Dracula und der Zirkel der Sieben – 10. Nest des Unheils

Dracula und der Zirkel der Sieben – 9. Schlangenbrut

Dracula und der Zirkel der Sieben – 8. Der Atem des Todes

Dracula und der Zirkel der Sieben – 7. Die Schädelmühle

Dracula und der Zirkel der Sieben – 6. Unter Bestien

Dracula und der Zirkel der Sieben – 5. Im Zeichen des Blutes

Dracula und der Zirkel der Sieben: Box 2 – Folgen 5-8

Dracula und der Zirkel der Sieben: Box 1 - Folgen 1-4

Dracula und der Zirkel der Sieben – 4. Hinter den Schatten

Dracula und der Zirkel der Sieben – 3. Todesangst

Dracula und der Zirkel der Sieben – 2. Blutsfeinde

Dracula und der Zirkel der Sieben – 1. Erbe des Bösen


Dracula und der Zirkel der Sieben – 10. Nest des Unheils



Dracula ist bei der Suche nach den Geheimnissen um den Mantel des legendären Zauberers Merlin in New Orleans gelandet. Doch schnell bemerkt er, dass in der Stadt nicht alles mit rechten Dingen zugeht, überall tauchen Schlangen auf und greifen Menschen an. Und auch seine Gegenspieler, Bram Stoker, Jonathan Harker und Abraham van Helsing sind in New Orleans und dem Vampir auf der Spur…

Mit der zehnten Episode von „Dracula und der Zirkel der Sieben“ wird der Handlungsstrang um den Umhang von Merlin weiter fortgesetzt, wobei direkt an die vorigen Ereignisse angeknüpft wird. Das führt zu einem sehr spannenden und temporeichen Intro, wobei ein paar kurze Worte zur Erinnerung an die früheren Episoden nicht fehlen darf. So habe ich dennoch schnell wieder in die durchaus komplexe Szenerie hineingefunden. Der weitere Verlauf ist wieder geprägt von vielen Wechseln zwischen verschiedenen Szenerien, die Vielzahl an Figuren und ihre Zusammenhänge können schon fast etwas erschlagen wirken. Doch dem wird gelungen entgegengewirkt, indem die Szenen recht lang geraten sind, sodass man ihnen gut folgen kann. Allerdings hat „Nest des Unheils“ nicht ganz die Sogwirkung wie andere Episoden der Reihe entfalten können, dazu haben mir persönlich einige dramatische Höhepunkte gefehlt. Die Idee mit den Schlangenangriffen bringt allerdings eine neue, gelungene Facette mit ein, und auch ansonsten entsteht ein flüssiger und unterhaltsamer Erzählverlauf. Ein wenig merkt man aber, dass die Handlung noch gezogen wird, um die Spannung des episodenübergreifenden Handlungsbogens aufrecht zu erhalten.

Peter Lontzek ist in der Rolle des Bastien Lavache zu hören und gestaltet seine Rolle eindringlich und präsent. Besonders in den druckvolleren Momenten überzeugt er mit überzeugenden Reaktionen. Douglas Welbat spricht auch hier wieder die Rolle des Abraham van Helsing, den er ernst und entschlossen klingen lässt. Er bringt dabei eine eindringliche Ausstrahlung mit, die der Figur sehr gut steht. Als Philippa Cross ist Friedel Morgenstern zu hören, die ihre Stimme vielseitig und treffend einsetzt, sodass sie auf die unterschiedlichen Situationen glaubhaft reagiert und sehr gut in die Atmosphäre der Serie passt. Auch Erich Räuker, Kaspar Eichel und Tanja Fornaro sind zu hören.

Die Zuhörenden dürfen sich auch hier wieder auf eine dichte musikalische Begleitung der Handlung freuen, neben den Szenenübergängen sind auch viele Dialoge mit atmosphärischen Melodien unterlegt worden. Daneben sind auch viele Geräusche eingebaut, die die Stimmung noch präsenter wirken lassen und die Handlungen der Figuren oder die Schauplätze lebendiger gestalten.

Das Titelbild ist in düsteren bräunlich-roten Farbtönen gestaltet, wie es auch bei den vorigen Episoden der Fall war. Dabei ist das riesige, grausam verzerrte Gesicht der Titelfigur direkter Blickfang, während eine Straße von New Orleans mit zahlreichen Menschen darunter zu sehen ist. Ein stimmiges und passendes Titelbild, das aber nicht zu viel von der Handlung verrät.

Fazit: „Nest des Unheils“ startet temporeich und aufregend, kann diesen Eindruck aber nicht über die gesamte Laufzeit halten. Dafür gibt es zahlreiche komplexe und unterhaltsame Entwicklungen, die die Serienhandlung gekonnt weiterführen und einige neue Elemente mit einbringen. Schön, dass dabei wieder zahlreiche reizvolle Figuren eingebaut wurden.

VÖ: 15. September 2023
Label: Maritim
Bestellnummer:

 


Dracula und der Zirkel der Sieben – 9. Schlangenbrut



Gemeinsam mit Victor Frankenstein ist Dracula in den Besitz eines wertvollen Artefakts gekommen: Der Mantel des legendären Zauberers Merlin. In seinen Aufzeichnungen findet er immer wieder das Symbol einer riesigen Schlange, doch die Zusammenhänge sind ihm unklar. Und so reist Dracula nach New Orleans, wo der Schlangenexperte Theophile Bonnaire arbeitet. Von ihm erhofft er sich wichtige Erkenntnisse. Doch Bonnaire ist nicht der einzige, den Dracula dort antrifft…

Mit „Schlangenbrut“ startet eine neue Staffel, ein neuer Abschnitt in der „Dracula und der Zirkel der Sieben“-Hörspielserie – Neueinsteigende dürften dennoch kaum etwas verstehen, da die Episode auch hier noch zahlreiche Details, Begebenheiten und Charaktere aus der vorigen Serienhandlung aufgreift und die daraus entstandenen Geschichten weiter fortführt. Dabei kommt wieder ein buntes Potpourri an realen und erdachten Figuren der Weltgeschichte vor, wobei mir besonders die Anspielungen auf den Originalroman von Bram Stoker gefallen. Doch der Schwerpunkt dieser Episode liegt doch woanders, die Suche nach Dr. Theophile Bonnaire und auf einer übergeordneten Ebene die Entschlüsselung von Merlins Geheimnissen sind da nur der Beginn. Auf verschlungene Art und Weise entwickelt sich die Handlung dabei stetig weiter, nimmt reizvolle Abzweigungen, verharrt auch schon einmal etwas länger bei besonders interessanten Momenten und bietet viel Abwechslung. Auf mich wirkt das noch einmal komplexer als die vorigen beiden Staffeln, weil so viele verschiedene Elemente präsentiert werden – die Übersicht habe ich allerdings nicht verloren. Das fordert die Zuhörenden aber etwas, es lohnt sich aber, da schon gelungene Handlungsstränge ausgelegt werden.

Thorsten Michaelis ist in seiner Rolle als Dracula einmal mehr bestechend, seine ruhige, tiefe und immer etwas bedrohlich wirkende Stimme sorgt auch hier wieder für intensive Momente – insbesondere wenn er Macht oder Distanz herausstellen möchte. Gabrielle Pietermann setzt als Theodora Sachs ihren Klang ebenfalls wieder sehr gekonnt ein, um lebendige Stimmungen zu schaffen. Wie sie sich den verschiedenen Situationen anpasst, klingt erneut nach viel Spielfreude. Douglas Welbat ist als Professor van Dusen auch in diese Episode sehr überzeugend und legt eine dramatische Tiefe in seine Stimme, die seinen Szenen eine gelungene Ausstrahlung verleiht. Auch Robert Louis Griesbach, Friedel Morgenstern und Christian Rudolf sind zu hören.

Akustisch wird erneut eine dichte Stimmung präsentiert, die die verschiedenen Szenen gekonnt ins rechte Licht rückt. Zwar gibt es auch sanftere Momente, dennoch haftet der eingesetzten Musik immer ein Hauch den Unheimlichen, Unfassbaren an. Die Geräusche sind vielfältig und treffend eingesetzt schaffen verschiedene Kulissen für die Dialoge, werden aber nie zu sehr in den Fokus gerückt.

Die Kombination aus rot und schwarz, die für die Coverbilder der Serie gewählt wurde, passt hervorragend zum Motiv dieser Episode: Ein Haufen Schlangen windet sich auf- und umeinander, wobei nur die in sich verschlungenen Körper zu sehen sind – eine ebenso effektive wie passende Wahl für diese Geschichte.

Fazit: „Schlangenbrut“ erhöht bereits in der ersten Episode der neuen Staffel die Komplexität merklich. Dabei tauchen viele alte Bekannte aus und bauen kleine Handlungsstränge mit ein, es gibt aber auch gelungene neue Elemente – inklusive einiger Abzweigungen. Durch die recht langen Szenen kommen die verschiedenen Ideen aber gut zur Geltung, auch wenn natürlich dennoch Aufmerksamkeit von den Zuhörenden gefordert wird.

VÖ: 14. Juli 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 4260507187253


Dracula und der Zirkel der Sieben – 8. Der Atem des Todes



Schwer verletzt und halb bewusstlos wird Theodora Sachs von Fischern aus einem Fluss gezogen und in ein nahe gelegenes Gasthaus gebracht. Dracula kommt auf der Suche nach seiner Verbündeten ebenfalls dort an – allerdings zu spät. Theodora wurde bereits von einer anderen Kutsche mitgenommen. Die Jagd geht für Dracula also weiter, die Spur führt mal wieder zu Christopher Manderville – und dieser schmiedet weiter finstere Pläne…

Die Serien um den „Zirkel der Sieben“ war seit jeher geprägt von irrwitzigen, größenwahnsinnigen Plänen in einer Art Steampunk-Atmosphäre, denn für die Zeit der Industrialisierung wird ungewöhnliche Technik genutzt. Dieser Aspekt bekommt in der achten Episode des Dracula-Ablegers noch einmal eine andere Dimension, wird hier doch Generationen im Voraus gedacht und langwierige Pläne geschmiedet. Dabei kommen auch unheilvolle Experimente vor, die nicht nur für eine akute Bedrohung für einige Protagonisten sorgen, sondern auch für einen sehr intensiven Höhepunkt sorgen. Das ist sehr packend inszeniert und bringt zudem eine sehr unheimliche Stimmung mit ein. Der Weg dorthin ist ebenfalls unterhaltsam, konzentriert sich aber weniger auf den titelgebenden Blutsauger, sondern mehr auf seinen Kontrahenten Manderville und seine Verbündete Theodora Sachs. Auch die beiden können für Unterhaltungswert sorgen, Dracula selbst sorgt aber eben doch immer für die richtige Würze in der Serie. Deswegen hätte ich mir auch in dieser Geschichte mehr von ihm gewünscht, der Blick auf die anderen Protagonisten, die dichten Stimmungen und die spannende Handlung sind aber dennoch gut zusammengestellt und sorgen für eine hörenswerte Episode – zumal der Handlungsstrang der Staffel mit einem Knalleffekt abgeschlossen wird.

Wanja Gerick hat als Christopher Manderville wieder einige sehr gelungene Auftritte und präsentiert den Zuhörenden einen markanten, größenwahnsinnigen und selbstbewussten Gegenspieler, der hier aber auch andere Seiten von sich zeigen kann. Bodo Wolf bietet als Franz Grindel ebenfalls eine reizvolle Figur, der Wissenschaftler bekommt eine kühle Aura und eine kompromisslose Sprechweise, was der Stimmung der Episode merklich guttut. Auch Anke Reitzenstein hat mir als Maria Hofer gut gefallen, ihr heller Klang bildet einen reizvollen Kontrast zu der düsteren Atmosphäre, zumal sie sehr lebendig und gefühlsbetont spricht. Auch Sandra Schwittau, Ingo Abel und Wolfgang Bahro sind zu hören.

In dieser Episode sind die Geräusche an einigen Stellen merklich markanter als sonst, was die Szenen bei den Experimenten besonders intensiv wirken lässt. Neben diesen lauten Sounds gibt es aber natürlich auch wieder eine passende Geräuschkulisse und die bereits bekannte, mysteriöse Musikbegleitung während der Szenenübergänge und einiger besonders stimmungsvoller Dialoge.

Auch für diese Episode wurde wieder ein stimmungsvolles Titelbild geschaffen, das durch seine düstere Ausstrahlung und die unheimliche Farbgebung an die bisherige Covergalerie angepasst ist. Als Motiv wurde ein Schauplatz der Handlung gewählt, das verwinkelte und herrschaftliche Haus wirkt durch den abziehenden Rauch noch einmal mysteriöser.

Fazit: „Der Atem des Todes“ ist eine weitere sehr stimmungsvolle und mysteriöse Episode der Serie, die sich dieses Mal mehr auf andere Figuren und weniger auf Dracula präsentiert. Diese Lücke wird durch viele sehr markante Momente gefüllt, die durch schreckliche Experimente, düstere Intrigen und heftige Kämpfe geprägt sich – und durch unheimliche Stimmungen. Das wirkt sehr rund und schließt den Handlungsbogen überzeugend ab.

VÖ: 28. Oktober 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824648


Dracula und der Zirkel der Sieben – 7. Die Schädelmühle



Christopher Manderville, der Kopf der geheimnisvollen Charles-Darwin-Gesellschaft, glaubt Dracula besiegt und seinen Gegenspieler beseitigt zu haben. Und so spinnt er weiterhin Intrigen, die ihn nach Wien führen. Dort bekommt er unerwarteten Besuch der mysteriösen Liza Barton, die von Draculas Überleben weiß und ebenfalls noch eine Rechnung mit dem mächtigen Vampir offen hat. Und während dieser gemeinsam mit Theodora Sachs ebenfalls auf dem Weg nach Österreich ist, spinnen die beiden gemeinsam einen Plan…

In der zweiten Staffel von „Dracula und der Zirkel der Sieben“ steht der Kampf gegen einen weiteren Geheimbund im Fokus, der intrigante Christopher Manderville kämpft mit allen Mitteln gegen die Hauptfigur. Das spitzt sich in der siebten Episode noch weiter zu – auch wenn diese zunächst eher ruhig beginnt. Eine rätselhafte Begegnung in einem Hotel, das Aufeinandertreffen von Manderville und Liza Barton, die Reise von Dracula nach Wien: Allesamt sind dies eher langsam erzählte Dialoge, die aber viel Hintergrundinformationen bieten oder den Fortlauf der Serienhandlung voranbringen. Die Szenerie wechselt dann immer weiter zu einem heftigen Kampf zwischen den beiden Kontrahenten, mit actionreichen Situationen und einer bedrohlichen Stimmung. Die titelgebende Schädelmühle ist dabei ein ebenso faszinierender wie furchterregender Ort, die eine ganz besondere Atmosphäre in die Handlung einbringt. Mir gefällt, wie die drei Handlungsstränge schließlich zusammenlaufen und sich alles verdichtet. Und dann ist da auch noch ein ganz besonderer Charakter, der wieder auf eine bekannte Figur anspielt und den Serienkosmos um eine weitere sehr reizvolle Rolle erweitert – wenn man sich ein wenig in der Gruselliteratur auskennt, ist auch diese Figur ein Begriff. Man merkt deutlich, wie sich die Staffelhandlung weiter auf ihr Ende zubewegt, aber dennoch eine eigenständige und spannende Geschichte erzählt wird.

Die wunderbare Arianne Borbach ist als Liza Barton zu hören und passt mit ihrer düsteren Stimme wunderbar in die Szenerie der Episode. Sie spricht gewohnt professionell und lebendig, sodass eine sehr reizvolle Figur entsteht. Magdalena Höfner spricht die Rolle der Johanna mit sehr viel Energie und einem markanten Auftreten, wobei sie die verschiedenen Dynamiken ihrer Szenen gekonnt aufgreift und gestaltet. Lutz Mackensy hat als ihr Vater Baron von Eyssen ebenfalls einen gelungenen Auftritt und nutzt die natürliche Intensität seiner Stimme, um eine facettenreiche Figur zu erschaffen. Auch Tobias Lelle, Peter Kirchberger und Janis Zaurins sind zu hören.

Die eingesetzte Musik in dieser Episode setzt natürlich den dramatischen und pompösen Eindruck der Serie fort und ist gut an die verschiedenen Stimmungen angepasst, sowohl die Übergänge als auch besonders spannende Momente bekommen dadurch mehr Intensität. Die Geräuschkulisse ist ähnlich wohldosiert und lässt die mittelalterliche Szenerie auferstehen.

Majestätisch und bedrohlich reckt sich die Schädelmühle auch auf dem Titelbild in die Höhe. Der markante Schauplatz bekommt durch die Froschperspektive einen bedrohlichen Ausdruck, was durch den rötlich schimmernden Gewitterhimmel und den scheinbar obligatorischen Schwarm von Raben noch weiter unterstützt wird.

Fazit: „Die Schädelmühle“ startet eher langsam, doch die dargebotenen Dialoge enthalten zahlreiche reizvolle Informationen, die die Handlung der Staffel weiter ausgestaltet und interessante neue Charaktere einfügen. Später wird es dann wieder deutlich dramatischer, actiongeladener und prägnanter, sodass ein gelungener Mix entstanden ist.

VÖ: 21. Oktober 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824648


Dracula und der Zirkel der Sieben – 6. Unter Bestien



Christopher Manderville entpuppt sich als hartnäckiger Gegner für Dracula und nutzt die Macht seines eigenen Geheimbundes, um einige wertvolle Artefakte vom Zirkel der Sieben zu entwenden. Dass er dabei den Zorn des Vampirs auf sich zieht, scheint Teil seines Plans zu sein, da Christopher ihm eine Einladung zu einem ungewöhnlichen Ort schickt…

Eine Hörspielserie aus der Sicht eines Antagonisten mit finsteren Plänen zu erzählen, ist ein gelungener Perspektivwechsel und funktioniert im Serienuniversum um dem „Zirkel der Sieben“ unter anderem mit „Dracula“ sehr gut. In der fünften Episode wurde ein neuer Handlungsstrang eröffnet, der in „Unter Bestien“ gelungen fortgeführt wird. Das Setting um einen weiteren Geheimbund und dessen erfolgsbesessenen und größenwahnsinnigen Oberhaupt ist reizvoll und führt auch hier zu gelungenen Entwicklungen. Das Tempo ist dabei von Anfang an recht hoch angesetzt, die Dichte an Ereignissen sorgt für einen dynamischen Verlauf – auch weil die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Actionanteile sind sehr hoch, was die Verhältnisse immer wieder verändert und noch mehr Druck aufbaut. Doch so reizvoll dies alles ist: Gegen Ende wird das etwas viel und wirkt dann leicht verwirrend. Ich musste einige Tracks noch einmal hören, um wirklich mitzukommen und den Faden nicht zu verlieren. Doch insgesamt ist die Episode lebendig und druckvoll erzählt, sodass die Szenerie um Christopher Manderville gelungen ausgebaut wird.

Wie Torsten Michaelis die Rolle des Dracula gestaltet, ist auch hier wieder sehr beeindruckend geraten. Seine finstere Aura ist immer zu spüren, er verleiht dieser aber verschiedene Ebenen – mal laut, wütend und erschreckend, mal leise und hinterlistig. Seine knarzende Stimme passt hervorragend dazu. Sina Zadra übernimmt in dieser Episode die Rolle der Grace Hurley, die sich gut an die mysteriöse Stimmung der Episode anpasst und ihrer Stimme einen authentischen Klang verleiht. Gabriella Pietermann spricht die Agentin Theodora Sachs auch in diesem Ableger mit ausdrucksstarker Stimme und passenden Facetten, was in gelungenem Kontrast zu Draculas Gebaren steht. Weitere Sprecher sind Tetje Mierendorf, Dietmar Wunder und Katja Keßler.

Der Handlungsverlauf der Episode wird durch die akustische Gestaltung überzeugend unterstützt, indem einerseits passende Geräuschkulissen geschaffen werden. So wirken die Dialoge lebendiger, werden aber nicht durch zu viele Sounds übertüncht. Die Musik passt sich der vorherrschenden Stimmung an und ist mal mystisch und geheimnisvoll, besonders in den Actionszenen aber auch härter und prägnanter, sodass alles wie aus einem Guss wirkt

Ein düsteres, unterirdisches Gewölbe aus groben Backsteinen ist nicht nur ein wichtiger Handlungsort in der Episode, sondern ist auch für das Titelbild der Episode ausgewählt worden. Wie dieses mit verschiedenen Türen und Abzweigungen verwirrend aufgebaut wird und nur durch einige Fackeln rötlich erleuchtet wird, schafft eine passende Stimmung.

Fazit: „Unter Bestien“ setzt den Handlungsstrang der vorigen Episode gelungen fort und führt dabei einige neue Elemente ein. Die Handlung ist recht actionbetont und wirkt dadurch lebendig, weil stetig neue Voraussetzungen herrschen. Das wirkt gerade gegen Ende aber auch etwas verwirrend. Die Szenerie ist sehr dicht und düster, wobei Charaktere wie Spielorte sehr eingängig beschrieben sind.

VÖ: 2. September 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824648

Dracula und der Zirkel der Sieben – 5. Im Zeichen des Blutes



Lord Manderville, das Oberhaupt eines uralten Geheimbundes, überträgt die Leitung nach seinem Tod an seine Tochter Rebecca, was den Zorn seines Sohns Christopher entfacht. Rebecca sieht sich heftigen Attacken um die Führung ausgesetzt und entschließt sich zu einem riskanten Schachzug: Sie kontaktiert Dracula, der den Zirkel der Sieben leitet, und bittet um Aufnahme in den elitären Kreis…

Mit „Im Zeichen des Blutes“ zeigt die Mystery- und Horrorserie „Dracula und der Zirkel der Sieben“ noch weitere Aspekte, mit der sie aufgeladen werden kann. Die Idee, einen zweiten rivalisierenden Geheimbund einzubauen, sorgt gleich für eine gewisse Dynamik – insbesondere weil sich die Szenerie erst einmal auf Rebecca und Christopher konzentriert ist und Dracula erst später auftaucht. So lernt man neue Charaktere und ihre Lebensumstände kennen, die direkt mit viel Spannung aufgeladen werden. Reizvoll ist es auch, zunächst nicht zu wissen, wie der Bogen zum Zirkel der Sieben geschlagen werden wird. Die Episode wird aber auch mit einer weiteren Eigenschaft von Dracula aufgeladen, die für Unruhe, Chaos und jede Menge beängstigende Momente sorgt und den weiteren Verlauf der Serie sicherlich entscheidend beeinflussen wird. Das ist sehr kreativ geraten und rückt die Figur wieder näher an ihren vampirischen Hintergrund. Wie kreativ auch die Anordnung der anderen bekannten Charaktere aus dem Bram Stoker-Roman eingebracht ist und für neue Aspekte sorgt, hat mir ebenfalls sehr gefallen, sodass eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist.

Sarah Alles ist als Rebecca Manderville zu hören und findet einen sehr überzeugenden Weg, ihre starke und durchsetzungsfähige Seite mit der Unsicherheit der neuen Aufgabe zu kombinieren und besonders die Interaktion mit Dracula eindringlich zu gestalten. Ihr Bruder Christopher wird von Wanja Gerick gesprochen, der die unverhohlene Wut des jungen Mannes sehr intensiv einfließen lässt und seinen Szenen damit noch mehr Dramatik verleiht. Daniel Zillmann spricht natürlich auch in diesem Ableger die Rolle des Aleister Crowley, er verleiht der so sinistren Figur mit seiner hellen Stimme und der lebendigen Sprechweise eine sehr besondere Aura, die hier sehr gut zur Geltung kommt. Weitere Rollen werden von Volker Brandt, Udo Schenk und Sina Zadra gesprochen.

Die Akustik der Serie gefällt mir sehr gut, da einerseits die düstere und bedrohliche Szenerie betont wird, andererseits aber auch die pathetische Art der Figuren in der Musik Einfluss hält. Der orchestrale Soundtrack ist dabei sehr prägnant eingesetzt und verleiht nicht nur Szenenübergängen, sondern auch vielen Dialogen eine eindringliche Stimmung. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und ebenfalls gut an die vorherrschende Atmosphäre in ihrer Intensität angepasst.

Die Veröffentlichung der Serie erfolgt in erster Linie digital, in Boxen zu je vier Episoden sind diese aber auch auf CD erhältlich. Ein eigenständiges Titelbild haben jedoch alle Folgen erhalten, so auch diese. Das typische Farbschema der Serie mit tiefschwarzem Hintergrund und dem markanten Schriftzug wird durch das sehr rot geprägte Motiv gebrochen, welches durch den Kontrast umso besser zur Geltung kommt.

Fazit: „Im Zeichen des Blutes“ setzt zunächst bei einer ganz anderen Szenerie um einen konkurrierenden Geheimbund an, sodass zunächst nicht klar ist, wie die Geschichte zu Dracula umschwenken wird. Das ist lebendig und spannend umgesetzt, zumal später noch zahlreiche weitere Elemente einfließen, die die Dramatik unterstreichen und die Geschichte um Dracula, seine Kumpane und Gegenspieler hörenswert weiterentwickeln.

VÖ: 29. April 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824648


Dracula und der Zirkel der Sieben: Box 2 – Folgen 5-8



Lord Manderville, das Oberhaupt eines uralten Geheimbundes, überträgt die Leitung nach seinem Tod an seine Tochter Rebecca, was den Zorn seines Sohns Christopher entfacht. Rebecca sieht sich heftigen Attacken um die Führung ausgesetzt und entschließt sich zu einem riskanten Schachzug: Sie kontaktiert Dracula, der den Zirkel der Sieben leitet, und bittet um Aufnahme in den elitären Kreis…

Im Gegensatz zu den anderen Serien um den „Zirkel der Sieben“ und die „Sonderermittler der Krone“, von denen es mittlerweile zahlreiche gibt, erscheint die Reihe um „Dracula“ nicht einzeln auf CD, sondern ist neben digitalen Varianten in Boxen zu je vier Episoden zu haben. So enthält die zweite Box die Folgen fünf bis acht, wobei die Hintergründe natürlich schon abgesteckt sind. Das sorgt dafür, dass hier Platz für einige neue Elemente ist, was dann auch auf gelungene Weise ausgenutzt wird – was bereits im Auftakt der Box mit „Im Zeichen des Blutes“ aufgegriffen wird. Die Idee, einen zweiten rivalisierenden Geheimbund einzubauen, sorgt gleich für eine gewisse Dynamik – insbesondere weil sich die Szenerie erst einmal auf Rebecca und Christopher konzentriert ist und Dracula erst später auftaucht. Die Episode wird aber auch mit einer weiteren Eigenschaft von Dracula aufgeladen, die für Unruhe, Chaos und jede Menge beängstigende Momente sorgt. Und in diesem Stil sind auch die übrigen Episoden sehr abwechslungsreich gehalten, immer neue Impulse sorgen für unterschiedliche Stimmungen und Szenerien. Mir gefällt, wie die machtvolle Aura der Hauptfigur und die Verwicklungen im Zirkel der Sieben dabei immer aufgegriffen werden und unterschiedliche Wege finden, die Handlung zu beeinflussen. Dabei sind auch einige episodenübergreifende Entwicklungen eingebunden, die die Geschichten enger zusammenrücken lassen, diese aber auch eigenständige Schwerpunkte haben. Der Gesamteindruck der Box ist positiv, zumal man die Serie auch hören kann, wenn man die restlichen Ableger nicht kennt.

Wie Torsten Michaelis die Rolle des Dracula gestaltet, ist auch hier wieder sehr beeindruckend geraten. Seine finstere Aura ist immer zu spüren, er verleiht dieser aber verschiedene Ebenen – mal laut, wütend und erschreckend, mal leise und hinterlistig. Seine knarzende Stimme passt hervorragend dazu. Sarah Alles ist in der ersten Episode als Rebecca Manderville zu hören und findet einen sehr überzeugenden Weg, ihre starke und durchsetzungsfähige Seite mit der Unsicherheit der neuen Rolle zu kombinieren. Lutz Mackensy hat eine wiederkehrende Rolle als Baron von Eyssen, bei der er seinen markanten Klang gekonnt an die düstere Atmosphäre anpasst und eine sehr ausdrucksstarke Figur formt. Auch Martin Sabel, Till Hagen und Arianne Borbach sind zu hören.

Die Atmosphäre der Serie ist wohl die düsterste des gesamten Serienuniversums – und lässt auch hier nicht nach. Für die verschiedenen Stimmungen wurden mehrere akustische Begleitungen geschaffen. Mal gibt es atmosphärische Musikstücke im Hintergrund, die auch gerne mal ins Dramatische umschlagen, dann wieder eine dichte Geräuschkulisse oder leichte Halleffekte der Stimmen, sodass auch unterschiedliche Schauplätze zur Geltung kommen.

In der Box sind die notwendigsten Informationen versammelt, in dem beiliegenden Booklet wurde aber auch viel Raum für Werbung für andere Produkte verwendet. Die Sprecher wurden hingegen in dem Raum hinter einer CD untergebracht und sind dort etwas schwer zu lesen. Drei der einzelnen Titelbilder sind nur im Kleinformat auf der Rückseite abgedruckt und können ihre Wirkung nicht so sehr entfalten wie das Cover zu „Im Zeichen des Blutes“, welches auch diese Box ziert.

Fazit: Die vier weiteren Episoden von „Dracula und der Zirkel der Sieben“ sind trotz einer ähnlichen Ästhetik sehr abwechslungsreich geraten. Dafür wurden zahlreiche neue Ideen eingebracht, die für unterschiedliche Verläufe sorgen. Dafür sind auch markante Charaktere eingebunden, ebenso neue Rätsel und Fragen aufkommen. Vier starke Episoden, die der Legende um Dracula eine ganz andere Färbung verleihen.

VÖ: 28. Oktober 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824648


Dracula und der Zirkel der Sieben: Box 1 - Folgen 1-4



Viele Jahre nachdem Bram Stoker seine Geschichte aufgeschrieben (und frei interpretiert) hat, kehrt Dracula nach London zurück und will die Forschungsergebnisse des Dr. Ryan in seine Gewalt bringen, der sich mit der speziellen Beschaffenheit des Blutes beschäftigt. Dazu manipuliert er Jonathan Harker, den er immer noch leicht in seinen Bann ziehen kann und der sich gegen die dunkle Saat in ihm kaum noch wehren kann…

Das mittlerweile gar nicht mehr so kleine Serienuniversum um den „Zirkel der Sieben“ bedient sich gerne und reichhaltig an verschiedenen realen wie fiktiven Persönlichkeiten und führt diese in oft unerwarteter Weise zusammen. So ist der legendäre Vampir „Dracula“ schon länger als Bösewicht in anderen Serien Teil des Komplexes, mittlerweile wurde ihm aber auch eine eigenständige Serie verpasst. Nach einer zunächst nur digitalen Veröffentlichung ist nun auch eine CD-Version erschienen, die die ersten vier Episoden enthält – keine zufällig gewählte Anzahl, die diese Episoden gemeinsam einen zusammenhängenden Erzählstrang bieten. Dabei wird natürlich stark auf die titelgebende Figur gesetzt, dessen Hitergründe näher beleuchtet, aber insbesondere in den beiden letzten Folgen eine interessante Entwicklung seiner Persönlichkeit angeboten. Nach einem kurzen Einblick in seine Kindheit in der ersten Episode entwickelt sich eine ungewöhnliche, kreative Handlung, die mit mehreren Hauptfiguren und deren Sichtweisen dynamisch und abwechslungsreich ist. Der Hörer springt mit ihnen zwischen verschiedenen Szenerien hin und her, was dank den klaren Zusammenhängen dennoch einfach nachverfolgt werden kann. Sehr interessant ist es gelungen, wie der starke Bezug zum Werk Bram Stokers mit der Geschichte um den Zirkel der Sieben verknüpft ist, aber auch einige interessante wissenschaftliche Ansätze und übernatürliche, unheimliche Ereignisse werden vielseitig eingebaut. Das ist oft kreativ gelöst, mir gefällt beispielsweise sehr, dass keiner der Charaktere ein wirklicher Held ist und man mit den Bösewichten ebenso mitfiebert wie mit den vermeintlichen „guten“ Menschen. Interessante Perspektivwechsel, wendungsreiche Handlungen und eine sehr intensive Stimmung, die nicht immer allzu temporeich, aber immer sehr unterhaltsam geraten ist – eine hörenswerte Serie, auch unabhängig vom dem restlichen Serienuniversum um den „Zirkel der Sieben“.

In der Rolle des Draculas überzeugt Torsten Michaelis, der die bekannte Rolle klassisch interpretiert und dennoch einige neue Elemente hinzufügt. So ist die mystische Aura des Vampirs immer zu spüren, er hat leise und hypnotische Klangfarben ebenso gekonnt eingebaut wie laute und bedrohliche Momente. In der Rolle des Bram Stoker ist Hans-Georg Panczak zu hören, der seiner Figur eine markante Ausdrucksweise verleiht, aber auch sehr bodenständig wirkt und den vielen Mystery-Aspekten der Reihe einen gelungenen Contrapunkt entgegensetzt. Victoria Sturm ist als Mina Harker ebenfalls sehr überzeugend, ihre kraftvolle Stimme nimmt ganz unterschiedliche Färbungen an und punktet mit ihrer sehr präzisen und vielseitigen Betonung. Weitere Sprecher sind Martin Sabel, Douglas Welbat und Werner Wilkening.

Passend zu den unterschiedlichen Szenerien der Handlung wurde auch der akustische Hintergrund sehr variabel gestaltet. So ist das Intro düster, opulent und orchestral unterlegt, während später wissenschaftliche Kühle herrscht und nur wenige Geräusche unterlegt sind oder bei Minas Reise eine trubelige Stimmung geschaffen wird. Das ist klanglich sehr solide umgesetzt und betont die verschiedenen Stimmungen gekonnt.

Der berühmte Vampir ist auf dem Cover mit blutunterlaufenen Augen und verschmierten Lippen grausig anzusehen, während im Hintergrund eine Schlacht zu toben scheint. Die erdige Farbgebung, die von dem Label gerne mal genutzt wird, passt auch hier wieder sehr gut. Auf der Rückseite sind im Kleinformat auch die anderen Folgencover im Kleinformat zu sehen, während die vier CDs in einer dicken Plastikhülle untergebracht sind.

Fazit: Der Start in die neue Serie lässt sich auch gut hören, wenn man den „Zirkel der Sieben“ noch nicht kennt, entfaltet dann aber noch einmal einen eigenen Reiz. Die Dialoge sind mit interessanten Details gespickt und sorgen für einen kurzweiligen Verlauf, während die verschiedenen Ideen gekonnt zusammenfließen und mit düsterer Ausstrahlung punkten. Es wird auch Wert auf zwischenmenschliche Töne und Charakterentwicklung gelegt, was neue interessante Aspekte einbringt. Und wieder ist der Blick aus der Perspektive eines skrupellosen Bösewichts reizvoll geraten, was hier noch einmal gekonnt unterstrichen wird.

VÖ: 30. April 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823627


Dracula und der Zirkel der Sieben – 4. Hinter den Schatten



Jonathan Harker und seine Begleiter um van Helsing sind dicht auf der Spur von Dracula und Mina Harker, in den Karpaten verpassen sie die beiden nur um wenige Minuten. Mit einem Schlitten wollen sie die Verfolgung aufnehmen, um sie auf Draculas altem Schloss einzuholen. Dort ist Mina weiterhin auf der Suche nach ihrem verschollenen Sohn, doch stattdessen hate sie in dem Gemäuer auf eine unerwartete Begegnung…

„Der Zirkel der Sieben“ hat mit der Serie um „Dracula“ einen neuen Ableger bekommen, der mit „Hinter den Schatten“ seine vierte Episode bekommen hat. Und wie beispielsweise auch „Die Abenteuer des Phileas Fogg“, die ebenfalls im gleichen Serienuniversum spielt, schließt sich auch hier nach vier Folgen ein Handlungsstrang ab. Minas Reise mit Dracula in die Karpaten und die Verfolgung durch seine Gegner finden hier ein markant erzähltes Ende, das sich einige gelungene Kniffe und Wendungen einfallen lässt, um eine abwechslungsreiche Handlung zu erschaffen. Dabei gefällt mir sehr gut, dass die Beziehung zwischen Dracula und Mina weiter beleuchtet wird, sich weiterentwickelt und beide Figuren eine merkliche Änderung durchmachen – interessant vor allem für den jahrhundertealten Blutsauger, der einige neue Ansichten bekommt. Spannung, Abenteuer und Mystery-Elemente wechseln sich dabei gekonnt ab und steuern dabei merklich auf ein spannendes Finale zu. Dieses ist dann tatsächlich imposant in Szene gesetzt, auch wenn einige Momente vielleicht etwas zu pathetisch geraten sind – laute Ausrufe mit Todesdrohungen mitten in einem Kampf wirken leider etwas zu gewollt. Doch die Auflösung des großen Kampfes ist trickreich gelöst und betont erneut das komplexe Beziehungsgeflecht, welches sich zuvor aufgebaut hat. Das hat mir mit den zahlreichen Wendungen und unerwarteten Überraschungen sehr gut gefallen, sodass dieser Abschnitt der Reihe gelungen beendet wird, insbesondere weil ganz am Ende noch einige sehr emotionale Momente folgen.

Die Sprecherauswahl der Serie ist überzeugend, wobei natürlich auch Torsten Michaelis wieder in der Rolle der Titelfigur des Draculas sehr gekonnt agiert. Er verleiht seiner Stimme einen rauen, immer etwas knurrend wirkenden Tonfall, der der Figur jede Menge Mystik verleiht, die er aber auch mit weiteren Facetten zu verzieren versteht. Als Fausto Cosca ist Werner Wilkening zu hören, der sich mit viel Energie in die Handlung einbringt und seiner Figur eine gelungene Aura verleiht, was für einige markante Szenen sorgt. Auch Douglas Welbat hat mir als Professor van Helsing sehr gut gefallen, seine eingängige Sprechweise mit dem glaubhaften Ausdruck passt sehr gut in die Szenerie der Episode. Weitere Sprecher sind Peter Weis, Martin Sabel und Thomas Nero Wolff.

Die Dynamik der Szenen mit den Wechseln aus ruhigen und aufregenden Momenten wird auch in der akustischen Umsetzung von „Hinter den Schatten“ aufgegriffen. Während in einigen Szenen fast ausschließlich die Stimmen der Protagonisten zu hören sind, sind andere Momente mit vielen Geräuschen, insbesondere aber mit markanter Musik unterlegt. Das ist gut zusammengestellt und unterstreich die Szenerie der Episode auf gekonnte Weise.

Dracula ist in beängstigender Weise auf dem Titelbild abgebildet, mit blutverschmiertem Mund, weißer Haut und wallendem Umhang richtet er sich vor dem Hintergrund eines Kirchenfensters ebenso majestätisch wie bedrohlich auf, während im einer seiner Gegenspieler ein Kreuz entgegenhält. Eine gelungene Kombination aus klassischer Darstellung und modernen Ansätzen, die mit dem markanten Schriftzug ansprechend ergänzt wird.

Fazit: Der erste Abschnitt von „Dracula und der Zirkel der Sieben“ wird hier sehr gekonnt abgeschlossen – eben weil es nicht nur ein spannendes Actionspektakel geworden ist, auch wenn einige Szenen sehr packend geraten sind. Es wird auch Wert auf zwischenmenschliche Töne und Charakterentwicklung gelegt, was neue interessante Aspekte einbringt. Und wieder ist der Blick aus der Perspektive eines skrupellosen Bösewichts reizvoll geraten, was hier noch einmal gekonnt unterstrichen wird.

VÖ: 30. April 2021
Label: Maritim
Bestellnummer:

Dracula und der Zirkel der Sieben – 3. Todesangst



Eigentlich will Mina Harker nichts mehr auf der Welt, als Dracula endlich tot zu sehen. Doch um ihren verschollenen Sohn zu finden, den sie bereits für immer verloren geglaubt hat, muss sie mit ihm zusammenarbeiten, auch wenn sie ihre Waffen immer bereithält, um ihn zu vernichten. Im Hauptquartier des Zirkels der Sieben erfährt sie von Robur über die Ziele des Geheimbundes und bekommt einige Einblicke in seine Tätigkeiten. Doch bevor sie diese nutzen kann, brechen die beiden gemeinsam mit einem Nachtzug nach Bukarest auf…

„Todesangst“ ist zwar erst die dritte Episode der Maritim-Serie „Dracula und der Zirkel der Sieben“, der den bekannten Roman von Bram Stoker in einen anderen Kontext versetzt, die Figuren ganz anders anordnet und gleichzeitig mit dem Serienzyklus um die Verbrecherorganisation im Titel verbindet. Und in dieser Zeit ist schon ziemlich viel passiert, auch die dritte Episode bietet wieder einen ganz anderen Ansatz als zuvor. Mir gefällt, dass die Handlung wieder einen anderen Ansatz bietet und zweigeteilt ist: Einerseits werden Mina Harker und Dracula auf ihrer Reise begleitet, die unerwünschte Bekanntschaft machen und einen ungewöhnlichen Auftrag erfüllen sollen, bei der man aber auch mehr über die mysteriöse Titelfigur erfährt und weitere Einblicke in sein Wesen bekommt. Hier liegt der Schwerpunkt, hier gibt es einige spannende Entwicklungen, doch auch die Szenen um van Helsing, Bram Stoker und die Gegner von Dracula bekommen neue Aspekte verliehen. Dadurch entwickelt sich eine interessante Dynamik, die nicht nur weitere interessante Details um den Zirkel der Sieben entwickelt, sondern auch einige unheimliche Momente bietet. „Todesangst“ hat mich mit der interessanten Erzählperspektive und weiteren Geheimnissen und Entwicklungen um die markanten Figuren überzeugt, besonders der Blick auf Graf Dracula wird noch einmal aus einer anderen Perspektive beleuchtet.

In der Rolle des Bram Stoker ist Hans-Georg Panczak zu hören, der seiner Figur eine markante Ausdrucksweise verleiht, aber auch sehr bodenständig wirkt und den vielen Mystery-Aspekten der Reihe einen gelungenen Contrapunkt entgegensetzt. Victoria Sturm ist als Mina Harker ebenfalls wieder sehr überzeugend, ihre kraftvolle Stimme nimmt ganz unterschiedliche Färbungen an und punktet mit ihrer sehr präzisen und vielseitigen Betonung. Auch Maria Koschny hat mir sehr gut gefallen, als Susanna passt sie ihre dunkle Stimme gekonnt an die Szenerie an und verleiht ihr mehr Nachdruck. Weitere Sprecher sind Dagmar Dreke, Jens Wendland und Susanne Meikl.

Akustisch ist die Episode sehr vielfältig umgesetzt: Es gibt ruhige Dialoge, in denen nur wenige Elemente im Hintergrund eingesetzt wurden, aber auch mystische Momente mit leisen Melodien im Hintergrund oder markante Szenen, die mit vielen Effekten unterlegt sind. Das passt gut zusammen und sorgt immer für einen lebendigen Eindruck der Handlung und deren Dynamik, hält dies aber nicht immer konsequent durch und hätte stellenweise etwas prägnanter inszeniert sein können.

Das Titelbild der Episode ist mit seiner bräunlich-roten Einfärbung und dem ausladenden Schriftzug natürlich wieder im Stil der bisherigen Serie gehalten, zeigt mit der Zeremonie eines Exorzismus und dem gelungenen Spiel zwischen Licht und Schatten allerdings einen ganz anderen Aspekt des Vampirismus als die vorherigen Cover. Schön, dass hier trotz der digitalen Veröffentlichung weiter so gelungene Titelbilder erstellt werden.

Fazit: Die Düsternis der vorigen Folgen wird gekonnt fortgeführt, aber auch um andere Aspekte ergänzt. So wird die Jagd auf Dracula ebenso thematisiert wie weitere Geheimnisse um den Zirkel der Sieben, wobei ein anderer Blick auf die Hauptfigur gewagt wird. Die interessante neue Zusammenstellung der Charaktere funktioniert dabei sehr gut, ebenso wie die Dynamik, die sich aus der Zweiteilung der Handlung ergibt. Sehr hörenswert!

VÖ: 5. März 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 4260507163417


Dracula und der Zirkel der Sieben – 2. Blutsfeinde



Dracula kommt mit der Hilfe von Victor Frankenstein in einem Hotel an der niederländischen Küste an, doch auch sein Gegenspieler Abraham van Helsing ist vor Ort – und eine geheimnisvolle Gräfin, die ihre eigenen Ziele zu verfolgen scheint. Dracula will einen Pakt mit ihr eingehen und übermittelt ihr ein unwiderstehliches Angebot. Doch dabei führt er Finsteres im Schilde und will um jeden Preis seine Macht erweitern…

Das mittlerweile gar nicht mehr so kleine Serienuniversum um den „Zirkel der Sieben“ bedient sich gerne und reichhaltig an verschiedenen realen wie fiktiven Persönlichkeiten und führt diese in oft unerwarteter Weise zusammen. So ist der legendäre Vampir „Dracula“ schon länger Teil des Komplexes, die eigenständige Serie um den Bösewicht fügt in der zweiten Episode „Blutsfeinde“ sogar noch mehr solcher Charaktere ein. Eine geheimnisvolle Gräfin taucht auf, wird von Dracula für seine Zwecke eingespannt und gibt der Episode so einige gelungene Wendungen. Auch das Konstrukt um Mina und Jonathan Harker sowie Abraham van Helsing aus der ursprünglichen Geschichte von Bram Stoker wird weiter ausgebaut. Diese beiden Themen fließen schon recht bald ineinander und sorgen für einige gelungene Wendungen, sodass die Charaktere unter immer neuen Vorzeichen agieren. Das ist oft kreativ gelöst und stellt merklich die Weichen für die kommenden Folgen. Das verläuft oft auf recht ruhige Weise in Dialogen ohne viele Handlungen, was aber dennoch sehr unterhaltsam und kurzweilig geraten ist – vor allem, wenn sich gegen Ende alles zuspitzt und in einigen sehr markanten Szenen zusammenlaufen, was in sehr düsteren und unheimlichen Szenen endet. Mir gefällt, dass keiner der Charaktere ein wirklicher Held ist und man mit den Bösewichten ebenso mitfiebert wie mit den vermeintlichen Helden,
was eine ganz besondere Stimmung mit sich bringt. Die Serie wird gekonnt fortgeführt und um weitere Ebenen ergänzt.

Die Sprecher der Episode gefallen mir wieder sehr gut und sorgen für einen markanten Eindruck ihrer Charaktere. So ist die wunderbare Arianne Borbach in der Rolle der machtvollen Gräfin zu hören und stattet sie mit einer geheimnisvollen und düsteren Aura aus, legt aber auch viel Energie in ihre Stimme und schafft so eine einprägsame Aura. Liane Rudolphs leicht rauer und tiefer Klang passt ebenfalls sehr gut zu deren beflissenen Dienerin Anna und sorgt für zusätzliche Stimmung, wobei sie ihre Szenen noch intensiver wirken lässt. Torsten Michaelis ist ebenfalls wieder sehr stark, die Rolle des titelgebenden Dracula ist mit seiner knurrenden, düsteren Art sehr auffällig umgesetzt, was für viel Aufmerksamkeit und Präsenz sorgt. Weitere Sprecher sind Martin Sabel, Victoria Sturm und Peter Kirchberger.

Die düstere Grundstimmung der Episode wird durch die akustische Gestaltung gelungen unterstrichen, wobei der Spannungsbogen unterstrichen wird. Die Musik wird in den intensiveren Momenten lauter und dramatischer, die Geräusche prägnanter, doch auch in den ruhigeren Szenen werden die Dialoge lebendig und abwechslungsreich begleitet. Das wirkt alles wie aus einem Guss und sorgt für einen stimmigen Gesamteindruck.

Ein düsteres Schloss, das herrschaftlich in den Himmel ragt und zu dem eine steinerne Brücke über ein Tal führt – das Bauwerk auf dem Cover zur Episode wird einerseits durch einen großen Rabenschwarm unheimlicher gemacht, andererseits durch ein weibliches Augenpaar, welches den Betrachter direkt anzuschauen scheint. Die rötlich-braune Einfärbung passt gut zu dem Motiv und greift die Idee des ersten Covermotivs gekonnt auf.

Fazit: „Blutsfeinde“ überzeugt mit seiner größtenteils ruhigen, aber dennoch bedrohlichen und markanten Erzählweise. Die Dialoge sind mit interessanten Details gespickt und sorgen für einen kurzweiligen Verlauf, während die verschiedenen Ideen gekonnt zusammenfließen und mit düsterer Ausstrahlung punkten. Schön, dass etwas klarer wird, in welche Richtung sich die Serie entwickelt – das weckt auf jeden Fall die Lust nach mehr.

VÖ: 17. Dezember 2020
Label: Maritim
Bestellnummer:

Dracula und der Zirkel der Sieben – 1. Erbe des Bösen



Viele Jahre nachdem Bram Stoker seine Geschichte aufgeschrieben (und frei interpretiert) hat, kehrt Dracula nach London zurück und will die Forschungsergebnisse des Dr. Ryan in seine Gewalt bringen, der sich mit der speziellen Beschaffenheit des Blutes beschäftigt. Dazu manipuliert er Jonathan Harker, den er immer noch leicht in seinen Bann ziehen kann und der sich gegen die dunkle Saat in ihm kaum noch wehren kann…

„Der Zirkel der Sieben“ ist bereits in verschiedenen Hörspielserien von Maritim aufgetaucht und so mehrere Ableger geschaffen, mit der Geschichte um „Dracula“ wird dieses Serienuniversum wieder erweitert und greift dabei gleich den Roman um den wohl berühmtesten Vampir aller Zeit auf und führt dieses weiter. In der Eröffnungsszene wird allerdings zunächst die Geburt und kurz die Kindheit und Jugend des berüchtigten Vlads thematisiert, was gemeinsam mit den einleitenden Worten der Hauptfigur als Erzähltext düster und atmosphärisch wirkt. Der Umschwung zur eigentlichen Szenerie um Jonathan Harker, seiner Gattin Mina und anderen bekannten wie neuen Figuren sorgt für einen deutlichen Bruch und hat einige interessante wissenschaftliche Ansätze, wird aber schon bald mit den ersten übernatürlichen Ereignissen und dem Auftauchen Draculas angereichert. Daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche, kreative Handlung, die mit mehreren Hauptfiguren und deren Sichtweisen dynamisch und abwechslungsreich ist. Der Hörer springt mit ihnen zwischen verschiedenen Szenerien hin und her, was dank den klaren Zusammenhängen dennoch einfach nachverfolgt werden kann. Sehr interessant ist es gelungen, wie der starke Bezug zum Werk Bram Stokers mit der Geschichte um den Zirkel der Sieben verknüpft ist, was hervorragend zusammenpasst. Und so verträgt die 70-minütige Produktion auch kleinere Abfälle des Spannungsbogen und ist hörenswert, auch wenn man das bisherige Serienuniversum noch nicht kennt hat.

In der Rolle des Draculas überzeugt Felix Strüven, der die bekannte Rolle klassisch interpretiert und dennoch einige neue Elemente hinzufügt. So ist die mystische Aura des Vampirs immer zu spüren, er hat leise und hypnotische Klangfarben ebenso gekonnt eingebaut wie laute und bedrohliche Momente. Jonathan Harker bekommt seine Stimme von Martin Sabel geliehen, der den langsamen Verfall des jungen Mannes überzeugend darbietet und sich sehr gut in die Szenerie der Geschichte einfügt. Douglas Welbat ist in der Rolle des Abraham van Helsing ebenfalls gut besetzt und kann die polternde, aber auch verwirrte Art des Professors sehr eingängig darstellen. Weitere Sprecher sind Ulrike Möckel, Victoria Sturm und Ilona Otto.

Passend zu den unterschiedlichen Szenerien der Handlung wurde auch der akustische Hintergrund sehr variabel gestaltet. So ist das Intro düster, opulent und orchestral unterlegt, während später wissenschaftliche Kühle herrscht und nur wenige Geräusche unterlegt sind oder bei Minas Reise eine trubelige Stimmung geschaffen wird. Das ist klanglich sehr solide umgesetzt und betont die verschiedenen Stimmungen gekonnt.

Die Episode ist bislang nur digital erschienen und wurde nicht auf CD veröffentlicht, ein passendes Cover im üblichen quadratischen Format wurde dennoch dafür erschaffen – und ein ansehnliches noch dazu. Der berühmte Vampir ist dabei mit blutunterlaufenen Augen und verschmierten Lippen grausig anzusehen, während im Hintergrund eine Schlacht zu toben scheint. Die erdige Farbgebung, die von dem Label gerne mal genutzt wird, passt auch hier wieder sehr gut.

Fazit: Der Start in die neue Serie lässt sich auch gut hören, wenn man den „Zirkel der Sieben“ noch nicht kennt, entfaltet dann aber noch einmal einen eigenen Reiz und überzeugt mit den eingebauten Querverweisen zu den anderen Serien. „Erbe des Bösen“ ist abwechslungsreich und dynamisch gelungen, sodass viele spannende Momente und ein gelungener Spannungsbogen entstehen.

VÖ: 2. Oktober 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 4260507161468

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