Die Brüder Löwenherz

Ronja Räubertochter

Wir Kinder aus Bullerbü

Madita

Immer dieser Michel

Die Kinder aus der Krachmacherstraße


Die Brüder Löwenherz



Erster Eindruck: Ernstes Thema sanft verpackt

Sterbenskrank liegt der kleine Krümel im Bett und hört sich von seinem Bruder Jonathan Geschichten über das Land Nangijala an. Doch kurz darauf stirbt Jonathan bei einem Hausbrand, und auch Krümel stirbt bald. In Nangijala treffen sie sich wieder, und erleben einige friedvolle Tage im Kreise vieler Freunde, bis sie von Tengil erfahren, der dem Land mit seiner Terrorherrschaft schadet...

Die Brüder Löwenherz ist zwar ein Roman der schwedischen Autorin Astrid Lindgren, unterscheidet sich aber stark von ihren anderen Werken, in denen die heile Welt Schwedens und Fröhlichkeit gezeigt werden. Hier widmet sie sich einem gänzlich anderen Thema, dem Tod. Sie bringt die komplexen und schwer verständlichen Zusammenhänge Kindern näher und nimmt ihnen ein Stück der oft extremen Angst, in dem sie ein mögliches Leben nach dem Sterben schildert. Trotzdem wird der Tod keineswegs verharmlost, auch die Trauer der Hinterbliebenen wird zumindest angerissen. Die Hörspielumsetzung aus dem Jahr 2011 geht sehr feinfühlig mit dem anspruchsvollen Stoff um, auf allem liegt eine melancholische, eine teilweise sehr traurige Stimmung, die sich stark auf den Zuhörer projiziert und ihn von der ersten Minute an in seinen Bann zieht. Darin verpackt ist eine durchaus spannende Geschichte, die ganz untypisch für Lindgren einen Bösewicht in den Kampf gegen die Helden des Stückes schickt. Auch hier wird eine ganz eigene Stimmung geschaffen, von Tengil wird ein ganz eigenes Bild gezeichnet. Die wundersame, sehr intensive Stimmung lässt die guten 100 Minuten wie im Flug vergehen, eine wahre Perle, die sich kein Hörspielfreund entgehen lassen sollte.

Die Sprecher können die Geschichte zum Leben erwecken und gehen sensibel mit dem Thema um. Die Hauptrolle des Krümel fällt Oskar Krüger zu, der nicht nur die dynamischen Szenen gut gestaltet, sondern auch immer eine gewisse Traurigkeit in seine Stimme legt. Als Jonathan ist Tom Schilling zu hören, auch er schafft zusätzlich Stimmungen und kann den Ausgleich zwischen Spannung und Melancholie schaffen. Sehr gut gefallen hat mir Astrid Meyerfeldt, die die mysteriöse Sophia sehr eindringlich darstellen kann. Weitere Stimmen stammen von Gerd Baltus, Bernhard Schütz und Thomas Fritsch.

Einen großen Teil der Atmosphäre wird durch die stimmungsvolle Musik geschaffen, die sehr genau die zarte Traurigkeit der Vorlage einfangen und sogar noch steigern kann. Dabei drängt sie sich nie in den Vordergrund, sondern legt sich sanft, aber fest um die Dialoge. Die Geräusche sind dabei nicht allzu präsent, sondern setzten nur an sehr wenigen Stellen Akzente.

Sehr gut gefällt mir die Gestaltung des Covers. In sanften, aber ausdrucksstarken Farben wird eine hügelige Landschaft dargestellt, auch Krümel und Jonathan sind aus weiter Ferne auf ihren Pferden zu sehen. Sehr ansprechend und der gelungenen Produktion angemessen. Im Inneren ist neben einer ausführlichen Trackliste noch ein kurzer Text zur Autorin zu finden.

Fazit: Ein beeindruckendes und intensives Hörspiel, das die Stimmung der wunderschönen Vorlage sehr genau einfängt. Unbedingt hören!

VÖ: August 2011
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0484-8


Ronja Räubertochter



Erster Eindruck: Verbotene Liebe im Wald

Mitten im Mattiswald wird dem Räuberhauptmann Mattis eine Tochter geboren, die er mit Liebe aufzieht, die sich aber auch gegen die raubeinigen Kerle durchzusetzen weiß. Eines Tages begegnet Ronja in der alten Burgruine dem Sohn einer verfeindeten Bande, und nach anfänglicher Abwehr freunden sich die beiden an – sehr zum Unmut ihrer Eltern...

Die zahlreichen Bücher von Astrid Lindgren haben fast alle von uns durch die Kindheit begleitet, sei es von den Eltern vorgelesen, als Verfilmung oder auch als Hörspiel. Genau diese Aufnahmen hat Oetinger Audio wieder veröffentlicht und die Hörspiele der Kindheit wieder einem breiten Publikum zugängig gemacht – für die Kinder von heute zum Kennenlernen und die Erwachsenen zum Schwelgen in Erinnerungen. Dazu gehört auch Ronja Räubertochter, die im Gegensatz zu den anderen Geschichten der schwedischen Autorin einen wesentlich raueren Charme hat. Hier ist nicht alles „heile Welt“, sondern thematisiert auch Feindschaften, statt eines behüteten Zuhauses wächst Ronja im Wald auf und gehört eine wilden Räuberbande an. Trotz allem ist auch hier viel Liebe zwischen den Charakteren zu spüren, und im Endeffekt dreht sich alles um die Freundschaft zu Birk, der dem verfeindeten Clan angehört. Die Macht und die Kraft, die hinter den Gefühlen der Protagonisten steckt, lässt schließlich alles gut werden, was die Kernaussage des Stückes ist und den zuhörenden Kindern so gut mit auf den Weg gegeben wird. Die Geschichte ist dabei kraftvoll und dynamisch, voller spannungsgeladener Atmosphäre und hat einen hohen Unterhaltungswert. Auch diese Umsetzung kann sich hören lassen und fängt die Stimmung des Buches gekonnt ein, setzt eigene Akzente und hält sich eng an das Original. Ein wunderschönes Hörspiel, und eines der besten von Astrid Lindgren.

Die Sprecherauswahl ist sehr gelungen und hält für jede Rolle die passende Stimme bereit. So kann Katharina von Bock die kämpferische Ronja sehr energiegeladen und stolz, an einigen Stellen aber auch recht melancholisch wirken lassen. Birk wird von Marcus von Bock gesprochen, der mit seiner dynamischen und glaubwürdigen Sprechweise einen ebenso positiven Eindruck hinterlassen kann. Erzähler der Geschichte ist Rolf Becker, der mit seiner ruhigen und ausdrucksstarken Stimme für stimmungsvolle Passagen sorgt. Weitere Sprecher sind Norbert Schwientek, Margret Homeyer und Manfred Böll.

Sehr dicht ist die Atmosphäre dieses Hörspiels, die Stimmung des Buches wird gekonnt eingefangen. Durch eine eingängige Geräuschkulisse wird man sich fast wie in den Mattiswald versetzt und scheint Ronjas Abenteuer hautnah mitverfolgen zu können. Dabei spielt die Musik ebenfalls eine entscheidende Rolle, die sich gut an die einzelnen Szenen anpasst.

Im Gegensatz zu anderen Folgen der Reihe aus Astrid Lindgren-Geschichten hat hier das Titelbild einen hübsch ausgestalteten Hintergrund und zeigt den malerischen Wald mit der Burg der Räuber. Natürlich ist auch Ronja selbst zu sehen, sie kommt hier wegen der unauffälligen Zeichnung gut zur Geltung. Die restliche Gestaltung ist eher schlicht und übersichtlich.

Fazit: Die stimmungsvolle und aussagekräftige Geschichte wird hier gekonnt und sehr atmosphärisch umgesetzt, ein wahres Highlight der Serie.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0231-8


Wir Kinder aus Bullerbü



Erster Eindruck: Lindgrens Klassiker in Hörspielform

Im kleinen Dorf Bullerbü,mitten im südlichen Schweden, gibt es nur drei Bauernhöfe. Dort leben Lisa, Bosse, Lasse, Inga, Britta und Ole, die auf dem gemeinsamen und ziemlich langen Schulweg immer neue Ideen für spannende Spiele und lustige Abenteuer bekommen – langweilig wird ihnen dabei sicherlich nicht...

Oetinger Audio hat eine ganze Reihe von Hörspielen veröffentlicht, die die Geschichten der schwedischen Autorin Astrid Lindgren umsetzen und in der 60er und 70er Jahren produziert wurden. Viele Helden unserer Kindheit tummeln sich hier, und natürlich dürfen da auch die Kinder aus Bullerbü nicht fehlen. Zwar ist dieses Motiv in vielen Werken Lindgrens zu finden, doch hier setzt sie ganz massiv auf die Darstellung eines friedvollen und idyllischen Schwedens, das auch heute noch das Bild des Landes vieler Leute prägt, sodass man tatsächlich vom Bullerbü-Syndrom spricht. Auch beim Genuss dieser Hörspielumsetzung fühlt man sich in die malerische Landschaft versetzt und kann mit den Kindern aus Bullerbü ihre Kindheit genießen, die kurzen, eher episodenhaften Geschichten sind sehr kurzweilig. Mit knapp 2 Minuten ist die kürzeste Handlung natürlich schnell erzählt, fast 6 Minuten dauert die längste. So eignet sich diese Produktion auch zum „zwischendurch“ hören, da man keine wichtigen Informationen verpasst und immer wieder in die Handlung einsteigen kann. Die Geschichten sind dabei sehr heiter und besonnen, strahlen stets eine Unbeschwertheit aus, in die man sich gern versinken lässt. Und natürlich haben nicht nur Kinder Spaß daran, auch viele Erwachsene freuen sich über den Ausflug in vergangene Tage – ein Hörspiel für die ganze Familie.

Bei den Sprechern wird sich natürlich insbesondere auf die sechs Kinder konzentriert, nur wenige andere sind in Nebenrollen zu hören. Ausnahme hiervon ist Erzähler Helmut Ahner, dessen feste und angenehme Stimme die Texte harmonisch und warm gestaltet. Monika Ogorek ist als Lisa zu hören, bei ihre ist eine große Lebensfreude und viel Engagement zu spüren, sie versetzt sich gut in die Rolle. Auch Michael Nowka, der den Lasse spricht, kann überzeugen und bereichert das Hörspiel mit glaubhafter Aussprache. Weitere Sprecher sind Marion Marlon, Sabine Topel und Jago Ziesmer.

Die Musik ist diesem Hörspiel besteht nicht etwa aus ausgeklügelten Orchestermelodien oder ähnlichem, sondern aus selbst gesungenen Liedern der Kinder aus Bullerbü. Da wird vor lauter Inbrunst auch schon mal eher gegrölt als gesungen, was dem ganzen einen rauen Charme mit Ecken und Kanten verleiht. Hinzu kommen einige wohl platzierte Geräusche, die einige Vorgänge eingängiger machen.

Wie in der gesamten Reihe ist auch hier die Aufmachung des Cover im selben Schema aufgebaut: Auf einem einfarbigen Hintergrund – hier rot – ist eine einfache Zeichnung zu sehen, die die Hauptdarsteller zeigt. Die sechs Kinder haben hier einige Tiere dabei, allerdings hätte der Reiz mit einem anderen Hintergrund sicherlich noch zugenommen.

Fazit: Eine liebevolle Produktion der wunderschönen Vorlage, das einige kurzweilige Episoden erzählt.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0172-4


Madita



Erster Eindruck: Lausemädchen mit verrückten Einfällen

Madita heißt eigentlich Margareta, aber so wird sie nur genannt, wenn sie etwas angestellt hat – ziemlich häufig also. Ihre Schwester Elisabeth gerät dabei nie in Schwierigkeiten, die verrückten Ideen stammen nämlich von der älteren Madita. Und die gehen sogar so weit, dass Madita einen Fallschirmspringer nachahmen will, sich einen Regenschirm schnappt und auf das Dach der Scheune klettert...

Viele, viele beliebte Kinderfiguren hat Astrid Lindgren erschaffen, einige haben es zu Weltruhm gebracht, andere sind eher in der Versenkung verschwunden. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind etwas ganz Besonderes und können sich mühelos in die Herzen der Kinder schleichen. Auch Madita sorgt mit ihren verrückten Einfällen für allerlei Querelen und Spaß für die Zuhörer. Die Produktion von 1977 ist immer noch sehr zeitgemäß, sodass die Wiederveröffentlichung bei Oetinger Audio ein sehr sinnvoller Schritt ist. Auch hier hat Lindgren auf eine eher episodenhafte Erzählweise zurückgegriffen, die keinen roten Faden bereit hält. So kann man die Geschichte problemlos „dosieren“ und zum Einschlafen nach Bedarf nur einzelne Kapitel laufen lassen. Zudem wird die Konzentration der jüngeren Zuhörer nicht überstrapaziert. Hier verläuft alles sehr kurzweilig, Madita stolpert von einer unterhaltsamen Situation in die nächste. Die kleinen und etwas größeren Katastrophen dabei sind es, die Würze herein bringen und der Aufhänger der Geschichtchen sind. Zwar wird hier nicht die Skurrilität einer Pippi Langstrumpf oder eines Michel erlangt, trotzdem ist Madita immer noch beste Familienunterhaltung, die für Fans der schwedischen Autorin sowieso unumgänglich ist.

Katharina Doerck spricht hier die Madita und legt jede Menge Leidenschaft und Energie in ihre Auftreten, kann die Gewitzheit, die Neugier und den Wagemut der Figur so sehr genau widerspiegeln. Ihre Schwester Lisabeth wird von Alexandra Doerck gesprochen, die trotz ihren hier noch sehr jungen Alters eine überzeugende und glaubwürdige Darstellung ihres Charakters abliefert. Manfred Steffen ist als Erzähler im Einsatz, mit seiner einprägsamen Stimme ist er eine gute Wahl, sein angenehmer Klang bereichert die Handlung. Weitere Sprecher sind Eva Brumby, Heidi Schaffrath und Wolf Orloff.

Bei diesem Hörspiel hat sich Regisseur Wolfgang Buresch sehr auf die Handlung und die Dialoge konzentriert, die so sehr im Mittelpunkt stehen und an sich schon sehr lebendig wirken. Einige wenige, ausgewählte Geräusche und die ebenso dezent eingesetzte Musik ändern daran nichts, lockern das Geschehen aber angenehm auf und schaffen ein wenig zusätzliche Atmosphäre.

Die eingangs beschriebene Szene mit dem Regenschirm ist auch auf dem Cover zu sehen, wobei der Fokus hierbei ganz auf der schelmisch lächelnden Madita liegt. Der dunkelblaue Schirm kommt tritt auf dem hellblauen Hintergrund eher zurück, die gesamte Covergestaltung überzeugt auch hier eher durch Schlichtheit. Im Inneren ist angegeben, welcher Track welche Länge hat.

Fazit: Auch dieser Roman von Astrid Lindgren hat eine liebevolle Umsetzung erfahren, die den Charme der Vorlage gekonnt einzufangen weiß.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0200-4


Immer dieser Michel



Erster Eindruck: Abenteuer eines Lausebengels

Michel ist ein wahrer Lausebengel und hat mehr Streiche gespielt als irgendein anderer Junge. Trotzdem lebt er glücklich und von seiner Familie geliebt auf einem schwedischen Hof in Lönneberga, nur sein Vater sperrt ihn manchmal voller Wut in den Schuppen. Doch die lustige Zeit auf dem Volksfest oder Michels eigenes Pferd lassen diese Bestrafung schnell vergessen...

Astrid Lindgrens Geschichten verzaubern nach wie vor die Generationen von Kindern, besonders die Figur des kleinen frechen Michel hat es vielen angetan. Und auch als Hörspiel können seine Streiche immer noch überzeugen, selbst wenn die Umsetzung schon Jahrzehnte zurückliegt. Bei Oetinger Audio sind sie zudem sehr gut aufgehoben, besteht das Programm doch vorrangig aus hochwertig produzierten Kinderhörspielen. Die episodenhaften Geschichten aus Südschweden können mit Witz und ein wenig Biss überzeugen, es ist immer wieder eine Freude zu hören, was sich Michel so alles einfallen lässt und wie er seine Taten oft als gut und hilfreich ansieht – jedenfalls bis er merkt, was für ein Chaos er da so anrichtet. Es ist diese Mischung aus Freude am Chaos und kindlicher Naivität, die Michel aus- und die Geschichte zu etwas Besonderem macht. In dieser Umsetzung des Stoffes, die vier kleinere Geschichten enthält, sind neben zahlreichen heiteren Episoden auch ernsthaftere Klänge zu hören, als Knecht Alfred eine Blutvergiftung erleidet und draußen ein Schneesturm tobt. Eine gelungene Mischung, die mit wenigen stilistischen Mitteln den ganzen Charme der Geschichten herüber bringen kann – für Kinder egal welchen Alters.

Niemand anderes als Hörspiellegende Oliver Rohrbeck spricht hier den Michel, seine Stimme hatte auch in jungen Jahren schon einen unverwechselbaren Klang. Wieder kann er hier sehr lebhaft agieren und Michel mit viel Elan darstellen. Heinz Rabe ist hier als sein Vater zu hören, seine tiefe und markante Stimme passt gut zu dem Mann, besonders seine Wutausbrüche gelingen wunderbar. Sehr gut gefällt mir Gerda Meissner als Krösa-Maja, die mit ihrer rauen Stimme die unheilvollen Prophezeiungen der alten Frau stimmungsvoll in Szene setzt. Weitere Sprecher sind Sybille Gilles, Regine Mahler und Rolf Marnitz.

Anfangs ertönt das bekannte Michel-Titellied, das beispielsweise auch vor der TV-Serie zu hören ist, und leitet damit nicht nur gekonnt die Handlung ein, sondern weckt auch wohlige Kindheitserinnerungen bei den älteren Zuhörern. Ansonsten sind Musik und Geräusche eher etwas spärlich eingesetzt, die Geschichte kommt dabei auch so gut zur Geltung.

Eine einfache Zeichnung des jungen Michel inmitten seiner Sammlung aus selbst geschnitzten Figuren, der Hintergrund ist rein gelb – das Titelbild zu dieser Produktion ist recht spärlich und erweckt einen etwas nostalgischen Charme. Auch die restliche Aufmachung ist eher sparsam, aber übersichtlich gestaltet und mit einer ausführlichen Auflistung der Sprecher.

Fazit: Egal ob jung oder alt, die Geschichten um Michel überzeugen auch heute noch, besonders wenn sie so beherzt inszeniert werden wie hier.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0204-2


Die Kinder aus der Krachmacherstraße



Erster Eindruck: Trubel mit drei Kindern

Als Jonas und Mia Maria auch noch eine kleine Schwester mit Namen Lotta bekommen, ist es aus mit der Ruhe in der Familie. Da es ständig lärmt, nennt Vater die Straße von nun an Krachmacherstraße. Dabei wollen die beiden Älteren oft nur in Frieden spielen, aber als Pirat fällt Lotta einfach zu oft vom Küchentisch...

Astrid Lindgren hat unglaublich viele Bücher geschrieben, die längst zu Klassikern der Kinderliteratur gehören. Wohl jeder ist ist ihren Geschichten ausgewachsen und verbindet mit der einen oder anderen ein ganz besonderes Erlebnis. „Die Kinder aus der Krachmacherstraße“ ist einer dieser Klassiker und wurde schon 1975 teilweise als Hörspiel umgesetzt, eine Neuauflage ist bei Oetinger Audio erhältlich. Wie viele von Lindgrens Büchern wird hier keine stringente Geschichte erzählt, vielmehr mehrere kleine Episoden, die auch für sich allein stehen können und so die perfekte Gute-Nacht-Geschichte bilden. Es geht häufiger mal turbulent zur Sache, die Kinder spielen, streiten sich, stellen Unfug an. Das wirkt alles sehr lebendig und macht Spaß, es ist interessant, wie kurzweilig eine so simple Geschichte über ein Kindertrio sein kann. Allerdings ist die Umsetzung zwar engagiert und in den Grundzügen gelungen, es schleichen sich aber immer wieder kleinere Störfaktoren ein, beispielsweise bei der Wahl der Sprecher oder den Dialogen, die an einigen Stellen unnatürlich und abgehackt wirken. Eine wunderbare Vorlage mit vielen witzigen und unterhaltsamen Momenten, bei der die Umsetzung leider etwas die Freude trübt.

Ein Kritikpunkt ist die Wahl von Regine Mahler als Mia Maria, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen schon erwachsen war und auch eine dementsprechende Stimme hat. Nicht, dass sie sich nicht genügend engagieren würde, nur leider fällt in den Dialogen das Ungleichgewicht zu ihren beiden Geschwistern unangenehm auf, was den Hörfluss trübt. Lotta wird hingegen von Madeleine Stolze mit einer großen Portion Kindlichkeit gesprochen, sie wirkt sehr lebendig und voller Energie. Torsten Sense ist hier in jungen Jahren als Jona zu hören, den er mit einer gelungenen Mischung aus Ernst und Humor umsetzt. Weitere Sprecher sind Klaus Jespen, Christine Sschwarze und Heinz Rabe.

Auch die musikalische Umsetzung ist nur teilweise gelungen, an einigen Stellen stört die Unterbrechung der Dialoge für einen Tusch, um auf einen Höhepunkt hinzuweisen – leider bewirkt dies eher das Gegenteil, man wird für einen Moment aus der Handlung herausgerissen. Ansonsten wirken Musik und Geräusche stimmig und sind in gutem Maße eingesetzt.

Ein hübsches, romantisches Cover ziert die CD, inmitten eines Blumengartens toben Mia Maria und Jonas daher, während Lotta in der Mitte steht. Eine schöne Zeichnung, die durch den weißen Hintergrund an Aufmerksamkeit gewinnt. Die restliche Aufmachung ist typisch für den Verlag, übersichtlich gestaltet und mit Angabe der Länge der einzelnen Tracks.

Fazit: Die Geschichte von Lindgren ist wunderbar, die Umsetzung hätte an einigen Stellen runder sein können.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0196-0

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