Dr. Morbius – 8. Rachegelüste

Dr. Morbius – 7. Phönix


Dr. Morbius – 8. Rachegelüste



Um seine Freunde und Familie zu retten, muss Dr. Morbius oft nicht nur sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, sondern auch hohe Risiken eingehen. Und selbst die kürzlich auf seine Seite gewechselte Reporterin Marie Hope muss ihren Ängsten ins Gesicht schauen, um auch nur einen kleinen Vorteil zu erlangen. Doch das weckt auch ungeahnte Rachegelüste in der jungen Frau...

Nach der Übernahme von „Dr. Morbius“ bringt Audionarchie gleich zwei Episoden der Thrillerserie auf den Markt, wobei beide Folgen recht eng miteinander verknüpft sind. So schließt „Rachegelüste“ direkt an den Vorgänger an, setzt begonnene Handlungsstränge fort, greift aufgebaute Rätsel weiter aus – stellt aber vor allem auch Marie Hope weiter in den Mittelpunkt, die hier langsam ihre Rolle in dem Geflecht der Serie einnimmt und ihr eine noch härtere Note einbringt. Das ist hier noch weiter ausgeprägt, es kommen immer wieder Momente vor, in denen Charaktere sehr unbarmherzig handeln, in denen der Wert eines Menschenlebens sehr gering scheint, in der Parteien beider Seiten sehr weit gehen und Grenzen deutlich überschreiben, um ihre Ziele zu erreichen. Das Ausloten moralischer Grundsätze ist dabei sehr gut gelungen, zumal es dem Hörer am Ende selbst obliegt, sich ein Urteil um die Hauptchraktere zu bilden. Verpackt ist das Ganze in eine sehr spannende Handlung, in der eine Vielzahl unterschiedlicher Szenerien geboten wird. Das ist sehr gut strukturiert und so trotz der vielen Wechsel übersichtlich, sodass man sich ganz auf die spannenden Entwicklungen konzentrieren kann. „Rachegelüste“ ist sehr gut erzählt und verschärft die den Ausdruck der Serie noch weiter, wobei besonders die moralischen Aspekte überzeugen können.

Thomas Nero Wolff spricht hier – wie auch schon in den vorigen Folgen – Eric Morbius, den Bruder der namensgebenden Figur, mit seiner markanten Stimme passt er wunderbar in die harte Szenerie und setzt gekonnt Akzente an den richtigen Stellen. Helmut Krauss hat mich als zwielichtiger Pater Hendrik ebenfalls vollkommen überzeugt, er verleiht dem Geistlichen nicht nur Würde, sondern gerade im Mittelteil dieser Geschichte viel Tiefe. Kaspar Eichel entpuppt sich einmal mehr als genialer Gegenspieler, er spielt mit seiner Stimme und kann damit einige faszinierende Momente erzeugen. Weitere Sprecher sind Victoria Sturm, Boris Tessmann und Janis Zaurins.

Akustisch wird eine sehr eingängige Atmosphäre geboten, die sich schnell auf den Hörer transportiert. Die eingebauten Melodien sind mal dräuend im Hintergrund, in den druckvolleren Momenten auch mal laut und präsent. Auch die Geräusche sind nicht nur passgenau eingefügt, sondern zeichnen ebenso die vielen kleinen und großen Spannungsbögen nach.

Das Cover punktet mit der gelungenen Idee, das zerbrochen wirkende Gesicht einer jungen Frau zu zeigen, was sehr gut die innere Einstellung eines der Charaktere zeigt. Das Ganze wirkt sehr modern, fast technisch kühl und betont dabei die Atmosphäre der Serie. Das Innere hält einen Überblick über die Mitwirkenden an der Produktion bereit, allerdings keine weiteren Extras.

Fazit: „Rachegelüste“ verschärft die Szenerie um Dr. Morbius noch einmal mehr, betont die Skrupellosigkeit seiner Gegner ebenso wie die innere Zerrissenheit der Teammitglieder und hält dabei einige sehr intensive Szenen und einen packenden Verlauf bereit. Das ist wieder mit viel Wucht erzählt und macht auch die achte Episode der Thrillerserie sehr hörenswert.

VÖ: 24. August 2018
Label: Audionarchie / Maritim
Bestellnummer: 978-3-96282-219-4


Dr. Morbius – 7. Phönix



Trotz zahlreicher Verluste und überstandener Gefahren ist das Team um Dr. Morbius nicht sicher, wie ihnen eine erneute Bedrohung eindeutig zeigt. Und so ist die Aufregung nach einem geheimnisvollen Telefonanruf groß, welches den Tod eines seiner Vertrauten ankündigt. Doch was hat die Reporterin Marie Hope damit zu tun, die bislang kritisch über Dr. Morbius berichtet hat...

„Dr. Morbius“ ist schon mit bislang sechs Episoden seit einiger Zeit auf dem Hörspielmarkt vertreten, nun hat jedoch Audionarchie das Zepter in die Hand genommen und die erste Folge unter seiner Fahne auf den Markt gebracht: „Phönix“. Wer hier neu in die Handlung einsteigen möchte, wird sich recht schnell zurechtfinden – die wichtigsten Zusammenhänge ergeben sich aus der Handlung, sodass man diese schnell durchschauen kann und nur Detailfragen offen bleiben. Das trübt den Spaß an dem Hörspiel aber nicht, denn die gebotene Handlung ist ziemlich spannend erzählt. Das Setting ist dabei sehr dicht geschildert, die Ereignisse eng aneinander gereiht, sodass während der gesamten Laufzeit ein sehr dynamischer Eindruck entsteht. Die Bedrohung ist dabei sehr greifbar, man fiebert um das Überleben des Teams mit, während auch die wahren Beweggründe und Loyalitäten einiger Charaktere ergründet werden wollen. Dabei ist es eine wohltuende Abwechslung, dass man keine übernatürlichen Bedrohungen bekämpft werden müssen, sondern sehr irdische Feinde bekämpft werden müssen. Ein spannender Verlauf, ein stimmig erzähltes Finale und so einige Handlungsstränge, die bereits hier ausgelegt werden - „Phönix“ ist eine hörenswerte Produktion, die mir richtig gut gefallen hat.

Udo Schenk hat sich für die Hauptrolle des Dr. Morbius eine sehr düstere, betonte und langsame Sprechweise ausgewählt und betont somit das bedachte Handeln des Wissenschaftlers, schafft aber auch eine ganz besondere Aura um ihn. Ilona Otto ist als Marie Hope zu hören, mit ihrer leicht aufgedrehten, sehr präsenten Art schafft sie einen weiteren Charakter, der im Gedächtnis bleibt, verleiht ihrer Stimme aber auch einen ungewohnt harten Klang, was wunderbar in die Szenerie passt. Erzählerin Karin Schulz-Vobach unterstützt die Stimmung der Handlung mit ihrer sehr präsenten Stimme, ihre kurzen Passagen wirken sehr lebendig. Weitere Sprecher sind Joachim Tennstedt, Thomas Nero Wolff und Boris Tessmann.

Audionarchie hat für „Phönix“ eine sehr schöne akustische Gestaltung geschaffen, die die Spannungsbögen gekonnt unterstreicht. So wirken die einzelnen Szenen noch markanter und kommen besonders durch die treffenden Melodien gut zur Geltung, aber auch die Geräusche fügen sich sehr gut ein. Das erinnert manchmal an eine Geisterjäger-Serie und überträgt viele positive Elemente davon in das Thriller-Genre.

Der unverkennbare Stil von Timo Wuerz ziert das Cover zu dieser Folge, als Motiv wurde ein dunkel verfärbter menschlicher Arm, angeschlossen an einen Tropf und andere medizinische Geräte, die Finger verkrampft – sehr passend zu der Handlung. Das Design mit den herunterlaufenden Schlieren, welches im Cover verwendet wird, zieht sich auch durch die restliche Gestaltung und schafft einen roten Faden durch das Design.

Fazit: Der Fortlauf der Ereignisse, der Fluss an neuen Informationen, wird hier stetig weiter genährt und hält das Hörspiel spannend und dynamisch. Die Bedrohung für die Charaktere, aber auch das teils überraschende Verhalten sind sehr gut gelungen und machen „Phönix“ zu einem unterhaltsamen Einstünder. Schön, dass hier auch mal eine Thriller-Serie auf viele Folgen ausgelegt ist.

VÖ: 24. August 2018
Label: Maritim / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-96282-218-7

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