Hanni & Nanni – 76. Auf Hanni und Nanni ist immer Verlass

Hanni & Nanni – 75. Hände hoch, Hanni und Nanni!

Hanni & Nanni – 74. spielen falsch

Hanni & Nanni – 73. Beauty-Abend mit Hanni und Nanni

Hanni & Nanni – Weihnachtszauber mit Hanni und Nanni (Adventskalender 2022)

Hanni und Nanni – 70. Schlechte Karten für Hanni und Nanni

Hanni und Nanni - 69. Süße Versuchung für Hanni und Nanni

Hanni und Nanni - 68. Schlaflose Nächte mit Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 67. im Hochzeitsrausch

Hanni und Nanni - Nostalgiebox

Hanni und Nanni – 66. tauchen unter

Hanni und Nanni - 65. voll im Trend

Hanni und Nanni - 64. Tolle Stimmung mit Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 63. werden umschwärmt

Hanni und Nanni – 62. Üble Verschwörung gegen Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 61. bleiben am Ball

Hanni und Nanni – 60 Halloweenspuk mit Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 59. Bittere Lehre für Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 58. Sommerspaß mit Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 57. Das Verbrechen im Schnee

Hanni und Nanni – 56. Schwere Wahl für Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 55. im Schulcafe

Hanni und Nanni – 54. Frischer Wind um Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 53. außer Kontrolle

Hanni und Nanni – 52. Castingfieber mit Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 51. in geheimer Mission

Hanni und Nanni – 50. kämpfen um Internat Lindenhof

Hanni und Nanni – 49. ermitteln im Dunkeln

Hanni und Nanni – 48. und das große Vermächtnis

Hanni und Nanni – 47. im Kinderdorf

Hanni und Nanni – 46. auf dem Reiterhof

Hanni und Nanni – 45. auf heißer Spur

Hanni und Nanni – 44. stehen vor einem Rätsel

Hanni und Nanni – 43. in Paris

Hanni und Nanni – 42. Schöne Bescherung für Hanni und Nanni

Hanni und Nanni – 40. helfen in der Not

Hanni und Nanni – 39. auf hoher See

Hanni und Nanni – 38. in ernster Gefahr

Hanni und Nanni – 37. gefährden eine Freundschaft

Hanni und Nanni – 36. beschützen die Tiere

Hanni und Nanni - 34. auf der Flucht

Hanni und Nanni - 33. gefangen im Eis

Hanni und Nanni - 32. lösen alle Probleme

Hanni und Nanni - 31. Alarm bei Hanni und Nanni

Hanni und Nanni - 30.wittern eine Tragödie

Hanni und Nanni - 29.Geisterbeschwörung mit Hanni und Nann


Hanni & Nanni – 73. Beauty-Abend mit Hanni und Nanni



Im Biologieunterricht lernen die Mädchen des Lindenhofs einiges über die Heilpflanzen, die im hauseigenen Kräutergarten wachsen. Dass diese auch gut für Haut und Haare sind, wussten sie beispielsweise noch gar nicht. Und dann hat ihre Lehrerin Frau Vogel eine Idee: Statt eines schriftlichen Tests erarbeiten die Mädchen in einem Projekt selbst hergestellte Naturkosmetik. Eine Creme und ein Shampoo sollen hergestellt werden – und das genau nach Anleitung. Ob das klappt…?

Eine Episode von „Hanni & Nanni“, die nur einen Beauty-Abend bei den Mädchen des Lindenhofs beinhaltet? Tessie mit Gurkenscheiben auf den Augen, Hilda mit Quarkmaske oder Elli mit einem sanften Gesichtspeeling? Zum Glück nicht, hinter der 73. Episode der langlebigen Serie steckt einiges mehr. So gefällt mir beispielsweise gut, dass schon in den ersten Minuten auf die Wirksamkeit von altbewährten Hausmitteln aufmerksam gemacht wird – und in Frage gestellt, ob es immer die Industrieprodukte sein müssen, und das ohne erhobenen Zeigefinger. Die Idee mit der Herstellung der selbstgemachten Kosmetika kommt schnell auf, das Projekt ist geboren, die Durchführung steht schon bald an. Das ist alles flüssig erzählt und ist unterhaltsam – auch wenn sich durchaus einige Momente einschleichen, die die Handlung nicht wirklich voranbringen. Doch der Stimmung tut es gut, auch kleine Missgeschicke oder Unterhaltungen zwischen den Mädchen zu hören. Dass dabei nicht alles glatt geht und eine kleine Katastrophe ansteht, kann man sich schon denken, doch wie dies erzählt wurde, macht wieder viel Spaß. Insbesondere weil noch ein anderer wichtiger Termin ansteht. Die Auflösung des Ganzen ist eng damit verbunden und bietet kleine Überraschungen und eine wichtige Nachricht: Es macht schon Sinn, sich an Anweisungen zu halten – meist haben diese einen wichtigen Hintergrund. „Beauty-Abend mit Hanni und Nanni“ mag also nicht wie die spannendste Folge klingen, eine unterhaltsame, flüssige und witzige Episode ist aber schon entstanden.

Heidi Schaffrath ist als Frau Vogel bezaubernd wie immer, ihre sanftmütige Art und ihre Begeisterungsfähigkeit kommen auch hier gut zur Geltung. Sie reagiert auf die verschiedenen Situationen überzeugend und glaubhaft. Kerstin Draeger ist natürlich wieder als Fizz zu hören, ihre ausdrucksstarke Art sorgt für einen lebendigen Eindruck der Figur – schön, dass sie den Witz des Mädchens so eingängig mit einbringt. Petra Kleinert ist in einer Gastrolle als Frau Klempke zu hören, ihre gutmütige Ausstrahlung und die scharfsinnige, aber nicht belehrende Art erzeugen eine angenehme Stimmung und sorgen für einen gelungenen Ausdruck. Auch Anouschka Renzi, Rosemarie Wohlbauer und Merete Brettschneider sind zu hören.

Akustisch wird wieder eine gelungene Stimmung vermittelt. Während der Dialoge sind einige Geräusche eingebaut, die die Handlungen der Figuren erläutern, aber auch Stimmgewirr im Hintergrund lässt die Stimmung im Lindenhof eingängig wirken. Musik ist nur wenig eingebaut, die Melodien zwischen den Szenen sind meist schon aus vorigen Episoden bekannt und wirken deswegen etwas repetitiv.

Auf dem Titelbild ist der Beauty-Abend der Lindenhof-Mädchen in pastelligen, fröhlichen Farben dargestellt. Mit Bademänteln, Handtuch-Turban und Gurkenscheiben wird das Thema aufgegriffen, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Die witzige Idee mit den Fotostreifen an der Seite wird auch hier wieder aufgegriffen, während das Innere ebenfalls in kräftigem Pink und anderen freundlichen Farben gehalten ist.

Fazit: „Beauty-Abend mit Hanni und Nanni“ ist angefüllt mit guten Tipps und Hinweisen zum Thema Naturkosmetik und selbsthergestellten Produkten, was sehr anschaulich, flüssig und unterhaltsam geraten ist. Natürlich kommt es zu einigen Problemen – größeren wie kleineren – die auf charmante Weise aufgelöst werden. Eine in sich sehr stimmige Episode der Serie, die mehr beinhaltet als zunächst gedacht.

VÖ: 9. Dezember 2023
Label: Europa
Bestellnummer: 196587241124


Hanni & Nanni – 76. Auf Hanni und Nanni ist immer Verlass



Gleich zwei neue Schülerinnen treffen mitten im Schuljahr auf dem Lindenhof ein: Bellas und Gingers bisheriges Internat hat geschlossen, sodass sie nun in eine Klasse mit der eingeschworenen Gemeinschaft werden. Doch der Frieden hält nicht lange an, schon bald hat Bella mit einigem Ärger zu kämpfen: Sachen verschwinden und tauchen an den merkwürdigsten Stellen wieder auf, ein Bild aus dem Kunstunterricht wird vertauscht und dann wird sogar eine Packung Zigaretten bei ihr gefunden…

Es ist nicht immer einfach, neue Freunde zu finden und sich in eine bestehende Gruppe einzufügen – ein Gefühl, welches viele Menschen schon einmal selbst erlebt haben könnten. Und genau diesem Thema widmet sich die 76. Episode der langlebigen Europa-Dauerbrennerserie „Hanni & Nanni“, was in der Umgebung der altehrwürdigen Lindenhof-Schule auch sehr gut funktioniert. Die Unterschiede bei Ginger und Bella in Verhalten und Anschlussfreunde sehr unterschiedlich sind, merkt man die verschiedenen Stimmungen der Mädchen schnell. Auch durch die enge Freundschaft der anderen Mädchen, die sich gegenseitig helfen, zuhören und ebenso jede Menge Spaß haben, wird dies noch einmal unterstrichen. Die Vorfälle häufen sich, die Handlung verdichtet wird – und alle, die ein wenig aufmerksam zuhören und mitdenken, können schnell auf die Auflösung kommen. Der Spannungsmoment am Ende hält sich also in engen Grenzen, der Umgang scheint dann auch reichlich hart. Aber es gibt dann doch noch einen kleinen Hoffnungsmoment, der die Episode gelungen abschließt. Erzählt wird emotional, locker und kurzweilig, auch wenn die Spannung ausbleibt.

Sarah Madeleine Tusk spricht die aufgeschlossene und zugängliche Bella lebendig und authentisch, die verschiedenen Stimmungen des Mädchens setzt sie mit leicht kratziger und interessanter Stimme um. Sonja Stein ist als Ginger zu hören, deren zunehmende Verzweiflung und das Gefühl des Ausgeschlossenseins gut nachvollziehbar einbringt und ihre Szenen mit viel Energie ausstattet. Als Tessie ist wieder Merete Brettschneider zu hören, sie lässt die junge Schülerin aufgeweckt klingen und bringt eine Vielzahl überzeugender Facetten mit ein. Auch Anne Moll, Eva Michaelis und Rosemarie Wohlbauer sind zu hören.

Die akustische Gestaltung setzt insbesondere auf eine treffende Geräuschkulisse, die die Dialoge lebendig untermalt. Dabei werden insbesondere die Handlungen der Charaktere untermalt, aber auch die Stimmung beispielsweise während der Schulstunden kommt gut zur Geltung. Musik ist nur selten im Einsatz, der fröhliche und entspannte Titelsong darf aber natürlich weder am Anfang noch am Ende fehlen.

Der nostalgische Zeichenstil der bisherigen Titelbilder wird natürlich auch hier wieder angewendet. Das Covermotiv zeigt Hanni und Nanni in den Gängen des Lindenhofs, wie sie eine ihrer neuen Mitschülerinnen beobachten. Der orangefarbene Rahmen ist gut darauf abgestimmt und prägt auch die restliche Gestaltung, die wieder hübsch und zurückhaltend geraten ist.

Fazit: „Auf Hanni und Nanni ist immer Verlass“ handelt von zwei neuen Mitschülerinnen, die mit ihrer neuen Situation ganz unterschiedlich umgehen. Schön, dass dabei so feinfühlig erzählt wird, aber auch einige Rätsel eingebaut werden. Diese sind zwar schnell durchschaut, sogen aber dennoch für einen flüssigen Verlauf. Freundschaft und gegenseitiges Zuhören werden dabei als Werte in den Fokus gerückt, was die Handlung gelungen abrundet.

VÖ: 17. November 2023
Label: Europa
Bestellnummer: 196588295522


Hanni & Nanni – 75. Hände hoch, Hanni und Nanni!



Eigentlich wollte die Französischlehrerin Mademoiselle nur einen gemütlichen Ausflug ins Kino mit ihren Schülerinnen machen. Doch als ein geheimnisvoller Mann auf dem Nebenplatz kurz vor der Vorstellung aufsteht und seinen Koffer zurücklässt, setzt sich eine Kette von unheilvollen Ereignissen in Gang. Denn Mademoiselle und Hanni wollen den Koffer im Fundbüro nebenan abgeben – doch dann taucht ein anderer Mann auf und fordert den Koffer zurück…

Auch wenn „Hanni & Nanni“ schon seit vielen Jahrzehnten produziert wird, hinkt die Folgenanzahl im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Europa-Serien etwas hinterher. Nun wurde jedoch mit der 75. Episode ein kleines Jubiläum gefeiert – und das mit einer Folge in doppelter Laufzeit auf zwei CDs. Doch auch inhaltlich ändert sich einiges, die Handlung wirkt viel schärfer als sonst – es geht um reale Bedrohungen der Freundinnen mit einigem Gewaltpotenzial und Konflikten mit der Polizei. Von der friedlichen und lustigen Lindenhof-Atmosphäre ist deswegen nur wenig zu spüren. Das wirkt auf mich leider etwas aufgesetzt und lässt einige der liebgewonnenen Elemente vermissen. Und auch wenn die Spannung dadurch natürlich erhöht wird, tut die längere Laufzeit der Serie ebenfalls nicht gut. Viele Szenen der Episode wirken etwas in die Länge gezogen und wirken eher wie Füllmaterial. So richtig überzeugen konnte mich die Folge also nicht, doch es gibt auch positive Aspekte. Die Sorge um zwei wichtige Figuren der Serie und die sich wechselnden Umstände sorgen durchaus für Abwechslung. Zudem gibt es immer wieder eingebaute Überraschungen (auch wenn nicht alle funktionieren und durchschaubar sind), die die Handlung lebendig halten.

Antje Schomaker als bekannte Sängerin Pia Popp und Henrike Fehrs als Roxy Schumacher sind ein überzeugendes Duo aus überheblichen und nervigen jungen Frauen, die sich nicht nur in den ersten Szenen gut machen, sondern auch später für viel Leben sorgen. Die großartige Suzanne von Borsody ist als schlechtgelaunte Kommissarin Kühn zu hören, ihre einzigartige Stimme kommt auch hier sehr gut zur Geltung, zumal sie mit einer eingängigen Betonung spricht. Auch Frank Roder passt als Kuno Kirsch gut in die Szenerie, er bringt eine düstere Stimmung mit ein und sorgt für einige markante Momente. Auch Lars Schmidtke, Leonhard Mahlich und Mirko Reeh sind zu hören.

Akustisch ist auch diese Episode sehr solide umgesetzt, wobei insbesondere zahlreiche Geräusche für eine lebendige Szenerie sorgen. So werden nicht nur die Handlungen der Figuren unterstrichen, sondern auch passende Kulissen geschaffen. Auf Musik wird dieses Mal etwas mehr Wert als sonst gelegt: Nicht nur dass einige Szenen fest mit den eingebauten Melodien verbunden sind, es gibt auch einen musikalischen Bonustrack mit Antje Schomaker.

Das Coverdesign ist für diese Episode etwas anders, die Fotostreifen sind den zusätzlichen Schriftzügen gewichen. Das Titelbild zeigt eine Szene recht am Anfang, in der ein finsterer Mann die Mädchen bedroht. Der nostalgische Zeichenstil nimmt der bedrohlichen Szenerie ein wenig Schärfe. Im Inneren gibt es eine weitere Zeichnung, in der einige der Figuren beim fröhlichen, gemeinsamen Singen zu sehen sind.

Fazit: „Hände hoch, Hanni und Nanni!“ bietet durchaus einige gelungene Ansätze, ist aber letztendlich ziemlich langsam erzählt. Einige Szenen wirken etwas aufgesetzt, auch die recht bedrohliche Szenerie mag nicht so recht zu der sonst so lockeren Stimmung der Serie passen. Klar, ein Kriminalfall bringt auch hier zusätzliche Spannung, doch es mag nicht so recht zu den beiden aufgeweckten Zwillingen und ihren Freundinnen zu passen.

VÖ: 4. August 2023
Label: Europa
Bestellnummer: 196588042324


Hanni & Nanni – 74. spielen falsch



Der erste Schultag nach den Ferien steht an, die Zwillinge haben aber bereits erfahren, dass eine neue Musiklehrerin am Lindenhof anfangen wird. Und ihre Anwesenheit ist dann auch bitter nötig, denn die Konkurrentinnen von Burg Funkelstein bestehen auf das anstehende Musikduell – und sie spielen hervorragend auf ihren klassischen Instrumenten, während die Lindenhof-Mädchen diesen nur ein paar gequälte Töne entlocken können. Doch dann hat ihre neue Lehrerin eine Idee…

Episodenübergreifende Handlungsstränge gibt es in der langlebigen Europa-Hörspielserie „Hanni & Nanni“ recht selten. Die 74. Folge ist eine Ausnahme dieser Regel und nicht komplett in sich abgeschlossen, das musikalische Duell der beiden Mädcheninternatsschulen wurde nämlich bereits in der Serie angekündigt. „Hanni & Nanni spielen falsch“ setzt aber erst einmal an einem anderen Punkt an und stellt die neue Musiklehrerin Liane Liebling in einigen sehr unterhaltsamen Szenen vor, ihre freundliche und aufgeschlossene Art passt sehr gut in die Atmosphäre der Serie. Die Überleitung zum Kern der Handlung mit dem Musikduell wirkt dann zwar etwas aufgesetzt und soll scheinbar für zusätzliche Spannung sorgen, was aber nicht so recht aufgehen mag. Sei’s drum, denn die Vorbereitungen, die Proben und der anstehende Wettstreit sind wieder sehr unterhaltsam geraten. Mir gefällt die Idee von Frau Liebling sehr gut, zumal dabei einiges an speziellem musikalischem Wissen vorgestellt wird, was auch akustisch sehr gut umgesetzt ist. Aber auch die Konkurrenz der beiden Schulen kommt in einigen unterhaltsamen Szenen gut zur Geltung, sodass eine runde Episode der Serie entstanden ist – auch wenn die individuellen Charaktere der Serie etwas untergehen und die verschiedenen Stärken kaum ausgespielt werden.

Liane „Lilly“ Liebling wird von Eva Michaelis auf sehr sympathische und angenehme Art gesprochen. Ihr freundliches Auftreten und die ausgestrahlte Fröhlichkeit sorgen für eine lebendig wirkende Figur, die gerne noch öfter vorkommen darf. Die wundervolle Isabella Grothe spricht in einer kleinen Gastrolle Frau Gollonski, die Direktorin der Funkelsteinschule. Sie bringt eine markante Sprechweise mit ein, die leicht überhebliche Art der Frau bringt noch einmal mehr Würze in die Handlung ein. Auch Erzähler Lutz Mackensy ist wieder in sehr guter Form und setzt seine Erzähltexte mit sonnigem Klang und passenden Emotionen um. Auch Rosemarie Wohlbauer, Nicolas Böll und Stephanie Kirchberger sind zu hören.

In einer musikalischen Episode gibt es natürlich auch etwas andere Klänge zu hören als sonst, ein Bläserterzett und der mystische Ton eines ganz besonderen Instruments sorgen für Abwechslung. Im weitaus größten Teil ist aber die gewohnte Umsetzung der Serie zu hören, dabei gibt es einige Variationen des Titelsongs und viele passende Geräusche, sodass eine stimmige Gesamtwirkung entsteht.

Wie hingabevoll und verträumt Frau Liebig ihren Unterricht durchführt, ist auf dem Titelbild der Episode hübsch dargestellt – natürlich wird sie dabei von den beiden nachdenklichen Zwillingen beobachtet. Durch die hellen, leuchtenden Farben wird der nostalgische Zeichenstil etwas abgemildert und eine hübsche Kombination aus modern und traditionell geboten.

Fazit: „Hanni & Nanni spielen falsch“ gefällt mir mit dem besonderen Thema sehr gut, das zudem noch aus einer vorigen Folge aufgegriffen wurde. Die Vorstellung der neuen Lehrerin passt wunderbar zu der eigentlichen Handlung, die kurzweilig und unterhaltsam geraten ist – auch dank des ungewöhnlichen Höhepunkts. Auch wenn die verschiedenen Charaktere der Mädchen nicht so eingängig umgesetzt sind wie sonst, ist eine angenehme Atmosphäre entstanden, die den positiven Eindruck abrundet.

VÖ: 31. März 2023
Label: Europa
Bestellnummer: 196587804022


Hanni & Nanni – Weihnachtszauber mit Hanni und Nanni (Adventskalender 2022)



Traditionell wird am ersten Dezember im Lindenhof ein großer Tannenbaum von Schülerinnen und Lehrerinnen geschmückt. Als Frau Theobald die Spitze anbringen möchte, stürzt sie aber unglücklich von der Leiter und muss direkt ins Krankenhaus gefahren werden. Hanni, Nanni und ihre eingeschworene Gemeinschaft wollen ihrer Direktorin unbedingt eine Freude machen, doch es soll nicht allein mit Mandarinen und Nüssen zum Nikolaustag getan sein…

Von vielen anderen Europa-Hörspielserien gibt es sie bereits, nun ist auch „Hanni & Nanni“ an der Reihe: mit dem „Weihnachtszauber“ ist eine Adventskalender-Folge erschienen, die man entweder wie gewohnt am Stück hören oder eben als Adventskalender nutzen kann. Dafür ist die Handlung auf 24 Kapitel aufgeteilt worden. Sehr gut gefällt mir hierbei, dass jedes Kapitel einen Tag im Dezember behandelt, man beim Zuhören also quasi in Echtzeit die Entwicklungen auf dem Lindenhof nachverfolgen kann. Inhaltlich wird gar nicht mal so furchtbar viel geboten, Frau Theobalds Sturz und die Suche nach einem passenden Geschenk für sie ist schon der Haupthandlungsstrang. Und da auch den Zuhörenden frühzeitig verraten wird, worin die Überraschung bestehen soll, gibt es hierzu keine zusätzliche Spannung. Es ist aber dennoch eine schöne Geschichte geworden, die durch ihre Nebenschauplätze überzeugt. Einerseits werden viele Erinnerungen an frühere Folgen der Serie geweckt, was für treue Fans einige Schmankerl bereithält, aber auch ohne Vorkenntnisse gut funktioniert. Andererseits werden auch kleine Geschichten eingebaut. Und auch wenn es merkwürdig wirkt, dass angeblich kaum eines der Mädchen das Märchen von Frau Holle kennt: Es ist schön, hier eine Kurzversion zu hören und dabei noch einige andere Stimmen zu hören. Auch eine Geschichte von Frau Theobald aus ihrer Kindheit ist sehr ergreifend und gelungen eingebaut. Die vorweihnachtliche Stimmung auf dem Lindenhof, die Gemeinschaft von Schülerinnen und Lehrerinnen, die kleinen Geheimnisse: All das sorgt für einen unterhaltsamen und lockeren Eindruck, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

Eine Vielzahl an verschiedenen Stimmen ist hier zu hören, wobei die Qualität sehr gut ist. Rosemarie Wohlbauer spricht wieder die Rolle der Frau Theobald und klingt dabei noch zugänglicher und freundlicher als sonst, besonders ihre warmherzige Art und die Geschichte aus ihrer Kindheit kommen dabei sehr gut zur Geltung. Regine Lamster und Manuela Dahm sind als Hanni und Nanni wie immer überzeugend, ihre aufgeweckte und schelmische Art sorgt immer wieder für eine positive Atmosphäre. Und auch Elga Schütz hat als Mademoiselle wieder mal einen größeren Auftritt, den sie mit ihrer präsenten Art und einer lebendigen Sprechweise sehr überzeugend umsetzt. Auch Merete Brettschneider, Anne Moll und Theresa Underberg sind zu hören.

Um das Hörspiel deutlich in 24 Kapitel zu unterteilen, wurde jeweils am Ende eine kleine Weihnachtsmelodie eingespielt – so kann man das Ende des Tages kaum verpassen. Doch auch während der Handlung und den Erzähltexten gibt es passende Melodien, Gesang der Schülerinnen, atmosphärische Klänge, sodass durchgängig für eine fröhliche Weihnachtsstimmung gesorgt ist.

Das Schmücken des Baums im Lindenhof (und damit das erste Kapitel der Handlung) ist auf dem Titelbild zu sehen: Reichlich dekoriert und mit Lametta behangen reicht er fast bis unter die Decke, während die Schülerinnen um ihn herumwuseln. Dank des nostalgischen Zeichenstils kommt das Motiv gut zur Geltung, während der modern und jugendlich gehaltene Rahmen dazu einen passenden Kontrast liefert.

Fazit: „Weihnachtszauber mit Hanni und Nanni“ fängt die Vorbereitungen auf dem Lindenhof auf die Feiertage gelungen ein und versprüht dabei meist fröhliche, manchmal aber auch besinnliche oder nachdenkliche Atmosphäre – sehr gelungen. Da macht es nur wenig aus, dass die Geschichte nicht wirklich aufregend geraten ist, zumal viele kleine Nebenschauplätze eingebaut wurden.

VÖ: 14. Oktober 2022
Label: Europa
Bestellnummer: 194399079324


Hanni und Nanni – 70. Schlechte Karten für Hanni und Nanni



Es scheint ein richtiger Unglückstag für Hanni, Nanni und ihre Mitschülerinnen zu werden – gleich zwei unangekündigte Klassenarbeiten stehen an. Doch um den Französisch-Test kommen sie gerade noch herum, als mit Stella-Marie eine neue Klassenkameradin eintrifft. Das topmodische Mädchen mischt aber nicht nur ihre Hilda, Jenny und Co. auf, sondern hinterlässt auch bei den Lehrern mit guten Noten Eindruck. Aber es scheint etwas Seltsames mit Stella-Marie auf sich zu haben…

Auch wenn es auf dem Lindenhof eine eingeschworene Gemeinschaft von Mädchen gibt, werden auch immer wieder neue Mitschülerinnen in die Clique aufgenommen – und das sorgt in der langlebigen „Hanni und Nanni“-Serie immer wieder für neue Impulse. In der 70. Episode kommt unter einem kurzen Vorwand Stella-Marie auf dem Lindenhof an, wobei man wieder ziemlich viel Flair der Serie erleben kann. Es macht Spaß, den Mädchen bei ihren Gesprächen zuzuhören, entscheidende Situationen mit den Lehrern zuzuhören oder die Ergebnisse der Klassenarbeiten zu erfahren. Die eigentliche Handlung um die Tarotkarten, mit denen Stella-Marie angeblich die Zukunft vorhersagen kann, kommt dabei erst relativ spät ans Laufen, sodass die Geschichte zunächst etwas vor sich hinplätschert. Doch in einer gut inszenierten Szene, in der einige Vorhersagen getroffen werden, kommt ein wenig unheimliche Stimmung auf, und auch danach wirkt die Handlung viel fokussierter und nimmt dann auch deutlich an Fahrt auf. Mir gefällt dabei, wie die unterschiedlichen Standpunkte der Mädchen dargestellt werden, ebenso wie am Ende eine deutliche Aussage zum Thema Aberglaube und Magie steht – zumal auch gefühlvolle Momente um Verständnis und Enttäuschung eingebunden sind. Ergänzt durch die unterhaltsame Stimmung ist so eine gelungene Episode der Serie entstanden.

Mit Dorette Hugo stößt als Stella-Marie eine weitere sehr jungklingende Schauspielerin zu der Gruppe hinzu, die mit ihrer kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme eine sehr gelungene Figur erschafft und dabei für eine gelungene Stimmung sorgt. Auch Manuela Dahm ist als Nanni wieder sehr überzeugend, ihre vernünftige Art kommt sehr gut zur Geltung, zumal sie sehr authentisch spricht und bestens in die Gruppe passt. Susanne Wulkow ist als Hilda natürlich ebenfalls mit dabei, sie setzt die Eigenheiten des Mädchens gekonnt in Szene und sorgt für einige sehr gelungene Momente. Weitere Sprecher sind Barbara Schipper, Kerstin Draeger und Reinhilt Schneider.

Neben dem fröhlichen Titelsong sind auch während der Handlung immer wieder kleine Melodien eingebaut, die die Szenenübergänge sanfter gestalten oder die Erzähltexte untermalen, wobei die Stimmung der jeweiligen Szene gekonnt aufgefangen wird. Auch die Geräusche sind passend eingebaut und lassen die Dialoge lebendiger wirken, was für eine authentische Atmosphäre sorgt.

Stella-Marie bekommt man auf dem Titelbild zwar nicht zu sehen, dafür sind Hanni und Nanni gemeinsam mit ihren Freundinnen in der Schulbibliothek bei ihren Recherchen zu sehen, womit eine Szene aus dem Hörspiel aufgegriffen wird. Die pastelligen Farben und der nostalgische Zeichenstil kommen dabei ebenso gut zur Geltung wie die gelungene Idee mit den Fotostreifen am Rand.

Fazit: „Schlechte Karten für Hanni und Nanni“ bietet eine durchgängig sehr gelungene Stimmung und bringt die Freundschaft der Mädchen sehr gut zur Geltung. Die eigentliche Handlung um de Tarotkarten startet dann allerdings recht spät und wird zum Ende hin auch leider etwas abgewürgt, kommt insgesamt aber gut zur Geltung – zumal Neuzugang Stella-Marie frischen Wind mit sich bringt.

VÖ: 24. September 2021
Label: Europa
Bestellnummer: 194398001623


Hanni und Nanni - 69. Süße Versuchung für Hanni und Nanni



Nanni hat bereits all ihr Taschengeld ausgegeben, als ihr siedend heiß einfällt, dass sie ihrer Zwillingsschwester Hanni noch kein Geschenk besorgt hat. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hilda beschließt sie deswegen, den besten Schokoladenkuchen der Welt für Hanni zu backen. Doch auch Hanni muss sich noch Gedanken zu dem perfekten Geschenk zum Geburtstag machen…

Schon seit Jahrzehnten sind Hanni, Nanni und ihre Freundinnen auf dem Internat Lindenhof, erleben Abenteuer über Abenteuer, in der 69. Episode feiern sie nun aber mal doch ihren Geburtstag, was als Aufhänger für „Süße Versuchung für Hanni und Nanni“ dient. Die Frage nach einem guten (und kostengünstigen) Geschenk führt bald zu einigen Geheimnissen und witzigen Einfällen, was besonders daraus resultiert, dass der Hörer eben mehr weiß als die Zwillinge und einen Überblick über alle Ereignisse bekommt. Mir gefällt dabei besonders gut, dass der Erzähler sich hierfür direkt an den Hörer wendet und direkt mit ihm kommuniziert, was hier gut zur Geltung kommt. Eins kommt zum andern, die Mädchen starten (mal wieder) einen internen Wettbewerb und kommen dabei zu allerlei wichtigen Erkenntnissen. Das ist alles flüssig erzählt und bietet die typische Stimmung auf dem Lindenhof, wirkt aber eher routiniert heruntererzählt als für wirkliche Überraschungen zu sorgen. Wer die letzten Episoden gehört hat, wird eine gewisse Gleichförmigkeit feststellen können, die auch hier feststellbar ist. Das ist solide, aber eben nicht wirklich überraschend oder abwechslungsreich erzählt.

Regine Lamster und Manuela Dahm sind – wie seit Jahrzehnten – in den beiden Titelrollen zu hören und sprechen das Zwillingspaar aufgeweckt und fröhlich, aber auch empathisch und lassen dabei die positive Grundstimmung der Handlung – trotz einiger Rückschläge – gut zur Geltung kommen. Die backaffine Enie van de Meiklokjes dürfte sich bei dieser Episode besonders wohl gefühlt haben, wie immer spricht sie die Rolle der Bobby mit einer sehr angenehmen Ausstrahlung. Und auch Merete Brettschneider macht als Tessie wieder einen überzeugenden Eindruck und fügt sich sehr gut in die Mädchengruppe ein. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Rosemarie Wohlbauer und Christian Stark.

Wie immer ist die Umsetzung der Handlung stimmig geraten, wobei sich die Musik eher zurückhält und nur in den Szenenwechseln oder den Erzähltexten eingesetzt wird, dann aber eine fröhliche Grundstimmung verbreitet. Die Geräusche sind gut platziert und unterstützen die Wirkung der Szenen, wobei sie manchmal auch nur leise im Hintergrund eingesetzt wurden.

Das Titelbild zeigt eine turbulente Szene in der Küche, in der die Mädchen mit allerlei Gerätschaften hantieren und mit viel Engagement bei der Sache sind. Gemeinsam mit dem fröhlichen Hintergrund, der dieses Mal in einem sonnigen Geld gehalten ist, ist ein ansprechendes Titelbild gelungen, was die an Fotostreifen erinnernde Optik unterstützt wird.

Fazit: Die Handlung ist flüssig erzählt, die Charaktere sympathisch und die Dialoge stimmig, doch wirklich abwechslungsreich oder spannend ist die Episode nicht geraten. Es gibt keinen wirklichen Konflikt zu überwinden, an dem die Zwillinge und ihre Freundinnen etwas lernen können, sodass eine eher durchschnittliche Folge der langlebigen Reihe entstanden ist.

VÖ: 12. März 2021
Label: Europa
Bestellnummer: 194398001524


Hanni und Nanni - 68. Schlaflose Nächte mit Hanni und Nanni



Seit einer Woche regnet es am Schloss Lindenhof, sodass sogar einige Bauarbeiten notwendig sind. Elke Lemanski, die Klassenlehrerin von Hanni und Nanni, wird sogar beinahe von einer umstürzenden Blutbuche in ihrem Auto getroffen, kommt aber gerade noch mit dem Schrecken davon. Doch die Mädchen sind neugierig geworden und wollen herausfinden, warum der alte Baum plötzlich umgestürzt ist – und stoßen auf ein altes Geheimnis…

Auch wenn es die Bewohnerinnen des Lindenhofs immer mal wieder in die Ferne zieht, spielen die meisten Episoden eben doch in dem Internat, so auch die 68. Episode von „Hanni und Nanni“, die „Schlaflose Nächte“ für die bekannten Zwillinge verspricht. Klar, die Mädchen treiben immer mal wieder Schabernack und veranstalten heimliche Treffen zu Mitternacht, doch dieses Mal ist dies nicht durch ihre leicht rebellische Ader verursacht, sondern durch ein altes Tagebuch, welches die Mädchen finden und ihren ein ungewöhnliches Rätsel aufgeben. Die Idee ist dabei gekonnt eingebaut und mit vielen interessanten Details versehen. Dabei geht es manchmal etwa traurig zu, der Ausflug in die Vergangenheit bringt aber auch eine ganz besondere Stimmung mit sich. Schön, dass die Kombination mit der fröhlichen Art der Mädchen und ihre verschworene Gemeinschaft mit kleinen Streitereien und lebendigen Diskussionen dennoch gut zur Geltung kommen – und auch eine sehr aktuelle Handlung Platz findet, die mit Elke Lemanskys Leidenschaft für ihren ehemaligen Beruf als Schauspielerin spielt. So ist eine rundum abwechslungsreiche und unterhaltsame Episode entstanden, die mir mal wieder sehr gut gefallen hat.

Die wunderbare Judy Winter stellt Lehrerin Elke Lemansky mit ihrer rauen Stimme und harter Aussprache wieder wunderbar kratzbürstig dar, sie bringt mit ihrer gekonnten Betonung eine sehr lebendige Sprechweise mit ein. Linda Fölster ist natürlich wieder als Sinje zu hören, sie wirkt aufgeweckt und lebendig, wobei ihre klare Stimme wieder gut zur Geltung kommt. Michael Prelle spricht den Fernsehmoderator Pinkie Palmer mit ausdrucksstarkem und markantem Auftreten, was eine Figur schafft, die in Erinnerung bleibt. Weitere Sprecher sind Elke Reissert, Sarah Madeleine Tusk und Merete Brettschneider.

Wie immer ist die akustische Umsetzung der Episode sehr solide, selbst wenn die Dialoge durch die analoge Aufnahmetechnik ganz leicht dumpf wirken – das sorgt immerhin für einen angenehmen Nostalgiefaktor. Die Geräusche sind dabei sehr stimmig eingebaut und sorgen vor allem mit verschiedenen Hintergrundgeräuschen für eine lebendige Szenerie. Musik ist dabei eher wenig im Einsatz, dann aber passend ausgewählt.

Obwohl das Coverdesign mit den vielen grafischen Elementen und der Idee mit den Fotoboxstreifen modern wirkt, ist der Zeichenstil des eigentlichen Titelbilds wieder in dem liebevoll-nostalgischen Zeichenstil gehalten. Zu sehen sind die beiden Zwillinge, die belustigt die Vorbereitungen ihrer Freundinnen mit dem Bettlaken-Gespenst und dem Ventilator beobachten. Auch im Inneren wird die hübsche Gestaltung bunt und ansprechend fortgesetzt.

Fazit: „Hanni und Nanni“ erzählt mal wieder an verschiedenen Enden gleichzeitig und punktet mit einer unterhaltsamen Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart auf geschickte Weise verbindet. Ich mag die Stimmung, die um die ehemaligen Bewohner des Lindenhofs entsteht, ebenso wie die witzige und freche Art der Mädchen. Das macht Spaß und ist kurzweilig erzählt, sodass eine gelungene Episode der Serie entstanden ist.

VÖ: 11.Dezember 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 194397488623


Hanni & Nanni – 67. im Hochzeitsrausch



Eine neue Frisur, ein hübsches Kleid, besseres Make Up, dazu bestechend gute Laune – nach den Ferien ist Frau Vogel, die Biologielehrerin am Lindenhof, deutlich verändert. Die Mädchen vermuten schnell, dass sich „Vögelchen“ verliebt hat und auf Wolke Sieben schwebt. Ihre Neugierde ist geweckt, aber mit der Tür ins Haus wollen sie nun auch nicht fallen. Und so lassen sie sich einen kleinen Trick einfallen, wie sie hinter das Geheimnis kommen können…

Die Abenteuer auf dem Lindenhof um die aufgeweckten Zwillinge „Hanni & Nanni“ und ihren Freundinnen richten sich naturgemäß eher an Mädchen, schließlich ist die Stammbesetzung aus Schülerinnen und Lehrerinnen rein weiblich. In der 67. Episode der langlebigen Serie wird hier tief in die Klischeekiste gegriffen, was Mädchen interessiert und stellt die nahende Hochzeit ihrer Lehrerin Frau Vogel in den Mittelpunkt. Klingt nicht sonderlich aufregend? Ist es auch nicht, denn bis auf einige kleinere Probleme wie plötzlich verschwundene Eheringe passiert nur wenig Aufregendes. So wird lange Zeit überlegt, geplant und besprochen, wie die (eigentlich geheime) Hochzeit der Lehrerin begangen werden kann, wird die veränderte und fröhliche Art der Lehrerin beschrieben oder versucht, an weitere Details aus dem Liebesleben des zukünftigen Ehepaares herauszufinden. Eine wirkliche, spannende Handlung ist dabei nicht gegeben, eher Momentaufnahmen. Die Stimmung der Episode ist dennoch gelungen, nicht nur das typische Flair zwischen den Mädchen, sondern eben auch die emotionalen Hochzeitsvorbereitungen sind lebendig dargestellt. Der Versuch, das Ganze mit kleinen Elemente und Details auszuschmücken, ist zumindest teilweise gelungen, eine vollkommen überzeugende Episode ist „Hanni & Nanni im Hochzeitsrausch“ aber nicht geworden.

Heidi Schaffrath ist wie in den vorigen Episoden auch schon in der Rolle der Frau Vogel zu hören, die mit ihrer sympathischen und lockeren Art sehr authentisch wirkt und hier auch mal eine gefühlvollere Seite von sich zeigen kann. Ihre Schwester Larissa wird von Heide Berndt gesprochen, die mit ihrer dunklen, warmen Stimme ebenfalls eine angenehme Art mit einbringt und dies überzeugend spricht. Reinhilt Schneider ist natürlich als Jenny zu hören, ihr unverkennbarer Klang sorgt auch hier wieder für eine lebendige und positive Stimmung, sodass die quirlige und neugierige Figur wieder gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Christian Stark, Holger Mahlich und Elga Schütz.

Die akustische Umsetzung der Episode ist eher dezent, so ist Musik fast ausschließlich während der Szenenwechsel zu hören und klingt dann während der Erzähltexte langsam aus. Während der Dialoge wird eher auf einzelne Geräusche gesetzt, die die Handlungen der Charaktere untermalen. So konzentriert sich die Folge vorrangig auf die Stimmen der Sprecherinnen, hierbei sind aber immer wieder kleine Nebengespräche oder Gelächter zu hören, sodass die Umsetzung dennoch lebendig wirkt.

Selten war die rosa-pastellige Gestaltung des Covers passender als in dieser Episode – das Liebesthema wird so gekonnt unterstützt. Das eigentliche Motiv wird allerdings eher von den Hochzeitsvorbereitungen der Mädchen geprägt, die mit allerlei Dekorationen und freudig geröteten Wangen zu sehen sind. Auch die restliche Gestaltung wirkt mit ungleichmäßigen Formen und kleinen Infoboxen aufgelockert und modern.

Fazit: Der Fokus auf der zunächst geheimen Hochzeit von Frau Vogel sorgt dafür, dass nur recht wenig Aufregendes passiert und die Handlung recht gleichförmig ohne rechte Höhepunkte verläuft. Die Stimmung der Episode und die lebendige Art der Lindenhof-Schülerinnen funktionieren aber gut, sodass ein zumindest flüssiger Verlauf entsteht. Ein wenig mehr Handlung hätte der Folge aber gutgetan.

VÖ: 25. Juni 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 194397388725


Hanni und Nanni - Nostalgiebox



Die beiden Zwillinge Hanni und Nanni sind neu im Internat Lindenhof – und alle andere als einverstanden damit, wollen sie doch viel lieber bei ihren Eltern wohnen. Und so entschließen sich die beiden, den Lehrern das Leben schwer zu machen und sich auf keinen Fall einzugewöhnen. Doch als sie die anderen Schülerinnen kennenlernen, die schnell zu Freundinnen werden, ändern sie ihre Meinung. Nur Streiche spielen sie immer noch gern…

Enid Blyton hat mit ihren Kinder- und Jugendbüchern viele wahre Klassiker geschrieben, und viele von ihnen wurden in den Glanzzeiten des Hörspiels auch als solches umgesetzt. Eine Serie, die sich seitdem immer weiterentwickelt hat und immer noch produziert wird, ist „Hanni und Nanni“. Die ersten 12 Episoden, die damals noch auf Schallplatte erschienen sind, gibt es nun auch in einer aufwendig gestalteten Nostalgiebox, sodass sich heutige Kinder neu in die Serie einhören können – oder eben mittlerweile Erwachsene die Hörspiele ihrer Kindheit wiederentdecken können. Und das macht Spaß, denn der nostalgische Charme und die dichte Stimmung der Serie kommen bestens zur Geltung und sorgen für viele hörenswerte Stunden. Dabei werden die Charaktere in den Mittelpunkt gerückt, und auch wenn diese in der ersten Folge noch etwas plakativ geraten sind, werden sie in späteren Episoden doch noch differenzierter und spezifischer gestaltet. Die wachsende Freundschaft der Mädchen erzeugt dabei viele positive Gefühle, und auch wenn es mal Streit oder Missverständnisse gibt, enden die Folge immer harmonisch. Auch Konflikte mit Eltern und Lehrern sind eingebunden, ebenso gesellschaftliche Probleme – natürlich aus der Perspektive der 70er Jahre, wovon erstaunlich viele aber noch aktuell wirken oder sich auf neue Entwicklungen übertragen lassen. Die Folgen sind kurzweilig geraten und sorgen immer wieder für kleine Wendungen und interessante Gespräche. Heikedine Körting, die seit der ersten Episode Regie führt, kann sehr stolz sein, was sie über viele Jahrzehnte mit dieser Serie erreicht hat - schön, dass die ersten Folgen nun kompakt in einer Box wieder erhältlich sind – zumal diese sorgsam aufbereitet wurde und in Klang und Design sehr überzeugend ist.

Regine Lamster übernimmt seit Episode eins (und bis zum heutigen Zeitpunkt) die Rolle der Hanni, bringt das selbstbewusste und energiegeladene Mädchen sehr überzeugend herüber und agiert auch in verschiedenen Szenarien authentisch und lebendig. Ihr zur Seite steht ebenfalls von Anfang an Manuela Dahm als Nanni, die ebenso überzeugend spricht, aber noch andere Facetten mit einbringt, die große Empathie, aber auch die Aufmüpfigkeit des Mädchens werden durch sie lebendig dargestellt. In den ersten acht Episoden übernimmt der unvergessene Hans Paetsch die Erzähltexte, danach hat Lutz Mackensy übernommen. Beide finden ihren eigenen Weg der Interpretation, sorgen aber beide für eine warme und herzliche Atmosphäre, die sehr gut in die Handlungen passt. Weitere Sprecher sind Susanne Wulkow, Reinhilt Schneider und Petra Doste.

Sicherlich ist der Klang der CDs nicht mit den heutigen Folgen vergleichbar, dafür hat sich die Aufnahmetechnik in den letzten Jahrzehnten zu sehr weiterentwickelt. Man merkt aber, dass die Aufnahmen sanft überarbeitet wurden und gerade die Stimmen klarer klingen als früher auf Platte oder Kassette, sie haben etwas von dem dumpfen Unterton verloren. Die Musik ist nostalgisch, aber jeweils gut auf die jeweilige Folge angepasst, die Geräusche sind präzise eingefügt und sorgen für eine passende Stimmung.

Wie bereits erwähnt gefällt mir die Gestaltung der Box außerordentlich gut, allein die stabile Verpackung aus dicker Pappe mit dem abnehmbaren Deckel ist überzeugend und mit der überziehenden Glanzfolie wertig. Im Inneren findet sich jede der zwölf CD in einem eigenen Cardsleeve wieder, die die originale Gestaltung der Schallplattenversion adaptiert haben – auf Vorder- wie Rückseite. Zudem gibt es noch ein Poster, das unter anderem erneut alle Covers zeigt. Das eigentliche Highlight ist aber das dicke Booklet mit vielen zusätzlichen Informationen, Fotos der Sprecher damals wie heute und mit sehr liebevoller Gestaltung.

Fazit: Ein liebevoller Rückblick mit der Wiederentdeckung der eigenen Kindheitserinnerungen, eine Hommage an eine langlebige Hörspielserie mit der Würdigung des Werkes von Heikedine Körting, kurzweilige Hörspiele mit hohem Unterhaltungswert – was auch immer man in der Box sehen will: An der sehr hübschen Gestaltung und dem überzeugenden Klang ändert das nichts. Sehr schön, dass Europa hier einmal mehr die Archive öffnet und den Hörern eine so liebevolle Box präsentiert.

VÖ: 6. November 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 194397475920


Hanni & Nanni – 66. tauchen unter



Frischer Wind auf dem Lindenhof: Gleich zwei neue Bewohner des Internats bringen Abwechslung zum Start des neuen Alltags. Die neue Sportreferendarin entpuppt sich als äußerst unkompliziert, lässt sich von den Mädchen beim Vornamen nennen und hat viele neue Ideen. Wibke, eine neue Schülerin, strebt eine Karriere als Leistungsschwimmerin an, scheint aber auch einige Geheimnisse zu bergen, was natürlich die Neugier ihrer Klassenkameradinnen weckt…

Sicherlich ist es keine ganz neue Idee, als Aufhänger für eine neue Geschichte von „Hanni & Nanni“ eine neue Schülerin mit ihrem eigenen problematischen Hintergrund einzubringen, die aus irgendeinem Grund danach wieder die Schule wechselt. In der 66. Episode „Hanni & Nanni tauchen unter“ ist aber genau dieses der Fall, was dennoch reibungslos funktioniert und für einen schnellen Einstieg in die Geschichte sorgt. Reibereien sind dabei natürlich vorprogrammiert, Wibke interessiert sich nicht sonderlich für die Klassengemeinschaft, grenzt sich aus, ist öfters mal harsch und abweisend zu den anderen Mädchen. Dass mehr als nur die falsche Aussprache ihres Namens dahintersteckt, ist schnell klar – allerdings auch, was ihr Geheimnis ist. Die Spuren sind etwas zu offensichtlich gelegt und werden dann auch bestätigt. Da hat es sich das Produzententeam etwas zu einfach gemacht und hätte ein größeres Geheimnis aufbauen können, die gut dargestellte Stimmung unter den Mädchen und die Aussage der Handlung wissen aber durchaus zu gefallen. Zu sich selbst stehen, das tun, wovon man begeistert ist – wichtige Werte, die nachvollziehbar dargestellt werden. Schön, dass die große moralische Keule erst am Ende ausgepackt wird und nicht mit erhobenem Zeigefinger erzählt wird und die Mädchen auch Fehler machen dürfen. Und auch die neue Sportlehrerin Lulu bringt ihre eigene Note mit ein und lässt die Handlung abwechslungsreich wirken. Da der Verlauf so sehr flüssig wirkt, ist eine weitere überzeugende, wenn auch nicht überragende Episode der Serie entstanden.

Lulu, die neue Sportreferendarin, wird von Anne Moll gesprochen, die mit ihrer dunklen, aber warmen Stimme eine positive Aura verbreitet und viel Energie mit einfließen lässt, sodass der Enthusiasmus der jungen Frau gut herausgearbeitet wird. Alexandra Garcia hat als Wibke einen Gastauftritt und bringt ebenfalls viel Power mit ein. Sehr gut gefällt mir, dass sie die negativen Seiten des Mädchens hervorkehrt, ohne jedoch völlig unsympathisch zu wirken. Regine Lamster und Manuela Dahm sind natürlich wieder als Hanni und Nanni zu hören, die sehr authentisch agieren und die große Vertrautheit der Zwillinge betonen, aber auch ansonsten rundum überzeugen können. Weitere Sprecher sind Reinhilt Schneider, Barbara Schipper und Merete Brettschneider.

Akustisch wird wieder sehr solide Kost geboten, da insbesondere viele Geräusche eingebaut sind, die die Dialoge lebendig wirken lassen. Sie untermalen die Aktionen der Charaktere und lassen diese authentischer wirken. Die Musik ist vorrangig in den Szenenübergängen zu hören und größtenteils bereits aus den vorigen Folgen bekannt, nicht immer passen diese hundertprozentig zu der vorherrschenden Stimmung.

Trotz des blauen Grundtons wirkt das Cover der Episode sehr mädchenhaft, die pastelligen Farben und viele pinke und violette Elemente sorgen für die passende Stimmung. Das gilt auch für das nostalgisch gezeichnete Cover mit der Szene aus dem Hörspiel am Pool. Die Streifen an der Seite, in dem einzelne Ausschnitte davon wiederholt werden, dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie die schlichte und übersichtliche Gestaltung des Inneren.

Fazit: Der Ansatz der Episode ist nicht sonderlich kreativ und die Auflösung schnell vorauszuahnen, was sich trotz der eher knackigen Laufzeit von 49 Minuten ein wenig in die Länge zieht. Die angenehme Grundstimmung auf dem Lindenhof und die prägnant dargestellten Charaktere sorgen aber dennoch für Kurzweil. Natürlich gibt es auch etwas zu lernen, was aber gelungen eingebaut wurde und kindgerecht aufbereitet wurde.

VÖ: 7. Februar 2020
Label: Europa
Bestellnummer: 190759957622


Hanni & Nanni - 65. voll im Trend



Die Aufregung bei Hilda ist groß, als sie als Gewinnerin eines Preisausschreibens zu einem Modeevent mit ihren besten Freundinnen eingeladen wird und sogar selbst auf dem Laufsteg die neueste Mode vorführen darf. In ihrer Französischlehrerin Mademoiselle finden sie schnell eine passende Begleitung - und diese überrascht sie mit überraschenden Kenntnissen...

Die scheinbar schillernde Modewelt steht im Mittelpunkt der 65. Episode von "Hanni und Nanni", womit ein weiteres Thema aufgegriffen wird, das zumindest große Teile des weiblichen Zielpublikums ansprechen dürfte. Wie immer in den letzten Episoden soll dabei scheinbar auch ein gewisser Lehranspruch wahrgenommen werden, was sich in der Handlung gleich mehrfach niederschlägt: Elli bekommt eine Standpauke von ihren Freundinnen, weil sie ungefragt Fotos von ihnen bei einem Wettbewerb eingereicht hat, als Modell braucht man nicht nur eine gute Figur, sondern auch Ausstrahlung und Persönlichkeit, es ist harte Arbeit, in der Branche zu bestehen... Die Liste ist lang, der moralische Anklang ist stellenweise auch etwas zu deutlich geraten und wirkt dann aufgezwungen. Das Plädoyer gegen Magerwahn und ungesunde Schönheitsideale sitzt dennoch und tatsächlich eine wichtige Aussage. Die Handlung entwickelt sich dabei eher langsam weiter und kann deswegen nicht durchgängig die Aufmerksamkeit aufrecht halten, manche Entwicklungen sind auch nicht wirklich authentisch geraten. So bleibt trotz der wie immer lebendigen Stimmung und einigen aufregenden Momenten kein durchgängig positiver Eindruck der Folge herüber, zumal die Mädchen allzu oft von Hauptdarstellern zu Statisten geraten.

Elli wird mit ihrer energiegeladenen Art von Barbara Schipper gesprochen, wobei sie sowohl die unbändige Freude über ihren Gewinn als auch Enttäuschung oder Angst glaubhaft umzusetzen weiß. Der Designer Jacques Jacques wird in dieser Episode von Robin Brosch vertont, der sehr ausdrucksstark wirkt - mal sehr freundlich und zugänglich, dann aber auch streng und konsequent, was sehr passend wirkt. Auch Elga Schütz hat in dieser Episode wieder einen wichtigen Auftritt als Lehrerin Mademoiselle, die sie liebenswert, humorvoll und charmant umsetzt, was nicht nur durch ihren französischen Akzent entsteht, sondern auch durch ihre fröhliche Art. Weitere Sprecher sind Birte Kretschmer, Carolie Kiesewetter und Johanna Trube.

Die Umsetzung des Hörspiels ist wieder stimmig geraten und punktet besonders mit den vielen Hintergrundgeräuschen, was authentisch umgesetzt wurde. So bekommen die Dialoge eine passende Kulisse, während die Übergänge mit stimmigen Melodien ausgestaltet wurden. Diese sind eher unaufdringlich eingesetzt und sorgen für angenehme Auflockerung.

Auch zu dieser Folge wurde ein Cover im nostalgischen Zeichenstil geschaffen, was durch die Optik mit dem knallbunten Hintergrund (dieses Mal in kräftigem Blau) und die Fotostreifen-Idee an der Seite aufgelockert wird. Das Mode-Thema ist lediglich im Hintergrund angedeutet, die flüsternden Zwillinge stehen im Fokus.

Fazit: Ein weiteres aktuelles Thema, welches zwar nur wenig Lindenhof-Stimmung bringt und nicht in allen Entwicklungen authentisch wirkt, aber auch einige aufregende und unterhaltsame Momente präsentiert. Die moralische Keule wird ab und an allzu sehr geschwungen, was leider etwas aufgesetzt wirkt und den Gesamteindruck etwas trübt.

VÖ: 15. November 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190759719329


Hanni und Nanni - 64. Tolle Stimmung mit Hanni und Nanni



Den heißen Sommertag haben sich die Mädchen des Lindenhofs anders vorgestellt: Statt Relaxen am Pool gibt es Ärger mit ihrer Französischlehrerin, die sich sehr vor einer kleinen Gummimaus in ihrer Tasche erschrocken hat. Da keines der Mädchen den Streich zugeben will, soll sogar der seit langem geplante Theaterabend gestrichen werden. Doch Jenny hat eine Ahnung, wer dahinter steckt…

Der Lindenhof ist seit Jahrzehnten fest in der Hand von den Zwillingen Hanni und Nanni sowie ihren Klassenkameradinnen – zumindest aus der Sicht des Hörers. Diese etwas einseitige Sicht wird in der 64. Episode „Tolle Stimmung mit Hanni und Nanni“ aufgebrochen, da auch mal zwei Schülerinnen aus den unteren Klassen eine Rolle spielen und für Ungemach sorgen. Wegen der streng chronologischen Abfolge der Episode ist dem Hörer das schon sofort bekannt, dieser Wissensvorsprung vor dem Hörer nimmt der Handlung aber auch etwas Spannung und die Möglichkeit einer kleinen Überraschung. Das ist etwas schade, denn die Geschichte um die diversen Streiche (und die Planungen dafür) wirkt so etwas zu sehr in die Länge gezogen. Immerhin kann die lebendige und gut aufbereitete Stimmung auf dem Internat überzeugen und wird mit vielen heiteren Szenen und vielfältigen Gesprächen punkten, wobei die verschiedenen Charaktere mit ihren speziellen Eigenheiten bestens zur Geltung kommen. Neben den Mädchen gilt dies besonders auch für ihre Französischlehrerin mit ihrem sehr charmanten französischem Akzent und dem Hang zu nicht ganz korrekten Sprichwörtern. Dass auf die Geschichte ein Happy End folgt, ist kaum verwunderlich und ist gekonnt aufbereitet, wobei noch eine Besonderheit folgt: Der Hörer wird auf die Auflösung eines Streiches auf das Booklet der Folge beziehungsweise auf die Homepage des Labels verwiesen, was eine gute Idee ist, um Kinder zu dem kreativen Streich zu ermutigen.

Madmoiselle wird wie gewohnt von Elga Schütz gesprochen, die die leicht überdrehte und pathetische Lehrerin gekonnt in Szene setzt und ihr in ihren Szenen einen glaubhaften Eindruck verleiht. Jenny wird natürlich wieder von der wunderbaren Reinhilt Schneider gesprochen, die ihre jung gebliebene Stimme wieder sehr lebendig klingen lässt und mit viel Nachdruck eine glaubwürdige Vorstellung abliefert. Malin Steffen ist als Marah zu hören, sie passt sich ebenfalls sehr gut an die Szenerie der Episode an und bringt eine eigene Not mit ein. Weitere Sprecher sind Theresa Underberg, Merete Brettschneider und Barbara Schipper.

Die akustische Umsetzung der Folge ist solide geraten und vereint wie gewohnt zahlreiche, passend eingebaute Geräusche mit ein paar Melodien zur Szenentrennung. Diese stammen wieder aus dem Archiv von Europa und wirken deswegen eher ein wenig, als seien sie vor einigen Jahrzehnten stehen geblieben, die Zielgruppe wird dies aber wohl nicht stören.

Die anfängliche Szene um die erschrockene Madmoiselle mit der Gummimaus in der Hand bietet sich natürlich bestens an, auch auf dem Cover zur Folge aufzutauchen. Das ist wieder im typisch nostalgischen Stil der Serie geraten, die Fotooptik mit den kleinen Ausschnitten funktioniert wieder gut. Und natürlich darf der beschriebene Streich nicht fehlen und wird gut nachvollziehbar erklärt.

Fazit: Auch wenn sich die Handlung dieser Episode ziemlich langsam entwickelt und einige Chancen für wirkliche Überraschungen liegen gelassen werden, ist „Tolle Stimmung mit Hanni und Nanni“ ziemlich unterhaltsam geraten. Das liegt an der wunderbaren Stimmung auf dem Lindenhof und zwischen den Mädchen, den charmanten Charakteren und ein paar sehr gelungenen Einfällen – der Streich am Ende lädt dann auch noch zum Nachmachen ein.

VÖ: 13. September 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190759393024


Hanni & Nanni – 63. werden umschwärmt



Normalerweise sorgt die Ankündigung eines Schulausflugs bei den Mädchen des Lindenhofs für Begeisterung, doch als sie für den Biologieunterricht zu einem Imker fahren, ist Elli eher panisch als aufgeregt. Doch „das Vögelchen schlechthin“ Frau Vogel überzeugt sie, trotz ihrer Angst dennoch mitzufahren...

Hanni und Nanni hat schon seit vielen Folgen die Grundidee mit der Internatsszenerie um aktuelle Themen erweitert. In der 63. Episode wird dabei eine Umweltschutzkomponente erweitert, wobei das Bewusstsein auf die Wichtigkeit von Bienen gelenkt wird. Allerdings ist dies eher in Form eines Vortrags gehalten, der recht steif wirkt und deswegen etwas langatmig wirkt, selbst wenn die Kommentare der Mädchen anderes vermuten lassen. Hinzu kommt, dass kaum eine Handlung gibt – kein Geheimnis, das aufgeklärt werden muss, kein Rätsel zum Lösen, kein Streit, keine neue Mitbewohnerin… Das aufregendste ist tatsächlich ein Wespenstich, den selbst die Bewohnerinnen des Lindenhofs als ziemlich läppisch identifizieren. Mir gefällt allerdings, dass es darum geht, seine Ängste zu überwinden und den Mut zu finden, in brenzligen Situationen dennoch zu helfen. Sicherlich ist es eine gute Idee, die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken und zudem noch viele Informationen um die fliegenden Insekten einzubauen, ein wenig lebendiger hätte diese Folge aber ausfallen können. Immerhin kommt die Stimmung am Lindenhof wieder gut zur Geltung, treue Hörer der Serie können immer wieder liebenswerte Details entdecken, die sorgfältig in die Geschichte eingebaut sind. Doch trotz ein paar guter Ansätze und der beiliegenden Packung an Blumensamen konnte mich „Hanni & Nanni werden umschwärmt“ nicht so recht überzeugen.

Heidi Schaffrath ist mal wieder als Frau Vogel zu hören, die mit ihrer leicht aufgedrehten, aber immer sympathischen Art die Biologielehrerin wieder gekonnt in Szene setzt und glaubhaft agiert. Wolfgang Häntsch ist als Boris Weber zu hören, der mit viel Wärme in der Stimme gut in die Folge passt, die teils recht langen Monologe des Imkers aber nur schwer auflockern kann. Barbara Schipper kann als Elli wieder eine extrovertierte Schülerin schaffen, mit viel Energie kommen ihre Szenen dabei gut zur Geltung. Natürlich sind auch die „Zwillinge“ Regine Lamster und Manuela Dahm sowie Erzähler Lutz Mackensy wieder dabei.

Die meisten Musiktitel der Folge sind bereits aus vorigen Episoden bekannt, bringen aber die Grundstimmung der Serie wieder gut mit ein. Ein wenig mehr Abwechslung wäre an einigen Stellen aber schön gewesen. Auch bei den Geräuschen hätte sich das Produzententeam ruhig noch etwas mehr trauen können, die Insektenschwärme wirken so nicht sonderlich präsent.

Der nostalgische Zeichenstil der Serie wird auch auf dem Cover dieser Folge zu finden und wurde glücklicherweise trotz des Designupdates beibehalten. Die beiden Zwillinge stehen in typischer Imklerkleidung im Vordergrund, aber auch Boris Weber und Elli sind im Hintergrund zu sehen. Die kräftigen Farben des Rahmens passen allerdings nicht allzu gut dazu.

Fazit: „Hanni & Nanni werden umschwärmt“ bringt zwar ein wichtiges Thema mit sich, das aus vielen Perspektiven betrachtet ist und richtige Verhaltensweisen aufzeigt. Die Handlung ist allerdings recht zäh geraten, ein Erzählfluss ist kaum vorhanden. Die Stimmung auf dem Mädcheninternat und die witzige Idee mit den Blumensamen als kleine Beigabe sind dann aber wieder besser gelungen, sodass ein eher gemischter Eindruck dieser Folge entsteht.

VÖ: 14. Juni 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190759144824


Hanni und Nanni – 62. Üble Verschwörung gegen Hanni und Nanni



Eine ganze Woche keine Schulaufgaben, sondern zum Thema „Internetnutzung im Unterricht“ recherchieren – die Klasse von Hanni und Nanni ist begeistert, da das auch kostenloses Surfen im Internetcafe bedeutet. Voller Freude postet Hilda dann auch ein Gruppenfoto des ersten gemeinsamen Nachmittags in einem sozialen Netzwerk. Doch schon am nächsten Tag treffen die ersten Kommentare ein – und nicht alle davon sind freundlich...

Ja, es ist schon löblich, wenn Serien für Jugendliche mit der Zeit gehen, aktuelle Themen aufgreifen und damit auf richtiges Verhalten in der neuen Medienwelt hinweisen. Wie das jedoch ohne Witz, ohne Pepp und mit ziemlich erhobenen Zeigefinger geht, zeigt die 62. Episode von Hanni und Nanni. Viele der Dialoge wirken wie aus einem Ratgeber zur richtigen Nutzung von sozialen Netzwerken zitiert und passen leider nicht so recht zu den Charakteren, die ja als jung und frisch dargestellt werden. Bevor es dann auch richtig losgeht, werden schon so ziemlich sämtliche Gefahren aufgezählt, die so passieren können, und dennoch handeln die Mädchen scheinbar gegen ihre Überzeugung, um dann natürlich auch direkt eine ganze Reihe von bösen Kommentaren zu ernten. Das wirkt in dieser Dichte dann auch ziemlich aufgesetzt. Mir gefällt zwar sehr gut, wie dann gezeigt wird, was diese Kommentare mit einem eigentlich lebensfrohen Mädchen anrichten, wie sie sich verändert und dieses Thema auf einmal bestimmend wird. Schön, dass dem dann auch ein recht langer Teil gewidmet wird, doch schon kurz darauf wird wieder mit der Überführung des Täters einiges zunichtegemacht. Erst einmal handelt dieser sehr auffällig und knickt dann auch noch direkt ein. Auch hier gibt es eine stimmige Erklärung, die gut umgesetzt wird – vielleicht ein bisschen pathetisch, was ja aber durchaus in die Serie passt. Schade nur, dass die Mädchen einen sehr wichtigen Tipp gegen Cybermobbing zwar weitergeben, aber nicht selbst anwenden: Sich einem Erwachsenen anzuvertrauen und mit ihm besprechen, wie man am besten vorgehen soll. Frau Theobald hätte bestimmt weiterhelfen und dazu beitragen können, den Täter zu ermitteln. Und auch am Ende werden viele wichtige Verhaltensweisen von den Mädchen herunter erzählt, was die Folge beendet, wie sie anfängt und das wichtige Thema leider recht unmotiviert behandelt.

Ich mag es, wie die seit Jahren eingespielten Sprecherinnen miteinander agieren, auch wenn man der einen oder anderen Stimme schon anhört, dass sie nicht zu einem jungen Mädchen, sondern zu einer erwachsenen Frau gehört. Regine Lamster versetzt sich sehr gut in Hanni herein und gibt so einen glaubhaften Einblick in ihre Gefühlswelt voller Wut und Verletzung, ohne dabei zu dick aufzutragen. Susanne Wulkow macht ihre Sache als Hilda ebenfalls wieder gut und betont die Charaktereigenschaften des Mädchens sehr gekonnt. Madeleine Weingardt ist in einer Nebenrolle als Greta zu hören und liefert eine überzeugende Leistung ab, was ihre Szenen prägnant wirken lässt. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Merete Brettschneider und Marek Erhardt.

Viele der eingesetzten Musikstücke (allen voran der Titelsong) sind zwar schon aus vorigen Episoden bekannt, werden hier aber gut kombiniert und an die Szenen angepasst. Die Geräuschkulisse ist insgesamt ebenfalls stimmig und lebendig, einige Szenen im Internetcafe – besonders am Ende – wirken aber etwas künstlich, was am nicht immer glaubhaften Stimmgewirr liegt. Die Chatszenen nehmen zudem einiges an Tempo aus dem Beginn der Folge.

Das Cover ist natürlich auch wieder im typischen, nostalgischen Stil der Serie gemalt worden, was einen gelungenen Kontrast zu der Fotostreifen-Optik und dem modernen Rahmen mit den vielen grafischen Elementen bietet. Das Motiv ist sehr schlicht und zeigt die Zwillinge, zwei ihrer Mitschülerinnen und das besagte Foto auf einem Computerbildschirm – nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: Ein wichtiges Thema, das aber sehr uninspiriert und flach dargeboten wird. Dabei wird sehr gekonnt gezeigt, was Cybermobbing mit einem Menschen anrichten kann, was gefühlvoll umgesetzt wurde. Aber die Geschichte darum ist ziemlich flach geraten, auch die Tipps wirken wie aus einem Ratgeber vorgelesen und lassen die sonst so lebendige Stimmung der Serie vermissen.

VÖ: 15. Februar 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190758892726


Hanni und Nanni – 61. bleiben am Ball



Da hat Hilda den Mund wohl etwas zu voll genommen: Beim Zusammentreffen mit Lore, Ellen und Milli von einer Nachbarschule spricht sie von den tollen Wellnessangeboten des Lindenhofs, um gegen die Sportlichkeit der Mädchen zu kontern. Die Quittung erhalten die Bewohnerinnen des Internats in Form einer Herausforderung zu einem Fußballspiel. Glücklicherweise ist Marianne zu ihnen gestoßen und kann ihnen wertvolle Tipps für das Training geben...

In Zeiten, in denen Geschlechterklischees immer weiter aufgebrochen werden, ist es umso lobenswerter, wenn dies auch in Hörspielen für Kinder thematisiert wird. So widmet sich die 61. Episode der eher an Mädchen gerichteten Serie „Hanni und Nanni“ dem Thema Fußball, erklärt Regeln, zeigt, dass auch Mädchen im Tor eine gute Figur machen können und lässt zu Anschauungszwecken ein Spiel der Fußballnationalmannschaft laufen – natürlich der Frauen. Gut gefällt mir auch der Bezug zu einer früheren Folge, aus der drei bekannte Figuren auftauchen und die alte Konkurrenz wieder auflebt. Dass auch gleich wieder Anregung für das richtige Verhalten mitgeliefert werden – das Eingestehen von Fehlern und das Versöhnen trotz einiger Startschwierigkeiten – ist in der Serie ja bereits fest verankert. Und auch die kleine dramatische Wendung kurz vor Beginn des entscheidenden Spiels ist gut umgesetzt. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Während des Hauptteils der Folge passiert erstaunlich wenig, was für einige langwierige Szenen sorgt. Besonders die Erklärungen von Einwurf, Abstoß, Abseits und anderen Begriffen ist nicht gerade spannend oder aufregend geraten. Aus einigen interessanten Ideen wird schlussendlich zu wenig gemacht, einige Chancen für mehr Spannung so fallengelassen. Und auch der Grund für den plötzlichen Ausfall einer Spielerin ist nur mäßig originell. Bleibt die Erkenntnis aus der Folge, dass man nicht immer gewinnen kann – komplett hat das diese Folge auch nicht geschafft.

Alexandra Doerk bringt als Marianne hier mit fester und energiegeladener Stimme Schwung in die eingefahrene Mädchenclique und sorgt für viel Motivation, spricht locker und glaubhaft. Auch Enie van de Meiklokjes ist mit ihrer fröhlichen Art wieder eine Bereicherung für die Folge, ihr natürlicher Charme kommt wieder gut zur Geltung. Laura Preiss tritt als Lore streitlustig und dominant auf, was die Rolle gut unterstreicht und ihr einen authentischen Ausdruck verleiht. Weitere Sprecher sind Celine Fontanges, Sarah Madeleine Tusk und Kerstin Draeger.

Die große Stärke der Serie ist die lebendige Darstellung der eingeschworenen Mädchenclique, was auch akustisch durch die sich vermischenden Stimmen mit einzelnen Satzfetzen oder Lauten der Sprecherinnen entsteht – ein sehr gelungenes Element, das hier besonders gut zur Geltung kommt. Doch auch die vielen Geräusche und die eingebauten Melodien sind stimmig und unterstützen die Handlung in ihrer Wirkung.

Eine große Überraschung ist es wohl nicht, bei diesem Thema die Zwillinge auf dem Cover mit Trainingsbällen zu sehen, das gewinnende Lächeln resultiert wohl daraus, dass sie die unerwünschten Beobachterinnen im Hintergrund entdeckt haben. Witzig ist die Idee des Trikots, auf dem die Silhouette des Lindenhofs zu sehen ist. Dass diese aber dann bei diesem Thema dennoch rosa sein müssen...

Fazit: „Hanni und Nanni bleiben am Ball“ hat einige sehr gelungene Ideen und gefällt mir schon deswegen, weil die Rollenklischees hier mal so richtig aufgebrochen werden. Doch die Handlung hakt an einigen Stellen und kommt nicht so recht voran, und nicht jedes eingebaute Element kommt auch so recht zur Geltung. Ein solides Grundgerüst, das aber noch hätte ausgebaut werden können.

VÖ: 23. November 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758826226


Hanni und Nanni – 60 Halloweenspuk mit Hanni und Nanni



Auch die Mädchen vom Lindenhof freuen sich auf Halloween und wollen unbedingt eine geheime Party auf dem Dachboden feiern. Doch zuvor müssen sie sich noch mit ihrer Lehrerin Frau Lemansky herumschlagen, die ihre schlechte Laune an ihren Schülerinnen auslässt. Und so gerät Sinje einmal mehr zwischen ihre Freundinnen und ihre Mutter und muss sich entscheiden, wem ihre Loyalität gilt...

Bei Geschichten über ein Internat kommen zwangsläufig auch immer wieder Konflikte mit den Lehrkräften vor, bei „Hanni und Nanni“ in den letzten Folgen meist mit Frau Lemansky, die mit ihrer verpatzten Schauspielkarriere nur zu gern als gescheiterte Diva dargestellt wird. Auch in der 60. Episode kämpft sie mit reichlich unfairen Mitteln, nicht nur im Unterricht, sondern auch darüber hinaus. Das Thema wurde leider etwas zu sehr überstrapaziert und kann nicht mehr so recht zünden – zumal direkt nach dem großen Finale eitel Sonnenschein herrscht, jeder seine eigenen Fehler einsieht und dem anderen vergibt. Das ist dann ein bisschen zu viel der Harmonie und wirkt aufgesetzt. Doch davon abgesehen gefällt mir die Folge eigentlich ganz gut, das Halloween-Thema wird gekonnt aufgegriffen und sorgt für einige aufregende Szenen. Dabei ist nicht nur die anfängliche Schulstunde zu nennen, in denen der Konflikt mit Frau Lemansky erstmals aufflammt, sondern eben auch die Party mit ihren Kostümen und der nachfolgende Halloween-Streich. Die Bezüge zur klassischen Literatur und der griechischen Mythologie funktionieren auch gut und bringen noch einmal eine andere Note in die Serie. In Sachen Atmosphäre ist „Halloweenspuk mit Hanni und Nanni“ sehr rund und stimmig, die Handlung ist aber stellenweise zu flach geraten.

Neue Sprecher sind in dieser Folge nicht zu hören, sodass man nur auf bekannte Stimmen stößt. Linda Fölster ist als Sinje dabei und stellt den Gewissenskonflikt von Frau Lemanskys Tochter glaubhaft dar. Diese wiederum wird von der wunderbaren Judy Winter gesprochen, die mit ihrer kratzigen Stimme und der nötigen Portion Wut eine sehr präsente Sprechweise wählt. Enie van de Meiklokjes ist auch mal wieder als Bobby zu hören, ihre fröhliche Art und der freche Unterton kommen in ihrer kurzen Szene gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Susanne Wulkow, Kerstin Draeger und Barbara Schipper.

Wirklich gruselig wird es während der Episode nicht, da immer klar ist, dass es sich um rein irdische Vorgänge handelt. Dennoch wird in den passenden Szenen eine unheimliche Szenerie aufgebaut, was den geplanten Streich gut zur Geltung bringt. Auch der Rest der Handlung ist stimmig umgesetzt und sorgt mit vielen Geräuschen und ein paar eingebauten Melodien für die passende Atmosphäre.

Die fantasievollen Kostüme der Mädchen am Halloween-Abend sind auf dem Cover gut dargestellt, die Zwillinge sehen hier mal ganz anders aus und lassen sich nur an den Sommersprossen erkennen. Hübsch ist, dass auch auf dem Rahmen einige typische Motive aufgegriffen werden. Im Inneren des kleinen Booklets, das hübsch aufbereitet wurde, gibt es keine weiteren Extras.

Fazit: Die Geschichte ist temporeich und mit viel Abwechslung erzählt, wobei die Pläne der Mädchen und Frau Lemasnky gut zur Geltung kommen. Allerdings wirkt die Auflösung mit der plötzlichen Wandlung ebenso unglaubwürdig wie das allzu manipulative Verhalten der strengen Lehrerin. Die Stimmung hat mir jedoch gut gefallen, sodass eine solide Episode entstanden ist.

VÖ: 7. September 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758330822


Hanni und Nanni – 59. Bittere Lehre für Hanni und Nanni



Als die Schülerinnen des Lindenhofs dazu verdonnert werden, bei der Hausarbeit mitzuhelfen, suchen sich die Zwillinge und ihre Freundinnen aus, den Dachboden zu entrümpeln. Dabei haben Hanni und Nanni einen Hintergedanken, denn dort oben lagern sicherlich noch viele Dinge, die verkauft werden können. Die haben dabei einen Flohmarkt im Hinterkopf und wollen den Erlös an einen gute Zweck spenden. Voller Eifer machen die Mädchen sich an die Arbeit...

Auch wenn vorrangig kurzweilige Internatsgeschichten erzählt werden, ist in den „Hanni und Nanni“-Episoden von Europa auch immer ein gewisser Lerneffekt für die zuhörende Zielgruppe versteckt – mal mehr und mal weniger offensichtlich. Wer nun bei dem Titel „Bittere Lehre für Hanni und Nanni“ eine wahre Moralkeule erwartet, irrt sich glücklicherweise, denn gerade der erste Teil stürzt sich vor allem auf das heitere Internatsleben, bei dem sich die Mädchen gleichwohl für einen guten Zweck engagieren wollen und dabei noch Nützliches erledigen. Die Vorbereitungen auf den Flohmarkt haben mit der eigentlichen Handlung zwar recht wenig zu tun, sind aber kurzweilig und charmant umgesetzt worden. Mit dem Verschwinden einer wertvollen Puppe geht es dann mit dem Hauptteil der Episode weiter, die ein eher düsteres Bild zeichnet und von einem ziemlich gemeinen Betrug, aber auch von Armut handelt. Das ist gar nicht mal so leichte Kost für ein Kinderhörspiel und auch nicht sonderlich differenziert umgesetzt, hier werden einige Möglichkeiten verspielt, die Szenerie um die kleine Anna geschickter aufzubauen, dennoch sind viele positive Ansätze und eine flüssig erzählte Handlung vorhanden, die keine langwierigen Szenen beinhaltet.

Die Sprecherriege der Lindenhofmädchen ist wieder gewohnt stark, die unterschiedlichen Charaktere werden gut herausgearbeitet, als Beispiel seien Reinhilt Schneider, Susanne Wulkow und Barbara Schipper genannt. Lucia Mahler ist in dieser Folge als Anna zu hören und kann die widerstrebende Gefühlswelt des Mädchens treffend darstellen, besonders ihre Gewissensbisse nimmt man ihr ab. Ihre Mutter wird von der wunderbaren Katja Brügger gesprochen, die mit ihrer kratzigen Stimme sofort auffällt und dieser einen harten Klang verleiht. Auch Dagmar Dreke und Herma Koehn sind zu hören, als sympathisches Duo zweier aufgeweckter Damen spielen sie sehr gut miteinander.

Akustisch wurde wieder eine saubere Leistung von Europa abgeliefert, die besonders die verschiedenen Szenen mit passenden Geräuschen unterlegt. Aber auch das Stimmgewirr der Mädchen sorgt für einen positiven Eindruck und lässt das Hörspiel lebendiger wirken. Die Musik ist passend zur Handlung ausgewählt und sorgt für angenehme Szenenwechsel.

Eine Szene vom Flohmarkt ist auf dem Cover dargestellt, dass dieses mal in sehr mädchenhaften Rosatönen gehalten ist. Das eigentliche Motiv zeigt Hanni und Nanni an ihrem Verkaufsstand, wobei auf einige Details wieder mit Hilfe der Fotostreifen hingewiesen wird. Das Innere ist wieder sehr schlicht und unauffällig gestaltet.

Fazit: Die Handlung entwickelt sich über mehrere Ebenen weiter, von der anfänglichen heiteren Betriebsamkeit im Lindenhof bis zu dem kleinen Sozialdrama gibt es unterschiedliche Stimmungen zu erleben. Das hätte zwar etwas differenzierter geschehen können, ist für ein Kinderhörspiel aber treffend und gut verständlich umgesetzt.

VÖ: 15. Juni 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758095622


Hanni & Nanni – 58. Sommerspaß mit Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Abenteuer auf Sylt

Im Sommer geht es für die Klasse von Hanni und Nanni in ein Landschulheim auf Sylt, wo sie einige schöne Tage verbringen wollen. Dort freunden sie sich zwar schnell mit der Auszubildenden Fiona an, die von argem Liebeskummer geplagt wird, doch ansonsten ist auf der Nordseeinsel nicht viel los. Und so planen sie gemeinsam eine Geburtstagsparty, die an einem ganz besonderen Ort stattfinden soll...

Das Internatsleben im Lindenhof wird in der langlebigen Europa-Serie „Hanni & Nanni“ ja schon ziemlich aufregend dargestellt. Wenn es nun noch auf eine Klassenreise geht, scheint das große Abenteuer schon vorprogrammiert. Dass es auch anders kommen kann, beweist die 58. Folge mit dem Titel „Sommerspaß mit Hanni und Nanni“, die nämlich über weite Teile nur so vor sich hinplätschert. Die Ankunft auf Sylt und die ersten Tage dort verlaufen recht ereignislos, sodass den Mädchen schnell langweilig ist – dem Hörer allerdings auch. Erst nach etwa der Hälfte wird die oben genannte Geburtstagsparty geplant, die den spannenden Höhepunkt der Folge darstellt. Leider kommt hier alles ziemlich plötzlich, sodass zwar Spannung vorhanden ist, aber eben nur in einigen Szenen, eine wirkliche Kurve ist dabei nicht vorhanden. Da hilft es auch nicht viel, dass sich Elli mit dem Liebeskummer ihrer neuen Freundin Fiona auseinandersetzt und zu helfen versucht. Diese recht einfache Geschichte kann auch nicht so recht überzeugen, die Auflösung ist recht einfach. Dafür kommt die Atmosphäre der Folge gut zur Geltung, die Stimmung auf Sylt wird gut eingefangen, und es gibt an einigen Stellen durchaus etwas zu lernen. So gefällt mir beispielsweise, dass sich ein Charakter hier schon Gedanken um die berufliche Zukunft macht. So bleibt ein insgesamt solider Eindruck der Folge mit gleich mehrfachem Happy End.

Andrea Jolly ist in dieser Folge als Fiona dabei, auch sie spricht sehr sympathisch und locker, sodass sie gut in die Grundstimmung der Serie passt. Barbara Schipper ist natürlich wieder als Elli mit dabei, ihre Stimme mit dem unverkennbaren Klang kann auch hier wieder für Individualität sorgen, zumal sie ihre Szenen sehr lebendig klingen lässt. Erzähler Lutz Mackensy verleiht seiner Stimme wieder einen sehr warmen Klang und kann die heiteren wie die dramatischen Szenen gut untermauern. Weitere Sprecher sind Susanne Wulkow, Merete Brettschneider und Ingeborg Kallweit.

Wie immer ist auch die akustische Gestaltung der Folge solide und stimmig geraten. Dafür sorgen vor allem die vielen Geräusche, die den Hintergrund lebendiger gestalten oder die Dialoge mit den passenden Klängen versehen. Musikalisch wird auch einige bekannte Melodien aus dem Europa-Archiv zurückgegriffen, die gut zu den einzelnen Szenen passen. Gut gefallen hat mir auch das Stimmgewirr bei der Party.

Die hellen, sonnigen Farben des Covers lassen tatsächlich sommerliches Flair aufkommen, was durch das eigentliche Motiv noch verstärkt ist. Hanni und Nanni sind darauf in einer typischen Strandszenerie zu sehen, der nostalgische Zeichenstil wird wieder gekonnt angewendet. Die Idee, Teile von dem Bild noch einmal als „Fotostreifen“ zu wiederholen, funktioniert ebenfalls wieder gut.

Fazit: So wirklich in Fahrt kommt die Folge eher spät, bis dahin wird viel gleichförmiges Herumgeplänkel erzählt. Die Liebeskummer-Geschichte dient offensichtlich nur als Füllmaterial und bleibt ziemlich blass, während die Idee mit der Geburtstagsparty und der daraus resultierenden gefährlichen Situation zu spät eingebracht wird. Ein bisschen was lernen kann die Zielgruppe hier dennoch.

VÖ: 23. Februar 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 190758083025


Hanni und Nanni – 57. Das Verbrechen im Schnee



Erster Eindruck: Pelzjägern auf der Spur...

Für ein Projekt in Biologie durchsuchen die Mädchen des Lindenhofs den nahe gelegenen Park nach verschiedenen Tannenzapfen, finden jedoch eine ganze Schar an toten Eichhörnchen. Aus diesem Grund stößt den Mädchen die neue Mütze von Elli besonders sauer auf, denn diese besitzt einen Bommel aus echtem Tierfell. Gemeinsam mit der Biologielehrerin Frau Vogel forschen die Mädchen über die Nutzung von Fellen in der Mode...

Tierschutz hat eine lange Tradition in den klassischen Europa-Hörspielserien, ist allerdings vor allem das Metier der fünf Freunde. Doch auch bei „Hanni und Nanni“ wird dieses Thema in der 57. Folge verstärkt eingearbeitet, die ganze Folge dreht sich um die skrupellose Pelzindustrie und das schmutzige Geschäft mit Tierfellen. Dabei schon in wenigen Minuten klar, woher der Hase – oder in diesem Fall das Eichhörnchen – läuft, die Verknüpfung der Introszene im Schnee und dem Thema der Folge ist allzu offensichtlich. Und so gibt es dann während der Handlung auch so gut wie keine Überraschungen, was sie recht einförmig macht. Ein bisschen mehr Schwung hätte die Geschichte also schon verstanden, doch kurzweilig ist die durchaus geworden. Die dabei eingebundenen Informationen zum Tragen von echten Pelzen und die Unterscheidungsmerkmale von Echtpelz und Kunstpelz sorgen zudem noch für einen Lerneffekt bei jüngeren Zuhörern, leider nicht ohne erhobenen Zeigefinger. Weiterhin positiv anzumerken ist die lebendige Stimmung zwischen den Mädchen und die durchaus spannende Auflösung des Ganzen, sodass eine solide Folge entstanden ist, die jedoch hinter einigen anderen Folgen der Serie zurückbleibt.

Barbara Schipper ist in der Rolle der Elli hier wieder in Hochform, sie bringt die überhebliche und leicht divenhafte Art des Mädchens sehr lebendig und treffend herüber. Michael Lott und Woody Mues sind als Parkwächter ein gutes Gespann, ihre Stimmen passen gut zusammen und lassen ihre Szenen dynamisch wirken. Heidi Schaffrath hat als Frau Vogel mal wieder einen größeren Aiftritt und setzt diesen sehr souverän um, sie lässt ihre Stimme warm und freundlich klingen. Weitere Sprecher sind Reinhilt Schneide, Susanne Wulkow und Andreja Schneider.

Akustisch wurde hier wie bei den anderen Folgen auch eine solide Leistung abgeliefert, indem alles gekonnt und in einer angemessenen Lautstärke abgemischt wurde. Die Musik ist dabei meist schon aus anderen Produktionen des Labels bekannt, sorgt aber immer wieder für die passende Untermalung der Dialoge. Geräusche sind reichhaltig und sehr stimmig eingebaut.

Der Schrecken und die Trauer um die vielen toten Eichhörnchen steht Hanni und Nanni noch ins Gesicht geschrieben, während sie die beiden freundlichen Parkwächter aus der Ferne beobachten. Das winterliche Ambiente ist mit Schnee auf den kahlen Ästen und der dicken Winterkleidung der Zwillinge gut umgesetzt.

Fazit: Auch wenn die Geschichte an sich recht gleichförmig und auch für ungeübte Hörer leicht zu durchschauen ist, kann sie mit ihrer lockeren Stimmung und dem flüssigen Verlauf punkten. Das Thema Tierfelle in der Mode wird intensiv behandelt, die Dringlichkeit klar gemacht, was sicherlich viele junge Zuhörerinnen ansprechen wird – wenn das alles auch etwas zu moralisiert daher kommt.

VÖ: 10. November 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889854659622


Hanni und Nanni – 56. Schwere Wahl für Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Wahlkampf im Lindenhof

Die Amtszeit für Hanni und Nanni als Schulsprecherinnen ist vorbei, ein weiteres mal kandidieren die Zwillinge nicht für das Amt. Bei einer ersten Wahl gab es einen Gleichstand zwischen Hilda und Jenny als Nachfolgerin, doch niemand weiß so recht, wofür die beiden eigentlich stehen. Und so organisieren die Schülerinnen einen richtigen Wahlkampf, in dem jede Kandidatin ihre Position klar machen kann...

„Hanni und Nanni“, eine der langlebigen Hörspielserien von Europa, hat sich in den letzten Folgen häufig modernen Themen zugewendet, kehrt in der 56. Folge aber wieder ganz zu den eigentlichen Stärke der Serie zurück: Den Mädchen und den Vorgängen im Lindenhof. Das Thema ist schnell gefunden, sodass man bald mitten in dem ungewöhnlichen Wahlkampf ist. Die Mädchen sind mit Feuereifer dabei, der Ton wird bald schärfer, der Zusammenhalt der Mädchen wird dabei gefährdet. Es ist schön zu hören, wie sie sich selbst immer wieder zusammenraufen und sich darauf besinnen, worum es eigentlich geht. Das ist unterhaltsam erzählt und führt über ganz unterschiedliche Szenerien zum Ziel. So gibt es immer wieder Gerüchte, die aufgeklärt werden müssen, verschiedene Rededuelle und Abstimmungen, sodass die Handlung sehr kurzweilig erscheint. Und auch die Auflösung ist gelungen, wenn sie auch zugegeben recht vorhersehbar ist. Schön sind die Ideen, für die sich die Mädchen einsetzen, da sie sehr konstruktiv sind und tatsächlich Verbesserungen für den Lindenhof darstellen würden. Die Atmosphäre ist dicht, der Hörer ist fast selbst mit den Mädchen im Internat. Auch die Charaktere der Bewohnerinnen sind gut inszeniert, insgesamt hat mir die Folge auch deswegen gut gefallen.

Reinhilt Schneider hat als Jenny hier eine recht große Rolle, unglaublich wie jung sie immer noch klingt. Sie verleiht dem Hörspiel viel zusätzliche Energie und stellt die scharfzüngige Kandidatin gekonnt dar. Susanne Wulkow ist als Hilda zu hören, ihre zurückhaltende Art stellt hierzu einen gelungenen Kontrast dar, und auch sie setzt die Rolle passend um. Enie van de Meiklokjes heizt die Stimmung als Bobby weiter an und hat einige male die Lacher auf ihrer Seite. Weitere Sprecher sind Barbara Schipper, Merete Brettschneider und Kerstin Draeger.

Die Geräusche sind auch hier wieder sehr gut eingebaut und sorgen für lebendigere Dialoge und stimmige Hintergründe. Die Musik stammt aus dem Archiv von Europa, ist aber nicht immer allzu passend ausgewählt, gerade am Anfang wird eine recht dramatische Melodie eingespielt, die nicht so recht passen mag. Die Szene im Musikzimmer bringt hingegen eine herrlich nostalgische Stimmung mit sich.

Hanni und Nanni stehen auf dem Cover wieder im Mittelpunkt, und das in einer sehr typischen Pose. Der Hintergrund ist recht schlicht gestaltet, neben einer ihrer Mitschülerinnen, die ein Plakat für die Wahl aufhängt, ist lediglich ein Fenster zum dunklen Nachthimmel zu sehen. Die übrige Gestaltung ist wie immer ansehnlich und übersichtlich gestaltet.

Fazit: „Schwere Wahl für Hanni und Nanni“ hat mir viel Spaß gemacht. Die Handlung mag nicht sonderlich ausgeklügelt sein, bringt aber einige sehr gelungene Stimmungen mit sich und ist sehr kurzweilig erzählt. Schön auch, dass die Charaktere der Mädchen wieder so gut eingebunden sind und die richtige Würze mit einbringen.

VÖ: 22. September 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889854412623


Hanni & Nanni – 55. im Schulcafe



Erster Eindruck: Ärger um Frau Lemansky

Eine großes Postpaket kommt auf dem Lindenhof für Frau Lemansky an, der sich schnell als hochwertiger Kaffeevollautomat entpuppt. Die Begeisterung ist groß, doch ein passender Stellplatz ist schwierig zu finden. Und so kommen die beiden Zwillinge auf die Idee, ein kleines Schülercafe aufzumachen und dabei Schüler wie Lehrer gleichermaßen zu bewirten. Die Idee wird natürlich gleich Frau Lemansky vorgetragen...

War die langlebige Europa-Hörspielserie „Hanni & Nanni“ in der Anfangszeit vor allem auf das Internatsleben fokussiert, übernehmen die aktuellen Folgen noch gleich eine Art Lehrauftrag, in dem die Hörerschar vor diversen gefährlichen Vorgängen gewarnt werden. Auch die 55. Folge reiht sich hier ein, verpackt das Ganze aber in einer kurzweilige Geschichte und lässt den typischen Lindenhof-Flair nicht vermissen. Denn mit der Idee der Schülerinnen, dank des gewonnenen Kaffeeautomaten ein kleines Cafe zu gründen zu zu betreiben, hört die Folge natürlich längst nicht auf. Die vielen Planungen und Vorbereitungen sind nicht nur unterhaltsam, sondern schildern auch, wie man ein solches Projekt gemeinsam stemmen kann. Dass nicht alles glatt läuft, ist klar, doch auch hier halten die Mädchen zusammen und meistern alle Schwierigkeiten – und sogar Frau Lemansky, die wieder zu biestiger Hochform aufläuft. Dabei decken sie eine findige Betrugsmasche auf, können Schaden aber mit Hartnäckigkeit und Mut verhindern. Das ist alles flüssig und kurzweilig erzählt, sodass mir „Hanni & Nanni“ trotz einiger recht moralisch wirkender Szenen sehr gut gefallen hat.

Judy Winter verleiht ihrer Stimme hier wieder einen sehr rauen und abweisenden Klang, sodass Frau Lemansky einen sehr präsenten Eindruck hinterlässt – aber auch die spätere Einsicht der Lehrerin kann sie sehr gekonnt darstellen. Reinhilt Schneiders auffällige Stimme sticht auch hier hervor, wodurch Jenny eine sehr individuelle Ausstrahlung erhält. Linda Fölster besteht als Sinje zwischen all den erfahrenen Sprecherinnen und setzt die Figur natürlich und glaubhaft um. Weitere Sprecher sind Wanda Osten, Neda Rahmanian und Susanne Wulkow.

Wie auch bei den vorigen Folgen erklingen auch hier einige Melodien, um die Szenerie aufzulockern und die Übergänge sanfter zu gestalten. Die Geräusche fügen sich hier stimmig ein und sind vielfältig eingebaut, wobei besonders die tatsächlich recht laute Kaffeemaschine immer wieder im Einsatz ist, aber auch die Szenen im Cafe wirken sehr lebendig.

Die schicken Uniformen, die von den Mädchen für das Cafe entworfen werden, sind auf dem Cover zu sehen, wobei Hanni und Nanni natürlich wieder im Mittelpunkt stehen. Die Szenerie ist dabei gut getroffen worden. Auch die blaue Farbgebung von Cover und Innenleben gefällt gut und hebt sich angenehm von den sonstigen Rosa- und Pinktönen ab.

Fazit: Die Folge ist stellenweise vielleicht etwas zu moralisch gelungen, macht aber wegen des flotten und unterhaltsamen Verlaufs dennoch einen positiven Eindruck. Besonders Frau Lemansky kommt wieder sehr präsent herüber und bereichert die Folge mit ihrer ruppigen Art. Auch toll, wie gut der Zusammenhalt der Mädchen in allen Situationen hier dargestellt wird.

VÖ: 16. Juni 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889854279622


Hanni & Nanni – 54. Frischer Wind um Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Überraschung bei der Ankunft

Frau Lemanski ist für einige Wochen außer Landes, und so muss für die Vertretung auf dem Lindenhof gesorgt werden. Doch Frau Theobald hat versehentlich und ohne ihr Wissen einen Mann dafür engagiert, der nette Italiener Andrea Porto ist den Mädchen sehr sympathisch und wird auch vom weiblichen Lehrerkollegium sehr nett aufgenommen. Doch die Direktorin ist gegen eine männliche Lehrkraft auf dem Lindenhof...

Hanni und Nanni sind zwar die Titelfiguren der gleichnamigen Europa-Serie, die seit Jahrzehnten nach einer Grundidee von Enid Blyton produziert wird, doch die anderen Bewohner des Lindenhofes haben mittlerweile einen ebenso festen Platz im Gefüge der Serie gefunden, seien es die anderen Schülerinnen oder das Lehrerkollegium. Was passiert, wenn dieses durch einen männlichen Kollegen durcheinandergewirbelt wird, erzählt die 54. Folge, denn erstmals ist dort ein männlicher Lehrer an dem Internat im Einsatz. Und so geraten die ersten Szenen hübsch aufgedreht, wenn die Mädchen ins Schwärmen geraten und auch die Lehrerinnen dem Charme des Italieners erliegen. Das bringt den typischen Flair der Serie gut zur Geltung, ist aber nur der Auftakt zur eigentlichen Geschichte. Und hier müssen sich die Schülerinnen wieder mit einigen unsympathischen Genossen herumschlagen und eine gemeine Erpressung offenlegen. Das alles ist nicht innovativ, aber sehr solide in Szene gesetzt und kann dank der kurzweiligen Handlung gut unterhalten. Auch das Finale fügt sich stimmig an und setzt ein Zeichen für gegenseitiges Verständnis und Nachsicht in schwierigen Situationen – auch wenn sich dabei einige Ungereimtheiten im Verhalten der Figuren ergeben und das hier Verziehene durchaus fragwürdig bleibt.

Christian Stark ist in der Rolle des Andrea Porto zu hören. Dabei setzt er nicht nur den leichten italienischen Akzent des jungen Lehrers gekonnt um, sondern wirkt auch ziemlich sympathisch und aufgeweckt. Heidi Schaffrath ist mal wieder als Frau Vogel zu hören, auch sie passt sich wieder sehr gut den Gegebenheiten an und bringt die kleine Schwärmerei der Lehrerin gut herüber. Svenja Pages hat als Laura die Rolle der Antagonistin ein, die sie mit einer rauen Art und harter Stimme glaubhaft darstellt. Weitere Sprecher sind Susanne Wulkow, Barbara Schipper und Linda Fölster.

Akustisch bleibt diese Folge eher unaufgeregt, sodass dem Stil der Serie hier treu geblieben wird. Die meiste atmosphärische Gestaltung wird durch die eingebauten Geräusche erzeugt, die meist im Hintergrund die jeweilige Szenerie lebendig wirken lassen. Hinzu kommen einige Melodien, diese sind aber nur sehr punktuell im Einsatz.

Klar, dass das Cover auch hier einen eher notalgischen Charme aufweist und eine Szene aus dem Hörspiel zeigt, in der Hanni und Nanni den Streit ihres Lehrers in einem Eiscafe beobachten. Die Fotostreifen-Optik mit kleinen Ausschnitten davon kommt dabei wieder gut zur Geltung. Das Innere ist übersichtlich und hübsch gestaltet, wobei die Farbgebung wieder insbesondere junge Mädchen ansprechen dürfte – was ja auch die Zielgruppe ist.

Fazit: Die Folge ist fast ein wenig zweigeteilt, zunächst wird der erste männliche Lehrkörper auf dem Lindenhof sehr sympathisch vorgestellt, später geht es dann um eine gemeine Erpressung und ein dunkles Geheimnis. Das ist flüssig und ein wenig spannend erzählt, der ich gern gelauscht habe.

VÖ: 17. Februar 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889853873227


Hanni und Nanni – 53. außer Kontrolle



Erster Eindruck: Taschenspielertricks und Streitereien

Weil die Lehrerinnen ihrer Schule allesamt krank geworden sind, nimmt der Lindenhof drei Schülerinnen aus einem anderen Internat auf. Schnell freunden sich die Mädchen mit den Bewohnerinnen des Lindenhofs an, nur Hanni hat schnell Bedenken gegen das Trio – und insbesondere gegen deren Anführerin Mimi, die bei einem Hütchenspiel schon bald um Geld wettet...

Ging es in einigen der vorigen Folgen von Hanni und Nanni äußerst modern und mit aktuellen Themen versehen zu, kehrt Folge 53 nun zu den Ursprüngen der Serie zurück und spiel fast ausschließlich auf dem Lindenhof, konzentriert sich auf die Schülerinnen und einige Unruhestifterinnen. So entsteht schnell eine vertraute Atmosphäre, in der die Geschichte flüssig erzählt werden kann. Hannis Sorgen weiten sich immer mehr aus, sie gerät sogar in Streit mit ihrer Zwillingsschwester (aber klar, dass die beiden sich schnell wieder versöhnen), aber die ist in einer Zwickmühle, weil sie die Mädchen auch nicht einfach verpetzen will. Das ist schon recht stimmig erzählt, auch wenn das Verhalten einer Lehrerin eher unglaubwürdig ist – insbesondere bei den Konsequenzen, die sich für sie dabei ergeben. Zudem ist die Folge von Anfang an sehr durchschaubar, und auch ungeübte Zuhörerinnen wird es nicht überraschen, dass Mimi ein falsches Spiel mit den Lindenhofmädchen treibt. Die Auflösung des ganzen ist dann immerhin stimmig erzählt, auch wenn sich hier weitere kleine Ungereimtheiten ergeben. Sei es drum: Wegen der hübschen Atmosphäre auf dem Lindenhof und der kurzweilig erzählten Handlung kann „Hanni und Nanni außer Kontrolle“ durchaus überzeugen.

Henrike Fehrs ist hier in der Rolle der Mimi zu hören, ihre forsche Art ist überzeugend, und auch der leicht hinterhältige Unterton, der sich in ihr freundliches Auftreten schleicht, ist sehr angebracht für diese Rolle. Regine Lamster ist als Hanni wieder sehr stark, sie setzt das durchsetzungsstarke Mädchen sehr präsent in Szene. Erzähler Lutz Mackensy spricht seine kurzen Erzählparts wieder mit angenehmer Stimme und einer lebendigen Betonung. Weitere Sprecher sind Antje Otterson, Franciska Friede und Regina Lemnitz.

Solide ist auch wieder die akustische Umsetzung von Europa, die vor allem von den eingebauten Geräuschen lebt. Diese unterstützen die Dialoge in ihrer Wirkung oder sorgen schlicht für eine heimelige Atmosphäre. Auch die Musik ist stimmig ausgewählt, wobei wieder in die bunte Mischung aus dem Europa-Archiv zurückgegriffen wurde. Manchmal ist diese allerdings eine Spur zu laut eingestellt.

Hanni beobachtet skeptisch das Treiben am Tisch von Mimi und ihren Freundinnen, auch Nanni ist bei ihnen – auf dem Cover wird eine Szene aus dem Hörspiel im typischen, nostalgischen Zeichenstil gezeigt, die sich gut in den rosafarbenen Rand mit den kleinen Bildausschnitten einfügt. Diese Idee wird auch auf dem Backcover und im Inneren noch einmal wiederholt.

Fazit: Auch wenn die Folge einige Ungereimtheiten bietet und etwas zu vorhersehbar ist, wird durch die angenehme Grundstimmung eine solide Folge erzeugt. Auch der Streit zwischen den Mädchen wird gekonnt inszeniert und wieder gelöst, ebenso wie sich die neuen Charaktere gelungen in das bisherige Geflecht einfügen.

VÖ: 18. November 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751832626


Hanni & Nanni – 52. Castingfieber mit Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Ein ziemlich schräger Auftritt

Um den spitzen Kommentaren von Jenny aus dem Weg zu gehen, erzählt Elli ihren Mitschülerinnen nicht, dass sie an der Castingshow „Kometen-Star“ teilnehmen will. Doch mit ihrem Auftritt ist sie alles andere als zufrieden, trotzdem wird sie von der Jury in die nächte Runde gewählt und soll in der großen Eröffnungsshow auftreten. Dazu hat sie überhaupt keine Lust und weiht deswegen ihre Cousinen Hanni und Nanni ein...

Die Öffnung für moderne Themen hat der Serie Hanni & Nanni von Europa neuen Schwung gebracht, wobei die Internats-Geschichten eher in den Hintergrund treten. So auch in der 52. Folge der Serie, die sich mit Castingshows befasst, weswegen natürlich Elli im Mittelpunkt steht. Dass dabei ein sehr kritischer Ton angeschlagen wird, dass Knebelverträge und das Anprangern von wenig Talent nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst werden, überrascht da kaum, und auch der Verlauf der Folge ist sehr gradlinig und bietet wenige spannende Momente. Denn dass es die Produzenten der Show nicht auf das Wohl oder den Erfolg der Kandidaten abgesehen haben, ist schon nach Ellis missglücktem Auftritt klar. Ein bisschen zu viel Klischee also, aber auch eine gut gemeinte und recht unterhaltsam erzählte Warnung, die einige witzige Momente zu bieten hat. Da verzeiht man auch die kleinen Ungereimtheiten in der Handlung, die der Zielgruppe auch gar nicht weiter auffallen dürfte. Auch der Zusammenhalt der Mädchen wird wieder sehr gekonnt dargestellt, sodass ein spaßiges und harmonisches Ende auf die Mädchen des Lindenhofs wartet – und hier gibt es dann doch noch die kleine Wendung, die ich vorher etwas vermisst habe.

Barbara Schipper steht als Elli dieses mal im Mittelpunkt der Handlung, sie kann sowohl die trotzige als auch die später verzweifelte Art des Mädchens glaubhaft umsetzen und zeichnet damit den Handungsbogen noch einmal nach. Christiane Leuchtmann ist als skrupellose Produzentin Frau Högemann zu hören, sie klingt sehr kalt, abweisend und schnippisch, sodass sie einen guten Gegenspieler in dieser Folge abgibt. Uschi Hugo ist als Sylvia Planke zu hören, sie macht ihre Sache sehr sicher und professionell und bringt mit ihrer freundlichen Stimme etwas Licht in die Handlung. Weitere Sprecher sind Reinhilt Schneider, Wanda Osten und Claudia Kühn.

Die musikalische Umsetzung ist hier passend zum Thema sehr modern und lebendig, viele einegbaute Melodien sorgen während der Szenenübergänge für die passende Stimmung. Und natürlich wird hier auch gesungen, und das zum erfolgreichen „Happy“, was die Aktualität der Folge noch einmal unterstreicht – ebenso wie der hübsche Titelsong, der übrigens auch von zwei Castingshowteilnehmerinnen gesungen wird.

Eine Szene aus dem Fernsehstudio ist auf dem Cover abgebildet, wobei Hanni und Nanni natürlich im Mittelpunkt stehen und die Szenerie aus der Distanz beobachten. Elli steht auf der Bühne und singt mit verzerrtem Gesicht ihr Lied, auch eine Redateurin samt Klemmbrett ist zu sehen. Das ist stimmig zusammengestellt und passt mit den fröhlichen Farben gut zur Serie.

Fazit: Hanni und Nanni greift wieder ein aktuelles Thema auf und zeigt in flüssiger und unterhaltsamer Weise, wie es jungen Mädchen bei einer Castingshow ergehen kann. Das ist allerdings vorhersehbar und wirkt etwas blutleer, auch wenn Ellis Not und die Gemeinheiten der Produzenten auf den Punkt gebracht werden.

VÖ: 9.September 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751831926


Hanni und Nanni – 51. in geheimer Mission



Erster Eindruck: Ermittlungen im Zirkus

Carlotta, die für einige Zeit auf dem Lindenhof gewohnt und dort mit den Mädchen eine enge Freundschaft geschlossen hat, gastiert mit ihrem Zirkus in der Nähe des Internats – und natürlich sind die Bewohnerinnen eingeladen. Doch bei der Vorstellung geht einiges schief, sodass Hanni und Nanni vermuten, dass jemand Sabotage betrieben hat. Natürlich ermitteln sie bald auf eigene Faust...

Die erstmals 1941 erschienene Kinderbuchserie, die in Deutschland unter dem Titel „Hanni und Nanni“ bekannt ist, erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit, neben einer Filmreihe sind hierbei insbesondere die langlebige Hörspielreihe von Europa zu nennen. Hier ist nun die 51. Folge mit dem spannenden Titel „in geheimer Mission“ veröffentlicht worden. Gut gefällt mit das Wiedersehen mit Carlotta, die mit ihrer sympathischen und frischen Art positiv auffällt und die Mädchenclique gekonnt ergänzt. Und so ist auch das Intro gut gelungen, die kleine Einstimmung auf das Zirkus-Thema im Lindenhof gleiten ohne große Verzögerung in den Fall, den Hanni und Nanni hier zu lösen haben. Das ist locker und kurzweilig erzählt, auch wenn nur wenig Spannung aufkommen kann. Denn die Hintergründe lassen sich wegen zu offensichtlich gelegter Spuren einfach ergründen. Auch kommen die Charaktere der Mädchen hier nicht allzu gut zur Geltung, schade, dass so der typische Internats-Flair abhanden kommt. Die Konzentration auf ein wichtiges Thema, bei dem auch eine gewisse Moral vermittelt wird, steigert den Gesamteindruck wieder etwas.

Astrid Eggers ist als Carlotta zu hören, ihre energiegeladene Stimme nimmt einen sehr freundlichen Klang an, sodass sie einen liebenswerten und durchsetzungsstarken Charakter erschafft. Theresa Underbergs markanter Klang macht sich hier ebenfalls sehr gut, als Alina passt sie zudem sehr gut in das Ambiente der Folge. Tobias Diakow ist als Jannik zu hören, auch er spricht überzeugend und sehr professionell. Weitere Sprecher sind Merete Brettschneider, Johannes Semm und Till Huster.

Der Titelsong ist hier wieder gleich zweimal zu hören – zum Start ebenso wie in der Langversion am Ende der Handlung. Gerade die angesprochene weibliche Zuhörerschar dürfte hier immer wieder gern mitsingen. Die restliche akustische Gestaltung ist unauffällig und sehr stimmig geraten, Musik und Geräusche sind in einem ausgewogenen Verhältnis eingebaut und sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Das fröhliche Orange des Covers ist eine willkommene Abwechslung zu dem ansonsten eher rosanen Look, auch das Titelbild bietet wieder eine gelungene Mischung aus moderner Optik und nostalgischem Zeichenstil. Zu sehen ist eine Szene aus dem Hörspiel, in der die beiden Zwillinge einen der Tierwärter und seinen Tiger beobachten. Auch die kleine „Fotostrecke“ mit einzelnen Ausschnitten daraus darf nicht fehlen.

Fazit: Das gut gewählte Thema und die Rückkehr eines bekannten Charakters haben mich gefreut, wobei die Handlung recht unspektakulär verläuft un nur wenig Spannnung aufbauen kann. Schade auch, dass die großen Stärken der Serie, die so unterschiedlichen Charaktere der Mädchen, nicht optimal ausgespielt werden kann.

VÖ: 3.Juni 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751831827


Hanni und Nanni – 50. kämpfen um Internat Lindenhof



Erster Eindruck: Frau Theobald unter Beschuss

Nachdem ein Balkon des Lindeshofes abstürzt und die Mädchen dabei nur knapp einem Unglück entgehen, gerät Frau Theobald unter Beschuss. Denn nicht nur Frau Adams, die unhöfliche Mitarbeiterin des Schulamtes, sondern auch die Presse setzt die Direktorin ordentlich unter Druck. Als die Mädchen dann erfahren, dass es sogar zur Schließung des Internats kommen könnte, setzen sie alles daran, den Lindenhof zu retten...

Herzlichen Glückwunsch, Hanni und Nanni! Mit „Hanni und Nanni kämpfen um Internat Lindenhof“ ist nun die 50. Folge der langlebigen Jugendserie erschienen, und dabei sind gleich zwei CDs entstanden, sodass die Geschichte doppelt so lang ist wie gewohnt. Alles dreht sich dabei um die drohende Schließung des Internats, wobei zahlreiche Nebenarme erzählt werden. So ist die Handlung weder langweilig noch zu komplex, im Gegenteil, alles greift sehr gut ineinander und ist stimmig erzählt. Wie es sich für ein richtiges Jubiläum gehört werden einige Erinnerungen wach, zahlreiche ehemalige Schülerinnen oder Ereignisse werden noch einmal erwähnt. Doch die Folge konzentriert sich auf die Gegenwart, und da passiert so einiges. Eine ziemlich spannend erzählte, nächtliche Erkundungstour, ein aufwühlendes Radiointerview, eine groß angelegte Intrige – das alles lässt die Handlung sehr flüssig und aufregend erscheinen, zumal immer die Bedrohung durch die Schließung über allem schwebt. Eine richtig gute Folge, die gut in der heutigen Zeit angesiedelt ist und dennoch den Charme der alten Folgen bewahrt.

Bei diesem Jubiläum seien noch einmal Regine Lamster und Manuela Dahm für ihre Leistung als Hanni und Nanni gelobt. Beide agieren sehr glaubwürdig und sind sehr gut aufeinander abgestimmt, jede kann die besonderen Eigenheiten ihres Charakters betonen. Auch Renate Pichler ist als Frau Theobald herovrragend, mit ihrer warmen und angenehmen Stimme kann sie die liebevolle Direktorin auch in dieser schweren Zeit gekonnt in Szene setzen. Judy Winter nimmt mit Frau Lemansky wieder einmal die etwas zwiespältige Rolle ein, mit ihrer harten Aussprache und dem immer etwas bissigen Unterton überzeugt sie einmal mehr vollkommen. Weitere Sprecher sind Ingeborg Kallweit, Reinhilt Schneider und Linda Fölster.

Wie immer ist die akustische Umsetzung dezent, aber passend geraten. Neben dem neu aufgenommenen Titelsong sind auch während der Handlung kleine Musikstücke eingebaut, die das Geschehen auflockern. Die Szenen werden jedoch insbesondere durch den geschickten Einsatz von Geräuschen unterstrichen, die das Geschehen lebendiger und glaubwürdiger wirken lassen.

Hanni und Nanni schauen auf dem Cover ziemlich erschrocken drein – wahrscheinlich weil der Balkon gerade abgestürzt ist, was im Hintergrund gut zu sehen ist. Die Gestaltung in den ziemlich mädchenhaften Farben mit dem „Fotostreifen“, bei dem einige Ausschnitte aus dem Titelbild wiederholt werden, ist wieder ansehnlich gelungen und wirkt modern und zeitgemäß.

Fazit: Zum 50. Jubiläum wird eine sehr gelungene Folge erzählt, die trotz doppelter Laufzeit keinerlei Längen aufweist. Verschiedene Nebenarme werden erzählt, sodass immer wieder etwas Neues passiert. Schön, dass der Charme der ersten Folgen dabei bewahrt werden konnte und die Episode dennoch zeitgemäß wirkt.

VÖ: 19. Februar 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751831728


Hanni und Nanni – 49. ermitteln im Dunkeln



Erster Eindruck: Zwei Ideen in einer Folge

Um die dunklen Winterabende etwas interessanter zu gestalten, planen die Mädchen des Lindenhofs ein Krimidinner, bei dem sie selbst in andere Rollen schlüpfen und ein Verbrechen aufklären müssen. Doch während des Events kommt Hausmutter Frau Theobald in den Saal geplatzt und bittet die Mädchen um Mithilfe, denn nun müssen sie tatsächlich ermitteln: Mamsell ist verschwunden!

Wie auch andere klassische Europa-Serien geht „Hanni und Nanni“, ursprünglich aus der Feder der unvergessenen Enid Blyton, mit der Zeit und greift aktuelle Themen auf. In der 49. Folge geht es daher um die aktuell sehr beliebten Krimidinner, um dessen Planung sich das erste Drittel der Folge dreht. Da werden in emsiger Arbeit Kostüme erstellt, Requisiten gebastelt und Rollen verteilt, bis es endlich losgeht – und dann bricht das Stück nach wenigen Minuten ab, um der eigentlichen Handlung Platz zu machen. Das wirkt schon etwas seltsam, da der gesamte bisherige Aufbau hinfällig ist, dieser Handlungsstrang wird auch nicht mehr richtig aufgegriffen oder fortgeführt – dabei ist das Setting durchaus hörenswert und hätte eine gelungene Folge ergeben können. Dennoch geht es auch danach durchaus gelungen weiter, die Suche nach Mamsell ist zweigeteilt: Einerseits suchen die Mädchen den Lindenhof ab, andererseits werden die bisherigen Ereignisse aus der Sicht der Französischlehrerin geschildert. Das ist kurzweilig und eine Spur unheimlich erzählt, allerdings werden auch zu viele Geheimnisse zu früh gelüftet. So bleibt trotz sehr gelungener Ansätze ein eher gemischter Eindruck, da diese nicht richtig zu Ende geführt wurden.

Erzähler der Folge ist natürlich wieder Lutz Mackensy, der wieder ein sonniges Gemüt und eine sehr eingängige und unterhaltsame Sprechweise an den Tag legt. Mamsell wird von Elga Schütz gesprochen, die ihren französischen Akzent wieder sehr stark ausprägt und mit ihrem ganz eigenen Charme einen interessanten Charakter schafft. Renate Pichler spricht Frau Theobald mit ihrer sehr angenehmen, dunklen Stimme und ausdrucksstarker Betonung. Die Mädchen des Lindenhofs werden unter anderem von Merete Brettschneider, Barbara Schipper und Reinhilt Schneider.

Wie für ein Kinderhörspiel üblich werden auch hier nicht allzu viele Musikstücke eingebaut, nur ab und an sorgt eine kleine Melodie für einen sanfteren Szenenwechsel. Dafür wurde wieder eine vielfältige Geräuschkulisse geschaffen, für die sich erneut Wanda Osten verantwortlich zeigt. Mit viel Gespür für das richtige Timing und die richtige Dosis entsteht so eine glaubwürdige Kulisse für die Geschichte.

Für ihr Krimidinner haben sich die Mädchen aufwändig verkleidet, und zumindest auf dem Cover darf der Hörer einen Blick hierauf werfen. Neben Hanni und Nanni ist auch eine weitere Mitschülerin im Hintergrund zu erkennen. Die Optik mit den kleinen Ausschnitten aus dem Hauptmotiv ist auch hier wieder ansehnlich gestaltet worden.

Fazit: Die Idee mit dem Krimidinner ist durchaus interessant und hätte eine runde Folge ergeben können. Der große Bruch, bei dem dann auf eine ganz andere Geschichte mit der verschwundenen Mamsell umgeschwenkt wird, kommt dann recht abrupt, führt aber auch zu einem hörenswerten Abschluss der Folge.

VÖ: 20.November 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888750571823


Hanni und Nanni – 48. und das große Vermächtnis



Erster Eindruck: Ein Versteck auf dem Lindenhof

Um sich Geld für eine Klassenfahrt nach Florenz zu verdienen, haben sich Hanni, Nanni und ihre Freunde angeboten, den Dachboden des Lindenhofs aufzuräumen. Dabei stoßen sie auf einen alten Brief, der von den vorigen Besitzern des alten Gebäudes stammt. Sie erfahren, dass irgendwo auf dem Gelände ein Schatz versteckt sein soll, haben aber nur einige kryptische Rätsel als Hinweise...

Die beiden wohl bekanntesten Zwillinge der Hörspielwelt sind in ihren letzten Abenteuern oft in der Ferne unterwegs gewesen, Folge 48 mit dem Titel „Hanni & Nanni und das große Vermächtnis“ spielt aber nur auf dem Lindenhof. Mehr noch, das Gebäude selbst spielt eine sehr wichtige Rolle in dem Hörspiel. Schon die Einleitung ist in typischer Manier der Serie locker und kurzweilig geraten, geht zudem recht schnell vonstatten, sodass mehr Zeit für den Hauptteil bleibt. Hier verstecken sich gleich mehrere Rätsel in der Handlung, die jedoch mit etwas Allgemeinwissen und Kombinationsgabe gelöst werden können – schön dass auch der Zuhörer hier etwas Zeit hat, um mitzurätseln. Hinzu kommen einige merkwürdige Ereignisse, denn bei den Schatzsuchern geht einiges schief. Das führt zu einer gelungenen Kombination und stellt auch immer wieder die Charaktere in den Vordergrund, plädiert dafür, Fehler einzugestehen und zu verzeihen, auf Vorurteile zu verzichten und nicht aufzugeben - hübsche kleine Botschaften, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vermittelt werden. So ist wieder eine runde und unterhaltsame Folge entstanden, die mir wirklich gut gefallen hat.

Regine Lamster und Mauela Dahm sind natürlich wieder als Hanni und Nanni mit dabei, sie ergänzen einander sehr gut und geben ein glaubhaftes Zwillingspaar ab, wobei jeder durchaus seine speziellen Eigenschaften vermitteln kann. Linda Fölster hat als Sinje wieder eine recht große Rolle, sie wirkt sehr authentisch und kann das Teenagermädchen mit vielen Facetten gekonnt in Szene setzen. Die großartige Judy Winter ist hier erneut als Frau Lemansky zu hören, ihre Stimme nimmt hier einen recht rauen und manchmal abweisenden Klang an, doch auch Herzenswärme und Bedauern kann sie gekonnt darstellen. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Susanne Wulkow und Reinhilt Schneider.

Das einprägsame Titellied ist hier gleich zweimal zu hören – am Ende sogar noch etwas länger. Gerade für die angesprochene Zielgruppe der eher weiblichen Zuhörerschar wird hieran durchaus Gefallen finden, auch wenn das Lied etwas überstrapaziert wird. Die restliche akustische Gestaltung wirkt recht reduziert, einige gut eingebaute Geräusche sorgen dabei für eine glaubhafte Atmosphäre.

Die Aufmachung ist – natürlich – in fröhlichen Pink- und Rosatönen gehalten, viele kleine verzierende Motive sind auf dem Hintergrund zu sehen. Das Titelbild zeigt Hanni und Nanni samt Taschenlampe, die durch den nächtlichen Lindenhof streifen und recht besorgt dreinschauen. Kleinere Ausschnitte hieraus werden wie auf einem Fotostreifen noch einmal wiederholt.

Fazit: Ein spannendes Abenteuer auf dem Lindenhof um einen versteckten Schatz, bei dem es einiges zu rätseln gibt. Das ist sehr kurzweilig erzählt und fordert auch den Zuhörer zum miträtseln auf, alles ist schlüssig zusammengefügt und hält einige Stolpersteine für die Mädchen bereit.

VÖ: 11.September
Label: Europa
Bestellnummer: 888750571724


Hanni und Nanni – 47. im Kinderdorf



Erster Eindruck: Wer hat das Essen gestohlen?

Die Mädchen des Lindenhofs haben sich dazu entschieden, in einer sozialen Woche den Spielplatz eines Kinderdorfes zu verschönern und treffen voller Energie dort ein – haben aber auch viele Fragen an die Kinder, die dort wohnen. Glücklicherweise verstehen sich alle blendend, zumindest bis am Abend das Essen der Lindenhofmädchen gestohlen wird. Alle Verdächtigen, die in Frage kommen, scheinen eigentlich viel zu nett für einen Diebstahl zu sein...

„Hanni & Nanni“, eine der langlebigen Europa-Serien, geht immer wieder mit der Zeit, hat die Geschichten in die heutige Zeit übertragen und bringt immer wieder neue Themen mit ein. In Folge 47 reisen die Internats-Schülerinnen beispielsweise in ein Kinderdorf, was gleich mehrere positive Aspekte mit sich bringt: Einerseits wird eine gewisse abenteuerliche Atmosphäre geschaffen, die wohl jeder von den eigenen Ausflügen mit der Klasse kennt. Aber es werden auch zahlreiche Vorurteile abgebaut und das Zusammenleben in dem Kinderdorf erläutert. Dabei wird jedoch nicht auf Mitleid oder traurige Geschichten gesetzt, sondern auch die vielen positiven Aspekte, die das dortige Leben mit sich bringt. Dazu kommt noch eine Geschichte um verschwundenes Essen und ein geheimnisvollen Graffiti, das mit vielen Wendungen und einer sehr gelungenen Auflösung punkten kann. Das ist sehr kurzweilig erzählt und kann auch die verschiedenen Charaktere wieder gelungen in Szene setzen, sodass das typische Flair der Serie aufkommt und lockere Unterhaltung bieten kann.

Robin Brosch spricht den Leiter des Kinderdorfes, Herrn Brosch, und kann den Mann mit viel Energie und einer sehr sympathischen Ausstrahlung versehen, er klingt zudem sehr glaubhaft. Samira Chanfir spricht die Rolle der Lilli mit viel Feingefühl und einer sehr positiven Sprechweise, sodass sie sehr gut in die Szenerie der Folge passt. Auch Lino Böttcher macht seine Sache gut und kann eine überzeugende Darbietung abliefern. Weitere Sprecher sind unter anderem Ole Heelsen, Lea Sprick und Louis Körting.

Das Europa-Archiv hat auch für diese Folge wieder einige Melodien anzubieten, wovon einige neu und unverbraucht, andere bereits bekannt sind. An einigen Stellen wird hier etwas zu dick aufgetragen, die Szenen wirken so künstlich dramatisch, doch gerade bei den Geräuschen zeigt sich wieder die große Professionalität des Labels, hier ist alles sehr gut eingefügt und lässt die Dialoge lebendiger wirken.

Ein auffälliger, grüner Aufkleber ist hier auf der Hülle angebracht, der auf die Arbeit der SOS Kinderdörfer aufmerksam macht und darauf hinweist, dass für jede verkaufte CD der Verein unterstützt wird – sehr lobenswert! Das Coverdesign mit den fröhlichen Rottönen und den verschiedenen Zeichnungen funktioniert auch hier wieder sehr gut, der nostalgische Zeichnstil passt bestens hierzu.

Fazit: Der Ausflug ins Kinderdorf ist sehr unterhaltsam und kurzweilig gelungen. Neben der witzigen Geschichte, die viele kleine Rätsel beinhaltet, wird auch die Arbeit des Vereins und das Leben im Dorf gelungen und unaufdringlich dargestellt. So entsteht eine gelungene Folge für die beiden Zwillingsschwestern.

VÖ: 5.Juni 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888750571625


Hanni und Nanni – 46. auf dem Reiterhof



Erster Eindruck: Schlafen im Stall, Jagd auf Bösewichte

Hanni und Nanni freuen sich unglaublich auf ihre Ferien auf dem Reiterhof. Doch bei ihrer Ankunft stellt sich heraus, dass das gebuchte Zimmer schon belegt ist – von der zickigen Karla, deren Onkel ebenfalls einen Reiterhof betreibt. Doch die Pensionswirtin hat eine Idee und lässt die Zwillinge direkt auf dem Dachboden des Pferdestalls schlafen. So sind beide ganz nahe bei den Pferden und beobachten bald etwas Merkwürdiges...

Hanni und Nanni wurden im Laufe der Zeit immer weiter modernisiert, sowohl Themenwahl als auch der Titelsong sind schon an die heutige Zeit angepasst. In Folge 46. der langlebigen Serie ist dies nun auch sichtbar mit der Covergestaltung geschehen – innen steckt aber noch eine typische Folge für die beiden Zwillinge. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Krimi, ein Bösewicht und ganz viele Gelegenheiten, sich von ihrer besten Seite zu zeigen und für Freundschaft und Gerechtigkeit einzustehen. Dabei werden gleich mehrere Nebenarme erzählt, doch alles läuft am Ende schlüssig zusammen. Das Thema Tierquälerei steht dabei im Mittelpunkt und wird kindgerecht und schlüssig umgesetzt, ohne aufdringlich zu wirken. Denn auch der Spaß kommt nicht zu kurz, während die hochnäsige Karla beweist, dass oft mehr hinter einer Person steckt als man zunächst vermutet. Das ist alles typisch für die Serie zusammengestellt und kann die angesprochene Zielgruppe durchaus gut unterhalten – zumal Pferde hier sehr angesagt sein dürften.

Merete Brettschneider ist hier wieder als Tessi zu hören und spricht die freundliche Mitschülerin der Zwillinge mit einer sehr sanften und angenehmen Art. Als Karla ist Mia Diekow mit dabei und wirkt sehr zickig und hochnäsig, kann aber gegen Ende auch ganz andere Seiten von sich zeigen – alles sehr glaubhaft und passend. Erzähler Lutz Mackensy spricht wieder mit seiner sehr warmen Stimme und lässt in seinen kurzen Passagen so immer die Sonne aufgehen. Weitere Sprecher sind Udo Schenk, Sandra Quadflieg und Christine Jensen.

Der fröhliche Titelsong eröffnet auch hier wieder die Handlung und ist am Ende noch einmal in einer längeren Version zu hören. Während der Handlung stammt die Musik von Simon Berteling und Christian Hagitte, die einige stimmige Melodien geschaffen haben und so eine passende Emotion für jede Situation vermitteln können. Auch die Geräusche sind passend eingesetzt, besonders die Szenen im Pferdestall wirken recht atmosphärisch.

Wie oben bereits beschrieben hat das Cover ein deutlichen Update erfahren. Vor kräftig pinken Hintergrund sind mehrere Motive von Hanni und Nanni wie Fotos angeordnet, zahlreiche Verzierungen sprechen dabei besonders jüngere Mädchen an. Die eigentliche Zeichnung ist dabei immer noch im romantischen Stil der früheren Folgen gezeichnet. Auch bei der restlichen Gestaltung wird vornehmlich auf die gewählten Grundfarben des Covers gesetzt.

Fazit: Folge eins nach dem Coverupdate ist eine typische Geschichte für die beiden Zwillinge, die allerdings mal nicht im Lindenhof spielt und somit etwas Abwechslung mit einbringt. Das Pferdethema wird gelungen aufgegriffen und auf mehreren Ebenen behandelt, einige prägnante Charaktere und spannende Momente sorgen für Abwechslung.

VÖ: 20.März 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888750571526


Hanni und Nanni – 45. auf heißer Spur



Erster Eindruck: Ein Feuerteufel im Lindenhof

Zwei neue kommen im Lindenhof an, was an sich schon immer eine kleine Sensation ist. Doch dass die Freundinnen Astrid und Rebecca mitten in der Nacht ankommen, nachdem das Schuljahr bereits begonnen hat, sorgt für noch mehr Aufmerksamkeit. Doch schon beim ersten Aufeinandertreffen mit der eingeschworenen Gemeinschaft herrscht schlechte Stimmung und Streit...

Ob die neuen Schülerinnen des Lindehofes gut aufgenommen werden, entscheidet sich meist in den ersten Minuten nach deren Ankunft, auch in der 45. Folge mit dem Titel „Hanni und Nanni auf heißer Spur“ macht hiervon keine Ausnahme. Und so gibt es anfangs wieder ein unterhaltsames Kennenlernen der beiden neuen Mädchen, wobei gerade Rebecca ziemlich unsympathisch auftritt und zudem noch eine Klassenkameradin in den Dreck zieht. Kein guter Start, doch da alle sich versöhnlich zeigen scheint alles in Ordnung – ein guter Aspekt, der unaufdringlich zeigt, dass man auch vergeben können muss. Kurz darauf geht es jedoch richtig zur Sache, ein Feuer bricht aus und eine alteingesessene Mitschülerin gerät unter Verdacht – und das mit stichhaltigen Beweisen. Die nachfolgende Detektivarbeit ist gut eingebaut und ist mit Witz und dem typischen Charme der Serie aufgelockert. Dass sich am Ende alles zum Guten wendet ist klar, doch zwei Punkte stören dann doch die Aussagekraft des Hörspiels: Zum einen ist es schade, dass man die anfänglichen Differenzen scheinbar doch nicht überwunden hat, sodass auch die Versöhnung in Frage gestellt wird. Zum anderen ist es fraglich, ob man die Zwillinge wirklich dafür loben sollte, dass sie wieder ins brennende Internat zurück laufen, selbst wenn sie eine Lehrerin retten wollten – das ist wohl doch eher Aufgabe der Feuerwehr, die zudem nur kurz darauf eingetroffen ist. Ansonsten ist hier eine kurzweilige und unterhaltsame Folge entstanden, die einige spannende Momente zu bieten hat.

Antje Otterson ist hier als Rebecca zu hören, sie legt eine recht unangenehme Art an den Tag, klingt zickig und unnachgiebig, was sehr gut zu ihrer Rolle passt. Sabrina Heuer-Diakow ist als Astrid zu hören und hinterlässt einen glaubwürdigen Eindruck, besonders gegen Ende kann sie durchaus überzeugen. Kerstin Drager hat mal wieder einen größeren Auftritt als Fizz und kann die witzige Internatsschülerin hier auch mal von einer ängstlicheren Seite zeigen. Weitere Sprecher sind Astrid Kollex, Renate Pichler-Grimm und Wanda Osten.

Der Titelsong wurde vor einigen Folgen geändert und klingt nun wesentlich moderner und der Zielgruppe angepasst, da er mit Text ausgestattet ist kann er nun auch mitgesungen werden und bleibt schnell im Ohr. Ansonsten wird wieder recht solide Kost geboten, einige Melodien sind in die Handlung eingebaut und lockern den Verlauf gelungen auf.

Wie immer stehen Hanni und Nanni im Mittelpunkt des Covers, die Panik in beider Augen ist gelungen dargestellt, das Feuer wird nur leicht im Hintergrund in einer geöffneten Tür angedeutet. Der Zeichenstil ist auch hier wieder gelungen, doch das Cover hätte auch zu vielen anderen Folgen gepasst. Die restliche Gestaltung ist wieder sehr schlicht gehalten und enthält leider keinerlei weitere Informationen.

Fazit: Ein bisschen typisches Internatsleben mit Streit und Versöhnung, ein gefährlicher Höhepunkt und gelungene Detektivarbeit - „Hanni und Nanni auf heißer Spur“ ist eine gelungene Mischung und vereint zudem Witz und den typischen Flair der Serie. Schade, dass die Moral in der Folge doch leicht angeknackst wird.

VÖ: 12.September 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 888837862820


Hanni und Nanni – 44. stehen vor einem Rätsel



Erster Eindruck: Abschied von einer Lehrerin?

Frau Lemanski war zwar schon immer etwas exzentrisch, führt sich in letzter Zeit aber noch seltsamer auf. Auch ihre Tochter Sinje, die ebenfalls auf dem Lindenhof unterrichtet wird, verhält sich eigenartig. Hanni und Nanni nehmen ihre Freundin in die Mangel, und Sinje erzählt ihnen bald, dass die beiden den Lindenhof schon bald verlassen werden. Doch die Umstände wirken merkwürdig...

Zahlreiche Lehrerinnen und Schülerinnen wohnen zusammen auf dem Lindenhof, dem fiktiven Internat aus der Hörspielserie Hanni und Nanni. Zwar tauchen einige Charaktere besonders häufig auf, ansonsten können die Autoren aus einem großen Fundus unterschiedlicher Rollen wählen. Und so liegt der Fokus des Interesses mal wieder auf Frau Lemanski, dennoch sind wie immer keine Vorkenntnisse aus anderen Folgen nötig, alles wichtige wird auch hier noch einmal erklärt, beispielsweise ihre Vergangenheit als Schauspielerin. Schon nach einigen Minuten ist klar, worum es in der Folge geht, dass Sinje und Frau Lemanski das Internat verlassen wollen. Doch nachfolgend gibt es einige Szenen, die recht stark geschildert wurden, beispielsweise wenn Sinje scheinbar verfolgt wird oder Frau Lemanski herausfindet, dass ihre Tochter ihr Geheimnis ausgeplaudert hat und dementsprechend wütend wird. Überhaupt steht ihr aufbrausenden, manchmal ungerechtes Wesen oft im Mittelpunkt, was sie nicht immer sympathisch wirken lässt. Der Verlauf ist jedoch kurzweilig und hat viele unterschiedliche Stimmungen, eine gelungene und überraschende Auflösung und übt zudem noch einen Hauch von Sozialkritik. Das alles ist recht gut zusammengestellt und kann gut unterhalten, sodass insgesamt eine recht gute Folge der Serie entstanden ist.

Judy Winter spricht Elke Lemanski wieder mit ihrer unnachahmlich rauen und harten Stimme, besonders die Szenen, in denen sie aufbrausend und emotional reagiert werden von ihr treffsicher dargestellt werden. Linda Fölster spricht ihre Tochter Sinje, sie spricht glaubhaft und wirkt spontan, ihre helle Stimme passt gut zu dieser Rolle. Regine Lamster und Manuela Dahm sind als Hanni und Nanni wieder gut in Fahrt und stellen das agile Zwillingspaar gekonnt dar. Weitere Rollen werden von Wanda Osten, Simona Pahl und Tim Grobe übernommen.

Die akustische Gestaltung der Folge ist wie bei dessen Vorgängern recht zurückhaltend, aber durchaus passend umgesetzt. Nur einige wenige Musikstücke begleiten die Handlung während der Szenenübergänge, und auch die Geräusche kommen nur ab und an im Hintergrund vor. So stehen die Dialoge stets im Vordergrund, die Aufmerksamkeit jüngerer Hörer wird so nicht überstrapaziert.

Das Cover zu der Folge hat wieder das Aussehen, als sei es mit Aquarell-Farben gemalt worden und erhält so einen hübschen, nostalgischen Charakter. Im Mittelpunkt stehen wieder Hanni und Nanni und ihren typischen geringelten Shirts, aus einem Gebüsch heraus beobachten sie zwei Erwachsene, die mit einer Taschenlampe durch eine mondbeschienene Nacht laufen. Ein ansehnliches Cover.

Fazit: Die Geschichte um Elke Lemanski, die mit ihrer Tochter Sinje den Lindenhof verlassen will, ist mit einigen Starken Szenen und einem kurzweiligen Verlauf gut gestaltet. Nicht alle Charaktere wirken hier sympathisch, es gibt auch einigen Streit, aber mit Hartnäckigkeit und Wärme könnend die Zwillinge die Handlung gut abschließen.

VÖ: 6.Juni 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 888837862721


Hanni und Nanni – 43. in Paris



Erster Eindruck: Die Zwillinge in der Stadt der Liebe

Hanni und Nanni nehmen an einem Austauschprogramm teil und sind auf dem Weg nach Paris. Doch schon am Flughafen erleben sie eine unangenehme Überraschung, als sich die beiden Schwestern der Gastfamilie äußerst unfreundlich und abweisend verhalten. Und so kommt es auch, dass die Zwillinge am ersten Tag allein die Metropole erkunden und dabei einen ziemlichen Schlamassel erleben. Und auch auf dem Lindenhof sind zwei Mädchen aus Frankreich zu Gast…

Eigentlich sind Hanni und Nanni von ihren vielen Freundinnen umgeben und lösen jede noch so schwierige Situation gemeinsam. In Folge 43 der langlebigen Serie sind sie nun von diesen getrennt und völlig auf sich allein gestellt, eine neue Situation, in der sich die beiden erst einmal zurecht finden müssen. Und Problemstellungen gibt es in dieser Folge reichlich, neben den äußerst uncharmanten Schwestern Jaqueline und Babette haben sie es noch mit einer verlorenen Stadtkarte, einem hartnäckigen Sicherheitsmann und den Tücken der französischen Sprache zu tun. Dabei zeigt sich, dass die beiden auch nur als Duo sehr gut funktionieren und die durchaus anspruchsvollen Situationen mit Pfiff, Empathie und Leidenschaft lösen können. Das ist alles hübsch erzählt, ein wirklicher Spannungsbogen ist aber nicht erkennbar, vielmehr gibt es einzelne Abschnitte, in der jeweils eine kleine Geschichte erzählt wird. Das Geschehen im Lindenhof bringt hier etwas Abwechslung und Dynamik herein, durch die Wechsel zwischen den Szenen und dem typischen Internats-Flair in der Heimat der Zwillinge kommen unterschiedliche Stimmungen bei den Hörern an. Gut auch die Auflösung hinter dem Ganzen: Jeder hat eine zweite Chance verdient, und wenn man sich füreinander einsetzt können gute Freundschaften entstehen. Die Einbindung der französischen Kultur und Sprache bringt zudem einen kleinen lehrreichen Effekt mit ein. Eine durchaus gelungene Folge der Serie, die bei der Zielgruppe wieder gut ankommen dürfte.

Jocelyne Boisseau ist in dieser Folge als Mireille Bardot zu hören, die Gastmutter der Zwillinge. Mit einer sehr freundlichen Stimme, aber auch mal strengem und wütendem Klang kann sie eine sehr runde und sympathische Figur schaffen. Ihr Mann Gilbert wird von Rüdiger Schulski gesprochen, der zwar deutlich weniger Text hat, mit seiner warmen Stimme aber ebenso geschickt umgeht. Als Schwestern Jaqueline und Babette sind Marine Endemann und Manuela Bäcker zu hören, mit glaubhaftem französischen Akzent und aufgeregtem Geplapper lassen sie die zwiespältigen Charaktere gut wirken. Weitere Sprecher sind Katharina von Keller, Sophia Contreras und Renate Pichler.

Die akustische Gestaltung dieser Serie ja für gewöhnlich etwas schlichter, und auch hier liegt der Fokus deutlich auf den Dialogen, die nur sanft von einigen Geräuschen und Musik unterstützt werden. Diese erinnert hier passend zum Thema an französische Chansons und sorgt so immer wieder für die passende Stimmung. Der Klang kommt wieder recht klar und deutlich aus den Boxen.

Die erste Assoziation, die die meisten Leute mit Paris verbinden würden, ist zweifelsohne der Eiffelturm – und dieser ist natürlich auch im Hintergrund des Covers abgebildet. Eine Szene aus dem Hörspiel ist das eigentliche Motiv, hier studieren Hanni und Nanni den Stadtplan und schauen nicht gerade begeistert drein. Der charmant-nostalgische Zeichenstil ist typisch für die Serie und auch hier wieder sehr ansehnlich.

Fazit: Die Zwillinge verbringen hier ein Abenteuer in einer fremden Stadt, ihre Situation mit der unbekannten Sprache wird noch durch die Probleme mit den unfreundlichen Gastschwestern verstärkt. So werden unterschiedliche Stimmungen und Situationen miteinander verwoben und ergeben ein kurzweiliges und hübsches Hörspiel.

VÖ: 14.Februar 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 888837862622


Hanni und Nanni – 42. Schöne Bescherung für Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Weihnachten auf dem Lindenhof

Nicht nur Hanni und Nanni freuen sich auf gemütliche Weihnachten zu Hause bei ihren Lieben, auch die anderen Mädchen des Lindenhofs sind schon in festlicher und fröhlicher Stimmung. Doch starker Schneefall behindert den Bahnverkehr, und so müssen es sich die Bewohner des Internats wohl oder übel dort gemütlich machen. Und trotz des Schnees bekommen sie bald einen unerwarteten Gast…

Alle Jahre wieder kommen sie heraus, die Sonder-Weihnachtsfolgen zu den diversen Hörspielserien. Besonders das Kult-Label Europa denkt sich immer wieder neue Geschichten zu der festlichen Zeit aus. Dieses Jahr erleben Hanni und Nanni ein weihnachtliches Abenteuer, das ein Plädoyer gegen die hektische Zeit ist und mit seiner ruhigen, besinnlichen und auch fröhlichen Ausstrahlung überzeugt. Schnell wird in der 42. Folge der Serie klar, dass die Zwillinge nicht nach Hause reisen können, und da keiner im Lindenhof auf diese Situation eingestellt war, müssen die Bewohner verzichten: Auf ihre Geschenke, ihre Weihnachtsgans, ihre Familie. Doch schnell merken sie, dass sie auch im Internat eine schöne Zeit verbringen können, was nicht zuletzt durch einige gute Ideen der Zwillinge möglich gemacht wird. Neben dieser weihnachtlichen Stimmung wird natürlich noch eine kleine Abenteuergeschichte um ein Mädchen eingebaut. Diese wurde von ihren Eltern getrennt, geht diese Situation mit viel Mut und Zielstrebigkeit an. Das ist alles gut erzählt, macht Spaß und bringt noch einiges an mehr oder weniger versteckten Lebensweisheiten mit sich. Mir gefällt, wie harmonisch und stimmig die verschiedenen Konflikte aufgelöst werden, wie mit einfachen Mitteln eine schöne Stimmung gezaubert wird, wie treffsicher hier der Humor eingesetzt wurde. Eine rundum gelungene Folge der langlebigen Serie.

Natürlich sind wieder größtenteils die bekannten Stimmen zu hören, die schon in früheren Folgen ihren Auftritt hatten. Kerstin Draeger, Barbara Schipper und Merete Brettschneider gestalten ihre Rollen auch hier wieder gekonnt. Sophie Lechtenbrink spricht die Rolle der Bianca und kann dabei energiegeladen, mutig und selbstsicher wirken, aber auch mal ihre verletzliche Seite zeigen. Ein sehr glaubwürdiger Auftritt. Ihre Mutter wird von Angela Roy gesprochen, die ihrer Stimme im Laufe der Zeit eine kleine Wandlung vollziehen lässt, im weiteren Verlauf wird sie sanfter und wärmer. Martin May spricht Biancas Vater und kann dabei recht hart und streng klingen.

Mit dem neuen Titelsong habe ich mich noch nicht so recht angefreundet, in meinen Augen klingt er zu modern und auch etwas zu künstlich – die angesprochene Zielgruppe von jüngeren Mädchen wird aber von der flotten Melodie und dem witzigen Text begeistert sein. Die akustische Umsetzung der Handlung ist jedoch wieder auf dem sehr professionellen Niveau des Labels und mit verschiedenen Stilmitteln gut ausgestattet.

Herrlich nostalgisch wirkt das Cover zu der Folge, das in dem gleichen Zeichenstil gehalten ist wie zum Anfang der Serie. Zu sehen sind Hanni und Nanni in Großaufnahme in ihren Weihnachtsmannkostümen, auch eine hübsch dekorierte Weihnachtsbaumkugel hat es auf das Cover geschafft. Die restliche Aufmachung ist – gerade im Inneren – wieder eher nüchtern und schlicht, auf der Rückseite ist noch eine Trackübersicht zu finden.

Fazit: Hier liegt eine wirklich sehr gelungene Folge des Zwilling-Doppelpacks abgeliefert. Die winterliche Stimmung kommt sehr gut beim Hörer an, erzählt wird eine Geschichte mit vielen Facetten, trotzdem kommen alle gut zur Geltung. Der Appell für schlichtere Weihnachten und die Besinnung auf das, was wirklich wichtig ist, kommt beim Hörer an. Spannend, witzig und besinnlich.

VÖ: 27.September 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887654432223


Hanni und Nanni – 40. helfen in der Not



Erster Eindruck: Die Zwillinge als Babysitter

Frau Vogel hat ein großes Problem: Ihre Schwester ist krank geworden, deren Mann ist auf Dienstreise, und nun muss sie sich um die Adoptivtochter Martha kümmern. Dabei hat sie mit dem Unterricht am Lindenhof genug zu tun. Hanni und Nanni bieten sich gleich an, beim Babysitten zu helfen. Doch so süß die Vierjährige auch ist, so anstrengend und lebendig ist sie auch, sodass die erste brenzlige Situation nicht lange auf sich warten lässt…

Die Enid Blyton-Serie Hanni und Nanni hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel und ist eine der Überlebenden aus dem großen Hörspielboom um letzten Jahrtausend. Umso erstaunlicher ist es immer wieder, dass es bisher nur aktuell 40 Folgen gibt, wo doch andere Serien aus der gleichen Zeit die Drei- bis Vierfache Anzahl haben. Da wesentlich weniger Folgen pro Jahr erscheinen, ist die Themenauswahl noch vielfältiger und nicht so abgenutzt – doch bei eben dieser 40. Folge ist dies gründlich daneben gegangen. Sicherlich, die kleine Martha ist zuckersüß und ihre Lebendigkeit ist ansteckend, doch dieser Effekt hält leider nicht lange an und schafft es nicht, über die gesamte Laufzeit zu unterhalten. Im Prinzip läuft alles darauf hinaus, dass Martha in verschiedene gefährliche, für Kinder typische Situationen gerät und Hanni und Nanni damit überfordert sind. Die Aussage ist klar: Es ist nicht immer leicht, auf kleine Kinder aufzupassen, aber das hätte auch in einer abwechslungsreicheren Handlung deutlich werden können. Schade ist auch, dass sich die Persönlichkeiten der andere Lindenhofschülerinnen nicht recht entfalten können, nur in einer eher kurzen Szene wird näher auf sie eingegangen. Leider mal eine Folge, die mir nicht zusagen könnte, zu überraschungsarm und eintönig die Geschichte.

An der sprecherischen Leistung gibt es nichts auszusetzen, auch diese ist auf dem gleichen Niveau wie immer. Rebecca Doerk ist hier als Martha zu hören und klingt dabei sehr niedlich und putzig, kann aber auch trotz ihres jungen Alters die verschiedenen Emotionen des jungen Mädchens glaubhaft darstellen. Frau Vogel wird von Heidi Schaffrath gesprochen, die wie immer eine solide und bodenständige Darstellung abliefert. Erzähler Lutz Mackensy hat gefühlt recht wenige Einsätze, kann diese aber mit seiner angenehmen und freundlichen Stimme unterhaltsam gestalten. Weitere Sprecher sind Regina Lamster, Manuela Dahm und Barbara Schipper.

Auch in Sachen Akustik wird hier solide, standfeste Kost geboten, die gut zu der Serie und der Handlung passt. So gibt es ein paar nette, kleine Melodien, die das Geschehen auflockern und einzelne Szenen voneinander trennen, während bei den Dialogen auf ein paar ausgewählte Geräusche gesetzt wird, die die Geschichte lebendiger und glaubhafter wirken lassen.

Natürlich sind Hanni und Nanni - wie immer – auch hier auf dem Cover zu sehen. Ihre Gesichtsausdrücke schwanken zwischen einem sanften Lächeln und Sorge um Martha, die mit einem breiten Lachen auf einer Schaukel sitzt. Der charmante Zeichenstil, der immer hübsch nostalgisch wirkt, kommt auch hier wieder gut zur Geltung. Das Booklet gibt bis auf die üblichen Infos keine weiteren Zugaben preis.

Fazit: Leider wird hier eine langatmige und überraschungsarme Geschichte präsentiert, die es nicht schafft, spannend oder kurzweilig zu wirken.

VÖ: 15.Februar 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887654291523


Hanni und Nanni – 39. auf hoher See



Erster Eindruck: Erholung vom Lindenhof

Hanni und Nanni werden von ihren Eltern zu einem Überraschungsurlaub eingeladen. Doch als es auf ein Kreuzfahrtschiff geht, sind die beiden nicht sehr begeistert – fast nur ältere Leute befinden sich an Bord. Da sind sie sehr dankbar, dass als Überraschung plötzlich ihre Freundin Fizz auftaucht und auch an der Reise teilnimmt – und das soll nicht die einzige unerwartete Begegnung sein...

Hanni und Nanni kennt man eigentlich nur als Internatsschülerinnen auf dem Lindenhof, doch um etwas Abwechslung in die Europa-Serie zu bringen, schickt man sie auch ab und an mal zu anderen Orten – und damit nicht wieder eine Klassenfahrt als Vorwand herhalten muss, gehen sie dieses mal mit ihren Eltern auf Kreuzfahrt. Doch offenbar hatten die Autoren zu viele Ideen für dieses Szenario, die Geschichte wirkt überladen und mit zu vielen Überraschungen gespickt, um auch nur annähernd glaubwürdig zu sein. Darüber machen sich selbst die beiden Zwillinge schon nach den ersten beiden unerwarteten Begegnungen lustig, und auch später hüpft die Story von einer Episode zu der nächsten, ohne dass sich eine davon wirklich entfalten kann oder wirklich zu Ende erzählt wird. Dafür geht es dann auch wirklich dynamisch zu, die Geschichte hält einige spannende Szenen bereit, bis das Ende nach der Spielzeit dann etwas plötzlich kommt. Hätte man etwas mehr Zeit in eine wirklich ausgereifte Geschichte investiert, wäre sicherlich eine noch bessere Folge entstanden, so ist zwar eine unterhaltsame, aber eben auch hektisch erzählte Geschichte herausgekommen, die nicht auf allen Ebenen überzeugen konnte.

Regine Lamster und Manuela Dahm sind auch hier wieder als unschlagbares Zwillingsgespann zu hören und können ihre Rollen mit Freude, Mut und Durchsetzungskraft ausstatten, beide harmonieren gut miteinander und sind ein eingespieltes Team. Als Fizz ist Kerstin Drager zu hören, deren Stimme zwar nicht mehr ganz so gut zu einem Teenagermädchen passt, die aber viel Energie in die Umsetzung legt. Heikedine Körting, die fast schon legendäre Hörspielregisseurin selbst, spricht als Mutter Sullivan mit und beweist, dass sie auch die andere Seite des Mikrofons bestens beherrscht. Weitere Sprecher sind unter anderem Robin Borsch, Kaja Brügger und Jannik Endemann.

Der Sound ist in den letzten Jahren kaum verändert worden, und so ist wieder diese gelungene Mischung aus Nostalgie und moderner Produktion zu hören. Die Musik stammt wieder aus den umfangreichen Archiven von Europa und kann deswegen nicht wirklich überraschen, setzt aber an einigen Stellen gekonnt Akzente und gestaltet die Szenenwechsel organischer. Geräusche sind wieder zahlreich und passend eingefügt.

Natürlich sind auf dem Cover die beiden Zwillinge an Bord des Schiffes zu sehen, der Zeichenstil mit der Aquarell-Optik ist schon seit Anfang der Serie verwendet worden. Auch die beiden unterschiedlichen Charaktere der Zwillinge kommen gut zur Geltung. Das Innere ist wieder sehr schlicht gestaltet und trotz geringem Platz mit viel Werbung zugepflastert, auch eine Auflistung der bisherigen Folgen ist dazu zu zählen.

Fazit: Hanni und Nanni mal nicht auf dem Lindenhof, sondern in einem Abenteuer, bei dem die einzelnen Szenen überstürzt abgehandelt werden und nicht richtig zur Geltung kommen wollen – weniger wäre hier mehr gewesen.

VÖ: 23.November 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 887254408123


Hanni und Nanni – 38. in ernster Gefahr



Erster Eindruck: Und wieder eine neue Mitschülerin

Wieder besucht eine neue Mitschülerin den Lindenhof, doch die schüchterne Lea will sich nicht so recht einfügen und verschließt sich vor den anderen Mädchen. Nur mit der extrovertierten Elli verbindet sie bald eine Freundschaft. Doch bald erfahren auch Hanni und Nanni von dem Geheimnis des Mädchens, doch da zeigt schon eine geheimnisvoller Anrufer Interesse an Lea...

Obwohl die erste Folge schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, zählt die bekannte Serie „Hanni und Nanni“ erst 38 Folgen, da eher wenige Episoden pro Jahr erscheinen. Pünktlich zum zweiten Kinostreifen um die Zwillinge im Internat erscheint die neue Folge „in ernster Gefahr“, in der mal wieder eine neue Mitschülerin mit Geheimnis zu verzeichnen ist. Anfangs fällt besonders die ungewohnt holprige Dialogführung auf, das haben die Autoren der Serie auch schon mal glatter hinbekommen – zumal einige Worte nur wie Füllmaterial scheinen und die Gespräche unnötig in die Länge ziehen. Immerhin kommt das Internatsflair gut zur Geltung, schnell fühlt man sich wieder mit den verschiedenen Mädchen verbunden. Doch auch im weiteren Verlauf mag die Folge nicht so recht Fahrt aufnehmen, erst ganz gegen Ende kommt dann noch ein wenig überzeugende Dynamik ins Spiel. Vielleicht liegt es an dem mäßige Start, dass ich mich mit der Handlung nicht so recht anfreunden konnte, aber leider passt sie für mich nicht so gut zu der Serie wie es andere, stärkere Folgen tun.

Der Sprechercast ist wie immer solide besetzt, die größtenteils weiblichen Schauspieler machen ihre Sache grundsätzlich gut. Als Lea ist Julia Fölster zu hören, die die verschiedenen Gemütslagen des schüchternen Mädchens gut umsetzen kann. Barbara Schipper kann die wesentlich selbstbewusstere Elli gut danebenstellen und den Kontrast betonen, ohne Fölster zu überdecken. Nur die ansonsten wunderbare Reinhilt Schneider wirkt als Jenny hier zu überdreht und quengelig. Weitere Sprecher sind Wanda Osten, Renate Pichler und Wolfgang Berger.

Die Musik ist stimmig eingefügt, fällt aber nicht sonderlich auf. Nur einige Szenenwechsel haben durch interessante Stücke eine ganz eigene Färbung bekommen und stechen so ein wenig heraus. Die Geräusche sind glaubhaft und in ordentlicher Anzahl eingefügt, gestalten das ganze Geschehen ein wenig lebendiger und machen Vorgänge klarer.

Die Gestaltung ist wie immer sehr schlicht gehalten, im kleinen Booklet ist vor allem Werbung abgedruckt. Zudem wirkt hier alles etwas chaotisch und unübersichtlich, zu viele Kästen und Bilder wirken einfach überladen. Das Cover in hübschen Nostalgie-Stil ist wieder gut gezeichnet und zeigt eine der letzten Szenen.

Fazit: Leider ist diese Folge nicht so stark wie viele ihrer Vorgänger, besonders die Dialoge hätten an vielen Stellen glatter wirken können.

VÖ: 8.Juni 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886979322226


Hanni und Nanni – 37. gefährden eine Freundschaft



Erster Eindruck: Aufregung im Lindenhof

Ein Schulwettbewerb versetzt den ganzen Lindenhof in rege Betriebsamkeit. Gemeinsam wird ein Projekt ausgearbeitet, das die Besonderheiten des Internats herausstellen soll. Alle bringen Ideen und Arbeit ein, nur Jenny entzieht sich immer wieder und verschwindet mit immer neuen Ausreden. Als Fizz für ihre Mutter in einer konkurrierenden Schule spionieren soll, macht sie eine folgenschwere Entdeckung...

Enid Blyton, eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen des 20. Jahrhunderts, hat selbst nur 6 Bücher um die beiden pfiffigen Zwillinge Hanni und Nanni geschrieben, bei Europa leben ihre Figuren aber weiter und erleben nun schon ihr 37. Abenteuer, wobei der Transport in die neue Zeit gut gelungen ist. Ansatzpunkt von „Hanni und Nanni gefährden eine Freundschaft“ ist ein Schulwettbewerb, bei dem die Schülerinnen ihr Internat vorstellen wollen – wieder eine kreative Idee, die gut in das Umfeld der Serie passt. Außerdem gibt es die Gelegenheit, an einige vorige Geschichten zu erinnern, was besonders den treuen Fan freuen dürfte. Obwohl anfangs keine große Geschichte erzählt wird, sondern nur die Vorbereitungen auf den Wettbewerb, ist die Folge kurzweilig und unterhaltsam. Es macht Spaß, dem Eifer der Mädchen zuzuhören und ihre guten Ideen zu verfolgen. Erst recht gegen Ende kommt der Handlungsstrang auf, der schließlich auch der Folge ihren Namen gegeben hat. Hier geht es emotional zu, das Thema Freundschaft wird gut von einer eher negativen Seite beleuchtet – sehr gelungen! Auch in der 37. Folge wird so bewiesen, dass der nicht allzu schnelle Veröffentlichungsrhythmus der Serie gut tut und so immer wieder gute Folgen entstehen können.

Dieses mal beschränkt sich der Cast fast ausschließlich auf die Stammsprecher der Serie, neue Charaktere werden nicht eingeführt. Nur Theresa Underberg und Harald Dietl sind mit wenigen Sätzen neu dabei. Kerstin Drager ist als Fizz zu hören, die wieder mit Elan und Energie an ihre Rolle herangeht. Reinhilt Schneider kann als Jenny wieder ihre emotionale, aber auch geheimnisvolle Seite ausspielen und das junge Mädchen gut charakterisieren. Lutz Mackensy ist wieder als Erzähler mit dabei und gestaltet seine kurzen Passagen sonnig und fröhlich.

Wie bei vielen Produktionen von Europa wurde auch hier wieder auf Musik zurückgegriffen, die aus der langen Laufbahn des Labels stammt. So lässt es sich auch hier nicht vermeiden, dass die ein oder andere Melodie bereits bekannt ist und an andere Hörspiele erinnert. Insgesamt ist die Auswahl aber stimmig und kann die jeweilige Situation gut widerspiegeln.

Auf dem Cover ist eine der letzten Szenen zu sehen, in der Hanni und Nanni auf einen Bahnhof eilen. Sehr gut ist der erschrockene Gesichtsausdruck des einen Zwillings zu sehen, der typische Zeichenstil der Serie darf hierbei natürlich nicht fehlen. Das kleine Booklet bietet neben Werbung und den üblichen Produktionsangaben keine weiteren Informationen.

Fazit: Erst zum Schluss kommt die eigentliche Geschichte zum tragen, doch davor geht es auch schon interessant und unterhaltsam los.

VÖ: 16.September 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978875525


Hanni und Nanni – 36. beschützen die Tiere



Erster Eindruck: Tierschutz und eine Falschspielerin

Finja ist neu auf dem Lindenhof, schnell finden die anderen Mädchen heraus, dass ihre Eltern, militante Tierschützer, bei einem Einsatz verhaftet wurden. Auch Finja zeigt ihnen die grausamen Fotos gequälter Tiere, und besonders Hanni und Nanni sind voller Eifer und wollen ebenfalls helfen. Gemeinsam organisieren sie eine Spendenaktion – doch dann schleicht sich Misstrauen ein...

Hanni und Nanni, die Kinderbuchserie von Enid Blyton, gehört zu den Hörspielumsetzungen, die seit den 80er Jahren bestehen und auch heute noch erfolgreich sind. Trotzdem ist man hier erst bei Folge 36. angekommen, bei den wenigen produzierten Folgen konnte man auch immer hohe Qualität erwarten. „Hanni und Nanni beschützen die Tiere“ greift ein Thema auf, welches bei der angesprochenen Zielgruppe ungebrochen populär ist: Tierschutz. Die Folge startet wie des öfteren mit der Ankunft einer neuen Schülerin, die typische Vorstellung ist mal wieder unterhaltsam dargestellt. Die anschließenden Diskussionen um Tierschutz sind leider etwas flach geraten und basieren vorrangig auf Aussprüchen wie „Tierschutz ist das wichtigste überhaupt“, was mir persönlich zu schlicht ist. Die sich danach entwickelnde Geschichte ist zwar unterhaltsam erzählt und kurzweilig, bietet aber keine allzu großen Überraschungen, da um etwas ziemlich Offensichtliches lange ein Geheimnis gemacht werden soll. Doch gerade, dass sich die Zwillinge einmal uneins sind, bringt Reibungspunkte in die Handlung ein. Zum Finale kommt noch einmal etwas Tempo auf, aber insgesamt bleibt die Handlung zu überraschungsarm. Die schöne Atmosphäre, die jeder Hanni und Nanni-Folge anhaftet, ist auch hier zu spüren und lässt die Folge für Freunde der Serie insgesamt noch gelungen erscheinen.

Hauptaugenmerk bei den Sprechern liegt auch hier natürlich bei den Mädchen des Internats. Jasmin Wagner ist als Finja zu hören und kann hier mit einer flüssigen Sprechweise überzeugen, in allen Situationen kann sie hier glaubhaft wirken. Enie van de Meiklokjes ist als Bobby schon seit einigen Folgen mit dabei, könnte aber insgesamt etwas spontaner wirken. Erzähler Lutz Mackensy hat hier auffallend wenig Text, den er aber wie immer gekonnt und fröhlich herüber bringt. Weitere Sprecher sind Reinhilt Schneider, Barbara Schipper und Kerstin Draeger.

Wie für diese Serie üblich sind recht viele Musikstücke während der Abtrennung der einzelnen Szenen verwendet worden. Diese gehen recht gut auf die jeweilige Stimmung innerhalb der Handlung ein und ergänzen so die Sprecher. Viele Stücke sind zwar schon aus anderen Europa-Hörspielen bekannt und wirken nicht unbedingt sehr modern, können aber eine schöne und passende Atmosphäre erzeugen.

Die Delphine, die auf dem Cover zu sehen sind, kommen in dem Hörspiel nicht wirklich vor, sind aber hübsch anzusehen und sicherlich ansprechend – gerade für jüngere potenzielle Käuferinnen. Da wirkt das Einsammeln der Spenden etwas in den Hintergrund gestellt. Der Zeichenstil mit den leicht verwischten Farben ist aber wieder außergewöhnlich und auffällig.

Fazit: Eine recht interessante Geschichte, leider an einigen Stellen etwas zu flach geraten. Die schöne Atmosphäre wird dadurch aber nicht gestört.

VÖ: 11. Februar 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978026620


Hanni und Nanni - 34. auf der Flucht



Erster Eindruck: Rundumschlag einer Mitschülerin

Überraschung auf dem Lindenhof! Frau Lemansky wird nach den Sommerferien die neue Klassenlehrerin von Hanni und Nanni, auch ihre Tochter Sinje zieht ein. Und dann ist da noch Esther, die den Unmut der Mitschülerinnen durch fiese Sprüche auf sich zieht, aber unbedingt mit Hanni und Nanni befreundet sein will...

Neue Mitschülerinnen, die auf dem Lindenhof für Unfrieden sorgen, sind schon öfters ein Thema bei der Enid Blyton-Erfolgsserie "Hanni und Nanni" gewesen. Das Besondere an Esther: Sie ist überhaupt nicht auf den Mund gefallen, weißt sogar die selbstbewusste Jenny in ihre Schranken und macht auch vor dem Lehrerkollegium nicht halt. Dabei ist sie nicht einmal sonderlich unsympathisch und sucht sogar die Freundschaft von Hanni und Nanni, was einem interessanten Zwiespalt beim Hörer hervorruft. Die Geschichte ist gradliniger erzählt als beim letzten mal, hier wird sich ausschließlich auf den Erzählstrang mit Esther konzentriert - das gefällt. Auch die durchaus witzigen Stellen und die trickreiche Auflösung fügen sich gut ein. Eine sehr schöne Folge der Serie.

Simona Pahl spricht hier die Esther Herzig und schafft es, sehr tough und selbstbewusst zu wirken. Die wunderbare Judy Winter ist wieder als Elke Lemansky mit dabei und stellt die Lehrerin recht streng und abweisend dar, ihre warme Stimmfarbe kommt gegen Ende trotzdem gut zur Geltung. Reinhilt Schneider hat mal wieder einen größeren Part als Jenny und überzeugt wieder mit ihrer einzigartigen Stimme. Natürlich sprechen auch Lutz Mackensy, Regina Lamster und Manuela Dahm mit.

Die Musik ist auch hier wieder ausbaufähig. Zwar ist deutlich mehr Abwechslung zu hören als bei der letzten Folge, so richtig gut gehen die einzelnen Stücke aber nicht auf die Handlung ein, sodass alles ein wenig zusammengepuzzelt wirkt. Trotzdem hat auch das Sounddesign seinen eigenen Charme.

Eine gut gelaunte Esther und die beiden Zwillinge, die sich sichtlich vor ihr erschrecken, sind auf dem Cover zu der Folge zu sehen. Der liebenswert nostalgische Zeichenstil passt vielleicht nicht mehr allzu gut in die heutige Zeit, kann aber zumindestens die "alten" Hörer noch mit Kindheitserinnerungen überzeugen.

Fazit: Eine sehr gelungene Folge, welche eine solide Story mit interessanten Charakteren überzeugen bietet.

VÖ: 12. Februar 2010
Label: Europa
Bestellnummer: 88697 62522 2


Hanni und Nanni - 33. gefangen im Eis



Erster Eindruck: Eiskalte Erlebnisse

Durch den Gewinn des ersten Preises in einem Wettbewerb kann die Internatsklasse von Hanni und Nanni einige Tage Winterurlaub im Schnee machen. Keine Frage, dass sie einige spannende Abenteuer erwarten, aber dass sie eine alte Bekannte treffen würden, haben sie nicht erwartet...

Enid Blytons "Hanni und Nanni" gehört wohl unbestritten zu den Klassikern der Hörspielseiren, trotzdem gibt es im Vergleich zu ähnlich langlebigen Serien bisher nur 33 Folgen. "Gefangen im Eis" heißt diese 33. Folge und bietet wieder viele kleine Geschichten, die ein harmonisches Ganzes ergeben. Auch die Mischung an Themen ist beachtlich, sodass diese Folge insgesamt sehr abwechslungreich wirkt: Eine aufgeregte Mamsell sorgt für Spaß, das Auftauchen eines merkwürdigen alten Mannes bringt ein wenig gruselige Stimmung mit ein, das Zusammentreffen mit einer alten Freundin bringt wieder völlig unterschiedliche Themenstränge ein. Diese Liste ließe sich noch weiter fortsetzen, trotzdem hetzt man keineswegs durch die Geschichte, jedem Abschnitt wird genügend Zeit gegeben, um sich richtig zu entfalten. Ich habe diese Folge sehr gern gehört, was besonders an der schönen Stimmung und der kurzweiligen und vielseitigen Geschichte gelegen hat.

Hervorragend ist wieder die Sprecherauswahl, die mit vielen bekannten und beliebten Personen glänzen kann. Als Sinje Lemansky ist Lotte Bublitz zu hören, die sich sehr harmonisch in die bestehende Mädchenclique einfügt und eine ebenso überzeugende Sprechleistung vollbringt. Jochen Baumert ist als Berg-Toni zu hören und stellt den seltsamen Mann sehr glaubwürdig da. Auch Jens Wawrczek ist als Niels mit dabei und mit hörbarer Freude bei der Sache. Weitere Sprecher sind Susanne Wolkow, Elga Schütz und Inken Sommer.

Die Musik orientiert sich an einer einzigen Melodie, die zwar sehr dynamisch ist und ordentlich spannend wirkt, leider aber nicht an allen Stellen passend ist und so nicht gut auf jede Situation eingeht. Ein wenig mehr Abwechslung wäre hier wünschenswert gewesen. Die Geräusche sind jedoch treffend gewählt.

Das Coverbild ist im typischen Stil der Serie illustriert und wirkt durchaus ansprechend. Warum eine der Zwillinge ängstlich, die andere eher verträumt schaut, ist mir jedoch rätselhaft. Im Inneren des Booklets findet sich viel Platz für Werbung für die anderen Hanni und Nanni-Hörspiele.

Fazit: Eine rundum gelungene Folge für das freche Mädchenduo. Die vielen Themen greifen gut ineinander und bieten eine abwechslungsreiche Geschichte.


Hanni und Nanni 32. lösen alle Probleme



Erster Eindruck: Zeitgemäßes in der Enid Blyton-Serie

Wieder kommt eine neue Mitschülerin auf das Internat von Hanni und Nanni. Doch bald sind die Mädchen entsetzt: Sybille ist klapperdünn, will aber unbedingt noch weiter abnehmen. Ihre Lehrerin klärt die Zwillinge auf: Sybille will unbedingt Model werden. Als das Mädchen dann während einer Sportstunde umfällt, haben Hanni und Nanni eine Idee…

Hanni und Nanni ist eine der Europa-Erfolgsserien, die es seit den 70er Jahren gibt und die heute immer noch Erfolge feiern. Das liegt wohl auch daran, dass die Serie mit der Zeit geht und auch aktuelle Themen behandelt. So auch in Folge 32, die sich um das Problem des Schlankheitswahns junger Mädchen dreht. Sybille heißt das junge Mädchen, das um alles in der Welt eine Karriere als erfolgreiches Modell anstrebt und sich dabei immer mehr herunterhungert. Hanni und Nanni reagieren dabei verständnisvoll und versuchen, Sybille von ihren gesundheitsschädlichen Plänen abzubringen. Dass dabei alles etwas plakativ abläuft sei der Zielgruppe geschuldet, aber leider ist die Bekehrung zu einem gesünderen Lebensstil meist nicht so einfach wie in diesem Hörspiel dargestellt. Immerhin werden hier junge Mädchen auf das Problem aufmerksam gemacht und zum Denken angeregt. Dass das alles wieder sehr unterhaltsam abläuft, ist bei dieser Serie wohl keine Frage mehr.

Saskia Weckler spricht den Neuzugang mit Hang zur Magersucht. Und dabei stellt sie den inneren Zwiespalt ihres Charakters besonders am ende gut dar. Jenny wird wie immer von Reinhilt Schneider gesprochen, die auch hier mit ihrer hellen und fröhlichen Stimme heraus sticht. Auch Erzähler Lutz Mackensy hinterlässt mit seiner angenehmen Stimme einen sehr positiven Gesamteindruck. Außerdem mit dabei sind Susanne Wolkow, Kerstin Drager und Ingeborg Kallweit.

Nichts geändert hat sich bei der Musik, und neben dem kleinen Swing-Intro bekommen wir recht zeitgemäße Stücke im Hintergrund tolle Szenenübergänge zu hören. Das wirkt alles sehr stimmig du passt gut zu der Geschichte und ist modern genug für die neue Hörspielgeneration.

Das Cover ist neben der rosa Einfärbung des Rahmens mit einer typischen Zeichnung versehen, die in ihrem Stil Erinnerungen an die eigene Schulzeit weckt. Die restliche Aufmachung ist allerdings etwas schlicht und zudem leicht unübersichtlich.

Fazit: Eine weitere gelungene Folge der Serie, die mit ihrem aktuellen Thema eine gute Wahl für junge Mädchen ist.


Hanni und Nanni - 31. Alarm bei Hanni und Nanni



Erster Eindruck: Handys im Lindenhof...

Zwei neue Schülerinnen im Lindenhof, und wie Hanni und Nanni sind auch Ina und Nina Zwillinge. Doch weil die beiden sich etwas auf ihre "gute Herkunft" einbilden, sind sie den anderen Schülern gegenüber arrogant und beleidigend. Als sie auch noch den beliebten Französischunterricht bei Mademoiselle stören, reicht es Hanni und Nanni. Doch alles kommt noch schlimmer...

Mit dieser Folge sind Enid Blytons "Hanni und Nanni" endgültig in der Gegenwart angekommen, denn die Störenfriede Ina und Nina haben schon Handys... Schön, dass versucht wird, mit der Zeit zu gehen, allerdings wirken die Storys dann doch etwas zu altbacken. So entsteht eine leichte Disharmonie zwischen der fast nostalgischen Umsetzung und den modernen Einflüssen. Das ist allerdings nur eine Kleinigkeit, denn prinzipiell ist die Geschichte wieder gelungen, witzig und unterhaltsam geworden. Völlig zu recht hat diese Serie seit über 30 Jahren ihren festen Platz in der Hörspiellandschaft.

Regine Lamster und Manuela Dahm sind wie immer in den Rollen der beliebten Zwillinge zu hören und liefern auch hier wieder eine gute Leistung ab. Ina und Nina werden von Rahel Kakiers und Henrike Fehrss gesprochen, die tendenziell noch zickiger und arroganter hätten agieren können. Erzähler Lutz Mackensy ist mit seiner sonnigen, heiteren Art wieder eine tolle Besetzung für den Erzähler. Weiterhin zu hören sind Reinhilt Schneider, Elga Schütz und Susanne Wulkow.

Bei der Musik finden wir ein buntes Mischmasch aus vielen Stilrichtungen. Nichts gegen Abwechslung, aber insgesamt wirkt alles zusammengeschustert und unzusammenhängend. Ein kleiner roter Faden, beispielsweise eine variierte Melodie, hätte dem Ganzen gut getan. An der restlichen Produktion ist allerdings nichts auszusetzen.

Auch beim Cover zeigt sich die Differenz zwischen der Zeichnung, die an uralte Europa-Plattencover erinnert, und dem modernen Thema "Handys". Die in rosa gehaltene Aufmachung dürfte die Zielgruppe der jungen Mädchen noch mehr ansprechen und wirkt insgesamt stimmig, im Booklet aber leicht überladen.

Fazit: Eine recht gute Folge der beiden Zwillingsschwestern, die angenehm altmodisch klingt. So soll es bleiben...


Hanni und Nanni - 30.wittern eine Tragödie

Erster Eindruck: Das Land des Lächelns zu Gast bei Hanni und Nanni

Auf das Internat von Hanni und Nanni kommt eine Gastschülerin aus Japan. Aber mit Teruyo stimmt etwas nicht, das spüren die beiden Zwillinge sofort. In der ersten Nacht kommt es dann zu einem unerwarteten Zwischenfall: Das junge Mädchen wandelt nachts im Internat auf den Gängen. Das ist natürlich das Richtige für die Clique um Hanni und Nanni, sie machen sich daran, Nachforschungen über Teruyo anzustellen und schon bald finden sie heraus, dass sich mehr hinter ihrem Aufenthalt verbirgt als die angegebenen Gründe. Welche Tragödie lässt sich hier vermuten und was hat es mit der Silberflöte auf sich, an der die junge Japanerin so hängt?

Auch in der 30. Folge aus der Hanni und Nanni Reihe geht es wieder ziemlich hoch her. Ich denke, was diese Folge vermitteln soll ist, dass Tradition nicht immer alles ist, sondern dass auch eigene Wünsche berücksichtigt werden müssen. Die Story an sich hat mir eigentlich ganz gut gefallen was, ich etwas seltsam fand ist die Sache mit dem ausgerissen Bruder, die dann ziemlich plötzlich aufkam und dann auch recht schnell geklärt wurde, zumal man erst dachte, es würde nur um die Flöte gehen. Aber ich denke über so etwas kann man hinweg sehen, da sie Geschichte sonst recht gut und flüssig umgesetzt ist.

Regine Lamster und Manuela Dahm sind seit Ewigkeiten die Stimmen von Hanni und Nanni. Zwar sind ihre Stimmen in all den Jahren etwas älter geworden, allerdings klingen sie immer noch gut und passen zu den beiden Charakteren. Sie gehören einfach dazu. Auch schon seit Anfang an dabei ist Reinhild Schneider, sie höre ich besonders gerne. Die Gute hat eine solch tolle Stimme mit einem Wiedererkennungswert wie es selten einen gibt. Als Gastschülerin Teruyo hören wir Yawen Huang-Wolff, eine vortreffliche Wahl wie ich finde. Weiter dabei sind auch: Elga Schütz, Renate Pichler und als Erzähler der unvergleichliche Lutz Mackensy.

Musik und Geräusche fügen sich nach wie vor bestens in die Serie ein. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Frau Körting macht lange genug Hörspiele um zu wissen wo welches Geräusch hingehört.

Das Cover zeigt uns die beiden Zwillinge, wie sie ihre japanische Freundin beobachten, als sie mit ihrer Silbernenflöte spielt. Verantwortlich für die Zeichnung ist Nikolaus Moras, er hat das Beste aus dem Stoff rausgeholt und das gesamte Hörspiel gut in Szene gesetzt.

Fazit: Auch nach so vielen Jahren haben Hanni und Nanni nichts an ihrem Charme verloren und funktionieren immer noch wunderbar als Hörspiel.


Hanni und Nanni - 29.die Geisterbeschwörung

Erster Eindruck: Rückkehr zu alten Schauplätzen

Hanni und Nanni sind wieder zurück auf Burg Funkelstein! Die beiden Zwillige hecken gemeinsam mit ihren Freunden eine Plan aus wie sie sich an drei Musikschülerinnen rächen wollen. Gemeinsam kommen sie auf die Idee eine Geisterbeschwörung zumachen und den Mädchen damit einen ordentlichen Schrecken einzujagen!

Ich fand diese Hanni und Nanni folge sehr schön, alleine schön weil die ganzen alten Funkelstein Charaktere nochmal wieder aufgetaucht sind. Das man hier das Thema "Geisterbeschwörung" gewählt hat ist ein durchaus guter Schachzug so kurz vor Halloween! Als besondets gruselig würde ich die Folge nun nicht bezeichnen aber sie ist mit einigen schreckmomenten untermalt was passend ist.

Wie immer in einer Europa Produktion geben die Sprecher hier wieder mal alles. In der Rolle der Mutter von Hanni und Nanni hören wir Heikedine "Märchenkönigin" Körting die auch Regie geführt hat. Desweiteren ist Renate Pichler wieder dabei, die ich aus sovielen Hörspieln kenne und liebe! Enie van de Meiklockjes und Kerstin Draeger sind ebenfalls wieder mit im Boot! In dieser Folge sind die Erzählertexte von Lutz Mackensy weniger was aber durchaus dem Hörspiel an sich zu gute kommt!

Die Musik sowie die Geräuschkulisse sind nach wie vor 1 Sahne bei Europa. Hier merkt man wie viele Hörspiele Heikedine Körting schon gemacht hat. Ein Profi am Werk. Die CD ist in 13 Trackpunkte unterteilt, das ist gut aber hätten durchaus auch ein paar mehr sein können!

Das Cover zeigt Hanni und Nanni bei der Beschwörung an sich! Das Bild passt zum Hörspiel und ist auch liebevoll gestaltet worden! Was ich nicht so schön finde ist die blau bedruckte CD auf der auch nochmal das Coverbild zusehen ist, die Idee ist toll aber die Umsetzung find ich ist nicht gelungen!

Fazit: Hanni und Nanni sind noch zwei Hörspielfiguren die ich noch aus meiner Kindheit kenne von daher höre ich sie heute auch noch gern! Diese 29te Folge hat mich gut 1 Stunde lang bestens unterhalten! Europa sollte viel mehr Folgen im Jahr bringen!

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