Macabros – 20. Gestrandet auf der Hölleninsel (Die Blutgärten von Sodom Teil 1)



Gemeinsam mit seiner Tochter Brenda ist Professor Watkins in einem merkwürdig bedrohlichen Land voller monströser Kreaturen. Sie ahnen nicht, dass sie nur ein kleiner Teil in dem Plan eines mächtigen Dämons sind, um Björn Hellmark in eine Falle zu locken. Dieser ist auf der Suche nach dem Auge des schwarzen Manja und macht Halt auf den Philippinen…

Die Geschichte um „Die Blutgärten von Sodom“ aus der Macabros-Reihe ist zu umfangreich, um sie auf eine Hörspiel-CD zu pressen. Aus diesem Grund hat WinterZeit einen Zweiteiler produziert, der mit „Gestrandet auf der Hölleninsel“ beginnt und direkt klar macht, warum hier die doppelte Laufzeit benötigt wurde: Es wird sehr ausführlich und detailreich erzählt. So ist beispielsweise der Zusammenhang zu Björn Hellmark alias Macabros direkt klar gemacht, aber erst einmal ohne die Titelfigur erzählt. So sind zunächst Professor Watkins und seine Tochter Brenda in der Begleitung eines geheimnisvollen chinesischen Mannes in den titelgebenden Blutgärten unterwegs, die dort geschilderten Ereignisse werden mit atmosphärischen Beschreibungen angereichert, sodass sowohl der Schrecken als auch die Schönheit des Ortes zur Geltung kommen. Langsam, aber sehr unterhaltsam wird danach die eigentliche Handlung aufgebaut, die einige verschiedene Szenarien miteinander verbindet. Mir gefällt, wie dadurch immer wieder kleine Cliffhanger entstehen, wie verschiedene Aspekte der gleichen Handlung beleuchtet werden und wie sich so ein sehr interessantes Bild zusammensetzt. Natürlich tritt später auch Macabros selbst ins Rampenlicht, wobei dann auch die Rahmenhandlung der Serie noch weiter fokussiert wird. Das ist flüssig und spannend erzählt, zumal auch wieder die magische Grundstimmung der Serie ihren besonderen Charme entfalten kann. Der Abschluss ist natürlich etwas abrupt, die Neugier auf den zweiten Teil ist allerdings schnell geweckt.

Helmut Gauß ist in dieser Episode als Professor Watkins zu hören und sorgt mit markanter Sprechweise für einen sehr präsenten Eindruck, seine Eindrücke in den Gärten von Sodom wirken lebendig, auch seine Emotionen werden glaubhaft dargeboten. Seine Tochter Brenda wird von Esra Vural gesprochen, die ebenfalls vielseitig und treffend spricht, ihre Szenen erhalten durch sie eine passende Ausstrahlung. Hans-Eckart Eckhardt verleiht der Rolle des Pung Ma einen glaubhaften asiatischen Akzent, den er aber nicht zu übertrieben einsetzt. Auch er verleiht der Handlung viel eingängige Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Amadeus Strobl, Tobias Diakow und Marko Bräutigam.

„Die Blutgärten von Sodom“ bekommen auch durch eine sehr vielseitige akustische Gestaltung eine intensive Ausstrahlung, mit vielen Geräuschen und dräuender Musik wird die andersartige Welt gekonnt betont. Doch auch die Szenen, die in anderen Schauplätzen spielen, bekommen ausgeklügelte Hintergründe verpasst, was den Spannungsbogen der Episode nachzeichnet.

Auf dem Titelbild bekommt der Hörer direkt einen Eindruck von den düsteren Blutgärten und der erschreckenden Flora und Fauna, aber auch einen ersten Blick auf Professor Watkins und seine Tochter, die mit halb zerrissener Kleidung durch die knorrigen, schwarzen Gewächse streifen. Schön, dass auch hier wieder das Titelbild der Romanvorlage aufgegriffen wurde.

Fazit: Der erste Teil von „Die Blutgärten von Sodom“ ist sehr atmosphärisch geraten und baut die schreckliche Szenerie ausführlich auf, was für eine sehr dichte Stimmung sorgt. Auch die anderen Szenen fügen sich gut zusammen und beleuchten die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, was für Spannung und Dynamik sorgt. Ein gelungener Auftakt, der neugierig auf den Abschluss der Handlung macht.

VÖ: 18. März 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663195

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