John Sinclair: Tonstudio Braun – 108. Dr. Tods Rache

John Sinclair: Tonstudio Braun – 107. Herrin der Dunkelwelt

John Sinclair: Tonstudio Braun – 106. Tokatas Erbe

John Sinclair: Tonstudio Braun – 105. Flucht in die Schädelwelt

John Sinclair: Tonstudio Braun – 104. Dr. Tods Horror-Insel

John Sinclair: Tonstudio Braun – 103. Der Todesnebel

John Sinclair: Tonstudio Braun – 102. Königin der Wölfe

John Sinclair: Tonstudio Braun – 101. Mr. Mondos Monster

John Sinclair: Tonstudio Braun – 100. Voodoo-Land (2/2)

John Sinclair: Tonstudio Braun – 99. Voodoo-Land (1/2)

John Sinclair: Tonstudio Braun – 98. Dr. Tods Monsterhöhle

 

John Sinclair: Tonstudio Braun – 96. Tigerfrauen greifen an

John Sinclair: Tonstudio Braun – 95. Insel der Seelenlosen

John Sinclair: Tonstudio Braun – 94. Anruf aus dem Jenseits

John Sinclair: Tonstudio Braun – 93. Im Landhaus der Schrecken

John Sinclair: Tonstudio Braun – 92. Der siebenarmige Tod

John Sinclair: Tonstudio Braun – 91. Der Vulkanteufel von Hawaii

John Sinclair: Tonstudio Braun – 90. Der Unheimliche von Dartmoor

John Sinclair: Tonstudio Braun – 89. Das Todeskabinett

John Sinclair: Tonstudio Braun – 88. Die Geier und der Wertiger

John Sinclair: Tonstudio Braun – 87. Die Teufelssekte

John Sinclair: Tonstudio Braun – 86. Sandra und ihr zweites Ich

John Sinclair: Tonstudio Braun – 85. Die Zombies

John Sinclair: Tonstudio Braun – 84. Das Ungeheuer von Loch Morar

John Sinclair: Tonstudio Braun – 83. Maringo, der Höllenreiter

John Sinclair: Tonstudio Braun – 82. Ein Totenopfer für Clarissa

John Sinclair: Tonstudio Braun – 81. Der unheimliche Mönch


John Sinclair: Tonstudio Braun – 108. Dr. Tods Rache



Erst seit kurzem ist John Sinclair von Feuerland zurückgekehrt, wo er gemeinsam mit Myxin über Dr. Tod und Xorron gesiegt hat. Doch er hat weiterhin Zweifel, ob der dämonische Wissenschaftler tatsächlich gestorben ist. Und so lassen sich die beiden noch einmal von Myxin an den Ort ihres letzten Kampfes teleportieren, um sicherzugehen. Und ihr Verdacht hat sich bestätigt, denn Lady X und ihre Verbündeten hecken einen neuen teuflischen Plan aus…

Nachdem die Umsetzungen von „John Sinclair“ von Tonstudio Braun aufgrund eines Rechtsstreits eingestellt werden mussten, war nach 107. Episoden Schluss – und das, obwohl „Herrin der Dunkelwelt“ als erster Teil eines Zweiteilers deklariert war. 30 Jahre später wurden die Folgen noch einmal bei Lübbe Audio auf CD veröffentlicht, und aufgrund des Wunsches vieler Fans, auch die 108. Episode hören zu können, wurde diese nun exklusiv produziert. Herausgekommen ist „Dr. Tods Rache“, die natürlich ganz anders klingt als ihre Vorgänger – viele der Sprecher sind nicht mehr als Sprecher aktiv oder zwischenzeitlich verstorben, die bekannten Stimmen sind deutlich gealtert, auch die Musik und die Geräusche konnten nicht mehr vollständig angeglichen werden. Doch man merkt der Episode an, wie viel Spaß die Beteiligten hatten, noch einmal in diese (im besten Sinne) recht trashige Szenerie einzutauchen und die alte Stimmung wieder zum Leben zu erwecken, die Geschichte mit viel Pathos und Leidenschaft zu erzählen. Diese ist dann auch dynamisch erzählt, viele Szenen- und Ortswechsel, in denen sowohl die Ermittlungen von John Sinclair und seinem Team als auch die düsteren Machenschaften der Mordliga verfolgt werden – inklusive eines Machtkampfes und einigen Actionszenen. Das ist zudem flüssig und kurzweilig erzählt, sodass „Dr. Tods Rache“ durchaus wieder viel Spaß macht.

Peter Niemeyer hat bereits in der ursprünglichen Reihe die Rolle des Suko gesprochen und ist auch hier wieder als Johns Partner zu hören. Natürlich klingt er völlig verändert, seine Stimme ist gebrechlicher geworden, doch er hat immer noch hörbar viel Spaß an der Figur und verleiht ihr viel von ihrem alten Charme. Auch Karin Dieck ist wieder zu hören, wie früher spricht sie die Rolle der Glenda Perkins mit ihrer aufgekratzten Art, doch auch ihre Stimme mag wegen der deutlich hörbaren Alterung nicht mehr so recht zu der Rolle zu passen. Einer der neuen Sprecher ist der durchaus hörspielaffine Hannes Bender, der mit viel Leidenschaft bei der Sache ist und mit dem Pathos der Figur gut mithalten kann.

Auch akustisch muss man sich natürlich auf einige Neuerungen einstellen, so ist insbesondere die musikalische Gestaltung mit der sonst so prägnanten Heimorgel deutlich zurückgefahren. Die Dialoge werden aber dennoch von einer nostalgisch wirkenden Geräuschkulisse begleitet, welche die verschiedenen Szenerien und Aktionen ziemlich plakativ darstellen und so viel nostalgischen Charme entstehen lassen.

Auch zum Abschluss dieser Serie sind noch die Hüllen mit türkis-grüner Seitenlasche verwendet worden, die den gleichfarbigen Rahmen um das eigentliche Motiv aufgreifen. Wieder sind einige Elemente des Titelbilds mit der goldenen Glanzfolie überzogen, während das eigentliche Motiv eine herrlich nostalgisch anmutende Illustration mit Dämonen und einer hübschen Frau mit Schwert ist.

Fazit: Die Fans haben lange gewartet, zumal die Fortsetzung nach so vielen Jahren durchaus nicht ohne Hürden genommen werden konnte. Und so weist „Dr. Tods Rache“ natürlich einige Unterschiede auf, doch Tonalität und Machart wurden schon gut getroffen. Da die Sprecher mit viel Leidenschaft bei der Sache waren und auch die Handlung unterhaltsam aufbereitet wurde, ist ein würdiger Abschluss der Serie entstanden.

VÖ: 26. Februar 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759080


John Sinclair: Tonstudio Braun – 107. Herrin der Dunkelwelt



Kara hat im Schlaf eine Vision der geheimnisvollen Alassia, der Herrin der Dunkelwelt, ahnt jedoch nicht, dass diese aktuell durch die Straßen Londons zieht. Ihr Verbündeter Myxin rät ihr, Kontakt zu ihr aufzunehmen, lässt aber auch dem Geisterjäger John Sinclair eine Warnung zukommen. Doch für eine Rockerbande kommt diese Warnung zu spät, denn die geheimnisvolle Schwarzhaarige findet dort ihre ersten Opfer…

Lübbe Audio hat sein Versprechen eingehalten, die komplette Reihe um John Sinclair erstmals auf CD zu veröffentlichen, die vom Tonstudio Braun als erste Umsetzung der Heftromanserie entstanden ist. Mit „Herrin der Dunkelheit“ ist die Originalvertonung nun vollständig erhältlich und präsentiert sich in guter Form. Die Stimmung wird schnell aufgebaut, mit kleinen Einblicken in das Auftauchen der Herrin der Dunkelwelt und mystischen Ereignissen um Kara und Myxin ist der Einstieg spannend geraten – und das, obwohl die Handlung sich erst einmal eher langsam weiterentwickelt. Die wenigen Ereignisse sind dafür recht prägnant umgesetzt, was mir gut gefallen hat. Im Laufe der Zeit steigert sich das Tempo aber merklich und schwenkt zu verschiedenen Szenerien um. Auch der Actionanteil ist später höher, was besonders durch die eindrucksvollen Auftritte der Titelfigur aufkommt. Sicherlich ist das Drehbuch mit merkwürdigen und ungeschickten Formulierungen versehen, die man in modernen Hörspielen so (zu Recht) nicht mehr hören würde, doch das gehört durchaus zum Charme der Serie. Die Episode endet offen, da sie ursprünglich als Zweiteiler umgesetzt wurde. Erfreulicherweise wurde die Fortsetzung nun eigens produziert, worauf diese Episode auf jeden Fall Lust macht.

Da nicht mehr rekonstruiert werden kann, welche Sprecher die Rollen übernommen haben, wurde im Booklet auf eine Auflistung der Sprecher verzichtet. Wie immer ist die Qualität sehr unterschiedlich, so gefällt mir beispielsweise Myxin sehr gut. Er wird mit einer recht rauen Stimme gesprochen und erhält so eine geheimnisvolle Note, aber auch der Humor des ehemaligen schwarzen Magiers kommt gut zur Geltung. Auch Kara bekommt einen gelungenen Ausdruck verpasst, sie wird lebendig gesprochen und mit dynamischer Sprechweise umgesetzt. Alassia wird als Herrin der Dunkelheit sehr bösartig und hinterhältig gesprochen, was recht plakativ geraten ist und Zwischentöne unmöglich macht, was aber auch seinen eigenen Charme hat.

Seit der ersten Episode werden die Dialoge von der kultigen Heimorgel begleitet, die natürlich auch zum Abschluss der Serie nicht fehlen darf. Oft sind diese leise im Hintergrund eingespielt, in den Szenenübergängen rücken sie aber auch in den Vordergrund – nicht immer passend zur aktuellen Stimmung, aber ebenso wie die sehr plakative Geräuschkulisse, die nicht gerade subtil eingesetzt ist, sorgt das für eine herrlich nostalgische Stimmung.

Die geheimnisvolle „Herrin der Dunkelwelt“, die der Episode ihren Titel gegeben hat, wird auch auf dem Titelbild gezeigt, über einer erschrockenen Menschenmasse schwebend und nur von ihren schwarzen Haaren umgeben. Das wirkt sehr mystisch und passend, wobei der Bildausschnitt wegen des grünen Rahmens recht klein geraten ist. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben einer Auflistung der erschienenen Folgen keine weiteren Extras.

Fazit: „Herrin der Dunkelwelt“ punktet mit einigen unheimlichen Elementen und einer ebenso charismatischen wie faszinierenden Titelfigur, aber auch einer lebendigen Handlung, die immer mehr Fahrt aufnimmt. Mi gefällt die dynamische Erzählweise mit den vielen Szenenwechseln und einer guten Mischung aus Action, Grusel und eben einer Prise Humor.

VÖ: 29. Januar 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759073


John Sinclair: Tonstudio Braun – 106. Tokatas Erbe



Auf der Insel des Schweigens hat der goldenen Samurai den dämonischen Tokata getötet und den Fächer der japanischen Sonnengöttin Amaterasu und einen mächtigen Dolch in seinen Besitz gebracht. Doch Tokatas magisches Schwert gerät in den Besitz eines anderen Dämons, was schon bald auch John Sinclair zu spüren bekommen sollte – gerade als er mit seinem Patenkind einen unbeschwerten Tag auf dem Jahrmarkt verbringen will…

Tonstudio Braun ist in der Umsetzung der John Sinclair-Reihe nicht chronologisch im Serienablauf der Heftromane geblieben und springt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitpunkten hin- und her. Das ist unter anderem auch in der 106. Episode der Serie zu spüren, die nun wie ihre Vorgänger bei Lübbe Audio erstmals wieder auf CD veröffentlicht wurde und so wieder einem breiten Hörspielpublikum zugänglich ist. Dabei wird in wenigen Worten der Tod Tokatas und der Kampf um sein Erbe zusammengefasst, wobei zahlreiche Ereignisse und Figuren erwähnt werden, die bisher nicht oder nur wenig aufgetaucht sind. Das erschwert den Einstieg in die Episode, will man aber den Hintergrund nicht vollständig erfassen und ist mehr an einer kurzweiligen Handlung interessiert, kann man der Folge durchaus positives abgewinnen. Denn die Stimmung auf dem Jahrmarkt mit Johnny, Sheila und Bill Conolly ist gelungen, die Ereignisse zwischen Fahrgeschäften und Eisständen sind abwechslungsreich geraten, die dynamischen Wechsel zwischen Bedrohung und Entspannung sind gut gelungen. Sicherlich gibt es auch hier einige Ungereimtheiten, besonders wenn es um die Bedrohung von Johnny Conolly geht, die trotz einer kleinen Aufregung von Sheila schnell wieder vergessen scheint. Das ist insgesamt nicht die beste Episode der Serie und enthält doch einige Stolpersteine, die den Hörfluss stören, einen gewissen Unterhaltungswert kann ich aber dennoch nicht absprechen.

Die Sprecher der einzelnen Rollen wurden vom Tonstudio Braun nicht vollständig kommuniziert und deswegen nicht mehr bekannt, weswegen auch keine Sprecherangaben im beiliegenden Booklet vorhanden sind. Der goldene Samurai klingt dank der rauen uns düsteren Stimme seines Sprechers sehr markant, aber leider auch recht gezwungen. Er versucht mit zu viel Druck, die unheimliche Atmosphäre aufzugreifen, was das eher gewollt klingt. Klein-Johnny, Sinclairs Patenkind, wird von einem jungen Sprecher vertont, der allerdings schon im Teenageralter zu sein scheint und nur wenig kindlich-aufgeweckten Charme mit sich bringt. Gut gefällt mit allerdings die Erzählerin, die ihrem eher neutralen Ausdruck einige feine Facetten hinzufügt und so eine unheimliche Atmosphäre erzeugt.

Auf Dauer bietet die Heimorgel, die als Hintergrundmusik fast durchgängig zu hören ist, zu wenig Abwechslung, besonders wenn man mehrere Folgen in kurzer Zeit hört, wirkt sie in manchen besonders markant umgesetzten Szenen recht nervig. Doch der nostalgische Charme, der dabei entsteht, kann auch durchaus hier wieder für Erheiterung sorgen – das ist wohl immer eine Sache der Perspektive.

Tokata ist mit seiner bläulich-silbernen Haut und den riesigen Flügeln auf seinem Rücken ein Blickfang auf dem Titelbild, die leblose und nackte Gestalt einer hübschen Frau in seinen Armen und mit einer düsteren, höllisch wirkenden Landschaft im Hintergrund. Der Bildausschnitt ist wegen des dicken grünen Rahmens zwar recht klein geraten, dennoch ist das Titelbild ansehnlich gelungen und bringt seinen nostalgischen Charme zur Geltung.

Fazit: Der Einstieg in die Handlung ist mit den vielen Informationen, die bislang nicht bekannt waren, etwas zu hart geraten, und auch später gibt es viele Details, zu denen bisher kaum Bezug genommen wurde. Und auch das Drehbuch ist mit einigen Ungereimtheiten gespickt. Die Stimmung auf dem Jahrmarkt kommt aber gut zur Geltung, ebenso wie die Folge insgesamt spannend geraten ist.

VÖ: 21.12.2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759066


John Sinclair: Tonstudio Braun – 105. Flucht in die Schädelwelt



Cecil Turner wird von einem heftigen Traum heimgesucht, in dem eine dämonische Schönheit ihn um Hilfe bittet und zu einem Friedhof lockt. Dort soll er in der Erde um eine alte Ulme nach einem verlorenen Gegenstand suchen. Sofort nach dem Aufwachen folgt er ihrer Anweisung und findet eine bronzene Kassette mit einem Totenschädel. Die unheimliche Schönheit hat ihn aber so sehr im Griff, dass die Begegnung mit dem Friedhofswärter eine grauenvolle Wendung nimmt…

Das John Sinclair in seinen Abenteuern oft gegen immer die gleichen Bösewichte kämpft, die mit immer neuen Plänen die Macht an sich reißen oder den Geisterjäger vernichten wollen, sorgt in der 105. Episode der Umsetzung von Tonstudio Braun dafür, dass die Handlung unmittelbar losgehen kann. Asmodina hat in einer markanten Introszene ihre Finger im Spiel und zieht einen unbescholtenen Mann mit ihren hypnotischen Kräften in ihren Bann. Das sorgt direkt für eine dichte Stimmung und viel Spannung, da nicht klar ist, was die Teufelstochter mit ihrem Agieren bezweckt. Schön ist, dass auch im weiteren Verlauf der Druck auf die Protagonisten nicht nachlässt und die Handlung tatsächlich durchgängig spannend geraten ist. Mal weil es unheimliche Rätsel aufzudecken gibt, mal weil temporeiche Actionszenen eingebaut sind, mal weil eine überraschende Wendung für einen gelungenen Twist sorgt. Die Handlung gefällt mir gut, das Drehbuch weist allerdings einige kleinere Schwächen auf. Manche Formulierungen wirken extrem sperrig, manche Vorgänge werden gar nicht erklärt und wirken aufgesetzt, manche Handlungen der Charaktere wirken ziemlich irrational. Typische Hörspielmomente, in denen sich die Protagonisten gegenseitig ihre Sinneswahrnehmungen mitteilen, obwohl ihnen gar nicht die Zeit dazu bleibt und Bösewichte, die als solche auch mit überheblichen Ankündigungen erkannt werden wollen, gehören dazu. Die Folge insgesamt macht aber durchaus Spaß und hat mir trotz dieser kleinen Schwächen gut gefallen.

Dass die Sprecher im Booklet nicht aufgelistet sind, liegt daran, dass sie einfach nicht mehr alle bekannt sind. Die Qualität ist dabei recht gemischt, nicht jeder Sprecher kann wirklich überzeugen. Gut gefällt mir beispielsweise die Sprecherin der Asmodina, die eine wunderbar dämonische und bösartige Wirkung entfaltet und mit viel Leidenschaft spricht. Und natürlich ist auch die Rolle des John Sinclair überzeugend besetzt, viel Coolness und eine lässige Art, lockere Sprüche herauszuhauen werden von ihm mit einem gelungenen Spannungsaufbau und genügend Druck kombiniert. Die Sprecher der „Galgenvögel“ wirken jedoch recht hölzern und plakativ, sodass diese weniger punkten können.

Dass die Heimorgel nicht unbedingt das unheimlichste Instrument ist, ist wohl jedem klar, der schonmal eine Episode dieser Umsetzung gehört hat, und genau in diesem Stil ist auch „Flucht in die Schädelwelt“ gehalten. Sowohl Musik als auch Geräusche sind sehr plakativ und wirken stellenweise sogar etwas flach, bringen aber auch Leben und Abwechslung mit ein – selbst wenn es in der einen oder anderen Szene sogar etwas nervig wirkt.

Natürlich wurde auch auf diesem Cover die originale Zeichnung des Heftromans verwendet, der Ausschnitt, sodass die dämonischen Vogelwesen am oberen Rand wie abgeschnitten wirken. Der riesige Totenschädel mit dem kämpfenden John Sinclair bringt jedoch eine ebenso unheimliche Stimmung mit sich. Die restliche Gestaltung ist wie immer sehr schlicht geraten, aber auch hier gibt es im Inneren einen vollständigen Folgenindex.

Fazit: Schon die erste Introszene um einen unheilvollen Traum ist markant geraten und sorgt für Spannung – und diese lässt während der 54-minütigen Laufzeit nur selten nach. Das Tempo ist hoch, die verschiedenen Elemente kommen dennoch gut zur Geltung. Das ist gelungen erzählt und enthält viele markante Szenen, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

VÖ: 27. November 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759059


John Sinclair: Tonstudio Braun – 104. Dr. Tods Horror-Insel



Eine riesige Nebelwand rast mit hoher Geschwindigkeit auf eine fast verlassene Ölbohrinsel in der Nordsee zu und löst die Haut der Mitarbeiter vom Fleisch ab wie Säure – der Todesnebel unter der Kontrolle von Dr. Tod macht sich die Insel zu eigen. Nur ein einziger Mann kann von der Insel durch das eisige Wasser fliehen und wird von einem Boot aus den Fluten gerettet. Doch statt der erhofften Rettung erwartet ihn nur weiteres Grauen…

Auch wenn die Kontinuität in der „John Sinclair“-Reihe von Tonstudio Braun nicht immer gegeben war und zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und herwechselt, schließt immerhin die 104. Episode direkt an ihren Vorgänger an – wie man auch dieser Neuauflage von Lübbe Audio entnehmen kann. Denn auch hier spielt der Todesnebel wieder eine zentrale Rolle und wird gerade zu Beginn der Episode zu einem wichtigen Element, während auch die Mordliga wieder ihre Finger im Spiel hat und dem Geisterjäger das Leben schwer macht. Dieser ist erst recht spät in der 49-minütigen Produktion zu hören, etwa die erste Hälfte der Handlung konzentrieren sich auf den Plan von Dr. Tod und seinen Mitstreitern und die Vorgänge auf der Ölbohrinsel, was zwar stimmungsvoll geraten ist, aber auch reichlich langsam erzählt wurde. Erst danach greift Sinclair (trotz vorigem kurzen Auftritt) aktiv in das Geschehen ein, was dann das Tempo auch deutlich anzieht und für einen abwechslungsreicheren Verlauf sorgt. Das ist fast schon klassisch zu nennen und bieten gegen Ende natürlich auch ein Actionspektakel mit vielen unheimlichen Elementen, ist aber auch recht vorhersehbar und mit zu wenigen Überraschungen versehen. Ein wenig mehr Schwung oder ein paar unerwartete Wendungen hätten der Episode gutgetan, dennoch ist die Episode unterhaltsam und zumeist kurzweilig.

Mark Brennan, der zu Beginn der Episode den ersten Schrecken auf der Ölbohrinsel miterlebt, wird markant recht authentisch gesprochen, auch wenn er den erlebten Horror und die körperlichen Beschwerden in der eisigen Nordsee etwas prägnanter umsetzen könnte. Auch Lupina macht in dieser Episode wieder einen überzeugenden Eindruck und wird mit viel Energie gesprochen, wobei sie dies in einigen Momenten auf die Spitze treibt und dann etwas zu flach wirkt. Der Sprecher des Dr. Tod wirkt wunderbar diabolisch und bedrohlich, sein Auftreten ist markant und sehr präsent, was wieder einmal einen gelungenen Gegenspieler für den Geisterjäger erschafft.

Nicht gerade abwechslungsreich ist die akustische Umsetzung der Episode geraten, fast durchgängig werden die Dialoge durch die düsteren Klänge einer Heimorgel begleitet – wie bereits in den über 100 vorigen Folgen. Doch es gibt hier auch ein wenig atmosphärische Hintergrundgestaltung mit dem Rauschen der Wellen oder dem Heulen des Windes auf der künstlichen Nordseeinsel, dazu kommen noch die typisch wuchtigen Geräusche, um die Handlungen der Charaktere zu unterstreichen.

Wie immer wurde auch für das Cover dieser Episode das Titelbild der Heftromanvorlage verwendet, welches auch bereits für die Erstveröffentlichung der Produktion auf Kassette der Fall war – schön, dass Lübbe Audio hier nicht allzu viele Änderungen vorgenommen hat und sogar das kräftige Grün der Rahmengestaltung übernommen hat. Verziert mit Glanzfolie ist so eine stimmige Gestaltung entstanden, die auch hier wieder gut funktioniert.

Fazit: Der Schauplatz der Ölbohrinsel ist gut gewählt und sorgt für eine markante Szenerie, auch die Figuren sind wieder gelungen untergebracht, wobei besonders Sinclairs Feinde für Aufsehen sorgen. Zwar lassen sich einige Ereignisse bereits vorausahnen, dennoch ist die actionreiche Episode unterhaltsam geraten und bringt die typische, nostalgische Atmosphäre der Serie gut herüber.

VÖ: 30. Oktober 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759042


John Sinclair: Tonstudio Braun – 103. Der Todesnebel



Von Sir James Powell wird John Sinclair nach Lambeth geschickt, wo sein Freund Bill Conolly Fotos eines Mordes gemacht – ein Kind hat dort seinen Vater umgebracht. Das das Gesicht des Kleinen, das auf den Bildern bestens zu erkennen ist, erinnert eher an eine alte Mumie denn an ein junges Kind. Sofort bricht der Geisterjäger auf, da die Mutter immer noch in größter Gefahr schwebt. Doch schon die erste Begegnung mit Sinclairs silbernen Kreuz löst eine unerwartete Reaktion bei dem Jungen aus…

Im Gegensatz zu der aktuellen Umsetzung der Heftromane von „John Sinclair“ ist die erste Hörspielvertonung von Tonstudio Braun nicht in einer chronologischen Reihenfolge veröffentlicht worden, ein roter Faden durch die verschiedenen Episoden ist nicht erkennbar – im Gegenteil sind diese sogar ausgesprochen durcheinander geraten. Und so ist „Der Todesnebel“ erst die 103. Folge der Serie geworden, obwohl die Ereignisse eigentlich vor vielen anderen Geschichten stattgefunden haben. Da die Folge sich aber auch losgelöst vom Rest sehr unterhaltsam und spannend gestaltet, ist dies hier nicht weiter tragisch. Schon zu Beginn wird eine unheimliche Atmosphäre aufgebaut, der tödliche Angriff des kleinen Jungen auf seine Eltern ist ein packender Start, und auch danach wird viel auf eine düstere Stimmung gesetzt. So erfährt der Hörer – gemeinsam mit John Sinclair – von einem unheimlichen Nebel, der sich an der britischen Küste festgesetzt hat und in einem kleinen Fischerdorf für Aufsehen sorgt. Mir gefällt, wie viel Wert hier auf die passende Stimmung gesetzt wurde und Actionelemente (wenn auch wie immer reichlich vorhanden) eine geringere Rolle einnehmen als sonst. Zwar gibt es auch hier einige Formulierungen im Drehbuch, die reichlich steif und hölzern wirken, insgesamt bringt die Folge aber auch einiges an Charme mit.

Auch in dieser Episode sind die Sprecher nicht aufgelistet – mit dem einfachen Hintergrund, dass diese beim Tonstudio Braun nicht komplett namentlich erfasst wurden. Der Sprecher des Sir James Powell bringt mit seiner trockenen Art aber eine humorvolle Komponente mit ein und sorgt in der Introszene für einen gelungenen Einstieg in die Handlung. Der Bürgermeister des vom Todesnebel angegriffenen Ortes spricht mit tiefer und markanter Stimme, bringt dabei die Sorge und später den Schrecken der Figur gut zur Geltung und bringt dabei glaubwürdige Facetten mit ein. Die externe Erzählerin setzt ihre Passagen mit dunkler, unheilvoller Stimme um und sorgt dabei für einen ganz eigenständigen Eindruck, der aber gut zu der Serie passt.

Den Aufnahmen merkt man ihr Alter deutlich an – zwar wurde für die CD-Veröffentlichung der Klang verbessert und wirkt deutlich klarer als noch von Kassette, die akustische Umsetzung ist allerdings deutlich einfacher und eindimensionaler als heutzutage. Dabei sorgt eine Heimorgel für die musikalische Begleitung und präsentiert insbesondere für einige düstere Momente, während die Geräusche nur einige wichtige Handlungen der Charaktere transportieren.

So einige Motive aus der Serie werden auf dem Cover kombiniert, umgeben durch den titelgebenden Todesnebel. Neben dem bekannten Geisterjäger mit seinem silbernen Kreuz sind auch ein Vampir in seinem Sarg mit bedrohlich aufgerissenem Mund, die Attacke auf eine junge Frau sowie ein düster beleuchtetes Dorf zu sehen. Eine gelungene Kombination in dem wie immer sehr nostalgischen Zeichenstil der Heftromanserie.

Fazit: „Der Todesnebel“ lebt durch seine unheimliche Stimmungen, die in vielen Szenen gut zur Geltung kommen und die Episode prägen. Dabei ist die Handlung abwechslungsreich geraten und verläuft über unterschiedliche Szenerien mit jeweils eigenem Ausdruck. Das macht Spaß und ist unterhaltsam geraten, sodass eine weitere hörenswerte Folge der Serie entstanden ist – mit dem typischen, ungebügeltem Charme der Reihe.

VÖ: 1. Oktober 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759035


John Sinclair: Tonstudio Braun – 102. Königin der Wölfe



Nur mit knapper Not können Bill Conolly und Suko einer Attacke von Tokata und seltsamen Roboterwesen entkommen, wobei die Polizei (mal wieder) zu spät kommt und keine rechte Hilfe ist. Da kann Lady Sarah Goldwyn schon eher etwas über das Verschwinden von John Sinclair berichten, der sich in der Gewalt von Lady X, Lupina und ihren Kumpanen wiederfindet – direkt nachdem diese ihm eine geheimnisvolle Flüssigkeit injiziert haben…

Einer ganzen Horde verschiedener Bösewichte stehen John Sinclair gegenüber, haben ihn in seine Gewalt gebracht und verfolgen einen geheimnisvollen teuflischen Plan – und dann gibt es einen Cliffhanger. Ein Schicksal, dass den geneigten Hörer der 101. Episode der klassischen Tonstudio Braun-Serie um den bekannten Geisterjäger am Ende erwartet hat und erst in „Königin der Wölfe“ fortgesetzt wird. Die verschiedenen Handlungsstränge werden dabei sofort aufgegriffen und auf allen Ebenen fortgeführt, wobei schnell einiges klarer wird und die Handlung des Zweiteilers noch einmal einen anderen Einschlag bekommt. Mir gefällt beispielsweise, wie Lady Sarah Goldwyn ihren eigenen Teil zur Auflösung der Bedrohung beiträgt, Mr. Mondo mit seinen ganz eigenen Methoden zur Spurenverwischung ergreift oder besonders wie John Sinclair eine unheilvolle Wandlung mitmacht, die den weiteren Verlauf der Episode entscheidend prägt. Das Tempo ist recht hoch, ohne das allzu überhastet erzählt wird, sodass eine spannende Atmosphäre aufkommt. Die Bedrohung durch die Mächte der Hölle ist durchgängig zu spüren, die Bösewichter sind ebenso prägnant in Szene gesetzt wie die Helden, es gibt einige gelungene Wendungen, die die Handlung abwechslungsreich halten, selbst wenn einige Momente etwas konstruiert wirken. Egal – unterhaltsam ist „Königin der Wölfe“ dennoch.

Wie immer fehlt auch hier die Angabe, wer welche Rolle gesprochen hat, da dies bei der Produktion durch das Tonstudio Braun nicht vollständig erfasst wurde. Der Sprecher des Boll Conolly klingt allerdings engagiert und lebendig, bringt aber nicht sonderlich viele verschiedene Facetten mit ein, sodass die Figur etwas flach wirkt. Lupinas Stimme ist sehr auf einen bösartigen Ausdruck bedacht und besitzt viel Kraft und Ausdruck, sodass eine lebendige Gegenspielerin für das Sinclair-Team entstanden ist. Und auch der Sprecher von John Sinclair kann hier noch einmal mehr überzeugen, indem er seiner Stimme einen ganz anderen, unheimlichen Klang verleiht und in den Erzähltexten wie in den Dialogen punktet.

Wie bereits bei den anderen Folgen ist auch hier fast durchgängig eine musikalische Begleitung vorhanden, so ziemlich alle Dialoge sind mit den typischen Drehorgel-Melodien unterlegt. Das sorgt stellenweise auch tatsächlich auch für eine unheimliche Stimmung oder sorgt für einen dramatischen Ausdruck, manchmal ist das allerdings auch zu viel des Guten und besitzt leichtes Nerv-Potenzial. Die begleitenden Geräusche sind sehr prägnant eingesetzt, auch hier ist von Subtilität nicht viel zu spüren – eine klassische Umsetzung für die Serie.

Durch ein Loch in den schwarzen Wolken scheint ein blauer Vollmond auf die Szenerie hinab, in der ein brennendes Feuer den weiblichen Werwolf beleuchtet – das Cover versprüht mal wieder nostalgischen Charme und passt gut zu der Episode. Das eigentliche Motiv wird von dem typischen Grün eingerahmt, das auch die restliche Gestaltung inklusive der CD-Hülle prägt. Das Innere ist sehr schlicht gestaltet, enthält aber einen vollständigen Index der Episoden der Serie.

Fazit: Da die Grundzüge der Handlung bereits in der Vorgängerepisode geklärt wurden, wird die Geschichte hier deutlich schneller und vielseitiger erzählt. Durch die vielen Perspektivwechsel entsteht ein dynamischer Eindruck, zumal die Handlung spannend und bedrohlich wirkt. Sicherlich ist das mit den Neuaufnahmen nicht wirklich zu vergleichen, Spaß macht die Episode aber dennoch.

VÖ: 28. August 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759028


John Sinclair: Tonstudio Braun – 101. Mr. Mondos Monster



Bei einem gemütlichen Abend mit einem Horrorroman schreckt Lady Sarah Goldwyn von unheimlichen Geräuschen auf und meint, sogar ein Wolfsheulen gehört zu haben. Doch tatsächlich schleicht ein Wolf durch ihr Anwesen, den sie nur mit Mühe einsperren kann. John Sinclair, der Geisterjäger von Scotland Yard, nimmt den Hilferuf ernst und macht sich sofort zu ihr auf den Weg, bringt jedoch zunächst keine Verstärkung mit – ein Fehler, wie sich schon bald herausstellt, als es an der Tür des Anwesens schellt…

Nachdem mit „Voodoo-Land“ ein Zweiteiler zum Jubiläum der „John Sinclair“-Serie vom Tonstudio Braun vertont wurde, schließt sich auch danach direkt ein weiterer Zweiteiler an. Den Start macht „Mr. Mondos Monster“ als Folge 101, die natürlich auch bei Lübbe Audio in einer Neuauflage erstmals auf CD erschienen ist. Der Start ist mit dem Auftauchen des Werwolfs bei Lady Sarah Goldwyn stimmungsvoll geraten, seine Attacke in einer dunklen Nacht und Sinclairs Kampf gegen ihn machen Spaß, doch ist dies erst der Auftakt für eine komplexere Handlung. Dabei gibt es einige Unstimmigkeiten im Drehbuch – an einigen Stellen verhalten sich die Charaktere beispielsweise sehr unbedacht, nur um einen weiteren Schockmoment zu erzeugen oder die Geschichte am Laufen zu halten. Auch die Wortwahl ist nicht immer stimmig, sodass einige Dialoge steif wirken und zu übertrieben wirken. Doch entwickelt all dies den besonderen Charme der Serie, zumal die Entwicklung spannend erzählt wurde und durchaus temporeich geraten ist. Am Ende wird dann auch ein stimmiges Finale präsentiert, das Action, Spannung und eine gruselige Stimmung miteinander verbindet. Besonderen Charme bringt die Figur der rigorosen Lady Goldwyn mit ein, die Sinclair auf unerwartete Weise zur Seite springt.

Die Sprecher wurden für die Originalaufnahmen nicht erfasst, sodass es sich nicht rekonstruieren hat, wer die Rollen vertont hat. Die Sprecherin der Lady Sarah Goldwyn wirkt jedoch sehr charmant und bringt die vorherrschenden Stimmungen gut zur Geltung, kann geheimnisvoll, rigoros und ängstlich klingen. Auch der Sprecher von John Sinclair trägt mit seiner tiefen Stimme zu einer dichten Atmosphäre bei, während er bei den Actionszenen mehr aufdreht und den Druck der Rolle erhöht. Mr. Mondo bekommt durch den markanten Sprecher eine besondere Ausstrahlung, die der Rolle eine passende, bedrohliche Ausstrahlung verleiht.

Subtil ist wohl nicht das Wort, das die akustische Umsetzung der Episode am besten beschreiben würde. Die Musik ist sehr oft präsent und dann auch nicht gerade leise eingestellt, wobei die Heimorgelklänge eine sehr besondere Ausstrahlung haben. Auch die Geräusche konzentrieren sich vor allem auf die Handlungen der Personen, anstatt auch im Hintergrund die Stimmung zu beeinflussen, wurden allerdings auch nicht immer gut auf die Szene angepasst.

Das herrschaftliche Anwesen wird auf dem Cover als sehr gelungene Kulisse verwendet – nicht nur das Haus an sich, sondern auch die weiße Treppe mit den Statuen, die sich geschwungen zum Betrachter hin öffnet. Im Fokus steht jedoch die Zombiegestalt, die über die Treppe wankt und herrlich unheimlich geraten ist. Die restliche Aufmachung ist wie bei den anderen Episoden der Serie auch recht schlicht, enthält aber im Inneren einen vollständigen Folgenindex.

Fazit: Das Intro auf dem Anwesen von Lady Sarah Goldwyn ist packend geraten, danach entwickelt sich die Handlung aber ebenfalls stark weiter und ist durch die verschiedenen Handlungsstränge dynamisch geraten. Die wohlhabende Dame mit dem Hang zu Horrorgeschichten bereichert die Episode dabei durch einen besonderen Charme und die resolute Art zu handeln, was diese Folge gekonnt bereichert.

VÖ: 1. August 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759011


John Sinclair: Tonstudio Braun – 100. Voodoo-Land (2/2)



Gemeinsam mit seinen neuen Mitstreitern Miss Mona und Fred versucht John Sinclair nicht nur, die Intrige des machtvollen D.C. zu durchkreuzen, sondern auch Suko wieder in einen Menschen zu verwandeln. Doch dazu müssen sie erst Voodoo-Priesterin Ronda von einem Ritual auf dem nächtlichen Friedhof abhalten. Doch sie ist dabei natürlich nicht allein und hat sich einige gefährliche Wächter mitgebracht…

Es ist schon immer etwas ganz Besonderes, wenn es eine Hörspielserie schafft, die einhundertste Episode zu veröffentlichen – selbst, wenn es um eine Wiederveröffentlichung handelt. Doch eben dies ist „John Sinclair“ von Tonstudio Braun gelungen, die aktuell von Lübbe Audio erstmals auf CD auf den Markt kommen. Dabei handelt es sich um den zweiten Teil von „Voodoo-Land“, sodass einerseits die Handlung um Barnabas, Ronda und D.C. abgeschlossen wird, andererseits aber auch mitten in der Geschichte angesetzt wird – und das ist wörtlich zu nehmen. Denn ohne große Erklärungen oder auch nur einen gelungenen Ansatzpunkt geht es hier nahtlos weiter, was ein wenig ungeschliffen wirkt. Doch dafür gibt es dann schon wenige Minuten später die denkwürdige Szene an einem ganz besonderen Grab, die ein Wendepunkt in der Handlung sind. Zudem kommen auch die neuen Mitstreiter von John Sinclair mehr Profil und werden vielschichtiger dargestellt, wobei dies nicht zu viel Raum einnimmt, sondern sehr gut dosiert wurde. So steht immer noch der eigentliche Fall im Vordergrund, der immer mehr an Relevanz gewinnt. Obwohl die Grundpfeiler klar schienen, gibt es hier noch eine Menge zu entdecken, es gibt unerwartete Wendungen und gelungene Details, was hinter dem Ganzen steckt. In Teilen geht dem Finale zwar etwas die Puste aus, doch auch dieses bietet immer noch viel Spannung und einen gelungenen Abschluss dieser Episode, die einem Jubiläum durchaus würdig ist.

Wie immer gibt es auch hier keine Auflistung der Sprecher mit ihren Rollen, da diese bei der Produktion nicht alle erfasst wurde. Miss Mona wird dennoch überzeugend gesprochen und mit viel Ausdruck in der Stimme umgesetzt, auch wenn sie einige Wechsel ihrer Stimmungen ein wenig zu plötzlich umsetzt und keine Übergänge erkennen lässt. Rondas Sprecherin hat eine ausdrucksstarke Stimme und setzt diese geschickt ein, um eine unheimliche Stimmung aufzubauen und die Dominanz der Figur darzustellen, wobei auch ihr Akzent glaubwürdig umgesetzt ist. Der geheimnisvolle D.C. hat ebenfalls eine gelungene Stimme bekommen, die einen markanten Ausdruck erlaubt und die reizvolle Figur so gekonnt umsetzt.

Die akustische Umsetzung dieser Serie ist schon eine Sache für sich und würde bei aktuellen Produktionen wohl nicht mehr funktionieren – nicht nur wegen der scheinbar allgegenwärtigen Heimorgel, die als Musik eingesetzt wurde, sondern auch wegen der Geräusche, die recht ungeschliffen eingebaut wurden. Bedingt durch das Alter der Aufnahmen klingen sie Stimmen auch ein wenig blechern, was durch die digitale Überarbeitung aber abgemildert wurde.

Das Coverkonzept für diese Episode hat sich nicht geändert, im Gegenteil: Das Titelbild ist identisch mit dem des direkten Vorgängers. Doch zum Jubiläum wurde der Folge ein Pappschuber verpasst, der gleich zwei CDs beinhaltet: Einerseits natürlich die eigentliche Episode, es gibt aber auch eine Bonus-CD, in dem zahlreiche unveröffentlichte Szenen zu hören sind, die aus der Serie herausgeschnitten wurden. Auch ein paar Dialoge von der Produktion sind vorhanden, was für jeden Fan eine gelungene Zugabe ist. Auch die viele Musik und die Geräusche sind dazu eine passende Ergänzung. Und diese CD hat dann auch noch ein eigenes Cover bekommen, das eine sehr gelungene Zeichnung einer Skelett-Rockband zeigt.

Fazit: Der Abschluss des Zweiteiler mag etwas holprig starten und auch gegen Ende nicht die volle Kraft mitzunehmen, doch die Handlung ist dennoch sehr spannend und überraschend – insbesondere weil es Details gibt, deren Aufklärung man gar nicht erwartet hätte. Das sehr gelungen umgesetzte Voodoo-Thema wird um viele interessante Komponenten ergänzt, sodass mir dieser zweite Teil sogar noch etwas besser gefallen hat. Die Bonus-CD ist dazu eine hervorragende Ergänzung.

VÖ: 3. Juli 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759004


John Sinclair: Tonstudio Braun – 99. Voodoo-Land (1/2)



Mitten in der Nacht soll in einem Öllager im Süden von Texas eine neue Lieferung per Zug ankommen – ungewöhnlich genug, da niemand anwesend ist, der die Ladung löschen könnte. Gleichzeitig ertönen unheimliche Trommeln, die einer der Wachmänner als Voodoo-Klänge identifizieren. Doch mit dem Schrecken, der auf ihn lauert, hätte er nicht gerechnet. Als John Sinclair von Sir James Powell zu einem alten kleinen Kloster geschickt wird, hat er nicht damit gerechnet, dass er auch bald mit diesem Fall konfrontiert wird…

Erfreulich, wie konstant Lübbe Audio die Neuauflage der klassischen John Sinclair auf CD veröffentlicht, sodass Fans nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten müssen – zumal das Versprechen nun bereits beinahe erfüllt wurde, wirklich alle Folgen zu bringen, dass jetzt noch abgebrochen wird ist nicht mehr wahrscheinlich. Die 99. Episode ist dabei der Start des Zweiteilers „Voodoo-Land“, der sich sinnigerweise um Zombies dreht. Die gelungenen Introszene wird zunächst in Texas in den USA angesiedelt, sodass man bereits hier eine Ahnung davon bekommt, dass die Episode räumlich sehr weit gefasst ist und sich eben nicht nur auf Großbritannien beschränkt. Der eigentliche Start der Handlung um John Sinclair ist das zunächst recht geheimnisvoll geraten, da der Geisterjäger nur einige vage Andeutungen von James Powell bekommt, aber schon bald werden die Andeutungen konkreter. Die Idee, die hinter der weltumspannenden Intrige steckt, schimmert schon etwas durch und wird später in dynamisch aneinander geschnittenen Szenen vertieft, wobei ganz unterschiedliche Charaktere ihren großen Auftritt bekommen. Dabei wird es auch äußerst gefährlich für ein Mitglied aus Sinclairs Team, mit dessen Transformation ich so nicht gerechnet hätte. So wird die Handlung auf mehreren Ebenen und mit verschiedenen Ideen vorangetrieben, was kreativ und abwechslungsreich wirkt, allerdings auch manchmal in zu langen Dialogen phasenweise Langeweile aufkommen lässt. Ein interessanter Zufall ist es, dass die Folge gerade jetzt erscheint, auf dem Höhepunkt der Rassismus-Debatte, da einige abwertende Kommentare und Bezeichnungen gegenüber farbigen Menschen gebracht werden, die heute nicht mehr vorhanden wären. Das fällt auf und klingt ungewohnt, ist aber nun mal Bestandteil dieses Originals – gut, dass es nicht herausgeschnitten wurde, eine kurze Einordnung im Booklet wäre aber wünschenswert gewesen.

Die Sprecher der Serie wurden bedauerlicherweise nicht alle namentlich erfasst und können deswegen nicht im Booklet genannt werden. Insgesamt wechseln sich allerdings Licht und Schatten ab – und das bereits in der Introszene. Die beiden Wachmänner schaffen es beispielsweise, eine recht unheimliche und authentische Stimmung zu schaffen, während ihr Gegenspieler recht überambitioniert und recht unglaubwürdig wirkt. Sir James Powell ist mit seinem dunklen Klang und dem immer leicht sarkastischen Unterton gut besetzt und bringt eine sehr individuelle Stimmung in die Handlung mit ein. Der Sprecher des Barnabas hätte zwar insgesamt etwas aktiver sprechen können und wirkt an einigen Stellen hölzern, kann aber dennoch einige Male eine unheimliche Szenerie erzeugen und den mystischen Charakter dann gelungen intonieren.

Sicherlich wirkt die Umsetzung der Handlung nicht mehr allzu zeitgemäß und etwas platt. So sind die Geräusche nicht sonderlich subtil eingesetzt, sondern laut, im Vordergrund und nicht immer hundertprozentig passend. Selbiges gilt für die Musik, die natürlich wieder vorrangig mit einer Heimorgel eingespielt wurde und zwischen tatsächlichem Grusel und beschwingten Melodien hin- und herschwankt. Doch heutzutage liegt ein wunderbarer Hauch von Nostalgie über dieser Umsetzung, die immer noch gut funktioniert.

An der Covergestaltung hat sich für die Neuauflage nichts verändert und beinhaltet natürlich auch das originale Titelbild. Einige satanische Zeichen, eine einzelne brennende Kerze, der zur Seite geneigte Kopf eines Mannes – schlicht zusammengestellt und doch effektvoll. Schön, dass auch hier wieder die hübsche Goldfolie genutzt wurde, um einige Highlights zu setzen. Im Inneren gibt es wie immer eine sehr schlichte Umsetzung, da die Sprecher wie bereits erwähnt nicht mehr alle namentlich bekannt sind.

Fazit: Der Aufbau der Episode weiß zu gefallen, auch wenn einige Momente den Spannungsbogen eher nach unten knicken lassen. Doch das rätselhafte Intro, die internationale Verschwörung und das gut umgesetzte Voodoo-Thema sorgen für viele reizvolle Momente. Der dynamische Verlauf und die direkte Bedrohung des Sinclair-Teams machen gespannt auf den zweiten Teil der Handlung in der Jubiläumsepisode .

VÖ: 29. Mai 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758991


John Sinclair: Tonstudio Braun – 98. Dr. Tods Monsterhöhle



Wegen Personalmangels wurde John Sinclair für eine Nachtschicht auf die Wache eingeteilt – genau das richtige Timing, denn Gangster Ruby und die skrupellose Lady X werden von einem Obdachlosen gesichtet, der sofort Scotland Yard zu Hilfe ruft. Doch obwohl Sinclair Ruby vernichten kann, taucht Tokata auf, der Lady X zur Flucht verhilft. Auf einer abgelegenen Insel macht sie eine unheilvolle Bekanntschaft – Dr. Tod will sich mit ihr verbünden…

Die Geschichten um Geisterjäger John Sinclair leben auch von den immer wechselnden Gegenspielern, die mit neuen Attacken dem Geisterjäger und seinen Verbündeten zusetzen – und das war natürlich auch schon zu Zeiten von Tonstudio Braun so. In der 98. Episode dieser Serie kommen gleich mehrere Feinde Sinclairs zusammen, um ein neues Kompott zur Herrschaft der Dämonen auf Erden zu schmieden, was gerade zu Anfang für einige reizvolle Momente sorgt. Wie Lady X und Dr. Tod zusammenkommen, sich gegenseitig abschätzen und trotz des gemeinsamen Zieles auch auf ihren ganz eigenen Vorteil bedacht sind, ist ansprechend umgesetzt. Und das auch, weil in recht schnellen Wechseln zwischen ihnen und dem Handeln von Sinclair gewechselt wird, sodass eine dynamische Stimmung entsteht. Auch wenn der Ausgangsstoff recht explosiv klingt, kann sich die Handlung danach noch etwas steigern, verfällt aber bald in bekannte Muster und bringt nur wenige Überraschungen mit ein, sodass die Geschichte ein wenig aufgewärmt wirkt. Die vielen eingebauten Actionszenen sorgen allerdings für Abwechslung, sodass insgesamt eine solide Episode der Serie herausgekommen ist – nicht überragend, aber dennoch hörenswert.

Wegen fehlender Aufzeichnungen ist es nicht mehr vollständig möglich, die Sprecher der Serie zu rekonstruieren, sodass auch hier keine diesbezüglichen Angaben zu finden sind. Die Sprecherin der Lady X bringt die kühle und leicht arrogante Wirkung ihrer Figur aber gut zur Geltung und überzeugt mit ihrer durchgängigen Energie. Auch die Stimme von Dr. Tod konnte mich überzeugen, er bringt einen diabolischen Klang mit ein, der die Episode um einige gelungene Momente bereichert. Die Rolle des Tokata ist sicherlich keine leichte gewesen, wurde sie doch betont einfach und militärisch knapp gehalten, leider kann der Sprecher der Figur deswegen aber auch kaum reizvolle oder ansatzweise charmante Züge verleihen.

Gerade bei den actionreichen Szenen merkt man dem Hörspiel nicht nur sein Alter, sondern auch seine schlichte Machart an. Die Geräusche sind sehr prägnant und einfach gehalten und überdecken beinahe die Dialoge – es wurde nach dem Motto „mehr ist mehr“ produziert. Auch die Musik ist sehr vordergründig, die Klänge einer Heimorgel sind nicht gerade dezent und erzeugen deswegen nur wenige unheimliche Momente. Dennoch gibt es viele Nostalgiker, die genau dieser Machart viel abgewinnen können.

Schön, dass auch hier wieder in Anlehnung an die frühere Kassetten-Version eine grüne Hülle für die CD ausgesucht wurde, die fast genau mit dem Grundton des Covers übereinstimmt. Neben dem „Stempel“ mit dem Hinweis auf ein Tonstudio Braun-Original mit goldener Lackfolie und dem ebenso gestalteten Schriftzug ist natürlich auch das Titelbild des ursprünglichen Heftromans zu sehen, das einen actionreichen und gut in Szene gesetzten Moment zeigt.

Fazit: Die Actionszenen wissen trotz schlichter Umsetzung zu unterhalten und bringen Leben in die Episode, ebenso wie die dynamischen Szenenwechsel dies vermögen. Auch die Allianz von Sinclairs Gegenspielern bringt eine interessante Note in die Handlung ein, dennoch kommt die Folge wegen des eher einfachen Aufbaus und der flachen Spannungskurve nicht über einen soliden Eindruck hinaus.

VÖ: 30. April 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758984



John Sinclair: Tonstudio Braun – 96. Tigerfrauen greifen an



Serena Keyl, Dienerin der Teufelstochter, hat sich nur langsam von der Niederlage gegen John Sinclair erholt. Doch nun sinnt sie auf Rache und hat einen weiteren teuflischen Plan ersonnen. John Sinclair geht gemeinsam mit seinem Partner Suko ersten Spuren nach und stößt in einem düsteren, heruntergekommenen Gebäude auf seltsame grüne Tropfen, die von der Decke hängen und jeweils einen Tigerkopf enthalten…

Bei der zeitlichen Kontinuität ist es bei der „John Sinclair“-Reihe von Tonstudio Braun, die bei Lübbe Audio auch in einer CD-Auflage erhältlich ist, ja so eine Sache: Die Romane sind nicht so vertont worden, wie sie ursprünglich erschienen sind. Bei der Figur der Serena Kyle, die insgesamt zwei Auftritte hat, hat das aber gut funktioniert: Nach der Episode 87 „Die Teufelssekte“ folgt mit „Tigerfrauen greifen an“ eine weitere Geschichte um die diabolische Dienerin Asmodinas – die wichtigsten Zusammenhänge erschließen sich gleichwohl auch aus dem Zusammenhang und werden in den ersten Szenen noch einmal rekapituliert. Dennoch ist der Einstieg in die Handlung gut gelungen, da John und Suko unmittelbar mit ersten Ermittlungen beginnen, sodass die Einleitung kurzweilig geraten ist. Auch die Vorstellung ihrer Gegenspieler dieser Episode ist gut gelungen und wechselt zwischen verschiedenen Szenerien hin und her, was sich bis zum Ende der Geschichte fortsetzt. So ist eine spannende Episode entstanden, die allerdings auch einige Dialoge enthält, die recht gestelzt wirken und sich nicht sehr authentisch anfühlen (wie auch in den meisten anderen Fällen dieser Serie). „Tigerfrauen greifen an“ ist insgesamt aber eine der besseren Folgen.

Wie immer sind auch hier die Sprecher nicht durchgängig bekannt, sodass man den Stimmen nicht immer einen Namen zuordnen kann. Die Sprecherin der Serena Keyl bringt die kalte, dämonische Ausstrahlung der Dienerin Asmodinas gut zur Geltung und passt sich gut an die verschiedenen Szenerien an, übertreibt es manchmal aber dann doch und klingt dann zu pathetisch. Der Sprecher des Ernesto C. hat eine ähnliche Ausstrahlung und schafft es aber insgesamt, eine stimmige und ausdrucksstarke Figur zu erschaffen, zumal seine helle Stimme gut zu dem asiatischen Auftragsmörder passt. Peter Niemeyer ist – wie immer – in der Rolle des Suko zu hören und punktet mit seiner dynamischen Sprechweise, auch wenn er die Betonung der Figuren nicht immer wirklich trifft.

Die akustische Gestaltung ist in dieser Episode recht speziell geraten – und das will für die Maßstäbe dieser Serie schon etwas heißen. Wenn die allgegenwärtige Heimorgel nach einer unheimlichen Szene zu einer fröhlichen, beschwingten Melodie ansetzt und dann doch wieder eine bedrohliche Stimmung aufgebaut wird, ist das sicherlich nicht vollkommen passend geraten. Und auch ansonsten ist die Musik in dieser Folge eher nervig denn nervenaufreibend.

Die Szene mit den Tigerköpfen in den unheimlichen Blasen in der ersten Szene ist auch auf dem Titelbild abgebildet, verziert durch eine schwarzhaarige Frau mit etwas seltsamen Gesichtsausdruck. Wie immer gehalten in dem nostalgischen Zeichenstil wurde natürlich das Titelbild des Heftromans übernommen, während auch das Innere des Booklets in der üblichen, schlichten Aufmachung gehalten wurde.

Fazit: „Tigerfrauen greifen an“ beginnt unvermittelt und setzt sich auch danach mit einer kurzweiligen Handlung mit verschiedenen Szenerien und interessanten Figuren fort. Dabei sind einige gelungene Ideen eingeflossen, sodass insgesamt eine überzeugende Episode der Serie entstanden ist, bei dem der Gruselfaktor ehe zurückgefahren und der Spannungsanteil erhöht wurde.

VÖ: 28. Februar 2020
Label: Lübbe
Bestellnummer: 9783785758960


John Sinclair: Tonstudio Braun – 95. Insel der Seelenlosen



Das junge Sängerin Jill Krabowski hat in einem heruntergekommenen Nachtclub ein Vorsingen absolviert, wird aber vom Besitzer angefallen, der sich als schrecklicher Dämon entpuppt. Das ahnt John Sinclair noch nicht, als ihr Verlobter Gerry ihn um Hilfe bei der Suche bittet. Sofort macht sich der Geisterjäger auf den Weg zum Hazelnut und stellt erste Nachforschungen an – und entdeckt schnell erste Ungereimtheiten…

„Insel der Seelenlosen“, die 95. Episode der Tonstudio Braun-Umsetzung der Romanheftserie „John Sinclair“, ist ursprünglich der 28. Band gewesen. Da aber eine in sich abgeschlossene Geschichte ohne Bezug zu den wiederkehrenden Gegenspielern erzählt wird, kann man die Folge auch so zwischendurch hören. 54 Minuten dauert das Hörspiel, welches direkt mit einer unheimlichen Szene startet und auch danach mit recht hohem Tempo weitergeht. Dass dabei auch Freunde und Verbündete von John Sinclair zu Opfern ihrer Gegenspieler werden, verschärft die Situation, ebenso die dynamische Erzählweise mit verschiedenen Erzählsträngen, sodass mit kleinen Cliffhangern für zusätzliche Spannung gesorgt werden. Auch dass die Geschichte zu einem anderen Ende führt, als man anfangs gedacht hätte und dass eine bestimmte Organisation unter den Kräften der Finsternis zu herrschen scheint, sind gelungene Elemente. Der Humor kommt eher von einer recht klischeehaften Betrachtung einiger Figuren und eher flacher Wortwitze, zündet also nicht so sehr wie in einigen anderen Episoden. Eine durchaus solide Episode der Serie, die das Rad nicht gänzlich neu erfindet, dafür aber kurzweilig und abwechslungsreich geraten ist.

Wie immer sind die Sprecher auch in dieser Folge nicht im Booklet aufgelistet, einfach weil es keine vollständigen Aufzeichnungen über die Mitwirkenden gibt. Die Sprecherin von Jill Krabowski setzt die erste Szene jedoch energiegeladen um und bringt besonders den Schrecken der Figur gut zur Geltung. Auch der zwielichtige Besitzer des Nachtclubs Paul Lindsay wird mit seinem harten Klang und stets bösartigem Unterton überzeugend dargeboten, wenngleich die Interpretation etwas klischeebeladen ist. Jane Collins wird wie immer überzeugend und lebendig gesprochen, wobei die verschiedenen Stimmungen durch ihre Sprecherin gut wiedergegeben werden.

Die Geräusche, die das Tonstudio Braun in die Handlung eingesetzt hat, sind eher weniger als bei aktuellen Produktionen, wirken zudem lauter und prägnanter, was immer recht überzogen wirkt. Auch die musikalische Gestaltung ist mit der allgegenwärtigen Heimorgel nicht sonderlich subtil oder ausgereift, bietet hier aber ab und an auch andere Stimmungen.

Auch hier wurde natürlich wieder auf die goldene Glanzfolie auf dem Cover nicht verzichtet, das Logo und der Hinweis auf die Original-Aufnahmen vom Tonstudio Braun sind ebenso wie die Folgennummer derart verziert. Das eigentliche Motiv zeigt einige geisterhaft-schimmernde Wesen mit ernstem Gesichtsausdruck, wie immer eingefasst mit dem markanten Grünton für den Rahmen.

Fazit: Die Erzählweise ist durch die vielen Szenenwechsel dynamisch und abwechslungsreich geraten, wie immer bei dieser Umsetzung aber auch recht flach und klischeebeladen geraten. Schon der Einstieg ist dabei spannend gelungen und wird dann gekonnt fortgesetzt, insbesondere weil die Sorge um ein festes Teammitglied groß ist.

VÖ: 31. Januar 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758953


John Sinclair: Tonstudio Braun – 94. Anruf aus dem Jenseits



Mitten in der Nacht bekommt Martha Illford einen Anruf. Doch nachdem sie schlaftrunken den Hörer abgenommen hat, ist sie plötzlich hellwach. Denn sie hört die Stimme ihres verstorbenen Mannes Larry, der sie um Hilfe anfleht. Doch auch bei den Connollys geht ein ähnlicher Anruf ein, sodass auch Geisterjäger John Sinclair auf den Fall aufmerksam wird. Doch was er herausfindet, scheint selbst für ihn zunächst unglaublich…

Das Tonstudio Braun hat es mit der zeitlichen Kontinuität seiner „John Sinclair“-Serie alles andere als genau genommen, die Folgen springen zwischen verschiedenen zeitlichen Ebenen hin und her. Folge 94 beschäftigt sich beispielsweise mit einem Feind des Geisterjägers, der eigentlich schon längst vernichtet ist. Da aber die Handlung um die seltsamen Anrufe, die von verstorbenen Menschen ausgehen, weitestehend in sich abgeschlossen sind, ist das nicht sonderlich dramatisch. Gut gefällt mir, wie auch die Conollys in großer Gefahr schweben und in einem dramatischen Moment in ihrem Leben in eine sehr gefährliche Situation geraten. Das verschärft natürlich auch den Druck auf John Sinclair, der bei seinen Ermittlungen an ganz verschiedenen Ansätzen arbeitet, was für eine dynamische Szenerie sorgt – wahrscheinlich auch, weil zwischen verschiedenen Personen gewechselt wird und neben actionreichen und spannenden Momenten auch viele unheimliche Szenen zu hören sind, in der nicht klar ist, wer auf der guten und wer auf der bösen Seite steht. Das ist gut erzählt und ist unterhaltsam geraten, sodass man die kleinen Schwachpunkte der Serie gut übersehen kann.

Der Sprecher von John Sinclair macht seine Sache auch hier wieder überzeugend und schafft eine gelungene Mischung aus Coolness, trockenem Witz und dem Druck, den die Arbeit an dem Fall mit sich bringt. Auch die Sprecherin von Sheila Conolly punktet hier mit einem präsenten Auftreten, sie bringt die Frau von Bill mit viel Energie und einer glaubhaften Sprechweise gut zur Geltung. Es gibt aber auch einige Nebenrollen, die eher dröge wirken und einen hölzernen Eindruck hinterlassen, sodass ihre Szenen nicht so recht überzeugen wollen, wie es schon häufiger bei dieser Serie der Fall ist. Insgesamt ist die Sprecherleistung in dieser Folge aber vollkommen okay.

Natürlich ist auch hier die Akustik wieder durch die allgegenwärtige Heimorgel der Serie geprägt, wobei versucht wurde, dem auf Dauer etwas eintönigen Klang durch verschiedene Melodien und Tempi Abwechslung zu verleihen. Leider passt das nicht immer gut zur jeweiligen Stimmung, wenn nach einer unheimlichen Szene plötzlich eine gutgelaunte Musik erklingt. Die Geräusche sind sehr plastisch eingefügt, was nicht immer natürlich wirkt – aber beides macht ja auch den Charme der alten Serie aus.

Marthy Illford ist auf dem Titelbild zu sehen, das Gesicht angstverzerrt, während ihr eine Skelettand einen altmodischen Telefonhörer entgegenhält - ein wie immer sehr nostalgisches Cover, welches aber gut zu der Episode passt. Einige Elemente darauf sind mit Goldfolie verziert, was immer noch ein hübscher Effekt ist. Im Inneren ist eine komplette Folgenübersicht der Serie zu finden.

Fazit: „Anruf aus dem Jenseits“ birgt viele unheimliche Momente und führt in einer andere Richtung, als man es zu Anfang erwartet hätte. Die Szenerie ist abwechslungsreich und dynamisch, schnelle Szenenwechsel und markante Momente sorgen für viel Abwechslung. Eine hörenswerte Folge, auch wenn man die recht spezielle Herangehensweise des Tonstudio Braun natürlich mögen muss.

VÖ: 20. Dezember 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758946


John Sinclair: Tonstudio Braun – 93. Im Landhaus der Schrecken



Ausgelassene Stimmung herrscht auf der Party, die auch von John Sinclair und einigen Freunden und Verbündeten am 31. Dezember besucht wird. Doch mit dem Glockenschlag zum neuen Jahr wird ein Mord entdeckt, ganz nahe an dem abgelegenen Landhaus. John ergreift sofort die Initiative und untersucht die Leichte, wobei er nicht nur den Diebstahl eines Smaragd-Halsbandes, sondern auch ungewöhnliche Krallenspuren entdeckt. Kurz darauf verspürt er einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf….

In den 80er Jahren hatte das Medium Hörspiel eine seiner Hochzeiten, auch das vergleichsweise kleine Tonstudio Braun hat mitgemischt und ist heute vor allem für die Umsetzung der John Sinclair-Heftromanserie bekannt und hat einen gewissen Kultstatus erreicht. Und da die Nachfrage immer noch groß ist, hat sich Lübbe Audio dazu entschlossen, alle Episoden erstmals auf CD zu veröffentlichen. Die 93. Episode setzt dabei einen recht frühen Roman der Serie um, der aber auch eher in sich abgeschlossen ist und keinen dauerhaften Gegenspieler des Geisterjägers in den Fokus rückt, dafür aber eine umso interessante Figur, die das Team um die Hauptfigur schnell auf Trab hält. Schon in den ersten Momenten gibt es einen ersten spannenden Höhepunkt, auch danach wechseln sich einige ruhige, dann wieder bedrohliche und unheimliche oder Actionszenen ab. Der Verlauf ist dabei kurzweilig, auch durch die dynamischen Szenenwechsel und die unterschiedlichen Stimmungen, da sich auch recht klassische Ermittlungen in die dramatischen Szenen mischen. Das macht durchaus Spaß, auch wenn die Schwachpunkte der Serie natürlich auch hier auftreten: Ein ziemlich pathetischer Ausdruck, stellenweise hölzern wirkende Dialoge, aber auch einige Logiklücken, die dem aufmerksamen Hörer immer wieder aufhorchen lassen. Spaßig und kultig geht es aber wie immer auch hier zu, sodass eine hörenswerte und in sich abgeschlossene Episode entstanden ist.

Wie immer ließen sich die Sprecher auch nicht mehr rekonstruieren, da die entsprechenden Aufzeichnungen nicht vorhanden sind. Die Sprecherin von Glenda Perkins hat mir jedoch sehr gefallen, da sie nicht nur die engagierte Arbeitsweise der Sekretärin gekonnt zum Ausdruck bringt, sondern auch die schnippische Art Jane gegenüber. Auch diese bringt mit ihrer recht spontan wirkenden Sprechweise eine gelungene Komponente mit ein, der recht pathetische Ausdruck der gesamten Serie wird aber auch durch sie nicht durchbrochen. Auch der Gegenspieler dieser Episode ist mit seiner lauten, dröhnenden Stimme eine gute Besetzung und setzt seine Szenen sehr markant um, wobei ab und an etwas mehr Zurückhaltung auch noch vollkommen ausgereicht hätte.

Kennzeichnend für diese Umsetzung des Stoffes ist der häufige Einsatz der Heimorgel, und auch hier muss der geneigte Hörer darauf nicht verzichten. Glücklicherweise gibt es auch ruhige Momente, in denen diese nur leise im Hintergrund zu hören ist, ein leichter Nervfaktor stellt sich mit der Zeit – insbesondere bei mehreren Folgen am Stück – durchaus ein. Bei den Geräuschen wird eine solide Leistung geboten, wenn diese auch ziemlich plakativ geraten sind.

Das Titelbild stammt natürlich auch wieder der Heftromanvorlage und wurde bereits bei der Erstveröffentlichung des Hörspiels verwendet. John Sinclair wird auf der Treppe des Landhauses von einem düsteren Vogelwesen attackiert, was dynamisch und passend wirkt. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht und zweckmäßig geraten.

Fazit: „Im Landhaus der Schrecken“ startet unmittelbar mit einer übernatürlichen Bedrohung und setzt so gleich den unheimlichen Grundton der Episode fest. Die Erzählweise ist stimmig und unterhaltsam, die Umsetzung charmant, aber eben auch mit den typischen Eigenheiten der Serie versehen, was manchmal sperrig oder merkwürdig wirkt, was aber eben auch den Kultstatus der Aufnahmen erzeugt.

VÖ: 27. November 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758939


John Sinclair: Tonstudio Braun – 92. Der siebenarmige Tod



Toni, der bei seinem besorgten Großvater aufwächst, wird von seinem Freund Harry dazu überredet, einen nächtlichen Ausflug zu einer abgelegenen Kirche zu machen. Dort wollen sie eine rituelle Sekte beobachten und erhoffen sich einen Nervenkitzel, wenn sie das schaurige Treiben beobachten. Doch sie haben nicht damit gerechnet, welche Schrecken diese Nacht heraufbeschwören würde, denn die Menschen dort wollen den Dämonen Lemuri herbeirufen…

Mit „Der siebenarmige Tod“ wurde in der „John Sinclair“-Serie von Tonstudio Braun ein weiterer früher Roman der Heftromanserie zu einem deutlich späteren Zeitpunkt vertont wurde. Die Nummer 92 der Serie ist dabei wieder in sich abgeschlossen und bietet ein in sich abgeschlossenes Abenteuer für den Geisterjäger. Gleich zu Anfang wird die Szene um Toni und Harry recht ausführlich umgesetzt, wovon eine unheimliche und düstere Szenerie ausgeht und den Grundton für die Episode setzt. Der anschließende Schwenk auf John Sinclair nimmt allerdings wieder etwas Fahrt aus der Handlung, das gelungene Tempo des Starts kann nicht durchgängig gehalten werden. Glücklicherweise sind nur wenige wirkliche Durststrecken vorhanden, sodass insgesamt eine unterhaltsame und kurzweilige Handlung entstanden ist. Zudem gefällt mir, dass viele Mitglieder des Sinclair-Teams im Einsatz sind und so eine dynamische Stimmung entsteht, da der Blickwinkel auf die einzelnen Stränge der Handlung so immer wieder wechselt. Zugegeben: Viele Entwicklungen sind vorhersehbar, wirkliche Überraschungen sind nicht in die Handlung eingebaut. Doch „Der siebenarmige Tod“ ist dafür kurzweilig erzählt und mit einer unheimlichen Stimmung versehen.

Auch wenn die Auswahl der Sprecher nicht in allen Fällen gelungen ist, ist die Sprecherleistung insgesamt vollkommen in Ordnung. Der Sprecher des Toni bringt die Angst und die zögerliche Art treffend herüber, bringt die aufregenden Szenen aber nicht sonderlich dynamisch herüber und wirkt dann etwas hölzern. Sein Großvater wird gelungen dargestellt und wirkt dabei ernst und prägnant, sodass seine Szenen überzeugend wirken. Und auch Jane Collins bekommt durch die ruppige und etwas harsche Art von Johns Freundin, aber auch ihre durchaus auch herzlichen Wesenszüge eine stimmige Ausstrahlung.

Dass sich die Hörspieltechnik seit den Aufnahmen zu dieser Serie noch einmal deutlich weiterentwickelt hat, ist auch hier wieder zu hören. Die Stimmen klingen etwas dumpf, die Musik ist natürlich wieder von der Heimorgel dominiert, die Geräusche sind sehr prägnant und fast ein wenig platt eingesetzt. Sicherlich ist das alles nicht sonderlich feinsinnig oder geschickt aufeinander abgestimmt, doch insgesamt ist die Szenerie hier besser umgesetzt als bei anderen Episoden.

Interessanterweise werden auf den Titelbildern der Serie vergleichsweise häufig leichtbekleidete Frauen von dämonischen Wesen angegriffen, auch hier wird eine blonde Schönheit von einem bläulichen Tintenfisch attackiert. Der nostalgische Zeichenstil kommt dabei wieder gut zur Geltung, während das Booklet wie immer recht sparsam gestaltet ist, im Inneren aber eine Übersicht über alle Episoden der Serie enthält.

Fazit: „Der siebenarmige Tod“ ist mit seinem düsteren Intro und der dichten Stimmung unterhaltsam gelungen, auch wenn einige Momente Fahrt aus der Handlung nehmen. Ich mag die dynamische Erzählweise mit den wechselnden Perspektiven, auch das Finale kann mit einigen spannenden Momenten überzeugen.

VÖ: 1. November 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758922


John Sinclair: Tonstudio Braun – 91. Der Vulkanteufel von Hawaii



Zwei erfolgreiche Fotografen haben sich trotz eindringlicher Warnungen der ortsansässigen Bewohner in einen Vulkankrater in Hawaii begeben. Doch tatsächlich werden sie dort von einem feurigen Dämon angegriffen, der sie nicht lebend entkommen lässt. Als John Sinclair durch Glenda von dem Fall erfährt, macht er sich ebenfalls an den Ort der Attacke auf und macht sich gemeinsam mit Suko auf den Weg auf die Insel...

„Der Vulkanteufel von Hawaii“ ist schon als achter Band der Heftromanserie um John Sinclair erschienen, wurde aber erst als 91. Teil der Hörspielserie von Tonstudio Braun vertont – und ist natürlich auch wieder bei Lübbe Audio in der Wiederveröffentlichung erstmals auf CD erhältlich. Die Folge startet recht unvermittelt, gleich in der Eröffnungsszene ist die erste Attacke des titelgebenden Vulkanteufels zu hören, auch Johns Reise nach Hawaii wird innerhalb weniger Minuten thematisiert. Doch obwohl hier schon alles klar zu sein scheint, werden noch zahlreiche Handlungsbögen eingebaut, die das Geschehen abwechslungsreich und lebendig halten. Vor allem, dass Moano eben nicht der einzige Dämon ist, gegen den Sinclair antreten muss, sorgt für eine überraschende Szenerie. Das hawaiianische Umfeld wird gekonnt, wenn auch etwas klischeehaft eingebunden – natürlich wird auf Medizinmänner, Zombies und Voodoo angespielt. Die reichhaltige Mystik der Folge sorgt für eine rätselhafte und dichte Atmosphäre, die über einige etwas schlaff wirkende Momente am Anfang hinwegtröstet, zumal die letzten beiden Drittel der Handlung sehr temporeich erzählt sind und mit schnellen Szenenwechseln eine dynamische Wirkung entfalten.

Wie immer lässt sich die Sprecherliste der Folge nicht mehr rekonstruierend, sodass der Sprecher von Vulkandämon Moano nicht mehr namentlich bekannt ist. Doch mit seinem pathetischen Auftreten und machtvoller Aura schafft er einen sehr markanten Gegenspieler für das Sinclair-Team. Auch Isabell Snake hat zwar einige recht klischeebehaftete Eigenschaften und wird so auch von ihrer Sprecherin charakterisiert, schafft aber auch eine mysteriöse oder grausame Sprechweise. Überzeugend auch der Sprecher des örtlichen Medizinmanns Zarando, der mit tiefer und ausdrucksstarker Stimme eine gelungene Stimmung schafft.

Die musikalische Gestaltung wird hier nicht nur von der etwas schrebbeligen Heimorgel bestimmt, sondern bietet kaum Abwechslung davon, wie einige andere Episoden es geboten haben. Sicherlich geht davon eine kultige Stimmung aus, hier hätte man aber durchaus auch noch andere Facetten einbauen können. Die Geräusche sind sehr plakativ geraten und eher sparsam eingesetzt, ebenfalls ganz im bereits bekannten Stil.

Vulkanteufel Moano ist natürlich auf dem Titelbild abgebildet, welches in dem typischen grünen Rahmen der Serie zu sehen ist und der Illustration auf dem Heftroman entspricht. Riesig und von gelben Blitzen umrahmt richtet er sich aus einem Lavasee auf, während er von einigen militärisch gekleideten Männern angegriffen wird. Eine hübsche Zeichnung mit einer markanten Farbgebung, aber natürlich auch mit viel nostalgischem Charme behaftet.

Fazit: Auch wenn im ersten Drittel einige Szenen etwas langsam erzählt wurden, kann „Der Vulkanteufel von Hawaii“ mit seiner mystischen Stimmung und einer spannenden Handlung überzeugen. Sicherlich wirkt auch hier vieles pathetisch und konstruiert, aber das macht ja auch den Reiz der Serie aus, sodass ein solides und nostalgisches Hörspiel entstanden ist.

VÖ: 30.09.2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758915


John Sinclair: Tonstudio Braun – 90. Der Unheimliche von Dartmoor



Mary Wicker wird in einer Nacht in ihrem Haus von einem unheimlichen Mann attackiert, kann sich aber gerade noch flüchten und ihre Nachbarn alarmieren. Nachdem sie sich erholt hatte, informiert ihr Doktor Scotland Yard – und der Fall landet unweigerlich bei John Sinclair, der umgehen nach Dartmoor reist. Schnell stellt der Geisterjäger dabei einen Zusammenhang zum nahegelegenen Gefängnis her, aus dem in letzter Zeit immer wieder Insassen ausgebrochen sind – und schleicht sich undercover dort ein…

„Der Unheimliche von Dartmoor“ ist sicherlich einer der markantesten Heftromane der „John Sinclair“-Reihe, die Stimmung, die davon ausgeht, ist deutlich düsterer und erwachsener als bei vielen anderen Geschichten. Und eben diesen Eindruck vermittelt auch die Umsetzung vom Tonstudio Braun, die als 90. Episode erschienen und natürlich auch von Lübbe Audio neu aufgelegt wurde. Zunächst sind einige Introszenen zu hören, die an verschiedenen Punkten ansetzen und verschiedene Szenerien präsentieren. Der Schwenk zu John Sinclair ist dann ebenso plötzlich und kommt ganz ohne das übliche Vorgeplänkel in London aus. So startet die Handlung unvermittelt und bleibt durchgängig intensiv und spannungsreich. Und auch die Szenen im Gefängnis, in denen sich Sinclair der dort vorherrschenden Rangordnung und den harten Regeln des Gefängnispersonals anzupassen versucht. Das ist sehr intensiv dargestellt und mit vielen eindringlichen Szenen umgesetzt. Mir gefällt die überraschende Entwicklung mit einigen für die Serie ungewöhnlichen Elementen, die sich recht stark auf den Erzählstrang um John Sinclair konzentriert. Auch wenn die Auflösung etwas statisch wirkt und vor allem von Sinclair in einem Monolog erzählt wird, ist eine der stärksten Episoden der Serie gestanden, in der die starke Vorlage stimmungsvoll und treffend umgesetzt wurde.

Wie immer sind auch hier die Sprecher nicht vollständig bekannt und wurden im Booklet nicht ihren Rollen zugeordnet – einfach weil nicht mehr bekannt und rekonstruierbar ist, wer die einzelnen Rollen umgesetzt hat. Helmut Winkelmann ist aber natürlich als John Sinclair zu hören und sorgt mit seiner gradlinigen und ziemlich coolen Art für einen gelungenen Eindruck des Geisterjägers. Auch der Gefängnisdirektor hat mir mit seiner authentischen und ausdrucksstarken Sprechweise gut gefallen, er passt sich gut an die düstere Atmosphäre der Folge an. Auch der übernatürliche Gegenspieler dieser Geschichte ist sehr überzeugend dargestellt, natürlich recht pathetisch, aber dennoch nicht zu überzogen.

Ohne Frage ist die musikalische Untermalung mit der Heimorgel, die typisch für diese Reihe ist, nicht die abwechslungsreichst, die man sich vorstellen kann. Aber sie gehört eben nicht nur einfach dazu, sondern sorgt in dieser Episode tatsächlich für eine passende und unheimliche Atmosphäre, sodass sie bei weitem nicht so nervig ist wie in manchen anderen Folgen. Und auch die Geräuschkulisse wirkt hier stimmiger und verleiht den Szenen einen passenden Hintergrund,

Natürlich wurde auch für diese Episode das Titelbild der Heftromanvorlage übernommen und mit dem markant grünen Rahmen (inklusive gleichfarbiger CD-Hülle) sowie einigen Elementen mit Goldfolie verwendet. Zu sehen ist die düster beleuchtete Attacke eines unheimlichen Mannes mit fast weiß leuchtenden Augen und einem erhobenen Messer, was durch die dunkel-gräuliche Hautfarbe noch mehr Stimmung erhält.

Fazit: Nicht nur der Gruselfaktor ist hier überzeugend, auch die höchst irdischen Vorgänge im Gefängnis von Dartmoor strahlen eine sehr intensive Stimmung aus. Die Szenerie ist packend, der Verlauf kurzweilig und intensiv, sodass eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist, die mir sehr gut gefallen hat.

VÖ: 30. August 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758908


John Sinclair: Tonstudio Braun – 89. Das Todeskabinett



Heimlich trifft sich das verliebte Paar Larry und Millie in der Gartenlaube von Larrys Tanten – eine der wenigen Gelegenheiten, die sie zu zweit verbringen. Doch merkwürdige Laute locken Larry nach draußen, kurz darauf wird Millie von einer unheimlichen Gestalt in einer Kutte angegriffen. Doch war wirklich Larry in einer Verkleidung der Täter, wie seine Tante Lydia ihm einreden will…?

Das Tonstudio Braun hat zu seiner Zeit die erste Hörspielumsetzung der „John Sinclair“-Geschichten von Jason Dark produziert, über 100 Episoden sind davon entstanden. Da diese lange vergriffen waren, hat Lübbe Audio sich dazu entschlossen, die komplette Serie erneut auf CD zu pressen, sodass nun auch „Das Todeskabinett“ wieder erhältlich ist. Interessant ist dabei, dass die Hauptfigur gerade zu Anfang nur sehr wenige Auftritte hat, die Szenerie konzentriert sich vorrangig auf Millie, Larry und seine beiden Tanten. Dabei wird eine düstere und unheimliche Szenerie aufgebaut, die jedoch recht schnell wieder verpufft. Denn der Übeltäter offenbart sich dem Hörer gegenüber sehr schnell, sodass man die Hintergründe und Zusammenhänge schnell erahnen kann. Schade, wenn lediglich aus der Perspektive von Larry berichtet worden wäre, wäre eine viel unheimlichere Stimmung entstanden. Sinclair taucht erst deutlich später auf, dann wird die Handlung recht klassisch aufgebaut und temporeich erzählt. Das ist insgesamt hörenswert und unterhaltsam – besonders der erste Teil der Handlung – ein wirklicher Volltreffer wurde damit aber nicht gelandet.

Man kennt es schon: Wegen fehlender Aufzeichnung des Tonstudio Brauns lassen sich die Sprecher nicht mehr rekonstruieren, sodass auch im Booklet keine Angaben gemacht werden können. Die beiden Sprecherinnen von Larrys Tanten machen einen wirklich guten Job, sie agieren nicht nur authentisch und spontan wirkend miteinander, sondern bauen auch die diabolische und unheimliche Art der Zwillingsschwestern gekonnt ein. Auch der Sprecher von Larry selbst prägt die unheimliche Stimme mit Verwirrung, Angst und Panik, was er mit viel Energie umsetzt, manchmal jedoch auch etwas hölzern klingt. Und John Sinclair wird cool wie eh und je dargestellt, die Rolle wirkt so wieder präsent und lebhaft.

Auch an die Heimorgel dürften sich die Hörer der Serie gewöhnt haben, auch hier steuert diese wieder den Löwenanteil an der musikalischen Gestaltung bei. Der Klang ist dabei recht eintönig, da unheimliche wie beschwingte Melodien die gleichen Töne bedienen. Die Geräuschkulisse ist sehr vordergründig und auf die Aktionen der Figuren beschränkt, was recht einfach, aber passend wirkt.

Natürlich wurde auch hier das Titelbild des dazugehörigen Heftromans verwendet, die beiden alten Damen mit ängstlichem Gesicht sind neben dem Sensemann zu sehen, der hier mal nicht in Schwarz, sondern in roter Kutte und silbrigem Überwurf zu sehen ist – wieder sehr nostalgisch. Die restliche Aufmachung ist schlicht, enthält aber eine Übersicht über alle 107 Original-TSB-Episoden.

Fazit: Löblich, dass hier zunächst viel Zeit darauf verwendet wird, eine unheimliche Szenerie aufzubauen und den Geisterjäger erst einmal außen vor zu lassen. Doch leider verpufft der Effekt, weil sich Übeltäter und Motiv schnell selbst verraten. Später kommt dann eine klassisch actiongeladene Ermittlung von Sinclair auf, was kurzweilig erzählt wurde. Kein Überflieger, aber eine solide Umsetzung.

VÖ: 2. August 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758892


John Sinclair: Tonstudio Braun – 88. Die Geier und der Wertiger



Dem Angriff zweier Wertiger konnten zwei Männer soeben noch entkommen. Doch als sie dem übersinnlichen Ermittler John Sinclair von dem Vorfall berichten und ihm zusätzlich noch von der geheimnisvollen schwarzen Sekte erzählen, fliegt ein ganzer Schwarm skelettierter Geier herbei und attackiert das Gespräch…

Zugegeben „Die Geier und der Wertiger“ klingen als Titel der 89. Episode der ersten „John Sinclair“-Hörspielserie von Tonstudio Braun etwas unfreiwillig komisch. Aber obwohl gleich zwei magische Wesen allein durch den Titel bekannt sind, gibt es noch einiges mehr zu entdecken. Der Beginn wird recht stakkatohaft erzählt, schon innerhalb der ersten Minuten gibt es gleich mehrere übernatürliche Attacken, dazu wird bereits hier etwas über die schwarze Sekte angedeutet und mehrere Handlungsstränge aufgemacht. Das kommt direkt tempohaft und spannend herüber, was auch im Laufe des Hörspiels nicht nachlässt – die Ereignisdichte ist sehr hoch und kann die Dynamik durchgängig halten. Doch dabei werden auch schnell einige Geheimnisse aufgedeckt, es wird eher auf bedrohliche Momente und packende Actionszenen gesetzt denn auf große Überraschungseffekte. Die südasiatische Atmosphäre bringt dabei gelungene Elemente mit ein, sodass insgesamt eine kurzweilige Episode des Hörspielklassikers entstanden ist – nicht der ganz große Wurf, aber durchgängig unterhaltsam und spannend.

Die Sprecher sind auch hier nicht bekannt, eine Zuordnung ist nicht mehr möglich. Der Sprecher Malako bringt mit seiner leisen, rauen Stimme aber eine gelungene Stimmung mit ein, zumal er mit seiner düsteren Sprechweise für einige sehr unheimliche Momente sorgt. Auch ein mystisches, weibliches Wesen wird sehr gekonnt umgesetzt, sie bringt die ätherische Stimmung und die leise Bedrohung sehr gut zur Geltung. Und auch die beiden Abenteurer, die auf der Suche nach der schwarzen Sekte sind, setzen ihre Aufnahmen dynamisch und mit viel Energie um, sodass der Spannungsbogen dieser Szenen aufgeht.

Die Episoden von Tonstudio Braun sind nicht gerade für ihr ausgeklügeltes Sounddesign bekannt, vieles wirkt wegen der Dauerbeschallung durch die Heimorgel nicht gerade düster, sondern eher etwas seltsam – aber gerade das sorgt auch hier für den einzigartigen Charme der Umsetzungen. Und ein wenig indisch anmutende Klangkulisse gibt es ebenfalls. Die Geräusche sind wieder sehr vordergründig und laut im Einsatz.

Natürlich wurde auch hier das Titelbild der Heftromanvorlage für das Cover verwendet, der dürre alte Mann mit den langen weißen Haaren und der ihn umgebende Geierschwarm sind gekonnt umgesetzt, wobei das Motiv trotz der klaren Darstellung mystisch und unheimlich wirkt. Das prägnante Grün der Rahmengestaltung zieht sich natürlich auch durch die restliche, wie immer schlichte Aufmachung.

Fazit: „Die Geier und der Wertiger“ ist eine überzeugende Episode der Reihe und geht gleich zu Beginn in die vollen – schon hier werden Actionszenen und mächtige übernatürliche Wesen miteinander kombiniert. Der Druck lässt wegen der gesamten Handlung nicht nach und versetzt den Hörer in unterschiedliche, vielleicht etwas zu präsente Szenen, wobei die Erzählweise sehr schnell ist und für unheimliche Zwischentöne nur wenig Zeit bleibt.

VÖ: 27. Juni 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758885


John Sinclair: Tonstudio Braun – 86. Sandra und ihr zweites Ich



In einer stürmischen Nacht hält eine junge Frau ein schwarzes Ritual ab, um selbst Teil der Dämonenwelt zu werden. Tatsächlich gelingt Sandra auch die Anrufung eines Dämons, doch das Ergebnis ist ein anderes, als sie sich erhofft hat – sie stirbt. Auch John Sinclair erfährt von dem Vorfall und begibt sich mit Larry Flint, dem Freund von Sandra, in die Wohnung der jungen Frau. Und dort steht sie – quicklebendig und unversehrt…

Oft beschäftigen sich die Geschichten um Geisterjäger „John Sinclair“ mit einigen besonders mächtigen Gegner, die immer wieder auftauchen und die Hauptfigur so ordentlich auf Trab halten. Es gibt aber auch Einzelfolgen, die in sich abgeschlossene Handlungen erzählen – „Sandra und ihr zweites Ich“ ist ein Beispiel dafür und wurde als 86. Episode der ersten kommerziellen Vertonung der Heftromanserie von Tonstudio Braun umgesetzt. Dabei ist gleich zu Beginn zu hören, wie sich Sandra den dunklen Mächten zuwendet und dabei zu Tode kommt. Der Start ist also schon einmal atmosphärisch geraten und auch danach geht es gleich temporeich weiter, die ersten Ermittlungen und eine sich stetig weiter aufbauende Handlung sind dabei zu hören. Die vielen Wechsel zwischen den Szenen sorgen für Dynamik, die Stimmung ist dicht und temporeich – insbesondere, da mehrere Mitglieder des Sinclair-Teams gegen unterschiedliche Dämonen kämpfen. Allerdings sind auch hier manche Unsauberheiten in der Umsetzung festzustellen, hölzern wirkende Formulierungen, unterschiedlich betonte Begriffe, nicht ganz zu Ende gesprochene Wörter, wie man es bereits aus anderen Folgen kennt. Dennoch: „Sandra und ihr zweites Ich“ gehört zu den besseren Episoden der Serie.

Wie immer sind auch hier die Sprecher nicht namentlich bekannt, machen insgesamt aber einen guten Eindruck. Sandra wird von ihrer Sprecherin mit fester, ausdrucksstarker Stimme und viel Energie gesprochen, driftet aber ab und an in eine übertrieben wirkende Sprechweise ab. Der Dämon der Episode ist mit seiner rauen, düsteren Stimme gut besetzt worden und sorgt für ein paar unheimliche Momente. Larry Flints Sprecher spricht seine Rolle abwechslungsreich und treffend, aber auch er bekommt nicht jede Szene wirklich überzeugend hin.

Obligatorisch bei dieser Umsetzung der Serie ist die Heimorgel als instrumentalische Begleitung für die Handlung, wobei durchaus einige unheimliche Momente passend untermalt werden können. Insgesamt wirkt das aber auf die Dauer etwas eintönig und zudem an einigen Stellen auch unpassend. Die Geräuschkulisse ist wie immer simpel und auf sehr vordergründige Sounds konzentriert, in diesem Rahmen aber durchaus stimmig.

Ein dämonisches Feuerwesen, das die Stadt hinter sich in Brand gesteckt hat und mit wütendem Gesicht auf die davonlaufende Schöne betrachtet – das Titelbild zu dieser Folge wirkt dramatisch und trotz der deutlich helleren Farben als sonst sehr unheimlich. Dazu kombiniert ist wie immer der türkisgrüne Rahmen mit dem Schriftzug, der erneut mit Goldfolie verziert ist.

Fazit: „Sandra und ihr zweites Ich“ startet mit einer starken, unheimlichen Szene und lässt auch in der anschließenden Handlung nicht nach. Der Ablauf ist sehr flüssig und temporeich erzählt, schnelle Szenenwechsel unter verschiedenen Voraussetzungen sorgen für Spannung – auch wenn die Umsetzung natürlich nicht mit heutigen Standards verglichen werden kann. Im Vergleich zu anderen Episoden dieser Umsetzung ist aber eine starke Folge geraten.

VÖ: 29. April 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758861


John Sinclair: Tonstudio Braun – 87. Die Teufelssekte



Die ruhige Autofahrt nimmt für Scotland Yard-Ermittler John Sinclair eine schreckliche Wendung, als eine Frau von einem Hochhaus herunterstürzt. Doch war es Mord oder Selbstmord? Der selige Gesichtsausdruck und das leichte Nachthemd als Bekleidung geben jedoch schnell Rätsel auf. Ein Nachbar hat sie in letzter Zeit von einem geheimnisvollen Club reden hören, sodass John Sinclair seine Ermittlungen in diese Richtung lenkt…

Während die neuen Hörspiel-Umsetzungen von „John Sinclair“ deutlich mehr in eine gruselige Richtung weisen und komplexere Handlungen erzählen, waren die Hörspiele von Tonstudio Braun noch deutlich enger an der Wirkung der Heftromanserie orientiert. Die 87. Episode, die natürlich auch bei Lübbe Audio auf CD aufgelegt wurde, enthält aber durchaus einige sehr unheimliche Szenen, die sich um eine rein weibliche und dämonische Sekte dreht. Der Start ist recht unmittelbar, ohne große Introszenen ermittelt John Sinclair fast von Beginn an in dem Fall und wird von da an kurzweilig und stimmig fortgesetzt. Die Stimmung wird dabei dichter, die Bedrohung durch die Sekte kommt dabei gut zur Geltung, sodass eine unterhaltsame Episode entstanden ist. Wie immer muss man dabei aber einige Stolpersteine hinnehmen, hier beispielsweise einige sprachliche Eigenheiten – wenn der Constable mitten in London plötzlich „Konstaable“ ausgesprochen wird oder im deutschen Text eine englische Verabschiedung eingebaut ist, wirkt das etwas merkwürdig, ebenso wie Formulierungen steif wirken oder die Sprecher nicht alle in Hochform sind.

Wie immer werden die Sprecher im Booklet nicht angegeben, sodass diese namentlich nicht bekannt sind. Der Sprecher des Detective Tanner macht seine Sache allerdings sehr ordentlich und bringt die recht muffige Art des Polizisten gut zur Geltung, sodass die ersten Szenen mit ihm gut zur Geltung kommen. Auch Glenda Perkins bekommt durch ihre Stimme eine gelungene Ausstrahlung und setzt die schlagfertige Sekretärin passend um, wirkt in einigen Szenen aber auch recht hölzern und steif. Auch ihre Bekanntschaft Donna sorgt in einigen Szenen für einen gelungenen und authentischen Ausdruck, scheint manche Sätze aber auch nur abzulesen statt diese wirklich zu verkörpern.

Natürlich gibt es auch in dieser Episode einige Momente zum Gruseln, was mit passenden Geräuschen unterstrichen wird. Doch durch die musikalische Untermalung mit der Heimorgel, die sich etwas schräg durch die Handlung schrebbelt, wird dieser Eindruck wieder deutlich gemindert. Das dürfte Hörern der Serie aber ja bereits aus vorigen Episoden bekannt vorkommen.

Das Gesicht eines dämonischen Mannes mit wütendem Gesichtsausdruck, aufgerissenem Mund und Teufelshörnern schwebt halb durchscheinend über einem Londoner Hochhaus, lässt offenbar Menschen vom Dach herunterstürzen und versetzt John Sinclair und seinen Kollegen in Schrecken – das Cover zu der Folge ist passend gestaltet, wobei die nächtliche Szenerie für eine überzeugende Stimmung sorgt.

Fazit: Die Handlung von „Die Teufelssekte“ ist stimmungsvoll, spannend und kurzweilig erzählt, zumal viele unheimliche Szenen eingebunden sind. Doch die Umsetzung wirkt eben eher nostalgisch und nicht ganz ausgereift. Der Charme der Serie von Tonstudio Braun kommt deswegen wieder gut zur Geltung, wirkt aber an einigen Stellen auch unfreiwillig komisch.

VÖ: 1. Juni 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758878


John Sinclair: Tonstudio Braun – 85. Die Zombies



Sechs Zombies haben das Boot von John Sinclair und Bill Conolly eingekreist, nur mit knapper Not können die beiden mit dem Leben davonkommen. Doch immer mehr Untote terrorisieren das Land, sodass auch Jane Collins und Sheila in Gefahr geraten – und das, obwohl sie ihren Männern gerade zur Hilfe eilen wollten. Doch das ist nicht die einzige Bedrohung, der sich der Geisterjäger stellen muss…

„Die Zombies“ ist als 85. Episode der ersten Hörspielumsetzung der John Sinclair-Reihe vom Tonstudio Braun der Abschluss eines Zweiteilers, sodass sich der Hörer direkt nach dem Start in einigen actionreichen Szenen wiederfindet. Der Kampf gegen die Zombies wird an mehreren Ecken erzählt, sodass sich die verschiedenen Schauplätze abwechseln. Da jedoch immer ähnliche Momente beschrieben werden, wirkt das nicht sonderlich dynamisch – zumal ungewohnt ruhig erzählt wird und nicht wirklich viel Action aufkommt. Nach diesen Kämpfen geht die Handlung recht abrupt weg von den Zombies und hin zu einer anderen übernatürlichen Bedrohung – fast so, als würde dort eine neue Geschichte mit neuer Mythologie begonnen. Das wirkt etwas zusammengestückelt, wird aber später mit dem Kampf gegen den Schwarzen Tod und die Einmischung von Myxin wieder zusammengeführt. Dennoch wirkt die Folge trotz actionreichen Finales nicht ganz rund und hakt an der einen oder anderen Stelle, sodass diese Episode leider nicht zu den stärksten der Serie gehört.

Insbesondere die Sprecher der Nebenrollen sind nicht mehr rekonstruierbar, sodass auch hier auf eine Zuordnung der Stimmen und der Figuren fehlt. Aart Veder ist jedoch wieder in der Rolle des Bill Conolly zu hören und sorgt mit seiner schnellen Sprechweise für einen gelungenen Eindruck, wobei er besonders in den Actionszenen punktet. Margit Wolff wirkt als Jane Collins in dieser Episode manchmal etwas abgehackt und spricht die Rolle sehr knapp, sodass der Charme der Figur nicht immer zur Geltung kommt. Anette Krämer ist als Sheila Conolly sehr solide und bringt die unterschiedlichen Stimmungen der Handlung gut zur Geltung.

Sicherlich hat man sich auch hier bemüht, die Klänge der Heimorgel variabel klingen zu lassen und sich die eine oder andere Spielerei erlaubt – beispielsweise ein paar Noten eines Hochzeitsmarschs, wenn das Thema gerade darauf liegt. Doch insgesamt wirkt das auch hier wieder eher eintönig, zumal auch viele Dialoge damit unterlegt sind. Die Geräusche sind sehr präsent und laut gedreht, auf feine Zwischentöne wurde dabei auch hier verzichtet – es schien eher das Motto „ganz oder gar nicht“ gegolten zu haben.

Drei Zombies mit fahlgrüner Haut in abgerissenen (ziemlich bunter) Kleidung schreiten mit erhobenen Armen aus einem nebenumwobenen Seeufer mit dunklem Abendhimmel – der nostalgische Zeichenstil des Covermotivs sorgt auch hier für einen hübschen Ausdruck. Wie immer ist die restliche Gestaltung sehr schlicht gehalten und wird durch das dominierende Grün der Rahmengestaltung geprägt.

Fazit: „Die Zombies“ wirkt etwas zusammengestückelt, insbesondere die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen wirken etwas holprig. Auch passen die verschiedenen Themen nur bedingt zueinander. Die Handlung ist anfänglich trotz einiger Actionszenen etwas fad, erst später kommt mehr Spannung und Dynamik auf. Wirklich überzeugend ist diese Episode aber nicht geraten.

VÖ: 29. März 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758854


John Sinclair: Tonstudio Braun – 84. Das Ungeheuer von Loch Morar



Auf dem schwedischen Loch Morar wird ein Schifferboot in einer stürmischen Nacht angegriffen, nur einer der beiden Menschen kommt mit dem Leben davon. Zufällig fährt Bill Conolly ebenfalls zu dem schottischen See, um über ein vor 700 Jahren gesunkenes Schiff zu berichten – und den Gerüchten nachzugehen, dass dabei schwarze Magie im Spiel gewesen sein könnte. Noch ahnt er nicht, dass auch John Sinclair eingreifen muss, um Schlimmeres zu verhindern…

Auch in der „John Sinclair“-Umsetzung von Tonstudio Braun gab es bereits Geschichten, die über zwei Episoden erzählt wurden. Und so ist „Das Ungeheuer von Loch Morar“ der erste Teil einer Doppelfolge – und wurde natürlich ebenso wie die übrigen Folgen bei Lübbe Audio erstmals auf CD veröffentlicht. Zu bemerken ist dies zunächst allerdings nicht, der Einstieg in die Handlung ist mit einer ersten Attacke des titelgebenden Ungeheuers ziemlich actionreich geraten und verbreitet eine unheimliche Stimmung. Die nachfolgende Handlung wechselt zwischen verschiedenen Szenerien hin und her, neben dem Handlungsstrang um John Sinclair und Bill Conolly mit ihren Ermittlungen werden verschiedene Figuren vorgestellt, die auf die eine oder andere Weise mit dem Fall verbunden sind. Und auch Erzähltexte über die Hintergründe der dämonischen Aktivitäten sind dabei eingebunden, die sich nicht ausschließlich auf das titelgebende Ungeheuer beziehen, sondern auch andere finstere Kräfte thematisieren. An sich sind die eingebundenen Ideen auch gar nicht schlecht, nur in der Masse der Ausführungen will sich bei mir keine rechte Spannung einstellen, vielmehr dümpelte vieles eher vor sich hin, als dass die Handlung konsequent vorangetrieben wird. Und leider ist auch die Stimmung bei weitem nicht immer so dicht wie zu Beginn. Und so konnte mich der Start in den Zweiteiler leider nicht so wirklich packen.

Auch zu dieser Episode gibt es keine Übersicht über die Sprecher, da entsprechende Aufzeichnungen fehlen. Der Sprecher von Bob, der in der ersten Szene attackiert wird, macht seine Sache aber sehr solide und kann die Panik des Mannes insgesamt gekonnt darbieten, klingt in einigen Momenten aber auch etwas künstlich. Das gilt auch für einige andere Nebendarsteller, sodass die Gesamtleistung eher solide als wirklich überzeugend. Es gibt aber auch positive Ausnahmen, vor allem bei den Hauptsprechern – Helmut Winkelmann ist als John Sinclair auch hier wieder eingängig und treffend.

Nicht fehlen darf auch hier die Heimorgel, die die musikalische Begleitung beisteuert. Auch in dieser Folge wirkt das bei weitem nicht immer passend, viele Melodien wirken übertrieben fröhlich oder passen nicht sonderlich zu der vorherrschenden Stimmung. Die Geräusche, die dazu kombiniert wurden, sind sehr präsent und laut, dezente oder unheimliche Momente gibt es dadurch eher selten.

„Das Ungeheuer von Loch Morar“ erhebt sich auf dem Titelbild weit aus der nächtlichen See, mit Schuppen, spitzen Zähnen und drachenhaftem Aussehen ist er ein gelungener Blickfang, kombiniert mit dem Vollmond und den furchtsamen Menschen im Boot ist ein ziemlich klassisches Cover der Serie entstanden – wie immer eingefasst in dem typischen türkisfarbenen Rahmen.

Fazit: „Das Ungeheuer von Loch Morar“ beinhaltet einige gelungene Szenen und einen düsteren Gegenspieler, die Erzählweise setzt aber an zu vielen Stellen an, als dass eine spannende Handlung ergeben würde. Das Interesse an den kommenden Ereignissen wird aber dennoch geweckt.

VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758847


John Sinclair: Tonstudio Braun – 83. Maringo, der Höllenreiter



Der Schwarze Tod ist in eine abgelegene Wüste nach Amerika gereist, um Maringo, den Höllenreiter aus seinem langen Schlaf zu erwecken. Gemeinsam entwickeln sie einen Plan, wie sie John Sinclair endgültig besiegen können. Bei diesem taucht unvermittelt der schwarze Magier Myxin auf und warnt ihn vor der neuen Gefahr. Doch wem kann der Geisterjäger in diesem Fall trauen…?

Mit „Maringo, der Höllenreiter“ hat das Tonstudio Braun einen recht frühen Heftroman um Geisterjäger John Sinclair als 83. Episode seiner Hörspielreihe umgesetzt, in der auf einmal der Schwarze Tod seine Finger im Spiel hat – mit der zeitlichen Kontinuität hatte es diese Umsetzung ja nicht gerade. Davon abgesehen funktioniert die Geschichte natürlich auch alleinstehend, die wichtigtsen Zusammenhänge würden sich auch für Hörer erschließen, die die Figuren noch nicht kennen. Das Rezept ist dafür ebenso einfach wie gelungen: Nach einer unheimlichen Introszene um die Erweckung von Marino wird zwischen dem Szenario um John Sinclair und verschiedenen Momenten, in denen der Dämon sein Unwesen treibt, hin- und hergewechselt, was für eine gelungene Dynamik sorgt. Die Stimmung ist dabei recht dicht und die einzelnen Szenen kurz aneinander getaktet, die Bedrohung durch Maringo und den Schwarzen Tod nehmen immer weiter zu. Allerdings ist der Anteil wirklich unheimicher Szenen dieses mal sehr überschaubar, es geht eher um sehr präsente Actionszenen und die wie immer aufgesetzt wirkenden Wortduelle, sodass eine solide, aber eben nicht üebrragende Episode der Serie entstanden ist.

Wie immer können keine Angaben mehr gemacht werden, wie die Rollen besetzt sind – das Tonstudio Braun hat hierzu keine vollständigen Aufzeichnungen hinterlassen. Maringo, der Höllenreiter, wird durch seinen Sprecher jedoch auf sehr präsente und hinterhältige Art gesprochen, sodass ein markanter Gegenspieler entsteht. Gleiches gilt auch für den Schwarzen Tod, dessen tiefe, leicht donnernde Stimme für zusätzliche Atmosphäre sorgt, der aber auch etwas flach und eindimensional spricht. Herby, ein Verbündeter von Sinclair und Suko, bekommt durch seinen Sprecher eine lockere und itzige Art verliehen, was überzeugend geraten ist.

Natürlich ist auch in dieser Folge die Heimorgel allgegenwärtig, sie sorgt während der Szenenwechsel, aber auch während einiger Dialoge für die musikalische Begleitung – mal düster und unheimlich, mal auch betont fröhlich, was nicht immer passen mag. Es gibt aber auch Momente, in denen passende Hintergrundgeräusche zu hören sind, während die Sounds ansonsten wieder eher sehr in den Vordergrund gerückt wurden.

Natürlich ist Maringo auch auf dem Titelbild zu sehen, in wildem Ritt schleudert er einen brennenden Pfeil auf ein Auto mit John Sinclair als Fahrer – politisch wahrscheinlich heute nicht mehr ganz korrekt ist die schematische Darstellung von ihm als amerikanischen Ureinwohner, aber Zeiten ändern sich eben. Das Innere ist wie immer sehr schlicht gestaltet, eine Übersicht über alle Episoden ist aber vorhanden.

Fazit: Die Erzählweise dieser Episode ist recht schematisch, nach dem teuflischen Plan der Gegenspieler geht es mit Ermittlungen, Attacken und ein paar unheimlichen Szenen weiter. Das ist durchaus kurzweilig, aber nicht so einprägsam wie in anderen Episoden der Reihe geraten, sodass ein solider Eindruck entstanden ist.

VÖ: 31. Januar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758830


John Sinclair: Tonstudio Braun – 82. Ein Totenopfer für Clarissa



Mitten in London wird John Sinclair am helllichten Tag angegriffen. Drei Dämonen bedrohen den Geisterjäger mit ihren Bumerangs und entwenden ihm sein machtvolles silbernes Kreuz. Gerade noch rechtzeitig kommt Myxin seinem alten Freund zur Hilfe und kann ihm vor dem Tod bewahren. Das Kreuz scheint jedoch verloren – doch Myxin hat einige Hinweise auf die geheimnisvollen Angreifer erhalten…

Die ursprüngliche Umsetzung der „John Sinclair“-Heftromanserie von Tonstudio Braun ist nicht immer sonderlich temporeich gestaltet. Ein wenig überraschend ist es dann schon, dass die 82. Episode „Ein Totenopfer für Clarissa“ ohne Umschweife mit der Attacke auf John Sinclair startet und so auch den Protagonisten mit einbringt. Das erhöht den Druck gleich zu Beginn und sorgt für einen gelungenen Start, sodass die kleineren Längen in der weiteren Handlung verkraftbar sind. Dabei sind auch wieder Szenen enthalten, die unfreiwillige Komik verbreiten, die magische Komponenten zuhauf einführen, ohne dass diese mit einer erkennbaren Logik versehen sind, in denen sich die Gegner zu pathetischen Wortgefechten hinreißen lassen. Die Handlung ist durchaus spannend und bedrohlich geraten und zudem sehr stringent erzählt, der Spannungsbogen ist gelungen, es kommen immer wieder bedrohliche Momente vor. Auch die Charaktere gefallen mir hier gut, durch die Konzentration auf wenige, aber umso ausdrucksstärkere Figuren kommen diese sehr gut zur Geltung – sowohl neue Gegenspieler als auch alte Bekannte.

Die Sprecher sind auch hier wieder nicht aufgelistet, viele Namen sind einfach nicht mehr bekannt. Die Sprecherin von Clarissa legt einen bedrohlichen Unterton in ihre Stimme und schafft so eine charismatische Gegenspielerin, manchmal wirkt dieser Ansatz aber etwas gezwungen. Taridis bekommt einen prägnanten Akzent verliehen, der wegen der harten Aussprache gut zur Stimmung der Episode passt und eine in sich stimmige Figur erzeugt. Myxins volle Stimme sorgt auch hier wieder für einige gelungene Momente, wobei er sich gut an die unterschiedlichen Stimmungen der Episode anpasst.

Keine große Überraschung ist es, dass auch in dieser Episode wieder die Heimorgel im Einsatz ist, die so prägend für die Serie ist. Doch dieses Mal wird diese etwas mehr zurückgehalten und ist mehr für sphärische Klänge im Hintergrund eingesetzt – und das funktioniert in vielen Szenen gut. Die Geräuschkulisse ist dabei lebendig und vielseitig, sodass ein runder Eindruck der Produktion entsteht.

Eine riesige, dämonisch wirkende Fledermaus, eine bleiche Frau, die mit geschlossenen Augen darunter liegt, ein bedrückt dreinschauender Mann, dazu eine spärliche Beleuchtung und ein geschickt angedeuteter Hintergrund – das Titelbild zu dieser Episode ist natürlich wieder dem Heftroman entnommen, ist dabei ansehnlich und passend geraten.

Fazit: „Ein Totenopfer für Clarissa“ startet mit einer packenden und bedrohlichen Szene, die den Ton für die Episode direkt zu bestimmen versteht. Der Verlauf ist trotz kleinerer Längen unterhaltsam und spannend, wobei der nostalgische Charme durch die typische akustische Gestaltung und die pathetische Art vieler Szenen wieder gut zur Geltung kommt.

VÖ: 21. Dezember 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758823


John Sinclair: Tonstudio Braun – 81. Der unheimliche Mönch



Der Dreh eines neuen Gruselfilms ist in der heißen Phase der Planung, nur der Drehort eines alten, verlassenen Klosters ist einem Assistenten nicht geheuer – zu verschlossen die Anwohner. Und er soll recht behalten, denn der Schwarze Tod ruft einen seiner Diener wieder ins Leben zurück: Der Rote Mönch, der bislang in einem magischen Schutzkreis unter dem Kloster verweilt hat, plant seine Rache…

„Der unheimliche Mönch“ ist eine ziemlich klassische Episode der „John Sinclair“-Hörspielreihe von Tonstudio Braun, die von Lübbe Audio erstmals komplett als CD veröffentlicht wurden – und eignet sich dabei auch als eigenständig zu hörende Geschichte. Zwar kommt der Schwarze Tod als Nebenfigur vor, doch auch ohne ihn würde die Handlung ohne Probleme funktionieren. Und auch die anderen Bezüge zu früheren Episoden werden bei Bedarf schnell geklärt – die Rückkehr einer bekannten Rolle auf Seiten von Sinclair beispielsweise, ebenso die Eifersüchteleien von Jane zum Start der Handlung. Dabei gibt es gleich zwei kurze Introszenen, zum Thema des Filmdrehs und zur Erweckung des Roten Mönchs, sodass schnell eine unheimliche Stimmung entsteht. Die nachfolgenden Szenen um Sinclair und sein Team nehmen allerdings schnell wieder Tempo heraus – die Frotzeleien sind zwar recht witzig, doch danach benötigt die Handlung erst einmal wieder einige Zeit, um in Fahrt zu kommen. Dann gibt es einige bedrohliche Szenen und durch die wechselnden Perspektiven und Schauplätze auch einen dynamischen Ablauf, sodass eine insgesamt starke Episode der Serie entstanden ist. Zugegeben: Das überhebliche Auftreten der dämonischen Gegenspieler und die allzu einfache Bezwingung wirken etwas unfreiwillig komisch – aber das sind Hörer der Serie ja auch bereits gewohnt.

Wie immer sind auch hier die Sprecher der einzelnen Rollen nicht im Booklet erfasst – es gibt schlicht keine vollständigen Aufzeichnungen aller Mitwirkenden. Die Rolle des Roten Mönchs wird von seinem Sprecher allerdings sehr imposant und ausdrucksstark umgesetzt, wobei er stellenweise dann eben doch zur Übertreibung neigt und ins allzu Pathetische rutscht. Die Sprecherin von Nadine Berger bringt den Charme der Figur gut zur Geltung und sorgt für einen glaubhaften Eindruck der hübschen Schauspielerin, wobei sie in den nötigen Passagen auch noch einmal mehr Energie in ihre Stimme legt. Der unsympathische Regisseur legt eine gehörige Portion abwertender und arroganter Art in seine Dialoge und gibt so einen Antagonisten auf ganz anderer Ebene ab.

Die in der Serie allgegenwärtige Heimorgel treibt es in dieser Episode besonders bunt – insbesondere im ersten Drittel der Handlung werden einige schnelle Melodien eingebaut, die zumindest mir schnell auf die Nerven gegangen sind. Später werden mit dem Instrument aber einige unheimliche Momente erzeugt. Die Geräuschkulisse ist dabei treffend gewählt und lässt besonders die Actionszenen lebendig klingen.

„Der unheimliche Mönch“ ist auch auf dem Titelbild zu sehen, welches Lesern der Heftromanserie durchaus bekannt vorkommen dürfte. Dargestellt als Skelett in blutroter Kutte, den einen Arm gebieterisch erhoben und von magischer Energie umgeben passt die Gestalt sehr gut zu der Handlung, zumal auch das düstere Schloss im Hintergrund seine Wirkung nicht verfehlt.

Fazit: Ein klassischer Aufbau (auch wenn nach den spannungsgeladenen Introszenen die Kurve erst einmal wieder deutlich absackt), markante Figuren und ein dynamischer Verlauf – „Der unheimliche Mönch“ kombiniert die guten Seiten der TSB-Serie, macht aber natürlich dabei auch die gleichen Fehler, sodass oft ein unfreiwillig komischer Eindruck entsteht. Innerhalb der Serie aber eine starke Episode.

VÖ: 30. November 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785758816


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