Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 20. Trojaner

 

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 18. Die Rache der Raubritter

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 17. Entfesselter Wahn

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 16. Schlagzeilen

 

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 14. Nachts auf der Seine

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 13. Die Aufnahmeprüfung

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 12. In den Katakomben lauert der Tod

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 11. Die Dämonen des Auguste Dupin

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 10. Die Strasse der drei Gesichter

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 9. Das gestohlene Blut

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 8. Im Schatten der Guillotine

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 7. Der Tod des schwarzen Schafe

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 6. Im Kreise der roten Kutten

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 5. Der Fluch des falschen Königs

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 4. Ein Leben im Jenseits

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 3. Die toten Augen von Paris

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 2. Im Bann der Angst

Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 1. Insel der tödlichen Rätsel
 


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 20. Trojaner



Die Festivitäten zum Jubiläum der französischen Revolution stehen kurz bevor, auch am Eiffelturm stehen die letzten Vorbereitungen an. Während dieses Trubels stürzt sich ein Mann von dem riesigen Metallkoloss, in der Annahme, dass eine Konstruktion aus Federn ihn tragen würde. Als Auguste Dupin auf den Fall Aufmerksam wird und am Ort des Geschehens eine kleine Spielfigur gefunden wird, hat er direkt einen schrecklichen Verdacht…

Gaston Morel ist ein hervorragender Gegenspieler für „Edgar Allan Poe & Auguste Dupin“ in der gleichnamigen Hörspielserie von Maritim. Doch da diese auch im Universum um die Sonderermittler der Krone angesiedelt ist, recht ein Superschurke natürlich nicht aus. Die 20. Episode mit dem bezeichnenden Titel „Trojaner“ rückt die Serie durch das Auftauchen einiger bekannter Figuren enger an dieses komplexe Konstrukt, würde aber auch ohne Vorkenntnisse funktionieren: Die wichtigsten Zusammenhänge für das Verständnis werden kurz erläutert oder ergeben sich mit der Zeit. Der Start in die Handlung ist gelungen, die skurril wirkende Eingangsszene um den Mann mit dem Federkonstrukt bringt eine dichte Stimmung mit sich und setzt einen aufregenden Startpunkt. Die nachfolgende Entwicklung um die ersten Ermittlungen von Dupin und Poe ist nicht mehr ganz so temporeich geraten, nimmt aber immer mehr an Fahrt zu. Immer wieder werden dabei Verdachtsmomente erwähnt, bestätigt oder wieder verworfen, sodass man stückchenweise einen Blick auf einen diabolischen Plan werfen kann. Das Auftauchen bekannter sowie neuer Figuren und auch ein Blick zu den Gegenspielern von Poe und Dupin sorgt für zusätzlichen Unterhaltungswert, während dem Finale etwas die Luft auszugehen scheint – der Zeitdruck ist präsent, die abschließende Auflösung aber vielleicht einen Tick zu unspektakulär geraten. Insgesamt ist „Trojaner“ aber eine hörenswerte Episode.

Hans-Jürgen Dittberner hat mir als Professor Deragon in dieser Episode sehr gefallen, seine präzise Sprechweise und der markante Ausdruck in seiner Stimme wirken präsent und gestalten seine Auftritte aufmerksamkeitsstark. Der wunderbare Engelbert von Nordhausen hat die Rolle des Eric Laugier übernommen, sein unverkennbarer Klang sorgt auch hier für eine eindringliche Wirkung, was er dank gelungener Facetten noch intensiver gestaltet. Uve Teschner spricht natürlich auch hier die Rolle des Edgar Allan Poe, er passt seine Stimme gekonnt der vorherrschenden Stimmung an und setzt die dramatischeren Momente auch mit mehr Druck um. Auch Mario Klischies, Jean Coppong und Tilmar Kuhn sind zu hören.

Die Musik hat auch hier wieder einen mysteriösen Anklang und bringt so eine markante Atmosphäre ein, passt sich aber auch gelungen an den Handlungsverlauf an. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und lebendig, sodass das alte Paris zum Greifen nahe rückt. Schön, dass bei den Actionszenen zwar auch markantere Sounds gesetzt wird, aber durch die Dialoge immer klar ist, was gerade passiert.

Der Eiffelturm ist als Schauplatz der ersten Szene auch auf dem Titelbild zu sehen – was natürlich wieder recht dramatisch umgesetzt wurde. Dafür sorgt einerseits die deutliche Froschperspektive, durch die der Stahlkoloss riesig wirkt. Andererseits sind es auch die rötlich-gelbe Farbgebung und besonders die unvermeidlichen Blitze, die für ein ansehnliches Cover sorgen.

Fazit: Paris ist als Schauplatz für „Trojaner“ sehr präsent umgesetzt und bringt viel Flair mit ein. Die Geschichte wird geprägt durch viele Rätsel, sich immer weiter steigerndes Tempo und packende Momente, sodass sie lebendig und unterhaltsam geraten ist. Dass dabei markante Figuren auftauchen und für noch mehr Reiz sorgen, rundet die Episode gelungen ab.

VÖ: 5. Mai 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824334



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Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 18. Die Rache der Raubritter



Ein abgelegenes französisches Bergdorf wird von Raubrittern terrorisiert. Die Bevölkerung lebt in Angst vor den Gestalten, die dem finsteren Mittelalter entsprungen scheinen. Der Bürgermeister wendet sich in seiner Not an Auguste Dupin und seinen Begleiter Edgar Allan Poe, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch die beiden scheinen zunächst nicht ganz dem zu entsprechen, was sich der Bürgermeister vorgestellt hat…

Im Ursprung war Auguste Dupin der geniale Detektiv, den sich Autor Edgar Allan Poe einst ausgedacht hat. In der Hörspielumsetzung wird er nicht nur durch seinen Schöpfer begleitet, sondern erlebt auch sehr abenteuerliche Geschichten, der Krimiaspekt tritt meist in den Hintergrund – auch durch die Anbindung an den Serienkosmos um den „Zirkel der Sieben“. In der 18. Episode gibt es wieder einen gelungenen Mix aus Abenteuer und Krimi, aber auch einer großen Portion Mystery. Dafür wird den Zuhörenden zunächst die Szenerie mit dem Auftauchen der Raubritter nähergebracht, auch die Reise der beiden Hauptfiguren in das abgelegene Dorf bekommt dabei Raum für ein atmosphärisches Intro. Danach baut sich die Handlung langsam auf, wobei die bereits bekannte Mischung aus aktiven Recherchen und aufregenden Ereignissen geboten wird. Das ist unterhaltsam erzählt, fühlt sich aber auch nicht sonderlich überraschend an. Auch die Auflösung ist nicht so packend, wie bei einigen anderen Episoden der Serie. Dennoch liegt eine gelungene und hörenswerte Produktion vor, die sich gut in die Serie einfügt.

Hans-Jürgen Dittberner ist in dieser Episode als Professor Deragon zu hören und passt sich gelungen der mysteriösen Atmosphäre an. Wie er mit seiner markanten Stimme reizvolle Facetten einbringt, hat mir gut gefallen. Florentine Draeger hat als Beatrice ebenfalls einen gelungenen Auftritt und formt einen markanten Charakter, der durch ihren einprägsamen Klang gut unterstrichen wird. Erzähler ist einmal mehr Douglas Welbat, der mit seiner ruhigen, aber intensiven Ausstrahlung die Atmosphäre der Episode gelungen unterstreicht. Auch Sebastian Fitzner, Jörg Pintsch und Erich Räuker sind zu hören.

Akustisch wird ebenfalls wieder ein gelungener Mix geboten, der der Handlung eine geheimnisvolle und präsente Aura verleiht. Dabei sind viele prägende Melodien eingebaut, die die Szenenwechsel oder einige besonders spannende Momente sehr eingängig wirken lassen. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und reichlich eingesetzt, was für eine dichte Atmosphäre sorgt.

Einer der Raubritter, die in dem Hörspiel für Trubel sorgen, ist auch auf dem Titelbild zu sehen. In voller metallener Rüstung blickt er den Betrachtenden direkt mit finsterem Blick und langem Schwert in der Hand entgegen. Im Hintergrund wird das abgelegene Bauerndorf angedeutet, was durch die dunklen Sepia-Töne einen düsteren Eindruck hinterlässt.

Fazit: „Die Rache der Raubritter“ ist eine solide Episode der Serie, die mit ihrer vergleichsweise kurzen Laufzeit von unter einer Stunde eine knackige und unterhaltsame Geschichte erzählt – insbesondere wegen der mysteriösen Stimmung, die wegen der Raubritter aufkommt. Die ganz großen Überraschungen bleiben allerdings aus.

VÖ: 9. September 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824310


Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 17. Entfesselter Wahn



Comte Charamande sucht die Hilfe von Auguste Dupin, da es in seinem Anwesen zu unheimlichen Spukerscheinungen kommt und sogar wertvolle Gegenstände verschwinden. Zunächst lehnt der Detektiv uninteressiert ab, da er den Fall als zu simpel empfindet und von einer Inszenierung eines Angestellten ausgeht. Wegen der leeren Kassen überredet ihn Edgar Allan Poe, dennoch mit den Recherchen zu beginnen – nicht ahnend, wie falsch Dupin mit seiner Vermutung lag…

Schriftsteller Edgar Allan Poe ist insbesondere durch seine Gruselgeschichten bekannt geworden, doch auch seine Krimis um den Detektiv Auguste Dupin sind auch heute noch sehr lesenswert. Gemeinsam ermitteln Schöpfer und sein erfundener Charakter in der nach ihnen benannten Hörspielreihe, in der 17. Episode nehmen die Szenen um die beiden aber noch weniger Raum ein als in anderen Episoden. Ihre Ermittlungen im Anwesen von Comte Charamande sind dabei durchaus unterhaltsam geraten und wirken unheimlich, einige interessante Spuren sorgen dabei für großes Interesse. Kombiniert mit den Szenen beispielsweise um Dupins Erzfeind Gaston Morel oder den allgegenwärtigen Zirkel der Sieben ergeben sich daraus mehrere Spannungsfelder. Einige Zeit ist nicht klar, wie die unterschiedlichen Szenerien zusammenhängen, doch auch einmal zusammengeführt ergibt sich noch eine ganz andere Art von Spannung, in der Dupin und Poe sich in einer sehr bedrohlichen Situation wiederfinden. Mir gefällt der trickreiche Aufbau der Handlung sehr gut, zumal auch die Rahmenhandlung der Serie wieder überzeugend vorangetrieben wurde.

Wolfgang Condrus spricht natürlich wieder die Rolle des Gaston Morel, der die Rolle mit viel Leidenschaft umsetzt. Sein überheblicher Klang sorgt für die Ausstrahlung eines Superschurken, er kann in anderen Momenten aber auch andere Stimmungen erzeugen. Sarah Alles ist als Sophie zu hören, das Dienstmädchen im Haus den Comte Charamande. Ihre Stimme klingt wieder lebendig und präsent, zumal sie die verschiedenen Szenen authentisch darbietet. Sebastian Winkler sorgt als Dr. Adjani für eine gelungene Introszene, die er markant und sehr betont umsetzt und gelungene Facetten einbringt. Auch Robert Louis Griesbach, Oliver Stritzel und Tanja Fornano sind zu hören.

Akustisch wird wieder eine sehr runde Szenerie geboten, wobei auch während der Erzähltexte und vieler Dialoge für eine lebendige und mysteriöse Stimmung gesorgt wird. Die Melodien sind dabei sehr gut auf die Szenen abgestimmt. Auch die Untermalung mit Geräuschen ist gelungen, sowohl passende Hintergründe als auch prägnante Sounds, um die Ereignisse zu untermalen, sind dabei eingebunden.

Der Flur eines herrschaftlichen Hauses ist auf dem Titelbild zu sehen, der Boden aufwendig gefliest, wobei ein unheimlicher Nebel durch den Gang zu ziehen scheint. Einer der Hauptspielorte der Handlung ist dabei ansprechend umgesetzt, die Farbgebung des Covers sorgt dabei für einen unheimlichen Eindruck.

Fazit: „Entfesselter Wahn“ ist dynamisch erzählt und zeigt Szenen aus ganz verschiedenen Teilen der Handlung. Wie sich alles zusammensetzt ist zunächst rätselhaft und mysteriös, später spannend und dramatisch geschildert, sodass eine abwechslungsreiche Spannungskurve entsteht. Eine Episode, die neben einem ganz eigenen Schwerpunkt auch die Rahmenhandlung der Serie gelungen vorantreibt.

VÖ: 24. Juni 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824303


Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 16. Schlagzeilen



Als Auguste Dupin bei der Lektüre einer renommierten Tageszeitung einen Bericht über eine sich ausbreitende Rattenplage in Paris liest, scheint eine seiner größten Ängste in Erfüllung zu gehen. Doch noch weitere Schreckensmeldungen werden verbreitet – und allesamt stellen sich als unwahr heraus. In den großen Verlagshäusern will niemand etwas mit den gefälschten Artikeln zu tun haben. Wer hat ein Interesse daran, die Bürger derart zu verunsichern…?

„Schlagzeilen“, die 16. Episode der Mystery-Krimi-Serie „Edgar Allan Peoe & Auguste Dupin“, startet ziemlich unvermittelt mit der Handlung und kommt ohne großes Intro aus – was auch daran liegt, dass an die Ereignisse der vorigen Episode angeschlossen wird. Dennoch ist diese Folge eigenständig und mit einem ganz eigenen Schwerpunkt versehen. Die Idee der Schreckensmeldungen in renommierten Zeitungen ist sehr gelungen – zu einer Zeit, in der übers Internet verbreitete Fake News an der Tagesordnung sind, bringt das eine sehr reizvolle Stimmung ein. Und es ergeben sich daraus gleich mehrere Fragen: Wer hat ein Interesse an dem resultierenden Chaos, wer hatte die Gelegenheit zum Austausch der Meldungen und wie hat er dies vollbracht. Die Ermittlungen werden unterhaltsam und kurzweilig erzählt. Neben den Szenen um die beiden Hauptfiguren sind auch Einschübe um deren Gegenspieler zu hören, was den Zuhörenden nicht nur einen Wissensvorsprung verschafft, sondern auch für noch mehr Spannung und eine intensive Stimmung sorgt. Trotz der recht langen Dialoge kommt ein dynamischer Eindruck auf, ich mag aber auch das eher langsame Tempo, das die Serie mit sich bringt. Der Bezug zu den restlichen Serien um den Zirkel der Sieben wird hier noch einmal enger gezogen, auch mit unerwarteten Gastauftritten. Eine gelungene Episode mit markantem und eindringlichem Ende.

Manfred Lehmanns Stimme ist als Auguste Dupin natürlich wieder intensiv und markant wie immer, besonders wenn er andere Seiten von sich zeigen kann und beispielsweise in Panik gerät. Markus Pfeiffer spricht die Rolle des Georges Lorant ebenfalls sehr eingängig, seine betonte und lebendige Sprechweise lässt seine Szenen überzeugend wirken. Gut gefallen hat mir auch Jörg Pintsch in einer Gastrolle als Michel Gerfaut, der sehr gut in die Atmosphäre der Serie passt. Auch Till Hagen, Sina Zadra und Peter Weis sind zu hören.

Ich mag die mysteriöse Stimmung, die sich durch das Hörspiel zieht und insbesondere durch den Einsatz von atmosphärischen Melodien entsteht. Diese sind nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch während einiger Dialoge gelungen eingebunden, was für die Szenen eine überzeugende Kulisse bildet. Auch die Geräusche sorgen dabei für eine lebendigere Stimmung und klingen glaubhaft.

Die Schlagzeile, die Auguste Dupin zu Beginn der Episode in Angst und Schrecken versetzt, ist auch auf dem Titelbild zu sehen – versehen mit der Zeichnung zweier zähnefletschender und struppiger Ratten. Durch die Sepia-Farbgebung hebt sich das Motiv gelungen von dem dunklen Rahmen und dem ansehnlichen Schriftzug ab.

Fazit: „Schlagzeilen“ startet recht zeitnah, auch wenn die Erzählweise wieder in dem gewohnt ausführlichen Tempo gehalten ist und so viel Raum für gelungene Details bietet. Die Einschübe mit dem Blick auf die Bösewichte, das Auftauchen bekannter Figuren und die spannende Handlung sorgen für einen markanten Eindruck der Episode, die mir gut gefallen hat.

VÖ: 3. Dezember 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823733


Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 14. Nachts auf der Seine



Die Hinrichtung von Philippe Boudet ist ein grausiges Spektakel auf den Straßen von Paris, doch nur Edgar Allan Poe und Auguste Dupin wissen, dass nicht er, sondern Gaston Morel der gesuchte Mörder des Bürgermeisters ist. Mit seinen letzten Worten nimmt der Todgeweihte ihnen das Versprechen ab, wenigstens nach seinem Tod seinen Namen reinzuwaschen. Doch die Suche muss zunächst warten, denn immer mehr Menschen in der Stadt scheinen den Verstand zu verlieren, nachdem sie eine neue halluzinogene Droge zu sich genommen haben…

„Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ hat schon eine beachtliche Reise hinter sich: Nach der Integration in der „Sherlock Holmes & Co“-Reihe ist bereits die 14. Episode in der eigenständigen Serie erschienen, die wiederum mittlerweile in das Serienuniversum um den „Zirkel der Sieben“ integriert wurde. Sie lässt sich dabei aber wie die anderen Serien auch für sich allein hören, hat aber auch eine durchgängige Handlung, die auch hier wieder aufgegriffen wird. Dabei sind in „Nachts auf der Seine“ gleich zwei sehr markante Introszenen zu hören: Einerseits ein Ausbruch von Wahn im weltbekannten Louvre, dann auch die Hinrichtung von Boudet – das Interesse wird durch beide Elemente gleich geweckt. Und auch wenn das Tempo kurz darauf etwas langsamer ist und erst einmal die näheren Umstände konkretisiert werden, reißt die Spannung doch auch danach nicht ab – vor allem, weil wieder viele übernatürliche Elemente eingebaut wurden und Edgar Allan Poe wieder mehr von seinen scheinbaren Wahnvorstellungen gequält wird. Sehr gelungen, wie sowohl die Rahmenhandlung der Serie als auch der aktuelle Fall des Detektivgespanns vorangetrieben wird und eine überzeugende Dynamik durch den Wechsel von ruhigen, aber intensiv wirkenden Dialoge zu spannenden und unheimlichen Momenten und klassischen Ermittlungen entsteht. Und auch, dass ebenfalls die Gegenspieler des titelgebenden Gespanns viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, unterstreicht den Reiz der Episode – insbesondere, da diese ebenso charismatisch sind und eine dunkle Faszination ausstrahlen.

Uve Teschner hat in dieser Episode wieder die Möglichkeit, die Figur des Edgar Allan Poe sehr intensiv in Szene zu setzen und bringt Wut, Trauer, Angst und Wahn sehr gekonnt in seine Rolle mit ein, kann sich aber auch zurücknehmen und funktioniert auch als eher stiller Begleiter des Detektivs sehr gut. Wolfgang Condrus ist als Gaton Morel ebenfalls sehr überzeugend, sein düsterer und volltönender Klang hat eine machtvolle Aura und schafft einen ebenso unheimlichen wie markanten Gegenspieler der Serie. Markus Pfeiffer spricht George Lorant mit eher sachlicher, leicht hochnäsiger Stimme, was dem neuen Polizeiermittler gekonnt von den übernatürlichen Elementen der Serie trennt. Weitere Sprecher sind Katja Keßler, Jean Coppong und Jens Wendland.

Die angesprochene Dynamik der Episode wird auch durch die akustische Gestaltung überzeugend nachgezeichnet. So sind düstere, dräuende Melodien während der unheimlichen Momente sehr gekonnt eingebunden, während es auch stille Momente gibt, in denen nur ab und an mal leise Geräusche die Dialoge begleiten. Das wirkt sehr rund und vielseitig, aber dennoch wie aus einem Guss, sodass eine dichte und stimmige Atmosphäre entstanden ist.

Klar, dass bei dem Titel „Nachts auf der Seine“ der dunkle Fluss durch Paris gezeigt wird, ein einsames Boot, das nur spärlich von der untergehenden Sonne beleuchtet wird, fährt auf dem Titelbild über die sanften Wellen. Die kühlen Farben bilden dabei einen gelungenen Kontrast zu dem blutrot unterlegten Titel der Serie. Das Innere ist wieder schlicht und übersichtlich gestaltet, während man wie immer bereits auf der Rückseite einen Blick auf die Sprecher werfen kann.

Fazit: Wahnvorstellungen, eine gefährliche Wunderdroge, markante Gegenspieler, dabei sowohl eine Fortführung der Serienhandlung als auch eine eigenständige Geschichte – „Nachts auf der Seine“ spielt zwar nur zu kleinen Teilen auf dem Fluss, ist aber bestens inszeniert, dynamisch erzählt und unterstreicht so die Qualität der Serie irgendwo zwischen Mystery, Krimi und Abenteuer. Sehr stark!

VÖ: 16. Juli 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823689


Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 13. Die Aufnahmeprüfung



Edgar Allan Poes Träume kreisen in letzter Zeit immer wieder um dessen seit langem verschollenen Vater, der ihn zu einer düsteren Gruft führt, in der ihn sein Gegenspieler Sapriel in einem steinernen Sarg erwartet. Während Auguste Dupin dies als einen seiner üblichen Albträume abtut, interpretiert der Schriftsteller die Bilder als ernstzunehmende Warnung. Doch das Unglück, in das die beiden steuern, scheint unaufhaltsam…

Aufmerksame Hörer werden in diversen Serien bereits einige Querverweise von und zu der Hörspielserie „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ entdeckt haben, was daran liegt, dass auch diese zum den Serienzyklus um den „Zirkel der Sieben“ gehört. Dabei lässt sie sich – wie alle anderen Serien auch – alleinstehend hören, der große Zusammenhang ist aber natürlich umso faszinierender, was in der 13. Episode „Die Aufnahmeprüfung“ noch weiter verstärkt wird. So kommt nicht nur eine markante Figur vor, die dem Hörer wohlbekannt sein dürfte, sondern die Entwicklung um das Verbrechersyndikat wird hier mit einer interessanten Note ergänzt. Schön, dass immer mal wieder auch ein Blick auf die Gegenspieler erlaubt wird, im Zentrum steht aber erneut ein Fall für Auguste Dupin, der einen aufsehenerregenden Mord aufklären soll. Besonders gut gefällt mir, dass der Hörer direkt dabei ist und das entstehende Chaos miterlebt, was einen unmittelbaren Eindruck hinterlässt. Und auch wenn die Serienhandlung aus den letzten Folgen aufgegriffen wird, kann man den Ereignissen und Ermittlungen sehr gut folgen. Diese gestalten sich kurzweilig und rätselhaft, immer neue Hinweise und Fragen sorgen für ein komplexes, aber gut überschaubares Gesamtbild. Die Kombination aus Krimi mit einer guten Portion Grusel funktioniert dabei hervorragend, sodass eine sehr hörenswerte Episode entstanden ist.

Uve Teschner ist in der Rolle des Edgar Allan Poe wieder sehr überzeugen und bringt die Düsternis der Figur, die angsteinflößenden Gedanken und die Dynamik der Handlung sehr gut zur Geltung. Torsten Michaelis ist in der Rolle des mächtigen Sapriel zu hören und lässt seine Stimme düster knarren und zieht die Wörter leicht in die Länge, spricht sehr betont, was eine sehr eindrucksvolle Wirkung hinterlässt. Als Bürgermeister Alain Ciseaux ist Helmut Gauß zu hören, der noch einmal eine andere Note in die Geschichte einbringt, aber ebenfalls einen markanten und authentischen Ausdruck anbietet. Weitere Sprecher sind Markus Pfeiffer, Joachim Tennstedt und Jens Wendland.

Die unheimliche Grundstimmung der Serie wird hier wieder mehr in den Vordergrund gestellt und durch düstere Melodien gekonnt unterstrichen. Diese sind anfangs vor allem in den Szenenwechseln zu hören und sorgen dabei für eine gewisse Dynamik, später werden auch besonders atmosphärische Momente der Dialoge damit unterlegt, was für eine gelungene Steigerung sorgt. Die Geräuschkulisse ist reichhaltig und gut an die Szenen angepasst, was einen lebendigen Eindruck hinterlässt.

Helle Blitze zucken auf dem Titelbild über ein herrschaftliches Haus, das sich majestätisch in den Himmel reckt. Die rötlich-düstere Farbgebung und die zierlichen Ornamente am Rand ergänzen das ansehnliche Covermotiv. Einen Blick auf die Sprecher der Charaktere kann man wie immer bereits auf der Rückseite zu lesen, ansonsten ist die Gestaltung wieder sehr schlicht und auf die wesentlichen Informationen beschränkt.

Fazit: „Die Aufnahmeprüfung“ erzählt zwar eine recht abgeschlossene Episode, die auch alleine funktioniert, im Kontext der Serie und den anderen Geschichten um den „Zirkel der Sieben“ aber einen besonderen Reiz entfaltet. Spannung und Grusel sind geschickt kombiniert und mit einigen sehr intensiven Szenen versehen, wobei auch die Ermittlungen unterhaltsam aufbereitet wurden. Eine überzeugende Episode, die einen gelungenen Spannungsbogen bietet.

VÖ: 14. Mai 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823672


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 12. In den Katakomben lauert der Tod



Das riesige Stollensystem unter Paris ist erst seit einiger Zeit für Touristen geöffnet, doch nur ein kleiner Teil der unterirdischen Gänge ist dabei zugänglich – unter anderem das Beinhaus, in dem die sterblichen Überreste unzähliger Bewohner der Stadt gelagert werden. Bei einer Führung werden jedoch zwei Besucher bestialisch ermordet. Auguste Dupin soll im Auftrag von Monsier G. ermitteln und besichtigt mit Edgar Allan Poe die düsteren Stollen…

Edgar Allen Poes Geschichten sind meist von einer großen Düsterheit geprägt, für seinen Detektiv Auguste Dupin hat er sich aber auch eher klassische Kriminalfälle einfallen lassen. Die Maritim-Serie „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“, in der die fiktive Figur und ihr Autor gemeinsam ermitteln, kombiniert nun beides, wie auch die zwölfte Episode „In den Katakomben lauert der Tod“ einmal mehr beweist. Denn der Schauplatz ist mit den Katakomben von Paris sehr atmosphärisch geraten, wozu man gerade zu Anfang noch einige gelungene Details erfährt. Aber schon kurze Zeit später erlebt der Hörer an dem unheimlichen Ort einen nicht minder unheimlichen Mord von einer Schauergestalt mit, was schnell ein gelungenes Highlight in der Episodenhandlung schafft. Die nachfolgenden Ermittlungen starten zwar etwas langsamer und fügen zunächst nur wenige neue Informationen hinzu, sind aber dennoch durchweg interessant aufbereitet. Im Laufe der Zeit kommen immer mehr unheimliche Momente auf, was immer mehr zunimmt und die beiden Figuren in eine sehr markante und gefährliche Situation bringt. Auch einen Ausblick auf die Gegenspieler von Auguste Dupin gibt es, in der die Rahmenhandlung der Serie vorangetrieben wird und die ebenfalls sehr stimmungsvoll geraten sind. Eine hörenswerte Episode, die mit vielen gelungenen Elementen spielt.

Douglas Welbat ist wieder als Erzähler der Handlung zu hören und gestaltet seine Texte sehr atmosphärisch und lebendig, sodass die Wirkung seiner Texte verstärkt wird und viel zusätzliche Stimmung mit einfließt. Milton Welsh ist als Vidocq zu hören und passt mit seiner dunklen Stimme seht gut in die Szenerie, er schafft einen sehr prägnanten Charakter und baut dabei gekonnte Facetten ein. Victoria Sturm, die einzige weibliche Sprecherin des Casts, ist als Yvonne sehr überzeugend und bringt die junge Frau mit viel Energie und einer überzeugenden Sprechweise sehr gekonnt herüber. Weitere Sprecher sind Timo Kinzel, Hans-Georg Panczak und Hans-Jürgen Dittberner.

Die unheimliche Stimmung des Hörspiels wird auch in der akustischen Gestaltung gekonnt umgesetzt, sodass eine dichte Atmosphäre entsteht. Die Musik ist herrlich dramatisch und tragend, aber nicht im Übermaß im Einsatz, sodass sie stets den gewünschten Effekt erreichen. Auch die Geräuschkulisse ist sehr gelungen und stimmig, wobei sich ruhige und markante Momente abwechseln und so die Dynamik der Handlung unterstreichen.

Als Titelmotiv werden zahlreiche Totenschädel gezeigt, wie sie auch in den unterirdischen Katakomben zu besichtigen sind. Das passt zwar durchaus zur Stimmung der Handlung, bringt aber beispielsweise die klaustrophobische Stimmung des Hörspiels kaum zur Geltung. Dennoch: Durch die düsteren Farben und die hübsche restliche Gestaltung ist ein ansehnliches Titelbild entstanden. Die restliche Aufmachung ist wie immer schlicht und zweckdienlich gestaltet.

Fazit: „In den Katakomben lauert der Tod“, und das direkt am Anfang der Episode, was sehr unheimlich und stimmungsvoll geraten ist. Auch wenn dieser Eindruck nicht durchgängig so intensiv geraten ist, werden viele sehr gelungene Elemente eingebaut. Toll, wie die unterirdische Stimmung gekonnt aufgegriffen wird, aber auch die Bösewichte der Serie wieder zu Wort kommen und markant eingebaut wurden.

VÖ: 16. April 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823610


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 11. Die Dämonen des Auguste Dupin



Edgar Allen Poe ist immer besorgter um seinen Freund Auguste Dupin, der seit Tagen von schrecklichen Abträumen geplagt wird und kaum eine Nacht ruhig durchschlafen kann. Als ihn diese auch tagsüber nicht loslassen und er immer wieder eine helle Glocke hört, ist sich Poe sicher, dass jemand den Detektiv in den Wahnsinn treiben will – erst recht, als er immer weitere Zeichen aus der Vergangenheit bekommt. Doch wer hat nicht nur Motiv, sondern auch Möglichkeit dazu?

Bereits in der Zeit, in der die Geschichten um Auguste Dupin in die „Sherlock Holmes & Co“-Reihe integriert war, hatte die Serie immer wieder einen starken Einschlag in eine düstere, psychologische Seite, was in der eigenständigen Hörspielserie „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ gelungen fortgesetzt wurde. In der elften Episode wird dabei aber ein sehr interessanter Kniff verliehen, dass eben nicht der melancholische Autor von Trugbildern verfolgt wird, sondern der sonst so rationale und konsequente Auguste Dupin. In den ersten Szenen wird stark darauf eingegangen, was dem Detektiv auf der Seele lastet, aber auch welche Zeichen aus seiner Vergangenheit ihn im Wachen wie im Träumen heimsuchen. Das ist sehr atmosphärisch geraten und sorgt für einige eindrucksvolle Momente – und überzeugt auch damit, mehr über die Vergangenheit der Figur zu erfahren, die mit einigen historischen Details ausgeschmückt wurde. Auch einige mythologische Aspekte werden eingebaut, was eng mit einer Figur aus Dupins Vergangenheit verbunden ist. Mir gefällt, wie dem Hörer hier viele Hinweise gegeben werden, die weiteren Ermittlungen dies noch weiter vorantreiben und so langsam ein gesamtes Bild präsentiert wird, aber insgesamt eben nicht nur ein klassischer „Who Dunnit?“-Krimi vorliegt, sondern noch einige aufregende Szenen mit starker Bedrohung der Figuren angeschlossen sind. Das wirkt abwechslungsreich und dynamisch, zumal gegen Ende noch einmal einige gelungene Überraschungen eingebaut wurden.

Manfred Lehmann ist zwar als Auguste Dupin wieder sehr stark und überzeugt seit Beginn der Serie mit seiner markanten Stimme, kann hier aber noch einmal eine düstere, angstvollere Version des Detektivs präsentieren und ihm so gelungene, neue Facetten verleihen. Die klare Stimme von Ilona Otto sticht aus der Handlung hervor – nicht nur weil sie eine von nur zwei weiblichen Sprecherinnen ist, sondern auch weil sie eine sehr prägnante Aura für die Rolle der Vivienne schafft und die wenigen Szenen mit ihr so überzeugend darbietet. Wolfgang Condrus passt mit seiner markanten Sprechweise sehr gut in die düstere Szenerie der Handlung, die er mit seiner Sprechweise als Gaston Morel gekonnt verstärkt. Weitere Sprecher sind Daniel Zillmann, Bodo Wolf und Eckart Dux.

Passend zur düsteren Ausstrahlung der Handlung wird auch mit vielen akustischen Elementen eine dichte, immer leicht melancholische Stimmung heraufbeschworen. Die Musik ist tragend und hat gerne mal einen unheimlichen Anklang, während die Geräusche vielfältig eingebaut sind und die Szenen lebendig gestalten, aber selbst das sanfte Plätschern von Wasser am Strand kann hier bedrückend wirken, was dicht und stimmig geraten ist.

Wieder sorgen nicht nur der geschwungene Schriftzug und der ornamentartige Rahmen für eine düstere Stimmung auf dem Cover, sondern auch die Darstellung einer reich verzierten Glocke, die auf zwei Säulen steht, auf der einige unheimliche Figuren angedeutet werden. Der funkelnde Rand der Glocke sorgt zusätzlich für ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten auf dem Titelbild.

Fazit: Dass dieses Mal nicht Edgar Allan Poe, sondern Auguste Dupin von Schreckensvisionen heimgesucht wurde und der Autor dafür mehr die Ermittlungen übernimmt, ist ein gelungener Dreh. Dabei entsteht nicht nur eine spannende und aufregende Handlung, der Hörer erfährt auch mehr aus der Vergangenheit des Detektivs. Eine sehr hörenswerte Episode, die mich schnell gepackt hat.

VÖ: 26. März 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823603


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 10. Die Strasse der drei Gesichter



Nicht nur der Einbruch eines eingespielten und gefürchteten Verbrecherduos konnte durch die Information von dem geheimnisvollen Detektiv Vidocq verhindert werden, der deswegen bei Monsieur G. höchstes Ansehen genießt. Das stößt Auguste Dupin sauer auf, der sein Ansehen ebenso wie kommende Aufträge für ihn schwinden sieht. Doch wer steckt hinter dem neuen Pariser Top-Ermittler? Dupin und Edgar Allan Poe haben da ganz unterschiedliche Ansätze…

Die Serie um „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ war ursprünglich Teil der „Sherlock Holmes & Co.“-Reihe, wurde daraus aber ausgegliedert – auch, weil der Rahmenhandlung um die düstere Gedankenwelt des bekannten Autoren mehr Raum einnehmen sollte, die in eine reine Krimi-Reihe nicht vollkommen gepasst hat. Dieser mysteriöse Anklang kam in einigen Folgen dennoch etwas zu kurz, wird in der zehnten Episode aber wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Mir gefällt, wie sich dies sehr gekonnt in den eigentlichen Fall einfügt und nahtlos in die Handlung integriert wurde, aber eben nicht den Mittelpunkt bildet. Denn hier geht es um einen Konkurrenten für Auguste Dupin, der einige Geheimnisse birgt und auch dem Hörer Rätsel aufgibt, was spannend und abwechslungsreich erzählt wurde. Die beiden Hauptfiguren haben jeweils einen eigenen Handlungsstrang mit eigenen Ermittlungen, ihre Wege kreuzen sich aber immer wieder, sodass ein dynamischer und temporeicher Eindruck entsteht. Schön, dass die unterschiedlichen Ansätze der beiden gemeinsam zum Ziel führen und so ein stimmiges Ganzes ergeben. Und so gibt es durchgängig bis hin zum Finale einige stimmige Überraschungen und Wendungen, die das Geschehen unterhaltsam halten – und ein gut konstruiertes Geheimnis offenbaren. Schön, dass hier mal andere Wege gegangen werden und die beiden Hauptfiguren wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Auch die Einbettung in die Serienhandlung fügt sich diese Geschichte sehr stimmig ein.

Der leider bereits verstorbene Helmut Krauss ist hier dank früherer Aufnahmen hier wieder als Monsieur G. zu hören, und auch wenn seine Stimme schon unüberhörbar angestrengt klingt, nutzt er wieder sein ganzes Talent und seine Präzise Aussprache, um dem Pariser Kommissar eine starke Aura zu verleihen. Milton Welsh kann der Figur des geheimnisvollen Vidocq einige gelungene Facetten abgewinnen und sorgt für einen gelungenen Ausdruck der Figur, gerade gegen Ende beeinflusst er die Stimmung der Geschichte gekonnt. In einer besonderen Rolle ist Joachim Tennstedt zu hören, der er mit seinem unverkennbaren Klang und glaubhaftem sowie markantem Ausdruck Leben einhaucht. Weitere Sprecher sind Wolfgang Condrus, Michael Pan und Wolfgang Bahro.

Das Team um Produzent Sebastian Pobot hat wieder eine passende Kulisse für die Geschichte geschaffen, die die verschiedenen Stimmungen aufgreift und lebendig wirken lässt. Die Musik reicht von heiter und beschwingt bis hin zu düster und spannungsgeladen, die Geräusche sind vielseitig und gut in die Handlung eingefügt, wirken aber an manchen Stellen auch etwas zu beliebig und fallen dann ein wenig aus dem Rahmen.

Was könnte es für ein anderes Motiv für diese Episode geben als die schummrig beleuchtete Gasse mit Pariser Flair und schattenhaften Gestalten, die Mark Freier für die Folge geschaffen hat? Zugegeben ist das naheliegend, aber eben auch sehr passend, zumal die dunkle Farbgestaltung von Motiv, Schriftzug und Rahmen sehr gut zusammenpasst. Das Innere ist wieder recht schlicht gehalten, die Sprecher sind wie immer bereits auf der Rückseite der Hülle zu lesen.

Fazit: Die Serie zeigt hier mal wieder, was alles in ihr steckt und überzeugt mit einer ebenso ungewöhnlichen wie gut konstruierten Handlung. Dass die Ermittlungen dieses mal von den beiden Protagonisten aus reinem Selbstzweck getätigt werden und kein Auftraggeber hinter ihnen steht, ist ein ebenso gelungenes Element wie die Charakterdarstellung oder die düstere, atmosphärische Ausstrahlung.

VÖ: 15. Mai 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960662976


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 9. Das gestohlene Blut



In Paris geht ein Mörder um, der die Leichen seiner Opfer das Blut entnimmt und so an den Tatorten zurücklässt. In der Bevölkerung gehen Gerüchte um, die von Vampiren, geöffneten Gräbern und einer rätselhaften Künstlerkommune handeln. Auguste Dupin hat die Fälle bisher ausführlich in den Zeitungen verfolgt, will nun aber selbst die Ermittlungen übernehmen - was wie immer nicht ungefährlich für ihn endet...

Die Anfänge der Hörspielreihe um das Duo aus dem französischen Detektiv Auguste Dupin und Edgar Allen Poe, dem düstere Schriftsteller, der diese Figur ursprünglich erdacht hat, lagen noch in "Sherlock Holmes & Co", wobei sich die Fälle dort noch mehr von der Düsternis und dem Charakter von Poe beeinflussen ließen. Dieser Aspekt wird in der neunten Episode "Das gestohlene Blut" zu Beginn wieder etwas mehr aufgegriffen. Auch später stehen markante und teilweise exzentrische Figuren im Mittelpunkt, sei es eine sanftmütige Blumenhändlerin, ein expressiver Künstler oder ein grimmiger Totengräber - an interessanten Figuren mangelt es hier nicht. Auch die Taten, die aufgeklärt werden müssen, üben schnell ihren Reiz aus, die Idee des gestohlenen Blutes bringt gleich eine unheimliche Grundstimmung mit ein. Befeuert wird dies durch Berichte der Taten aus der Sicht der Opfer, die bedrohliche Gewalt erleben. Jede dieser Taten fügt ein neues Puzzlestück hinzu, ebenso wie der Hauptteil mit den Befragungen der verschiedenen Personen das Rätsel immer reichhaltiger wirken lassen. Die Spannung ist dabei eher gediegen und nimmt nur sehr punktuell an Fahrt auf, die Stimmung ist dennoch dicht und der Ablauf unterhaltsam. Das Finale hätte zwar etwas mehr Wucht vertragen, führt aber die ausgelegten Fäden gut zusammen.

Manfred Lehmanns Stimme ist zwar deutlich gereift, hat aber nichts von ihrer Intensität verloren, sodass er auch hier in der Hauptrolle des Auguste Dupin mit seinem sehr präsenten und volltönenden Klang überzeugt. Auch in der Interaktion mit Uve Teschner als Edgar Allan Poe ist er überzeugend, beide Stimmen ergänzen einander sehr gut, zumal jeder seine eigene Aura in die Handlung einbringt. Victoria Sturm ist in der Rolle der Belle Martine ebenfalls sehr gelungen und verleiht der Blumenhändlerin mit facettenreichem Klang und einem Gespür für das richtige Timing einen ausdrucksvollen Klang, was eine weitere interessante Figur schafft. Weitere Sprecher sind Ilona Otto, Arianne Borbach und Thomas Nero Wolff.

Die akustische Umsetzung der Episode ist wie auch schon in den früheren Folgen der Serie stimmig geraten, wobei mehr Musik als Geräusche eingesetzt wurden. Und obwohl dadurch eine recht dichte und spannende Atmosphäre entsteht, wirkt das Ganze auch manchmal etwas oberflächlich und hätte manchmal durchaus mehr Stille vertragen, was die Spannung ebenso steigern kann. Insgesamt ist die Handlung aber stimmig umgesetzt.

Das Cover der Episode zeigt einen Friedhof, der auch in der Handlung eine wichtige Rolle spielt. Die im Hintergrund eingebrachten schwarzen Grabmale heben sich nicht nur geschickt von dem düster-gelben Nachthimmel ab, sondern bilden auch eine gelungene Kulisse für den steinernen Engel im Vordergrund, der mit dunkelrotem Blut vollgespritzt scheint. Ansehnlich und gut zur Handlung passend, auch wenn die restliche Gestaltung wieder sehr schlicht geraten ist.

Fazit: In dieser Episode stehen einige interessante Figuren im Fokus, was anfangs auch für die beiden Hauptfiguren und ihre Beziehung zueinander gilt. Die düstere Szenerie und die langsame Entwicklung der Handlung prägen die dichte Stimmung der Episode, auch wenn das Finale etwas aufregender hätte erzählt werden können.

VÖ: 3. April 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960662969


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 8. Im Schatten der Guillotine



Die Einladung seiner Freunde Edgar Allan Poe und Auguste Dupin in eine Privatloge der Pariser Oper hat sich Monsieur G anders vorgestellt. Nicht nur, dass der bekannte Detektiv gedanklich einem alten Fall hinterherhängt, mitten in der Aufführung erreicht ihn auch die Nachricht eines Mordfalls. Nahe dem Gebäude wird ein enthaupteter Mann aufgefunden - nicht der erste Tote, der scheinbar mit einer Guillotine hingerichtet wurde. Will ein Mörder tatsächlich zu einem Ende führen, was bei der Französischen Revolution begonnen wurde...?

Frankreich ist in der mysteriös gehaltenen Krimiserie um den Autor "Edgar Allan Poe und Auguste Dupin", eigentlich eine von ihm erdachte Figur, nicht nur der Schauplatz der Handlung, der vielleicht mal ein paar Impulse für die Stimmung der Folgen gibt. Besonders zu bemerken ist dies in der achten Episode, die in keinem anderen Land spielen könnte und eng mit der Historie unseres westlichen Nachbarlandes verbunden ist. Auch Kultur und Lebensgefühl werden in "Im Schatten der Guillotine" aufgegriffen, was einen sehr runden und stimmigen Eindruck hinterlässt. Glücklicherweise kann auch die Handlung durchaus mithalten und präsentiert einen verzwickten Fall mit zahlreichen verschiedenen Ideen, die gut zusammengefügt sind. Das ist nicht nur recht komplex, sondern bringt auch jede Menge unterschiedlicher Stimmungen mit sich - von der anfänglichen Szene in der Oper über ruhige Gespräche und eine verdeckte Landpartie mit einigen komödiantischen, aber auch vielen spannenden Einlagen geht es bis zu einem packenden Finale, das alle Fäden gut zusammenführt. Dupin geht dabei oft genug anders an den Fall heran als andere seiner Kollegen, geht eher auf die Emotionen seiner Mitmenschen ein und zieht daraus logische Schlüsse. Mit etwa 70 Minuten Laufzeit erlaubt sich die Folge zwar die eine oder andere Szene, die nicht allzu spannend oder interessant geraten ist, der clever durchdachte Fall sorgt insgesamt aber für gute Unterhaltung und einen spannenden Verlauf mit einigen überraschenden Wendungen. Die Rollen der beiden Hauptfiguren sind dabei gut eingebunden, sie bringen eine sehr eigenständige Aura mit sich und prägen so die Wirkung der Geschichte.

Der wunderbare Helmut Krauss ist in der Rolle des Monsieur G zu hören, seine volltönende Stimme mit dem markanten Klang setzt er auch hier gekonnt ein, um eine Figur mit starker Ausstrahlung und vielen Facetten zu schaffen - zumal ich dem leider verstorbenen Schauspieler äußerst gern zuhöre. Auch Ulrike Möckel hat mir als Marquise Silvie Landry, die Witwe des Ermordeten, gut gefallen, indem sie die Trauer, aber auch den Willen der Frau, bei der Enttarnung der Mörder mitzuhelfen, glaubhaft umsetzt und dabei viel Energie einbringt- vielleicht manchmal allerdings eine Spur zu viel Energie. Douglas Welbat ist als Erzähler lobenswert, indem er eine sehr gelungene Mischung wählt: Zwar bringt er die passende Neutralität mit, schafft aber dennoch eine geheimnisvolle und leicht mysteriöse Grundstimmung. Weitere Sprecher sind Volker Brandt, Tobias Lelle und Matti Klemm.

Ruhig, aber sehr treffend ist die Umsetzung der Episode geraten. So erhält jede Szene eine passende, aber dezente Geräuschkulisse, mal mit Operngesang, mal aber auch nur mit dem monotonen Ticken einer Uhr, sodass die jeweilige Szenerie glaubhaft wirkt. Die Musik ist durchaus atmosphärisch und steigert sich im Laufe der Episode immer weiter. Zunächst wird nur in den Szenenübergängen düstere Orchestermusik eingesetzt, später betont sie aber auch besonders dramatische oder packende Szenen, was den Spannungsbogen der Episode gekonnt unterstreicht.

Beeindruckend ist das Cover zu dieser Episode geraten, das in der untergehenden Abendsonne eine blutige Guillotine zeigt. Die düstere Optik der Seriengestaltung funktioniert dabei besonders gut, der rötliche Schimmer verleiht dem Bild genau die richtige Ausstrahlung. Wie immer ist auf der Rückseite des Covers direkt die Sprecherliste zu finden, während das beiliegende Booklet nur wenige neue Informationen bietet.

Fazit: "Im Schatten der Guillotine" ist fest mit Frankreich und seiner Geschichte verwurzelt, bietet spannende Szenen und markante Charaktere, dazu einen gut durchdachten Fall mit einem ungewöhnlichen, hörenswerten Finale, sodass man den einen oder anderen Durchhänger in der Spannung verzeihen kann.

VÖ: 14. Februar 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960662891


Edgar Allan Poe & Auguste Dupin - 7. Der Tod des schwarzen Schafe



Auch wenn Edgar Allan Poe die Ernsthaftigkeit der Klatschzeitung anzweifelt, meint Auguste Dupin das plötzliche Ableben einiger skandalumwitterten Nachkommen bekannter Familien eine Verbindung zu sehen. Seine Neugier ist geweckt, sodass er in den Fällen zu ermitteln beginnt – und schnell auf Widerstand bei seinen Recherchen stößt...

Dass auch schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Klatschblätter existiert haben, die sich genüsslich auf die Eskapaden der Adeligen auseinandergenommen haben, ist der Ausgangspunkt der siebten Episode um „Edgar Allan Poe & Auguste Dupin“, der sich gleich um zwei seltsame Todesfälle kümmert. Die Opfer lernt man kaum kennen, lediglich zwei kurze Introszenen um deren Tod lassen diese in Erscheinung treten. Vielmehr hangelt sich die Handlung an den Ermittlungen des französischen Detektivs Auguste Dupin entlang, der mit scharfem Blick, einer fintenreichen Ermittlungsweise und einer gewissen Penetranz den bekannten Vorlagen des realen Edgar Allan Poes sehr nahe kommt und dabei für eine markante Grundstimmung sorgt. Die Szenen sind dabei recht lang geraten, wirken durch die lebendigen Dialoge, in denen es kaum überflüssige Details gibt, aber kurzweilig und lebendig. Lange Zeit ist unklar, wohin sich das alles entwickelt, wer hinter den Attacken steckt, was für eine rätselhafte Stimmung sorgt. Zugegeben ist dann irgendwann klar, woher der Hase läuft, doch auch danach findet die Handlung einen Weg, für kleine Überraschungen zu sorgen und den Druck nicht rückgängig wirken zu lassen. Gepaart mit den geschliffenen Dialogen und ausdrucksstarken Charakteren hat mir „Der Tod der schwarzen Schafe“ gut gefallen.

Die Rolle des Xavier Bousquet wird von Tonias Lelle übernommen, der viel Ausdruckskraft mit sich bringt und seine Dialoge mit vielen Feinheiten ausstattet, sodass er eine rätselhafte Stimmung um die Figur schafft. Marquis Alexandre Landry wird von Volker Brandt gesprochen, der ebenfalls für reichlich Stimmung sorgt und eine lebendige Sprechweise mit viel Überzeugung präsentiert. Manfred Lehmann ist natürlich wieder in der Rolle des Auguste Dupin zu hören und gestaltet diese mit seiner Stimme sehr markant und bringt dabei die Eigenschaften des Detektivs gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Peter Lontzek, Ulrike Möckel und Stefan Krause.

In der akustischen Umsetzung der Episode sind einige stilvolle Melodien eingebunden, die die Zeit des Autors und die Stimmung im damaligen Frankreich zum Leben erwecken. Doch auch spannende Momente werden durch stimmungsvolle Melodien gelungen unterstrichen. Die Geräuschkulisse ist vielfältig und treffend, was insgesamt sehr stimmig wirkt.

Ein Revolver und ein fein verziertes Messer in einer Lederhalterung sind in erdigen und roten Farbtönen auf dem Cover vor einem schwarzen Hintergrund zu sehen. Verbunden mit dem verschnörkelten Schriftzug der Serie ergibt das ein ansehnliches, aber auch etwas beliebiges Titelbild, das auch zu einigen anderen Episoden gepasst hätte.

Fazit: Die langsame Erzählweise von „Der Tod des schwarzen Schafe“ funktioniert dank ausdrucksstarker Dialoge und markanter Charaktere sehr gut und lässt die siebte Episode der Serie sehr solide wirken. Das Geheimnis, das dabei langsam aufgedeckt wird, ist gelungen dargeboten und unterhaltsam konstruiert. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist die Handlung zwar durchschaubar, aber nicht minder spannend dargeboten.

VÖ: 13. Dezember 2019
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960662884


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 6. Im Kreise der roten Kutten



Nach einer aufwühlenden Theaternacht stoßen Edgar Allan Poe und August Dupin auf eine vermummte Gestalt, die dem Schriftsteller eine geheimnisvolle Nachricht übergibt. Die Einladung zu einem Autorenwettstreit weckt sofort sein Interesse, sodass er in Begleitung von Dupin nach Venedig reist. Doch dort stoßen sie auf einige Ungereimtheiten...

Auguste Dupin als logisch ermittelnder Detektiv, Edgar Allan Poe als von fantastischen Visionen heimgesuchter Schriftsteller – die Zusammenstellung der nach den Titelfiguren benannten Serie von Maritim bietet reichlich Potenzial für interessante Fälle. Dies wird in der sechsten Episode besonders deutlich, da sich die Handlung sehr auf das Werk des bekannten Schriftstellers konzentriert. Viele Motive seiner Geschichten sind in der einen oder anderen Art und Weise eingebunden und sorgen für eine düstere, bedrohliche Grundstimmung. Die Handlung bekommt dadurch immer wieder einen neuen Anstoß und zusätzlich viel Dynamik verliehen, da sich aufregende und resümierende Momente abwechseln. Angefeuert wird dies noch durch die vielschichtige Gruppendynamik bei dem Autorenwettbewerb, bei dem auch der Hörer nie weiß, wem er trauen kann und wem nicht. Dabei gibt es allerlei zu entdecken und viele Rätsel zu lösen, was mal in die eine, mal in die andere Richtung deutet. Zwar kann man sich im Laufe der Zeit einige Zusammenhänge zusammenreimen, die Auflösung kommt dann in vielen Details dennoch überraschend. Auch das bedrohliche und sehr spannende Ende funktioniert bestens und schließt den gelungenen Mittelteil gekonnt ab. Das ungewöhnliche Konzept dieser Folge weiß sehr zu überzeugen und setzt noch einmal neue Akzente in der Serie, was mir sehr gut gefallen hat – auch weil das Duo aus Dupin und Poe hier besonders gut funktioniert.

Le Fanu wird von Hans Georg-Panczak gesprochen, der viel Energie und eine leicht ironische Art in seine Stimme legt und so einen vielseitigen und interessanten Charakter erschafft. In der Rolle des Mondadori ist Udo Schenk zu hören, auch er passt sich mit dunkler Stimme gekonnt der Atmosphäre der Folge an und liefert eine lebendige Vorstellung ab. Natürlich ist auch Uve Teschner wieder als Edgar Allan Poe zu hören, der die komplexe Hauptfigur der Serie hier mit weiteren Facetten anreichert. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Tommi Pieper und Andreas Borcherding.

Die akustische Umsetzung dieser Folge ist sehr gut gelungen und greift die unheimliche Atmosphäre gekonnt auf. Dafür sorgen einige atmosphärische Musikstücke, vor allem aber auch viele Geräusche und sehr passende Klangeffekte. So kommt besonders die Stimmung in dem weitläufigen Palazzo bestens zur Geltung, aber auch die unheimlichen Szenen werden durch Halleffekte oder wabernde Musik unterstrichen.

Bei dem Titel der Serie hat sich das Covermotiv geradezu aufgedrängt, natürlich sind zahlreiche Menschen in Kutten zu sehen, deren Gesichter unter den hohen Kapuzen im Dunkeln verschwinden. Dass diese rot sind, fällt wegen der dezenten Farbgestaltung der Serie kaum auf, dafür kommt das düstere Kellergewölbe im Hintergrund gut zur Geltung und passt gut zum geschwungenen Schriftzug der Serie.

Fazit: Die düstere Stimmung der Geschichten von Edgar Allan Poe wird hier sehr gekonnt aufgegriffen und auf eine neue Ebene transportiert. Geheimnisvolle Szenen, undurchsichtige Charaktere und eine dynamische Handlung – „Im Kreise der roten Kutten“ ist eine sehr starke Episode der Serie und punktet mit seinen kreativen Verknüpfungen und einer sehr durchdachten Handlung.

VÖ: 26. Juli 2019
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960661757


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 5. Der Fluch des falschen Königs



Bei einer Präsentation im Pariser Louvre kommt es zu einem Tumult, als einer der Besucher einen Beutel mit Blut auf die Bühne wirft. Als Auguste Dupin von dem Vorfall erfährt, bietet er seine Hilfe bei der Ergreifung des Täters an. Sein Gespür für interessante Fälle trügt ihn nicht, denn schon bald verschwindet der Expeditionsleiter Professor Castel - und eine Leiche wird gefunden...

Auguste Dupin ermittelt in seinem fünften Fall in der eigens um ihn und Autor Edgar Allan Poe im Umfeld des Pariser Louvre, womit einmal mehr Bezug auf reale Begebenheiten genommen wird. Doch ein anderes Element beeinflusst die Stimmung noch deutlich dominanter: Die Ausgrabung in einem altägyptischen Pharaonengrab, eine auf Rache sinnende Mumie und nebulös verdeckte Einzelheiten, die den Expeditionsteilnehmern nun zum Verhängnis werden. Immer mehr wird dies in die Geschichte eingeflochten, die mit der oben beschriebenen Szene einen stimmungsvollen Einstieg hat und später immer mehr an Atmosphäre hinzugewinnt. Dabei konzentriert sich die Handlung auf die Ermittlungen Dupins, immer wieder werden aber auch Szenen um andere Charaktere der Folge in entscheidenden Momenten gezeigt. Das Tempo findet dabei ein gelungenes Maß, die durchaus komplexe Handlung wird gekonnt aufbereitet, da immer wieder wichtige Stichpunkte wiederholt werden und so präsent bleiben. Zusammengänge werden so klarer aufbereitet und mit Leben gefüllt. Trotz dieses guten Überblicks über die aktuellen Ereignisse, die Ausgrabungen aus der Vergangenheit und einige Details aus der Herrschaft des ägyptischen Pharaos ist es gar nicht so leicht, den Täter zu entlarven, was Dupin in einigen spannenden Szenen übernimmt. Etwas schade finde ich jedoch, dass Edgar Allan Poe hier ziemlich untergeht, die vielen reizvollen Facetten seines Charakters werden kaum aufgegriffen, sodass er zur bloßen Nebenfigur wird. Dennoch ist auch „Der Fluch des falschen Königs“ sehr unterhaltsam geraten und punktet mit einer dichten Atmosphäre.

Professor Castel wird von Lutz Riedel gesprochen, der mit seiner markanten Stimme nicht nur einen bleibenden Eindruck hinterlässt, sondern auch eine eingängige Sprechweise für den Archäologen abliefert. Rüdiger Schulski ist in der Rolle des Berthezemne zu hören und hat zwar keine sonderlich große Rolle, spricht diese aber mit überzeugend dargebotener Wut in der Stimme und sorgt so für zusätzliche Atmosphäre. Auch Timo Kinzel macht seine Sache als Philippe Dargent sehr gut und passt sich sehr gut an die intensive Atmosphäre der Geschichte an. Weitere der ausschließlich männlichen Sprecher sind Boris Tessmann, Robin Brosch und Stefan Krause.

Überzeugend ist auch die akustische Umsetzung der Episode gelungen, da die düsteren Elemente der Geschichte dankbar aufgegriffen und in zusätzliche Stimmung umgesetzt wurden. Die eingebauten Melodien wirken dementsprechend unheimlich und unterstreichen gerade die spannenden Momente, was aber auch durch die vielfältige und lebendige Geräuschkulisse unterstützt wird.

Das Cover zeigt eine Szenerie aus dem alten Pharaonengrab, das durch das steinerne Gesicht geisterhaft überschattet wird. So rückt der auf einer Treppe kauernde Mann fast ein wenig in den Hintergrund. Die erdig wirkenden Töne mit den wenigen roten Elementen des Titelbildes ergeben auch hier wieder eine treffende Ausstrahlung, die gut zu den anderen Covern passt.

Fazit: Ein vielschichtiger Krimi, der durch einige übernatürliche Elemente gekonnt angereichert wurde. So entsteht einerseits Spannung bei der Entlarvung des Täters als auch eine unheimliche Atmosphäre, die gut zu den Figuren und der Szenerie passt. Gerade gegen Ende zieht die Spannung noch einmal an, sodass das Finale hübsch dramatisch und aufregend geraten ist. Eine weitere hörenswerte Episode der noch jungen Serie.

VÖ: 31. Mai 2019
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960661740


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 4. Ein Leben im Jenseits



Die Gegenspieler von Auguste Dupin wissen, wo sie ihn mittlerweile am härtesten treffen können: Mit einem Angriff auf seine Verbündeten. Und so schlagen sie erbarmungslos zu und entführen Edgar Allan Poe und Monsieur G., versetzen sie in einen Koma-ähnlichen Zustand und sperren sie in schwere Steinsärge. Dupin hingegen bekommt nur einige spärliche Hinweise, um die beiden vor dem drohenden Tod zu retten...

Der Detektiv Auguste Dupin war der Gegenentwurf von Edgar Allan Poe zu den anderen sehr erfolgreichen Krimigeschichten seiner Zeit. In der Hörspielreihe „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ ermitteln die beiden gemeinsam, ein interessantes Gedankenspiel, welches in der vierten Episode „Ein Leben im Jenseits“ besonders gut zur Geltung kommt. Denn aufgrund der oben beschriebenen Szenerie ergeben sich zahlreiche starke Szenen: Dupin muss nicht nur ein komplexes Rätsel lösen, sondern sich auch fragen, ob die Rettung seiner Verbündeten oder das Ergreifen des Täters Priorität hat. Poe hingegen erlebt die Zeit in seinem steinernen Gefängnis sehr intensiv, setzt sich mit seiner eigenen Jugend und Kindheit auseinander (was an die reale Biografie des Autors angelehnt ist), widmet sich aber auch seinen düsteren Gedanken. Die bedrückende Stimmung, die in den bekanntesten Geschichten Poes vorherrscht, wird dabei sehr gekonnt aufgegriffen. Nicht zuletzt wird auch kleine Rahmenhandlung der Serie vorangetrieben, indem ein bereits bekannter Gegenspieler auftritt und besonders am Ende eine sehr interessante Facette mit einbringt. Hier spielt die Serie ihre ganze Stärke aus und betont die richtigen Elemente, verbindet Spannung mit einer sehr dichten Atmosphäre. Der bisher stärkste Teil von „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“.

Die Handlung kommt mit weniger Sprechern aus als ihre Vorgänger, diese sind aber wieder sehr gut ausgewählt. Uve Teschner bringt die melancholische Seite von Edgar Allen Poe sehr gut zur Geltung, lässt in seinen erzählten Szenen eine düstere Wolke um ihn entstehen, ist in den Dialogen spontan und glaubhaft. Wolfgang ist als Gaston bestechend und spricht den ungewöhnlichen Charakter mit intensiver Betonung, wobei er genau die richtige Portion an Präsenz wählt, ohne übertrieben zu wirken. Michael Pans unverkennbarer Klang passt auch sehr gut in die düstere Szenerie, wobei er mit einer flüssigen Sprechweise punktet. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Otto Strecker und Markus Pfeiffer.

Das Soundkonzept der Serie geht auch in dieser Episode wieder gut auf, funktioniert aber in Poes einsamen Szenen im Wachkoma besonders gut. Denn während Teschner seine Monologe erzählt, wird er von stimmungsvoller Musik begleitet, die sehr gut auf die vorherrschende Stimmung angepasst ist. Auch die restlichen Szenen sind mit gelungenen Melodien und vielen Geräuschen ausgestattet, sodass alles gut zusammenpasst.

Eine steinerne, hoch aufragende Gruft ist auf dem Cover zu sehen, die Assoziationen zu einem dunklen Friedhof passen sehr gut zu der Handlung. Auch sind dunklen Sepiatöne, ergänzt durch ein dunkles Weinrot, eine gute Wahl für dieses Titelbild, das durch einige Ornamente sanft umrandet wurde. Ein weiteres hübsches Cover dieser Serie.

Fazit: Das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren funktioniert hier besonders gut – und das, obwohl sie die meiste Zeit der Folge voneinander getrennt sind. Dupin als kühler Geist, Poe als zerrissene Seele, was einen sehr guten Kontrast abgibt. Besonders gut gelungen ist, wie auf die Biografie von Poe eingegangen wird und er sich der Düsternis hingibt. Sehr intensiv und spannend erzählt.

VÖ: 14. Dezember 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960661-73-3


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin – 3. Die toten Augen von Paris



Paris wird von einer Mordserie erschüttert, die die ganze Stadt in Atem hält: Alle Opfer werden mit herausgeschnittenen Augen aufgefunden. Auch Auguste Dupin ermittelt mit seinem treuen Begleiter Edgar Allan Poe in dem Fall und versucht gleichzeitig, das Verschwinden mehrerer erblindeter Menschen aufzuklären. Und dafür forscht er bis in die höchsten Kreise der Pariser Kunstszene...

Die Veröffentlichungsfrequenz zum Start der neuen Krimiserie um „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ ist zunächst recht hoch, sodass sich der Hörer schon nach kurzer Zeit über einige Folgen freuen kann – ganz abgesehen von den ebenfalls neuen Fällen für den französischen Detektiv, die bei „Sherlock Holmes & Co“ bei Romantruhe Audio erschienen sind. Bisher wurde dabei immer das Profil der beiden Charaktere geschärft – der scharfsinnige und nüchterne Ermittler mit seinem von inneren Dämonen geplagten Begleiter, der neben seinen Berichten auch Gruselgeschichten verfasst, wobei Fiktion und Realität zu verschwimmen scheinen. Ein tolles und gelungenes Alleinstellungsmerkmal, das in der dritten Episode „Die toten Augen von Paris“ jedoch leider nicht ausgenutzt wird. Das Profil der beiden Hauptfiguren wird nicht weiter geschärft, der Fall an sich ist leider ebenfalls nicht allzu scharf. Der Hörer kann sich so einige Zusammenhänge erschließen – vielleicht nicht unbedingt die Identität des Täters, dafür viele andere Details, was der Handlug die Spannung nimmt. Das Zusammenspiel zwischen Mordserie und dem Verschwinden blinder Menschen ist nicht sonderlich subtil dargestellt, sodass sich manche Passagen etwas in die Länge ziehen. Gut gefällt mit jedoch, der feine Humor, der ziemlich oft schwarz und düster ist und sich durch die gesamte Handlung zieht. Auch wie Verständnis für das Leben von blinden Menschen zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts geweckt wird und die ganz eigenen Schwierigkeiten angesprochen werden, ist ein positiver Aspekt. Insgesamt ist diese dritte Folge wohl nicht die stärkste der Serie und man hätte noch mehr aus der Serie herausholen können, dennoch ist sie solide produziert und unterhaltsam erzählt.

Als Erzähler ist erneut Douglas Welbat im Einsatz, der seiner Stimme einen ruhigen, aber intensiven Klang verleiht und so die Stimmung der Serie gut aufgreift. Er setzt immer wieder gekonnt Akzente, um die Szenerie zu verstärken und mehr Druck in die Handlung zu bekommen. Otto Strecker ist als Bertrand Saintons zu hören, er passt sehr gut in die Atmosphäre der Serie und spricht seine Szenen sehr glaubhaft, Luisa Wietzorek hat mich als Manon vollkommen überzeugt, sie spricht hier mit viel Energie und gekonnter Gefühlsdarstellung. Weitere Sprecher sind Friedrich Georg Backhaus, Matthieu Carriere und Torsten Sense.

Die akustische Gestaltung der Serie kann ebenfalls punkten, indem die Szenerie düster und vielseitig geraten ist. Die verschiedenen Stimmungen werden aufgegriffen, die Musik ist gut darauf abgestimmt und kann auch die lockeren Momente einfangen. Die Geräusche sind treffend eingefügt und lassen die Dialoge lebendiger wirken.

Zwei weit aufgerissene Augen, die Angst und Panik ausdrücken, ziehen auf dem Cover die Blicke auf sich. Kombiniert mit der Silhouette von Paris der damaligen Zeit und dem verschnörkelten Schriftzug ergibt das ein sehr ansehnliches Titelbild. Die restliche Gestaltung ist wie bereits bei den Vorgängern sehr schlicht, auch hier kann man schon vor dem Kauf auf der Rückseite die Sprecherliste anschauen.

Fazit: Der Verlauf dieser dritten Episode der Serie ist gelungen, auch wenn sich einige Zusammenhänge zu schnell erschließen und die ganz große Spannung so auf der Strecke bleibt. Auch die beiden Hauptfiguren hätten noch etwas prägnanter dargestellt werden können. Doch die Stimmung ist auch hier wieder sehr dicht und mit einigen bitterbösen Kommentaren gespickt, sodass insgesamt eine solide Folge der Serie entstanden ist.

VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960661-72-6


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 2. Im Bann der Angst



Gerard Deville, der Sohn einer wohlhabenden Comtesse, hat sich von seiner Familie abgewendet und sucht Erfüllung in einer Sekte. Da alles freiwillig geschieht und er nicht festgehalten wird, kann die Polizei nicht eingreifen, sodass sich die Adelige an Auguste Dupin wendet. Dieser will sich undercover ein Bild von dem Sektenführer machen, doch seine Tarnung ist schon beim ersten Besuch hinfällig...

Die neu bei Maritim gestartete Reihe um „Edgar Allen Poe und Auguste Dupin“ lässt den französischen Detektiv mit seinem Schöpfer und Autor gemeinsam Fälle lösen – ein interessanter Ansatz, der aus der „Sherlock Holmes & Co“-Reihe herausgelöst wurde und hier nun in engerer Taktung erscheint, als dies zuvor möglich war. Die zweite Episode spielt wieder mit Themen, die auch schon bei Poe vorkamen und verpackt diese in einen Krimi, der zunächst klassisch aufgebaut wurde und unterhaltsam erzählt wird. Der anfängliche Bericht der Comtesse Deville führt in die Handlung ein, die ersten Ermittlungen sind noch recht konventionell geraten. Doch eine seltsame Wandlung von Auguste Dupin lenkt die Folge dann in einer ganz andere Richtung, setzt damit interessante Akzente und bringt wieder einen gelungenen psychologischen Aspekt mit ein. Auch wenn der Druck hinter der Folge am Ende etwas nachlässt, ist die Handlung dennoch gut aufgebaut und punktet mit vielen packenden Momenten. Action steht dabei nicht im Vordergrund, sondern wieder eine leise gruselige Atmosphäre. Schade nur, dass Edgar Allan Poe hier ein wenig von seinem Profil verliert und nicht mehr so scharf umrissen wird wie zuvor, der Bezug zum echten Leben des Schriftstellers hätte prägnanter sein können. Auch die zweite Folge zeigt, wie viel Potenzial in der Serie steckt, entfaltet dieses aber noch nicht komplett. Das Thema ist gut und stimmig gewählt, hätte aber noch eine kleine Schippe mehr vertragen.

Der wunderbare Helmut Krauss ist in dieser Episode als Monsieur G. zu hören, seine unverwechselbare Stimme setzt er sehr geschickt und variantenreich ein, sodass eine sehr prägnante Figur entstanden ist. Annina Braunmiller-Jest ist als Yolande ebenfalls sehr überzeugend und passt sich sehr gekonnt der düsteren Szenerie an, auch die wirkt im Umfeld der Sekte sehr eingängig. Anke Reitzenstein punktet als Comtesse Deville mit viel Energie, sodass der Einstieg in die Handlung sehr gelungen ist. Weitere Sprecher sind Christian Zeiger, Torsten Michaelis und Sven Plate.

Auch hier wird die düstere Seite der Handlung mit Musik und Geräuschen betont, sodass der Kriminalfall auch akustisch um einige unheimliche Aspekte ergänzt wird. So sind die eingesetzten Melodien oft düster und melodisch mit klassischen Instrumenten umgesetzt, während die Geräusche sanft im Hintergrund erklingen und so die Atmosphäre lebendig wirken lassen.

Toll, wie gut das Thema der Folge auf dem Cover umgesetzt wurde. Ein riesiges Auge ist darauf zu sehen, das die Szenerie dominiert und einen Mann, der darauf zuzulaufen scheint, in seinen Bann zieht. Die gedeckten Farben treffen die Grundstimmung der Folge, die vielen verschnörkelten Elemente und sehr hübsch verzierte Schriftzug lassen das Zeitalter gut auferstehen.

Fazit: Schnell wird hier eine düstere Stimmung aufgebaut, die sich mit Dupins versuchten Undercover-Einsatz bei der Sekte noch verschärft. Die Konzentration auf den Detektiv ist gelungen, führt aber dazu, dass die zweite Hauptfigur etwas untergeht. Der Verlauf ist flüssig und spannend, lässt aber gegen Ende aber leider etwas nach. Eine solide Produktion, die wieder voller düsterer Stimmung ist.

VÖ: 21. September 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960661-71-9


Edgar Allan Poe und Auguste Dupin - 1. Insel der tödlichen Rätsel



Gerade einmal drei Familien wohnen noch auf einer abgelegenen Insel, die neben reichhaltigen Fischgründen nicht mehr viel zu bieten hat. Doch auch diese sind spurlos verschwunden, Gerüchte von einem grausamen Ungeheuer machen die Runde. Die Neugier des französischen Ermittlers Auguste Dupin ist geweckt, sodass er sich mit seinem treuen Begleiter Edgar Allen Poe auf die Reise begibt...

Mit „Edgar Allan Poe und Auguste Dupin“ ist eine neue Serie erschienen, die so ganz neu allerdings nicht ist. Bereits in der Reihe „Sherlock Holmes & Co“ wurden bereits einige Fälle von diesem Duo präsentiert, die neben dem klassischen Krimisetting noch mehr auf den Charakter des Edgar Allan Poe eingegangen sind und dabei Realität und Fiktion miteinander verbunden haben. Nun gibt es die Fälle der bekannten Figur und des Schriftstellers als eigenständige Serie, die jedoch in der ersten Episode „Insel der tödlichen Rätsel“ auf vorige Fälle anspielt – es schadet also nicht, sich ein wenig in der Materie auszukennen, aber auch ohne das ist alles gut verständlich aufbereitet. Eine wirkliche Einführung, die die Konstellation der beiden Charaktere erklärt, gibt es auch nicht, es geht direkt los mit der Überfahrt in einem kleinen Boot zu der Insel, in der die beiden Hauptcharaktere mehr Details vom Verschwinden der Inselbewohner erfahren. Das ist kurzweilig aufbereitet und trotz der Länge sehr unterhaltsam geraten, was aber nicht immer gleichbleibend gelingt. Im Laufe von einigen der immer eher lang geratenen Gespräche fällt die Spannung manchmal leider ab. Durch die aufgebaute Atmosphäre wird dies allerdings wieder ausgeglichen, die eben einen unheimlichen und gruseligen Anklang hat. Dies wird vor allem durch die Figur des (überraschend ängstlich wirkenden) Poe erzeugt, während Dupin ganz der analytische und leicht unterkühlte Detektiv ist – ein Kontrast, der manchmal sehr gut funktioniert, manchmal aber eben auch etwas von der Stimmung nimmt. Die Handlung überzeugt mit vielen gelungenen Elementen und stimmigen Einfällen, beispielsweise dem Rätsel, welches den beiden zu Anfang aufgegeben wird, oder der Begegnung in einem verlassenen Haus. Die Auflösung wirkt in einigen Momenten nicht ganz stimmig, stellt aber gleich die Weichen für den weiteren Verlauf der Serie.

Manfred Lehmann ist – wie auch schon bei „Sherlock Holmes & Co“ - als Auguste Dupin zu hören. Seine markante Stimme nimmt einen kühlen, oftmals gleichmütigen Klang an, der einen interessanten Charakter schafft und besonders die besondere Beziehung zu Poe gut wirken lässt. Dieser wird von Uve Teschner gesprochen, der hier eher die ängstliche und manchmal spöttische Seite betont denn die Schwermut des Charakters, was gut zu der Szenerie der Folge passt. Wolfgang Condrus setzt seinen einprägsamen Klang sehr gekonnt ein, um seinen Szenen eine große Präsenz zu verleihen. Weitere Sprecher sind Michael Pan, Peter Weis und Jürgen Holdorf.

Gelöst von der eher schlichten Umsetzung der ursprünglichen Reihe findet die Folge hier einen eigenständigen Klang. Die Atmosphäre wird durch viele passende und stimmige Musikstücke erzeugt, sodass immer wieder unheimliche Momente entstehen. Die Geräusche untermalen die Szenerie treffend, hätten an einigen Stellen aber ruhig noch etwas prägnanter sein dürfen.

Das Cover erinnert besonders wegen seiner schwarz-weiß-roten Farbgebung stark an eine ähnlich gelagerte Krimireihe, punktet aber auch mit der sehr detailreichen und stimmungsvollen Darstellung eines kleinen Ruderbootes auf der kühlen See. Die restliche Gestaltung ist sehr schlicht geraten, im Inneren des kleinen Booklets ist wieder viel Platz für Produktinformationen für andere Hörspiele.

Fazit: De Auftakt zu einer weiteren Krimireihe mit einigen spannenden und gelungenen Elementen, zumal das Duo aus Poe und Dupin auch hier sehr gut funktioniert. Beide Charaktere werden gut eingebunden, ebenso wie die dichte und unheimliche Atmosphäre gut zur Geltung kommt. Am Ende holpert die sorgsam aufgebaute Szenerie aber leider etwas, sodass nach dem Start noch ein wenig Luft nach oben bleibt.

VÖ: 17. August 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960661-64-1

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