Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen - 14. Anna Rothe - Die Geisterseherin

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 11. Cagliostro - Der Meisterschwindler

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 10. Ella Stutz - Die Einbrecher-Gräfin

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 9. Das Halsband der Königin

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 8. Der Hauptmann von Köpenik

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 7. Der Raub der englischen Kronjuwelen

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 6. Grabraub im alten Ägypten

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 5. Der Eiffelturm-Verkauf

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 4. Die Opa-Bande

Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen - 3. Blackbeard – Schrecken der Karibik

Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen – 2. Der Raub der Mona Lisa

Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen – 1. Der große Postraub

 


Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen - 14. Anna Rothe - Die Geisterseherin



Halloween wird auch von den drei Zeitreisenden David, Jonas und Emma gefeiert – und passend dazu wollen sie mehr über Geister und Spiritismus erfahren. Dazu reisen sie ins Jahr 1902, in dem Anna Rothe als „Blumenmedium“ bekannt ist. Hunderte von Kunden hat sie bereits in ihren Sitzungen mit den Verstorbenen wiedervereint – oder ist alles nur ein großer Schwindel…?

Auch für die 14. Episode der unterhaltsamen Jugendserie „Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen“ wurde in einem realen Kriminalfall recherchiert und das Ergebnis auf kurzweilige Weise präsentiert. Anna Rothe war mir vor dieser Folge kein Begriff, hier wird sie aber als faszinierende Betrügerin dargestellt. So war es interessant zu hören, wie sie klein angefangen hat und für ihre Fähigkeit zunächst kein Geld verlangt, scheinbar mit der Geisterwelt in Kontakt zu treten. Wie sie dann nach und nach zu einem gefeierten, aber betrügerischem Medium aufgestiegen ist, ist spannend mit anzuhören – auch weil die einzelnen Szenen recht kurz gehalten sind und man Szenen über viele Jahre verteilt zu hören bekommt, die dafür umso entscheidender oder aussagekräftiger sind. Hinzu kommt der große Charme, der von der Szenerie ausgeht – beispielsweise aufgrund des kräftigen Dialekts einiger Figuren oder ausdrucksstarken Beschreibungen. Dabei ist man auch bei einigen der vorgeblichen Geisterbeschwörungen dabei, was für unheimlichen Flair sorgt. Hinzu kommt, dass auch die Rahmenhandlung um die drei Jugendlichen Emma, Jonas und David wieder sehr angenehm geraten ist und ihre Charaktere gut zur Geltung kommen, aber auch ihr Witz gelungen eingebaut wurde. Dass wieder ein Verbrechen gewählt wurde, das hierzulande spielt, ist nach einigen Fällen im Ausland wieder eine gelungene Abwechslung.

In der Rolle der Anna Rothe ist Jennifer Demmel bestens aufgehoben. Mit ihrem authentisch wirkenden Dialekt und einer markanten Sprechweise verleiht sie der Rolle viel Flair – insbesondere während der scheinbaren Beschwörungen, in der sie ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Als Kommissar von Kracht ist Stefan Lars zu hören, der ebenfalls sehr gut in das Berlin der Jahrhundertwende passt. Er findet einen gekonnten Mittelweg aus hochgestochener Sprache, die dennoch auch heutzutage noch gut verstanden wird. Klar, dass auch Tim Kreuer wieder als Jonas zu hören ist, er bringt die Figur authentisch und spontan wirkend herüber, wobei er den Spannungsbogen der Handlung gut unterstützt. Auch Andre Beyer, Linda Fölster und Michael Prelle sind zu hören.

Akustisch wird wieder ein gelungener Mix geboten, wobei insbesondere Geräusche für eine passende Atmosphäre sorgen. Diese sorgen dabei für einen passenden Hintergrund, illustrieren aber insbesondere die Handlungen der Figuren oder symbolisieren die Zeitsprünge. Die eingebaute Musik fügt sich darin stimmig ein und greift die vorherrschende Atmosphäre auf.

Natürlich wurde auch für diese Episode wieder ein eigenständiges Titelbild geschaffen, auch wenn diese nur digital veröffentlich wird. Eine Fotografie von Anna Rothe, Ausschnitte einer Akte, eine Taschenuhr und zahlreiche Blumen – gerade letztere sorgen mit ihren bunten Farben für eine ansehnliche Abwechslung zu den vorigen Covern.

Fazit: Die Geschichte von „Anna Rothe“ wird wieder sehr gelungen aufbereitet, ihr Lebensweg auf gelungene Weise nachgezeichnet. Die Handlung um sie umfasst mehrere Jahre, wofür einzelne entscheidende oder beispielhafte Szenen genügen. Das funktioniert auch wegen der Einbindung in die Rahmenhandlung so gut, die für zusätzliche Kurzweil sorgt. Schön, dass das Flair der damaligen Zeit so gut zur Geltung kommt.

VÖ: 29. September 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: digital


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 11. Cagliostro - Der Meisterschwindler



Erich Bauer hat Emmas Großmutter in der Gewalt und zwingt die drei Freunde, das von ihm geschaffene magische Buch erneut zu benutzen. So will er sich die schrecklichste Verbrecherbande der Welt zusammenstellen. Der erste, den Emma, David und Jonas in die Gegenwart bringen sollen, ist Cagliostro, der als Betrüger in ganz Europa erfolgreich war. Was Bauer jedoch nicht weiß: Ihm sind die drei bereits bei einem vorigen Fall begegnet – und das wollen sie zu ihrem Vorteil einsetzen…

„Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen“ ist sehr stark darin, einzelne Kriminalfälle der Weltgeschichte zu erzählen. Noch stärker wird die aufregende Leonine-Serie nur noch, wenn auch die Rahmenhandlung über mehrere Folgen hinweg weiterentwickelt wird. Und das ist bei der elften Episode besonders stark der Fall, da bereits in den ersten Momenten die Bedrohung durch Erich Bauer sehr präsent ist. Da wird kaum Zeit für Erklärungen verwendet, direkt setzt er die drei Freunde unter Druck und offenbart seinen Plan der mächtigen Gaunerbande. Und so sollte man natürlich mit den Umständen bereits vertraut sein und die Hintergründe kennen – im besten Fall nicht nur von der vorigen Episode, sondern auch noch weiter zurück. Das empfiehlt sich besonders (nicht nur, weil auch die anderen Geschichten sehr hörenswert sind), weil direkter Bezug zu einer vorigen Episode eingebunden wurde. Das entfaltet seinen besonderen Reiz, zumal die Figur des Cagliostro faszinierend, vielseitig und schillernd wirkt. Er wird über mehrere Jahre hinweg begleitet, sein Weg durchs Leben und Europa nachgezeichnet und seine vielfältigen Gaunereien in Szene gesetzt. Mir gefällt, dass er dabei durchaus auch Sympathien auf seiner Seite hat und dadurch recht komplex wirkt. Immer schwebt aber auch die Bedrohung durch Erich Bauer über dieser Szenerie, zumal die Freunde ihren Plan konsequent verfolgen, was eine zusätzliche Spannungsebene einbringt.

Calliostro wird von Michael König gesprochen und lässt dem charmanten Verbrecher eine ausdrucksstarke Wirkung zukommen. Wie er die verschiedenen Facetten seiner Figur vereint, ist faszinierend und eingängig geraten. Erik Schäffler spricht die Rolle des Campanelli sehr treffend, wie er dabei auch die damalige Zeit aufleben lässt und seinen Tonfall geschickt anpasst, hat mir gut gefallen. Emmas Großmutter bekommt durch Karin Rasenack ebenfalls viel Energie verliehen, ihre zugängliche Art und die kraftvolle Stimme, aber auch die Angst vor Bauer vereinen sich in ihrer Sprechweise. Auch Toni Michael Sattler, Chantal Busse und Elise Eikermann sind zu hören.

Wie die verschiedenen Szenerien auch akustisch umgesetzt sind, wirkt solide und lebendig. So wirkt die Bedrohung durch Erich Bauer zu Beginn durch passende Melodien sehr intensiv, während die Zeit von Cagliostro besonders durch eine passende Geräuschkulisse heraufbeschworen wird. Das wirkt insgesamt sehr stimmig und macht auch die Zeitsprünge besser greifbar.

Für die digitale Veröffentlichung des Hörspiels wurde natürlich dennoch ein eigenständiges Titelbild geschaffen, wobei die gelungene Optik im Stil einer Ermittlungsakte auch hier wieder angewendet wird. Im Text sind schon einige Hinweise zur Figur de Cagliostro zu finden, dein Konterfei und andere Elemente aus dem Hörspiel sind ebenfalls stimmig kombiniert.

Fazit: „Cagliostro - Der Meisterschwindler“ setzt auf verschiedenen Ebenen eine spannende Handlung um – in der Gegenwart mit der Bedrohung durch Bauer, im eigentlichen Fall mit der Lebensgeschichte des Meisterbetrügers. Beide Ebenen haben ihren eigenen Charme, der in Kombination noch faszinierender und spannender wirkt. Eine sehr starke Episode der Serie.

VÖ: 30. Juni 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: 4013575942473


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 10. Ella Stutz - Die Einbrecher-Gräfin



Nach dem ersten Weltkrieg herrscht im Berlin des Jahres 1919 Armut und Mangel an allen Ecken und Enden. Die 25-jährige Ella Stutz schafft es dabei, mit ihrem Charme und ihrem guten Aussehen reiche Männer um den Finger zu wickeln – und weiß dies, zu seinem Vorteil zu nutzen. Als Emmas Oma den drei Freunden von der faszinierenden Verbrecherin erzählt, wollen sie mehr über die vorgebliche Gräfin erfahren und nutzen ihr Buch dazu…

In den bisherigen Episoden von „Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen“ konnte man schon einiges über das magische Buch und dessen Hintergründe erfahren. In der zehnten Episode um „Ella Stutz - Die Einbrecher-Gräfin“ gibt es in einer von der Handlung unabhängigen Szene noch einiger mehr dazu, die sich um Erich Bauer dreht, das diabolische Mastermind hinter dem magischen Artefakt. Das ist ein Leckerli für Fans der Serie, was durch eine liebevolle Szene um Emmas Großmutter ergänzt wird – und dabei deutet sich ein weiterer Spannungsbogen über mehrere Episoden an. Die anschließende Handlung um die glamouröse Verbrecherin steht aber wieder vollkommen für sich selbst und ist wieder sehr reizvoll erzählt. Mir gefällt beispielsweise, wie intensiv die Armut und die entbehrungsreichen Zeiten im Nachkriegsberlin beschrieben wird, wie aber auch die gesellschaftlichen Umstände eingebracht werden. So gibt es einige sehr gelungene Ergänzungen und Ausschmückungen, doch auch der Kern der Handlung ist schon beeindruckend. Die faszinierende Hauptfigur und ihre durchtriebenen Pläne sorgen für jede Menge Aufregung, man lernt aber auch die Figuren sehr genau kennen. Auch die Verliebtheit von David und Jonas bringt eine lebendige Komponente ein, was die Episode gelungen abrundet. Mir gefällt, dass die Serie immer neue Facetten einbringt und nie auf der Stelle steht, was auch diese Geschichte einmal mehr beweist.

Als David ist natürlich auch hier wieder Julian Greis zu hören, der mit seiner lebendigen Sprechweise für einen authentischen Charakter sorgt. Mir gefällt, wie schnell er sich auf die unterschiedlichen Situationen einstellt und auch hier neue Facetten einbringt. Neda Rahmanian kann die faszinierende Essenz von Ella Stutz komplett erfassen und verleiht der jungen Verbrecherin eine sehr markante Ausstrahlung, ihre Wirkung auf diese Episode ist dabei beachtlich. Sascha Rotermund ist als Albert Dettmann zu hören und bringt ebenfalls eine ausdrucksstarke Sprechweise mit sich, seine Betonung und seine Präsenz haben mich einmal mehr überzeugt. Auch Karin Rasenack, Michael Bideller und Mike Olsowski sind in dieser Episode zu hören.

Für Musik und Mix ist Tom Steinbrecher verantwortlich, der wieder eine lebendige Atmosphäre gesorgt hat. So gibt es für Tanztees, Berliner Straßencafés oder Szenen auf offener Straße Stimmgewirr im Hintergrund, aber auch andere Geräusche sind passend und lebendig eingebaut. Die Musik ist besonders in den Szenenwechsel zu hören, kurze Auszüge aus dem Titelsong sorgen für kleine Sinnabschnitte, ohne sich besonders hervorzutun.

Auch für die mittlerweile nur digitale Veröffentlichung wurde ein ansehnliches Titelbild geschaffen, bei dem eine Fotografie der extravaganten Ella Stutz direkt ins Auge sticht – warum so viele fasziniert von der jungen Frau waren, lässt sich dabei direkt nachvollziehen. Auch ein anderes Foto und ein alter Geldschein sind als Motive gewählt worden und stehen in gelungenem Kontrast zu den sehr bunten Schriftzügen.

Fazit: Die Handlung um die glamouröse Verbrecherin Ella Stutz wird hier sehr intensiv aufbereitet, wobei die Idee der Zeitsprünge für Dynamik sorgt und immer wieder an entscheidende Momente der Geschichte springt. Hinzu kommt, dass eine sehr intensive Atmosphäre geschaffen wurde und man viel von der damaligen Zeit mitbekommt – und das auch noch ergänzt um weitere Details um das magische Buch. Sehr hörenswert!

VÖ: 26. Mai 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: digital


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 9. Das Halsband der Königin



Die drei Freunde helfen Emmas Großmutter beim Umzug und erfahren direkt von dem Verbrechen, das sie in der Geschichte am meisten beeindruckt hat: Der Raub eines wertvollen Halsbandes, den eine falsche Gräfin begangen hat. Doch nicht nur, dass es sich bei der Übeltäterin ausnahmsweise um eine Frau gehandelt hat, fasziniert Emmas Großmutter. Denn der Raub hat auch die Geschicke eines ganzen Landes beeinflusst…

In der Hörspielserie „Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen“ bekommen die Zuhörenden nicht nur reale Verbrechen nacherzählt, sondern dabei auch viel Flair der jeweiligen Zeit übermittelt. In der neunten Episode „Das Halsband der Königin“ wird der historische Aspekt sogar noch weiter betont. Nicht nur, dass man beispielsweise erfährt, dass sich im Frankeich vor der Revolution als Ehepaar meist noch gesiezt hat und Hauspersonal kaum beachtet wurde. Auch wie die durch den cleveren Diebstahl eben jene Revolution befeuert wurde, wird in dieser Folge gelungen aufgeklärt, was ihr zusätzlichen Reiz verleiht. Die falsche Gräfin erschleicht sich mit cleveren Tricks, selbstbewusstem Auftreten und geschickter Manipulation ihren Platz im Adel, was sehr unterhaltsam und reizvoll geraten ist. Doch nicht nur die eigentliche Handlung, sondern auch die Rahmenhandlung können sehr überzeugen. Beispielsweise sind die anfänglichen Szenen mit Emmas Großmutter sehr charmant und humorvoll geraten, zeigen aber auch mit einigen gelungenen Momenten, dass in Familien nicht immer alles so glatt läuft, wie es den Anschein haben mag. Und auch das Geheimnis des Buches wird weiter ergründet und erhöht die Spannungskurve der Episode noch weiter. Erneut eine äußerst starke Episode der Serie, die mir sehr gut gefallen hat.

Katharina Gast ist natürlich wie immer als Emma zu hören und liefert eine sehr lebendige Vorstellung ab. So kann sie die verschiedenen Gefühlsregungen des Mädchens glaubhaft einbringen und sogar ein wenig Bitterkeit in einigen kurzen Momenten einfließen lassen. Die falsche Gräfin, die eigentlich Jeanne heißt, wird von Nadine Schreier gesprochen, die ebenfalls sehr authentisch spricht. Mir gefällt, wie sie ebenso schmeichlerisch wie durchtrieben klingen kann und den Spannungsbogen dabei zusätzlich unterstreicht. Emmas Großmutter wird von Karin Rasenack mit einem liebenswerten, aber auch durchsetzungsstarken und eigensinnigen Unterton gesprochen, der für eine leicht skurrile Figur sorgt. Auch zu hören sind Nicolas König, Ramus Borowski und Achim Buch.

Die Musik, die in die Handlung eingebaut ist, hat einen modernen Klang und ist bereits auch den vorigen Episoden zu hören, wirkt aber immer noch passend und nicht redundant – insbesondere weil diese nur in den Szenenwechseln zu hören ist und eben auch neue Melodien zu hören sind. Die Geräuschkulisse ist eingängig und lebendig geraten, sodass die Szenen gelungen unterstrichen werden. Auch die Zeitsprünge der drei Kinder werden wieder mit dem typischen Geräusch unterlegt, sodass man die Entwicklung immer gut nachvollziehen kann.

Das Titelbild zeigt wieder einige Motive aus dem Hörspiel, sodass man direkt auch einen optischen Eindruck der damaligen Zeit bekommt. Besonders gefällt mir dabei, dass auch das wertvolle Halsband in all seiner Opulenz zu sehen ist, aber auch das Portrait einer historischen Figur und eine Schreibfeder nebst Tinte sind passende Motive für die Handlung.

Fazit: „Das Halsband der Königin“ erzählt ein äußerst cleveres Verbrechen, in dem eine gleichfalls charmante wie durchtriebene Frau ihre Mitmenschen zu ihrem Vorteil manipuliert. Besonders, dass sie sehr zwiespältig ist und durchaus einige liebenswerte Momente hat, gefällt mir dabei gut. Durch die Rahmenhandlung der Serie wird dies gelungen abgerundet, so sind auch die Eigenheiten des magischen Buchs wieder zum Thema gemacht worden.

VÖ: 27. April 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: digital


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 8. Der Hauptmann von Köpenik



Zwischen den drei Freunden herrscht weiterhin dicke Luft, immer noch redet Jonas kein Wort mit Emma. Auch wenn sich der gemeinsame Podcast damit erledigt hat, nutzen David und Emma weiterhin das geheimnisvolle Buch, um mehr über Verbrechen der Weltgeschichte zu erfahren. Doch als sie für eine Hausaufgabe in der Schule mehr über die wilhelminische Epoche erfahren sollen, liest Emma ihren Kumpel in die Geschichte um den Hauptmann von Köpenik. Doch David kehrt aus dem Buch nicht wieder zurück…

Auch wenn jede Episode im Prinzip für sich selbst steht und ein abgeschlossenes Abenteuer erzählt, ist dennoch ein leichter roter Faden innerhalb der sehr hörenswerten Serie „Erwischt!“ zu hören. So wird in der achten Episode ein paar Monate vorgespult und der heftige Streit zwischen Jonas und Emma thematisiert. Das bringt noch einmal eine ganz andere Stimmung mit ein – und eine weitere sehr gelungene Idee, indem ein paar Kriminalfälle der heutigen Zeit kurz erwähnt werden. Nicht der einzige charmante Einfall, aber auch der eigentliche Fall kann mich wieder einmal sehr überzeugen. „Der Hauptmann von Köpenik“ wird dabei näher beleuchtet, wobei aber nicht nur seine Straftaten im Fokus stehen. Man erfährt auch viel über sein Leben, wie es verlaufen ist und wie er sich immer wieder in ausweglosen Situationen befindet. Aber auch Details über die damaligen Umstände sind sehr gelungen eingebaut, sodass man seinen Lebensweg nachvollziehen kann. Das bringt auch sehr politische Themen mit ein, was eine weitere gelungene Facette in die Serie einbringt. Wie schön, dass das so lebendig und eingängig gestaltet ist, denn so ist eine besonders starke Episode der Serie einstanden – und das will bei den vielen sehr gelungenen Folgen schon etwas heißen.

Tim Kreuer ist in der Rolle des Jonas einmal mehr bestechend, seine ausdrucksvolle Sprechweise sorgt nicht nur für einen glaubhaften Eindruck, er verleiht seinen Szenen dadurch auch mehr Druck. Als Hauptmann von Köpenik alias Wilhelm Voigt ist Walter Wiegand zu hören, der mit seiner sehr markanten Stimme für viel Aufmerksamkeit für die Figur sorgt. Mir gefällt auch, wie er die Wandlung der Figur über die Jahre hinweg begreifbar macht und auch seine Notsituation immer wieder greifbar. Auch Janis Zaurins ist einmal mehr sehr überzeugend und setzt viel Energie ein, um seine Figur greifbar zu machen. Auch Elga Schütz, Jürgen Holdorf und Frank Jordan sind zu hören.

Akustisch wird auch hier wieder eine sehr saubere Leistung abgeliefert, der dynamische Titelsong eröffnet und schließt die Handlung gelungen ab. Während der Szenen selbst ist nur selten Musik eingespielt wird. Dafür gibt es während der Szenen viele Geräusche, die für einen lebendigen Eindruck sorgen und gut auf die jeweilige Szene zugeschnitten sind.

Das Titelbild zeigt wieder einige Motive aus der Handlung, wobei auch eine Fotografie des Hauptmanns von Köpenik aus der damaligen Zeit zu sehen ist. Doch auch einige Münzen, ein amtliches Dokument und ein wuchtiger Tresorraum sind zu sehen. Das Konzept geht dabei einmal mehr auf und versetzt einen direkt in die Szenerie.

Fazit: Die Geschichte um den „Hauptmann von Köpenik“ wird hier sehr lebendig und eingängig nacherzählt, wobei auch die Umstände der damaligen Zeit und das Leben der Figur beschrieben werden. Das ist schon sehr stark umgesetzt, aber auch die Rahmenhandlung ist dieses Mal besonders gelungen, indem der Streit zwischen Jonas und Emma fortgesetzt wird, was bis zum Ende der Episode Thema bleibt. Sehr hörenswert!

VÖ: 24. März 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: digital


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 7. Der Raub der englischen Kronjuwelen



Nun, da David, Emma und Jonas das Geheimnis des Buches kennen und es so besser einschätzen können, ist ihre Furcht vor ihm nicht mehr ganz so groß – auch wenn ihnen die Gefahren noch einmal ins Gedächtnis gerufen werden. In einer ruhigen Minute wollen die drei mehr über den Raub der englischen Kronjuwelen erfahren und lesen sich in die Geschichte hinein. Die Regeln des Buchs reizen sie dabei aber ein wenig zu sehr aus…

In den ersten sechs Folgen von „Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen“ wird das große Geheimnis des Buchs nach und nach gelüftet, das die drei Kinder in verschiedene Zeiten und Länder versetzen kann. Der Mystery-Aspekt bleibt jedoch auch in der siebten Episode vorhanden, da die Grenzen und Regeln des Buchs weiterhin eine wichtige Rolle spielen und von den drei Hauptfiguren ausgetestet werden. Auch die Idee des True-Crime-Podcasts wird dabei weiter eingebracht und mit einem besonderen Gast aufgezeichnet – all das macht das umfangreiche Intro sehr lebendig und hörenswert. Im Zentrum steht aber natürlich wieder die Reise zu einem weiteren Verbrechen der Weltgeschichte, „Der Raub der englischen Kronjuwelen“ wird dabei wieder sehr lebendig aufbereitet. Da sich immer noch Rätsel um die Tat ranken, wurden auch hier bewusst einige Lücken gelassen und so eine rätselhafte Stimmung erzeugt. Die damalige Zeit wird zudem lebendig aufbereitet, historische Figuren eingebunden und so auch Geschichte vermittelt. Besonderen Reiz erhält die Folge aber dadurch, dass die Umstände noch einmal komplett umgeworfen werden und sich Zusammenhänge zwischen den bekannten Figuren auftauchen, die ich bei weitem nicht erwartet hätte, was für viele überraschende, aber auch emotionale Momente sorgt.

Thomas Blood wird durch Daniel Welbat gesprochen, der den Strippenzieher hinter dem Raub der Kronjuwelen sehr intensiv spricht. Mir gefällt, dass er dabei nicht nur die typische Abgebrühtheit eines Verbrechers einbaut, sondern auch zugängliche, geheimnisvolle oder sogar sympathische Seiten zeigt. Als König Charles II. ist Frank Jordan zu hören, der sich sehr gut der damaligen Zeit anpasst, aber dennoch auch eine lockere und spontan wirkende Sprechweise einbringt. Nadine Wöbs spricht Rebekka wieder mit ihrer sehr präsenten Art und hartem Klang, wobei sie stellenweise ruhig auch etwas ruhigere Momente hätte einbringen können. Auch Tana Dohse, Deborah Mock und Jens Wendland sind zu hören.

Tom Steinbrecher ist wieder für die musikalische Begleitung im Einsatz und schafft viele passende Melodien, die mal prägnant und mal ruhig die jeweiligen Stimmungen unterstreichen. Die Geräusche sind treffend eingebaut, aber nicht im Übermaß im Einsatz, was sehr stimmig wirkt. Gut gefallen mir auch die Szenen aus vorigen Hörspielen, die als Erinnerungshilfe dienen und mit einem leicht blechernen Klang versehen sind.

Das Cover zeigt natürlich wieder einige Motive aus dem Hörspiel, wobei die Hintergrundgestaltung wieder im Stil einer Ermittlungsakte gehalten sind – dass dabei schon einige Informationen zu Verbrechen zu sehen sind, ist clever gelöst. Eine Zeichnung von Thomas Blood, der berühmte Londoner Uhrenturm, einige Edelsteine und ein Bild der Kronjuwelen sind als weitere Elemente aus dem Hörspiel zu sehen.

Fazit: „Der Raub der englischen Kronjuwelen“ wird in dieser Episode lebendig aufbereitet, wobei Planung, Durchführung und Folgen gleichermaßen zu hören sind. Schön, dass dabei auch wieder viel Zeitgeist eingebunden wurde. Doch auch die Rahmenhandlung ist sehr hörenswert und überrascht mit völlig neuen Elementen, die die Grundfesten der Serie noch einmal erschüttern. Sehr gelungen!

VÖ: 24. Februar 2023
Label: Leonine
Bestellnummer: digital


Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen – 6. Grabraub im alten Ägypten



Endlich haben David, Jonas und Emma einen Hinweis auf den Ursprung des geheimnisvollen Buchs, das sie zu verschiedenen realen Verbrechen führt. Und lesen sie den Abschnitt über einen Grabraub um alten Ägypten, um mehr über die verwendeten Zaubersprüche herauszufinden. Doch erneut haben sie die Macht des Buches unterschätzt und geraten in ungeahnte Gefahr…

Bereits in der ersten Folge der kreativen Jugendhörspielserie „Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen“ hat neben den einzelnen Kriminalfällen auch die Rahmenhandlung eine wichtige Rolle gespielt. Immer enger wurde alles miteinander verknüpft, bis schließlich in der sechsten Episode nicht nur viele Geheimnisse gelüftet werden, sondern auch Fall und Rahmenhandlung unmittelbar zusammenspielen und eine noch engere Einheit als sonst ergeben. Schon der Beginn mit einer Szene, die nicht von den drei Podcastern handelt, ist sehr gelungen – einerseits weil bereits hier einige Informationen zu dem Buch geliefert werden, andererseits weil eine große Portion Humor darin untergebracht ist. Mir gefällt, wie danach die Zuhörenden langsam die Hintergründe des Buchs erkunden können, wie sich die einzelnen Versatzstücke aus dem alten Ägypten und dem finsteren Gegenspieler zusammensetzen und irgendwann ein Licht aufgeht. Dabei ist auch spannend zu hören, wie es zu dem Grabraub kam und was alles unternommen wurde, um diese zu verhindern. Auch über die Totenrituale der alten Ägypter und ihren komplexen Götterglauben wurden interessante Informationen eingebaut. Und schließlich ist da noch die hervorragende Schlussszene, in denen ein alter Bekannter auftaucht und für einige packende Momente sorgt – ein echtes Herzschlagfinale. Eine sehr starke Episode, die nun alle Stärken der Serie miteinander vereint und sehr rund erzählt wurde.

Michael Prelle ist in dieser Episode in einer wichtigen Nebenrolle als Hori zu hören. Diese ist zwar nicht sonderlich umfangreich, hinterlässt aber dennoch mit viel Atmosphäre und einer markanten Sprechweise einen überzeugenden Eindruck. Auch Oliver Warsitz spricht einen Hohepriester des alten Ägypten und verleiht der Figur einen erhabenen, ernsten Ausdruck, was die Stimmung seiner Szenen weiter verdichtet. Michael Bideller verleiht seiner Figur erneut einen sehr markanten Auftritt, mir gefällt, mit wie viel Spielfreude er seinen Charakter zum Leben erweckt. Weitere Sprecher sind Chris Albert, Constantin von Westphalen und Joachim Kretzer.

Tom Steinbrecher hat auch dieser Episode seinen unverwechselbaren Stil mit seiner Musik aufgedrückt, die immer ein wenig retro wirkt, aber eben auch sehr gut auf die Stimmung der Serie zugeschnitten ist. Auch die Geräusche fügen sich sehr stimmig in das Gesamtbild ein und helfen sogar beim Verständnis der Handlung – beispielsweise indem die Zeitsprünge akustisch unterlegt sind und man so besser den Überblick behalten kann.

Natürlich wird auf dem Cover wieder neben dem grünen Schriftzug die Optik einer Akte beibehalten, kombiniert mit Motiven und Fotos zum Thema altes Ägypten: Ein golden verzierter Sarkophag, eine riesige Pyramide, Wandmalereien oder auch Hieroglyphen. Das ist passend aufeinander abgestimmt, während das Innere schlicht und übersichtlich gestaltet wurde.

Fazit: „Grabraub im alten Ägypten“ erzählt nicht nur einen gut recherchierten, realen Kriminalfall über mehrere Zeitepochen hinweg, sondern verbindet dieses auch noch auf clevere Weise mit den Hintergründen der Serie. Wie sich hier alles zusammenfügt ist sehr rund erzählt und präsentiert am Ende noch einmal eine sehr packende Szene – sehr hörenswert!

VÖ: 5. August 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229282024


Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen – 5. Der Eiffelturm-Verkauf



David, Jonas und Emma konnten das Rätsel um das magische Buch noch nicht lösen – bis jetzt. Denn endlich erfahren sie, zu welchem Zweck es erschaffen wurde. Doch die Erkenntnisse sind alles andere als beruhigend. Doch den dreien bleibt nichts anderes übrig, als doch noch eine Zeitreise zu unternehmen. Ziel ist dieses Mal Paris im Jahr 1925, bei dem ein windiger Krimineller den Eiffelturm verkaufen möchte…

Leonine hat mit „Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen“ eine sehr interessante und im Übrigen auch gut produzierte Hörspielserie für Jugendliche auf den Markt gebracht und in den ersten Monaten bereits fünf Episoden veröffentlicht – und in dieser neuesten Folge wird nun noch mehr als sonst auf die Hintergründe der Serie eingegangen. Gemeinsam mit den drei Podcastern erfährt man hier mehr über die beiden geheimnisvollen Frauen, die die Kinder verfolgt haben, aber auch über das Buch und seine Geschichte. Zugegeben: Das wirkt etwas konstruiert und durch die reine Erzählung durch Rebeka und Nazan wird der Auflösung des Ganzen auch keine sonderlich intensive Stimmung verpasst. Doch die merkwürdigen Ereignisse aus den vorigen Episoden werden noch einmal in ein anderes Licht gerückt und besser erklärt. Natürlich geht es danach auch mit einem eigenständigen Fall weiter, wobei dieser wieder eine ganz andere Ausstrahlung bekommt als bisher. Denn der Täter ist ziemlich clever und gewieft, ein echter Gentleman, seine Waffen sind sein Intellekt, sodass er seine Opfer zu übertölpeln versucht. Ich mag, wie sogar Sympathien für ihn geweckt werden und die drei Hauptfiguren ihm helfen wollen, sodass eine sehr individuelle Stimmung entsteht. Der Gastaustritt eines bekannten Charakters setzt gegen Ende dann wieder die Rahmenhandlung stärker fort, was sehr ausgewogen wirkt. Schön, dass die Serie so stark weitergeführt wird!

Martin May ist in dieser Episode als Victor Lustig zu hören, der eine überzeugende Aura um seinen Charakter aufbaut. Er klingt charmant, zugänglich und freundlich, kann aber auch die berechnende oder schlitzohrige Seite des Gentlemans betonen. Annet Löder hat als Isabell Poisson ebenfalls gelungene Auftritte und lässt ihre klare Stimme lebendig und gut betont klingen, sodass man sich den Charakter gut vorstellen kann. Nadine Wöbs und Tanja Dohse machen ihre Sache als Rebekka und Nazan wieder gut und lassen die anfänglichen Erklärungen dynamisch wirken. Weitere Sprecher sind Jörn Linnenbröker, Kai Hendrik Möller und Kim Pfeiffer.

Auch akustisch ist die Episode sauber umgesetzt. Dabei werden nicht nur verschiedene Stimmungen präsentiert, die die verschiedenen Schauplätze dezent zur Geltung kommen lassen. Auch die vielen Zeitsprünge in der Handlung werden durch ein passendes Geräusch unterlegt, sodass der Hörer direkt einsortieren kann, was gerade passiert ist.

Der Eifelturm hat natürlich seinen Platz auf dem Cover gefunden, die Zeichnung von Victor Lustig ist daneben platziert worden, was den Charme der 20er Jahre andeutet. Auch weitere Motive aus dem Hörspiels sind in die Akten-Optik des Titelbilds integriert, während das Innere schlicht gehalten ist, aber natürlich eine übersichtliche Auflistung der Mitwirkenden präsentiert.

Fazit: „Der Eiffelturm-Verkauf“ ist eine sehr gelungene Episode der Serie – nicht nur, weil nun mehr Licht in die Hintergründe der Serie und des geheimnisvollen Buchs gebracht wird. Vor allem ist es nämlich der Fall selbst, der sehr lebendig erzählt wurde, viel Stimmung mitbringt und noch einmal ganz andere Akzente setzt als seine Vorgänger.

VÖ: 8. Juli 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229281928


Erwischt! – Zeitreise ins Verbrechen – 4. Die Opa-Bande



Das Zauberbuch, das David, Jonas und Emma für ihre Zeitreisen zu verschiedenen Verbrechen nutzen, ist ihnen gestohlen worden. Wie soll es nun weitergehen? Über die Frage, ob sie es zurückholen sollen, geraten die drei in einen heftigen Streit. Wird das Trio dennoch zusammenstehen und den erfolgreichen Podcast fortsetzen können…?

Natürlich sind bei „Erwischt! Zeitreise ins Verbrechen“ die realen Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein wesentlicher Bestandteil, aber auch die Rahmenhandlung um das Zauberbuch und die drei Jugendlichen mit ihrem Podcast wird immer weiter vorangetrieben. In der vierten Episode steht diese sogar lange Zeit im Vordergrund, wobei nicht nur die Spannung um die beiden geheimnisvollen Frauen für Aufregung sorgt. Insbesondere auch der Streit der drei Hauptfiguren ist sehr markant umgesetzt und lässt die Charaktere noch einmal besonders gut zur Geltung kommen – beispielsweise auch, weil man ihre Eltern kennenlernt. Nach einiger Zeit erleben die drei dann auch ein neues Abenteuer, welches etwas kürzer ausfällt als sonst, aber dafür ein weiteres, sehr interessantes Element aufweist: Der Hörer kann gemeinsam mit den drei Jugendlichen die Lebensgeschichte eines Täters miterleben. Die Frage, wie jemand kriminell geworden ist, wie er sich immer straffällig wird und schließlich im hohen Alter mit zwei Komplizen eine Bank überfällt – das ist wieder sehr überzeugend und gut nachvollziehbar aufbereitet. Zudem wird wieder mit viel Charme und Witz erzählt, sodass eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist.

Katharina Gast ist natürlich auch hier wieder als Emma zu hören, sie klingt energiegeladen und frisch, kann aber auch insbesondere bei dem Streit zwischen den Jugendlichen glaubhaft ihre Gefühle wiedergeben. Wolf Frass spricht Willi Bukowski, einen der drei Senioren-Bankräuber, mit viel Hingabe und markanter Sprechweise, sodass seine Ausstrahlung in seinen Szenen sehr präsent ist. Auch Sönke Strokark macht als Jonas‘ Vater einen überzeugenden Eindruck, klingt sympathisch, zugänglich und wirkt in seiner Rolle sehr spontan. Weitere Sprecher sind Achim Schülke, Gerhard Garbers und Johannes Semm.

Nach dem dynamischen Titelsong, der stark an den Vorspann einer Krimiserie im Fernsehen erinnert, ist die akustische Gestaltung wieder sehr passend geraten. Viele Geräusche und Sounds sorgen während der Dialoge für eine lebendige Stimmung, während Musik während der Szenenwechsel und einiger besonders markanter Momente die Atmosphäre auflockert oder intensiviert. Beides ist gut aufeinander abgestimmt, wobei die Gespräche immer im Vordergrund stehen.

Natürlich wird das Konzept der bisherigen Episoden im Stil einer Ermittlerakte auch hier wieder eingesetzt und mit passenden Texten, aber auch einigen Motiven aus dem Hörspiel variiert. Eine stilisierte Uhr, ein Spazierstock aber auch eine Tasche mit alten D-Mark-Scheinen sind gut auf die Folge abgestimmt.

Fazit: Die Folge ist merklich zweigeteilt: Zunächst geht es um das verschwundene Zauberbuch und einen deftigen Streit zwischen den Jugendlichen, was mal emotional und mal spannend erzählt wird. Danach wird der Fall der Episode recht kompakt erzählt, wobei mir sehr gefällt, dass auch das bisherige Leben eines Täters eingebunden wurde. Das wirkt sehr rund und ist unterhaltsam erzählt – wieder sehr hörenswert!

VÖ: 3. Juni 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229281829


Erwischt – Zeitreise ins Verbrechen - 3. Blackbeard – Schrecken der Karibik



Das Interesse von David, Jonas und Emma an den Verbrechen der Weltgeschichte ist nach dem Fund des Buches, das sie in die verschiedenen Zeiten katapultieren kann, nur noch stärker. Und so beschließen sie dieses Mal, sich auf das Schiff des legendären Piratenkapitäns Blackbeard zu begeben. Doch dabei geht ordentlich etwas schief, denn Blackbeard erkennt schnell, dass mit seinen Matrosen etwas nicht stimmen kann…

Mit „Erwischt“ ist eine ziemlich interessante neue Jugendserie bei Leonine entstanden, die sich von den aktuell sehr populären True Crime-Podcasts inspirieren lässt und darum eine ziemlich interessante Rahmenhandlung gestrickt hat. Und genau diese wird auch in der dritten Episode weiter vorangetrieben, in der die drei Hauptfiguren entdecken, dass bereits vor ihnen jemand das magische Buch genutzt hat, um durch die Zeit zu reisen. Das sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel, einerseits weil jemand den dreien auf der Spur ist, andererseits weil eben auch die eigentliche Handlung davon beeinflusst wird. Piraterie ist ja schon immer ein aufregendes und vielgenutztes Thema gewesen und wird auch hier spannend und unterhaltsam erzählt. Auch hier ist eine leichte romantische Verklärung zu bemerken, doch es wird eben auch erzählt, welchen Schrecken Blackbeard und seine Mannschaft verbreitet haben und wie wenig ein Menschenleben für sie gezählt hat. In 42 Minuten wird die Geschichte temporeich, dynamisch mit vielen Szenenwechseln und charmant erzählt, da neben den drei Hauptfiguren auch die Gastsprecher sehr charismatisch geraten sind. Schön, dass sowohl der Schwerpunkt der Episode als auch die Rahmenhandlung sehr ausgewogen eingebunden sind und eine sehr kurzweilige Handlung entstanden ist.

Als Käpt’n Blackbeard ist Tetje Mierendorf zu hören, der viel Energie in seine Stimme legt und sie rau und ausdrucksstark klingen lässt. So kommt die machtvolle und bedrohliche Aura des legendären Piraten gut zur Geltung, aber eben auch sein faszinierender Charme. Erik Schäffler spricht die Rolle des Alexander Spotswood ebenfalls sehr eindringlich und fügt der Abenteuer-Szenerie so eine interessante Note hinzu, Betonung und Sprechrhythmus wirken dabei sehr authentisch. Als Emmas Mutter ist Arlette Stanschus zu hören, sie macht ihre Sache solide und ist in ihrer kurzen Szene durchaus überzeugend. Weitere Sprecher sind Mark Bremer, Wolfgang Adenberg und Robert Knorr.

Die akustische Gestaltung der Episode wirkt wieder lebendig und passend, wobei insbesondere viele Geräusche für eine stimmige Kulisse sorgen. So hat der Hörer auch immer gleich eine Orientierung, in welcher Szenerie er sich gerade befindet. Auch einige wiederkehrende Klänge wie beim Übergang von Realität und Zeitreise helfen dabei weiter. Die Musik ist passend ausgewählt und sorgt für zusätzliche Stimmung.

Das Coverkonzept geht auch hier wieder auf, wie in einer Akte sind diverse Fotos, Karten und Schriftstücke aneinandergeklammert und mit weiteren Motiven zum Piratenthema ergänzt. Schön, dass man dabei auch gleich eine Zeichnung des bekannten Blackbeards zu sehen bekommt. Im Inneren gibt es die obligatorische Übersicht der Mitwirkenden.

Fazit: „Blackbeard – Schrecken der Karibik“ funktioniert auf den zwei Erzählebenen sehr gut, die hier näher zusammenrücken. Einerseits ist die abenteuerliche Atmosphäre auf dem Piratenschiff sehr aufregend geraten, aber auch durch das Geheimnis des Buches und die mehrfache Gefahr, dass die Kinder entdeckt werden, wird die Spannung noch weiter gesteigert. „Erwischt“ wird hier so vielversprechend fortgesetzt wie in den ersten beiden Episoden.

VÖ: 29. April 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229281720


Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen – 2. Der Raub der Mona Lisa



Der erste Podcast von David, Jonas und Emma ist im Kasten. Und natürlich wollen sie weitermachen – das geheimnisvolle Buch enthält schließlich noch viele andere Informationen über diverse Verbrechen. Die drei entscheiden sich, die nächste Folge über den Raub der Mona Lisa einzuspielen, sodass das Buch sie ins Paris des Jahres 1911 bringt. Doch die Besitzerin des Buches will es unbedingt wieder bekommen…

Mit „Erwischt“ hat Leonine eine äußerst interessante neue Wissensserie am Start, von der zu Beginn gleich zwei Episoden erschienen sind. Und da sich hier der populäre Trend zu True Crime-Podcasts widerspiegelt, geht es auch hier wieder über ein reales Verbrechen aus der Vergangenheit: „Der Raub der Mona Lisa“. Davon haben viele wohl schon einmal gehört (ich inklusive), aber sich noch nicht mit den näheren Umständen befasst. Es ist spannend zu hören, wie dies alles vonstattenging, was die Motive des Täters waren, wie er seinen Plan aufgebaut und wie er schließlich überführt wurde. Das ist auch alles spannend und kurzweilig aufbereitet, wird aber noch nur eine lebendige Darstellung des führen 20. Jahrhunderts ergänzt. So gibt es beispielsweise Kommentare zum damaligen Frauenbild oder der eingeschränkten Polizeiarbeit aufgrund fehlender technischer Ausstattung. Toll, dass dabei auch das Geheimnis um das Buch weiter erkundet wird, das es den drei Jugendlichen möglich macht, entscheidende Episoden der Verbrechen selbst mitzuerleben. Dabei gibt es neue Erkenntnisse zu dessen Wirkungsweise, aber auch zu der Besitzerin und ihrer Suche nach dem wertvollen Artefakt. Das alles in 44 Minuten Hörspiel – da kann man sich vorstellen, dass die Umsetzung temporeich und unterhaltsam geraten ist!

Jonas wird auch hier wieder von Tim Kreuer gesprochen, der den aufgeweckten und neugierigen Jungen überzeugend darstellt – schön, dass man ihm die Begeisterung für die Kriminalgeschichten so deutlich anmerkt. Konstantin Graudus ist in der Rolle des Vincenzo Peruggia zu hören, den er mit einer sehr zugänglichen und höflichen Art ausstattet, aber auch die Raffinesse und die Skrupellosigkeit des Diebes betont. Mit Nadine Wöbs und Tana Dohse ist ein überzeugendes Duo für die Rollen der Rebekka und Nazan gefunden worden, die hier schon neugierig auf die weitere Entwicklung der Rollen machen. Weitere Sprecher sind Erik Schäffler, Bernd Stephan und Nils Rieke.

Wie bereits in der ersten Episode ist auch hier nur wenig Musik im Einsatz, nur während einiger Szenenwechsel ist diese im Hintergrund zu hören. Und auch die Geräusche sind sehr punktgenau, aber eben nicht überreichlich eingebunden. Beispielsweise sind die Zeitsprünge mit einem prägnanten Klang versehen, aber auch andere Situationen sind überzeugend gestaltet.

Das bekannte Gemälde der Mona Lisa hat wohl jeder vor seinem inneren Auge, hier sieht man es aber auch wie eine alte Fotografie gemeinsam mit dem Foto von Vincenzo Peruggia an eine Akte angeheftet – das Konzept des Covers funktioniert auch hier wieder sehr gut. Im Inneren liegt nur ein kleiner Einleger mit den wichtigsten Informationen zu den Mitwirkenden bei, weitere Informationen sind nicht vorhanden.

Fazit: „Der Raub der Mona Lisa“ wird in der zweiten Episode von „Erwischt!“ gelungen nachgezeichnet und ist nicht nur gut verständlich, sondern auch spannend und unterhaltsam geraten. Die Idee der eingeschränkten Zeitreise ist dabei ebenfalls interessant eingebaut und erläutert weitere Hintergründe der Serie. Eine starke Episode, die mir wieder sehr gut gefallen hat.

VÖ: 8. April 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229281621


Erwischt! - Zeitreise ins Verbrechen – 1. Der große Postraub



Die beiden Freunde David und Jonas wollen einen Podcast aufnehmen, der sich mit bekannten Verbrechen der Vergangenheit beschäftigt. Eigentlich wollten sie dazu in der Unibibliothek schlau machen, stoßen bei ihrem Weg dorthin aber auf ein Antiquariat und eine ganze Abteilung über das Thema. Doch ausgerechnet die arrogante Emma sitzt genau vor diesem Regal – und will ebenfalls an dem Podcast teilnehmen…

Bei Leonine ist eine äußerst interessante Neuerscheinung erschienen, die eine unterhaltsame Wissenshörspielreihe mit einem sehr interessanten Thema ist: Wahre Verbrechen, die allerdings nicht mit blutigen Morden oder ähnlichen Grausamkeiten schockieren sollen, sondern clevere Raubzüge und rätselhafte Vorkommnisse kombinieren. Aufhänger von „Erwischt!“ scheinen dabei zunächst die Podcast-Folgen der beiden Freunde David und Jonas zu sein, doch schon bald treffen die beiden nicht nur auf Emma, sondern auch auf ein geheimnisvolles Buch, das sich genau diesem Thema widmet. Hierbei kommt eine magische, unerklärliche Komponente ins Spiel, die neben dem Reiz des Unbekannten gleich mehrere Vorteile bietet: Zum einen wirken die Szenen dadurch sehr lebendig und nahbar, hinterlassen eine dichte Spannung, ohne dass die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen verschreckt werden. Andererseits deutet sich dadurch auch ein roter Faden durch die Serie an, was die Neugier auf die kommenden Episoden weckt. Sehr gelungen – auch weil der Fall des großen Überfalls auf einen Postzug in dieser Episode ein gelungener Einstieg ist. Der Charme der Zeit der 1960er Jahre, aber auch die besondere Stimmung unter den Verbrechern und die dynamisch wirkende Erzählweise haben mir gut gefallen. Mit einer Dreiviertelstunde Laufzeit ist das auch gut abgepasst, so gibt es viele Informationen und spannende Entwicklungen, ohne dass es zu langsam oder zu gepresst wirken würde. Das Drehbuch wirkt dabei authentisch und die Sprache lebendig, wobei auf einen Erzähler verzichtet wurde – auch, weil die Erzählstruktur auch so gut verständlich ist.

Julian Greis ist in der Rolle des David zu hören, er spricht den ebenso neugierigen wie auch vernünftigen Jungen sehr authentisch und verleiht ihm viele glaubhafte Eigenschaften, was einen lebendigen Eindruck hinterlässt. Gut gefällt mir auch Katharina Gast als Emma, die sowohl die dominante und leicht zickige Art, aber auch die sympathischen Seiten des Mädchens treffend umsetzt. Ingo Abel ist in dieser Episode als Gangsterboss Bruce Reynold zu hören, der das Image des Gentleman-Verbrechers gekonnt pflegt und sich gewählt und betont ausdrückt. Weitere Sprecher sind Tetje Mierendorf, Michael Bideller und Marion von Stengel.

Während der Dialoge sind nur wenige Geräusche zu hören, meist sind nur einige der Handlungen untermalt, aber auch ein paar wenige Hintergrundgeräusche sind eingebunden. Auch die musikalische Untermalung hält sich zurück, während einiger Szenenwechsel gibt es dann aber doch eine Auflockerung der Szenerie mit passenden und stimmigen Melodien.

Das Coverdesign enthält ziemlich viele verschiedene Elemente, durch die gelungene Aufteilung wirkt das aber dennoch übersichtlich und ansprechend. Das eigentliche Motiv wird von dem überfallenen Zug geziert, das wie ein Foto an eine Akte geheftet ist. Diese enthält neben dem Folgentitel auch ein paar Fakten zu dem bekannten Raub. Ergänzt wird dies durch die Rahmengestaltung mit einer verschlungenen Uhr.

Fazit: „Der große Postraub“ ist ein sehr gelungener Einstieg in die „Erwischt“-Serie. Die Zusammenstellung der Charaktere ist stimmig, die Hauptfiguren sympathisch und lebendig. Ich mag zudem die Erzählweise, die Fakten aus der Vergangenheit mit einem Mystery-Aspekt verbindet und die Verbrechen so sehr nahbar und lebhaft erzählt. Ein gelungener Auftakt, wobei der Cliffhanger Neugier auf die kommenden Episoden weckt.

VÖ: 8. April 2022
Label: Leonine
Bestellnummer: 4061229278126

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