Kira Kolumna - 16. Mutterseelenallein
Kira Kolumna - 15. Offline in Barcelona
Kira Kolumna - 14. Missverstanden
Kira Kolumna - 13. Echt spooky
Kira Kolumna – 11. Übergekocht
Kira Kolumna – 9. Eingeschneit
Kira Kolumna – 8. Spuk im Kopf
Kira Kolumna – 7. Im falschen Film
Kira Kolumna – 6. Sommer in Südberg
Kira Kolumna – 4. On-Off Liebeschaos
Kira Kolumna – 3. Verpeilte Weihnachten
Kira Kolumna - 16. Mutterseelenallein
Kira und ihre Freunde bemerken, dass sich ihr Klassenkamerad Jakob merklich verändert hat. Nicht nur, weil seine Noten deutlich schlechter geworden sind, er wirkt auch angespannt und traurig. Als Jakob mit Kira in eine Referatsgruppe eingeteilt wird, wittert sie ihre Chance, mehr über den stillen Mitschüler herauszufinden...
In der neuesten Folge zeigt Kira Kolumna erneut, dass sie nicht nur eine neugierige Hobbyreporterin ist, sondern auch eine warmherzige Freundin, die stets hilfsbereit zur Seite steht. Gerade in "Mutterseelenallein" wird dieser empathische Charakterzug besonders hervorgehoben. Nach einem kurzen, sehr persönlichen Intro, in dem Kira eine Kindheitserinnerung teilt, die für viele nachvollziehbar ist, nimmt die Geschichte rasch Fahrt auf. Es geht um Jakob, bei dem sich Veränderungen bemerkbar machen, die nach und nach enthüllt werden. In einer sehr einfühlsamen Erzählweise wird beschrieben, wie Jakob sich in alltäglichen Situationen verhält und wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse und Emotionen anderer zu achten. Jakobs kleiner Bruder spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, die weitere Einblicke in die Dynamik der Familie gibt. Auch wenn der Titel und erste Hinweise schon eine gewisse Vorstellung vom Verlauf der Handlung geben, bleibt die Geschichte durch die fein ausgearbeiteten Szenen und die berührende Erzählweise fesselnd. Die Charaktere sind in dieser Episode besonders vielschichtig: Kira zeigt sich empathisch und entschlossen, dabei aber immer respektvoll und rücksichtsvoll gegenüber den Gefühlen ihrer Mitmenschen. Jakob als zentrale Figur ist ebenfalls tiefgründig und glaubwürdig dargestellt, was die emotionalen Momente der Folge verstärkt. Die Atmosphäre ist durchweg warmherzig und liebevoll gestaltet, mit einer behutsamen, aber stetigen Entwicklung der Geschichte. Jede Szene bekommt die nötige Zeit, sich zu entfalten, sodass die Erzählung einen flüssigen und harmonischen Verlauf hat.
Jakob wird von Wanja Gerick sehr überzeugend und authentisch gesprochen. Er legt viele verschiedene Emotionen in seine Stimme und reagiert sehr lebendig in den verschiedenen Szenen, was er kraftvoll mit seinem angenehmen Klang umsetzt. Sein kleiner Bruder Jakob wird von Pepe Vielhaben gesprochen, der für sein junges Alter eine sehr überzeugende Vorstellung hinlegt. Er wirkt in den Szenen lebendig und bekommt glaubwürdoge Gefühlsausbrüche hin - ein vielversprechendes Talent! Dass Yvonne Greitzke in der Titelrolle der Kira Kolumna ebenfalls wieder einen sehr positiven Eindruck hinterlässt, muss kaum dazu erwähnt werden. Hier kann sie ihre besonders empathische Seite zeigen, was der Episode einen sehr warmen Anstrich verleiht. Victoria Sturm, Anna Carlsson und Marco Eßer sind ebenfalls zu hören.
Die akustische Untermalung bleibt dezent genug, um den Dialogen den Vorrang zu lassen. Passende Geräusche begleiten die Szenen und verleihen der Handlung Authentizität und jugendlichen Charme. Ein besonderes Highlight am Ende ist ein speziell produziertes Lied, das die jugendliche Zielgruppe anspricht und der Episode einen musikalischen Ausklang bietet, wobei das Thema der Handlung mit Rap- und Gesangsstimmt eingefangen wird.
Das Cover der Episode zeigt eine einfühlsame Szene, die auf das Thema der Folge hinweist. Im Vordergrund steht Kira in einer helfenden Geste und streckt die Hand Jakob entgegen, das mit gesenktem Kopf und zurückhaltender Körperhaltung sitzt. Die Farben sind warm und sanft gehalten, was die emotionale, unterstützende Stimmung verstärkt. Im Hintergrund sind Zeichnungen von Gegenständen wie einem Fahrrad und Notizheften skizziert, die Kiras Welt und ihre investigative, neugierige Persönlichkeit andeuten.
Fazit: Eine hervorragend umgesetzte Episode, die durch ihre sensible Erzählweise überzeugt. Sie spricht auf einfühlsame Weise verschiedene Emotionen an und gibt einen subtilen, aber eindringlichen Appell, auf die Bedürfnisse der Mitmenschen zu achten – ohne dabei belehrend zu wirken. Eine Folge, die lange nachhallt und mich mit ihrer lockeren und eingängigen Erzählweise überzeugt.
VÖ: 30. August 2024
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224165
Kira Kolumna - 15. Offline in Barcelona
Seit ihrem Umzug nach Südberg hat Kira ihren Freund Rapha noch nicht wieder in Madrid besucht. In den Sommerferien wird dies aber nachgeholt. Der junge Spanier hat aber eine ganz andere Idee und entführt Kira nach Madrid. Gemeinsam wollen sie das Stadtleben erkunden - doch ihre Vorstellungen driften immer wieder auseinander...
„Kira Kolumna“, die noch recht junge Jugendhörspielserie von Kiddinx, spielt normalerweise in Südberg, der momentanen Heimat von Kira. In der 15. Episode „Offline in Barcelona“ verlässt die Serie das gewohnte Setting und entführt fast ausschließlich nach Spanien. Diese neue Umgebung bringt frische Figuren und spannende Abenteuer mit sich. Die Handlung beginnt mit Telefonaten zwischen Kira und ihrer Freundin Nele, die die Grundsituation erklärt. Schnell ommt allerdings Kiras Freund Rapha dazu, und das Abenteuer in Spanien nimmt Fahrt auf. Ein interessantes Thema, das immer wieder aufgegriffen wird, ist die Street Art, die den urbanen Flair unterstreicht. Besonders im Fokus steht der Umgang mit Social Media: Die Jagd nach dem perfekten Event und die Angst, etwas zu verpassen, führen zu Streitigkeiten. Dennoch bleibt der Zusammenhalt und die Freundschaft zwischen den Charakteren ein zentrales Thema, ebenso wie das gewisse Kribbeln im Bauch. Neben der aufgeweckten Kira sticht auch der abenteuerlustige Raphaa hervor, der mit viel Charme punktet. Luis ist ebenfalls ein wichtiger Charakter, er hat eine sympathische Ausstrahlung und bringt gleichzeitig seinen eigenen Kopf ein. Die Atmosphäre ist lebendig und spiegelt das Leben in einer Großstadt wider, mit wechselnden Schauplätzen, die eine lockere und aufregende Stimmung erzeugen. Die Episode bietet zudem subtile Gesellschaftskritik: Ohne erhobenen Zeigefinger wird darauf hingewiesen, dass die virtuelle Welt nicht alles ist – man könnte das reale Leben verpassen. Gleichzeitig wird betont, dass Social Media auch ein gutes Mittel sein kann, um Kontakte zu halten und neue Möglichkeiten zu entdecken. Eine ausgewogene Sichtweise ist hier wichtig. Persönlich empfand ich diese Episode als kurzweilig und unterhaltsam, sie macht Spaß und bringt gleichzeitig einige Gedankenanstöße.
Yvonne Greitzke als Kira Kolumna überzeugt mit einer offenen, lockeren und sympathischen Sprechweise. Sie bringt sowohl den Schwung als auch die jugendliche Ausstrahlung der Figur hervorragend zur Geltung, was die Dynamik der Geschichte unterstützt. Nicolas Artajo als Raphael überzeugt mit einem glaubhaften spanischen Akzent. Seine eigensinnige Ausstrahlung und der authentische Ausdruck seiner Emotionen machen sie nachvollziehbar. Sebastian Fitzner, der Luis spricht, bringt ebenfalls eine jugendliche und spontane Wirkung in seine Rolle ein. Er fügt sich nahtlos in die Atmosphäre der Serie ein und trägt zur Lebendigkeit des Geschehens bei. Lina Rabea Mohr rundet das Sprecherquartett als Nele ab. Ihre Darbietung ergänzt die Gruppe und trägt zur Gesamtstimmung bei.
Das Sounddesign der Episode wirkt dieses mal etwas umfangreicher als gewohnt, was die lebendige Stimmung in Barcelona mit den vielen Großstadtmomenten greifbar macht. Doch zum Glück nimmt das nicht überhand und ist nur im Hintergrund eingesetzt, sodass die Dialoge immer Vorrang vor Musik und Geräuschen haben. Am Ende gibt es als Bonustrack noch ein eigens produziertes Lied über Barcelona, das auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten ist.
Das Titelbild zeigt nicht nur Kira und Rapha in sommerlichen Outfits, was durch die kräftige Farbe im Hintergrund noch unterstrichen wird. Es wird auch direkt das Smartphone-Thema gelungen illustriert, da sich die beden zwar recht nahe stehen, aber eben doch nicht miteinander kommunizieren.
Fazit: In der 15. Episode „Offline in Barcelona“ von „Kira Kolumna“ verlässt die Handlung das gewohnte Setting, was für frischen Wind und neue Stimmungen sorgt. Der Umgang mit Internet und Social Media wird gelungen beleuchtet und führt zu einigen emotionalen Momenten. Schön, dass die Serie zum Nachdenken anregt und dennoch viel Spaß macht.
VÖ: 28. Juni 2024
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224158
Kira Kolumna - 14. Missverstanden
Kira kennt es, als neue Schülerin in eine andere Schule zu kommen, schließlich ist sie mit ihrem Vater bereits einige Male umgezogen. Deswegen fühlt sie auch direkt mit Karima mit, die mit ihrer Familie neu in Südberg angekommen ist. Als sie dann auch noch erfährt, dass die Familie aus ihrem Heimatland fliehen musste, ist ihr direkt bewusst: Karima muss geholfen werden...
"Kira Kolumna" erzählt immer wieder ungezwunge aus der Lebensrealität von der jugendlichen Hauptfigur - so auch in der 14. Episode „Missverstanden“, wobei Freundschaft, Zusammenhalt und Unterstützung erneut im Mittelpunkt stehen. Die Geschichte sensibilisiert für die Situation geflüchteter Menschen und thematisiert in einigen Sätzen, was in anderen Ländern alles andere als normal ist, während es hier oft als selbstverständlich angesehen wird. Die Handlung ist kurzweilig und flüssig erzählt, was sie unterhaltsam macht. Die Idee eines Saboteurs beim Schulfest bietet Raum für einige interessante Gedankenspiele. Hauptfigur Karima steht im Fokus und wird mit ihrer natürlichen und freundlichen Ausstrahlung gut dargestellt. Der Hintergrund ihrer Kultur wird gelungen eingebunden, was zu einigen neuen Blickwinkeln führt. Auch Schulzicke Saskia bietet einige neue Aspekte, da sie nicht immer so selbstbewusst wirkt, wie sie scheint. Die Moral in dieser Episode ist klar: Blinder Aktionismus bringt selten positive Ergebnisse, stattdessen sollte man nachfragen, was wirklich gebraucht wird. Diese Botschaft kommt wenig überraschend, fügt sich jedoch stimmig in die Handlung ein. Persönlich habe ich einige kleinere Stolpersteine bemerkt, wie beispielsweise die bewusste Vereinfachung von Karimas Sprache in der Struktur, pbwohl sie viele komplizierte Wörter versteht - das wirkt nicht immer stimmig.
Derya Flechtner als Karima überzeugt mit einer gefühlsbetonten und authentischen Darbietung. Sie bringt die Figur besonders in sensiblen Momenten gelungen zur Geltung, was die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt. Alice Bauer als Saskia Saalfeld verkörpert eine hochnäsige, zickige Art, schafft es jedoch auch, die darunter liegenden Facetten der Figur zu betonen. Diese Vielschichtigkeit macht ihre Darstellung besonders interessant. Yvonne Greitzke als Kira Kolumna strahlt natürlichen Charme aus. Sie überzeugt sowohl in aufgedrehten Szenen als auch in einfühlsamen Momenten und spricht dabei sehr lebendig, was zur Dynamik der Episode beiträgt. Auch Victoria Sturm, Vera Teltz und Anna Carlsson sind zu hören.
In dieser Episode ist die akustische Gestaltung wieder überzeugend, wobei die musikalische Begleitung eher dezent eingesetzt wird. Die verschiedenen Szenen werden geschickt mit passenden Geräuschen untermalt, was die Situationen lebendig und glaubhaft erscheinen lässt und gut zur jugendlichen Ausstrahlung der Serie passt. Kira Kolumnas Erzähltexte hingegen sind ohne akustische Untermalung gehalten, wodurch sie sich klar vom Rest abheben.
Das Titelbild der Episode ist dieses Mal in einem Violettton mit einem kräftigen Türkis als Kontrast gehalten. Zu sehen ist Kira, die begeistert mit ihrem Bikini ins Wasser zu springen scheint, während auch Karimi zu sehen ist - sitzend und mit Getränk lässig in der Hand. Wie immer wurde ein stabiles Digipack als Verpackung gewählt.
Fazit: "Missverstanden" ist wieder eine gelungene Episode der Serie, wobei das ganz große Drama ausbleibt und eine recht ruhige, unaufgeregte Erzählweise gewählt wurde. Die Hintergründe von geflüchteten Menschen werden sensibel beleuchtet, während einige Verhaltensweisen infrage gestellt werden. Schön, dass die Figuren dabei wieder vielschichtig und authentisch wirken.
VÖ: 10. Mai 2024
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224141
Kira Kolumna - 13. Echt spooky
Frau Machnikowski hat Kira längst in ihr Herz geschlossen. Deswegen will sie auch unbedingt helfen, als die nette alte Dame nicht nur von Baulärm am Tag, sondern auch von unheimlichen Geräuschen in der Nacht heimgesucht wird. Doch dass es in der Wohnung tatsächlich spukt, will Kira nicht glauben. Doch eine logische Erklärung scheint es auch nicht zu geben - zunächst...
"Kira Kolumna", die charmante Jugendserie von Kiddinx, hat neben der titelgebenden Hauptfigur eine Reihe von Figuren, die immer wieder auftauchen. Auch Frau Machnikowski hatte bereits einige charmante Auftritte, in der 13. Episode wird sie aber in den Mittelpunkt gerückt - gemeinsam mit den Spukerscheinungen in ihrer Wohnung. Der Aufbau ist dabei gewohnt langsam, sodass noch jede Menge Zeit für charmante Momente und eine weitere Stärkung der Stimmung in Südberg bleibt. So ist auch während der Szenen, die nicht direkt der Handlung oder dem Spannungsaufbau dienen, keine Langeweile zu spüren. Es wird einige Zeit damit verwendet, die Situation von Frieda Machnikowski zu beleuchtet, die es in ihrer Wohnung alles andere als leicht hat. Dabei wird einiges an Sozialkritik aufgewendet, und auch wenn dadurch ein großer Teil der Auflösung bereits schnell klar ist, ist dies hier gut und stimmig platziert. Die dabei eingebundenen unheimlichen Momente geben der Episode eine besondere Würze, sodass insgesamt eine sehr überzeugende Episode entstanden ist.
Die wundervolle Margot Rothweiler ist in der Rolle der Frau Machnikowski zu hören und stellt die resolute Rentnerin sehr überzeugend dar. Ihre charmante und präsente Sprechweise und das unkonventionelle Auftreten bringen auch hier eine überzeugende Stimmung mit ein. Boris Tessmann spricht ihren unsympathischen Vermieter Jochen Hagedorn, der zwischen schmierig-schmeichlerischen und unumwunden diabolischen Momenten hin- und herwechselt und dabei jede Szene auf den Punkt bringt. Klar, dass Yvonne Greitzke als Kira Kolumna ebenfalls mit dabei ist und sowohl in den Dialogen als auch in ihren Erzähltexten, die direkt an die Zuhörenden gerichtet sind, ihren fröhlichen Charme versprüht. Auch Marco Eßer, Anna Carlsson und Lina Rabea Mohr sind wieder mit von der Partie.
Musikalische Begleitung ist hier kaum zu hören, dafür werden die verschiedenen Szenen sehr gekonnt mit verschiedenen Geräuschen unterlegt. Besonders der Baulärm in der Wohnung von Frau Machnikowski ist sehr präsent umgesetzt, aber auch die unheimlichen Klänge in der Nacht oder die gewöhnlichen Sounds während der Dialoge wirken passend und stimmig.
Der unheimliche Aspekt der Episode wird auf dem Covermotiv aufgegriffen. Kira, Nele und Lars sind darauf versammelt um ein Ouija-Board versammelt, die Hände auf einem umgedrehten Wasserglas gelegt. Die verschiedenen Gesichtsausdrücke spiegeln dabei die verschiedenen Emotionen der drei wieder, während die kraftvolle Farbgestaltung ansprechend wirkt. Auch die restliche Gestaltung des Digipacks ist ansehnlich und jugendlich.
Fazit: "Echt spooky" bietet zwar nur wenige Momente, in denen man sich richtig gruseln kann - dazu werden die Hinweise auf die Hintergründe der unheimlichen Geräusche zuvor zu offensichtlich preisgegeben. Dennoch bieten diese Szenen viel Flair, was ebenso für die restlichen Momente gilt. Die entspannte Erzählweise und die charmanten Figuren tragen ihr übriges zum Gelingen des Hörspiels bei.
VÖ: 23. Jaunar 2023
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224134
Kira Kolumna - 12. Abgefahren
Viele Ecken von Südberg hat Kira Kolumna bereits erkundet, doch dass mitten in der Stadt ein verlassener Freizeitpark steht, der langsam verfällt, überrascht selbst sie. Als Lars ihr dann auch noch erzählt, dass sich dort eine kleine Kommune an Künstlern und Freidenkern angesiedelt hat, ist sie vollends neugierig und will sich dort unbedingt umsehen. Doch ist es wirklich eine gute Idee, einen Artikel über das Camp zu schreiben...?
"Kira Kolumna", die noch recht neue Jugendhörspielserie von Kiddinx, greift immer wieder gerne Themen auf, die aktuell auch in der Popkultur präsent sind. "Lost Places", also von Menschen errichtete Bauwerke, die verlassen wurden und langsam von der Natur zurückerobert werden, gehören seit der zwölften Episode auch dazu. Nach einem wie immer launigen und kurzen Intro kommt die Handlung von "Abgefahren" schnell auf diesen Punkt, sodass Kira und Lars schon bald den längst geschlossenen Freizeitpark ankommen und die bunte Kolonie kennenlernen. Dass Menschen auf diese alternative Weise leben, ist eine gelungene Note für die Serie, wobei durchaus auch komplexe gesellschaftliche Themen gestriffen werden. Aber natürlich werden auch nicht nur positive DInge beleuchtet: ISt es moralisch wirklich in Ordnung, dass die Menschen dort ohne Erlaubnis leben? Was ist mit dem gefährlichen Einstieg? Muss die Politik eingreifen? Und wie ist der Umgang mit den Nachbarn, welche Regeln gilt es einzuhalten? Mir gefällt, dass all diese Fragen in eine unterhaltsame Geschichte gestrickt wurden und die gelungene Szenerie der Serie eingebaut wurden. Der Verlauf ist kurzweilig, die Figuren markant dargestellt und auch viel Witz schimmert durch - schön, dass dies auch bei einem so vielschichtigen Thema möglich ist.
Marco Eßer ist natürlichwieder als Lars Sommer zu hören und bringt die Figur mit verschiedenen Facetten zur Geltung, die allesamt glaubhaft und jugendlich zur Geltung kommen. Konrad Bösherz spricht den sympathischen Fotografen Kwame Boukari mit einer positiven Ausstrahlung, viel Energie und einer tiefenentspannenten Ausstrahlung, sodass er ausgleichend un vermittelnd wirkt. Sabine Jaeger ist als Noelle Riemschneider zu hören, die die Szenerie um die Kommune besonders ausdrucksstark umsetzt, viel Energie und Ausdruck einfließen lässt und die verschiedenen Szenerien gelungen umsetzt. Auch Yvonne Greitzke und Timmo Niesner sind zu hören.
DIe meisten Dialoge werden von einer leisen Geräuschkulisse begleitet, die die verschiedenen Situationen glaubhaft wirken lassen. Das macht einen lebendigen Eindruck und passt gut zu der jugendlichen Ausstrahlung der Serie. Die Erzähltexte von Kira Kolumna sind dagegen ohne akustische Begleitung umgesetzt, sodass man diese gut vom Rest unterscheiden kann.
Das Thema der Episode wird auf dem Titelbild nur sehr dezent umgesetzt, lediglich ein farbenfrohes Riesenrad deutet auf den verlassenen Freizeitpark hin. Kira und Lars sind im Vordergrund mit ihren typischen Attributen zu sehen, wobei der pastellige Hintergrund sehr ansprechend wirkt.
Fazit: "Abgefahren" ist eine weitere starke Episode von Kira Kolumna. Dabei wird nicht nur eine lebendige Geschichte mit interessanten Figuren erzählt, sondern auch ein reizvolles Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Das wirkt sehr kurzweilig und bietet verschiedene Stimmungen, sodass eine abwechslungsreiche und dynamische Szenerie entstanden ist.
VÖ: 6. Oktober 2024
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224127
Kira Kolumna – 11. Übergekocht
Rapha ist zu Besuch – kein Wunder, dass bei Kira der Himmel voller Geigen hängt. Schließlich hat sie ihren Freund aus Spanien lange nicht gesehen. Doch nach einem Besuch im örtlichen Supermarkt sind die beiden sehr nachdenklich, als sie eine alte Frau treffen, die um ein paar Lebensmittel bettelt. Als sie dann auch noch erfahren, dass die örtliche Suppenküche geschlossen werden soll, weil sich niemand mehr engagiert, ist ihnen klar: Das muss geholfen werden…
Die immer noch recht neue Jugendserie von Kiddinx „Kira Kolumna“ erzählt einerseits Geschichten aus dem Leben der jungen und modernen Hauptfigur, beschäftigt sich andererseits aber auch mit gesellschaftlichen Szenen und macht so auf verschiedene Themen aufmerksam. Die elfte Episode „Übergekocht“ beschäftigt sich dabei mit einem ganzen Themenkomplex: Einerseits geht es um Armut und die vielen Menschen, die sich kaum ein Essen leisten können, andererseits um die unglaublichen Mengen an Lebensmitteln, die verschwendet werden. Harte Kost? Tatsächlich wird es an einigen Stellen nachdenklich oder es wird nachdrücklich auf gesellschaftspolitische Themen hingewiesen. Aber das wird so sehr abgemildert, dass dies nicht überheblich oder moralapostelig wirkt. Denn einerseits wird dies an konkreten Menschen und ihren Ideen beschrieben, andererseits werden diese Themen eben in einer lockeren Geschichte erzählt, in der auch andere Stimmungen Platz haben. Teamwork, Spaß an gemeinsamer Zeit, die Verliebtheit von Kira und Rapha: All das sorgt für Leichtigkeit und eine angenehme Grundstimmung. Eine ganz große Geschichte wird dabei nicht erzählt, dafür aber viele kleinere Stationen, die gut miteinander kombiniert werden und für einen flüssigen Verlauf sorgen. Das macht Spaß und vermittelt zudem wichtige Werte – eine weitere sehr starke Episode der Serie.
Nicolas Artajo spricht die Rolle des Rapha Perez nicht nur mit lockerer und sympathischer Stimme, sondern auch mit glaubhaftem spanischem Akzent. So entsteht eine glaubwürdige Figur, deren Energie gut zur Geltung kommt. Als Tareq Khalil, der freundliche Mitarbeiter der Suppenküche, wird von David Turba gesprochen. Auch er passt wunderbar in die lockere Atmosphäre der Episode und wirkt sehr zugänglich. Felix Spieß bringt als Supermarktleiter Herr Kneifer einen deutlichen Kontrast dazu ein, mit gestresster und abweisender Haltung sorgt er für einprägsame Momente, kann aber auch andere Seiten von sich einbringen. Yvonne Greitzke, Anna Carlsson und Dirk Bublies sind ebenfalls zu hören.
Viele Dialoge der Episode sind ohne oder mit nur wenig akustische Begleitung gehalten – und nicht immer ist das passend. Beispielweise wenn von Gitarrenmusik die Rede ist, diese aber nur bei sehr genauem Hinhören sehr leise im Hintergrund erklingt. Ein wenig mehr Kraft hätte dies stellenweise schon vertragen, die eingebauten Geräusche wirken aber stimmig und fügen sich zu einer sanften Kulisse zusammen.
Ein kräftiges Pink wurde für diese Episode als Grundfarbe ausgewählt, was wohl eher auf den Flirt zwischen Kira und Rapha zurückzuführen ist. Die beiden turteln auch auf dem Titelbild heftig miteinander und füttern sich gegenseitig mit der selbstgekochten Nudelsoße, in der gerade noch herumgerührt wird. Die Aufmachung wirkt modern, jugendlich und unaufdringlich.
Fazit: „Übergekocht“ ist eine weitere sehr starke Episode der Serie und erzählt eine lockere, aber sehr unterhaltsame Geschichte, die sich um einen wichtigen Themenkomplex dreht. Das ist genau die richtige Mischung, um die Botschaften zu vermitteln, ohne überheblich zu wirken. Auch die Liebesgeschichte zwischen Kira und Rapha tut der Episode sehr gut, auch die anderen Figuren kommen gut zur Geltung, auch wegen der sehr überzeugenden Sprecher. Sehr hörenswert!
VÖ: 11. August 2023
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224110
Kira Kolumna – 10. Abgetaucht
Kira ist sehr froh, in Lars einen guten Kumpel gefunden zu haben. Doch in letzter Zeit verhält er sich ziemlich merkwürdig – besonders als die beiden Stufenzicke Saskia über ihren Blauen Brief von der Schule reden hören. Immer wieder blockt Lars Gespräche darüber ab und zieht sich in seine Online-Rollenspielwelt zurück. Für Kira ist klar, dass sie Lars helfen will. Aber wie…?
„Kira Kolumna“ hat mit liebenswerten Geschichten um Freundschaft, Familie und Schulstress schnell viele Fans gefunden, sodass mittlerweile bereits die zehnte Episode der Jugendhörspielserie erschienen ist. Und auch in „Abgetaucht“ werden wieder Themen behandelt, die für Jugendliche relevant sind, dieses Mal geht es unter anderem ums „Sitzenbleiben“. Dabei wird einerseits gut auf die Situation der Beteiligten eingegangen und unterschiedliche Wege gezeigt, wie man damit umgehen kann. Interessant ist beispielsweise auch, dass Kira sich nicht immer einfühlsam verhält, dann aber ihren Fehler auch schnell erkennt – es wird also auch darauf eingegangen, wie Vertraute mit der Thematik umgehen können. Andererseits wird aber auch auf gelungene Weise geschaut, wie das Sitzenbleiben in anderen Ländern funktioniert und was man vielleicht anders machen könnte. Die Geschichte beschränkt sich aber nicht nur auf das drohende Wiederholen einer Klasse, sondern auch auf ein recht breites Spektrum aus anderen Themen – so wie auch das Leben von Jugendlichen keineswegs eindimensional ist. Mir gefällt der Erzählfluss dabei sehr gut, die Handlung kommt nie ins Stocken, nimmt sich aber auch die Zeit, alle eingebauten Ideen auszuführen oder Gedanken zu rekapitulieren. Und dann gibt es noch eine Auflösung, die doch trickreicher ist, als man es zunächst gedacht hätte: Ein gekonnter Abschluss einer gelungenen Episode.
Marco Esser steht als Lars Sommer in dieser Episode im Fokus und überzeugt auf voller Linie. Er bringt die Launenhaftigkeit des Jungen sehr lebendig zur Geltung, ohne dabei die zuvor aufgebaute Sympathie zu verlieren. Margot Rothweiler ist als Frau Machinowski ebenfalls mal wieder etwas länger zu hören, ihre warmherzige, aber auch resolute und witzige Art Formen eine sehr liebenswerte Ausstrahlung der leicht exzentrischen Dame. Yvonne Greitzke spricht natürlich wieder Kira Kolumna, sie kann sowohl in den Dialogen als auch in den Erzähltexten mit ihrer spontan wirkenden und authentischen Art punkten. Auch Lina Rabea Mohr, Alice Bauer und Dirk Bublies sind zu hören.
Der Titelsong vom erfolgreichen Musikgespann aus Peter Plate und Ulf Leo Sommer ist natürlich auch hier wieder zu hören und stimmt mit der fröhlichen Melodie und dem passenden Text auf die kommende Handlung ein. Auch während der Handlung sind immer wieder passende Musikstücke zu hören, aber auch auf eine stimmige und lebendige Geräuschkulisse wurde Wert gelegt.
Das Digipack hat für diese Episode ein sanftes Olivgrün als Grundfarbe bekommen, was sich durch die gesamte Gestaltung zieht. Das wird dabei durch verschiedene kleine Motive gebrochen, was sehr modern und ansprechend wirkt. Das Titelbild zeigt Lars, der scheinbar schmollend auf seinem Skateboard sitzt, während Kira nachdenklich daneben steht.
Fazit: „Abgetaucht“ ist eine sehr starke Episode der Serie und geht umfassend und vielseitig auf das Thema Nachsitzen ein, bringt aber noch zahlreiche andere Aspekte mit ein. Wie sich eine Freundschaft unerwartet verändert, ist gelungen beschrieben. Die Figuren wirken wieder liebenswert, authentisch und vielschichtig. Schön, dass der Erzählfluss so geschickt und unterhaltsam gelöst wurde.
VÖ: 12. Mai 2023
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224103
Kira Kolumna – 9. Eingeschneit
Eine ganze Woche im Schnee samt Skifahren und ihren Freunden – Kiras Klassenfahrt verspricht großartig zu werden. Eine erste Überraschung gibt es aber schon bei der Zimmerverteilung: Saskia, mit der Kira bislang nicht allzu gut klargekommen ist, will gern mit Kira zusammenwohnen. Nele kann zwar gerade noch widersprechen, doch ihre Freundschaft scheint ein wenig angeknackst. Und dann ist da noch die Geschichte um den geheimnisvollen „Frostl“, der die Gegend unsicher machen soll…
Kira Kolumna, die Hauptfigur der gleichnamigen Kiddinx-Hörspielserie, ist nicht nur eine engagierte und neugierige Bloggerin, sondern auch eine einfühlsame Person, die es immer wieder schafft, bei anderen Menschen einen Gedankenanstoß zu geben. In der neunten Episode „Eingeschneit“ geschieht dies aber auch mal andersrum: Schon in einem kurzen, direkt zu den Zuhörenden gesprochenen Intro erkennt sie, dass manchmal mehr hinter den Menschen steckt, als man zunächst gedacht hätte und auch selbstgebildete Urteile immer mal wieder revidiert werden müssen. Das geschieht in einer sehr lockeren und authentischen Art und wirkt deswegen keinesfalls belehrend oder besserwisserisch. Auch die nachfolgende Handlung spiegelt diese angenehme Erzählweise wider. Die Ereignisse auf der Klassenfahrt werden locker und unterhaltsam erzählt, Themen wie Freundschaft und Gruppendynamiken werden mit einer lebendigen Atmosphäre gepaart. Durch die Sage um den Frostl und Kiras Neugier ist auch ein ganz leichter roter Faden durch die Handlung gezogen, der immer mal wieder aufgegriffen wird. Der spannende Höhepunkt der Handlung dreht sich dann auch um die Suche nach der Gestalt, hier sind einige Wendungen und markante Szenen eingebunden. Eine lebendige und sehr gelungene Episode der Serie.
Alice Bauer ist wieder in der Rolle der Saskia und überrascht mit einer deutlich zugänglicheren Version ihrer Figur, die aber eben auch mal zickigere Momente hat – eine sehr gelungene Mischung, die authentisch wirkt und gut zu der Episode passt. Victoria Sturm spricht Kiras Lehrerin Frau Sander ebenfalls glaubhaft und lebendig, wobei die genau den richtigen Ton zwischen streng und zugänglich trifft. Florian Halm hat als Hütteninhaber Georg „Schorsch“ Obermeyer einen äußerst sympathischen und bodenständigen Auftritt mit sehr charmanten Momenten, was eine urige Stimmung mit einbringt. Tobias Nath, Marco Eßer und Lina Rabea Mohr sind auch wieder zu hören.
Auf Klassenfahrten geht es auch schon mal chaotisch und wuselig zu, was hier auch im Hintergrund ab und an angedeutet wird, beispielsweise mit Stimmgewirr. Das nimmt aber nie überhand, sodass man den Dialogen sehr gut folgen kann. Auch ansonsten ist die Geräuschkulisse sehr stimmig und sorgt für eine lebendige und vielseitige Atmosphäre, sodass die verschiedenen Szenen gut zur Geltung kommen.
Kira, Saskia und Lars stehen in dicken Winterklamotten beieinander und versuchen, sich gegenseitig war zu kalten – das Titelbild der Episode geht auf eine Szene aus der Handlung ein, ohne zu viel zu verraten. Gepaart mit dem modern wirkenden Zeichenstil und dem eisblauen Hintergrund samt weißen Verzierungen ist ein hübsches Cover entstanden, aber auch die restliche Gestaltung ist ansehnlich geraten.
Fazit: „Eingeschneit“ greift viele Themen auf, die Jugendliche beschäftigen und zu ihrem Alltag gehören, was mit ausdrucksstarken Charakteren und lebendigen Schilderungen sehr unterhaltsam geraten ist. Die lockere Erzählweise, ein paar Geheimnisse, ein spannender Höhepunkt und ein unerwartetes Happy End – eine Wohlfühlfolge der gelungenen Serie.
VÖ: 24. Februar 2023
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224097
Kira Kolumna – 8. Spuk im Kopf
Halloween steht kurz bevor, und auch Kira freut sich riesig auf die anstehende Party und die vielen gruseligen Momente. Doch dann fährt ihr der Schreck so richtig in die Knochen, als plötzlich Xara in ihrer Küche steht – die Ex-Freundin ihres Vaters. Sie quartiert sich für einige Tage bei den Kolumnas ein. Doch Kira geht es ziemlich auf die Nerven, dass ihr ganzes Umfeld die Künstlerin richtig cool zu finden scheint…
Mit „Kira Kolumna“ hat Kiddinx eine Hörspiel-Serie geschaffen, die sich an Jugendliche richtet und dabei an die moderne Zeit angepasst ist. Und so finden auch Themen Einzug, die heute „in“ sind – wie beispielsweise Halloween. Die achte Episode spielt zu der Zeit des unheimlichen Feiertags, der bei Kiras Freundeskreis eine große Nummer ist. Schön, dass das Thema Einzug gehalten hat, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Denn der Kern der Handlung ist die leicht exzentrische Xara, die plötzlich wieder in Kiras Leben auftaucht. Das bringt einige Herausforderungen für die aufgeweckte Bloggerin mit sich, die nicht gerade begeistert von dem unerwarteten Besuch ist. Sie muss ihre Gefühle ordnen und aufarbeiten, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden, der glaubhaft und sehr gefühlvoll umgesetzt wurde. Doch das ist nicht alles, denn die Geschichte ist durchaus gewitzt aufgebaut. Die Erzählweise ist sehr flüssig, immer neue Ereignisse sorgen für einen unterhaltsamen Ablauf. Das zeigt sich besonders ganz am Ende, da vieles auf unerwartete Weise aufgelöst wird. Auch der ungezwungene Umgang mit einigen Themen, die noch vor zehn Jahren in dieser Art von Hörspiel undenkbar gewesen wäre, hat mir sehr gut gefallen. Ganz so prägnant und ausdrucksstark wie die vorigen Episoden ist „Spuk im Kopf“ zwar nicht, eine unterhaltsame und lockere Stimmung und einige starke Aussagen sind dennoch entstanden.
Mareile Moeller spricht die Rolle der Xara mit lebendiger Stimme und reagiert in den verschiedenen Szenen sehr authentisch. Ich mag, wie sie sich gekonnt den Situationen anpasst und dabei unterschiedliche Facetten präsentiert. Margot Rothweiler setzt die Figur der Frau Machnikowsky bezaubernd und charakterstark um, man merkt richtig, wie die rüstige alte Dame noch dem Schelm im Nacken sitzen hat. Nicolas Artajo ist als Raphael Perez zu hören, auch er passt sich gekonnt der lockeren Atmosphäre an und punktet mit einer authentischen Sprechweise. Natürlich sind Yvonne Greitzke, Marco Eßer und Lina Rabea Mohr.
Der Titelsong, bei dem unter anderem auch Peter Plate und Ulf Leo Sommer mitgewirkt haben, eröffnet mit seiner fröhlichen Stimmung auch hier die Handlung. Danach ist nur wenig Musik zu hören, durch eine vielseitige Geräuschkulisse wird stattdessen für eine lebendige Szenerie gesorgt. Das wirkt alles sehr nahbar und stimmig.
Auch auf diesem Titelbild lächelt Kira verschmitzt, mit einem Fledermaus-Haarreif und einem schwarzen Umhang ist sie auch passend zu Halloween gekleidet – und natürlich sticht auf der Kürbiskopf direkt ins Auge, auf den sie sich stützt. Passend dazu ist das Cover in kräftigem Orange gehalten, was für eine herbstliche Atmosphäre sorgt.
Fazit: „Spuk im Kopf“ hat mir gut gefallen, auch wenn die Geschichte nicht ganz so prägnant ist wie in einigen anderen Episoden der Serie. Doch wie Kira hier ganz neue Herausforderungen meistern muss und ihre eigenen Gefühle aufarbeiten muss, ist sehr hörenswert. Schön auch, dass die ausgewählten Themen so zeitgemäß sind und einfühlsam umgesetzt wurden.
VÖ: 7. Oktober 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224080
Kira Kolumna – 7. Im falschen Film
Nele ist völlig außer sich, als sie die Ankündigung entdeckt, dass eine Folge ihrer Lieblingsserie „Drama & Dreams“ in Südberg gedreht werden soll. Es werden sogar neue Stars gesucht, die eine Rolle übernehmen sollen. Sie überredet ihre Freundin Kira, sie zu dem Casting zu begleiten – und diese sagt zu, weil sie einige interessante Interviews wittert. Nele ist hingegen ganz aufgeregt, weil sie ihr großes Idol Mareike kennenlernen wird. Doch es kommt alles ganz anders als gedacht…
„Kira Kolumna“, die noch recht neue Jugendserie von Kiddinx um die aufgeweckte Hobbyreporterin, hat schon in früheren Episoden Medienkritik immer wieder thematisiert. Und auch die siebte Episode „Im falschen Film“ dreht stellenweise um die Folgen von Social Media und wie sich die Menschen dort präsentieren. Gut gefällt mir, dass sich mit Schuldzuweisungen größtenteils zurückgehalten wird und eher für Verständnis und einen Blick hinter die Kulissen geworben wird. Eingebunden ist das in eine kurzweilige und locker erzählte Geschichte, die für immer neue Situationen und damit viel Abwechslung sorgt. Vom gemütlichen Filmabend zu Beginn über Casting, Dreharbeiten und Kira im Fadenkreuz kommen zahlreiche unterschiedliche Stimmungen auf. Schön, dass die Charaktere dabei wieder so authentisch agieren und glaubhaft und bodenständig wirken, gerade die drei Hauptfiguren geben dabei auch gute Identifikationsfiguren ab. Im Gegensatz zu so manchen Erwachsenen, die dafür sorgen, dass auch jüngere Zuhörende erkennen, dass hinter all dem schönen Schein auch sehr ernste Situationen stecken können. Am Ende gibt es dann einige überzeugende Überraschungen mit einem weiteren Thema, welches modern wirkt, den Zeitgeist trifft und in diesem Hörspiel bestens aufgehoben ist. Eine lebendige Folge, die ihre moralischen Vorstellungen nicht mit dem Holzhammer präsentiert, sondern wie nebenbei einfließen lässt.
Lina Rabea Mohr ist in der Rolle der Nele wieder sehr gut aufgehoben. Mit ihrer aufgeregten Art wirkt sehr niedlich, doch auch ihre Loyalität und ihre Empathie bringt sie gut zur Geltung. Ilona Otto bringt die zwiespältige Figur der Mareike Steltzer ebenfalls auf den Punkt. Wenn sie einen zickigen Moment hat, wirkt das ebenso authentisch wie ihre zugänglicheren Szenen, was immer sehr glaubwürdig wirkt. Sebastian Schulz tritt als Regisseur Andreas Rose gestresst und überheblich, aber auch begeisterungsfähig auf, was für einige dynamische Momente sorgt. Auch Dirk Petrick, Heike Schroetter und Derya Flechtner.
Die akustische Umsetzung der Episode passt sehr gut zu der vorherrschenden Stimmung und wirkt ebenso modern und ungezwungen. Ich mag die Musik, die dabei ab und an eingespielt wird und für eine jugendliche Atmosphäre sorgt. Die Geräuschkulisse ist gut auf die Dialoge abgestimmt, die verschiedenen Momente wirken dadurch authentisch und greifbar.
Während Kira auf dem Titelbild recht skeptisch und nachdenklich dreinschaut, ist Lars samt Regieklappe mit verschmitztem Ausdruck zu sehen. Die Zeichnungen wirken hübsch und werden durch den modern gestalteten Hintergrund ergänzt – dieses Mal in Grau. Im Inneren gibt es die bekannten weiteren Zeichnungen, mit dem einige Figuren noch einmal vorgestellt werden.
Fazit: „Im falschen Film“ ist erneut eine sehr starke Episode der Serie. Nicht nur die Kritik an modernen Medien, sondern auch andere Themen, die Jugendliche beschäftigt, sind dabei nahbar und gut verständlich eingebaut. Die Geschichte ist abwechslungsreich, kurzweilig und sehr lebendig erzählt, wobei insbesondere die Figuren wieder sehr gut zur Geltung kommen. Sehr hörenswert!
VÖ: 19. August 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224073
Kira Kolumna – 6. Sommer in Südberg
Die Sommerferien an, Kira genießt ihr Eis im Südberger Café und schmiedet mit ihren Freunden Pläne. Als erstes wollen sie einen Handwerkermarkt besuchen und treffen dort auf Yuna und Fritzi, die gemeinsam auf einem Hausboot leben und selbsthergestellte Taschen verkaufen. Kira und Nele sind begeistert von dem ungewöhnlichen Lebenskonzept, sodass die junge Reporterin unbedingt einen Bericht für ihren Blog über die beiden schreiben will…
In erfreulicher Regelmäßigkeit werden aktuell von der noch recht jungen Hörspielserien „Kira Kolumna“ neue Episoden veröffentlicht, die Jugendserie ist bereits wenige Monate nach dem Start bei der sechsten Episode angekommen. Und auch in „Sommer in Südberg“ geht es wieder frisch, jugendlich und kurzweilig zu. Wieder sind nicht die großen, weltbewegenden Ereignisse thematisiert, sondern eher kleinere Alltagssituationen, die dafür sehr lebendig und kurzweilig erzählt werden. Dabei ist der Start der Sommerferien ein erster Aufhänger, doch im Zentrum der Handlung steht das Zusammentreffen mit Yuna und Fritzi mit ihrem ungewöhnlichen Lebensentwurf, der das Leben der Hauptfigur ziemlich durcheinanderbringt. Es gibt viele leichte und angenehme Momente, kreative Ideen und eine wachsende Freundschaft, aber auch Szenen mit ganz anderer Stimmung: Streitigkeiten, Misstrauen und unschöne Verdachtsmomente. Das ist gut zusammengestellt und präsentiert eine lebendige und dynamische Stimmung. Schön ist auch, dass die Figuren Fehler machen, nicht weiterwissen und lernen, daran zu wachsen. Schön, dass dabei moralische Komponenten vorkommen und als Kompass für die Zielgruppe genutzt werden können, diese aber eben nicht mit dem Holzhammer präsentiert werden. Das gefällt mir wieder sehr gut und ist zudem gelungen aufgelöst.
Gabriele Pietermann lässt die Figur der Yuna sehr selbstsicher und lebensfreudig klingen, wobei sie viel Energie einbringt und sowohl eine positive Stimmung verbreitet als auch in den späteren, problematischeren Momenten sehr überzeugend klingt. Gut ergänzt wird sie von Maximiliane Häckle als Fritzi, ihre markante Stimme und ihre flüssige Betonung sorgen für viele positive und lebendige Momente. Lina Rabea Mohr hat mir als Nele auch hier wieder sehr gut gefallen, sie bringt die gefühlsbetonte Jugendliche vielseitig und glaubhaft herüber, sodass besonders ihr Zwiespalt gegen Ende der Episode gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Anna Carlsson, Vera Teltz und Marco Esser.
Nach dem Titelsong von Peter Plate und Ulf Leo Sommer geht es während der Geschichte ohne musikalische Begleitung zu, als Szenentrennung dienen eher die Erzähltexte von Kira. Die Geräuschkulisse ist hingegen lebendig und vielseitig, sodass verschiedene Stimmungen erzeugt werden und die Schauplätze gut zur Geltung kommen – vom trubeligen Markt bis hin zum ruhigen Hausboot.
Für diese Episode wurde die Verpackung noch einmal angepasst, statt der kleinen Pappbox gibt es hier ein klassisches Digipack. Auf dem Titelbild sind auf tiefblauem Untergrund mit einigen modern wirkenden Motiven Nele und Kira zu sehen, die nicht nur sommerlichen Flair verbreiten, sondern auch eine spezielle Tasche aus dem Hörspiel bei sich haben. Ein kleines Booklet mit der Kurzvorstellung der wichtigsten Charaktere liegt aber auch hier bei.
Fazit: Die Sommerferien von Kira werden gewohnt unaufgeregt und stimmig erzählt, wobei die wachsende Freundschaft mit Yuna und Fritzi gelungen thematisiert wird. Schön, dass diese aus verschiedenen Perspektiven betrachtet wird, ein Blick hinter den schönen Schein geworfen wird und Konfliktsituationen gelungen gelöst werden.
VÖ: 20. Mai 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224066
Kira Kolumna – 5. Klima-Krach
Verwundert steht Kira Kolumna vor einem neu aufgestellten Bauzaun in Südberg – und das in einem der letzten richtig grünen Flächen mitten in der Stadt. Die Nachfrage bei einem befreundeten Redakteur der Lokalzeitung ergibt, dass dort Bürogebäude und ein Shoppingcenter gebaut werden soll. Kira und ihre Freunde sind schockiert und wollen im Internet einen Protest organisieren. Und auch in ihrer Schulklasse wird der Protest für Umweltschutz thematisiert…
„Kira Kolumna“, die neue Kinder- und Jugendreihe von Kiddinx, ist ziemlich am Puls der Zeit und hat in den ersten vier Episoden bereits einige Male Themen aufgegriffen, die aktuell viele Menschen beschäftigen. Nummer fünf der Reihe „Klima-Krach“ handelt ebenfalls von einem aktuell heißen Eisen: Klima-Aktivismus der Jugend. Hier an einem ganz praktischen Beispiel, bei dem die Natur eines bislang fast unberührten Uferstreifens zerstört werden soll. Mir gefällt das Engagement, das Kira und ihre Freunde dabei an den Tag legen, dass auf wichtige Themen aufmerksam gemacht wird, dass Figuren sich hier ändern und durchaus differenziert betrachtet werden. Es gibt hier nicht nur Gut und Böse, sondern auch Figuren, die aus falschen Motiven richtig handeln und solche, die mit Kompromissen verärgern. Das vermittelt Verständnis und ist für ein Kinderhörspiel erstaunlich vielschichtig, ohne zu überfordern. Und mir gefällt, dass Klimaschutz von verschiedenen Richtungen angegangen wird und auch Kira sich überzeugen lässt, dass es nicht nur den einen richtigen Weg gibt. Eine ganze Menge Idealismus schwingt dabei mit, der durchaus begeisternd wirkt, aber eben nicht als das einzig Wahre idealisiert wird. Schön auch, dass die Handlung dabei so unterhaltsam und flott erzählt wird und auch viel Zwischenmenschliches seinen Platz gefunden hat. Zugegeben: Die Auflösung des Ganzen mit einer doch recht plötzlichen Wandlung wirkt etwas aufgesetzt. Das macht mir persönlich aber überhaupt nichts, da die restliche Episode wieder äußerst stark geraten ist.
Yvonne Greitzke ist als Kira Kolumna auch hier wieder sehr überzeugend, sie klingt auch hier äußerst sympathisch, engagiert und nahbar – schön, dass sie auch die unsicheren Momente der engagierten Bloggerin gekonnt einbringt. Die wundervolle Anke Reitzenstein ist in dieser Episode als Stadträtin Frau Seiffert-Klotz zu hören, lässt ihre so freundliche und helle Stimme ziemlich schmeichlerisch klingen und bekommt den Zwischenton von aufgeschlossen und durchtrieben sehr gekonnt hin. Dennis Schmidt-Foß ist als Andreas Kern ebenfalls sehr gut besetzt, ich mag die Ausstrahlung, die er seiner Figur verleiht und die sehr gut in die Szenerie der Episode passt. Weitere Sprecher sind Anna Carlsson, Margot Rothweiler und Marco Eßer.
Die überzeugenden Sprecher sind eingebettet in eine gelungene Geräuschkulisse, die authentisch und nahbar wirkt. Dabei gibt es natürlich auch ruhige Momente, viele Szenen sind aber mit einer lebendigen Wirkung ausgestattet. Das gilt insbesondere für die Szenen auf den Demonstrationen, die mit Stimmgewirr und vielen Klängen unterlegt sind. Sehr schön, wie hier dennoch nicht überzogen wird und die Dialoge immer im Vordergrund stehen.
Auch bei der Verpackung wird das Thema Klima-Schutz und Nachhaltigkeit aufgegriffen – wie bereits auch schon bei den vorigen Folgen ist nur eine sehr dünne Plastikfolie im Einsatz, während die CD in einer hübsch gestalteten Pappbox sicher untergebracht ist. Kira ist in kämpferischer Pose samt Mikrofon und einigen stilisierten Icons zum Natur-Thema zu sehen, was auch in der restlichen Gestaltung durchgezogen wird.
Fazit: „Klima-Krach“ greift viele wichtige Themen auf, lässt aber auch mehrere Betrachtungsweisen zu. Es wird nicht kompromisslos erzählt, sondern weckt Verständnis für Menschen und deren Handlungsweisen. Und es ist ein sehr unterhaltsames Hörspiel mit zugänglichen Charakteren und einer positiven Grundstimmung. Toll, dass die Serie sich so positiv weiterentwickelt!
VÖ: 8. April 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224059
Kira Kolumna – 4. On-Off Liebeschaos
Schon ein Jahr ist es her, dass Kira mit ihrem Vater aus Madrid nach Südberg gezogen ist – und ebenso lange hat sie auch Rafa nicht mehr gesehen. Dass er ihr momentan nicht aus dem Kopf geht, merken ihre Freunde sofort. Und so lädt sie ihn ein, sie in Deutschland zu besuchen, und tatsächlich sagt er spontan zu. Doch kurz vor seiner Ankunft gibt es Ärger mit Lauras Laden: Ein Sprayer hat ihre Hauswand beschmiert…
Die Serie um die aufgeweckte Bloggerin „Kira Kolumna“ startet mit ihrer Ankunft in dem eher verschlafenen, aber charmanten Südberg, doch in der vierten Episode gibt es zunächst einen kleinen Rückblick auf Kiras Zeit in Madrid. Dort war sie mit dem spanischen Raphael – genannt Rafa – sehr vertraut und ziemlich verliebt, ihr Wiedersehen wird in „On-Off Liebeschaos“ thematisiert. Dazu gibt es erst einmal längere Szenen zum Einstieg, und auch danach ist der Erzählstil – wie bereits in den vorigen Episoden – eher entspannt und ausführlich. Langweilig wird es dabei nicht, weil die Charaktere eine so angenehme Ausstrahlung haben und die Ereignisse charmant erzählt werden. Eingebunden ist dabei mit dem Sprayen von Graffitis und dem damit verbundenen Ärger ein weiteres Thema, welches als Motor der Handlung dient. Schön, dass es dabei nur wenig moralapostelisch zugeht, aber dennoch eine klare Meinung vertreten wird. Der Verlauf ist insgesamt sehr kurzweilig und authentisch geraten, ohne dass es große Aufregung geben würde oder Spannungsmomente eingebaut wurden. Die romantische Seite von Kira und ihr inniges Verhältnis zu Rafa sorgen dabei für eine sehr gelungene Note.
Nicolas Artajo ist als Gastsprecher als Raphael Perez zu hören und baut einen nicht überzogenen, sehr glaubwürdigen spanischen Akzent mit ein. Zudem lässt er seine Stimme lebendig und sympathisch klingen, sodass man Kiras Verliebtheit durchaus nachvollziehen kann. Maximiliane Häcke hat als Finn ebenfalls eine kleine, aber ausdrucksstarke Nebenrolle, die sie treffend umsetzt und die leicht naive Art des Jungen trifft. Und Yvonne Greitzke ist als Kira Kolumna sowieso wieder sehr überzeugend und aufgeweckt, ich mag ihre sympathische und aufgeschlossene Sprechweise der Rolle sehr gern. Weitere Sprecher sind Daniel Bublies, Hannes Maurer und Anna Carlsson.
Auch die akustische Umsetzung setzt nicht auf große, aufgezogene Momente, sondern passt sich dem ruhigen und unterhaltsamen Verlauf der Handlung gekonnt an. Dazu wurden insbesondere für die verschiedenen Handlungsorte passende Hintergrundlänge gefunden, sodass alles authentisch und nahbar wirkt. Musik ist ebenfalls im Einsatz, hält sich aber dezent und stimmungsvoll im Hintergrund.
Raphael zerzaust Kira in einer innigen Umarmung das Haar, beide wirken sehr vertraut und glücklich. Gepaart mit dem pastelligen Hintergrund in Orange, Smileys und einer stilisierten Weltkugel entsteht so ein hübsches Titelbild. Wie immer ist der Plastikanteil der Verpackung deutlich reduziert, lediglich eine dünne Schrumpffolie ist zum Schutz der stabilen und hübschen Pappverpackung eingesetzt worden.
Fazit: Das „On-Off Liebeschaos“ zwischen Rafa und Kira wird einfühlsam, aber nicht überzogen dramatisch geschildert, ebenso wie die Sprayer-Thematik gekonnt eingebunden ist und der Episode eine weitere Ebene verleiht. Das ist ruhig, aber durchgängig sehr unterhaltsam erzählt, ist herrlich normal und punktet mit charmanten Charakteren, die auch hier wieder gut zur Geltung kommen.
VÖ: 25. Februar 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224042
Kira Kolumna – 3. Verpeilte Weihnachten
Kurz vor Weihnachten ist Kiras Vater noch geschäftlich in London unterwegs, den gemeinsamen Brunch berietet die junge Kolumnistin aber schon einmal vor. Doch ein verpasster Flug macht ihre Pläne und eine gemeinsame Feier zunichte. Ablenkung erhält Kira jedoch durch ihre beste Freundin Nele, die einen neuen heimlichen Verehrer hat – aber keine Ahnung, wer er sein könnte. Und so versucht Kira, ihn ausfindig zu machen…
Weihnachtsfolgen von Hörspielserien stehen schon seit langem hoch im Kurs, bei der neuen Kiddinx-Serie „Kira Kolumna“ ist dies aber besonders früh eingebaut: Bereits die dritte Episode trägt den Namen „Verpeilte Weihnachten“. Und so wird nicht nur eine weihnachtliche Geschichte erzählt, in der es um stressige Vorbereitungen geht, um Pläne, die dann doch nicht funktionieren, um den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt oder der Suche nach passenden Geschenken. Es geht auch um einen kleinen „Fall“, in dem Kira ihre Spürnase einsetzen muss, was der Handlung einen roten Faden gibt. Die romantische Note, die darin verarbeitet wurde, passt sehr gut zu der Serie und fügt sich organisch ein. Besonders gelungen ist aber, dass man sich von Klischees gelöst hat, wie weihnachtliche Hörspiele klingen oder ablaufen sollten, sondern einen glaubhaften Ausschnitt aus dem Leben einer aufgeweckten Jugendlichen gezeigt wird. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die eine besonders schöne Ausstrahlung haben: Statt mit den Freunden mit der netten alten Dame von nebenan auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, sich trotz kleiner Widrigkeiten die Stimmung nicht verderben lassen, füreinander da zu sein und zuzuhören. Das gefällt mir wieder richtig gut, wirkt frisch und lebendig und unterstreicht weiter, welchen Weg die Serie einschlägt – und dieser macht List auf weitere Folgen.
Lina Rabea Mohr ist wieder in der Rolle der Nele zu hören, ihre authentische und spontan wirkende Sprechweise sorgen für einen gelungenen Eindruck des Teenagers, sie bringt die Gefühle in allen Situationen gut herüber. Auch Ozan Ünal macht als Serkan einen sehr überzeugenden Eindruck, er klingt sehr sympathisch, offen und glaubwürdig, sodass er sehr gut in die Atmosphäre der Serie passt. Yvonne Greitzke hat mir in der Hauptrolle der Kira Kolumna auch wieder äußerst gut gefallen, die witzige und einfühlsame Art und ihre angenehme Energie sorgen während der Dialoge, aber auch während ihrer Erzähltexte für eine gute Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Anna Carlsson, Margot Rothweiler und Dirk Bublies.
Da es sich um eine Weihnachtsfolge handelt, darf ab und an auch ein wenig festliche Musik nicht fehlen, die im Hintergrund eingespielt wird und dennoch einen modernen Klang hat. Das zieht sich auch durch die restliche Handlung, ab und an wird Musik eingesetzt, vor allem werden aber viele passende Geräusche eingebunden, die das Geschehen lebendig wirken lassen.
Kira ist mit äußerst fröhlichem Gesichtsausdruck und Nikolausmütze auf ihrem wilden Haar zu sehen, ein Stapel hübsch verpackter Geschenke in der Hand – das Motiv auf dem Titelbild ist schlicht, aber sehr passend. Wieder ist die Verpackung nachhaltig und fast plastikfrei, nur eine dünne Schrumpffolie ist um die Pappbox gewickelt. Auch ein kleines Booklet liegt wieder bei, in dem Kira und ein paar ihrer Freunde vorgestellt werden.
Fazit: „Verpeilte Weihnachten“ verbreitet zwar auch weihnachtlichen Charme, macht dies aber auf moderne und authentische Weise, ohne viel Kitsch oder aufgesetzte Stimmung. Zudem sind die vielen kleinen Handlungen, die sich gekonnt miteinander verbinden, vor allem aber die Suche nach Neles Verehrer sehr lebhaft geraten und bieten einen unterhaltsamen Verlauf. Sehr hörenswert!
VÖ: 19. November 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224035
Kira Kolumna – 2. Plötzlich beliebt
Der erste Schultag startet in Südberg startet für Kira Kolumna turbulent: Nicht nur, dass sie verschläft und deswegen zu spät kommt, auf dem Weg stößt sie auch noch mit der gleichaltrigen Nele zusammen. Immerhin gehen die beiden in die gleiche Klasse und verstehen sich auf Anhieb gut – und das Thema der Projektwoche liegt Kira auch: Social Media. Und wer könnte da besser mitmachen als die erfolgreiche Jungbloggerin…?
Von der neuen Jugend-Hörspielserie „Kira Kolumna“ sind gleich Start zwei Episoden erschienen – eine dritte ist bereits angekündigt. Aber nachdem die erste Episode die ersten Figuren vorgestellt und einen kleinen Krimi erzählt hat, geht es in „Plötzlich beliebt“ mit weiteren Charaktervorstellungen weiter. Kira kommt in eine neue Klasse und muss sich nicht nur mit der zickigen Saskia auseinandersetzen, sondern lernt auch eine sehr gute Freundin kennen. Schön ist, dass die Beziehung zu Nele sehr authentisch wirkt – und auch gleich der erste Streit der Freundinnen beschrieben wird. Ein spannender Höhepunkt ist dabei auch eingebaut und sorgt für eine gelungene Schlusssequenz, aber eigentlich ist die Handlung des Hörspiels nicht sonderlich stark ausgebaut. Dennoch ist die Geschichte durchgängig unterhaltsam und kurzweilig, die Vorgänge in der Klasse und der unterschiedliche Umgang mit dem Thema Social Media bergen zudem einige wichtige Werte und stellen Fragen, ob Klicks tatsächlich so wichtig sind wie echte Freundschaften. Und: Es wird immer wieder hinter die Kulissen der Figuren geblickt, was ich als sehr gelungen empfunden habe. „Kira Kolumna“ konnte mich auch mit dieser Folge vollkommen überzeugen, die jugendlich-frische Ausstrahlung mit passenden Themen ist mit einer unterhaltsamen Geschichte verbunden.
Lina Rabea Mohr ist in der Rolle der Nele zu hören, die ebenso eine lebenslustige und leicht aufgekratzte Art hat wie Kira, aber auch sehr eigenständige Facetten zeigt. Besonders die oft eingeschüchterte Art des unsicheren Mädchens kommt gut zur Geltung. Margot Rothweiler hat wieder einen grundsympathischen Auftritt als Frau Machniowsky mit ihrer leicht aufdringlichen, aber auch sehr charmanten Art, was sie in ihrer Sprechweise gekonnt ausdrückt. Alice Bauer ist als zickige Saskia ebenfalls sehr gut besetzt, ihre spitze Zunge und das arrogante Auftreten passen sehr gut zu der Figur. Weitere Sprecher sind Anna Carlsson, Victoria Stumr und Yvonne Greitzke.
Die Dialoge der Charaktere stehen hier vollkommen im Vordergrund, im Hintergrund sind aber einige leise, passende Kulissen zu hören, ein bisschen Musik im Schönheitssalon, das Stimmgewirr im Klassenzimmer oder Vogelgezwitscher im Freien – dezent, aber gut ausgewählt. Der Titelsong wirkt modern und melodisch, ist mit über zweieinhalb Minuten Laufzeit aber etwas zu lang geraten – lieber hätte ich diesen am Ende in voller Länge gehört und am Anfang nur einen Ausschnitt.
Dass die „Jugend von heute“, die schließlich Zielgruppe dieser Produktion ist, deutlich umweltbewusster ist, schlägt sich lobenswerterweise auch in der Verpackung der CD nieder: Die Hülle ist komplett aus Pappe gefertigt und dabei sehr hübsch gestaltet – Nele und Kira sind beim Schießen eines Selfies auf dem Cover zu sehen, hübsch mit einigen grafischen Elementen verziert. Im Inneren gibt es ein kleines Booklet mit der Vorstellung einiger Charaktere, welches man schon aus der vorigen Episode kennt.
Fazit: Der kritische Umgang mit Sozialen Medien im Internet, Beliebtheit in der Schule, Freundschaften und ihr Wert – in einer unterhaltsamen Geschichte mit liebenswerten Figuren sind wichtige Werte versteckt, Spaß und Unterhaltung stehen in „Plötzlich beliebt“ aber im Vordergrund, sodass auch die zweite Folge von „Kira Kolumna“ sehr gelungen ist.
VÖ: 15. Oktober 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224028
Kira Kolumna – 1. Umzugsalarm
Kira Kolumna ist etwas stinkig auf ihren Vater, da sie – mal wieder – kurzfristig umgezogen sind. Statt des quirligen Madrids leben die beiden von nun an im verschlafenen Südberg. Doch schon beim Einzug muss ihr Vater, ein Mathematikprofessor, einen Termin auf der Arbeit wahrnehmen, sodass Kira erst einmal auf eigene Faust die Gegend erkundet. Schön, dass sie dabei nicht nur Laura kennenlernt, die nette Ladenbesitzerin von unten, sondern auch von einer merkwürdigen Diebstahlserie erfährt…
Kiddinx ist ja insbesondere für seine Kinderhörspiele bekannt – vor allem für diejenigen, in denen die rasende Reporterin Karla Kolumna eine Rolle spielt. Von diesem Erfolg erhofft man sich einen Synergieeffekt für die neue Serie „Kira Kolumna“, die zu Beginn der ersten Episode aber nur kurz auf die entfernte Verwandtschaft eingeht und ansonsten vollkommen eigenständig ist. Und Kiddinx geht hier noch eine Neuerung ein und richtet sich inhaltlich eher an Teenager, indem er die quirlige Hauptfigur als Bloggerin darstellt und ihr eine sehr moderne Art verleiht. Und auch wenn es Kira im Grunde sehr gut geht und sie sich den Mut durch den Umzug nicht nehmen lässt, werden auch Probleme mit ihrem Vater, der Tod der Mutter und Kabbeleien unter Jugendlichen angesprochen. Das gefällt mir sehr gut und bietet eine lockere, sehr angenehme Grundstimmung. Mir gefällt die klare, aber nicht stereotype Darstellung der Charaktere, die trotz ihrer Unterschiede sehr gut zusammenpassen. Und dann ist auch noch ein kleiner Krimi um eine Diebesserie eingebaut, der zwar nicht gerade zum Miträtseln anregt – die Täter sind einfach an dem ungehobelten Verhalten zu erkennen – aber doch ein wenig Spannung und einige brenzlige Situationen einbaut. „Umzugsalarm“ macht deswegen viel Spaß, ist locker und kurzweilig erzählt und geht auf den modernen Umgang mit Medien und die heutige Lebensrealität von Jugendlichen ein – sehr überzeugend!
Yvonne Greitzke ist in der Titelrolle der Kira Kolumna zu hören und bringt den lebenslustigen Teenager mit einer sehr zugänglichen und sympathischen Stimme gut zur Geltung, wobei sie die kesse Art und ihr Selbstbewusstsein sehr lebendig herüberbringt. Dirk Bublies spricht ihren Vater mit wunderbarem Humor und kombiniert gelungen die etwas steife Art des Mathematikprofessors mit charmanter Zerstreutheit und einer herzlichen Art kombiniert, was eine sehr liebenswerte Figur schafft. Als Lars Sommer, den Kira in dieser Folge kennenlernt, ist Marco Esser zu hören, der eine sehr sympathische Art an sich hat, auch wenn er anfangs noch etwas grantig und wortkarg ist. Weitere Sprecher sind Anna Carlsson, Margot Rothweiler und Rene Dawn-Claude.
Der Titelsong stammt aus der Feder von Peter Plate und Ulf-Leo Sommer, ist ganz auf die Hauptfigur zugeschnitten und hat eine angenehme Melodie, ist mit zweidreiviertel Minuten aber für meinen Geschmack deutlich zu lang geraten. Ansonsten wird weniger auf Musik gesetzt, dafür sind umso mehr Geräusche eingebaut. Das passt gut zusammen und ist abwechslungsreich auf die verschiedenen Szenerien zugeschnitten.
Kiddinx hat sich für diese Serie eine neue Art der Verpackung ausgedacht, die auf Plastik fast vollständig verzichtet, nur eine dünne Schutzfolie ist um die Pappbox gewickelt. Die CD wird von einer Papierlasche vor Bewegungen und damit Kratzer geschützt, während in dem kleinen Booklet einige Charaktere mit einer passenden Zeichnung vorgestellt werden. Dieser gelungene Stil wird auch auf dem hübsch gestalteten Cover angewendet, der sich auf Kira nebst einigen Umzugskartons konzentriert und in ansprechenden Farben und modernen Formen gehalten ist.
Fazit: Eine sympathische und flippige Hauptfigur, charmante und sehr überzeugend dargestellte Nebenfiguren, eine gut dazu passende Szenerie und ein lockerer Erzählstil mit überzeugend eingebautem Humor – der Start von „Kira Kolumna“ ist sehr überzeugend geraten. Schön, dass die Zielgruppe der Jugendlichen dabei ernst genommen wird und auch bei der Verpackung auf die Idee des gestiegenen Umweltbewusstseins eingegangen wird.
VÖ: 15. Oktober 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504224011