Die Chroniken der Drachenlanze – 3. Drachenwinter

Die Chroniken der Drachenlanze – 2. Drachenjäger

Die Chroniken der Drachenlanze - 1. Drachenzwielicht


Die Chroniken der Drachenlanze – 3. Drachenwinter



Erster Eindruck: Weiter auf gefahrvoller Reise

Nach der Flucht aus einer Drachenfestung kommen die Gefährten, die gegen die dunkle Drachenkönigin kämpfen, sind bei einem Zwergenvolk untergekommen und erhalten von ihnen ein machtvolles Artefakt im Kampf gegen ihre Feinde. Doch wieder muss sich die Heldengruppe auf eine gefahrvolle Reise begeben, um wichtige Informationen zusammenzutragen...

Fast neun Monate ist es her, seit die zweite Folge von Holysofts „Die Chronik der Drachenlanze“ erschienen ist. Nun ist es für die Hörer je nach ihrem Kenntnisstand unterschiedlich schwierig, wieder in die Geschichte herein zu finden: Fans der Fantasy-Romanreihe werden sich schnell wieder an die vielen Details, Verstrickungen und Charaktere erinnern und sich freuen, wieder in die fantastische Welt eintauchen zu können. Der „normale“ Hörspielhörer, die die Hintergründe nicht so sehr verinnerlicht hat und die Geschichte wahrscheinlich zum ersten mal hört, wird hier kaum noch mitkommen und vieles in der langen Zeit vergessen haben, sodass einige Handlungen eher unverständlich scheinen. Das ist schade, denn die akustische Umsetzung ist sehr gelungen, und auch das Drehbuch kann überzeugen: Die Geschichte kann mit dynamischen Wechseln, etlichen spannenden Szenen und einem gelungenen Handlungsbogen punkten, die Helden bekommen neben noch mehr Tiefe noch die eine oder andere Prüfung auferlegt, die sie meistern müssen. Zudem noch das Geflecht aus Gut und Böse, aus Kämpfen und Ruhe, aus Bedrohungen, Siegen und Verlusten – eine typische High-Fantasy-Story also, die beeindruckt und mit Kreativität überzeugen kann. Wenn nur die Einstiegshürde für Nicht-Kenner der Vorlage so hoch wäre... Da sich die Produktion anscheinend aber eher an Fans des Stoffes richtet, steht einer guten Bewertung nichts im Wege, denn diese dürften sich von der guten Produktion gut bedient fühlen.

Tolpan Barfuß, der der mutigen Heldengruppe angehört, wird von Hannes Maurer mit seiner ausdrucksstarken und ungewöhnlichen Stimme gut umgesetzt und kann so immer wieder Akzente setzen. Torsten Michaelis spricht Carmeron und klingt dabei wieder sehr markant und hart, besonders in den dramatischen Kampfszenen ist er beeindruckend und strahlt eine machtvolle Aura aus. Gerald Paradies als Erzähler kann immer noch mit seiner ruhigen und durchdringenden Stimme überzeugen und führt gekonnt und atmosphärisch durch die Handlung. Weitere Sprecher sind unter anderem Dirk Hardegen, Frank Schöne und Raimund Krone.

Wie oben bereits erwähnt ist die musikalische Umsetzung sehr gut gelungen, atmosphärische Klänge mit klassischen Instrumenten sorgen für eine dichte Stimmung, die die gesamte Laufzeit präsent ist und auch oft in den Vordergrund steht. Auch die vielfältigen und treffenden Geräusche, die opulent eingesetzt sind, sorgen für Dramatik und Dynamik, kleiden die einzelnen Szenen eindrucksvoll ein.

Das Cover ist wieder im klassischen Fantasy-Stil gehalten und punktet mit detailreicher Zeichnung. Ein mächtiger Drache, der sich den mutigen Helden entgegenstellt, vor der Kulisse einer wunderschönen Schneelandschaft bringt die Stimmung des Hörspiels auf den Punkt. Dafür hat die restliche Ausstattung deutlich nachgelassen, neben Trackliste und den üblichen Angaben sowie einigem an Werbung ist nur noch eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse zu finden.

Fazit: Gut umgesetzt, aber immer noch für Nichtkenner des Stoffes reichlich schwer nachzuvollziehen. Der VÖ Ryhtmus trägt auch nicht dazu bei das man sich in die Story reinhören könnte, dafür sind die Abstände in denen die Folgen erscheinen einfach zu lang.

VÖ: 14.Dezember 2012
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9957-5


Die Chroniken der Drachenlanze – 2. Drachenjäger



Erster Eindruck: Das Fantasy-Abenteuer geht weiter

Die sechs tapferen Helden sind weiterhin unterwegs, um ihre Welt vor dem Untergang zu retten und aus der Versklavung der grausamen Drachen zu retten. Doch der Weg zur Festung ihre Feindes ist lang, und so wollen sie einen Halt in der Stadt Solace machen – doch diese wurde vor kurzem von den Drachen überfallen. Wie können sie sich der Untiere erwehren?

Mit dem ersten Teil der „Chroniken der Dracehnlanze“ hat das Label Holysoft unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Den einen war die Geschichte – gerade für einen ersten Teil – zu unübersichtlich und komplex, die anderen liebten die fantastische Atmosphäre und das Eintauchen in diese neue Welt. Beide Parteien werden sich von der zweiten Folge „Drachenjäger“, die wieder auf 2 CDs zu hören ist, nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Den Kritikern sei gesagt, dass wieder zahlreiche verschiedene Charaktere und Schauplätze anstehen, schnelle Schnitte und wechselnde Situationen sorgen zwar für Dynamik, sind aber auch immer etwas anstrengend zu hören, wenn man sich nicht alle Details der Geschichte verinnerlicht hat. Fans der ersten Folge werden aber auch genau daran ihren Spaß haben und sich sowieso schon an die vielen Figuren gewöhnt haben. Die Handlung ist dabei kurzweilig und bietet verschiedene Atmosphären und überrascht immer wieder mit kleinen Wendungen. Doch die Einstiegshürde sollte wirklich nicht unterschätzt werden, auch wenn sie im Gegensatz zur ersten Folge wesentlich reduziert wurde. Eine abwechslungsreiche Folge mit interessanten Entwicklungen.

Gabrielle Pietermann spricht die junge Elfe Laurana und kann ihre ganze Erfahrung ausspielen. Sie passt ihre Stimme immer genau an die jeweilige Situation an und kann so sehr lebendig und glaubwürdig wirken. Auch Regina Lemnitz ist zu hören, dieses mal als Flammenschlag. Ihre kratzige Stimme passt sehr gut in die bedrohliche Atmosphäre und ist wieder ein kleines Highlight. Tobias Kluckert ist als Flusswind sehr gut besetzt und hat sich ganz in seine Rolle eingefunden. Weitere der zahlreichen Sprecher sind Frank-Otto Schenk, Manfred Erdmann und Ingo Albrecht.

Die musikalische Gestaltung ist wieder ausgefeilt und setzt die Geschichte gekonnt in Szene. Sehr atmosphärische Klänge, meist orchestralen Ursprungs, sorgen für eine dichte Untermalung, in die sich die Handlung sehr eng einbettet und somit die jeweilige Stimmung transportieren kann. Auch die Geräusche tragen ihren Teil zum Gelingen bei.

Nicht ganz so umfangreich wie beim ersten Teil, aber immer noch vorbildlich und ausführlich ist das umfangreiche Booklet mit vielen Extras. Neben einer Kurzbeschreibung der bisherigen Ereignissen kann man in zahlreichen Infotexten sehr tief in die Welt von Drachenlanze eintauchen und kann zudem einige Zusammenhänge besser erschließen. Das Cover ist in typischer Fantasy-Manier ansprechend gestaltet.

Fazit: Die Besserung der Dynamik und Verständlichkeit im Gegensatz zur ersten Folge ist gelungen, dennoch mit nicht zu unterschätzenden Einstiegshürde.

VÖ: 9.März 2012
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9956-8


Die Chronik der Drachenlanze – 1. Drachenzwielicht



Erster Eindruck: Drachenwesen und ein magischer Kristall

Die magische Welt Krynn wird von den Drakoniern, einer grausamen Mischung aus Drachen und Menschen, bedroht. Eine kleine Gruppe aus Helden, darunter Vertreter unterschiedlichster Völker, macht sich auf, um die Bedrohung abzuwenden. Eine besondere Rolle spielt dabei schnell die Barbarin Goldmond, die einen magischen Kristallstab mit sich trägt...

Drachenlanze gehört zu den populärsten Pen and Paper Rollenspielen, den meisten Fantasyfreunden dürften die dazugehörigen Geschichten ein Begriff sein. Nun hat Holysoft sich die Lizenz dazu erworben und produziert eine dazugehörige Hörspielserie. Die erste Folge mit dem Titel „Drachenzwielicht“ läuft gleich 150 Minuten über zwei CDs. An sich keine schlechte Sache, da schließlich umfangreiche Hintergrundinformationen vermittelt und viele Personen vorgestellt werden müssen. Das ist auch gut gelungen, man wird gut in die Stimmung der mystischen Welt eingeführt – einige Details bleiben aber unklar, für Nicht-Kenner der Romane sind etliche Zusammenhänge nur schwer nachvollziehbar. Aber für diese Laufzeit wird einfach zu wenig geboten. Unsere Helden stolpern von einem Abenteuer ins nächste, ohne dass ein erkennbarer Spannungsbogen zu erkennen ist. Einzelne Szenen mögen zwar richtig stark sein und stimmungsvoll fantastisch wirken, dafür sind auch etliche Längen vorhanden, die nicht fesseln können und zudem die Geschichte nicht voranbringen, während sich an anderer Stelle die Ereignisse überschlagen und man kaum hinterher kommt. Das ist schade, denn der umfangreiche Hintergrund der Welt von Drachenlanze hätte mehr geboten, und gerade eine erste Folge muss vollkommen überzeugen, um weitere Produktionen zu sichern. Eine Straffung der Geschichte, die Reduzierung auf wichtige Szenen, die vielen Hauptfiguren stärker herausarbeiten– all das hätte dieses Hörspiel sicher besser vertragen anstatt alles ewig lang aus zu wälzen.

Auch in Sachen Sprecher ist nicht alles perfekt inszeniert worden – viele Amateure funken mit Passagen dazwischen, die die Glaubwürdigkeit des Ganzen stören. Die namhaften Profisprecher können hier schon mehr überzeugen, scheinen aber teilweise ein wenig unmotiviert. Hinzu kommt, dass die Sprecher der Hauptfiguren zu ähnliche Stimmen haben und schlecht auseinander zu halten sind. Gerald Paradies ist Erzähler und gestaltet seine Texte lebendig und dynamisch, kann die Spannung hierbei durchaus halten. Dirk Hadegen ist als Tanis eine gute Wahl bringt den unerschütterlichen Charakter gut herüber. Als Goldmond wurde Julia Flaacke ausgewählt, die sich in der dominanten Männergesellschaft gut behaupten kann. Weitere Sprecher sind Thorsten Michaelis, Hannes Maurer und Tobias Kluckert.

Musikalisch wird hier wirklich viel aufgefahren, Erdstern heißen die Interpreten und schaffen sehr atmosphärische Klänge. Nur deren Einsatz ist wieder nur mäßig gelungen, aufgrund der Vielzahl verschiedener Musikstücke verlieren diese schnell ihren Effekt und verpuffen. Einige gezieltere Melodien während besonders dramatischer Szenen wäre in Kombination mit den zahlreichen Geräuschen sinnvoller gewesen.

Sehr lobenswert ist die Aufmachung des Ganzen. Neben einem hübschen Pappschuber überzeugt hier besonders das dicke Booklet mit satten 64 (!!!) Seiten. Hier sind neben unzähligen Zeichnungen viele Hintergrundinformationen und Begriffserklärungen zu finden, aber auch Details zur Entstehungsgeschichte sowie eine Vorstellung der Charaktere. Wäre dem nicht genug, liegt sogar eine CD mit dem passenden Soundtrack bei. Eine vorbildliche Ausstattung, die den Eindruck wieder etwas aufwertet.

Fazit: Die erste Folge von Drachenlanze bietet zwar einige starke und interessante Szenen, aber insgesamt überwiegen leider die viele Längen und andere trübende Fehler. Für die nächste Folge(n) ist hier noch viel Luft nach oben.

VÖ: 23.Dezember 2011
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9955-1

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