Filly – 9. Tiaras perfekter Tanz / Königin Nievas erstes Freundschaftsfest

Filly – 8. Alertas Geburtstagsschatz / Puks heimlicher Wunsch

Filly – 6. Gaias unendliche Träumerei / Romeos wundervolles Gedicht

Filly – 5. Oberon und das Zauberkraut / Theada und die verwunschene Zeit

Filly – 4. Squeak und der Freundschaftsbaum / Prinzessin Sparkles einmaliger Wettbewerb

Filly – 3. Bellanas leuchtender Kristall / Nixie und der Mäuserich

Filly – 2. Romanticas verlorenes Tagebuch / Rowenas Glücks-Geschenk

Filly – 1. Theadas unglaublicher Flug / Thoris magische Hufeisen


Filly – 9. Tiaras perfekter Tanz / Königin Nievas erstes Freundschaftsfest



Erster Eindruck: Eisgekühlte Pferdchen

Tiara übt fleißig für eine Eistanzshow und hat so selbst für ihre Freundin Twizzle keine Zeit mehr. Alles an ihrem Blumentanz soll perfekt wirken. Doch dann ruft Königin Nieva das Einhorn zu sich und präsentiert ihr eine überraschende Meldung... (Tiaras perfekter Tanz)
Königin Nieva hat sich so sehr mit der Planung der Eistanzshow beschäftigt, dass sie ganz vergessen hat, auch das viel wichtigere Freundschaftsfest zu organisieren. Doch Twizzle darf ihr nicht helfen, und um die alte Königin Miracle zu fragen fehlt ihr zunächst der Mut... (Königin Nievas erstes Freundschaftsfest)

Neben den normalen Fillys gibt es im Königreich Glacia auch Eis-Fillys, die mit Kufen an den Hufen über das Eis sausen. Genau von diesen handelt die neunte Folge der Filly-Serie von Europa, die wie immer zwei etwa halbstündige Geschichten parat halten. Diese sind hier mal recht eng miteinander verknüpft und haben zumindest den gleichen Hintergrund, sind aber eben auch völlig eigenständig zu hören. Den Anfang macht dabei „Tiaras perfekter Tanz“. Diese Episode ist zwar insgesamt eher ereignisarm – bis auf den anfänglichen Besuch bei Königin Nieva gibt es keine großen Überraschungen mehr – aber dennoch recht kurzweilig erzählt. Der Eifer Tiaras kommt gut zur Geltung, besonders vermag aber die Auflösung überzeugen, die wie immer einen tieferen Sinn verbirgt, nämlich das man Freude und Spaß nie verlieren sollte. Die zweite Geschichte ist dann zwar etwas abwechslungsreicher, aber eben immer noch kindgerecht erzählt und mit eher geringer Aufregung. Königin Nieva ist trotz ihre hohen Ranges hier sehr nahbar, warmherzig und ein wenig tollpatschig dargestellt und eine ansprechende Hauptfigur, mit der sich auch jüngere Mädchen identifizieren können. Wieder gibt es zwei hübsche Geschichten, die natürlich eher für kleinere Kinder geeignet sind, aber eines gewissen Unterhaltungswert nicht entbehren können.

Katharina von Keller spricht in der ersten Episode die ehrgeizige und elegante Tiara, die das Verbissene im ersten Teil, aber auch das Fröhliche und Lockere im späteren Verlauf sehr überzeugend und inbrünstig vertont. Tina Eschmann ist in beiden Episoden als Königin Nieva zu hören, in der zweiten sogar als Hauptrolle. Sie klingt sehr freundlich und vermittelt viel Spaß und Lebensfreude, hat eine warmherzige Stimme. Die unkonventionelle, aber zuverlässige Twizzle wird von Mareike Fell gesprochen, die ihre Sache ebenfalls überzeugend darbieten kann. Weitere Sprecher sind unter anderem Patrick Bach, Katja Brügger und Alexandra Doerk.

Die akustische Untermalung für die beiden Geschichten ist sehr auf das Prinzessinnen-Thema ausgerichtet und mit ihren vielen plingenden Geräuschen eher außergewöhnlich. Ab und an wäre hier weniger mehr gewesen, zu leicht lässt sich die Zielgruppe davon ablenken. Gut gefallen hat mir die Introszene mit Erzählerin Isabella Grothe und ihrer Beschreibung der Eis-Fillys, die mit hübscher Musik unterlegt ist.

Wie immer ist die dominante Grundfarbe der Gestaltung ein kräftiges Pink, doch passend zu den frostigen Temperaturen im Hörspiel ist hier noch ein kühles, Pastellblau hinzugekommen, das die Eisfläche sowie einige verschneite Bäume ziert. Auch die Fillys sind hier in kühlen Tönen gehalten, aber noch genauso kitschig wie aus einem Mädchentraum entsprungen. Dass diese überall klar im Vordergrund stehen, ist dem Lizenzthema geschuldet.

Fazit: Sowohl die Geschichte um Tiara als auch die über Nieva können mit kindgerechter Unterhaltung und einer sinnvollen Aussage überzeugen, zumal der Zusammenhang der beiden Episoden gefällt.

VÖ: 23.November 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 887654085122


Filly – 8. Alertas Geburtstagsschatz / Puks heimlicher Wunsch



Erster Eindruck: Pferdchen mit Flügeln und Träumen

Prinzessin Alerta hat bald Geburtstag, und ihre Eltern, König Oberon und Königin Titania, haben sich etwas ganz Besonderes als Geschenk ausgedacht: Sie schenken ihrer abenteuerlustigen Tochter eine Schatzsuche. Doch bei einem heftigen Windstoß geht die Schatzkarte verloren... (Alertas Geburtstagsschatz)
Auch wenn Puk ihre Arbeit als Dienstmädchen gern hat, wünscht sie sich nichts sehnlicher, als einen Tag lang Prinzessin zu sein. Als sie sich ihrer Vertrauten Prinzessin Thadea anvertraut stellt sich heraus, dass auch diese gern mal mit Puk tauschen würde. Und so machen sich die beiden auf, um in der Zauberschule um Rat zu fragen (Puks heimlicher Wunsch)

Filly, das momentan sehr angesagte Lizenzthema für junge Mädchen, geht auch in Hörspielversion bei Europa in eine neue Runde, hier werden kleine Geschichten um die geflügelten und meist rosafarbenen Pferdchen erzählt. Den Anfang macht mal wieder eine Episode aus dem Königshaus, das schon einige male thematisiert worden ist. Im Mittelpunkt steht Alerta und ihre Abenteuerlust. Anfangs wird dies noch etwas zäh und betont kitschig gezeigt, im späteren Verlauf gabelt sich die Geschichte in zwei Stränge: Einerseits Alertas gefährliche Schatzsuche, die doch gefährlicher verläuft als gedacht, andererseits die Suche nach der Schatzkarte, die Oberon und Titania verloren gegangen ist. Beide Teile sind hier gut miteinander verknüpft, auch wenn Alertas Teil der deutlich spannendere ist – für die angesprochene Zielgruppe jedenfalls, wie alles von Filly ist auch dieses Hörspiel nur bedingt für Erwachsene geeignet.
In der zweiten Folge steht mal Dienstmädchen Puk im Vordergrund, nachdem ihr Arbeitsalltag geklärt ist (den sie trotz sehr viel Arbeit anscheinend sehr gern macht) und die Grundlage für den Tausch gelegt wurde, sind einige recht erheiternde Situationen zu hören, was an dem Tag so alles schief geht – und das ist einiges. Hier wird vermittelt, dass man sich in seiner eigenen Haut immer noch am wohlsten fühlt und fremde Rollen nicht nur den schönen Anschein haben, sondern eben auch ihre negativen Seiten. Eine hübsche Episode der Filly-Pferdchen.
Hier ist es wie mit der ganzen Serie: Junge Mädchen werden die Geschichten lieben und deswegen auch die eine oder andere Schwachstelle, gerade in der ersten Episode, gern verzeihen. Erwachsene dürften von der Heftigkeit des Kitsches ziemlich überfordert sein und deswegen lieber weghören.

Kristina Weitzien spricht in der ersten Episode die abenteuerlustige Alerta und kann dabei ihre Lebensfreude gut zum Ausdruck bringen, es macht durchaus Spaß, ihr dabei zuzuhören, auch wenn sie sich stark an die Bedürfnisse der jüngeren Zielgruppe ausrichtet. Ihr zur Seite steht der Waldläufer Pando, gesprochen von Christian Rudolph, der mit seiner angenehmen Stimme nicht ganz so verkitscht klingt wie der Rest. Nadine Schreier hat als Puk die Hauptrolle in der zweiten Geschichte und kann hier ihre Figur gut zur Geltung bringen. Weitere Sprecher sind Monika Barth, Rainer Schmitt und Isabella Grothe als Erzählerin.

Auch in Sachen Musik geht alles ziemlich romantisch und kitschig zu, ganz so wie es die kleinen Zuhörerinnen in ihrer Phantasiewelt haben wollen. Doch neben der Musik sind auch viele Geräusche eingebaut, die die Geschichte lebendiger wirken lassen. Gerade die Zauberelemente sind mit hellen Soundeffekten unterlegt, die für die Zielgruppe eine hübsche Sache sein dürften.

Ziemlich bunt geht es auf dem Cover zu, Rosa und Lila sind hier die alles beherrschenden Farben. Natürlich sind auch wieder die niedlichen Pferdchen zu sehen, ein genauer Bezug zu der Geschichte ist aber nicht zu erkennen, problemlos könnte dieses Cover auch mit anderen ausgetauscht werden. Im Hintergrund ist noch ein stilisiertes und mit allerlei „Bling-Bling“ ausgestattetes Schloss zu sehen.

Fazit: Niedliche Pferdchen mit kindgerechten Abenteuern und einer zauberhaften Geräuschkulisse – für Fans von Filly kann man hier bedenkenlos zugreifen.

VÖ: 14.September 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 887254097020


Filly – 6. Gaias unendliche Träumerei / Romeos wundervolles Gedicht



Erster Eindruck: Zwei romantische Geschichten

Wie alle Fillys hat auch Gaia eine besondere Gabe: Sie träumt die schönsten Tagträume von allen. Als sie zur Botin des Frühlings ernannt wird, freut sie sich zwar, kann es aber kaum erwarten, sich wieder ihren Träumen hinzugeben. Da unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler... (Gaias unendliche Träumerei)
Heimlich ist Romeo in ein anderes Filly-Pony verliebt, traut sich aber nicht so recht, sich zu offenbaren. Der begabte Dichter denkt sich ein Gedicht nach dem anderen aus, aber nichts will wirklich passen... (Romeos wundervolles Gedicht)

Erstaunlich lang sind die beiden Episoden auf der fünften CD der Filly-Serie, bei der sich Europa der beliebten Kindermarke angenommen hat. Mit jeweils fast 30 Minuten ist diese Folge etwa 20 Minuten länger als ihr Vorgänger. Und dabei können auch die Storys mehr überzeugen und haben etwas mehr Gehalt, sind nicht so platt wie die Vorgänger. Denn in der ersten Geschichte um die Träumerin Gaia wird keineswegs nur auf deren anfänglichen Fehler aufgebaut – sie hat ihre Aufgabe als Frühlingsbotin nicht verantwortungsvoll genug gelöst. Vielmehr hat sich später nicht geholfen, um ihren Fehler wieder auszubügeln. Das ist wesentlich mehr als anfangs erwartet, und wer sich mit der zuckersüßen Atmosphäre dieser Produktion und einigen kleineren Längen im Mittelteil abfinden kann, wird der Geschichte sicher gern lauschen. Etwas zäher geht es da schon bei der zweiten Episode zu, Romeos romantisches Empfinden mit der gleichzeitigen Hemmung, seiner Geliebten alles zu gestehen, setzt keinen klaren Erzählstrang in den Vordergrund, sondern eiert ein wenig um das Eigentliche herum. Hier steht das Filly-Thema stärker im Vordergrund, die Geschichte baut zum großen Teil auf den Charakteren auf. Leider geht das alles zu langsam von statten. Mit Filly spricht Europa natürlich insbesondere jüngere Mädchen an, und diese dürften sich von den unterschiedlichen Geschichten verzaubern lassen.

Leonie Landa spricht in der ersten Episode die Gaia und klingt wirklich so verträumt, wie man es von der Figur erwarten darf. Aber auch das schlechte Gewissen und das aufrichtige Bedauern kann sie gut vermitteln. Ebenso verträumt klingt aber auch Flemming Stein als Romeo, der an der einen oder anderen Stelle ruhig noch mehr aus sich heraus hätte kommen können. Isabella Grothe bringt eine märchenhafte Stimmung mit ein und hält die Spannung in ihrer Stimme immer aufrecht. Weitere Sprecher sind Anne Moll, Tammo Kaulbarsch und Mareike Fell.

In Sachen Musik wird wieder auf das bereits bekannte Konzept der Serie gesetzt, und das bedeutet nette kleine Melodien, die die Geschichten immer wieder sinnvoll teilen und kleine Pausen setzen. Bei den Geräuschen hätte man aber noch ein wenig Arbeit investieren können, stellenweise klingen sie hier seltsam abgehackt.

Dieses mal wird ein satten Violett als Hauptton für die Covergestaltung gewählt, und natürlich sind die niedlichen Pferdchen wieder in freundlicher Pose zu sehen. Auch das Schloss im Hintergrund, das ein wenig überladen wirkt, spricht die Zielgruppe an. Im Klappentext wird nur auf die erste Geschichte eingegangen, nur ein kleiner Hinweis auf eine zweite Folge ist hier zu finden.

Fazit: Eine recht gelungene Geschichte mit guter Handlung une eine zähe, die mehr auf Atmosphäre baut.

VÖ: 10.Februar 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886919220520


Filly – 5. Oberon und das Zauberkraut / Theada und die verwunschene Zeit



Erster Eindruck: Langeweile und Übermut

Seit Tagen ist König Oberon missmutig und hat zu nichts richtig Lust. Alle Versuche ihn aufzumuntern scheitern. Doch es gibt ein geheimnisvolles Kraut, das ihm helfen kann. Doch er muss sich selbst auf die Suche machen... (Oberon und das Zauberkraut)
Theada, die beste Flugkünstlerin des Landes, hat eine eigene Flugschule eröffnet, doch zum Start hat sie keinen einzigen Schüler. Deswegen bittet sie eine befreundete Zauberin, die Zeit vor zu drehen – mit erschreckenden Folgen... (Theada und die verwunschene Zeit)

Weiter geht es mit den bei kleinen Mädchen momentan voll im Trend liegenden kleinen rosa Flügelpferdchen – die Hörspielreihe von Europa geht in die fünfte Runde. Auch hier sind wieder zwei Geschichten von jeweils etwa 20 Minuten zu hören, aber die Hauptrollen sind dieses mal schon aus vorigen Folgen bekannt. So stellt sich trotz aller Abwechslung ein Wiedererkennungswert ein, die Rückkehr zum Bekannten wirkt sich hier positiv aus. Diese beiden Episoden sind beide etwas zu moraltriefend geworden, statt selbst seine Schlüsse zu ziehen wird den Kindern die Quintessenz hier mit dem Holzhammer präsentiert. In der ersten Folge will die Geschichte anfangs nicht so recht in Fahrt kommen, die Langeweile von Oberon droht, sich auch auf den Hörer zu übertragen. Im weiteren Verlauf kann dieser Eindruck wieder relativiert werden, die Reise von Oberon ist durchaus unterhaltsam dargestellt. Die Geschichte um Theada und die verstellte Zeit mag nicht so recht zünden, auch wenn die Idee an sich gar nicht mal so schlecht ist. Aber je weiter der Verlauf, desto weiter verfranst sich die Story. Zudem ist ein Element wirklich überflüssig und stört den Hörfluss: Der singende Bree wirkt fehl am Platze und bereichert die Story nicht – eher im Gegenteil. Es sind nicht die bisher besten Folgen für Filly, Anhänger der zauberhaften Ponys dürfte dies aber nicht weiter stören.

Rainer Schmitt ist in beiden Episoden als Oberon zu hören, hat aber logischerweise in der ersten Geschichte die wesentlich größere Rolle. Er agiert sehr professionell und weiß genau, wie er seine Stimme einsetzen muss, er geht sehr gut auf die zuhörenden Kinder ein und macht ihnen seine Figur verständlich. Celine Fontanges ist ein ebensolcher Vollprofi und kann die Lebensfreude ihrer Figur, Theada, sehr gut wiedergeben. Monika Barth spricht Königin Titiana und passt sehr gut in das gefühlsselige Ambiente der Serie. Weitere Sprecher sind Bernd Stephan, Tim Kreuer und Ann-Cathrin Schaible.

Die kuschelige und sehr rosafarbene Atmosphäre wird hier vorrangig durch die Wortwahl und die Geschichte erzeugt, aber auch einige akustische Elemente wurden zu ihrer Steigerung eingesetzt. So werden immer wieder kleine Melodien eingesetzt, und auch einige Geräusche haben ihren Platz gefunden, um wie Wirkung abzurunden.

Auch die Gestaltung ist schon sehr auf die weibliche und junge Zielgruppe zugeschnitten, alles ist in Pastellfarben gehalten, die Zeichnungen sind sehr verniedlicht, beispielsweise durch die riesigen Augen der Fillys. Ein kleines Extra findet sich im Inneren des Booklets, hier werden die beiden Hauptcharaktere König Oberon und Prinzessin Theada kurz vorgestellt.

Fazit: Neben all dem niedlichen Kitsch können die Geschichten hier nur mäßig überzeugen, es sind nicht die besten Episoden der Serie.

VÖ: 10.Februar 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886919216424


Filly – 4. Squeak und der Freundschaftsbaum / Prinzessin Sparkles einmaliger Wettbewerb



Erster Eindruck: Die Einhörner und die Freundschaft

Da Squeak beim Angeln von Sternschnuppen kein Glück mehr hat, versucht seine Tochter Luna einen Zauber. Doch dann bemerkt Alvara, die Hüterin der Freundschaftsbäume, dass vom Baum von Squeak und seinem besten Freund Agnix die Blättter fallen... (Squeak und der Freundschaftsbaum)
Oryx, Cory und Karkadan haben jeder ein Talent, in dem er besser ist als die anderen. Trotzdem ist die Konkurrenz zwischen den drei Fillys groß, jeder will der Beste sein – bis Prinzessin Sparkle einen ganz besonderen Wettbewerb startet... (Prinzessin Sparkles einmaliger Wettbewerb)

Filly ist eine der momentan angesagten und beliebtesten Spielzeugserien für junge Mädchen, und auch die dazu passenden Hörspiele von Europa scheinen Anklang bei der Zielgruppe zu finden, werden doch recht regelmäßig neue Folgen veröffentlicht. Die vierte Folge beginnt mit einer kleinen Vorstellung des Filly-Landes mit seinen verschiedenen Abschnitten, was gerade für die interessierten Mädchen eine schöne Sache ist. Doch eigentlich geht es ja um die Geschichten, und diese drehen sich ganz um das Thema Freundschaft. Die erste Folge zeigt, dass das Pflegen einer Freundschaft eine wichtige und manchmal anstrengende Sache ist. Das wird am vorerst etwas abstrakten Bild eines Freundschaftsbaumes gezeigt, und erst am Schluss wieder ganz auf die Freundschaft von Squeak und Agnix bezogen. Für Kinder dürfte der Verlauf durchaus dramatisch wirken, während es Erwachsenen wohl wesentlich schwerer fallen dürfte, mit dem Fallen der Blätter mitzufiebern. Die zweite Geschichte zeigt, dass unnötige Konkurrenz überflüssig ist und sich jeder auf seine Talente konzentrieren sollte. Auch hier ist natürlich alles rosarot und die Geschichte holpert an einigen Stellen, hat kleine Ungereimtheiten oder ist nicht wirklich schlüssig erzählt. Doch auch das dürften Filly-Fans gern verzeihen. Zwei Folgen auf dem gleichen Niveau wie seine Vorgänger und dem großen Hang zum Kitsch.

J.-D. Ronfeldt ist als Squeak zu hören und bestreitet damit einen großen Teil der ersten Geschichte. Auch wenn er insgesamt eine solide Leistung zeigt, sind manche seiner Passagen nicht so recht nachvollziehbar. Alvara wird von Tina Eschmann gesprochen, die an einigen Stellen deutlich übertreibt und so unglaubwürdig wirkt. Anna Kumosiak kann als Prinzessin Sparkle in der zweiten Episode durchaus eine gute Figur hinterlassen. Weitere Sprecher sind Daniela Reidies, Anton Sprick und Tammo Kaulbarsch.

Ganz auf die Filly-begeisterte junge Zielgruppe zugeschnitten ist die Gestaltung der Akustik des Hörspiels. Romantisch wirkende Melodien begleiten die Handlung, während die Geräusche oft aus dem Computer stammen. Das alles schafft eine etwas kitschige Atmosphäre, die an einigen eindeutig zu dick aufgetragen wirkt.

Die Aufmachung der Folge sieht so aus, wie das Hörspiel klingt: Viel Rosa und etwas überladen. Ein Regenbogen, ein zauberhafter Turm, funkelnde Sterne und ein glänzender Nebelschweif, dazu natürlich ein Filly sind auf dem Cover zu sehen, und auch in der restlichen Gestaltung wird mit vielen grafischen Elementen gearbeitet. Im Inneren werden zwei der Fillys kurz vorgestellt.

Fazit: Auch wenn sich hier einige logische Fehler einschleichen und das Thema recht plakativ dargestellt wird, werden kleine Filly-Fans schon wegen des Themas begeistert sein.

VÖ: 25.November 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886979740228


Filly – 3. Bellanas leuchtender Kristall / Nixie und der Mäuserich



Erster Eindruck: Zwei Geschichten aus dem Land der Eisfeen

Bellana soll bei einer magischen Eisshow zusammen mit ihrer Freundin Senia einen ganz besonderen Tanz aufführen. Zusätzlich muss sie aber auch noch ein Gastgeschenk für die anderen Eisfeen basteln. Plötzlich geht ihr Senia aus dem Weg... (Bellanas leuchtender Kristall)
Eisfee Nixie lernt einen kleinen Mäuserich kennen, den sie schon bald als ihren festen Spielkameraden sieht. Dabei merkt die gar nicht, wie unglücklich das kleine Tier momentan ist... (Nixie und der Mäuserich)

Filly, eine Merchandise-Serie für junge Mädchen, hat momentan auch eine Hörspielserie verpasst bekommen, in denen Geschichten um die geflügelten und magischen Pferde erzählt werden – und das pro CD immer zwei. Gemeinsam haben diese nur den Schauplatz, in der dritten Folge ist dieses ein märchenhaftes Winterland, in dem immer Schnee und Eis herrschen und die Pferdchen auch noch mit Schlittschuhen durch die Gegend fahren – wo so mancher Erwachsener wohl eher abgeschreckt wird, ist die Zielgruppe von kleinen Mädchen vollends begeistert. In der ersten Episode geht es um eine zerbrechende Freundschaft, was eigentlich nur auf einem Missverständnis beruht. Weder Bellana noch Senia wollen allerdings den ersten Schritt machen – eine durchaus lehrreiche Moral innerhalb dieser rosaroten und kitschigen Atmosphäre. Die zweite Folge hat dann auch gleich mehrere moralische Ansatzpunkte und wirkt so etwas gewollt, zumal eine wirkliche Handlung kaum erkennbar ist. Beide Geschichten sind wohl wirklich nur für die anvisierte Zielgruppe gedacht und machen dort auch richtig Spaß, wenn man die Fillys mag.

Mia Diekow spricht in der ersten Folge die Bellana und steigert sich richtig in die Rolle hinein, bringt die Trauer und die Verunsicherung des Zauberpferdchens kindgerecht herüber. Katharina von Keller spricht ihre Freundin Senia, auch sie klingt für die Ohren von Erwachsenen etwas übersteigert, vermittelt aber so ihre Emotionen an die jungen Zuhörerinnen. Lotta Doll hat die Hauptrolle der Nixie im zweiten Teil und passt gut in die romantische Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Celine Vogt, Kerstin Draeger und Tim Kreuer.

Bei der atmosphärischen Gestaltung setzt sich die Serie von anderen Kinderserien ab und spielt auch während einiger Dialoge Musik ein, die die sehr romantische, kitschige Stimmung der Serie aufgreift. Die computeranimierten Klänge, zu denen auch die eingesetzten Geräusche gehören, sind stark auf die Wünsche von jüngeren Mädchen ausgerichtet, die so zum Träumen angeregt werden.

Natürlich sind die niedlichen Pferdchen mit ihren Flügeln und Schlittschuhen auch auf dem Cover abgebildet. Während Bellana mit einem märchenhaften Schloss im Hintergrund des meisten Platz einnimmt, ist Nixie nur klein in der Ecke zu sehen. Die Aufmachung ist durchgehend in Rosa und Lila gehalten, immer wieder sind kleine Zeichnungen der Eisfeen zur Auflockerung abgebildet.

Fazit: Hier werden Mädchenträume wahr, und genau für diese Zielgruppe ist diese dritte Folge ein märchenhafter Spaß.

VÖ: 23.September 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978882226


Filly – 2. Romanticas verlorenes Tagebuch / Rowenas Glücks-Geschenk



Erster Eindruck: Zwei verlorene Gegenstände

Herzogin Romantica liest ihrer Tochter Lori jeden Abend eine Geschichte aus ihrem Tagebuch vor, damit diese einschlafen kann. Doch plötzlich ist das Buch verschwunden, und Lori kann beim besten Willen nicht einschlafen... („Romanticas verlorenes Tagebuch“)
Dame Rowena liebt ihren Schmuck über alles, nie würde sie ohne ihre Ketten aus dem Hause gehen, geschweige denn ein Fest besuchen. Allerdings ist ihre Lieblings-Kette nun abhanden gekommen, und ihr Geburtstagsfest steht kurz bevor... („Rowenas Glücks-Geschenk“)

Nachdem die erste Folge der neuen „Filly“-Serie den Untertitel „Fairy“ getragen hat, prangt unter dem Schriftzug nun ein „Princess“, wir dürfen uns also auf Geschichten um eine königliche Familie freuen – und trifft damit wieder voll den Geschmack von vierjährigen Mädchen, die am liebsten selbst Prinzessin sein wollen. Als Erwachsener muss man sich aber erst einmal an den Gedanken der sprechenden Ponys gewöhnen, die einen ziemlichen Faible für alles Kitschige zu haben scheinen. Die Atmosphäre ist insgesamt sehr märchenhaft und stark auf Kinder zugeschnitten, die sich schon etwas in der Filly-Welt auskennen. Dabei muten die Geschichten hier ein wenig seltsam an, aber dass eine Mutter sich ohne ihr Tagebuch einfach nicht an ihre Vergangenheit erinnern und Geschichten erzählen kann oder eine selbstbewusste Dame ohne ihren Schmuck nicht auf einer Party auftauchen kann, können Kinder wohl recht einfach hinnehmen. Dann werden sie an den niedlich erzählten Geschichten auch sicherlich ihre Freude haben, die viele kleine lustige Elemente enthält. Das Lizenzthema wurde hier gut aufgegriffen, und gerade für die Zielgruppe ist „Filly“ ein großer Spaß.

Auch hier sind wieder einige gute Sprecher engagiert worden, die mit ihren Interpretationen die märchenhafte Stimmung der Hörspiele aufgreifen und ausbauen können. Susanne Sternberg kann mit ihrer sanften, warmen Stimme Herzogin Romantica einen sehr mütterlichen Eindruck geben, ihre Verzweiflung beim Verlust ihres Tagebuches kommt gut herüber. Alina Degener spricht ihre Tochter Lori, sie macht ihre Sache gut und klingt überzeugend. In der zweiten Geschichte hat Ela Nitzsche die Hauptrolle der Rowena übernommen, auch sie passt sich gut der rosaroten Atmosphäre an. In weiteren Rollen sind Volker Hanisch, Achim Schülke und Monika Barth zu hören.

Der Titelsong ist instrumental und unaufdringlich, die kurze Melodie stimmt recht gut auf die kommende Geschichte ein und transportiert etwas von deren Grundstimmung. Geräusche sind insgesamt zahlreich vertreten, alles wirkt hier aber recht künstlich. Etwas nervig sind die „Geräusche“ wenn Loris Augen immer wieder auf- und zugehen.

Herzogin Romantica ist auf dem Cover abgebildet, ihre etwas hochmütige Pose mag nicht so recht zu dem Eindruck passen, den sie als besorgte Mutter im Hörspiel hinterlässt. Da passt die kleine Abbildung von der Schmuck behangenen Rowena in einer Ecke schon etwas besser. Diese beiden werden auch kurz im kleinen Booklet vorgestellt, das wie alles andere auch sehr rosa ist.

Fazit: Auch wenn die Geschichten hier etwas unlogisch wirken, sind sie für Mädchen mit entsprechendem Interesse ein großer Spaß und machen einen angenehm märchenhaften Eindruck.

VÖ: 10.Juni 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978881922


Filly – 1. Theadas unglaublicher Flug / Thoris magische Hufeisen



Erster Eindruck: Lizenzthema liebevoll aufgegriffen

Prinzessin Theada hat einen Traum, sie will die beste Fliegerin aller Zeiten werden. Doch bei einem waghalsigen Manöver, bei der ihr ein Windstoß in die Quere kommt, verletzt sie sich am Flügel. Dabei steht ein Flugfest bevor... („Theadas unglaublicher Flug“)
Thori, der Hufschmied, bekommt vom König einen dringenden Auftrag: Er soll für eine Show ganz besondere Hufeisen für die Teilnehmer fertigen – und das nur in wenigen Tagen. Zwei Zauberlehrlinge wollen ihm helfen... („Thoris magische Hufeisen“)

Die Fillys sind momentan gerade bei jüngeren Mädchen sehr beliebt. Die magischen, geflügelten Pferde finden als Spielzeug großen Absatz. Und da liegt es nicht fern, auch Hörspiele zu dem Thema zu veröffentlichen, weswegen Europa Mini nun eine Serie unter der Regie von Thomas Karallus produziert hat. Genauso wie das Lizenzthema geht hier auch alles etwas kitschiger zu, die Serie ist stark auf die Zielgruppe zugeschnitten und schreckt deswegen auch nicht vor allzu großen Klischees zurück. Prinzessinnen spielen eine ebenso große Rolle wie Zauberer und Wettbewerbe – alles Themen, mit denen sich Mädchen begeistern lassen. Die zuckersüße Atmosphäre hat aber hier durchaus Stil, vielleicht gerade weil alles ein wenig au die Spitze getrieben wird. Die Konstellation der Figuren ist charmant, die Idee hinter den beiden hier erzählten Geschichten immer recht ähnlich: Durch einen Brief des geheimnisvollen Einhorns Magic gehen die Vorbereitungen auf einen Wettbewerb los, mit Fleiß, Mut und Zusammenhalt wird schließlich alles nach einigem Chaos gut – durchaus Werte, die es wert sind, vermittelt zu werden. Dass das Erzähltempo für Erwachsene und sicher auch einige ältere Kinder ein wenig gemächlich ist, sei dem empfohlenen Alter ab 4 geschuldet. Insgesamt liebevolle Produktionen mit sehr kitschigem Anmut, das die Zielgruppe durchaus ansprechen dürfte.

Isabella Grothe zeigt, dass sie eine wunderbare Erzählerin sein kann. Mit ihrer warmen, sanften Stimme und immer ein wenig Witz im Klang geht sie liebevoll auf die zuhörenden Kinder ein. Sven Dahlem spricht das Einhorn Magic und hat dabei einen recht erhabenen Tonfall, der die Bewunderung der anderen Fillys ein wenig erklärt. In der ersten Geschichte kann beispielsweise Celine Fontanges als Prinzessin Theada mit einer fröhlichen Performance Akzente setzen. Rainer Schmitt, Monika Barth und Susanne Sternberg sind ebenfalls zu hören.

Der Klang des Hörspiels ist hörbar computergeneriert, besonders die Geräusche sind absichtlich nicht sonderlich realitätsnah gehalten. So plingt es häufiger, was eine Anspielung auf die magischen Fähigkeiten der Fillys ist. Auch die Musik ist insgesamt zuckersüß, die gesamte Handlung wird von verschiedenen akustischen Elementen begleitet, was insgesamt einen etwas überladenen Eindruck macht.

Natürlich sind die dominierenden Farben auf dem Cover Rosa und Pink, ganz so wie es die meisten jungen Mädchen am liebsten haben. Zu sehen ist Prinzessin Theada in charmanter Pose auf grüner Wiese mit beleuchtetem lila Schloss, der comichafte, verspielte Stil zieht sich durch die gesamte Aufmachung. Die beiden Hauptpersonen der Geschichten sind kurz im Inneren noch einmal vorgestellt.

Fazit: Eine rundum kitschige Produktion, die für die Zielgruppe durchaus unterhaltsam ist und mit lustigen Geschichten überzeugen kann.

VÖ: 10.Juni 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978881625

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