Heliosphere 2265 – 14. Das erste Ziel

Heliosphere 2265 – 13. Die andere Seite

 



Heliosphere 2265 – 14. Das erste Ziel



Sarah McCall ist in ihrer Stasis auf der Heliosphere sicher untergebracht, doch die Crew kommt nicht darum herum, sie aufzuwecken. Denn nur sie kann das Raumschiff noch retten, da mehrere Triebwerke ausgefallen sind und nur die das Schiff zurück in die Vergangenheit bringen kann. Doch Sarah ist weiterhin gefährlich und verfolgt ihre ganz eigenen Ziele. Werden die Sicherheitsvorkehrungen reichen, die die Crew ergriffen hat…?

Seit Beginn der Serie hat „Heliosphere 2265“ bereits viele Entwicklungen geboten und viele interessante Handlungsstränge gestartet, eine dichte Szenerie aufgebaut und ausdrucksstarke Charaktere platziert – langweilig war es also nicht. Und doch wird mit der 14. Episode „Das erste Ziel“ auf verschiedenen Ebenen noch einmal eine Schippe draufgelegt. Denn nicht nur die oben beschriebene Szenerie um Sarah McCall entwickelt sich hier weiter, auch Santana Pandergast verfolgt ihre Ziele mit aller Kraft weiter. Dabei kommt es zu deutlichen Umbrüchen innerhalb der Serienhandlung, die Szenerie wird bedrohlicher und die Erzählweise intensiver. Immer noch stehen eher ruhige Dialoge im Vordergrund, nicht wilde Gefechte oder Raumschlachten, aber dadurch baut sich eine ganz eigene und hörenswerte Spannung auf. Zum Finale hin verschärft sich die Handlung noch einmal und führt zu einem spannenden und sehr gelungenen Ende, das noch einige Winkelzüge parat hat, die ich so nicht habe kommen sehen. Eine starke Episode, die mir wieder sehr gefallen hat.

Sarah Alles ist auch hier in der Rolle der Sarah McCall sehr überzeugend, die setzt den extrovertierten und mysteriösen Charakter sehr eingängig um, traut sich auch mal, mehr aufzudrehen und setzt gekonnte Akzente. Die wundervolle Anke Reitzenstein verleiht ihrer Stimme hier einen rauen, düsteren Klang und bringt die verbitterte und hate Santana Pandergast damit sehr gut zur Geltung. Auch Tobias Kluckert passt als Commander Lukas Akoskin sehr gut in die Szenerie der Handlung, mit seinem wandelbaren Ausdruck und der prägnanten Sprechweise sorgt er auch hier für glaubwürdige Dialoge. Weitere Sprecher sind Romanus Fuhrmann, Dorothea Lott und Magdalena Höfner.

Das Team um Produzent Sebastian Pobot hat auch hier wieder eine sehr vielfältige Klangkulisse gesorgt, die eine vielseitige Science-Fiction-Atmosphäre erzeugt und den Hörer somit auf die Raumschiffe und -stationen versetzt. Dabei ist auch immer wieder Musik mit eingebaut, aber auch die Geräusche sorgen schon im Hintergrund für eine glaubhafte Atmosphäre, die die Dialoge stetig begleitet, aber eben auch mal in den Hintergrund tritt und die Sprecher in den Fokus rücken lässt.

„Das erste Ziel“ ist nicht nur der Titel der Episode, sondern wird auch auf dem Titelbild dargestellt: Schwere Rauchsäulen steigen von der halb zerstörten Stadt auf, die Szenerie ist in die typisch düster-gelbliche Farbgebung getaucht. Gepaart mit dem Rahme entsteht direkt hier ein futuristischer Eindruck, der sich auch durch die restliche Gestaltung zieht.

Fazit: „Das erste Ziel“ überzeugt mit seiner ruhigen, aber sehr spannenden Erzählweise, die sich auf mehreren Ebenen weiterentwickelt und die Charaktere vor neue Herausforderungen stellt. Dabei sind es wieder starke Frauen, die das Potenzial der Handlung ausschöpfen und Entwicklungen vorantreiben. Sehr hörenswert!

VÖ:
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960663393

Heliosphere 2265 – 13. Die andere Seite



Die Hyperion ist vernichtet, wichtige Verbündete der Rebellion entführt, die Vormacht des Imperiums ist weiter gestärkt. Doch für Admiralin Isa Jansen steht fest, dass der Kampf weitergehen muss und kann gerade noch verhindern, dass ihr Team an der Niederlage auseinanderbricht. Persönliche Verluste und Demotivation müssen überwunden werden, dabei muss die Arbeit der Besatzung schnell weitergehen, denn die Bedrohung durch Sarah McCall wächst mit jedem Tag…

Science-Fiction ist im Hörspielbereich sicherlich nicht so sehr ausgeprägt wie Krimi oder Gruselgeschichten, mit „Heliosphere 2265“ produziert Sebastian Pobot allerdings einen sehr klassischen Vertreter des Genres. Zum Start der 13. Episode „Die andere Seite“ gibt es zunächst einen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse, sodass man auch nach längerer Abwesenheit wieder schnell in die Handlung findet. Danach geht es mit einer recht geheimnisvoll, fast schon mystisch wirkenden Szene weiter, die einige gelungene Andeutungen macht, ohne wirklich Wesentliches zu verraten. Dennoch bleibt der Dialog im Gedächtnis haften, auch während den anschließenden Entwicklungen, die erst einmal wenig mit dem Intro zu tun haben. Die Geschichte wird dabei auf mehreren Ebenen erzählt, die Stimmung wirkt jedoch immer ähnlich. Zudem hatte ich das Gefühl, dass einige Dialoge sind etwas zu sehr in die Läge gezogen haben und deswegen nicht ganz die Dynamik entwickelt werden konnte, die die anderen Episoden so stark wirken ließen. Allerdings fand ich die Idee, eine fünfzig Jahre entfernte Zukunft starken Einfluss auf die Handlung zu haben, sehr reizvoll, zumal dieser Gedanke für einige sehr gelungene Ideen sorgt. Und so ist insgesamt wieder eine solide Episode entstanden, für die man allerdings Vorkenntnisse aus den anderen Folgen mitbringen sollte.

Isa Jansen wird wieder von Dorothea Lott gesprochen, die ihre Stimme gekonnt an die verschiedenen Situationen anpasst und sowohl hart und konsequent, aber auch einfühlsam oder leise verängstigt wirken kann, was alles sehr glaubhaft klingt. Detlef Tams spricht die Rolle des Captain Jackson Brown ebenfalls sehr markant und strahlt eine konzentrierte Ruhe aus, was gut in die ernsthafte Stimmung seiner Szenen passt. Auch Christin Marquitan setzt ihre Figur wieder gekonnt um, Noriko Ishida bekommt durch sie noch einige weitere Facetten verliehen. Weitere Sprecher sind Romanus Fuhrmann, Sven Hasper und Alexander Turrek.

Akustisch wird die Weltraumatmosphäre gekonnt aufgegriffen. Die Stimmen sind bei Funksprüchen passend verzerrt, an den passenden Stellen rauscht oder piept es im Hintergrund, auch die wenigen Actionszenen sind lebendig und treffend untermalt. Und auch die Musik, die kurz in den Szenenwechseln eingebaut sind, passen mit ihrem pompösen Klang gut in die Geschichte. Das erzeugt alles gemeinsam eine passende Stimmung, die die Handlung so in ihrer Wirkung unterstützt.

Wieder wird ein klassisches Science-Ficiton-Motiv auf dem Titelbild auf modern wirkende Weise umgesetzt: Ein riesiges Raumschiff, in orangefarbenes Licht getaucht und dennoch mit einem düsteren Ausdruck – passend und ansehnlich, aber nicht sonderlich individuell. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben den üblichen Informationen zu den Mitwirkenden dieses Motiv auch noch einmal ohne die Rahmen und Schriftzüge zu sehen.

Fazit: „Die andere Seite“ startet furios – mit einer mysteriösen Szene zu Beginn, dann mit einigen durchaus emotionalen Momenten und Entwicklungen auf mehreren Ebenen. Doch die Geschichte verliert sich im Laufe der Zeit etwas in zu langen Dialogen, bringt dafür aber auch sehr gelungene Ideen mit ein. Eine solide Episode, die der Serie neue Elemente hinzufügt.

VÖ: 17. September 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960661795

Datenschutzerklärung