Die Chroniken von Narnia – 3. Der Ritt nach Narnia



Shastas Familie lebt in Kalormen in Armut, auch ihnen sind bisher nur Geschichten über den Wohlstand Narnias zu Ohren gekommen, ohne dass sie ihr Nachbarland jemals besucht hätten. Doch als Shasta zufällig mitbekommt, dass sein Vater ihn an einen Adeligen als Sklaven verkaufen will, flieht er kurzerhand mit dem sprechenden Pferd Bree. Zufällig begegnet er dabei auch Aravis, die ebenfalls auf einem Pferd nach Narnia aufgebrochen ist…

Auch der dritte Band der Buchreihe „Die Chroniken von Narnia“ von C. S. Lewis sind von SWR2 und NDRkultur als aufwendige Hörspielumsetzung produziert worden, und natürlich ist auch diese wieder beim Audio Verlag als Doppel-CD erschienen. Dabei setzt „Der Ritt nach Narnia“ erneut an einer ganz anderen Stelle an als seine beiden Vorgänger und präsentiert bislang unbekannte Hauptfiguren, während Peter und seine Geschwister zwar vorkommen, aber eben eher in Nebenrollen und auch eher spät. Mir gefällt dieser Perspektivwechsel sehr gut, da man eine aufregende neue Szenerie kennenlernen kann, eine andere Kultur, magische Elemente, aber eben auch vertraute Charaktere wiedertrifft und erleben kann, wie diese sich im Laufe einiger Jahre weiterentwickelt haben. Doch neben diesen vielen liebevollen Details gibt es auch eine spannende Geschichte zu hören, in der Shasta und Aravis eine finstere Intrige aufdecken, heldenhafte Schlachten schlagen, sich aus verzwickten Situationen befreien und ihren Mut beweisen müssen. Das ist abwechslungsreich und spannend geraten, kann mit einem aufregenden Handlungsbogen punkten und überrascht am Ende mit einer überraschenden Wendung, die einige sicher geglaubte Grundsätze ins Wanken bringt. Und natürlich ist auch Arslan, der Löwe von Narnia, wieder ein zentraler Punkt der Handlung und verleiht der Handlung einen noch tiefgründigeren Sinn. Sehr hörenswert!

Leo Knizka ist in der Rolle des jungen Shasta zu hören, der Fokus liegt also auf ihm als Hauptfigur, was er sehr gelungen meistert. Mir gefällt, wie gut er sich der magischen Stimmung anpasst und doch sehr bodenständig klingt, wie er spontan wirkend und überzeugend spricht und einen sehr überzeigenden Charakter formt. Matthias Bundschuh spricht das Pferd Bree mit einem Augenzwinkern und sehr zugänglich, wobei er tatsächlich immer ein wenig so klingt, als würde er gleich zu wiehern beginnen. Auch Franziska Hofele macht ihre Sache als Aravis richtig gut, sie spricht sehr lebendig und macht einen aufgeweckten sowie spontanen Eindruck, wobei die Wildheit der Figur sehr gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Svenja Liesau, Hans Diehl und Martin Engler.

Toll ist, wie das Land Narnia (und seine Nachbarn) auch akustisch umgesetzt wird und die mittelalterliche Atmosphäre eingefangen wird. So gibt es eine Hymne, an Volksweisen erinnernde Stücke und passende instrumentale Melodien, die für eine sehr lebendige und dichte Stimmung sorgen. Doch auch die Geräuschkulisse wirkt sehr authentisch und vielseitig, aber nie überzogen. So sind beispielsweise die Schlachtszenen sehr vielseitig umgesetzt, der Fokus liegt aber dennoch immer auf den Dialogen.

De Kopf von Arslan wurde auch für diesen Teil der Narnia-Reihe als Titelmotiv auf dem Cover eingesetzt, während die restlichen Elemente, Linien, Sterne und kleine Zeichnungen in einem zarten Lindgrün gehalten sind. Im Inneren gibt es eine weitere passende Illustration aus der Welt von Narnia und eine Auflistung der Mitwirkenden, wobei der weitaus größte Teil der Sprecher nicht ihren Rollen zugeordnet wurde.

Fazit: „Der Ritt nach Narnia“ ist wieder ein spannendes Abenteuer mit heroischen Kämpfen, aber auch Situationen, in denen die Figuren einen edlen Charakter beweisen müssen. Sehr gelungen ist, wie man auf viele neue und ausdruckstarke Figuren trifft, die Hauptrollen aus dem vorigen Teil aber auch hier wieder wichtige Rollen spielen. Eine sehr abwechslungsreiche Handlung, die mich sofort fesseln konnte.

VÖ: 19. Oktober 2022
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 9783742424556

Datenschutzerklärung