Der Vampir – 9. Beinahe unsterblich & 10. Keime des Bösen

Der Vampir – 7. Dunkle Bande & 8. Die Wahrheit über Vampire

Der Vampir – 5. Der Biss & 6. Der endlose Tod

Der Vampir – 3. Der erste Atemzug & 4. Herrscher und Diener

Der Vampir – 1. Ewiges Leben & 2. Der Dolch


Der Vampir – 9. Beinahe unsterblich & 10. Keime des Bösen



Der wiederauferstandene Vampir Arnauld hat sich eine machtvolle Waffe erschaffen: Den Ghoul Lucius, der ihm vollkommen ergeben ist. Die Zeit ist reif, um diese Waffe auch zu nutzen und gegen einen Feind von Arnauld einzusetzen. Währenddessen wird sich Malicia langsam bewusst, wie sie selbst im Plan des Vampirs integriert ist – und zweifelt langsam, ob sie ihn wirklich weiter bekämpfen soll…

Oliver Dörings Grusel- und Mystery-Serie „Der Vampir“ wird auch in dieser Doppelfolge gekonnt fortgesetzt und die Handlung noch komplexer aufgebaut. Dementsprechend sollte man die vorigen Ereignisse noch parat haben, um den verschiedenen Strängen folgen zu können. Und dabei geht es recht schnell zur Sache, sowohl mit brutalen Actionszenen als auch mit neuen Gegebenheiten. So sticht besonders ein Aufeinandertreffen der beiden konträren Hauptfiguren Arnauld und Maicia hervor, das bringt einige neue Erkenntnisse und Perspektiven mit sich. Aber auch ansonsten können überraschende Wendungen für einen unterhaltsamen Verlauf sorgen. Es gibt aber auch weitere Hintergründe über das Vampirdasein: In einem düsteren Monolog von Arnauld, aber auch mit heftigen, sehr anschaulichen Szenen. Dabei ist Brutalität allgegenwärtig, aber nie nur als Schockeffekt eingesetzt, sondern bringt die Handlung und ihre Intensität merklich voran. Schön, dass sich in dieser Episode einige Dinge noch einmal ordnen und man die Hintergründe etwas besser erfassen kann – insbesondere wenn man zwischen den Zeilen liest und einige sehr reizvolle Andeutungen entdeckt. Die Atmosphäre ist auch hier wieder sehr dicht und sorgt für zusätzliche Spannung in den beiden starken Episoden.

Jaron Löwenberg ist als Lucius auch in dieser Episode zu hören und überzeugt mit seiner sehr intensiven Sprechweise. Die Hingabe zu seinem Meister, aber auch seine Mordlust und seine nur schwer gezügelte Wildheit hat er markant in seinen Klang integriert. Jörg Hengstler spricht die Rolle des Taggert sehr markant und passt sich gelungen an die harte Szenerie an, klingt sehr präsent und wählt einen lebendigen Ausdruck, der gut an die verschiedenen Stimmungen angepasst ist. Auch Susanna Bonasewicz ist als Akaya wieder bestechend, sie gestaltet ihre Szenen sehr präsent. Wie sie dabei verschiedene Grade an Intensität bietet und ihre Stimme auch mal ganz anders als gewohnt klingen lässt, hat mich sehr beeindruckt. Auch Asad Schwarz, Douglas Welbat und Tobias Kluckert sind zu hören.

Von den Hörspielen von Oliver Döring darf man zurecht einen hohen Standard bei der Akustik erwarten, sodass auch hier alle sehr geschliffen und gut aufeinander abgestimmt wirkt. Die eingesetzten Melodien sind düster, dynamisch und vielseitig, betonen aber insbesondere die unheimlichen und druckvollen Momente. Und auch die Geräusche sind sehr gut auf die Handlung abgestimmt und unterstreichen die Atmosphäre der Handlung.

Das Titelbild ist in einer interessanten Perspektive konzipiert: Während Ghoul Lucius mit verzerrtem Gesicht auf den Betrachter zuzugehen scheint, steht Arnauld silhouettenhaft hinter ihm, nur die roten Augen stechen aus der schwarzen Figur hervor. Im Inneren findet man nicht nur die üblichen Angaben zu den Mitwirkenden, sondern auch ein Cover zu der zweiten Episode, das ebenfalls sehr ansehnlich ist.

Fazit: Diese beiden Episoden von „Der Vampir“ bringen die Rahmenhandlung noch einmal deutlich voran, das Zusammentreffen der beiden Hauptfiguren ist sehr reizvoll geraten. Und auch die Hintergründe und das Wesen der übernatürlichen Figuren wird weiter betont – nicht jedoch ohne auch spannende und markante Handlungsbögen zu schaffen, die der Folge eine eigenständige Wirkung verleihen.

VÖ: 27. Oktober 2023
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207887


Der Vampir – 7. Dunkle Bande & 8. Die Wahrheit über Vampire



Arnaud hat eine mächtige Widersacherin zum erneuten unheiligen Leben erweckt. Doch während Akaya ihre blutige Spur durch London zieht, entwickelt sich alles ganz nach Arnauds Plan. Während Malicia weiterhin auf der Jagd nach ihm nicht, merkt sie nicht, dass auch sie längst Teil seiner Intrigen geworden ist…

Auf den CDs zu „Der Vampir“, der dunklen Mystery-Serie von Oliver Döring, sind jeweils zwei Episoden zu hören. Doch auch bei der vierten Disc sind die Übergänge zwischen „Dunkle Bande“ und „Die Wahrheit über Vampire“ fließend, ein wirklicher Bruch ist nicht zu hören – gleichwohl aber eine sich stetig weiterentwickelnde Handlung mit markanten Schwerpunkten. Dabei sind aber auch immer wieder Beschreibungen zu den übernatürlichen Wesen und ihren Eigenheiten zu hören, beispielsweise über Ghouls oder eben – wie er Titel der zweiten Episode erahnen lässt – über Vampire. Der Fokus liegt aber weiterhin auf dem großen Masterplan von Arnaud, der sich auf verschiedenen Ebenen weiterentwickelt. Und obwohl man schon zahlreiche Puzzlestücke präsentiert bekommen hat, kann ich nicht behaupten, diesen auch nur ansatzweise durchschauen zu können. Da gibt es eine ausführliche Szene über den Londoner Drogenhandel, die Unterwanderung von Arnauds Gegenspielern oder eben die oben beschriebene Akaya, die noch einmal eine ganz andere Note einbringt. Wie immer wieder neue Fäden aufgenommen werden, ist abwechslungsreich geraten. Da die Struktur aber klar ist und die Szenen jeweils eher länger geraten sind, wird man dennoch nicht überfordert und kann allem klar folgen. Dabei gibt es schon einige Höhepunkt, die aber nichts gegen die Wendung am Ende sind, die die Weichen für die kommende Handlung noch einmal völlig neu stellen.

Katrin Fröhlich ist als Malicia einmal mehr bestechend und setzt ihre Szenen mit einer Intensität um, die dem Hörspiel sehr zugute kommt. Mir gefällt besonders, wie sie in aufwühlenden Szenen noch einmal mehr Energie in ihre Stimme legt und ihre aufwallenden Gefühle dabei sehr begreifbar macht. Tobias Kluckert spricht die Rolle des Mitch ebenfalls sehr überzeugend, er passt sich sehr gelungen an die verschiedenen Szenen an und formt seinen Charakter dabei noch weiter aus. Die wunderbare Susanna Bonasewicz legt ihren sonst so sanften und freundlichen Klang vollkommen ab, klingt viel düsterer und verleiht der Rolle der Akaya dabei eine sehr düstere und makabre Ausstrahlung. Jaron Löwenberg, Santiago Ziesmer und Luisa Wietzorek sind ebenfalls zu hören.

Oliver Dörings Handschrift bei der Hörspielproduktion ist auch hier wieder deutlich herauszuhören und entführt die Zuhörenden direkt in das düstere London. Dafür sind zahlreiche Geräusche eingebaut, die einerseits die Handlungen der Akteure unterstreichen, andererseits aber auch für eine dichte Atmosphäre sorgen. Wie die Musik ebenfalls unter die Dialoge gemischt ist und sich oft düster-dräuend um die Szenen legt, ist ebenfalls äußerst gelungen.

Zu beiden einzelnen Episoden wurden eigenständige Cover für die digitale Veröffentlichung entworfen, im Booklet sind gleich beide in voller Größe zu sehen. „Dunkle Bande“ zeigt dabei zwei rote Augen, die über der nächtlichen Silhouette Londons zu sehen sind, während „Die Wahrheit über Vampire“ einen zusammengekauerten jungen Mann zeigt, den eine hell leuchtende Hand durch einen Briefschlitz entgegengestreckt wird. Natürlich sind auch die Mitwirkenden im Booklet aufgelistet.

Fazit: Auch diese Doppelfolge von „Der Vampir“ ist bestechend und sehr spannend. Mir gefällt die Intensität der Handlung mit immer neuen Schwerpunkten, was der modernen und düsteren Szenerie große Vielfalt verleiht und dennoch nicht zu komplex wird. Die markanten Charaktere kommen wieder sehr gut zur Geltung, was durch die hervorragenden Stimmen und die intensive Szenerie noch unterstrichen wird. Sehr hörenswert!

VÖ: 18. August 2023
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207863


Der Vampir – 5. Der Biss & 6. Der endlose Tod



Arnaud, ein machtvoller Vampir, ist seit vielen Jahren wieder erwacht – und er braucht Blut, um zu überleben. Je jünger die Menschen sind, von denen er es nimmt, desto agiler und widerstandsfähiger wird sein Körper sein. Die Suche nach neuen Opfern betreibt er deswegen sorgfältig. Und obwohl alle Zeichen darauf stehen, will Malicia immer noch nicht glauben, dass sie es mit einem übernatürlichen Wesen zu tun hat…

„Der Vampir“, die neue Horror- und Mystery-Serie von Oliver Döring, wird zum Start in erfreulicher Regelmäßigkeit veröffentlicht – immer zwei Episoden sind dabei auf einer CD untergebracht. Den Übergang zwischen den beiden Abschnitten sind aber auch in der dritten Disc mit den Episoden fünf und sechs nicht wirklich bemerkbar, auch wenn die beiden Themenschwerpunkte natürlich offensichtlich sind. Zunächst geht es um das weitere Erstarken von Arnaud, danach um seine Suche nach mächtigen Verbündeten. Beides hat seine Höhepunkte und seine sehr düsteren Momente, die mit unheimlichen Gedankenspielen unterlegt sind. Ständig schwebt die Frage über allem, wie es wohl weitergeht, welche weiteren Züge die Protagonisten vollziehen werden. Die beiden (einander noch unbekannten) Gegenspieler Arnaud und Malicia kommen sich dabei noch nicht in die Quere, sodass keine gegenseitige Bedrohung entsteht. Die Spannung ist dennoch dicht und greifbar. Was mir sehr gut gefällt ist, dass die Vampirmythen hier durch den Erzähler weitergesponnen werden und dabei von der klassischen Vorstellung teilweise sehr abgewichen wird. Aber genau das bringt viel zusätzlichen Reiz mit ein und sorgt insbesondere in der zweiten Episode für Nervenkitzel. Eine sehr starke Fortsetzung der Serie mit einem intensiven Erzählfluss.

Katrin Fröhlichs Einsatz als Malicia sei hier noch einmal ausdrücklich hervorgehoben, mit ihrer kraftvollen, schneidenden Stimme und dem sehr eindringlichen Ausdruck zeichnet sie ein sehr präsentes und durchsetzungsstarkes Bild der Ermittlerin. Santiago Ziesmer hat als Drogenboss Fist alles charmante oder freundliche aus seiner Stimme verbannt, klingt skrupellos und überheblich, was mit seinem unverkennbaren Klang eine sehr überzeugende Vorstellung abgibt. Susanna Bonasewicz ist als Akaya zwar nicht allzu lang zu hören, in ihren Momenten hinterlässt sie aber viel Eindruck und präsentiert einige sehr intensive Szenen. Auch Asad Schwarz, Jaron Löwenberg und Bernd Vollbrecht sind zu hören.

Die Kombination von Geräuschen des modernen Lebens, aber auch düsteren Effekten oder stimmungsvoller Musik erzeugt eine sehr gelungene Atmosphäre. Dabei werden sowohl Erinnerungen an alte Vampirmythen als auch eine aktuelle Stimmung aufgegriffen. Wie immer bei Oliver Döring gibt es auch hier viele markante Momente, in denen die Klänge auch mal etwas lauter sein dürfen.

Das Titelbild der CD wurde dieses Mal von der zweiten Episode entnommen. Was die Hand, die sich aus dem verflochtenen Wurzelwerk eines Baums erhebt, mit dem Titel „Der endlose Tod“ zu tun hat, erschließt sich aber zum Glück erst beim Hören der Handlung. Im Inneren des kleinen Booklets ist aber auch die Illustration zu „Der Biss“ zu sehen, beide Titelbilder stammen von Gabriel de Vue.

Fazit: „Der Vampir“ geht hier sehr intensiv und spannend weiter. Die beiden Themenschwerpunkte sind gut gewählt und um Arnaud konzipiert, während auch Malicias Suche nach der Wahrheit wieder lebendig erzählt wurde. Wie Vampirmythen hierbei weitergesponnen werden und die Serie so immer neue Impulse gerät, gefällt mir sehr gut und sorgt für eine dichte und packende Stimmung.

VÖ: 28. April 2023
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207825


Der Vampir – 3. Der erste Atemzug & 4. Herrscher und Diener



Endlich hat Malicia es geschafft, den berüchtigten Mörder „die Bestie von London“ zu fassen. Doch auch hinter Gittern übt er noch unheilvolles Treiben aus und kündigt weitere Todesfälle an. Tatsächlich stoßen Malicia und ihr Team bald auf weitere unheilvolle Spuren. Doch sie ahnen nicht, wie weit ihre Gegenspieler gehen würden, um ihre Ziele zu verfolgen…

Auch in seiner jüngsten Serie „Der Vampir“ hält Hörspielproduzent und -autor Oliver Döring eine sehr düstere Stimmung für die Zuhörenden parat, bereits in den ersten beiden Episoden hat er dabei erste gelungene Handlungsstränge aufgebaut. Auch auf dieser CD sind wieder zwei Episoden vorhanden, die direkt daran anknüpfen und einige sehr gelungene weitere Elemente einbinden. Dabei ist besonders der Kontrast aus einer modernen und harten Szenerie und einer klassischen Vampirgeschichte sehr reizvoll und wird hier noch weiter vorangetrieben. Neben Malicias Ermittlungen steht hier nämlich ein düsteres Ritual im Vordergrund, dass sich über mehrere Stufen weiterentwickelt. Dabei gibt es eine durchgängig sehr gruselige Stimmung, aber auch zahlreiche unerwartete Überraschungen und Wendungen. Das wirkt sehr konzentriert und ist für mich der Höhepunkt dieser Veröffentlichung, doch auch danach geht es noch spannend weiter. Dabei ist der Grad zwischen Komplexität und einer runden Erzählweise perfekt gelungen, sodass man die Handlung jederzeit gut überblicken kann, aber dennoch viele verschiedene Ideen eingebaut wurden. Spätestens hier kommt die Serie richtig in Schwung und spielt ihr Potenzial aus – und das ist sehr gelungen!

Der wunderbare Thomas Nero Wolff ist in der Rolle des Arnaud zu hören und bringt die düstere und unheilvolle Stimmung der Serie sehr eingängig zur Geltung. Ich mag es, wie dunkel er seine Stimme dabei klingen lässt und überträgt so die volle Wirkung seiner Figur. Auch Claudia Urbschat-Mingues hat mir als Kendra äußerst gut gefallen, auch sie nutzt die Härte ihrer Stimme und ihre kraftvolle Betonung, um eine sehr eindringliche Figur zu erschaffen. Bernd Vollbrecht übernimmt die Rolle des Ernest und fügt der vorherrschenden Stimmung gelungene neue Facetten hinzu. Auch Douglas Welbat, Lena Tiemann und Luisa Wietzorek sind zu hören.

Bei der akustischen Gestaltung haben es Oliver Döring und sein Team sehr überzeugend geschafft, die Gratwanderung zwischen moderner Szenerie und klassischer Vampirgeschichte zu meistern. Beide Aspekte werden aufgegriffen und in mit passenden Klängen unterlegt. Dabei wird nicht nur atmosphärische Musik verwendet, sondern auch eine lebendige Geräuschkulisse, die für viel zusätzlichen Grusel sorgt.

Ein fahles Blaugrau ist die dominierende Farbe auf dem Titelbild, was mit dem schwarzen Untergrund und einigen roten Elemente einen gelungenen Kontrast bietet. Die Frau, die aus einem Weinglas trinkt und dabei ziemlich edel aussieht, ist ein gut gewähltes und ansprechend umgesetztes Motiv für „Der erste Atemzug“, im Inneren gibt es aber auch ein sehr sehenswertes Motiv für „Herrscher und Diener“ im gleichen Farbschema.

Fazit: „Der Vampir“ entfaltet in dieser Episode noch mehr die Stärken der Serie und baut die Handlungsstränge weiter aus. Die weiterentwickelten Elemente sind nicht nur intensiv umgesetzt, sondern bringen auch einen sehr düsteren und spannenden Erzählstil mit sich. Schön, wie dabei klassische Vampirgeschichten in die heutige Zeit transportiert wurden.

VÖ: 17. März 2023
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207801


Der Vampir – 1. Ewiges Leben & 2. Der Dolch



London ist unsicher geworden, zahlreiche Frauenleichen in letzter Zeit deuten auf einen irren Massenmörder hin. Scotland Yard steht vor einem Rätsel, immer wieder entwischt der Täter. Doch als er eine seiner Spuren nicht sorgfältig genug verwischt, kommt Malicia Bennet ihm auf die Spur. Die Zeit spielt allerdings gegen sie – denn die „Bestie von London“ plant bereits seine nächsten Attacken…

Mit „Der Vampir“ startet Oliver Döring eine neue Hörspielreihe, wobei bereits bei seinem Namen viele Fans aufhorchen dürften. Bereits bei seinen vorigen Werken hat er immer wieder bewiesen, auch klassischem Stoff ganz neue Twists verleihen kann, sodass man auf die Umsetzung einer Vampirgeschichte bereits davon ausgehen kann, keine klassische Idee zu hören zu bekommen. Erzählt wird vorrangig aus der Sicht von D.I. Malicia Bennet von Scotland Yard, die als Hauptfigur mit ihren markanten Charakterzügen und der harten Ausstrahlung immer wieder für Konstanz und Druck in der Episode sorgt. Das passt auch wunderbar in die Stimmung, die – wie vermutet – sehr individuell ist. Das Setting im modernen London funktioniert mit der ganz eigenen Interpretation des Vampir-Mythos hervorragend und sorgt für eine sehr dichte Atmosphäre. Dazu kommt, dass noch sehr interessante weitere Rollen eingebunden wurden, die den Reiz ebenso wie die vielen Rätsel weiter steigern. Angesiedelt ist das irgendwo zwischen Horror, Mystery und Grusel, wobei sich hier bereits andeutet, wie komplex der von Döring selbst erdachte Handlungsbogen vermutlich sein wird. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier aufmerksam zuzuhören und die vielen gelungenen Detail zu genießen. Ein sehr vielversprechender Start der neuen Serie mit einer düsteren Ausstrahlung und einer bereits jetzt vielschichtigen Szenerie.

Katrin Fröhlich ist in der Hauptrolle der Malicia Bennet zu hören, die hier einen sehr starken Eindruck macht. Wie sie einen starken, vielschichtigen und sehr präsenten Charakter schafft, der aber auch in den richtigen Momenten nach hinten treten kann, hat mir sehr gefallen. Bernd Vollbrecht sorgt als Ernest ebenfalls für prägnante Momente und eine interessante Figur, mit seiner volltönenden Stimme und facettenreicher Betonung verstärkt er die Stimmung der Episode. Es ist aber insbesondere Luisa Wietzorek, die hier begeistert. Ihre anspruchsvolle Rolle füllt sie unglaublich variabel und stark aus, was die psychologischen Aspekte gekonnt betont. Auch Claudia Urbschat-Mingues, Daniel Welbat und Tobias Kluckert sind zu hören.

Auch für diese Serie haben Oliver Döring und sein Team eine sehr besondere und intensive Atmosphäre geschaffen, die die harte und raue Geschichte gekonnt inszeniert. Die Musik ist wuchtig und markant, beeinflusst dabei auch oft die Wirkung der Dialoge, während ansonsten eine vielseitige und sehr präzise Geräuschkulisse zu hören ist.

Ein düsteres Gewölbe mit geschwungenen Bögen, in dem auf einem verzierten und mit wenigen Kerzen beleuchteten Sockel ein Sarg steht – das Titelbild ist rein in schwarz-weiß illustriert und wirkt direkt einnehmend. Im Inneren ist auch das Cover zu weiten Episode ähnlich gelungen zu sehen, der titelgebende Dolch ist dabei blutbeschmiert. Beides ist ansehnlich geraten und greift die Stimmung der Serie auf.

Fazit: Mit „Ewiges Leben“ und „Der Dolch“ sind zum Start der neuen Döring-Serie „Der Vampir“ gleich zwei sehr starke Episoden erschienen. Mir gefällt das düstere und moderne Setting sehr gut, die Handlung ist packend und vielschichtig. Neben den übernatürlichen Ereignissen sind auch psychologische Aspekte eingebunden, was sehr gut gemeinsam funktioniert.

VÖ: 10. Februar 2023
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207795

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