Die Schatzjäger – 4. Das Schwert des Kaisers

Die Schatzjäger – 3. Der gläserne Löwe

Die Schatzjäger – 2. Das Skelett im Eis

Die Schatzjäger – 1. Die Maske der Maya


Die Schatzjäger – 4. Das Schwert des Kaisers



Erster Eindruck: Überfall auf das Kreuzfahrtschiff

Luca, Nick und Fenja hatten sich schon auf einen tollen Ausflug nach Tokio gefreut. Doch Jesper, ein Freund der drei Hobbydetektive, wird noch an Bord von einem vermummten Mann angegriffen, was eine Kette an Ereignissen nach sich zieht. Bis schließlich die japanische Mafia an Bord geht und einen wertvollen Ring sucht...

Eine Mischung aus Reiseführer, geschichtliche Informationen und spannendem Abenteuer – das ist grob gesagt das Konzept der neuen Hörbuchserie „Die Schatzjäger“, die bei Jumbo erscheint. Zusammen mit dem dritten Teil ist auch Nummer vier „Das Schwert des Kaisers“ erschienen, in der es für die Freunde nach Tokio geht. Die fernöstliche Stimmung wird dabei gut dargestellt, beispielsweise in den Ausführungen um den kaiserlichen Palast und die geschichtliche Entwicklung des Landes. Das ist insbesondere insofern erfreulich, dass der Fall dieses mal eng mit diesen Fakten verknüpft ist, die Einbettung in die Handlung also organischer und nicht so aufgesetzt wirkt wie in den anderen Episoden. Der Fall an sich ist in sich stimmig und ganz gut durchdacht, orientiert sich aber recht stark an den Vorgängern: Eine Introszene, in denen Ereignisse geschildert werden, die mit dem Verbrechen zusammenhängen und nicht aus der Sicht von Fenja, Luca und Nick erzählt werden, ein ruhiger Anfang, erste Verdachtsmomente bis schließlich ein Mitreisender bedroht wird – all das ist schon bekannt und wird hier lediglich geschickt variiert. Gerade der Vergleich zur direkten Vorgängerfolge drängt sich zumindest für das erste Drittel auf, wobei Autor Fabian Lenk sicherlich sein Pulver an kreativen Ideen noch nicht verschossen hat. Positiv ist wieder der Einsatz der Hauptfiguren, von denen nicht nur jeder seine eigenen Talente und Charaktereigenschaften einbringt, sondern die aufgrund wechselnder Sichtweisen auch alle gut in die Handlung integriert sind. Mir gefällt die mysteriöse Stimmung, die von dem Land der Sonne ausgeht und die hier gut dargestellt wird, zumal der Fall spannend ist – eine gut gelungene Folge also.

Auch hier zeigt sich, dass die Wahl Dietmar Wunders als Erzähler der Serie eine sehr gute war. Sein Timing für die richtige Stimmung ist wunderbar, sodass alles sehr lebendig bekommt und jede Szene nicht nur die richtige Atmosphäre, sondern auch die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Aus den Charakteren kann er jede Menge Leben herauskitzeln, besonders die drei Hobbydetektive füllt er sehr gut aus. Die Aussprache der japanischen Wörter ist flüssig, sodass auch hier der Hörfluss nicht getrübt wird.

Ein umfangreiches Glossar, ein sehr informativer Text über Japan, und Lesetipps zu diesem Thema gehen weit über die übliche Ausstattung eines Hörbuches – zumal für Jugendliche – hinaus und sind wirklich lobenswert. Dass auch noch Kurzinfos zu Autor und Sprecher sowie eine Trackliste zu finden sind, rundet das Ganze sehr positiv ab. Das Cover mit den zwei kämpfenden Samurai ist wieder im Comic-Stil gehalten.

Fazit: Die enge Verbindung Japans Geschichte mit dem aktuellen Fall ist sehr gelungen, zumal jede Menge interessanter Szenen aneinander gereiht sind.

VÖ: 30.Juni 2011
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2793-1


Die Schatzjäger – 3. Der gläserne Löwe



Erster Eindruck: Abenteuer in der Lagunenstadt

Die drei Freunde Fenja, Luca und Nick sind wieder auf dem Kreuzfahrtschiff unterwegs, auf dem ihre Eltern arbeiten. Bald legen sie in Venedig an, doch in der Lagunenstadt gehen merkwürdige Dinge vor sich. Kunstdiebe sind am Werk, und sie haben es auf einen wertvollen Schatz abgesehen: Ein gläsernen Löwen. Wer ist der geheimnisvolle Mönch, der in den Fall verwickelt ist?

Weiter geht es mit den Schatzjägern. Als Buchserie sind gleich zu Beginn vier Teile erschienen, auf die Umsetzung als Hörbuch bei Jumbo mussten Fans auf die letzten beiden Teile etwa ein halbes Jahr warten. Doch nun ist auch „Der gläserne Löwe“ erhältlich, der dritte Teil der Serie. Wieder sind in die Handlung zahlreiche Informationen über das Reiseziel des Kreuzfahrtschiffs eingebaut. Ein löblicher Ansatz, doch Autor Fabian Lenk hat es ein wenig übertrieben, sodass auch einige etwas zähe Passagen entstanden sind. Sieht man darüber hinweg, ist eine wirklich gute Folge entstanden. Besonders gelungen ist Estella, die von den drei Hobbydetektiven nur „Püppi“ genannt wird. Die hochnäsige Mitreisende spielt nicht nur eine wichtige Rolle in dem Fall, sondern bringt auch ordentlich Schwung in die Handlung – eine Figur, über die man sich herrlich ärgern kann. Im Laufe der Handlung wird sie entführt, was den Startschuss für die Folge zu sein scheint – vorher geht es interessant und kurzweilig, aber nicht sonderlich spannend zu. Doch spätestens ab diesem Zeitpunkt sind die Ermittlungen im vollen Gange, und die Vorkommen sind hier geheimnisvoll erzählt. Einige Szenen nehmen richtig Tempo auf und sind spannend erzählt, andere sind etwas ruhiger und dienen zur Sammlung von neuen Informationen. Das gefällt und macht einen dynamischen Eindruck, und hier wirken auch die einfließenden Fakten über Venedig lebendiger. Diese dritte Folge macht richtig Spaß, vielleicht auch weil man sich an die manchmal etwas umständliche Formulierungsweise gewöhnt hat. In meinen Augen ist „Der gläserne Löwe“ die stärkste der ersten vier Abenteuer der Schatzjäger.

Wieder spricht Dietmar Wunder die Geschehen, auch hier kann er mit seiner dynamischen Sprechweise die Handlung zum Leben erwecken. Er passt seine Stimme immer der jeweiligen Situation an und kann die entstehende Atmosphäre so noch steigern, verleiht besonders den temporeichen Szenen eine Menge Ausdruck. Die vielen italienischen Eigennamen, die in der Geschichte vorkommen, spricht er mit glaubhaft gerolltem R und viel Ausdruck, die Frage ist allerdings, ob die drei Protagonisten trotz ihrer Sprachbegabung dies auch so intensiv tun würden.

Der Piranha, der das Markenzeichen der Schatzjäger ist, nimmt mit dem Schriftzug auch hier wieder etwa die Hälfte des gesamten Covers ein, darüber ist eine Szene aus dem Hörspiel dargestellt, in der Luca, Fenja und Nick auf einem kleinen Kahn fahren. Neben einer übersichtlichen Auflistung der einzelnen Tracks stechen wieder die vielen Zusatzinformationen und weiterführende Tipps zur Recherche positiv hervor.

Fazit: Der Fall ist spannend, die Charaktere glaubhaft, die Stimmung gelungen – die bisher beste Folge der Schatzjäger, von Ditemar Wunder wieder lebendig gelesen.

VÖ: 30.Juni 2011
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2792-4


Die Schatzjäger – 2. Das Skelett im Eis



Erster Eindruck: Pinguine, Seebären und dicke Mäntel

Dass sie gerade in den Winterferien in die Antarktis fahren, finden die Schulkameraden von Luca, Fenja und Nick reichlich merkwürdig. Doch neben einigen wunderschönen Orten und Tieren stoßen die drei wieder auf ein Verbrechen: Sie finden einen fast erfrorenen Menschen, der sich als Forscher einer Station entpuppt – und die wurde angegriffen...

Schon in der zweiten Folge seiner neuen Reihe um drei Detektive zeigt Autor Fabian Lenk, wie unterschiedlich die Fälle in den verschiedenen Schauplätzen wirken können. Die drei Freunde Luca, Fenja und Nick bereisen auf einem Kreuzfahrtschiff die ganze Welt, die zweite Folge „Das Skelett im Eis“ führt sie in die Antarktis. Dass ein solches Luxusschiff im Winter eine derartige Tour macht, ist wohl eher ungewöhnlich, dafür ist das übrige Setting glaubwürdig und modern – da wird gegoogelt und im Internet recherchiert, wirken die drei Hauptfiguren sehr realistisch und haben alle ihre eigenen Charaktere. Besonders die kleinen Streitigkeiten zwischen Fenja und ihrem Zwillingsbruder Nick passen gut. Mir gefällt, wie spielerisch zwischen den dreien hin- und hergewechselt wird, sodass jeder genügend Aufmerksamkeit bekommt. Etwa ein Viertel der Handlung hat mit dem eigentlichen Fall nur am Rande zu tun, neben einigen Andeutungen und der gelungenen Introszene, in der die Vorkommnisse auf der Forscherstation eingeführt werden, wird hier lediglich die Kreuzfahrt beschrieben, werden Informationen über die Antarktis gegeben, werden heitere Szenen erzählt. Das ist ein wenig zu lang geraten, doch danach ist der Fall interessant, wird am Ende sogar recht spannend. Leider hemmen auch hier einige Sätze, in der viele unwichtige Informationen gepresst wurden, den Erzählfluss, gerade jüngere Zuhörer dürften hiermit überfordert sein – dies dürfte teilweise aber auch der Umsetzung als Hörbuch geschuldet sein, hier kann man naturgemäß unverständliche Sätze nicht so leicht noch einmal hören. Die Sprache der drei Jugendlichen wirkt hingegen wieder glaubhaft, hier konnte sich Lenk besser auf seine Figuren und auch seine Leser- und Hörerschaft einstellen. Diese kleinen Mängel sind schade, denn die geschaffene Stimmung und der gut durchdachte Fall, der immer mehr Gestalt annimmt, hätte mit einigen Verbesserungen richtig gut werden können. Auch so ist die zweite Folge der Serie noch ein gutes Jugendhörbuch, hat sich aber auch gegen starke Konkurrenz durchzusetzen.

Dietmar Wunder ist auch hier wieder als Sprecher im Einsatz, genau wie in der Vorgängerfolge kann er hier sein ganzes Potenzial ausspielen und den Fall um das Skelett im Eis spannend und abwechslungsreich erzählen. Er trifft die jeweilige Stimmung der Szene sehr genau, kann sogar noch einiges an Atmosphäre hinzufügen, indem er mit seiner Stimme spielt und sie elastisch anpasst. Dabei verliert er nie den Blick für die Zielgruppe und geht gut auf die Bedürfnisse von Jugendlichen ein.

Großes Lob gebührt hier der Gestaltung des Booklet, das zahlreiche Informationen bereit hält. So werden Zuhörer mit Lesetipps und Internetseiten aktiv aufgefordert, selbst zu recherchieren und die im Hörbuch gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen. Ein informativer Text über die Antarktis sowie satte fünf Seiten mit Begriffserklärungen hinterlassen einen sehr positiven Eindruck. Das Cover ist in ansprechendem Comic-Stil gehalten, Fenja, Nick und Luca wirken bei der Flucht vor einem wütenden Seebär sehr dynamisch.

Fazit: „Das Skelett im Eis“ mit seinem ungewöhnlichen Ambiente und den drei sympathischen Hauptfiguren kann die kleinen Stolperstellen in der Sprache ausgleichen.

VÖ: 24. Februar 2011
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2724-5


Die Schatzjäger – 1. Die Maske der Maya



Erster Eindruck: Neue Juniordetektive - dieses mal als Hörbuch

Luca ist mit den Zwillingen Nick und Fenja befreundet, und gemeinsam sind sie auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, das nächste Ziel ist Mexiko. Doch in einer Tropfsteinhöhle wird ein Fremdenführer mit einem Giftpfeil getroffen. Die drei beginnen, nachzuforschen und entdecken, dass ein wichtiges Gut in Gefahr ist: Die geheimnisvollen Städte der Maya...

„Die Schatzjäger“ ist eine neue Jugendbuchreihe des Autors Fabian Lenk und hat es im Buchformat zum Start gleich auf vier Teile gebracht. Auch die Umsetzung auf Hörbuch ließ nicht lange auf sich warten, einen guten Monat nach der ersten Veröffentlichung war „Die Maske der Maya“ auch in vorgelesener Form erhältlich, die weiteren drei Teile folgten in kurzen Abständen. Die Serie hat ein spannendes, aber nicht sonderlich innovatives Konzept: Drei Jugendliche werden in spannende Kriminalfälle verwickelt, die sie gemeinsam lösen und die Verbrecher mit ihren finsteren Plänen aufhalten. Auch dass dabei quer um die Welt gereist wird ist nicht neu, eröffnet aber immer wieder neue Ansätze für die Folgen, neue Schauplätze und neue Stimmungen. So sind hier die Stätten der Maya recht atmosphärisch geschildert, die Stimmung in Mexiko und auf dem Kreuzfahrtschiff ist eingängig und macht gibt besonders den jüngeren Zuhörern einen guten Eindruck davon. In die Geschichte eingebaut sind zahlreiche Informationen, die Mexiko und die alte Kultur der Maya betreffen. Diese sind interessant aufbereitet, unterbrechen aber an einigen Stellen den Erzählfluss, sodass man teilweise recht unsanft aus der Handlung geworfen wird. Vielleicht hätte man diese Passagen etwas sanfter integrieren können, denn die Idee, dass die lesenden (und jetzt auch hörenden) Kinder zusätzlich fundiertes Wissen vermittelt bekommen. Auch die sehr detaillierte Sprache Lenks ist manchmal anstrengend zu hören, sehr viele Informationen sind in die Sätze eingebaut. Der Fall an sich ist solide erzählt und ganz im Stil einer typischen Juniordetektiv-Serie, durchaus unterhaltsam, schon die erste Szene erzeugt jede Menge Spannung. Ein schönes Projekt, dass sich in den Fluten an vergleichbaren Produktionen wird behaupten müssen.

Dietmar Wunder spricht das Hörbuch, und er geht sehr gut auf das Genre und das anvisierte Publikum ein. Seine Stimme nimmt verschiedene Färbungen ein, klingt mal düster und unheilvoll, mal fröhlich und heiter, mal spannungsgeladen und aufgeregt. Er schafft es, die teilweise etwas aufgebauschte Sprache organischer wirken zu lassen, ebenso wie er Luca, Fenja und Nick mit ihren verschiedenen Eigenschaften und Stimmungen glaubhaft darstellen kann. Eine sehr runde Leistung, die dem Buch gerecht wird und die Idee, Information mit Unterhaltung zu verbinden, unterstützt.

Wie auch auf dem Buchcover ist das Titelbild ist dunkles Farben gehalten, auf denen die drei Hauptpersonen mit Pfeilen beschossen werden. Der Comic-Stil kommt bei der Zielgruppe sicherlich genauso gut an wie das Logo der Serie, einem quietschgelben Piranha.Sehr löblich ist das überraschend dicke Booklet, in dem neben Infos zu Sprecher und Autor noch ein Text über die Maja, Lese- und Internettipps sowie ein Glossar zu einigen wichtigen Begriffen zu finden sind.

Fazit: Unterhaltung und Information werden hier miteinander verknüpft, was manchmal etwas starr erscheint. Dennoch ist die erzählte Geschichte spannend und ist besonders für ältere Kinder zu empfehlen.

VÖ: 24. Februar 2011
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2723-8

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