Dark Mysteries - 20. Das Lächeln des Clowns

Dark Mysteries – 19. Final Girl

Dark Mysteries – 17. Nicht öffnen!

Dark Mysteries – 16. Blutige Regie

Dark Mysteries - 15. Der Todeszug

Dark Mysteries – 14. Tödliche Träume

Dark Mysteries - 13. Der Coup

Dark Mysteries – 12. Poltergeist

Dark Mysteries – 11. Mörderisches Klassentreffen

Dark Mysteries – 10. Die Flut


Dark Mysteries - 20. Das Lächeln des Clowns



Nach einer Krebsdiagnose hat der erfolglose Schriftsteller Graham Kline mit seinem Leben bereits abgeschlossen und versucht sich auf einer einsamen Landstraße in einem Unfall das Leben zu nehmen. Seine letzte Erinnerung ist die an einen grell geschminkten Clown, den er versehentlich überfährt. Zwei Jahre später wacht er aus dem Koma auf, der Clown spukt aber immer noch in seinem Kopf herum...

Ein wenig mussten die Hörer auf die 20. Episode der „Dark Mysteries“ warten, doch diese Zeit hat sich gelohnt. „Das Lächeln des Clowns“ startet direkt mit dem Unfall von Hauptfigur Graham Kline, auch danach ist der Hörer mitten in der Handlung verankert und bekommt eine gelungene Mischung aus dem persönlichen Drama des Schriftstellers und den übernatürlichen Elementen um einen brutalen, beängstigenden Clown präsentiert. Es werden immer nur kleine Details, Fragmente des Gesamtbildes präsentiert, die in eine flüssige und spannende Geschichte eingebaut sind. So bekommt man im Laufe der Zeit eine Ahnung davon, wohin das Ganze steuert, die wirklichen Zusammenhänge werden aber erst spät klar. Und so wird der Serientitel komplett ausgeschöpft, denn im Gegensatz zu einigen anderen Folgen ist die Handlung kaum zu durchschauen und bietet deswegen so einige Überraschungen. Die düstere Atmosphäre wird einerseits durch das persönliche Schicksal von Graham, insbesondere aber auch das Auftreten des irren Clowns erzeugt. Die Vermischung von Traum und Realität, die Frage, was es mit dem unheimlichen Clown auf sich hat, ist der Knackpunkt der Folge und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung, setzt viele gelungene Spannungsmomente. Mir gefällt, dass sich die Horror-Elemente hier nicht auf blutige Brutalitäten beschränken und diese fast völlig ausgespart werden, die hier präsentierte Richtung finde ich deutlich reizvoller.

Graham Kline wird von Markus Pfeiffer gesprochen, der mit viel Energie spricht und die starken Emotionen des Schriftstellers sehr treffend umsetzt und Angst, Verzweiflung und Verwirrung gekonnt vertont. Seine Frau Cynthia wird von Ilona Otto gesprochen, die ihre ausdrucksstarke und sanfte Stimme ebenfalls geschickt nutzt, um viele Facetten ihres Charakters sehr glaubhaft und authentisch spricht. Auch Thomas Nero Wolff ist sehr überzeugend, der Arzt bekommt durch ihn viel Ausdruck und eine sehr markante Aura, was die Wirkung der Folge unterstützt. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Udo Schenk und Annina Braunmiller-Jest.

Die akustische Gestaltung der Folge ist sehr treffend geraten und setzt sich aus vielen passenden Elementen zusammen. Das ständige Piepen der medizinischen Geräte, dräuende Musik im Hintergrund, das irre Lachen des Clowns - für jede Szene gibt es eine passende Kulisse, die die Wirkung der Handlung unterstreicht und sehr kraftvoll wirkt. Gegen Ende steigert sich das Ganze noch einmal deutlich und wirkt dann noch atmosphärischer.

Ein reichlich düsterer Clown ist passenderweise auch auf dem Cover abgebildet, der in der düsteren grünen Farbgebung der Serie einen dämonischen und beängstigenden Eindruck hinterlässt. Die unsaubere Schminke und der boshafte Gesichtsausdruck tragen ihr Übriges zu der gelungenen Gesamtwirkung bei. Die restliche Gestaltung ist bereits aus den vorigen Episoden bekannt und eher schlicht aufgebaut, enthält aber ein lesenswertes Interview mit Markus Winter.

Fazit: „Das Lächeln des Clowns“ ist ein hervorragend erzählter Psycho-Thriller mit treffend gesetzten Horror-Elementen um einen unheimlichen Clown, in dem sich für Hauptfigur Graham Kline Traum und Realität vermischen. Langsam bekommt der Hörer eine leise Ahnung von den Zusammenhängen, was sehr spannend und dramatisch geraten ist. Die sehr gelungene Erzählweise und das packende Thema haben mich sehr überzeugt.

VÖ: 8. November 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661399


Dark Mysteries – 19. Final Girl



Die Besatzung eines Krankenhauses in einer kleinen Stadt erfährt von ihrer neuen Patientin direkt aus den Medien: Reporter berichten direkt vom Tatort, als die bekannte Schauspielerin Priscilla Campbell einem Messerattentat nur mit knapper Not entkommen kann. Und selbst dann ahnen sie nicht, welche schreckliche Nacht vor ihnen liegt...

In Dark Mysteries hat das Remscheider Hörspiellabel WinterZeit die Möglichkeit, sich durch alle Genres des Thrillers zu arbeiten, bringt aber fast immer Splatterelemente mit ein. Auch in der 19. Episode "Final Girl" geht es wieder blutig zu, spart dabei aber an allzu grausamen Details. Die Geschichte spielt fast ausschließlich in dem Krankenhaus, das so fokussiert und auch zeitlich sehr dicht wirkt. Die anfängliche Vorstellung der Charaktere nimmt einige Zeit in Anspruch, ist aber unterhaltsam geraten - vor allem, da der Zuhörer zunächst nur wenige Hinweise auf die Hintergründe der Folge bekommt. In Schwung kommt die Geschichte mit der Einlieferung von Priscilla Campbell, wobei einige unterschiedliche Ansätze verfolgt werden, beispielsweise die Thematik des titelgebenden "Final Girls", aber auch ein gesellschaftliches Problem wird eingebaut. Das ist fast ein wenig zu viel, da sich die einzelnen Elemente gar nicht so recht beweisen können und die Figuren teilweise etwas flach geraten sind, andere Schicksale werden kaum weiter verfolgt, der spannenden Unterhaltung tut das jedoch keinen Abbruch. Der Verlauf ist kurzweilig und spannend, die Spannung dicht und unterhaltsam erzählt, sodass eine weitere gelungene Episode entstanden ist. Das Ende verdichtet sich dann noch einmal und reißt den Charakteren in einer extremen Situation die Maske vom Gesicht, mit einem für die Serie typischen Showdown mit einigen Wendungen schließt die Folge dann gekonnt ab.

Priscilla Campbell wird von Luisa Wietzoreck gesprochen, die ihrer klaren Stimme mal einen ganz anderen Klang als gewohnt verleiht. Aufgedreht, immer mit einer Spur versteckter Wut und sehr präzise im Gefühlsausdruck. Dagmar Dempe tritt mit ihrer Rolle der Mrs. Gifford gegen Ende zwar in den Hintergrund, sorgt zu Beginn aber für einen markanten und harten Ausdruck, der bei mir im Gedächtnis geblieben ist. Yvonne Greitzke ist in der Rolle der Nurse Karen zu hören, die sie sehr lebendig darstellt, mit glaubhaftem Ausdruck versieht und nebenbei noch den Spannungbogen der Folge unterstützt. Weitere Sprecher sind Andreas Borcherding, Michael Pan und Hans-Georg Panczak.

Zu Beginn ertönt eine Melodie, die so auch aus einem Hörspiel der 80er Jahre entstammen könnte und gleich für einen gelungenen Einstieg sorgt. Doch auch ansonsten spielt die Musik hier eine durchaus wichtige Rolle und staffiert die Handlung gekonnt aus. Der akustische Hintergrund mit vielen Geräuschen ist sehr lebendig geraten, nur die paar englischen Wortfetzen im Hintergrund irritieren in einem deutschsprachigen Hörspiel ein wenig.

Das Gesicht einer jungen Frau, vor Schrecken geweitet und mit blutigen Spuren im Gesicht – das Thema der Horrorfilme und es „Final Girl“ wird auf dem Cover gekonnt umgesetzt. Mir gefällt auch, dass der sonst oft dominante Grünstich erdigeren Farbtönen gewichen ist. Im Inneren des Booklets gibt es ein recht ausführliches Interview mit Markus Winter zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Serie.

Fazit: Wieder ist eine spannende und kurzweilige Episode der Reihe gelungen, die wieder andere Akzente setzt als ihre Vorgänger und die Begrenzung auf Krankenhaus und einen recht kurzen Zeitabschnitt sehr kompakt wirkt. Manche Handlungsfäden werden aber etwas zu schnell fallen gelassen und kommen nicht so recht zur Geltung. Das Finale ist dann aber wieder packend geraten und wurde mit einigen Wendungen aufregend gestaltet.

VÖ: 14. Juni 2019
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661382


Dark Mysteries – 17. Nicht öffnen!



Für Jenna und Noelle sollte es ein gemütliches Wochenende werden, sturmfrei im großen Anwesen von Jennas Vater – jedenfalls bis auf ihre kranke Tante, die ihre Räume im Obergeschoss aber nicht verlässt. Horrorfilme, Pizza, Popcorn, alles steht bereit. Doch dann sieht Noelle vor dem Fenster ein unheimliches Gesicht. Ist es wirklich der gesuchte Massenmörder, der kürzlich aus der Gefangenschaft ausgebrochen ist?

Wie viele Sprecher benötigt es eigentlich für ein gelungenes Horror-Hörspiel? Denn auch wenn in der 17. Episode von „Dark Mysteries“ insgesamt sieben verschiedene Stimmen zu hören sind, wird der weitaus größte Teil von den beiden Hauptcharakteren Jenna und Noelle bestritten. Begrenzt ist die Folge in dieser Zeit aus das Haus von Jennas Vater und auch zeitlich kommt der Hauptteil ohne Sprünge aus. Und genau daraus entsteht der große Reiz dieser Episode, die schnell eine sehr düstere und unheimliche Stimmung aufbaut. Die Szenerie, zwei Teenager-Mädchen in einem einsamen Haus sich selbst zu überlassen, ist zwar ein klassisches Motiv für Horror-Filme, wirkt hier aber dennoch erfrischend neu und wird zudem sehr gekonnt variiert. Dem Hörer werden gleich mehrere Rätsel aufgegeben, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt wird, ist dementsprechend lange Zeit unklar. Der Verdacht geht mal hierhin, mal dorthin, was wendungsreich und sehr eindringlich geraten ist. Jenna und Noelle werden im Laufe der Zeit auch immer tief gehender vorgestellt, ihre persönliche Entwicklung ist gekonnt in Szene gesetzt, aber auch ihr Leben außerhalb dieses begrenzten Zeitfensters wird aufgegriffen. Man lernt die beiden immer besser kennen, was geschickt kleine Hinweise auf die Hintergründe der Episode einstreut. Zudem gefällt mit auch, dass nach der Auflösung mit Überraschungspotenzial noch einige weitere Szenen angefügt sind, in denen nicht nur wieder der Wahnsinn um sich greift, sondern auch ein Ausblick auf das weitere Schicksal der Protagonisten gegeben wird. Dann sind auch andere Stimmen zu hören, was den hervorragenden Hauptteil sehr gekonnt abschließt.

Ein riesiges Lob geht an die beiden Hauptdarstellerinnen, die sich völlig auf ihre Rollen einlassen und die Szenerie so zum Leben erwecken. Julia Fölsters anfangs so selbstbewusster und forscher Klang bröckelt im Laufe der Zeit immer weiter, sodass sie den psychischen Verfall des Mädchens sehr intensiv und glaubhaft wirken lässt. Florentine Draeger ist ihr als Noelle eine wunderbare Partnerin, lockt viele Facetten aus ihrer Stimme und beweist, dass sie auch im Genre Horror bestens aufgehoben ist. Kerstin Draeger hat als Tante Lindsey zwar nur sehr wenig Text, setzt diesen aber umso dramatischer um. Weitere Stimmen stammen von Tommi Piper, Hans-Georg Panczak und Bernd Rumpf.

Akustisch ist „Nicht öffnen!“ ebenfalls sehr gut gelungen, weil genau das richtige Maß an Musik und Geräuschen die Dialoge in ihrer Wirkung unterstützt. So gibt es Passagen, in denen nur die Stimmen, das hektische Atmen der Mädchen zu hören ist, dann wiederum sind unheimliche Geräusche im Haus zu hören, während ab und an die Stimmung der Folge durch passende Musik unterstrichen wird. Das wirkt dynamisch und hat mir sehr gut gefallen.

Ein Gesicht, vollkommen durch eine Sturmhaube verborgen, welche nur Mund und Augen frei hält, starrt den Betrachter direkt durch eine leicht geöffnete Tür an, was die scheinbare Sicherheit durch eine Türkette sogleich zunichtemacht. Gehalten in den typisch kühlen Weiß- und Grüntönen der Serie ist so ein ansprechendes und passendes Cover für diese Folge geraten.

Fazit: „Nicht öffnen!“ baut schnell Spannung auf und greift klassische Horror-Elemente auf. Durch die enge Begrenzung von Raum und Zeit bekommt das Hörspiel jede Menge reizvolle Momente sowie eine sehr intensive Atmosphäre. Besonders hervorzuheben ist noch einmal die großartige Leistung von Draeger und Fölster, die die Charaktere spannend und vielschichtig wirken lassen. Sehr hörenswert!

VÖ: 5. Oktober 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-9606-6136-8


Dark Mysteries – 16. Blutige Regie



Der Remake eines Horrorfilms sollte trotz prominenter Besetzung mit kleinem Budget und kurzer Drehdauer auskommen. Doch noch bevor die Dreharbeiten richtig in Gang kommen, stirbt das Körperdouble der Hauptdarstellerin bei einem heimlichen Ausflug ans Set unter merkwürdigen Umständen. Privatdetektiv Mason Carver soll den Fall aufklären und weitere Bluttaten verhindern...

Es hat ein wenig gedauert, bis die 16. Folge der Horror- und Splatterserie „Dark Mysteries“ erschienen ist – was die Spannung nicht gerade gemindert ist. Angesiedelt in der Welt von Hollywood, in dem der schöne Schein viel zählt und doch alles nur auf Profit ausgerichtet ist, findet sich ein passendes und reizvolles Ambiente für die Handlung. Reminiszenz an die guten alten Tage der 80er Jahre-Unterhaltung? Statement zur aktuellen Metoo-Debatte? Bitterböse Abrechnung mit allem Kommerziellen? So recht will sich „Blutige Regie“ da nicht entscheiden, aber das muss es gar nicht. Denn eines ist die Folge auf jeden Fall: Eine flüssig erzählte Geschichte mit viel Blut und Wumms. Das zeigt schon die erste Szene um das grausam getötete Körperdouble und hangelt sich dann von einem Angriff zum nächsten. Die Entwicklung ist dabei recht dynamisch und mit interessanten Charakteren versehen, die allerdings ein wenig im Strudel der Ereignisse untergehen drohen. Der Täter ist recht schnell enttarnt, doch daraus entwickelt sich noch eine Art Spiel zwischen ihm und Mason Carver, welches den Höhepunkt der Folge darstellt, dafür aber vielleicht eine Spur zu kurz geraten ist und die gute Grundidee gefühlt nicht bis zum Ende führt. Doch mit einer guten Portion Humor versehen ist dennoch eine flotte und gute Folge der Serie entstanden.

Frank Glaubrecht ist in der Rolle des Macon Carver gut aufgehoben und verleiht dem Privatdetektiv Charme, coolen Witz und einen gewissen Draufgängertum, was eine fast schon klassisch anmutende Hauptrolle für ein Hörspiel ergibt. Uve Teschner ist als Regisseur Ridge Farlow zu hören, auch er drückt der Handlung seinen eigenen Stempel auf und verleiht der Satire auf die Hollywood-Welt noch mehr Biss. Gabrielle Pietermann setzt ihre Stimme ebenfalls sehr treffsicher ein und sticht als Halle Thompson immer wieder hervor. Weitere Sprecher sind Yvonne Greitzke, Jürgen Thormann und Annina Braunmiller-Jest.

Die Umsetzung des Hörspiels in Sachen Akustik ist gut gelungen und versetzt die Geschichte mit einer passenden Kulisse. Dabei sind die Sounds in den Schockmomenten auch mal etwas lauter gedreht und sorgen so für einen verstärkten Effekt. Die Musik folgt ebenfalls der Spannungskurve der Handlung und steigert sich im Laufe der Zeit immer mehr.

Die vollen Lippen einer Dame heben sich von dem ansonsten wie immer in grünlichen Farbtönen des Covers ab. Ein Finger mit einem langen Nagel, von dem blutige Rinnsale tropfen, ist darüber gelegt, wie um zum Schweigen aufzufordern – das Motiv ist sehr schlicht und treffend gewählt. Im Inneren gibt es wieder ein kleines Zitat aus der Handlung zur Einstimmung auf das Kommende.

Fazit: Wie gewohnt präsentiert Dark Mysteries einen Horrorschocker mit vielen blutigen und brutalen Szenen, wobei das Szenario mit dem Filmset und der Hollywood-Welt zusätzlichen Reiz gibt. Die Handlung ist flüssig und spannend erzählt, nur das Finale hätte noch mehr ausgekostet werden können. Eine weitere gelungene Folge der Serie.

VÖ: 6. April 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-96066-009-5


Dark Mysteries - 15. Der Todeszug



Erster Eindruck: Horror im Tunnel

Für die junge Architektin Saskia Nolte sollte es seit langem mal wieder eine entspannte Zeit werden, als sie mit einem Luxuszug durch eine malerische Berglandschaft fahren will. Das ansonsten unerschwingliche Ticket hat sie bei einem Preisausschreiben gewonnen – ebenso wie die anderen Passagiere. Doch als der Zug mitten in einem Tunnel stoppt, fängt für alle Beteiligten ein Horrortrip an...

„Dark Mysteries“ wird seinem Ruf als äußerst blutige Serie mit der 15. Folge wieder äußerst gerecht. Auch hier gibt es wieder zahlreiche brutale Splatterszenen, die Protagonisten kommen auf vielfältige und kreative Art und Weise ums Leben, für zarte Gemüter sind die sehr detailliert beschriebenen Szenen nun wirklich nichts. Der Anfang wirkt wie so oft dann auch eher beschaulich, die Handlung nimmt sich dann auch Zeit, die unterschiedlichen Charaktere vorzustellen und eine kleine Entwicklung bei deren Beziehungen zueinander zuzulassen, bis es mit dem ersten Todesfall losgeht. Von da an nimmt die Härte im Laufe der Zeit immer weiter zu, wobei lange nicht klar ist, wer der Mörder ist. Natürlich wird dieser aber gegen Ende offenbart, doch sein Hintergrund, sein Motiv wirken dann doch leider etwas aufgesetzt und konnten mich nicht so recht überzeugen. Immerhin wird ganz am Ende noch eine kleine, aber gemeine Wendung eingebaut, die dem Ganzen dann noch einen neuen Kniff verleiht. Trotz der nicht ganz stimmigen Auflösung ist wieder ein solides Hörspiel mit viel Schwung entstanden.

Mica Mylo ist in der Rolle der Saskia Nolte gut besetzt, dank ihrer festen und angenehmen Stimme begleitet man die Architektin gern durch die Handlung, zumal sie das aufkommende Grauen gut mit ihrer Stimme unterstreichen kann. Anke Reitzenstein und ihre klare Stimme passen gut zu der Rolle der Judith, die sie mit viel Elan und einer treffenden Attitüde umsetzt. Auch Till Hagen hat mir als Andre Blankenburg gut gefallen, sein tiefer und markanter Klang sticht auch hier wieder heraus und sorgt für einige eindringliche Momente. Weitere Sprecher sind Jochen Schröder, Christine Pappert und Arianne Borbach.

Dass es bei einem so brutalen und schnellen Hörspiel auch akustisch etwas dramatischer zugeht, verwundert wohl kaum. Die Schockmomente sind wohl plaziert und gut umgesetzt, doch auch die übrige Gestaltung ist stimmig. So gibt es immer eine passende Hintergrundszenerie und einige gut eingefügte Melodien, die die Stimmung noch unterstreichen.

Das klaustrophobische Gefühl im Zug ist ein wesentlicher Bestandteil des Hörspiel und wird auch auf dem Cover angedeutet. Denn aus dem Dunkeln der Umgebung schält sich ein Tunnelausgang heraus, der die darin liegenden Gleise in unheimliches, grünes Licht taucht. Die restliche Gestaltung ist wie immer eher schlicht, hält aber alle wichtigen Produktionsinfos und ein ansehnliches Gesamtkonzept parat.

Fazit: Den Charakteren wird zunächst viel Raum gegeben, um sich vorzustellen, das Tempo, in dem sie dann umgebracht werden, ist dafür sehr hoch. Tatsächlich kommt durch die vielen Horror-Elemente eine düstere Stimmung auf, die Auflösung ist dann aber ziemlich schlicht, andere Folgen wirkten da schon besser durchdacht. Dennoch ein solides und bitterböses Thriller-Hörspiel mit einem gelungenen Kniff am Ende.

VÖ: 8. September 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9-783-960660-08-8


Dark Mysteries – 14. Tödliche Träume



Erster Eindruck: Der Chef ist nur der Anfang...

Von seinem Chef wird Jesse Webber wegen seiner Homosexualität immer wieder getriezt und unter Druck gesetzt. Zwar wird er zu Hause von seinem Partner Grady wieder aufgebaut, doch am nächsten Tag wird Schneider grausam ermordet aufgefunden – und genau diese Szenerie hat Jesse des nachts geträumt. Als er dann auch noch das blutige Messer bei sich zu Hause findet, zweifelt er an seinem Verstand...

Oft geht es ziemlich blutig und splatterig zu bei den „Dark Mysteries“, und auch wenn diese Elemente durchaus in der 14. Folge vorhanden sind, stehen diese nicht im Vordergrund. Vielmehr wird eine Art Psycho-Thriller erzählt, bei dem sogar noch eine Spur Sozialkritik mitschwingt. Denn so sehr sich hier auch auf die spannenden Elemente konzentriert wird – die Diskriminierung von Schwulen und Lesben wird hier ziemlich plastisch dargestellt. Nach oben beschriebenen Mord an Schneider entwickelt sich die Handlung schnell weiter, es bleibt nicht bei einem Toten, und Jesse kann bald seinem eigenen Verstand nicht mehr trauen. Dabei schleichen sich auch leise, übernatürliche Elemente in Form eines Traumdämonen mit ein, überhand nimmt aber auch dieser Teil nicht, sodass alles ausgewogen erzählt ist. Die Handlung bietet mehrere Möglichkeiten an, wie die Morde verübt sein könnten, sodass auch der Hörer nie so recht weiß, woran er ist. Die Auflösung kommt zwar nicht ganz unerwartet, ist aber emotional sehr aufgeladen und schließt die Handlung gekonnt ab. Ein solider Psychothriller, der die Gewaltszenen im Gegensatz zu anderen Folgen nicht übertreibt und mit gelungenen Charakteren arbeitet.

Peter Lontzek ist in der Rolle des Jesse zu hören und trägt damit weite Teile des Hörspiels. Mit seiner ausdrucksstarken Stimme kann er dies gut tragen und setzt während der Handlung immer wieder Akzente, kann die verwirrte Gefühlswelt des jungen Mannes gekonnt darstellen. Sein Partner Grady wird vom wunderbaren Torsten Sense gesprochen, dessen markante Stimme hier einen sehr weichen und einfühlsamen Klang annimmt, mit seiner leicht zickigen Art sorgt er zudem für einige humorvolle Momente. Detlef Bierstedts tiefer Klang bringt als Träumdämon eine unheimliche Komponente mit ein, an der er hörbaren Spaß entwickelt. Weitere Sprecher sind Julia Casper, Friedrich G. Backhaus und Thomas Karallus.

Mir gefällt, wie sich die Traumsequenzen von Jesse auch akustisch von dem Rest abheben, indem eine leicht andere Klangwelt mit der schallenden Stimme des Dämons verbunden wird. Ansonsten sorgt eine passende Mischung aus Musik und Geräuschen für eine Steigerung der Spannung und passend inszenierte Dialoge, sodass jede Szene ihre Wirkung entfalten kann.

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, der Schatten eines Mannes fällt auf einen roten Untergrund – zusammen mit dem schwarzen Rahmen und dem schlichten Schriftzug ergibt dies ein passendes Titelbild. Der Klappentext ist wie immer ein eher kryptischer Text aus dem Hörspiel an sich, sodass der Hörer sich nicht zuvor auf das Kommende einstimmen kann. Das Innere ist wie immer schlicht und übersichtlich gestaltet.

Fazit: Endlich mal ein schwuler Hauptcharakter, der sich auch wunderbar klischeefrei durch die Handlung schlägt. Diese ist spannend und geheimnisvoll geraten und fährt den grausamen Splatteranteil der Serie auf ein sehr gelungenes Maß zurück. Der Hörer kann sich nie ganz sicher sein, wie die Handlung aufgelöst wird, und auch wenn die Überraschung dann nicht sonderlich groß ist, ist ein stimmiges und hörenswertes Hörspiel gelungen.

VÖ: 24. Februar 2017
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-9456-2423-4


Dark Mysteries – 13. Der Coup



Erster Eindruck: Thriller mit begrenztem Schauplatz

Ursprünglich wollte das Gaunertrio nur einen kurzen und effektiven Überfall in einer Bank begehen, sich schnell das große Geld greifen und in den Wirrungen der momentanen Baumaßnahmen verschwinden, bevor die Polizei vor Ort ist. Doch dann geht alles schief, der Anführer der Bande wird angeschossen, das Ganze entwickelt sich zu einem Geiseldrama. Doch bald wird klar: Jemand spielt ein falsches Spiel...

13 ist eine Unglückzahl, wird von vielen Menschen als mystische und unheilvolle Zahl angesehen. Umso erstaunlicher, dass die 13. Folge von Dark Mysteries überhaupt keine mysteriösen Elemente beinhaltet, sondern einen glatten Thriller erzählt – das allerdings sehr gut! Nach einer kurzen Vorschau auf die kommenden Ereignisse wird die Handlung auf den Ausgangspunkt zurückgesetzt, wobei eine Zeugenbefragung als Rahmenhandlung dient, Dinge erklärt und die Geschichte vorantreibt – ein gelungenes Element, um Erzähltexte lebendig zu halten und eine gewisse Dynamik mit einzubringen. Schnell kommt die Handlung auf ihren Kern, die Szenen in der Bank als wichtigsten und über weite Teile einzigen Schauplatz. Das erlaubt es, die Charaktere sehr genau kennenzulernen und den Schrecken der Geiseln mitzuerleben. Denn das Vorgehen der Geiselnehmer wird immer skrupelloser, es gibt erste Todesopfer zu beklagen, auch eine kleine Folterszene ist enthalten – die aber nicht so ausführlich gehalten ist wie in anderen Folgen der Serie und so viel eindringlicher ist, denn vieles wird der Fantasie des Hörers überlassen. Hinzu kommt, dass schnell klar wird, dass jemand ein falsches Spiel treibt, die Protagonisten manipuliert hat. Das Rätsel wird erst später aufgelöst und dann gleich mit mehreren Wirrungen versehen. Das ist überraschend aufgelöst, sodass die letzten zehn Minuten das unumstrittene Highlight der Folge sind.

Sehr gut zusammengestellt ist der Sprechercast, viele bekannte Stimmen sorgen für einen gelungenen Gesamteindruck. Michael Pan ist dabei als Clemens Grunwald, dem Bankdirektor, eine sehr gute Wahl und setzt seine ungewöhnliche Stimme sehr zielgerichtet ein, um die Figur zum Leben zu erwecken. Sascha Rotermund, einer der drei Verbrecher, sorgt mit seinem markanten Klang für einige eindrucksvolle Momente und kann die steigende Brutalität auch in seiner Stimme wiedergeben. Sehr gut gefallen hat mir auch Mia Diekow als Bankangestellte Tanja Neubauer, die eine sehr facettenreiche und immer sehr glaubwürdige Leistung abliefert. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Marius Claren und Maud Ackermann.

Akustisch wird auf die gewohnte, düstere Atmosphäre gesetzt, die auch schon die vorigen Folgen begleitet hat. Dafür sind zahlreiche Musikstücke eingebaut, die mit klassischen Instrumenten eine eingängige Stimmung zaubern und die dramatische Entwicklung der Handlung nachzeichnet. Auch die Geräuschkulisse ist gut abgestimmt und passt gut zu der Erzählweise der Folge.

Das Cover zeigt den Lauf einer Pistole in exremer Vergrößerung, gehalten in der kühlen, grünlich-weißen Farbgebung der bisherigen Titelbilder. Eine gute Idee, insgesamt aber etwas unspektakulär. Auch der Verzicht auf einen Klappentext zugunsten eines recht beliebigen Zitates aus der Handlung ist nicht jedermans Geschmack und stimmt nicht wirklich auf die kommende Geschichte ein.

Fazit: Ein sehr klar erzählter Thriller, der sehr realitätsnah gehalten ist. Der Verlauf ist kurzweilig und atmosphärisch, die Charaktere gut dargestellt, die Spannung steigert sich immer weiter. Auch der Verzicht auf allzu brutale Szenen steht der Folge gut zu Gesicht. Sehr gut ist jedoch das Verwirrspiel, da lange nicht klar ist, was hinter den Vorgängen steckt.

VÖ: 16.September 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-9456-2481-4


Dark Mysteries – 12. Poltergeist



Erster Eindruck: Zwischen Traum und Realität

Gemeinsam mit ihrem Partner bezieht Britanny ein neues Haus nahe der Küste. Zunächst sind die umherfliegendenden Möwen, die ihr Angst einjagen, ihr größtes Problem. Doch schon bald zieht der Horror mit ein, und Brittany kann bald nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden. Als dann ihr Partner gefährlich verletzt wird und der Verdacht auf sie selbst fällt, steht ihr nur ein befreundeter Polizist zur Seite...

„Poltergeist“ macht das erste Dutzend der Dark Mysteries-Reihe aus dem Hause Maritim voll, die Freiheit der Autoren, immer wieder neue Charaktere und Schauplätze zu erfinden, sorgt auch hier wieder für Abwechslung, es wird eine völlig neue Facette des Genres gezeigt. Wer wegen des Titels an eine gruselige, aber im Grunde hermlose Geistergeschichte denkt, der täuscht sich gewaltig, denn von dem harmlosen Beginn aus entwickelt sich eine Handlung, die sich immer weiter steigert. Wirklich unheimliche Gruselszenen und Geistererscheinungen vermischen sich mit dem psychischen Problemen von Britanny, und bald kann auch der Hörer nicht mehr recht entscheiden, was hinter allem steckt. Das ist sehr mysteriöse gelungen und hat mich völlig in seinen Bann gezogen – schon deutlich vor dem Unfall von Brittanys Partner, der ein Wendepunkt in der Handlung darstellt. Danach wird noch intensiver nach den Hintergründen der Erscheinungen gesucht, die eine engere Verbindung zu dem Haus haben als vorher gedacht. Die Verknüpfungen zu den aktuellen Ereignissen sind beeindruckend, sodass die Folge noch einmal einen ordentlichen Twist bekommt. Auch die Erzählweise ist gelungen, durch den sparsamen Einsatz eines Erzählers bekommt die Handlung Struktur, ohne zu statisch zu wirken. Düster, unheimlich und ein intelligenter und beeindruckender Geister-Thriller – für mich die bisher beste Folge der Reihe.

Julia Stöpel ist als Brittany zu hören und übernimmt damit den weitaus größten Teil der Handlung. Ihr sehr facettenreiches und eingängiges Spiel lässt diesen sehr interessanten Charakter bestens zur Geltung kommen, besonders in den letzten Szenen entfaltet sie ihr volles Potenzial. Rainer Fritschze ist als Ethan zu hören, sein markanter Klang passt sehr gut in das Ambiente der Folge, er bleibt in jeder Szene authentisch und standhaft. Douglas Welbat ist als Erzähler zu hören, er gestaltet seine Passagen kurzweilig und steigert die jeweilige Stimmung. Weitere Sprecher sind Johannes Berenz, Kerstin Drager und Jürgen Holdorf.

Akustisch wird hier eine große Bandbreite geboten: Von dem fast idyllischen Start mit typischen Küstengeräuschen über den Mittelteil mit der atmosphärischen Musik und den leichten Schockmomenten bis hin zum sehr eingängig inszenierten Finale steigert sich die Dramartik immer weiter. Das ist mit Wucht und sehr stimmig umgesetzt, was die gelungene Handlung noch unterstreicht.

Das Cover ist wie bei den restlichen Folgen in grünlichen Tönen gehalten, Schwarz ist dabei dennoch die dominierende Farbe. Ein Konzept, das auch hier sehr gut aufgeht, die Hände, die sich gegen eine Fensterscheibe drücken, kommen dadurch gut zur Geltung. Ein kurzes Zitat aus der Handlung ist nicht nur als Klappentext zu lesen, sondern wird auch im Inneren des kleinen Booklets in den Mittelpunkt gerückt.

Fazit: „Poltergeist“ steigert sich von dem ruhigen Start immer weiter zu einem wahren Inferno: Wirklich unheimlich inszenierte Gruselszenen, Brittany als sehr facettenreicher Hauptcharakter, eine spannende Handlung und eine ebenso überraschendes wie bewegendes Finale, hier wurde alles richtig gemacht und lässt Poltergeist zu einer sehr hörenswerten Produktion werden.

VÖ: 10. Juni 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-9456-2480-7


Dark Mysteries – 11. Mörderisches Klassentreffen



Erster Eindruck: Grausame Details in spannender Geschichte

Nach einigen Jahren, in denen sich Anke einen Namen als Psychotherapeutin gemacht hat, trifft sich die gesamte Abschlussklasse ihrer alten Schule wieder zu einer großen Party. Da heißt es, alte Freundschaften und Feindseeligkeiten wieder aufleben lassen, aber auch neue Gesichter zu entdecken. Doch als einige Mitglieder der Klasse verschwinden und später tot aufgefunden werden, bekommt die Feier eine ganz andere Note...

Nach einer etwas längeren Pause erscheinen die neuen Folgen von „Dark Mysteries“ mittlerweile wieder erfreulich regelmäßig, sodass der geneigte Hörer nun schon die zwölfte Folge in den Händen halten kann. Wieder wird darin eine recht alltägiche Situation zu einer wirklichen Horrorerfahrung für die Protagonisten, wieder wurde hierfür ein ganz anderer Ansatz gefunden: Ein Klassentreffen, was interessante Möglichkeiten bietet, die Charaktere zu beleuchten und Dinge aus der fernen Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Prizipiell ist das auch gut gelungen, die Spannungskurve zeigt steil nach oben, die Stimmung in der Schule wird immer mehr angeheizt, die Ereignisse überschlagen sich bald. Doch leider gibt es auch zwei Aspekte, den Genuss der Geschichte getrübt haben: Zum einen wird eine ziemlich sadistische Sportübung über mehrere Szenen hinweg ausgekostet, die nicht nur unnötig brutal ist und die Grenzen des guten Geschmacks zu übersteigt, sondern eben auch sehr überflüssig ist – ich wage die These aufzustellen, dass die Geschichte ohne diesen Part sogar noch spannender gewesen wäre. Der zweite Punkt ist, dass der beste Stimmverzerreffekt nichts hilft, wenn der Sprecher eine so markante und einzigartige Sprechweise hat, dass der geübte Hörer ihn dennoch identifizieren kann. Schade, denn der clevere Twist am Ende, der alles aufklärt, ist ebenso gelungen wie der Fortlauf der Handlung mit der düsteren Stimmung.

Uschi Hugo ist hier als Anke zu hören, die ihre Sache sehr gut macht und nicht nur die toughe Terapeutin am Anfang glaubhaft darstellt, sondern eben auch die Spannungskurve mit ihrer Stimme nachzeichnet und das sich steigernde Grauen der jungen Frau gekonnt in Szene setzt. Auch Lutz Schnell macht seine Sache als Jonathan sehr gut, seine intensive Sprechweise passt sehr gut in das düstere Ambiente der Folge. Sandra Schwittaus ungewöhnlicher Klang setzt wieder gekonnte Akzente, sie ist wieder mit viel Energie bei der Sache. Weitere Sprecher sind Luise Lunow, Wolfgang Bahro und Martin Sabel.

Nach dem hübsch nostalgischen Heimorgel-Intro ist die Umsetzung der Handlung deutlich düsterer geworden. Wichtigstes Stilmittel ist dabei die Musik, die sich passend um die Geschichte legt und den Spannungsbogen mit dramatischen Melodien unterstützt. Und auch die Geräusche unterlegen die Szenen treffend, auch wenn während der Gewaltorgie manchmal etwas überzogen wird.

Ein Mensch mit geschminktem Gesicht, das an einen Totenkopf erinnert, den Kopf von einer Kapuze bedeckt, die Arme vor dem Körper verschränkt. Das Cover ist recht eindrucksvoll und kommt mit seiner grünlichen Färbung sehr gut zur Geltung – wozu auch der wabernde Nebel auf der rechten Seite beiträgt. Auch das Innere ist ansehnlich gestaltet, wobei die wichtigten Informationen aufgelistet sind.

Fazit: Die Geschichte ist sehr spannend und gut umgesetzt, die sich immer weiter steigernde Stimmung und dramatische Wendungen steuern auf einen gekonnten Wendepunkt hin, der mich sehr überzeugt hat. Doch die unnötigen und deutlich übertriebenen Gewaltdarstellungen trüben den Hörgenuss, zumal die Geschichte auch ohne diese bestens funktioniert hätte.

VÖ: 25.März 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-9456-2435-7


Dark Mysteries – 10. Die Flut



Erster Eindruck: Thriller-Horror in exotischer Kulisse

Es sollte eigentlich ein vergnüglicher Bootsausflug von drei befreundeten Pärchen werden, doch die Spannungen zwischen Amber und Joshua sowie das stürmische Wetter drücken die Stimmung in den Keller. Als das Boot während eines schweren Sturmes kentert und die sechs Passagiere an den Strand einer verlassenen Insel gespült werden, beginnt für alle ein Alptraum unglaublichen Ausmaßes...

Für zartbesaitete ist „Dark Mysteries“ nun wirklich nicht geeignet, und das gilt auch für die zehnte Folge mit dem Titel „Die Flut“. Denn auch wenn der Start in die Folge vergleichsweise harmlos ist, werden immer mehr Spannungs- und Horrorelemente eingebracht. Dabei scheint nicht nur die abgelegene Insel zahlreiche Gefahren zu bergen, auch innerhalb der Gruppe lauert einiges an Spannungspotenzial, was sich immer weiter zu steigern scheint. Das Insel-Setting wird dabei geschickt genutzt, um eine ansprechende Atmosphäre zu erzeugen und den Schauplatz zu begrenzen, wobei auch hier einige Überraschungen eingebaut wurden. Allerdings wirken einige der Gewaltdarstellungen doch leicht überzogen, die Handlung hätte diese gar nicht benötigt, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Immer weiter steigert sich die Handlung, bis erst ganz zum Schluss alle Hintergründe offenbart werden – eine schreckliche Vision mit einem sehr intensiv gespielten Charakter, die nicht wie so oft in einer versöhnlichen, sondern in einer ziemlich verstörenden Schlusssequenz endet.

Gerade einmal sieben Sprecher werden hier benötigt, und jeder von ihnen nimmt einen dementsprechend wichtigen Platz in der Produktion ein. Marie Bierstedt setzt als Phoebe mit ihrer sanften Stimme einen gelungenen Kontrast zu der harten und brutalen Atmosphäre, was sie gerade am Ende sehr deutlich umsetzt. Tobias Lelle ist als Joshua zu hören, er nutzt seinen intensiven Klang, um seine Szenen ausdrucksstark wirken zu lassen. Hartmut Neugebauer ist als Archer zu hören, sein überraschender Auftritt und seine wandlungsfähige Stimme lassen ihn nur schwer durchschaubar erscheinen. Auch Tanja Dohse, Sascha Rotermund, Frank Felicetti und Arianne Borbach konnten einen positiven Eindruck hinterlassen.

Das Hörspiel beginnt mit einem unheilvollen und sehr interessanten musikalischem Orchesterintro, welches gelungen auf die kommende Geschichte einstimmt. Und auch während der Handlung sind zahlreiche Melodien platziert, die die Atmosphäre verdichten. Der Einsatz von Geräuschen ist meist zur Hintergrundgestaltung eingesetzt und bringt die Stimmung auf der einsamen Insel gekonnt zur Geltung.

Der Text auf dem Backcover ist sehr nebulös und weckt so das Interesse, ohne zu viel von dem Inhalt zu verraten. Auch die restliche Gestaltung ist mit einigen gelungenen Zitaten gestaltet, wobei die Mitwirkenden im Inneren des kleinen Booklet natürlich nicht fehlen dürfen. Das Cover ist mit der düsteren und beeindruckenden Gestalt ebenfalls gut gelungen.

Fazit: Mit „Die Flut“ präsentiert Winterzeit ein kurzweiliges und spannendes Hörspiel, dessen Horrorelemente im Laufe der Folge immer mehr an Gewicht gewinnen. So ist der Verlauf bis zum großen Finale flüssig erzählt, während die Auflösung sehr intensiv umgesetzt ist.

VÖ: 29. Januar 2016
Label: WInterzeit
Bestellnummer: 978-3-9456-2434-0

 

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