Edgar Wallace löst den Fall – 9. Das leere Grab

Edgar Wallace löst den Fall – 8. Zimmer 13

Edgar Wallace löst den Fall – 7. Der Club der gelben Schlange

Edgar Wallace löst den Fall – 6. Die goldenen Mönche

Edgar Wallace löst den Fall - 5. Die Bande der Affen

Edgar Wallace löst den Fall – 4. Die Glasaugenmenschen

Edgar Wallace löst den Fall – 3. Der schwarze Armbrustschütze

Edgar Wallace löst den Fall – 2. Das irische Halstuch

Edgar Wallace löst den Fall – 1. Der unheimliche Pfeifer von Blending Castle


Edgar Wallace löst den Fall – 9. Das leere Grab



Eigentlich wollten Professor Lawrence und sein Team in einer Ausgrabungsstätte Gräber alter Kelten ausfindig machen, aber ein Knochenfund macht sie stutzig – die Leiche ist eindeutig bei weitem nicht so alt. Sofort wird Scotland Yard zu Hilfe gerufen, die schnell einen Zusammenhang zu einem leer gefundenen Grab der ermordeten Maude Higgins herstellen können. Chiefinspektor Mander wird mit den Ermittlungen beauftragt, muss aber erneut auf die Hilfe von Edgar Wallace zurückgreifen…

Die neuen Episoden von „Edgar Wallace löst den Fall“ tragen noch mehr die Handschrift des Husumer Labels WinterZeit, da eben nicht nur bereits bestehende Geschichten vertont wird, sondern diese nach Ideen von Markus Winter gemeinsam mit Markus Duschek geschrieben werden. Und so geht es auch in „Das leere Grab“ nicht nur mit Mander als Hauptermittler und der gelegentlichen Hilfe von Edgar Wallace weiter, sondern auch mit einem ganz besonderen Humor, der in gelungener Dosierung in die Handlung eingebunden ist. Doch auch der Fall an sich ist interessant, schon die Idee der an einem anderen Platz vergrabenen Knochen sorgt für einen gelungenen Einstieg, der mit vielen weiteren Details gekonnt ausgeschmückt wurde. In vielen Ermittlungen und Befragungen, die im Mittelteil schnell aneinander geschnitten sind, aber auch durch erklärende Texte des Erzählers, der wesentliche Informationen beisteuert, kommt man langsam einem immer kompletteren Bild näher. Das ist abwechslungsreich und spannend geraten, zumal neben den aktuellen Ereignissen auch immer noch der Mord an Maude Higgins vor acht Jahren aufgeklärt werden muss. Die klare Strukturierung, die geheimnisvolle Stimmung und einige markante Figuren sorgen für einen flüssigen Verlauf, der allerdings eine etwas ruhige Wirkung hat – wirkliche Aufregung kommt erst gegen Ende auf. Doch „Das leere Grab“ ist wieder ein starker Teil der Reihe und mit dem interessanten Ausgangspunkt von Anfang an sehr hörenswert.

Torsten Sense ist in dieser Episode in der Rolle des Professor Lawrence zu hören und verleiht seiner ausdrucksstarken Stimme noch einmal eine andere Note, um der hochtrabenden und leicht exzentrischen Figur eine markante Ausstrahlung zu verleihen und sehr eigenständige Facette in die Handlung mit einbringt. Omid-Paul Eftekhari spricht Lord Centerbury ebenfalls sehr markant und überzeugt nicht nur mit einer gelungenen Betonung, er unterstreicht auch gekonnt die Wirkung seiner Szenen. Uwe Büschken hat mir als Edgar Wallace auch hier wieder gut gefallen, er schafft eine ebenso zugängliche wie scharfsinnige Figur, was gut zu der Vorstellung des bekannten Autors passt. Weitere Sprecher sind Martin Kuupa, Florian Clyde und Vera Teltz.

Bei der akustischen Gestaltung des Hörspiels wurde auf eine ausgewogene Kombination aus vielen Geräuschen und stimmiger Musik gesetzt, sodass eine lebendige und passende Atmosphäre entsteht. Dabei sind nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch während einiger besonders spannender Dialoge düstere Melodien eingesetzt, die für viel zusätzliche Stimmung sorgen. Gelungen ist auch die kurze Klangfolge, um die einzelnen Befragungen akustisch voneinander zu trennen.

Die Idee des leeren Grabes wurde mit einem Totenschädel auf dem Cover aufgegriffen, was in den typischen dunklen Rottönen gehalten wurde und den vielen gelben Elementen der Gestaltung ergänzt wurde. Im Inneren des beiliegenden Booklets erzählt Markus Winter von dem neuen Konzept, welches er für die Serie entwickelt hat, wobei natürlich auch die Mitwirkenden an dieser Produktion aufgeführt werden.

Fazit: Knochen, die Jahre nach der Beerdigung aus dem Grab gestohlen und in eine Ausgrabungsstätte versetzt wurden – nicht nur die aktuellen Ereignisse, sondern auch ein unaufgeklärter Mord aus der Vergangenheit sorgen hier für Spannung. Mit einer düsteren Stimmung, aber auch markanten Figuren versehen, ist dabei eine hörenswerte Episode der noch recht jungen Serie entstanden.

VÖ: 29. Januar 2021
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661320


Edgar Wallace löst den Fall – 8. Zimmer 13



Nachdem er gemeinsam mit einer Verbrecherbande an einem spektakulären Juwelenraub verwickelt war und viele Jahre im Gefängnis gesessen hat, wird Johnny Grey entlassen. Prompt lauern ihm seine alten Kumpane auf und wollen ihn wieder auf seine Seite ziehen - und an die immer noch verschwundenen Juwelen kommen. Doch die Liebe zu seiner Verlobten Marlene hält ihn auf der richtigen Seite, doch im Haus ihrer Familie bekommt Johnnys Hoffnung auf ein besseres Leben einen empfindlichen Dämpfer…

„Zimmer 13“ ist zwar bereits der achte Teil der Reihe „Edgar Wallace löst den Fall“ von WInterZeit, aber erst der zweite Teil mit dem neuen Konzept und Inspector Bliss als federführender Ermittler, sodass die Episode zwar schon in gefestigten Bahnen verläuft und gerade die akustische Ästhetik schon sehr eingespielt und sicher ist, aber eben dennoch viele Elemente noch nicht vollständig ausgereizt sind. So ist beispielsweise das Auftauchen von Autor Edgar Wallace noch überraschend, seine Rolle als Berater von Bliss weiterhin sehr reizvoll und ein kleines Highlight in der Handlung, der auch den Hörer auf die Zielgerade der Handlung führt. Doch auch der Grundsatz um den entlassenen Juwelendieb, dessen neues Leben außerhalb der Gefängnismauern sehr anders verläuft als gedacht. Neben einigen privaten Turbulenzen gibt es auch einen Mord, den Bliss aufklären muss und gleichzeitig als eine Art Schutzpatron für Johnny dient. Dieses enge Zusammenspiel der verschiedenen Perspektiven ist sehr gut geraten und führt zu einem sehr detaillierten Blick auf die Ereignisse, wobei auch die Hintergrundgeschichte um den ersten Juwelenraub immer weitere Details hinzugewinnt. Das ist sehr abwechslungsreich und dynamisch geraten, sodass die spannende Handlung sehr gut zur Geltung kommt. Und auch die Darstellung der bekannten Charaktere mit ihren speziellen Eigenheiten ist gelungen und bringt an der einen oder anderen Stelle viel Humor mit ein.

Oliver Bender ist in der Rolle des Johnny Grey sehr gut besetzt und bringt die anfängliche Hoffnung ebenso elanvoll und lebendig zur Geltung wie die spätere Härte in seiner Stimme, sodass ein ebenso überzeugender wie spannender Charakter entstanden ist. Mir gefällt ebenfalls die hämische Figur des Jeffrey Kane sehr gut, der von Axel Malzacher beeindruckend facettenreich gesprochen wird und mit seinem machtvollen Auftreten für markante Szenen sorgt. Nicole Hannak ist in der Rolle der Marlene Ashcroft ebenfalls sehr gut besetzt und überzeugt mit ihrem gefühlsbetonten Auftritt, der viel von der unterdrückten Frau offenbart. Weitere Sprecher sind Engelbert von Nordhausen, Frank Felicetti und Liane Rudolph.

Die wunderbare Stimmung der Wallace-Romane überträgt sich gekonnt auch auf diese Hörspiele, das neblige und düstere London wird durch viele gelungene Hintergrundgeräusche oder passende Halleffekte auf den Stimmen heraufbeschworen. Und auch die eingebaute Musik ist sehr passend eingebaut, neben dem prägnanten Titelsong gibt es viele Melodien, die die Szenenwechsel atmosphärisch gestalten oder besonders spannende Momente gelungen unterstreichen.

Natürlich ist auch das Titelbild dieses Falles in den rot-gelben Farben zu sehen, nur die Holztür als eigentliches Motiv setzt sich dunkel davon ab. Die schlichten Schriftzüge und das umrahmende Ornament passen wieder gut dazu. Dieses Konzept setzt sich auch im inneren des beiliegenden Booklets fort, das einen ausführlichen Einleitungstext von Autor und Produzent Markus Winter enthält, in dem er das neue Serienkonzept mit einigen Hintergründen erklärt.

Fazit: Das neue Konzept der Serie funktioniert auch in dieser Episode hervorragend, wobei diese auch mit ihrer gut durchdachten Handlung überzeugt, die einen Juwelenraub aus der Vergangenheit mit einem aktuellen Mordfall verbindet. Der feine Humor sehr Serie, die gut gestalteten Charaktere und eine spannende Entwicklung funktionieren sehr gut zusammen und sorgen für einen überzeugenden Gesamteindruck.

VÖ: 12. September 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661313


Edgar Wallace löst den Fall – 7. Der Club der gelben Schlange



Nachdem Chiefinspector Bliss in den Ruhestand geschickt wurde, hat Inspector Mander seine Position übernommen. Doch die kriminalistischen Herausforderungen haben sich zunächst rar gemacht, sodass er beinahe erfreut ist, dass eine Leiche am Londoner Themseufer gefunden wird und er sich als Ermittler beweisen kann. Doch völlig allein kommt er nicht voran, sodass Autor Edgar Wallace einige entscheidende Hinweise…

Es ist schon einige Zeit her, dass die bis dato letzte Episode von „Edgar Wallace löst den Fall“ erschienen ist – und das hat auch einen guten Grund. Denn der Autor Dietmar Kuegler hat eben nur sechs Geschichten um Inspector Bliss geschrieben, der Kriminalfälle mit Hilfe der Romane von Edgar Wallace gelöst hat. Für Folge sieben musste also nicht nur eine neue Geschichte, sondern auch gleich ein neues Konzept erdacht werden. Herausgekommen ist „Der Club der gelben Schlange“, das den bisherigen Nebencharakter Mander in den Mittelpunkt rückt und auch Edgar Wallace selbst in wichtiger Position auftreten lässt. Die neue Zusammenstellung der Charaktere funktioniert hervorragend und sorgt für markante Szenen, einige Konflikte und einen wunderbar bissigen Humor. Dabei kommen viele Facetten der Figuren hervor, was sehr durchdacht wirkt und viel Potenzial für weitere Entwicklungen bietet. Doch auch der Fall selbst ist gelungen – nicht nur, weil die düsteren Gassen von London und die nebligen Ufer der Themse für reichlich Flair sorgen. Auch das Konstrukt des Falles funktioniert bestens und zeigt neben den Ermittlungen auch einige Szenen um den unbekannten Gegenspieler der Episode, was einen herrlich mystischen Touch bekommen hat. Einige spannende Entwicklungen und ein gut durchdachtes Verbrechen sorgen für sehr gute Unterhaltung inklusive gelungenem Finale – schön, dass sich die Serie so stark zurückmeldet.

Peter Flechtner hat seine Sprechweise gekonnt an das neue Konzept der Serie angepasst und die Arroganz des Ermittlers weiter in den Mittelpunkt gerückt, schafft es aber dennoch, ihn sympathisch wirken zu lassen – eine gelungene Mischung, die eine interessante Hauptfigur erschafft. Konrad Bösherz spricht Sergeant Elk ebenfalls mit passender Stimme und variablem Klang, sodass viele Feinheiten dieses interessanten Charakters zur Geltung kommen. Sehr gut gefallen hat mir auch Uwe Büschken als Edgar Wallace, der immer viel Humor in seine Stimme legt und eine heitere Lockerheit in die Szenerie mit einbringt, was für angenehme Abwechslung sorgt. Weitere Sprecher sind Erich Räuker, Josephine Schmidt und Jeremias Koschorz.

WinterZeit hat auch hier eine äußerst passende akustische Gestaltung für die Handlung erschaffen, die mit vielfältigen Geräuschen für eine lebendige Wirkung sorgt. Diese sind nicht nur sehr genau an die Handlung angepasst, sondern klingen auch realitätsnah und glaubhaft. Die Musik sorgt an den passenden Stellen für zusätzliche Spannung, beispielsweise mit düsteren Geigenklängen, aber auch beschwingte Barmusik wurde im Hintergrund eingesetzt.

Am Coverkonzept hat sich trotz neuer Ausrichtung nicht viel geändert, immer noch ist das Motiv komplett in Rot und Schwarz gehalten, während die Schriftzüge in hellem Gelb gehalten sind – das ist ungewöhnlich und sticht direkt ins Auge, was auch bei der Darstellung einer Schlange gut funktioniert. Im Inneren des Booklets ist ein ausführlicher Text von Markus Winter zu lesen, in dem er die Grundzüge des neuen Konzepts und dessen Zustandekommen erklärt.

Fazit: Die Rückkehr der Serie mit dem neuen Konzept landet direkt einen Volltreffer. Die Handlung ist sehr dynamisch aufbereitet und verbindet ganz unterschiedliche Hinweise und Ereignisse zu einem stimmigen Ganzen. Die Zusammenstellung der Charaktere geht hier direkt auf und sorgt für zusätzlichen Charme und Witz, wobei auch die Stimmung in London gut zur Geltung kommt.

VÖ: 19.06.2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661306


Edgar Wallace löst den Fall – 6. Die goldenen Mönche



So viel Falschgeld wie in letzter Zeit war in London noch nie im Umlauf. Als dann sogar eine große Menge an Blüten in einer renommierten Bank ausgegeben werden, wird Chiefinspector Bliss zu dem Fall gerufen und soll die Hintermänner ausfindig machen. Wieder greift er zur Auflösung zu seinen Edgar Wallace-Romanen und entdeckt bald die ersten ungewöhnlichen Hinweise...

Zunächst waren von der WinterZeit-Krimiserie „Edgar Wallace löst den Fall“ sechs Folgen angekündigt – so viele Fälle hat Autor Dietmar Kuegler ursprünglich verfasst. Zwar hat Markus Winter bereits angekündigt, dass noch mit weiteren Folgen zu rechnen ist, dennoch haben sich viele Hörer noch auf den letzten Fall gefreut. Zu recht, denn „Die goldenen Mönche“ ist wieder sehr stark geraten und transportiert die Stimmung der Wallace-Romane noch ein bisschen besser als seine Vorgänger. Dabei wird zunächst in einer Introszene um ein verfallenes Kloster eine düstere Szenerie aufgebaut, nur um gleich darauf auf die Falschgeldthematik umzuschwenken – so richtig scheint das zwar nicht zusammenzuhängen, der Hörer kann aber schon einmal die Marschrichtung des Falles erahnen. Die Ermittlungen von Inspector Bliss sind dabei gerade zu Beginn nicht sonderlich überraschend, aber dennoch unterhaltsam geraten. Zudem kommen immer mehr Nebenarme und starke Charaktere hinzu, die die Handlung deutlich anreichern und für die passende Atmosphäre sorgen. Nach einiger Zeit nimmt die Geschichte dann auch noch mehr Fahrt auf, besonders die Szenen um das alte Kloster sind dabei sehr treffend umgesetzt – und offenbaren dann doch noch einige unerwartete Wendungen, die der geneigte Hörer so wohl nicht hat kommen hören. Besonders gefällt mir dabei, dass Bliss sich dieses mal auf recht viele Romane von Wallace bezieht und damit noch individueller und komplexer wird.

Ein letztes mal schlüpft Jürgen Kluckert hier in die Rolle des Chiefinspector Bliss, seine markante Stimme und sein mit Wirt versehener Ausdruck sorgen auch hier für gute Unterhaltung. Michael Pan verleiht seinem Klang hier eine schneidende Note, sodass Sir Irwin Walton viel Strahlkraft und eine sehr passende Attitüde erhält. Werner Wilkening ist in einer kleinen Rolle als „Schleicher-Willi“ zu hören und lässt seine Szenen locker und mit humorvollem Unterton versehen wirken. Weitere Sprecher sind Dirk Hardegen, Lutz Riedel und Rainer Gerlach.

Das Hörspiel bietet einen dynamischen Wechsel von unheimlichen Szenen und vielen Dialogen ab, die sich auch akustisch deutlich unterscheiden. Beides hat seinen Reiz und ist treffend umgesetzt, das An- und Abschwellen von Musik und Geräuschen unterstützt dabei die Handlung in ihrer Wirkung. Auch hier sind die Klosterszenen besonders hervorzuheben.

Das Coverdesign der Serie ist ziemlich ungewöhnlich und funktioniert auch hier wieder sehr gut. Das tiefe Rot des Hintergrundes mit den schwarzen und gelben Elementen besonders gut zur Geltung. Zu sehen sind neben dem schlichten Schriftzug noch drei Mönche mit ihren Kutten, deren Kapuzen sie tief ins Gesicht gezogen haben. Im Inneren gibt es wieder viele weitere Informationen zu Autor und Sprechern nachzulesen.

Fazit: Hier passt wirklich alles zusammen, die Geschichte ist vielseitig, viele Ideen überraschend und dennoch stimmig, die Szenerie mal aufgeräumt und klar, mal mystisch und düster. Zudem machen die Charaktere hier einen richtig guten Eindruck und bringen Leben in die Handlung. Hübsch, wie gut sich hier alles zusammenfügt.

VÖ: 27. April 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-945624-94-4


Edgar Wallace löst den Fall - 5. Die Bande der Affen

Erster Eindruck: Merkwürdige Spuren am Tatort...

Am einem lauen Tag im Mai wird Chiefinspector Bliss zu einem neuen, rätselhaften Fall gerufen, der nicht nur seinen Scharfsinn, sondern auch die Inspiration durch Edgar Wallace fördert. Denn aus einem Güterzug sind zahlreiche äußerst wertvolle Schmuckstücke entwendet worden, auch von dem Personal ist keine Spur mehr zu entdecken. Das Kuriose ist jedoch, dass am Tatort zwar jede Menge Fingerabdrücke vorhanden sind, diese stammen aber eindeutig von Affen...

„Die Bande der Affen“ aus der WinterZeit-Serie „Edgar Wallace löst den Fall“ lässt sich vom Titel her nicht so einfach einer Geschichte des englischen Kult-Autoren zuordnen wie man es beispielsweise beim „irischen Tuch“ konnte. Und das ist auch gut so, denn einerseits orientiert sich diese fünfte Folge deutlich weniger an den Verläufen der bekannten Fälle und findet neue Wege, die sie Chiefinspector Bliss gehen lässt. Andererseits löst eben dieser den Fall dieses mal auch gleich mit Hilfe von mehreren Romanen, sodass ein zu enger Vergleich der Episode nicht gerecht werden würde. Nach dem düster wirkenden Intro samt unheimlichen Tiergekrächze folgt dann erst mal eine recht heitere Szene, in der Bliss gemeinsam mit Sergeant Mander den Tatort untersucht und erste Hinweise findet. Die sich daran anschließenden Ermittlungen sind dann ziemlich kurzweilig gehalten und zeigen ganz unterschiedliche Charaktere, vom halbwegs geläuterten Kriminellen bis hin zu den oberen Kreisen von Scotland Yard. Doch neben dieser Abwechslung werden in jeder Szene mal mehr, mal weniger offensichtliche Hinweise auf Täter und Motiv gegeben. So ist nicht nur ein stetiger Informationsfluss und damit ein hoher Unterhaltungswert gewährleistet, sondern der Hörer kann auch eigene Schlüsse ziehen und dem Rätsel immer mehr auf die Spur kommen. Dass sich in der Auflösung dann noch einige Überraschungen offenbaren ist dann sehr positiv, da im Rückblick alles logisch und stimmig erscheint. Gepaart mit der lebendigen Stimmung der Geschichte ist so eine sehr starke Folge der Serie entstanden, die mich durchweg gut unterhalten hat.

Natürlich ist es wieder Jürgen Kluckert, der in der Rolle des Chiefinspector Bliss sein Können zeigt und den Hörer mit seiner markanten Stimme durch die Handlung begleitet, sich an den passenden Stellen in den Vordergrund stellt, aber genauso gut seine Mitsprecher gut zur Geltung bringt. Der wunderbare Michael Pan ist in der Rolle des Timothy Ferrison zu hören, auch seine Stimme sticht positiv hervor, da er in seinen Szenen eine sehr facettenreiche und auf den Punkt gebrachte Leistung abliefert. Hans Eckart Eckardt punktet in der Rolle des Sir Ashton Brown und verleiht ihm viel Präsenz. Weitere Sprecher sind Reinhard Kuhnert, Tom Jacobs und Werner Wilkening.

Akustisch wird hier recht viel geboten, was schon in der aufwändig mit Geräuschen unterlegten Introszene deutlich wird. Wenn im weiteren Verlauf die Musik mal etwas dramatischer wird, kündigt dies eine besonders wichtige Szene an. Hier greift alles gut ineinander, zumal die Spannungskurve der Handlung gut nachgezeichnet wird.

Der typische orange-rote Farbton der vorigen Folgen wurde auch hier wieder für das Cover genutzt, als Motiv bettet sich darin das angriffslustig verzerrte Gesicht eines Affen ein. Gepaart mit den gelben Elementen ergibt das ein sehr ansehnliches Titelbild. Im kleinen Booklet sammeln sich wie immer übersichtlich aufgelistet alle Beteiligten der Produktion.

Fazit: „Die Bande der Affen“ ist ein sehr starker Vertreter der Serie, in der sich alle Elemente bestens zusammenfügen. Wie immer reizvoll ist dabei die Einbindung von Motiven aus den Wallace-Romanen, und auch dass Bliss hier mal auf sich allein gestellt ist. Immer wieder werden kleine oder große Schritte in Richtung Auflösung gemacht, die dann überraschend und stimmig geraten ist. Sehr hörenswert!

 VÖ: 13. Oktober 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783945624937


Edgar Wallace löst den Fall – 4. Die Glasaugenmenschen



Erster Eindruck: Eine ungewöhnliche Begegnung...

Der Überfall auf einen Geldboten in London sorgt für Aufsehen – besonders, weil das Überfallopfer Lord Nelson als Übeltäter erkannt haben will. Inspector Bliss glaubt allerdings keineswegs, dass sich die granitene Statue am Trafalgar-Square erhoben hat, zumal immer weitere Überfälle gemeldet werden. Und immer wieder werden dabei historische Persönlichkeiten gesichtet...

In einer erfreulich regelmäßigen Taktung von ziemlich genau zwei Monaten bringt das engagierte Label WinterZeit neue Folgen der Krimiserie „Edgar Wallace löst den Fall“ auf den Markt, sodass auch die vierte Folge „Die Glasaugenmenschen“ nur einige Zeit nach dem Start der Serie erhältlich ist. Der sehr offensichtliche Bezug zu den Originalen des britischen Autors ist hier nicht mehr zu erkennen – weder Titel noch Inhalt lehnen sich allzu offensichtlich an sein Werk an. Dennoch bleibt viel von der dichten Stimmung in London erhalten, und natürlich zitiert Inspector Bliss an allen nur möglichen Stellen sein großes Idol. Die Handlung punktet dann mit dem sehr interessanten Ansatz, der zunächst nur wenige Anhaltspunkte auf Täter oder Motiv in sich birgt. Doch in einem cleveren Aufbau werden immer neue Hinweise hinzugefügt, die aber gleichzeitig auch neue Rätsel aufwerfen. So kommt man der Lösung gemeinsam mit Bliss und Sergeant Mender immer näher, verliert aber doch nie das Interesse an der Handlung. Die Auflösung kommt dann etwas überraschend, weil der Inspector dann einen plötzlichen Wissensvorsprung hat, fügt sich aber dennoch stimmig ein und klärt den Fall gekonnt auf – doch das war immer noch nicht das Ende, denn eine prägnante Begegnung von Bliss und eine kurzweilige Abschlussszene sind noch angehangen. Auch der leise Humor, der die komplette Handlung durchzieht, hat mir sehr gut gefallen.

Edwin Lippleshaw wird von Johannes Berenz gesprochen, der seine Sache sehr gut macht und mit viel Ausdruck in der Stimme und glaubhaftem Auftreten für eine passenden Charakter sorgt. Sven Gerhardt ist als Jacob Wipple zu hören, dem er eine gewisse Portion spröden Charme verleiht, der sehr gut in die Atmosphäre der Serie passt und in seinen Szenen gut plaziert ist. Auch Reinhard Kuhnert hat mir als Taylor Baines gut gefallen, mit seinem angenehmen Klang schafft er einen weiteren einprägsamen Charakter. Weitere Sprecher sind Jürgen Thormann, Herbert Schäfer und Dirk Petrik.

Die vorigen Folgen hatten sehr prägnante Schauplätze oder Szenerien, die in dieser Vorlage von Dietmar Kuegler nicht aufgetreten sind. So wirkt das Hörspiel insgesamt ein wenig ruhiger, auch wenn es natürlich immer wieder aufregende Szenen gibt, die dann auch passen inszeniert wurden. Musik und Geräusche sind dabei gut aufeinander abgestimmt, der Klang der Folge hat mir wieder gut gefallen.

Natürlich wurde das orange-rote Coverdesign der vorigen Folgen auch hier wieder verwendet. Der schlichte gelbe Schriftzug passt gut dazu, wobei sich diese Farben durch die komplette Gestaltung ziehen. Das Glasauge, welches schließlich den entscheidenden Hinweis auf den Täter liefert, ist als Titelbild ausgewählt worden und ist in seiner Schlichtheit sehr gut gewählt.

Fazit: Hier werden nur noch vereinzelt Motive aus den Wallace-Romanen verwendet, sodass die Geschichte freier und überraschender ist, ohne den Charme der bekannten Geschichten vermissen zu lassen. Der unterhaltsame und spannende Verlauf ist mit gelungenen Elementen gespickt und ist kurzweilig dargeboten, sodass mir auch diese Folge sehr gut gefallen hat.

VÖ: 25. August 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-945624-92-0


Edgar Wallace löst den Fall – 3. Der schwarze Armbrustschütze



Erster Eindruck: Bedrohung durch zischende Pfeile...

Die Bewohner des traditionsreichen Landsitzes Caxton Manor sind in Angst und Schrecken, denn ein unheimlicher Bogenschütze attackiert immer wieder die Familienmitglieder. Chiefinspector Bliss wird zu Rate gezogen und verschafft sich erst einmal einen Überblick über die Situation, doch schon bald steht der nächste Angriff bevor. Dabei gibt es eine seltsame Forderung: Die Familie soll das Haus im Kürze verlassen...

Winterzeit hat eine neue Serie rund um die Geschichten von Edgar Wallace gestartet, die allerdings nicht die Originale umsetzt, sondern neue Handlungen nach Motiven des bekannten Krimiautors erzählt. Schon nach kurzer Zeit ist auch die dritte Folge entstanden, die sich dieses mal an der Geschichte „Der grüne Bogenschütze“ orientiert und viele bekannte Elemente aus den Wallace-Romanen enthält: Eine geheimnisvolle Gestalt, ein altes, herrschaftliches Gemäuer, ein sehr reduzierter Kreis an Verdächtigen – so kommt schnell das Flair der Vorlagen auf. Und auch die Geschichte ist gut strukturiert und kurzweilig erzählt, die Ermittlungen werden in angenehmen Tempo vorangetrieben, sodass es nicht langweilig wird und der Hörer dennoch Gelegenheit hat, das Ganze für sich selbst zu ordnen. Bliss gibt dabei immer wieder einen Schubs in die richtige Richtung und erzählt, wie ähnliche Vorgänge in den Wallace-Romanen aufgelöst werden. So ist das Finale dann auch keine ganz große Überraschung, aber sehr stimmig in Szene gesetzt. Die Charaktere sind dabei gut ausgearbeitet und ein wenig überspitzt dargestellt, sodass sie genügend interessante Eigenheiten haben, um die Handlung zu bereichern. Eine gelungene Folge der Serie, die allerdings etwas zu leicht zu durchschauen ist.

Erzähler Rainer Gerlach bringt wieder viel Stimmung in die Handlung mit ein und gestaltet seine Texte atmosphärisch und lebendig. Michael Pan ist in der Rolle des Ashwood Blair zu hören, er investiert viel Energie in die Rolle und verleiht ihr einen leicht skurrilen und passenden Ausdruck. Und wo ein alternder, unfreundlicher Schlossherr benötigt wird, darf Jürgen Thormann natürlich nicht fehlen, auch in dieser Erzählung fühlt er sich in der Rolle hörbar wohl und grantelt wunderbar abweisend vor sich hin. Weitere Sprecher sind Dirk Petrick, Alice Bauer und Johannes Berenz.

Die Macher konzentrieren sich hier insbesondere auf die Sprecher und ihre Dialoge, die akustische Umsetzung ist eher sacht angebracht. Durch die kleinen Melodien, die als Szenenübergang eingesetzt sind, und die passenden Geräusche entsteht dennoch eine stimmige Atmosphäre. Dabei kommt die Stimmung auf dem alten Landsitz besonders gut zur Geltung.

Natürlich ist auch hier wieder die Gestaltung in einem kräftigen Orange gehalten, die sich neben dem Cover auch im Inneren fortsetzt und so einen einheitlichen Look erhält. Eine Armbrust ist als Motiv für das Titelbild ausgewählt worden und hebt sich in dunklen Farben deutlich ab, während die gewählte Schrift hell und leicht gelblich ist, sodass sich alles gut lesen lässt.

Fazit: Viele stimmige Elemente aus den Wallace-Romanen wurden hier neu zusammengestellt und zu einem stimmigen Ganzen zusammengesetzt. Dabei sind die Charaktere sehr prägnant umgesetzt und sorgen für einige eindrucksvolle Momente. Die Auflösung deutet sich zwar im Laufe der Zeit an, ist aber mit genügend interessanten Wendungen versehen.

VÖ: 12. Mai 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-91-3


Edgar Wallace löst den Fall – 2. Das irische Halstuch



Erster Eindruck: Nebeliger Auftakt zu starker Folge

Der Bürgerkrieg zwischen England und Irland tobt auf Hochtouren, und immer wieder kommen Gerüchte über einen irischen Geheimbund auf. Mittendrin ermittelt Chiefinspector Bliss, um den Fall des britischen Empire zu verhindern. Die Spur führt den Ermittler und seinen Partner Sergant Mander über ein Halstuch bis hin zum Oberhaupt der Raben...

Wer sich bei den Titeln der neuen Krimiserie von Winterzeit fragt, ob er vielleicht bisher immer etwas falsch verstanden hat, ist wohl nicht allein. Tatsächlich wurde bei „Das irische Handtuch“ im Titel nur das Land ausgetauscht, mit dem Klassiker „Das indische Handtuch“ hat die Geschichte der zweiten Folge allerdings nichts zu tun. Die Szenerie erinnert vielmehr an „Das Gasthaus an der Themese“, woran auch die Eingangsszene offensichtlich angelehnt ist. Später löst sich die Handlung immer mehr von der Vorlage, geht eigene Wege, doch die Ideen von Wallace haben immer wieder Einfluss, auch die Konstellation der Charaktere ist deutlich hiervon inspiriert. Witzig sind die Kommentare des Ermittlers, der den Autor öfters direkt erwähnt und Bezug zu den Fällen nimmt. Richtig gut gefällt mir, dass die politische Situation, der Konflikt zwischen Irland und Großbritannien als Kernelement ausgewählt wurde, was viel geschichtliche Atmosphäre mit einbringt. Durch das Geheimbund-Thema kommt zudem noch eine mysteriöse Stimmung mit ein. Die Auflösung enthält dann auch wieder Teile aus den bekannten Geschichten, geht aber eine gelungene Symbiose mit den neuen Elementen ein und kann so stellenweise noch durchaus überraschen – zumal die Handlung nicht ganz abgeschlossen, der Geheimbund nicht vollständig zerschlagen wird. Diese Folge gefällt mir noch ein bisschen besser als der direkte Vorgänger.

Peter Flechtner ist als Sergeant Mander zu hören, den er sehr lebendig spricht. Er hat genügend Energie, um dem Inspector die Bälle zuzuspielen, kann sich aber auch in den richtigen Momenten zurücknehmen und die anderen Charaktere wirken lassen. Kaya Marie Möller ist als Jenny zu hören, die sie sehr energetisch und ausdrucksstark spricht. Erzähler Rainer Gerlach setzt seine Texte ruhig und bestimmt um, bringt aber auch viel Dynamik und Spannung mit ein. Weitere Sprecher sind Gerald Schöne, Reinhard Kuhnert und Andrea Aust.

Nach der flotten Titelmelodie kann mich die Geräuschkulisse wirklich überzeugen, schon die erste Szene auf dem nebelverhangenen Fluss ist sehr stimmig umgesetzt. Und auch die folgenden Momente sind atmosphärisch inszeniert. Die Musik geht dabei manchmal etwas unter und hält sich eher zurück, diese hätte für meinen Geschmack doch etwas frischer wirken können.

Natürlich ist das titelgebende Halstuch auch auf dem Cover zu sehen und zeichnet sich von dem orangefarbenen Hintergrund nur mit einigen schwarzen Details ab, während die sehr klare Schriftart zurückhaltend dazu ergänzt ist. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es zahlreiche Informationen zu Mitwirkenden nachzulesen.

Fazit: Die Verknüpfung zwischen Elementen aus den Edgar Wallace-Geschichten und den geschichtlichen Entwicklungen im Konflikt zwischen Irland und Großbritannien ist sehr stimmig gelungen und spannend erzählt. Die Charaktere sind stark in Szene gesetzt und in interessanten Konstellationen dargestellt. Auch der leicht humorige Ansatz passt sehr gut dazu, sodass ein sehr gelungenes Hörspiel entstanden ist.

VÖ: 10. März 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-89-0


Edgar Wallace löst den Fall – 1. Der unheimliche Pfeifer von Blending Castle



Erster Eindruck: Hommage an den großen Krimiautor

Ein Dudelsackspieler versetzt die Bewohner von Blending Castle in Angst und Schrecken. Denn die Legende besagt, dass der Schlossherr sterben wird, sobald der geheimnisvolle Musiker seine Melodie dreimal bei Vollmond gespielt hat. Chiefinspector Bliss nimmt sich der Sache an und erhält so allerlei Anregungen zur Lösung des Falles aus den Geschichten von Edgar Wallace...

Auch heute noch erfreuen sich die Krimis von Edgar Wallace großer Beliebtheit, was nicht nur die zahlreichen Wiederholungen der Filme im TV beweisen. Winterzeit hat nun eine neue Hörspielreihe zu den bekannten Geschichten konzipiert, diese aber völlig auseinandergenommen und neu zusammengesetzt, wobei ganz neue Handlungen entstanden sind. Als Ermittler hat sich Autor Dietmar Kuegler Chiefinspector Bliss als Hauptfigur ausgedacht, einen zurückhaltenden und ebenso scharfsinnigen wie scharfzüngigen Mann, der sich viele Inspirationen aus den Romanen von Edgar Wallace holt. „Der unheimliche Pfeifer von Blending Castle“ enthält dann noch deutlich mehr abgewandelte Elemente aus dem Wallace-Fundus als den Titel, setzt dabei aber neue Akzente. So sind die Figuren durchaus eigenständig gestaltet, während die Stimmung auf dem alten Gemäuer sehr intensiv wiedergegeben wird. Doch die Auflösung ist keinesfalls so einfach, wie man es am Anfang vermuten könnte. Vielmehr gibt es neue Verstrickungen, der Blick auf das Gesamtbild offenbart sich erst ganz am Ende. Das hat durchaus einigen Charme und weckt so einige nostalgische Gefühle, schafft es aber nicht, dabei noch einen modernen Touch mit einzubringen, einen pfiffigen oder unerwarteten Dreh. Eine hörenswerte Produktion.

In der Hauptrolle des Inspector Bliss ist Jürgen Kluckert zu hören, der mich hier wirklich überzeugt hat. Er schafft eine sehr eigenständige Figur mit viel unterschwelligem Witz, der genau deswegen so viel Charme entwickelt. Jürgen Thormanns unverkennbarer Klang ist prädestiniert für die Rolle des Schlossherren Lord Blending, wobei er eine sehr intensive und ausdrucksstarke Sprechweise gewählt hat. Kaya Marie Möller hat mir als Lady Margaret ebenfalls gut gefallen, sie passt sich dynamisch an die Handlung und die düstere Atmosphäre des Schlosses an. Weitere Sprecher sind Michael Pan, Jeffrey Wipprecht und Sven Gerhardt.

Der Titelsong der Serie erinnert stark an das Intro zu den fast schon legendären Europa-Hörspielen und ist stilistisch sehr ähnlich. Auch danach wird viel klassische Kost geboten, die Musik ist nostalgisch und arbeitet die düstere Stimmung auf dem Schloss gut heraus. Auch die Geräusche fügen sich stimmig ein, sodass eine passende, aber nicht sonderlich auffällige Szenerie entsteht.

Ein kräftiges Orange ist die vorherrschende Farbe bei der Gestaltung. Auf dem Cover wird dies durch schlichte, gelbliche Schriftzüge, einen ebensolchen Rahmen und das schwarz aufgedruckte Motiv eines alten Schlosses durchbrochen. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben noch einen einleitenden Text sowie weitergehende Informationen zu einigen Mitwirkenden.

Fazit: Die erste Folge von „Edgar Wallace löst den Fall“ bietet eine gelungene Stimmung, tolle Charaktere und einige intensive Momente. Der Einfluss der ursprünglichen Geschichten ist groß, was aber gekonnt variiert und in einen anderen Kontext gesetzt wurde. Wer auf der Suche nach einem nostalgischen Hörspiel ist, ist hier genau richtig, ein wenig mehr frischer Wind wäre aber durchaus passend gewesen.

VÖ: 6. Januar 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-88-3

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