Edgar Wallace – 10. Die Tür mit den 7 Schlössern



Erster Eindruck: Ein Panzerknacker wechselt die Seiten...

Es ist schon ungewöhnlich genug, dass ein Safeknacker die Hilfe von Captain Jim Stone in Anspruch nehmen will, doch da gerade kein Ermittlungsverfahren läuft, hört sich der routinierte Ermittler die Geschichte um einen geheimnisvollen Auftraggeber und eine dicke Stahltür mit sieben Schlössern an. Nur kurze Zeit später wird der Auftragsganove ermordet aufgefunden – es scheint also mehr hinter seinem Bericht zu stecken als anfangs angenommen...

Edgar Wallace war zu seinen Hochzeiten in aller Munde, sowohl die Romane als auch deren Verfilmungen entwickelten sich zu wahren Rennern. Und auch die Hörspielserie von Maritim hatte zahlreiche Fans, und da die Faszination für die Geschichten ungebrochen ist, bringt das Label nun eine CD-Version der Serie auf den Markt und ist mittlerweile bei Episode 10 angelangt. „Die Tür mit den 7 Schlössern“ ist dabei recht dynamisch erzählt, unterschiedliche Szenen wechseln sich schnell miteinander ab. Dabei ist durchaus etwas Konzentration gefragt, denn die verschiedenen Handlungsstränge entwickeln sich erst einmal losgelöst voneinander weiter, es ist nicht klar wie alles zusammenhängt. Doch das ist durch das hohe Tempo auch sehr kurzweilig geraten, sodass man den Entwicklungen gern lauscht und miträtselt, und dann werden nach und nach auch einige Verknüpfungen hergestellt. Wie sich dann aber letztlich alles fügt, wird nach einem unterhaltsamen Mittelteil durchaus überraschend aufgelöst, der gekonnt erzählte Abschluss sorgt mit einigen Actionelementen noch einmal für ein aufregendes Ende. Eine wirklich starke Folge der Serie, die mit ihrer rätselhaften Ausstrahlung punktet.

Rolf Jülich ist in der Rolle des Captain Jim Stone zu hören, der mit seiner markanten Stimme und der glaubhaften Betonung eine gelungene Hauptfigur abgibt und den Hörer durch die Geschichte begleitet. Harald Pages ist als undurchsichtiger Rechtsanwalt Havelock eine ebenso starke Besetzung, er verleiht seiner Figur eine sehr starke Aura und bringt immer wieder prägnante Akzente mit ein. Gaby Libbach spricht mit der ihr ganz eigenen Art auch die Rolle der Sybill sehr ausdrucksstark. Weitere Sprecher sind Peter Schilling, Marianne Warneke und Lutz Schnell.

Akustisch wurde bei der Aufbereitung des alten Tonmaterials wirklich gute Arbeit geleistet. Die Klangqualität ist sehr konstant, nur einige Gespräche wirken durch die sehr wechselhafte Ausgabe aus nur einem und dann wieder zwei Lautsprechern etwas anstrengend zu verfolgen. Dennoch: Dialoge, Musik und Geräusche kommen zur Geltung und sind allesamt gut verständlich.

Ein grünhäutiger Mann, unförmig und das Gesicht zur Fratz verzogen dazu eine ziemlich verängstigte Frau mit Fellmütze, ein finster dreinblickender Mann mit einem Totenschädel in der Hand, ein abstürzender Wagen und die Tür mit den sieben Schlössen – zahlreiche Motive aus der Handlung wurden collagenartig für das gelungene Cover zusammengefügt und mit dem knallroten Schriftzug der Serie samt Foto des Autors ergänzt.

Fazit: Zahlreiche unterschiedliche Handlungsstränge, die vorerst nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen, bringen viel Dynamik in diese Folge mit ein, wollen aber auch aufmerksam verfolgt werden. Deren Verknüpfung und die sehr lebendige Erzählweise mit dem starken Finale sind sehr hörenswert und machen diese Folge zu einer der besten der Serie.

VÖ: 21.Oktober 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-85-9

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