Dr. Morbius - 10. Hinterhalt

Dr. Morbius - 9. Abgründe

Dr. Morbius – 8. Rachegelüste

Dr. Morbius – 7. Phönix


Dr. Morbius - 10. Hinterhalt



Wieder hat Michael Helow eine gnadenlose Falle für Dr. Richard Morbius und seine Mitstreiter ausgelegt, und blindlings tappen sie hinein. Denn um die Frauen seines Teams zu schützen, schickt Morbius diese in trügerische Sicherheit. Durch die Teilung geschwächt kann Helow seine Häscher aussenden und einen vernichtenden Schlag starten. Doch auch er hat seine Gegner unterschätzt...

Sonderlich zimperlich war die Thriller-Serie „Dr. Morbius“ auch in den ersten neun Folgen nicht, doch in „Hinterhalt“ wird noch einmal ein Zahn zugelegt. Noch weiter spitzt sich die Situation zu, noch erbarmungsloser wird der Kampf der beiden charismatischen Gegenspieler. Dafür konzentriert sich die Handlung eben auf den zentralen Konflikt, fügt keine gänzlich neuen Elemente hinzu, sondern nutzt die geschickt gelegten Spielsteine, um die Handlungen von Helow und Morbius in den Mittelpunkt zu rücken. Schon zu Beginn geht die Folge mit einem hohen Tempo los und hält dieses bis zum Ende der Episode bei, lässt die einzelnen Szenerien dennoch genügend Zeit, um sich zu entfalten. Verschiedene Handlungsstränge wechseln sich dabei ab und ergeben dynamische Wechsel, heftige Szenen und harte Kämpfe sorgen dabei für genau die richtige Dosis an Action. Doch auch die Charaktere kommen dabei nicht zu kurz, besonders Helow selbst erhält hier noch einmal einen intensiveren Eindruck und wird mit seinem ekelhaften und überheblichen Verhalten zu einem noch facettenreicheren Gegenspieler als bisher. Doch auch die anderen Charaktere wie die frisch hinzugestoßene Sally oder auch Grace bekommen ein noch tieferes Profil. Zwar endet auch diese Folge in einem Cliffhanger und ist alles andere als in sich abgeschlossen, durch markante Wendepunkte in der Serienhandlung sticht „Hinterhalt“ aber dennoch heraus und setzt die Serie sehr gekonnt fort.

Kaspar Eichel ist natürlich wieder als Michael Helow zu hören und spielt die Rolle so intensiv, so facettenreich, mit einem so starken Ausdruck, dass er seine Szenen sehr gut zum Wirken bringt und ihn noch präsenter wirken lässt. Victoria Sturm spricht die Rolle der Grace sehr dynamisch und setzt dabei gekonnt Akzente, indem sie jede Szenerie sehr treffend darstellt. Sie sorgt für feine Winkelzüge und einige Überraschungen. Und auch Udo Schenk ist in der Titelrolle wieder vorzüglich, seine eher leise und sehr kontrollierte Stimme betont den taktischen Charakterzug des Wissenschaftlers. Weitere Sprecher sind Thomas Nero Wolff, Ilona Otto und Helmut Krauss.

Die Handlung ist sehr dynamisch gestaltet und schwillt in seiner Intensität immer wieder an und ab, was durch die sehr gelungene akustische Gestaltung noch unterstützt wird. Dabei sind die Geräusche nicht nur wohl platziert, sondern sorgen auch durch ihre gut angepasste Lautstärke für eine sehr dichte Atmosphäre. Auch die eingebauten Musikstücke verstärken den Ausdruck der Handlung mit ihrer Härte und ihrer düsteren Stimmung.

Das Cover wirkt durch ihre klaren Formen noch moderner als ihre Vorgänger und ist auch durch das gelungene Farbenspiel sehr ansehnlich. Die dunkle Szenerie wird durch rote Laserstrahlen durchbrochen, die schwer bewaffneten Männer und das hoch aufragende Herrenhaus sind ein sehr gelungenes Motiv. Die moderne Optik wird auch auf dem Backcover und im Inneren fortgesetzt.

Fazit: Die Szenerie um die beiden Gegenspieler Dr. Morbius und Michael Helow wird hier noch einmal verschärft und in konzentrierter Form dargeboten. Heftige Wendungen, harte Bandagen und schmerzhafte Verluste prägen diese Folge, die sehr dicht und dynamisch erzählt wurde. Die einzelnen Komponenten sich dabei sehr gut aufeinander abgestimmt und sorgen für eine weitere sehr hörenswerte Episode der Serie.

VÖ: 22. Februar 2019
Label: Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-96282-300-9


Dr. Morbius - 9. Abgründe



Zwar konnte das Team um den gerechtigkeitsliebenden Dr. Morbuis den gefährlichen Mörder Caine dingfest machen, doch seine Gegenspieler holen längst zum nächsten Schlag aus. Doch zunächst muss sich der Wissenschaftler mit einem einsam umherreisenden Mädchen Sally beschäftigen, das bei ihm auftaucht und ihm einige Rätsel aufgibt...

Schlag auf Schlag geht es bei der neunten Episode von Dr. Morbius zu. Die düstere Thriller-Serie, die mittlerweile von Audionarchie produziert wird, setzt dabei direkt an den Vorgänger an und fasst noch einmal die wichtigsten Ereignisse zusammen, sodass man auch nach einiger Abwesenheit von der Serie wieder gut ins Geschehen findet. Im anfänglichen Dialog wird zudem noch ein unheilvoller Schatten auf das Kommende geworfen, sodass die Spannung des Hörers direkt angeheizt wird. Doch die Handlung konzentriert sich auf einen neu eingeführten Charakter, gibt dessen Geschichte aber nur höchst stückchenweise wieder. Die Folge verpulvert ihre Möglichkeiten nicht gleich an Anfang und sorgt erst einmal für die typische, intensive Stimmung der Serie, um später so richtig loszulegen. Große Actionelemente sind dabei nicht vorhanden, aber die verschiedenen Schachzüge der Charaktere sorgen für einige sehr intensive Momente. Sehr persönliche Gefühle und Motive lassen die Figuren greifbar und prägnant wirken. Und darauf wird auch der Fokus gelegt: So furchtbar viel passiert eigentlich gar nicht, dafür gibt es sehr intensive Momentaufnahmen. Der Rahmenhandlung der Serie werden dabei neue Facetten hinzugefügt, und auch wichtige Fragen nach Moral und Anstand werden gestellt, Rachedurst und persönliche Befreiung spielen ebenso eine Rolle. Das fügt sich alles sehr intensiv zusammen und macht „Abgründe“ zu einer hörenswerten Episode der Serie.

Sally wird von Florentine Draeger gesprochen, die dem jungen Mädchen mit für sie überraschend dunkler Stimme eine intensive Aura verleiht und so die vielen Geheimnisse betont, die sie umgeben, später aber auch mit heftigen, glaubhaften Gefühlsausbrüchen punktet. Helmut Krauss ist wieder als Pater Hendrik zu hören, der in seinen Dialogen sehr gut zur Geltung kommt und trotz seiner vergleichsweise kurzen Auftritte positiv im Gedächtnis haften bleibt. Erzählerin Karen Schulz-Vobach macht ihre Sache ebenfalls sehr gut und sorgt mit ihrer hintergründigen Art für zusätzliche Stimmung. Weitere Sprecher sind Dagmar Dreke, Hans-Geord Panczk und natürlich Udo Schenk in der Titelrolle.

Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist auch hier wieder sehr gut gelungen, wobei im Hintergrund recht viel los ist und so für einen intensiven Ausdruck sorgt. Die düstere Musik und die vielen Geräuschen fügen sich dabei sehr eng aneinander und sind sehr gut auf die Handlung abgestimmt, überdecken aber nie die Sprecher.

Der Torso eines Menschen, blutverschmiert und mit einem Tuch abgedeckt, ist auf dem Cover zu sehen, das scharfe Skalpell des Täters ist ebenfalls zu sehen. Der leicht verschwommen wirkende Zeichenstil und der nur kleine Ausschnitt des Motivs sind passend gewählt und sorgen für ein ansprechendes Titelbild für diese Episode.

Fazit: Die Folge konzentriert sich ganz auf die Charaktere, ihre Hintergründe und abgründigen Gefühle, was genau der richtige Weg ist, um sie sehr intensiv in Szene zu setzen. Da die Fassade bei allen nur langsam bröckelt, ist die Spannung sehr hoch und steigert sich bis zu einem sehr intensiven Finale. Die moralischen Aspekte der Serie sind dabei wieder sehr gelungen eingebaut und werden hier infrage gestellt – sehr hörenswert.

VÖ: 30. November 2018
Label: Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-963282-276-7


Dr. Morbius – 8. Rachegelüste



Um seine Freunde und Familie zu retten, muss Dr. Morbius oft nicht nur sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, sondern auch hohe Risiken eingehen. Und selbst die kürzlich auf seine Seite gewechselte Reporterin Marie Hope muss ihren Ängsten ins Gesicht schauen, um auch nur einen kleinen Vorteil zu erlangen. Doch das weckt auch ungeahnte Rachegelüste in der jungen Frau...

Nach der Übernahme von „Dr. Morbius“ bringt Audionarchie gleich zwei Episoden der Thrillerserie auf den Markt, wobei beide Folgen recht eng miteinander verknüpft sind. So schließt „Rachegelüste“ direkt an den Vorgänger an, setzt begonnene Handlungsstränge fort, greift aufgebaute Rätsel weiter aus – stellt aber vor allem auch Marie Hope weiter in den Mittelpunkt, die hier langsam ihre Rolle in dem Geflecht der Serie einnimmt und ihr eine noch härtere Note einbringt. Das ist hier noch weiter ausgeprägt, es kommen immer wieder Momente vor, in denen Charaktere sehr unbarmherzig handeln, in denen der Wert eines Menschenlebens sehr gering scheint, in der Parteien beider Seiten sehr weit gehen und Grenzen deutlich überschreiben, um ihre Ziele zu erreichen. Das Ausloten moralischer Grundsätze ist dabei sehr gut gelungen, zumal es dem Hörer am Ende selbst obliegt, sich ein Urteil um die Hauptchraktere zu bilden. Verpackt ist das Ganze in eine sehr spannende Handlung, in der eine Vielzahl unterschiedlicher Szenerien geboten wird. Das ist sehr gut strukturiert und so trotz der vielen Wechsel übersichtlich, sodass man sich ganz auf die spannenden Entwicklungen konzentrieren kann. „Rachegelüste“ ist sehr gut erzählt und verschärft die den Ausdruck der Serie noch weiter, wobei besonders die moralischen Aspekte überzeugen können.

Thomas Nero Wolff spricht hier – wie auch schon in den vorigen Folgen – Eric Morbius, den Bruder der namensgebenden Figur, mit seiner markanten Stimme passt er wunderbar in die harte Szenerie und setzt gekonnt Akzente an den richtigen Stellen. Helmut Krauss hat mich als zwielichtiger Pater Hendrik ebenfalls vollkommen überzeugt, er verleiht dem Geistlichen nicht nur Würde, sondern gerade im Mittelteil dieser Geschichte viel Tiefe. Kaspar Eichel entpuppt sich einmal mehr als genialer Gegenspieler, er spielt mit seiner Stimme und kann damit einige faszinierende Momente erzeugen. Weitere Sprecher sind Victoria Sturm, Boris Tessmann und Janis Zaurins.

Akustisch wird eine sehr eingängige Atmosphäre geboten, die sich schnell auf den Hörer transportiert. Die eingebauten Melodien sind mal dräuend im Hintergrund, in den druckvolleren Momenten auch mal laut und präsent. Auch die Geräusche sind nicht nur passgenau eingefügt, sondern zeichnen ebenso die vielen kleinen und großen Spannungsbögen nach.

Das Cover punktet mit der gelungenen Idee, das zerbrochen wirkende Gesicht einer jungen Frau zu zeigen, was sehr gut die innere Einstellung eines der Charaktere zeigt. Das Ganze wirkt sehr modern, fast technisch kühl und betont dabei die Atmosphäre der Serie. Das Innere hält einen Überblick über die Mitwirkenden an der Produktion bereit, allerdings keine weiteren Extras.

Fazit: „Rachegelüste“ verschärft die Szenerie um Dr. Morbius noch einmal mehr, betont die Skrupellosigkeit seiner Gegner ebenso wie die innere Zerrissenheit der Teammitglieder und hält dabei einige sehr intensive Szenen und einen packenden Verlauf bereit. Das ist wieder mit viel Wucht erzählt und macht auch die achte Episode der Thrillerserie sehr hörenswert.

VÖ: 24. August 2018
Label: Audionarchie / Maritim
Bestellnummer: 978-3-96282-219-4


Dr. Morbius – 7. Phönix



Trotz zahlreicher Verluste und überstandener Gefahren ist das Team um Dr. Morbius nicht sicher, wie ihnen eine erneute Bedrohung eindeutig zeigt. Und so ist die Aufregung nach einem geheimnisvollen Telefonanruf groß, welches den Tod eines seiner Vertrauten ankündigt. Doch was hat die Reporterin Marie Hope damit zu tun, die bislang kritisch über Dr. Morbius berichtet hat...

„Dr. Morbius“ ist schon mit bislang sechs Episoden seit einiger Zeit auf dem Hörspielmarkt vertreten, nun hat jedoch Audionarchie das Zepter in die Hand genommen und die erste Folge unter seiner Fahne auf den Markt gebracht: „Phönix“. Wer hier neu in die Handlung einsteigen möchte, wird sich recht schnell zurechtfinden – die wichtigsten Zusammenhänge ergeben sich aus der Handlung, sodass man diese schnell durchschauen kann und nur Detailfragen offen bleiben. Das trübt den Spaß an dem Hörspiel aber nicht, denn die gebotene Handlung ist ziemlich spannend erzählt. Das Setting ist dabei sehr dicht geschildert, die Ereignisse eng aneinander gereiht, sodass während der gesamten Laufzeit ein sehr dynamischer Eindruck entsteht. Die Bedrohung ist dabei sehr greifbar, man fiebert um das Überleben des Teams mit, während auch die wahren Beweggründe und Loyalitäten einiger Charaktere ergründet werden wollen. Dabei ist es eine wohltuende Abwechslung, dass man keine übernatürlichen Bedrohungen bekämpft werden müssen, sondern sehr irdische Feinde bekämpft werden müssen. Ein spannender Verlauf, ein stimmig erzähltes Finale und so einige Handlungsstränge, die bereits hier ausgelegt werden - „Phönix“ ist eine hörenswerte Produktion, die mir richtig gut gefallen hat.

Udo Schenk hat sich für die Hauptrolle des Dr. Morbius eine sehr düstere, betonte und langsame Sprechweise ausgewählt und betont somit das bedachte Handeln des Wissenschaftlers, schafft aber auch eine ganz besondere Aura um ihn. Ilona Otto ist als Marie Hope zu hören, mit ihrer leicht aufgedrehten, sehr präsenten Art schafft sie einen weiteren Charakter, der im Gedächtnis bleibt, verleiht ihrer Stimme aber auch einen ungewohnt harten Klang, was wunderbar in die Szenerie passt. Erzählerin Karin Schulz-Vobach unterstützt die Stimmung der Handlung mit ihrer sehr präsenten Stimme, ihre kurzen Passagen wirken sehr lebendig. Weitere Sprecher sind Joachim Tennstedt, Thomas Nero Wolff und Boris Tessmann.

Audionarchie hat für „Phönix“ eine sehr schöne akustische Gestaltung geschaffen, die die Spannungsbögen gekonnt unterstreicht. So wirken die einzelnen Szenen noch markanter und kommen besonders durch die treffenden Melodien gut zur Geltung, aber auch die Geräusche fügen sich sehr gut ein. Das erinnert manchmal an eine Geisterjäger-Serie und überträgt viele positive Elemente davon in das Thriller-Genre.

Der unverkennbare Stil von Timo Wuerz ziert das Cover zu dieser Folge, als Motiv wurde ein dunkel verfärbter menschlicher Arm, angeschlossen an einen Tropf und andere medizinische Geräte, die Finger verkrampft – sehr passend zu der Handlung. Das Design mit den herunterlaufenden Schlieren, welches im Cover verwendet wird, zieht sich auch durch die restliche Gestaltung und schafft einen roten Faden durch das Design.

Fazit: Der Fortlauf der Ereignisse, der Fluss an neuen Informationen, wird hier stetig weiter genährt und hält das Hörspiel spannend und dynamisch. Die Bedrohung für die Charaktere, aber auch das teils überraschende Verhalten sind sehr gut gelungen und machen „Phönix“ zu einem unterhaltsamen Einstünder. Schön, dass hier auch mal eine Thriller-Serie auf viele Folgen ausgelegt ist.

VÖ: 24. August 2018
Label: Maritim / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-96282-218-7

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