Sherlock Holmes Chronicles – 93. Der Tempel der Kali



James Harrison und seine Frau Diana werden von ihrer Vergangenheit eingeholt, als immer wieder unheimliche Gestalten an ihrem Wohnhaus auftauchen. Auch die unheimlichen Statuen der indischen Göttin Kali sorgen für Schrecken. Und so suchen sie Sherlock Holmes auf, der von dem Fall fasziniert ist und sich sofort an die Ermittlungen macht – und erschreckende Details über eine Reise nach Indien herausfindet…

Mit „Der Tempel der Kali“ ist eine Episode in den „Sherlock Holmes Chronicles“ erschienen, die Elemente aus der indischen Mythologie um die Todesgöttin einbaut. Das drängt sich zwar nicht in den Vordergrund, bringt aber immer wieder eine interessante Würze in die Handlung ein und sorgt für einen mystischen Anstrich. Eine gelungene Verzierung, wobei der Fall an sich auch schon sehr stark ist. Wieder steckt deutlich mehr hinter dem anfänglichen Bericht, in dem schon viele reizvolle Hinweise stecken, beispielsweise die schlichte Erkenntnis, dass Arme von den Statuen abgebrochen sind. Es sind diese kleinen Details, die die Geschichte immer komplexer und vielschichtiger werden lassen. Trotz der vielen Elemente bleibt die Handlung übersichtlich und gut verständlich, da immer wieder kleine Auflösungen eingebunden sind. Ein Highlight ist sicherlich der eingebundene Blick in die Vergangenheit, der sehr atmosphärisch geraten ist und die aktuellen Ereignisse schlüssig erklärt. Der Aufbau ist zudem gelungen und abwechslungsreich, da immer neue Wendungen eingebunden sind. Eine starke Episode, die mit ihrem markanten Hintergrund direkt von Anfang an Spannung aufbaut und diese bis zum Ende halten kann.

Engelbert von Nordhausen sorgt mit seiner markanten Stimme als James Harrison für eine sehr ausdrucksstarke Wirkung, wobei er sehr realistisch und nachdrücklich spricht. Gerade die leisen, unheimlichen Momente kommen dabei sehr gut zur Geltung. Heidrun Bartholomäus ist als seine Frau Diana zu hören und versteht es sehr gut, die Geheimnisse der Figur einzubinden, ohne diesen Aspekt zu sehr in den Vordergrund zu stellen – eine sehr ausgewogene Sprechleistung. Als Professor Challanger ist Rainer Gerlach zu hören, er gestaltet seine Szenen ausdrucksstark und passt sehr gut in das Ambiente der Serie. Weitere Sprecher sind Viktor Neumann, Jannik Endemann und Felix Spieß.

Bei der akustischen Gestaltung wurde ein gelungener Weg gefunden, um leichte indische Elemente einzubauen und dennoch der unverkennbaren Atmosphäre der Serie treu zu bleiben. So sind ab und an passende Geräusche eingebaut oder ein typisches Instrument schleicht sich in die mysteriösen Melodien ein, was sehr rund und gut aufeinander abgestimmt wirkt.

Das Cover, das Mark Freier geschaffen hat, ist sehr beeindruckend geraten. Die vielarmige Kali sticht mit einem Dreizack auf einen Mann ein, der abwehrend die Arme erhoben hat. Die Figuren wirken durch ihren metallischen Schimmer fast schon wie eine Statue, während die glimmernd-grünliche Umgebung für einen zusätzlichen mystischen Aspekt sorgt. Im Booklet verrät Markus Winter zudem noch, woher die ungewöhnliche Inspiration für diese Episode kam.

Fazit: Das indische Ambiente und die geheimnisvolle Götterwelt geben „Der Tempel der Kali“ eine reizvolle Einfärbung mit geheimnisvollen Elementen, der die streng logische Denkweise der bekannten Figur jedoch nicht durchbricht. Der Aufbau ist durch viele kleine Wendungen sehr gelungen und sorgt schnell für Spannung, die bis zum Ende anhält – sehr stark!

VÖ: 24. Juni 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960662532

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