eigenständige Serie bekommen hat, noch weiter verstärkt und ein großes Mysterium um den undurchsichtigen Mann gesponnen, das sich so leicht nicht entwirren lässt. Mir gefällt, wie dabei mit einigen unheilvollen Andeutungen gespielt wird, was die Szenerie noch weiter verdichtet. Aber auch der Gegenspieler der beiden Ermittler bringt seine ganz eigene Note in die Handlung ein, was auch Facetten der Figur des Sherlock Holmes beleuchtet, die man bisher so noch nicht kannte. Das Zusammenspiel mit Professor van Dusen, aber auch die dabei entstehende Dynamik mit Hutchinson Hatch und Dr. Watson hat mir ebenfalls sehr gefallen. Der Fall wird zudem gelungen abgeschlossen und bietet zahlreiche aufregende und spannende Momente, sodass der Start der neuen Serie sehr geglückt ist.

Florian Halm spricht – wie bereits in der „Sherlock Holmes & Co“-Reihe Dr. Watson, sodass er sich in die Rolle schon sehr gut eingefunden hat. Er spricht sehr ausdrucksstark und lebendig, kann aber auch den Charme der bekannten Figur herauskitzeln und so für heitere Momente sorgen. Martin Keßler ist ein sehr überzeugender Professor van Dusen und betont die gnadenlose Überheblichkeit und die scharfe Zunge, dennoch bekommen die Zuhörenden leicht einen Zugang und finden auch sympathische Seiten. Als James Moriarty ist Andreas Fröhlich zu hören, dessen Stimme hier einen mysteriösen und unnahbaren Klang annimmt, sodass eine dichte Aura um die Figur entsteht. Auch Robert Louis Griesbach, Detlef Tams und Friedel Morgenstern sind zu hören.

Im Gegensatz zu einigen anderen Serien um den „Zirkel der Sieben“ wirkt die akustische Gestaltung hier etwas zurückhaltender, dennoch bleiben die Köpfe hinter dem Projekt sich selbst treu und präsentieren einige sehr prägnante und mysteriös klingende Musikstücke. Auch die Geräuschkulisse ist deutlicher, vielseitiger und lauter als man es von anderen Holmes-Serien gewohnt ist, was einen neuen Geschmack in die Geschichten bringt.

Das Titelbild ist in der fahlen Farbgestaltung gehalten, die auch schon das vorige Cover gezeigt hat, das Motiv ist aber ganz anders gewählt: Eine wichtige Figur aus dem Hörspiel blickt die Betrachtenden direkt an, der Gesichtsausdruck ist grimmig, im Hintergrund ist eine Londoner Szenerie zu sehen – das passt alles gut zusammen.

Fazit: Der zweite Teil von „Dunkle Kräfte“ ist düsterer, aber auch abenteuerlastiger als der Vorgänger und nähert sich so mehr dem Serienuniversum an als noch der direkte Vorgänger. Dabei ist das Tempo von Anfang an recht hoch, da direkt in die Handlung eingestiegen wird. Eine starke Episode mit gelungenen Wendungen und einer pointierten Auflösung.

VÖ: 2. Dezember 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824396


Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 1. Dunkle Kräfte (1/2)



Mit knapper Not konnte dem Zirkel der Sieben die Vorherrschaft über England wieder entrissen werden. Doch Mycroft Holmes kommt nicht zur Ruhe, denn er erfährt von einer adeligen Familie, die ermordet wurde. Da nur wenige seiner Agenten verfügbar sind, schickt er Professor van Dusen, um den Fall aufzuklären. Doch mitten in den Ermittlungen platzt plötzlich eine weitere Person in das Anwesen, um ebenfalls zu recherchieren: Sherlock Holmes…

Der Serienkosmos um den „Zirkel der Sieben“ wird noch einmal erweitert – und das mit einer der wohl bekanntesten Figuren: Sherlock Holmes. Dieser hat bislang zwar ab und an Erwähnung gefunden oder einen Gastauftritt gehabt, nun dreht sich aber alles um den Meisterdetektiv. Dennoch kann man sich schon vorstellen, dass die Inszenierung von „Sherlock Holmes – Sonderermittler der Krone“ deutlich von den Originalen von Sir Arthur Conan Doyle abweichen. Für Puristen ist die Serie also sicherlich nichts, doch in dem Konzept des Serienuniversums passt das durchaus gut zusammen. So ist insbesondere die Kombination mit Professor van Dusen reizvoll. Denn so ähnlich die beiden in ihren Ermittlungen und einigen Charakterzügen sind, so sehr geraten die beiden in dieser Episode aneinander. Und das Setting um die vergifteten Adeligen passt dann auch wieder gut zu Holmes, die geringe Zahl an Verdächtigen und der zunächst begrenzte Schauplatz wirken sehr dicht. Allerdings weitet sich die Szenerie später noch aus, es kommen weitere Lagen zu der Handlung dazu, sodass eine recht komplexe Szenerie entsteht, die wieder gut zum „Sonderermittler der Krone“-Flair passt. Auch die Vielzahl an Charakteren bringt zusätzliche Stimmung mit ein, zumal sie jeweils eine individuelle Atmosphäre einbringen. Da es sich um einen Zweiteiler handelt, werden die Zuhörenden mit einem recht offenen Ende entlassen, das die Neugier auf die Kommende Episode weckt.

Wie bereits in der „Sherlock Holmes & Co“-Hörspielen wird der Meisterdetektiv von Charles Rettinghaus gesprochen, der die hochnäsige und blasierte Art der Figur betont und auch den spitzzüngigen Humor sehr gut zur Geltung bringt. Schön, dass er einen ganz eigenen Weg findet, die Figur zu interpretieren. Thomas Schmuckert spricht die Rolle des John Marriot mit seiner markanten Stimme und präzisem Ausdruck, sodass er seine Szenen überzeugend und eingängig präsentiert. Lutz Riedels unverkennbarer Klang funktioniert auch in der Rolle des Robert Freeman sehr gut, er sorgt für einen markanten Ausdruck und passt wunderbar in die Stimmung der Serie. Auch Sarah Alles, Dagmar Dempe und Sina Zadra sind zu hören.

Die Serien um den „Zirkel der Sieben“ haben einen besonderen Klang, die die mysteriösen und abenteuerlichen Aspekte betont. Auch hier wirken die Melodien geheimnisvolle und atmosphärisch, zumal sie den Spannungsbogen der Handlung deutlich steigern. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und wirkt authentisch, sodass beispielsweise die adelige Umgebung gut zur Geltung kommt.

Das Coverdesign orientiert sich ebenfalls an dem Serienkosmos um die Sonderermittler, in einem ornamentartigen Rahmen wird das Titelmotiv ist dunklen Grüntönen und Schwarz gehalten. Zu sehen ist eine düstere Kutsche, die das Flair des viktorianischen Zeitalters verbreitet und zudem einen unheimlichen Effekt bietet – allein schon, weil das Gesicht des Kutschers halb im Schatten verborgen ist.

Fazit: Mit dem ersten Teil von „Dunkle Kräfte“ wird die neue Serie gelungen eingeläutet und bekommt Starthilfe von anderen, bereits bekannten Figuren um die „Sonderermittler der Krone“. Dennoch wird durch die deutlich mehr betonten Krimielemente auch die Rolle von Holmes als Meisterdetektiv Rechnung getragen. Schön, dass die Charaktere hier wieder so kraftvoll eingebunden wurden und die markanten Auftritte bekommen, die sie verdienen.

VÖ: 25. November 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824389

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