Dorian Hunter – 50.2 Das Kind der Hexe – Pidgeon Street

Dorian Hunter – 50.1 Das Kind der Hexe – Der Plan

Dorian Hunter – 49. Theriak

Dorian Hunter – 48.2 Vater des Schreckens – Lebendig begraben

Dorian Hunter – 48.1 Vater des Schreckens - Blut für Lukretia

Dorian Hunter - 47. Duk Duk

Dorian Hunter – 46. Mörder der Lüfte

Dorian Hunter – 45. Lykantropus

Dorian Hunter – 44. Der Teufelseid

Hexenhammer – 2. Alles Leid währt ewig

Hexenhammer – 1. Die Inquisitorin

Dorian Hunter – 43. Wien

Dorian Hunter - 42. Schuld und Sühne

Dorian Hunter – 41.2 Penthouse der Schweine

Dorian Hunter – 41.1 Macumba

Dorian Hunter – 40. Das Große Tier

Dorian Hunter – Hunteresque (Soundtrack)

Dorian Hunter – 39. Yana Turmanyay

Dorian Hunter – 38. Marucha

Dorian Hunter – 37. Am Rio Negro

Dorian Hunter – 36. Auf der Santa Maria

Dorian Hunter – 35.2 Niemandsland: Ausgeliefert

Dorian Hunter – 35.1 Niemandsland: Eingeladen

Dorian Hunter – 34. Familienbande

Dorian Hunter – 33. Kirkwall Paradise

Dorian Hunter – 32. Witchcraft

Dorian Hunter – 31. Capricorn

Dorian Hunter – 30. Hochzeitsnacht

Dorian Hunter – 29.2 Hexensabbat: Reifeprüfung

Dorian Hunter – 29.1 Hexensabbat: Lehrjahre

Dorian Hunter – 28. Mbret

Dorian Hunter – 27. Der tätowierte Tod

Dorian Hunter – 26. Die Schöne und das Biest

Dorian Hunter – 25.3 Die Masken des Dr. Faustus - Fastnacht

Dorian Hunter – 25.2 Die Masken des Dr. Faustus - Hassfurt

Dorian Hunter – 25.1 Die Masken des Dr. Faustus - Mummenschanz

Dorian Hunter – 24. Amsterdam

Dorian Hunter – 23. Tod eines Freundes

Dorian Hunter – 22.2 Esmeralda – Vergeltung

Dorian Hunter – 22.1 – Esmeralda - Verrat

Dorian Hunter – 21. Herbstwind

Dorian Hunter – 20. Devil's Hill

Dorian Hunter – 19. Richtfest

Dorian Hunter – 18. Kane

Dorian Hunter – 17. Das Dämonenauge

Dorian Hunter – 16. Der Moloch

Dorian Hunter – 15. Die Teufelsinsel

Dorian Hunter – 14. Jagd nach Paris

Dorian Hunter – 13. Wolfshochzeit

Dorian Hunter – 12. Das Mädchen aus der Pestgrube

Dorian Hunter - 11. Schwestern der Gnade

Dorian Hunter - 10.2 Der Folterknecht: Hexenhammer

Dorian Hunter - 10.1 Der Folterknecht: Die Nacht von Nancy

Dorian Hunter - 9. Im Labyrinth des Todes

Dorian Hunter - 8. Kinder des Bösen

Dorian Hunter - 7. Amoklauf

Dorian Hunter - 6. Freaks

Dorian Hunter - 5. Der Griff aus dem Nichts

Dorian Hunter - 4. Das Wachsfigurenkabinett

Dorian Hunter - 3. Der Puppenmacher

Dorian Hunter - 2. Das Henkersschwert

Dorian Hunter - 1. Im Zeichen des Böse


Dorian Hunter – 50.2 Das Kind der Hexe – Pidgeon Street



Während Coco Zamis kurz vor der Geburt ihres Kinds steht, ist Dorian Hunter hochalarmiert und setzt alles daran, das Neugeborene vor dem Zugriff der Schwarzen Familie zu schützen. Dass die Gefahr dabei auch aus einer ganz anderen Richtung kommt, merkt er erst, als Lilian entführt und festgehalten wird. Und schon bald scheint er den heftigen Attacken von allen Seiten nicht mehr standhalten zu können…

Das 50. Jubiläum von „Dorian Hunter“ wird gleich mit einer Doppelfolge gefeiert, wobei „Pidgeon Street“ der Abschluss von „Das Kind der Hexe“ ist. Die Spurrillen sind also bereits gelegt und bereits eine brisante Szenerie für das Team um den Dämonenjäger geschaffen, sodass dieser Teil recht schnell auf Touren kommt und direkt viel Druck auf die Figuren ausgeübt wird. Dass dabei an einigen verschiedenen Enden Gefahr droht, steigert die Dynamik, merklich, immer wieder gibt es dabei neue Wendungen. Jede Szene hat dabei einen festen Platz im Gesamtkonstrukt, nichts wirkt überflüssig, sondern sehr dicht. Da die Szenen jeweils recht lang laufen und nicht hektisch zwischen verschiedenen Schauplätzen hin- und hergewechselt wird, ist es jedoch einfach, den Überblick zu behalten. Inhaltlich legt dieser Teil noch einmal eine Schippe im Vergleich zum (bereits ebenfalls sehr intensiven) Vorgänger drauf, wobei besonders Coco und Lilian unter Beschuss stehen. Die mystische Bedrohung in dieser Folge bringt noch einmal eine ganz eigene Würze mit ein, die mindestens ebenso bedrohlich und eingängig wirkt wie die bisherigen Gegenspieler. Wie sich alles in einem markanten Spektakel auflöst, hat mir sehr gefallen und sorgt für einen gelungenen Abschluss des Zweiteilers, der die Weichen für neue Handlungsstränge der Serie stellt.

Claudia Urbschat-Mingues ist in der Rolle der Lilian Hunter wieder bestens aufgehoben, sie verleiht der Figur wieder eine Tiefe und eine prägnante Ausstrahlung, die mit der Schwangerschaft und den dramatischen Ereignissen noch einmal verstärkt wird. Dass Frank Gustavus als Marvin Cohen in letzter Zeit noch einmal andere Nuancen präsentieren konnte, ist hier noch einmal intensiviert, wie er die Komplexität seiner Figur mit seiner Stimme ausschöpft, sorgt für intensive Momente. Stephanie Kellner überzeugt mit ihrer klaren, präsenten Stimme und der sehr eindringlichen Sprechweise, die in den unterschiedlichen Szenen sehr gekonnt zur Geltung kommt und der Serie einen gelungenen neuen Kniff verleiht. Auch Julian Greis, Sven Plate und Celine Fontanges sind zu hören.

Akustisch wird natürlich auch wieder einiges geboten. Da die Spannung direkt zu Beginn sehr hoch ist, fährt die musikalische Begleitung schon früh hoch, wodurch die Szenen noch einmal intensiver zur Geltung kommen. Schön, dass der Handlungsbogen dabei noch mehr unterstrichen wird. Auch die Geräuschkulisse ist sehr markant, sodass man sich in die verschiedenen Örtlichkeiten hineinversetzt fühlt.

Die schwangere Coco ist auf dem Titelbild silhouettenhaft zu sehen, den Blick nach unten gerichtet und ihren Bauch mit den Händen umfassend. Das Gegenlicht kommt von einem umgedrehten Drudenfuß, der sich feurig von dem schwarzen Untergrund abhebt. Im Inneren des kleinen Booklets wird das 50. Jubiläum der Serie mit einer umfassenden Danksagung gefeiert.

Fazit: „Pidgeon Street“ schließt den Zweiteiler mit einer sehr intensiven Stimmung und einer dynamischen Erzählweise ab, die durch immer neue Wendungen und Gegebenheiten besticht. Die Bedrohung von allen Seiten und der harte Umgang, aber auch die düstere Ausstrahlung der Figuren sorgen für eine sehr eingängige Stimmung. Da ist einiges in Bewegung, was auch die Weichen für die kommenden Episoden stellt.

VÖ: 2. Februar 2024
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267132

 


Dorian Hunter – 50.1 Das Kind der Hexe – Der Plan



Je weiter die Schwangerschaft von Coco Zamis voranschreitet, desto mehr ist die Hexe in Gefahr – das abtrünnige Mitglied der Schwarzen Familie wird von Dämonen bedroht. Dorian setzt alles daran, seine Freundin und das Ungeborene zu beschützen, doch er kann nicht rund um die Uhr über sie wachen. Doch wem können sie trauen – und woher kommt die Bedrohung von Coco…?

Es gab bereits Anläufe, die Heftromanserie um „Dorian Hunter“ als Hörspielserie umzusetzen, aber erst Dennis Ehrhardt und Zaubermond haben es geschafft, die Serie dauerhaft zu etablieren. Und so ist nun eine besondere Episode erschienen: Nicht nur, dass „Das Kind der Hexe“ wieder mal ein Zweiteier ist und mit „Der Plan“ dynamisch und aufregend startet, es ist auch gleich die 50. Episode der Serie – ein Jubiläum, zu dem man sich ruhig selbst feiern darf! Hier geht es zudem wieder heftig zur Sache, der Druck auf das Team um Dorian Hunter ist wieder groß, die Bedrohung durch die finsteren Mächte steigt stetig, es kündigen sich einige große Umwälzungen an – natürlich insbesondere durch die anstehende Geburt von Coco Zamis, aber auch durch sonstige Veränderungen in Dorians Team und einen Gegenspieler, der hier bereits gelungen weiter angeteasert wird. Lilian und Philipp bringen durch ihre wirre und wahnsinnige Ausstrahlung wieder gelungene Einfärbungen ein, die durchaus für Überraschungen sorgen. Der Einstieg mit der Verhaftung und dem Verhör von Dorian setzt dabei gleich zu Beginn einige starke Momente. Der weitere Verlauf ist wieder sehr komplex, was sich im Laufe der Zeit immer wieder ausbaut. Doch da die einzelnen Szenen nicht auseinandergerissen werden, kann man den Überblick sehr gut behalten (sollte aber natürlich in etwa wissen, was in den letzten Episoden passiert ist). Auch in diesem ersten Teil ist ein gelungener und intensiver Spannungsaufbau zu hören, der sich immer weiter verstärkt und dabei bereits die Fäden für den zweiten Teil aufbaut. Eine weitere sehr starke Episode der Serie, die mit markanten Momenten und den prägnanten Figuren überzeugt.

Iris Artajo ist als Lilian Hunter wieder mehr als überzeugend, sondern hat mir mit ihren teils wirren, teils sehr klaren Gedanken und den heftigen Gefühlsausbrüchen wieder viel Freude und intensive Momente bereitet. Katharina von Keller spricht die Rolle der Justine ebenfalls markant und sehr präsent, trotz ihrer eher kleinen Rolle bleibt sie deswegen positiv im Gedächtnis, zumal sie sehr gut in die düstere Atmosphäre passt. Thomas Schmuckert ist als Dorian Hunter überzeugend wie eh und je, spielt mit verschiedenen Intensitäten und Ausdrücken, reagiert mal cool und mal heißblütig, was durch die Bedrohung seines Kindes noch weiter verschärft wird. Auch Roland Hemmo, Julian Greis und Michael Bideller sind zu hören.

Die akustische Gestaltung der Episode ist wie immer sehr markant und stark, wobei es durchaus auch Szenen gibt, die gerade wegen des Fehlens von einer ausgeklügelten Melodie im Hintergrund oder einer ausschweifenden Geräuschkulisse sehr intensiv wirken. Aber natürlich werden auch hier in den markanteren Momenten alle Register gezogen und eine ausdrucksstarke und sehr passende Szenerie geschaffen.

Das Titelbild der Episode ist natürlich wieder in dem typischen Sepia-Tönen und viel Schwarz gehalten, das einsame Auto vor dem reichlich mit Ornamenten verzierten Tor verrät dabei nicht viel von der Episode, ist aber dennoch markant und eigenständig. Im Inneren gibt es wieder einen einleitenden Text von Dennis Ehrhardt mit einigen angekündigten Entwicklungen der Serie.

Fazit: „Der Plan“ startet den Jubiläums-Zweiteiler von Dorian Hunter mit einer ebenso aufregenden wie intensiven Episode. Es gibt einige unheilvolle Ankündigungen zum weiteren Verlauf, aber auch eine eigenständige und intensiv erzählte Handlung, bei der die Schwangerschaft von Coco ein zentrales Thema ist, welches aber noch um viele andere starke Momente ergänzt wurde. Da die Szenen zu Ende erzählt werden und nicht abgehackt wirken, kann man der komplexen Handlung dennoch gut folgen.

VÖ: 2. Februar 2024
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267125


Dorian Hunter – 49. Theriak



Zwar konnten Dorian Hunter und Coco Zamis Olivaro mit einer List betrügen und vor ihm zurück nach London fliegen. Doch ihren Triumph über den ehemaligen Dämonenfürsten können sie nicht lange genießen: Marvin Cohen ist Donald Chapman bis nach Schloss Alkahest gefolgt, wo dieser anscheinend auf der Suche nach der Droge Theriak ist. Und auch Dorian verbindet eine besondere Geschichte mit diesem Ort…

„Dorian Hunter“, die düstere Geisterjägerserie von Zaubermond, läuft ja gefühlt immer auf Hochtouren. Und so kündigt sich nach de großen Kampf gegen Olivaro mit der 50. Episode bereits der nächste Höhepunkt an. Doch mit „Theriak“ folgt zunächst einmal eine Geschichte, die eher für sich allein steht und dennoch in die Rahmenhandlung eingebettet ist und wichtige Hinweise gibt. Die Suche nach dem Puppenmann und die undurchsichtigen Vorgänge auf Schloss Alkahest bilden den Rahmen der Handlung, diese ist aber mit zahlreichen kleinen Nebenschauplätzen und weiteren Informationen angereichert, sodass es wieder eine abwechslungsreiche und komplexe Erzählweise geworden ist. Die Stimmung ist sehr dicht und düster, die ungewöhnliche Idee von dem drogenmischenden Vampir wird sehr gelungen aufbereitet – das manchmal etwas unfreiwillig komische, das die Heftromane dieser Zeit angehaftet ist, wurde von Dennis Ehrhardt und seinem Team vollständig abgeschüttelt. Dafür kommen viele bedrohliche Momente und markante Geheimnisse auf, wobei das Erzähltempo es erlaubt, manche Szenen auch mal genauer zu beleuchten.

Frank Felicetti hat als Donald Chapman mal wieder eine größere Rolle, seine betonte und ausdrucksstarke Stimme sorgt wieder für viele einprägsame Momente – besonders wenn er den Humor der Figur betont. Auch Frank Gustavus hinterlässt als Marvin Cohen wieder einen sehr positiven Eindruck, da er nicht nur einen interessanten Charakter formt, sondern sich auch sehr gut an die Stimmung der Serie anpasst. Als Demur Alkahest ist Jan-David Rönfeldt zu hören, mit seinem vielseitigen Klang kann er auch dieser Rolle einen düsteren Charme verleihen. Auch Iris Artajo, Stephanie Kellner und Gerlinde Dillge sind zu hören.

Wie bereits in den vorigen Episoden der Serie wird auch hier eine sehr düstere Stimmung erzeugt, die die Handlung sehr gekonnt unterstreicht. Dabei sind die Melodien mal dräuend und düster im Hintergrund, mal hart und prägnant im Fokus – aber immer sehr passend. Auch die Geräuschkulisse ist wuchtig und vielseitig, sodass die einzelnen Szenen mit viel Leben gefüllt werden.

Das Titelbild ist ganz im Stil der Serie fast farblos geraten, nur wenig blau und grün schimmert durch die gräulich-schwarze Szenerie. Der einfache, geöffnete Holzsarg, das schmale Fenster und das halb im Schatten verborgene Gesicht einer geheimnisvollen Frau wirken in der Kombination faszinierend und eingängig. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben zu den Mitwirkenden auch einen lesenswerten Einleitungstext.

Fazit: „Theriak“ ist zwar etwas zwischen den besonders dramatischen Folgen eingeklemmt, wirkt aber dennoch faszinierend. Die Handlung um den drogenmischenden Vampir ist ein wenig skurril und sehr unheimlich, aber auch viele Querverweis und Andeutungen auf andere Elemente der Serienhandlung sorgen für Spannung. Eine hörenswerte Episode – sowohl im Kontext der bisherigen Folgen als auch für sich allein genommen.

VÖ: 26. Februar 2023
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267118


Dorian Hunter – 48.2 Vater des Schreckens – Lebendig begraben



Die Jacht, die Lukretia Mahan Kal in ihre Gewalt gebracht hat, steuert das Festland an. An Bord auch die schwangere Coco Zamis und Dämonen-Killer Dorian Hunter, die sich nicht sicher sind, auf welcher Seite die Vampirin steht. Die beiden müssen fest zusammenstehen und ihr Vertrauen schnell wieder aufbauen. Doch kann Dorian seiner früheren Partnerin tatsächlich trauen oder spielt auch sie ein falsches Spiel…?

„Vater des Schreckens“ heißt der Zweiteiler von der kraftvollen Geisterjäger-Serie „Dorian Hunter“, der den aktuellen Handlungsstrang um die Vereinigung von Olivaro und Coco Zamis abschließt. Nachdem in „Blut für Lukretia“ bereits einige Geheimnisse aufgedeckt wurden, geht es in „Lebendig begraben“ nahtlos weiter. Dabei geht es Schlag auf Schlag zu, immer weitere Wendungen, Überraschungen und Hintergrundinformationen sorgen für eine sehr dicht erzählte Geschichte. Diese kommt weitgehend ohne Actionszenen aus, unheimlich, bedrohlich und düster geht es dennoch zu. Wie der Titel schon verrät wird Dorian Hunter erneut unter die Erde gebracht – allerdings unter ganz anderen Umständen als zu Beginn der Serie. Es ist sehr trickreich geraten, wie er sich und Coco aus der Situation befreien kann, wobei sich der Schrecken, den er erleiden muss, eher stiller Art ist – sehr gelungen. Und obwohl so vieles aufgelöst wird, werden auch die Schienen für die kommenden Episoden gelegt, indem das Kind der schwangeren Coco bereits nun eine entscheidende Rolle einnimmt. Das fügt sich alles gekonnt zusammen, ist durch die magischen Elemente sehr eindringlich geraten und vermittelt einen sehr intensiven Eindruck – ein gelungener Abschluss des Handlungsstrangs.

Natürlich ist es wieder Claudia Urbschat-Migues, die als Coco Zamis zu hören ist und die Rolle wieder sehr intensiv gestaltet. Ich mag es, wie sie mit feinen Facetten ihrer Stimme ihre Szenen sehr lebendig gestaltet und dabei immer die Düsternis der Figur durchscheinen lässt. Christian Gaul hat als Enrico Buanarotti ebenfalls ausdrucksstarke Momente, mit kraftvollem und leicht pathetischem Klang weiß er es, diese richtig zur Geltung zu bringen. Auch die Rolle des Phillip wird in dieser Episode noch einmal weiterentwickelt, was Tim Kreuer unglaublich gut zur Geltung bringt und die veränderte, aber dennoch unverkennbare Stimme sehr ausdrucksstark klingen lässt. Weitere Sprecher sind Piet Rose, Tana Dohse und Frank Gustavus.

Atmosphärisch hat die Serie seit Beginn eine sehr eigenständige und hörbar hochwertig produzierte Stimmung zu bieten, die natürlich auch hier wieder gelungen den Spannungsbogen der Episode nachzeichnet. So gibt es wieder den bekannten Mix aus harter, elektronischer Musik und einer Vielzahl an Geräuschen, gepaart mit einigen Schockeffekten und Momenten der Stille, was sehr rund und markant wirkt.

Ein Sarg mit einem umgedrehten Pentagramm, getragen von sechs Männern in weiten Mänteln, die nur von hinten zu sehen sind, während ihr dunkler Weg nur spärlich beleuchtet ist: Das Titelbild der Episode ist stimmungsvoll und ansehnlich geraten, zumal die Szene aus der Handlung sofort erkennbar ist. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es wieder einen kurzen einleitenden Text, der dieses Mal einen kleinen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Serie gibt.

Fazit: „Vater des Schreckens – Lebendig begraben“ setzt die begonnenen Ereignisse gekonnt fort und offenbart zahlreiche weitere Geheimnisse, gibt dem Hörer aber auch wieder neue auf. Die Handlung ist nicht schnell, dafür aber sehr intensiv erzählt und beeindruckt nicht nur mit den geschliffenen Dialogen, sondern auch mit gelungenen Wendungen und düsteren Gedankenspielen – sehr gelungen.

VÖ: 21. Oktober 2022
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267101


Dorian Hunter – 48.1 Vater des Schreckens - Blut für Lukretia



Mit ausweglosen Situationen kennt Dorian Hunter sich aus, doch nun scheint alles zu spät. Dass er in einem kleinen Boot ohne Benzin mitten auf dem offenen Ozean festsitzt, wird noch dadurch verschärft, dass die schwangere Coco bei ihm ist. Immer noch nicht ist er sich sicher, ob es sein Kind oder das von Olivaro ist. Als eine unbekannte Jacht auf das Boot zusteuert, fasst er wieder einen Funken Hoffnung…

In den letzten Folgen von „Dorian Hunter“ haben sich wieder zahlreiche Geheimnisse aufgebaut, die nun in der 48. Episode langsam zusammengeführt werden. „Vater des Schreckens“ ist dabei umfangreicher als erwartet geworden, sodass eine Doppelfolge entstanden ist. Der Start mit „Blut für Lukretia“ setzt erst einmal bei der missglückten Flucht von Dorian und Coco vor Olivaro und damit direkt an der Vorgängerfolge an. Die Entwicklung ist dabei eher langsam, aber dafür umso intensiver. Wie die beiden seegestrandeten auf der Jacht begrüßt werden und welch verfahrene Situation sie erwartet, ist spannend gelöst, im Fokus steht aber ein ausführliches Gespräch zwischen den beiden, in dem sich viele offene Fragen klären, Hintergründe erläutert werden und sich Puzzlesteine zusammenfügen. Trotzdem ist die Episode dynamisch erzählt, beispielsweise durch den Rahmenhandlung, in der Dorian von den vergangenen Erlebnissen berichtet, auch kleine Zeitsprünge sind eingebaut. Doch es bleibt natürlich nicht bei einem rein klärenden Gespräch, auch eine düstere Bedrohung kommt in Form einer charismatischen, undurchsichtigen Gegenspielerin vor: Lukretia sorgt für eine dichte Stimmung. Die Episode endet erwartungsgemäß offen und macht Lust auf die weiteren Entwicklungen, die sich hier bereits gelungen ankündigen.

Die Geschichte kommt mit vergleichsweise wenigen Sprechern aus, gerade einmal sieben verschiedene Stimmen sind zu hören. Dabei spricht Katharina Gast die Rolle der Lukretia mit dunklem, leidenschaftlichem Klang und verleiht ihr eine geheimnisvolle Aura, sodass ihre Szenen viel Ausstrahlung bekommen. Wolfgang Häntsch überzeugt mich als Ronald Chasen vollkommen, sein getragener, fast abwesender Klang mit der sehr tiefen Stimme wirkt sehr eindringlich und passt wunderbar in die Erzählszenen. Auch Thomas Schmuckert punktet als Dorian Hunter auch in diesem Zweiteiler, das Gespräch mit Coco bekommt auch durch ihn und seiner ausdrucksstarken Betonung eine sehr dichte Stimmung. Die weiteren Sprecher sind Claudia Urbschat-Mingues, Karin Rasenack, Wolf-Dieter Sprenger und Jan-David Rönfeldt.

Wer noch mit Hörspielen auf Kassetten aufgewachsen ist, wird die Spul-Geräusche zum Andeuten von vor- oder zurücklaufender Zeit wiederkennen, die auch in dieser Episode eingesetzt sind. Auch andere Sounds wie ein beständiger Pfeifton, Wellengeräusche oder auch mal Stille an Bord sind überzeugend eingebunden und gehen mit der düsteren, elektronischen Musik eine enge Verbindung ein, sodass eine dichte und sehr gelungene Atmosphäre entsteht.

Lukretia ist in düsteren Farben auf dem Cover zu sehen, ihr mystisch wirkendes Gesicht mit dem Spitzen-Kopfschmuck und ihr intensiver Blick ziehen den Betrachter in ihren Bann, während die kleine Jacht unter ihr über das Meer fährt. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es wieder einen einleitenden Text zur Entstehung dieser Episode.

Fazit: „Vater des Schreckens“ beginnt hier mit einem sehr starken Auftakt, der eine ruhige, aber intensive und spannende Geschichte erzählt, aber eben auch viele Hintergründe aufdeckt und die Rahmenhandlung weit nach vorne bringt. Das Misstrauen von Dorian, seine veränderte Stimme, das Ausgeliefertsein auf offener See: Viele weitere Elemente sorgen hier für eine sehr gelungene Episode.

VÖ: 21. Oktober 2022
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267095



Dorian Hunter - 47. Duk Duk



Dorian Hunter hat den Tod von Coco Zamis mit eigenen Augen beobachtet. Doch kann er seinen Sinnen wirklich trauen? Gerüchten zufolge hat sie sich Olivaro, dem neuen Oberhaupt der Schwarzen Familie, angeschlossen. Umgehend reist er nach Neubritannien, um der Sache auf den Grund zu stoßen. Dort stößt er aber zunächst auf einem unheimlichen Kult um den Duk Duk…

Denis Ehrhardt hat für seine „Dorian Hunter“-Serie zwar die Heftromanserie um den Dämonen-Killer zur Vorlage genommen und folgt grob deren Ablauf. Doch er erlaubt es sich eben auch, eigene Akzente zu setzen, auf Handlungsstränge zu verzichten oder den Fokus auf andere Themen zu lenken. So konzentriert sich auch die 47. Episode mit dem Titel Duk Duk“ auf andere Schwerpunkte, was dem Erfolg der Produktion sehr zuträglich ist. Die Handlung wirkt sehr dicht und die Szenerie um den bedrohlichen Duk-Duk-Kult eindringlich und atmosphärisch, die Szenen auf den exotischen Inseln verbreiten sehr viel Flair. Und auch der Verlauf der Handlung kann überzeugen: Eine Rahmenhandlung um Martha Pickford und Phillip, die von Dorians Reise erfahren und dabei versuchen, ein Rätsel zu lösen, darin eingebettet viele spannende Spielszenen mit weiteren Entwicklungen. Hinzu kommt noch die Fortführung der Rahmenhandlung um Coco, Olivaro und Dorian, die ebenfalls präsent und rätselhaft wirkt. Durch die kompakte Erzählweise, in der sich viele Informationen und schnelle Schnitte abwechseln, ist das gerade zu Beginn recht anspruchsvoll geraten, hat man sich aber in die gelungene Struktur eingefunden, ist eine sehr starke und atmosphärische Episode mit einem hervorragenden Finale entstanden.

Regina Lemnitz hat in der Rolle der Martha Pickford mal wieder einen größeren Part und schafft es einmal mehr, der resoluten und durchsetzungsstarken Frau eine sehr sympathische und zugängliche Aura zu verleihen, sodass ihre Szenen positiv hervorstechen. Alexandra Lange spricht die Rolle der Elena sehr dynamisch und eingängig, sodass ihre Dialoge sehr lebendig wirken. Schön, wie sie den steigenden Druck auf die Figuren mit ihrer Stimme nachzeichnet und damit den Spannungsbogen unterstützt. Auch Michael Ojake macht als Te-ivi-o-Atea einen sehr überzeugenden Eindruck, mit markanter Stimme und sehr eingängiger Sprechweise ist auch durch ihn eine sehr eindringliche Figur entstanden. Weitere Sprecher sind Fang Yu, Gen Seto und Kim Pfeiffer.

Die Abmischung der Episode ist auch hier wieder sehr überzeugend geraten, durch sie entsteht wieder die besonders düstere Stimmung der Serie. Es gibt wieder viele prägnante Klänge, die die Szenen in ihrer Wirkung unterstützen, aber auch viel dräuende, atmosphärische Musik, die mit ihren elektronischen Klängen eine treibende Wirkung hat und die Dynamik der Folge unterstreicht.

Der Einleitungstexte zu dieser Episode ist dieses Mal etwas länger geraten – schön, dass hier so anschaulich erklärt wird, warum manche Änderungen der Vorlagen sinnvoll sind. Das Titelbild der Episode ist mit Totenschädeln, wabernden Flammen und der dunklen Farbgebung wieder stimmungsvoll geraten. Und auch eine Fotografie zum Duk Duk-Kult und eine Übersicht der bislang erschienenen Episoden ist im Inneren zu finden.

Fazit: „Duk Duk“ setzt die exotische Szenerie sehr eindringlich um und erzählt eine dynamische und treibende Handlung, die sich aber auch viel Zeit für unheimliche Momente und rätselhafte Zusammenhänge nimmt. Die verschachtelte Erzählweise ist gelungen und bietet Entwicklung auf verschiedenen Zeitebenen, das Thema ist eindringlich aufbereitet und sehr spannend geraten – eine weitere sehr starke Episode der Serie.

VÖ: 17. Juni 2022
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267088


Dorian Hunter – 46. Mörder der Lüfte



Nachdem Coco Zamis in einer Versammlung der mächtigsten Dämonen verkündet hat, dass nicht Oivaro, sondern Dorian Hunter der Vater ihres ungeborenen Kindes ist, wird sie in die lebensfeindliche Sierra Madre vertrieben. Nachdem Dorian Hunter nach langem Warten die entsprechenden Hinweise bekommt, macht er sich selbst sofort auf die lange Reise – nur um festzustellen, dass Cocos Leben nicht nur durch die glühende Hitze bedroht wird…

Auch wenn sich „Dorian Hunter“ vom Zaubermond-Verlag immer mal wieder in mehreren Episoden anderen Themen zuwendet, bleibt die Geschichte um den Geisterjäger und die Hexe Coco Zamis ein fester Bestandteil der Rahmenhandlung. Folge 46 „Mörder der Lüfte“ widmet sich wieder vollkommen einem weiteren Teil dieser Handlung und steigt noch einmal mit den wichtigsten Informationen um Cocos Position an Olivaros Seite und ihre Schwangerschaft ein, um direkt darauf die Wüste der Sierra Madre zum Leben zu erwecken. Ein Blick auf die Geschichte einer Nebenfigur dieser Episode ist sehr stimmungsvoll geraten, und auch danach geht es nach einer kurzen Szene, in der Dorian auf seine Reise aufbricht, schnell mit dieser dichten Stimmung weiter. Und auch wenn vor allem der Weg von Dorian Hunter nachgezeichnet ist, der immer mehr von den Hintergründen erfährt, in einige bedrohliche Situationen gerät oder Pläne schmiedet, wird auch immer wieder aus der Sicht von Coco erzählt. Das erzeugt eine gelungene Dynamik, zumal die Szenerie sehr dicht und packend geraten ist. Das alles auf ein packendes Highlight, ein scharf erzähltes Finale zusteuert, ist schnell klar, dennoch hält dieses sehr gelungene Überraschungen und Wendungen parat. Doch neben diesen großen Umbrüchen gibt auch wie immer einige humorvolle Szenen und bissigen Humor, sodass eine sehr runde und hörenswerte Episode gelungen ist.

Victor Oller ist in der Rolle des Enrique Castuto zu hören und setzt seine Stimme sehr ausdrucksstark und fein moduliert ein, um den diabolischen Mann sehr intensiv darzustellen. Mit seinem spanischen Akzent verstärkt er zudem die Atmosphäre der Handlung und setzt sehr gekonnte Highlights. Auch Manuel Sanchez Fraguas überzeugt als Jiminez Ortuga mit sehr glaubhafter und eindringlicher Aussprache, Verzweiflung, Wut und Heißblütigkeit werden durch ihn sehr gekonnt dargestellt. Claudia Urbschat-Mingues ist wie immer in der Rolle der Coco Zamis sehr stark und sicher, wobei sie ihre Stimme sehr abwechslungsreich einsetzt und auch Kraftlosigkeit und Bedauern sehr überzeugend einbringt. Weitere Sprecher sind Martin Flavio Nunez, Jan-David Rönfeldt und Andrea Pani Laura.

Die Sierre Madre ist als Haupthandlungsort der Episode auch akustisch sehr überzeugend eingebaut worden, fremdartige Tierklänge und der rauschende Wind, aber beispielsweise auch eine alte Cessna sorgen für einen sehr stimmigen Eindruck, der in den passenden Momenten immer intensiver wird. Auch einige der Musikstücke sorgen für eine andere Atmosphäre, aber es gibt natürlich auch wieder die typischen, harten Industrial-Klänge.

Der riesige weiße Adler, der eine zentrale Rolle in der Geschichte spielt, ist auf dem Titelbild gekonnt in Szene gesetzt und hat einen wahrhaft dämonischen Ausdruck, während die Landschaft gelungen angedeutet wird. Die fahle Farbwahl der Covergalerie kommt dabei ebenfalls wieder gut zur Geltung. Im Inneren des Booklets gibt es neben den üblichen Informationen zur Produktion wieder einen kleinen einleitenden Text. Wem die Illustrationen der Serie so gut gefallen, dass er sie am liebsten ein ganzes Jahr betrachten möchte, kann sich übrigens den Kalender für das Jahr 2022 zulegen.

Fazit: Nicht nur der Handlungsort ist stimmungsvoll und eingängig umgesetzt, auch die Handlung ist packend, schnell erzählt und sehr düster geraten. Dabei gibt es dramatische Wendungen in der Serienhandlung und packende Actionszenen, aber natürlich auch den typischen Humor der Serie, der sich sehr gut mit der drückenden Stimmung ergänzt.

VÖ: 1. Oktober 2021
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267064


Dorian Hunter – 45. Lykantropus



Elmar Larsson, Gutsbesitzer auf einem florierenden Hof in Schweden, liegt auf seinem Sterbebett und verabschiedet sich in seiner rüden Art von seiner Familie und der Welt. Doch nach dem unbemerkten Besuch einer fremden Frau geht es ihm schlagartig besser, dafür treibt ein Wolf sein Unwesen in der Gegend und hat bereits mehrere Männer getötet. Jeff Parker wird neben anderen übernatürlichen Jägern nach Schweden gerufen, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Doch bevor die Jagd richtig begonnen hat, schlägt der Wolf erneut zu…

Wo „Dorian Hunter“ draufsteht, muss nicht unbedingt „Dorian Hunter“ drin sein. Schon öfters ist die düstere Mystery-Serie in einzelnen Folgen ohne ihre Hauptfigur ausgekommen, auch die 41. Episode handelt von einer anderen Hauptfigur. So wird bereits das Intro abgewandelt und eben durch Jeff Parker erzählt, seit einiger Zeit ein Freund und Wegbegleiter des Dämonen-Killers, der mit einem sehr speziellen Auftrag nach Schweden reist. Mir gefällt, dass nach der mysteriösen Introszene um die Begegnung von Elmar Larsson und der geheimnisvollen Fremden die Szenerie schnell auf Jeff umschwenkt und er die merkwürdigen Umstände noch einmal aus einer anderen Perspektive erlebt, ebenso wie die Zusammenkunft der sechs Geisterjäger zusätzliche Stimmungen mit einbringt, was aber eben direkt von einer bedrohlichen Stimmung begleitet wird. Der Hof, die tief verschneite Umgebung, die verschiedenen Charaktere erwachen dabei zum Leben, doch auch die eigentliche Handlung wird schon bald vorangetrieben und mit spannenden Momenten und vielen dynamischen Wechseln erzählt. Ich mag den Stil der Serie mit den schnellen Schnitten, was auch hier wieder gelungen aufbereitet wurde. Auch, dass eben nicht die ganz klassische Werwolf-Geschichte erzählt wird, sondern diese um viele gelungene Elemente erweitert. Eine atmosphärisch dichte und spannende Episode, die mit vielen Überraschungen gespickt wurde.

Volker Hanisch macht seine Sache als Jeff Parker sehr gut und beweist, dass er auch als Mittelpunkt einer Geschichte mit viel Engagement, Energie und einer lebendigen Sprechweise punkten kann. Schön, wie er den Spannungsaufbau der Geschichte unterstreich und in den unheimlichen Szenen für viel Flair sorgt. Die wundervolle Monica Bielenstein hat mir als Feodora Munoz ebenfalls sehr gut gefallen, die verleiht der Jägerin eine markante Aura und einen rauen Charme, was sehr gut mit der Serie und der Episode harmoniert. Liza Ohm ist als Birgit Krogager zu hören, und auch wenn sie nicht die meisten Szenen hat, überzeugt sie mit einer sehr prägnanten und stimmungsvollen Sprechweise. Weitere Sprecher sind Michael von Rospatt, Nicolas König und Rajvinder Singh.

Auch für diese Episode wurde eine akustische Umsetzung geschaffen, die sich zwar an vielen stilistischen Elementen der Serie orientiert und auch einige wiederkehrende Melodien einbaut, die aber dennoch absolut eigenständig wirkt. Der tiefe Schnee, das eisige Schweden, die raue Stimmung auf dem Hof werden gekonnt eingefangen und mit vielen Melodien und Geräuschen umgesetzt, ohne dass es überladen wirken würde. Da ist viel los, dient aber zur Untermauerung der Stimmung und nicht der bloßen Effekthascherei.

Auch das Titelbild greift die eisigen Weiten, die bewaldeten Hügel und die verschneiten Täler in kalten Farben auf, ergänzt aber noch ein finsteres Wolfsrudel und eine einsame Gestalt vor den Toren des Hofs – sehr stimmungsvoll und gut gelungen! Im Inneren gibt es neben den Angaben zu den Mitwirkenden natürlich auch wieder einen kleinen einleitenden Text, der sich darum dreht, warum diese Geschichte deutlich später vertont wurde als es in der Romanserie der Fall war.

Fazit: Die Episode überrascht mit einem Wechsel der Hauptfigur und einer ganz anderen Szenerie als erwartet, setzt diese von Anfang an spannend und abwechslungsreich um und sorgt so für einige Überraschungen und intensive, spannende Momente. Das ist nicht nur hervorragend umgesetzt und mit tollen Sprechern vertont, sondern funktioniert auch außerhalb der Serienhandlung sehr gut. Sehr hörenswert!

VÖ: 4. Juni 2021
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267057


Dorian Hunter – 44. Der Teufelseid



Die Entführung von Philip, dem jungen Hermaphroditen, lässt Dorian Hunter keine Ruhe, und natürlich will er seinen Schützling trotz Zerschlagung seines Teams umgehend finden. So folgt er der einzigen Spur, die er hat: Ein Foto von ihm und Coco, das in Griechenland aufgenommen wurde und das Philip zurückgelassen hat. Auf der Fahrt trifft Dorian auf die rothaarige Schönheit Aphrodite, die enger mit den Ereignissen verknüpft ist als der Dämonen-Killer gedacht hätte…

Viel ist passiert in den letzten Episoden von „Dorian Hunter“, krasse Wendungen haben für immer neue Voraussetzungen für die Figuren haben sich ergeben. In Folge 44 „Der Teufelseid“ wird nun nicht mehr hinzugefügt, sondern die bereits angefangenen Handlungsstränge vertieft, aufgeklärt, weitergeführt – und das ist sehr spannend geraten und bringt einige neue Stimmungen mit sich. Besonders die Reise in die Klosterlandschaft von Griechenland sorgt für einige interessante Szenerien, passend dazu wird ein wenig in der griechischen Mythologie in Verbindung mit der streng katholischen Prägung der Gegend eingeführt. Das wirkt machtvoll, kreativ und sehr stimmungsvoll, wohinter die Handlung keinesfalls zurückstehen muss. Im Gegenteil: Schon nach kurzer Zeit sorgt die verführerische Aphrodite für Aufregung, die Suche nach Philip gestaltet sich zunehmend dynamisch und druckvoll, später wird dann auch Coco Zamis‘ Schwangerschaft verschärft beobachtet und wirft zahlreiche Fragen auf, die die kommenden Episoden sicherlich stark beeinflussen werden. „Der Teufelseid“ ist eine Schlüsselfolge der Serie mit einigen wichtigen Meilensteinen für die Entwicklung der Rahmenhandlung, umso lobenswerter ist es, dass die Episode dennoch sehr eigenständige Elemente hat und ihre individuelle Ausstrahlung findet – sehr hörenswert!

Der wunderbare Sven Plate gefällt mir als Jerome Hewitt wieder sehr gut, seine derben Kommentare kommen mit seiner kratzigen Stimme sehr gut zur Geltung, wobei er mit gelungenen Facetten einen sehr präsenten Charakter schafft. Tobias Lelle ist in der Rolle des Mönchs Christopherus zu hören, der mit viel Energie spricht und sich sehr gut an die düstere Szenerie der Serie anpasst und dabei deren Ausstrahlung noch verstärkt. Auch Toini Ruhnke macht als Aphrodite einen äußerst positiven Eindruck, bringt eine geheimnisvolle und markante Ausstrahlung mit sich, was ihren Szenen eine besondere Aura verleiht. Weitere Sprecher sind Carmen-Maja Antoni, Lutz Riedel und Tim Kreuer.

Eine große Stärke der Serie ist seit Beginn die hervorragende akustische Gestaltung, die auch in dieser Episode sehr gut geraten ist. Die Stimmung in Griechenland wird mit dem Blöken von Eseln, Meeresrauschen und anderen Geräuschen gelungen eingefangen, in Actionszenen oder überraschenden Schockmomenten sind die Sounds aber auch lauter eingebaut. Die Musik ist erneut sehr prägnant, düster und modern, während der Humor der Serie an einigen Stellen durch das Ausfaden von Stimmen noch unterstrichen wird.

Auf den ersten Blick ist das ausgewählte Covermotiv überraschend: Ein Embryo im Mutterleib, zusammengekrümmt und noch nicht vollständig ausgebildet. Doch das Thema ist sehr passend zu dieser Episode und vermittelt zudem eine wunderbar düstere Stimmung – natürlich auch wegen den verschwommenen Rändern und der dunklen Farbgebung. Ein kurzer Einleitungstext im Inneren beschäftigt sich mit der Episode im Zusammenhang der gesamten Serie und wird durch eine ausführliche Auflistung aller Beteiligten ergänzt.

Fazit: „Der Teufelseid“ macht einige Zusammenhänge klarer und bereitet bisher gestreute Themen gelungen auf, hat aber auch eine sehr eigenständige Wirkung und eine individuelle Handlung. Die Stimmung ist sehr dicht und druckvoll geraten, sogar in eher ruhigen Erzählmomenten kommt eine spannende Wirkung zur Geltung. Eine sehr starke Episode der Serie!

VÖ: 5. Februar 2021
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267040


Hexenhammer – 2. Alles Leid währt ewig



Nachdem Charlotte de Conde dem Kloster der Dreieinigkeit entkommen ist und sich der Inquisitorin angeschlossen hat, bekommt sie einen Auftrag: In einem abgelegenen Orden soll sie nach dem rechten sehen, soll dieser doch abtrünnig sein und aus Werwölfen bestehen. Schon kurz nach ihrer Ankunft entdeckt sie tatsächlich die ersten Hinweise auf dämonisches Treiben, und wieder sind es leidende Kinder, die Charlotte an ihre eigene Kindheit erinnert wird…

Dem großen Erfolg der „Dorian Hunter“-Hörspielreihe nach der Heftromanserie von Ernst Vleck und Kurt Luif von Zaubermond ist es geschuldet, dass mit „Hexenhammer“ nun ein Ableger entstanden ist, der sich allerdings nicht direkt mit dem Dämonenkiller beschäftigt, noch nicht einmal mit seiner früheren Inkarnation, sondern mit Charlotte de Conde, eine weitere Tochter des Barons, deren Jugend im ersten Band beschrieben wurde. Nun ist – sowohl als Roman als auch in einer Hörbuchumsetzung – mit „Alles Leid währt ewig“ ein zweiter Teil entstanden, der noch einmal eine ganz andere Richtung anschlägt und zeigt, was für unterschiedliche Richtungen diese Serie annehmen kann. Hier in nun quasi der erste Fall von Charlotte in den Diensten der Inquisitorin zu hören, die gerade etwas langsamer aufgebaut ist als der Vorgänger. Nach einer kurzen Introszene mit einem spannenden Ausblick auf die Ankunft im Orden kehrt der Hörer einige Tage zurück in die Hallen der katholischen Kirche, wo neben vielen biblischen Anleihen auch Dämonen und ihr wirken thematisiert werden. Hier geht die Handlung zudem noch näher auf die Strukturen der Inquisition ein, die Nebenfiguren werden näher beleuchtet, aber auch der Charakter von Charlotte bekommt weitere Facetten verliehen. Die düsteren Anleihen üben dabei auch hier eine bösartige Faszination aus, sodass ein gelungener Start in die Handlung gelungen ist. Die eigentliche Handlung, die sich daran anschließt und eben die Ereignisse um Charlotte beim düsteren Orden schildert, ist durchgängig bedrohlich und spannend geraten, mal in unterschwelligen Szenen mit hintergründigem Grusel, mal in markanten und voranpreschenden Szenen, was für viel Dramatik und Dynamik sorgt. Die Laufzeit von über sechs Stunden erlaubt natürlich ein sehr komplexes Geschehen mit vielen Details, die aber durchgängig interessant und spannend geraten ist. Von den vielen eingebauten Themen überzeugt vor allem der zwiegespaltene Charakter von Charlotte, die zwar für das Gute kämpft, aber wesentlich vielschichtiger ist als eine strahlende Heldin und immer wieder mit sich selbst ringen muss. Doch auch die restliche Handlung ist sehr gelungen und überzeugt mit seiner dichten Atmosphäre.

Stephanie Kellner ist auch in diesem Hörbuch wieder als Sprecherin ausgewählt worden und eignet sich den Charakter der Charlotte, aus deren Sicht die Handlung geschildert ist, noch mehr an. Mit ihrem dunklen Klang und dem eingängigen Sprechrhythmus sorgt sie für eine starke Bindung an den Hörer und bringt die düsteren Elemente der Handlung sehr gut zur Geltung. Doch auch die anderen Charaktere bekommen durch sie in der wörtlichen Rede einen individuellen Ausdruck verliehen. So ist die Erzählung sehr abwechslungsreich geraten, zumal das Nachzeichnen des Spannungsbogens durch sie ebenfalls sehr gut geraten ist. Neben Kellner ist auch Stefan Krause in einigen wenigen Szenen zu hören, der mit hoher, fistelnder Stimme ebenfalls für einen markanten Ausdruck sorgt.

Auch wenn es sich hier im Grund um ein Hörbuch handelt, sind die beiden Sprecher keineswegs auf sich selbst gestellt. Auch wenn auf Geräusche, die die Handlung untermalen, verzichtet wurde, ist in vielen Szenen als Untermalung stimmungsvolle Musik zu hören, die meist leise bedrohlich und unheimlich geraten ist. Das verdichtet die Stimmung der Handlung noch weiter und lässt ein wenig von der typischen Stimmung der „Dorian Hunter“-Serie auf diese Produktion überschwappen.

Das Titelbild ist wieder wunderbar düster geraten, nur Serien- und Folgentitel sind in weiß gehalten, ansonsten herrschen einige Brauntöne und viel Schwarz vor. So offenbart der Prediger mit der Bischofsmütze erst auf den zweiten Blick sein Wolfsgesicht, der düster beleuchtete Raum hält aber noch andere gelungene Details bereit. Dem dicken Digipack mit den beiden MP3-CDs liegt noch ein Booklet mit einem lesenswerten Einleitungstext von Autor Uwe Voehl bei.

Fazit: „Alles Leid währt ewig“ setzt die Ereignisse aus dem ersten Teil von „Hexenhammer“ gekonnt fort, nimmt aber noch einmal eine ganz andere Richtung. Viele Elemente sind dabei sehr gelungen, beispielsweise die düstere Grundstimmung, die biblischen Anleitungen und die Vertiefung von Charlotte de Condes zwiespältigen Charakters. Spannend und vielschichtig ist ein gelungenes Horror-Hörbuch geraten, das mir sehr gefallen hat.

VÖ: 2. Oktober 2020
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954266340


Hexenhammer – 1. Die Inquisitorin



Nicolas de Conde hat einen unheilvollen Pakt mit Asmodis geschlossen, dem Herren der Hölle und dem Oberhaupt der Schwarzen Familie. Doch als er merkt, was er damit auf sich genommen hat, ist es zu spät – Asmodis lässt sich nicht erweichen, seine Seele wieder freizugeben. Doch ein weiterer Pakt rettet das Leben des Barons, zerstört aber das Leben eines jungen Mädchens...

Die dunkle Mystery-Serie Dorian Hunter hat mittlerweile einen festen Platz in der Hörspielszene und hat sich in über 40 Episoden eine umfangreiche Rahmenhandlung über mehrere Zeitebenen hinweg aufgebaut. Für eine solche Serie ist das reichlich komplex, sodass immer wieder lose Enden übrig bleiben. Einige davon werden nun in „Hexenhammer – Die Inquisitorin“ gefüllt, der den Hintergrund einiger Figuren näher beleuchtet und mit mehr Inhalt füllt. Nicht als Hörspiel, sondern als Lesung inszeniert entfaltet sich dabei eine ganz eigene Stimmung mit sehr interessanten Aspekten. Zum einen ist Nicolas de Conde, eine frühere Inkarnation von Dorian Hunter, mit seinen Zweifeln am Pakt mit Asmodis zu hören, der in der Zwiesprache mit dem Höllenherren versucht, seine Seele zu retten. Den Hauptteil bestreitet aber ein anderer Charakter, der in seinen Kinderjahren gezeigt wird: Lotte, die in einer Klosterschule der schwarzen Familie im Sinne des Bösen erzogen wird. Der Verlauf der Geschichte ist dabei gerade zu Beginn dieses Abschnitts langsam und ruhig, die Szenerie ist aber dennoch sehr packend. Denn statt der oft actionlastiger Entwicklung der Serie wird in dieser Umsetzung sehr auf die Atmosphäre eingegangen. Besonders die Szenerie im Kloster mit drakonischen Strafen, Qualen, Angst und einer wahren Schreckensherrschaft ist sehr intensiv umgesetzt. Die Wege, die hier nachgezeichnet werden, geben einen sehr eindringlichen Einblick in andere Teilaspekte der Serie, was noch düsterer und dämonischer geraten ist. Im Laufe der Episode intensiviert sich die Handlung immer weiter, verdichtet sich mit immer neuen Szenarien und schlägt schließlich einen engeren Bogen zu eigentlichen Serie. Das ist sehr gelungen und überzeugt mit vielen Feinheiten, die mich vollkommen überzeugen konnten.

„Hexenhammer – Die Inquisitorin“ ist als inszenierte Lesung umgesetzt worden, sodass Stephanie Kellnerin der Rolle der Lotte auch die wenigen Gesprächspassagen übernimmt. Der harte, unnachgiebige Klang der Ordensschwestern oder das machtvolle Auftreten von Asmodis kann sie dabei ebenso markant darbieten wie die Erzähltexte aus ihrer eigenen Sicht. Das ist sehr lebendig geraten und mit vielen feinen Facetten verziert, was mir sehr gut gefallen hat. Thomas Schmuckert übernimmt die Parts von Nicolas de Conde auf eine ähnlich eindringliche Weise, wobei er mit seiner sanft modulierten Stimme für einige unheimliche Momente sorgt. Aber auch Thomas Schmuckert und Stefan Krause aus der Originalserie sorgen für einige gelungene Einlagen.

Der Fokus der fast zehnstündigen Produktion liegt eindeutig auf den Sprechern, die es auch locker schaffen, die Szenerie intensiv wirken zu lassen. Dennoch werden sie gekonnt durch einige Musikstücke im Stil der „Dorian Hunter“-Serie unterstützt, die sich während einiger Übergänge oder zur Betonung besonders packender Szenen bestens eignen, um der Lesung den letzten Schliff zu verleihen.

Der Look des Covers orientiert sich ebenfalls an „Dorian Hunter“ und stellt somit die Verbindung deutlich her, mit dem dunklen Gebäude und der in eine weiße Kutte gehüllte Frau mit dem langen Kruzifix wird aber auch ein sehr prägnanten und passendes Bild geschaffen. Im Inneren des hübschen Digipacks gibt es neben den beiden MP3-CDs noch ein Booklet mit einem lesenswerten Interview mit Autor Uwe Poehl über seine Sicht auf diese Geschichte.

Fazit: Satanistische Motive, langanhaltende Qualen körperlicher und seelischer Art, später eine deutliche Wandlung der Szenerie und eines Charakters – das ist sehr lebendig und packend geraten und hat mich mit der intensiven Atmosphäre schnell gepackt. Der Bogen zur Dorian Hunter Serie wird gekonnt geschlagen und behandelt einige interessante Randbereiche, die hier mit viel Leben gefüllt werden.

VÖ: 7. Juni 2019
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954266326


Dorian Hunter – 43. Wien



Nur der Leichnam des Aztekenkönigs Apaualpa kann Michael Zamis von seiner Krankheit befreien, sodass er ihn in einem Sarg nach Wien einfliegen lässt. Nicht gerade zufällig verweilt auch Coco Zamis ebenfalls in der österreichischen Hauptstadt und gerät in immer größere Bedrängnis durch die Schwarze Familie, da sie ihre Schwangerschaft nicht mehr verbergen kann. Auch Dorian Hunter reist dorthin, um Klarheit über Cocos Absichten zu erlangen und kommt in einer unkonventionellen Wohngruppe unter…

Auch wenn „Dorian Hunter“ auf der gleichnamigen Heftromanserie beruht, haben sich Autor und Regisseur Dennis Ehrhardt und sein Team einige Freiheiten im Ablauf erlaubt und zusätzliche Handlungsstränge eingebaut. Einige davon laufen nun in der 43 Episode mit dem Titel „Wien“ zusammen, wobei dies gleichzeitig der Schauplatz der Geschichte ist. Dabei kommt sehr viel Lokalkolorit herüber, was nicht nur an den realen Örtlichkeiten liegt, die erwähnt werden, sondern auch an den Gastsprechern mit dem typischen Dialekt. Doch auch ansonsten kann die Episode mit vielen gelungenen Ideen und Überraschungen überzeugen und punktet mit der geschickten Erzählweise. Schon das Intro weckt auf besondere Seite das Interesse des Hörers: Der bekannte Einleitungstext von Dorian Hunter mit der Rekapitulation der wichtigsten Ereignisse wird mit einem ähnlich gelagerten Text von Coco Zamis verknüpft, was zunächst parallel zueinander läuft und dann auf einen gemeinsamen Nenner zusammenläuft – sehr clever. Und auch danach wird wieder zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeiten hin- und hergewechselt, wobei immer nur so viele Informationen geboten werden, dass ein Maximum an Spannung erzeugt wird, während andere Aspekte lange im Dunkeln bleiben und so für einige Überraschungen sorgen. Das sorgt von Anfang an für viel Druck in der Handlung, der dann von einigen heiteren Szenen mit exzentrischen Charakteren aufgelockert wird. Wie dann alles zusammenläuft, ist ziemlich geschickt gelöst und sorgt für mehr Klarheit über einige Figuren – und setzt natürlich wieder die Grundlage für neue Handlungsstränge.

Claudia Urbschat-Mingues ist natürlich wieder in der Rolle der Coco Zamis zu hören und beweist einmal mehr, dass sie die Vielschichtigkeit des Charakters hervorragend mit ihrer Stimme ans Licht kehren kann und überzeugt mit feinen Facetten und hervorragend auf die Szenen angepassten Sprechweisen. Douglas Welbat ist als Michael Zamis im Einsatz, das mächtige Mitglied der Schwarzen Familie wird durch ihn ebenfalls sehr treffend umgesetzt und sorgt für intensive Momente. Octavian Willixhofer sorgt als Oskar Schorlau mit Humor und seiner lockeren Art für einige heitere Momente, wobei er lebendig und authentisch zu sprechen versteht, was durch seinen Wiener Akzent noch unterstrichen wird. Weitere Sprecher sind Fanny Krausz, Simone Fuith und Kathrin Beck.

Akustisch gehört die Serie schon seit einigen Jahren zu den überzeugendsten Produktionen auf dem aktuellen Hörspielmarkt. Die Düsternis der Folge ist dabei immer greifbar und wird besonders durch die dramatische, hervorragend abgestimmte Musik erzeugt, doch auch die prägnanten und klaren Geräusche in dynamisch eingesetzter Intensität tragen sehr zum Gelingen bei. Auffällig ist auch, dass sich die Macher nicht scheuen, Stimmgewirr und parallel laufende Dialoge zu erzeugen, was nicht nur realistisch hektisch wirkt, sondern auch ein eigenständiges Merkmal der Serie bildet.

Das Titelbild zu der Folge ist mal wieder äußerst gut gelungen und greift die Stimmung der Serie gekonnt auf. Ein dämonisches Gesicht, das in ein umgedrehtes Pentagramm integriert ist und von einem kahlen Winterwald umgeben. Gemeinsam mit den kühlen Farben wird so eine düstere Stimmung verbreitet. Im Inneren gibt es wieder einen lesenswerten Einleitungstext, der einmal mehr die Leidenschaft und die Detailverliebtheit des Produzententeams beweist.

Fazit: „Wien“ überzeugt nicht nur mit einer cleveren Erzählweise und einer düsteren Stimmung wie die anderen Episoden der Serie, sondern fügt mit Wien als Schauplatz und einigen gelungenen Elementen eine sehr individuelle Atmosphäre hinzu. Spannend erzählt und mit markanten Szenen versehen wird die über 75-minütige Produktion sehr kurzweilig und unterhaltsam.

VÖ: 2. Oktober 2020
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267033


Dorian Hunter - 42. Schuld und Sühne



Dorian Hunter hat sich zurückgezogen, um sich in Ruhe seiner Frau Lilian zu widmen, die nach ihrem Klinikaufenthalt immer noch sehr labil ist. Doch der vermeintliche Frieden währt nicht lange, da unheimliche Wesen durch die Gegend streifen. Währenddessen muss sich Bethany Bail weiter für ihr Vorgehen rechtfertigen - und dabei werden ihr einige Dinge klar...

Einige Handlungsstränge von Dorian Hunter haben sich unlängst aufgelöst - beispielsweise der Mehrteiler um Marucha oder Lilians Aufenthalt in dem Sanatorium. Doch es gibt immer noch reichlich neue Ansätze für den Fortlauf der Serienhandlung, die in der 42. Episode dann auch fortgeführt werden. Die Erzählweise ist wieder sehr gelungen, da auf verschiedenen Ebenen erzählt wird - und nicht alle davon spielen auf der gleichen Zeitlinie. So berichtet Bethany Bail in einem besonderen Verhör von vergangenen Ereignissen, die ein paar Lücken schließen, vor allem aber für spannende neue Momente sorgen. Hier kommt ziemlich oft eine bedrohliche, sehr düstere Stimmung auf, die Gefahr für die Charaktere durch die dunklen Mächte ist dabei ständig greifbar. Subtil und emotional geht es bei Dorian und Lilian zu, die in ihrem neugewonnenen Leben zu zweit noch mit vielen Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Dass dabei nicht alles glattläuft, war erwartbar, wie eindringlich und packend das abläuft, ist dann aber doch sehr gut gelöst. Wieder gibt es einige neue Ideen und Elemente, während die Charaktere unter den neuen Voraussetzungen weiter in Pose gebracht werden. Der Verlauf ist dadurch zwar etwas ruhiger als gewohnt, aber nicht weniger fesselnd und unterhaltsam. Mir gefällt das sehr gut, da die Folge geordneter und aufgeräumter wirkt als sonst, ohne die düstere und komplexe Stimmung einzubüßen. Eine weitere sehr starke Episode der Reihe, die in diesen turbulenten Zeiten vielleicht nicht ganz so leicht erhältlich ist wie sonst - auf der Homepage des Labels sollte dies aber problemlos möglich sein.

Iris Artajo ist als Lilan Hunter ganz hervorragend und wandelt gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Irrsinn und Realität, zwischen Begierde und abgrundtiefem Schrecken, was eine faszinierende Figur erschafft, die die Episode prägt. Sven Plate setzt seine unverkennbare Stimme gekonnt ein, lässt die deutlich düsterer und rauer klingen als sonst, sodass die Szenen mit Jerome Hewitt im Gedächtnis bleiben - wieder mal eine sehr gelungene Performance. Auch Hartmut Becker hat mir als Stanley Whelan sehr gefallen, mit seiner ruhigen und angenehmen Stimme ist er ein passender Gegenpart zu Bethany Bail und bringt eine sehr interessante Aura in die Folge mit ein. Weitere Sprecher sind Tobias Lelle, Jan-David Rönfeldt und Walter Gontermann.

Natürlich hat die Serie akustisch längst seinen eigenen Stil gefunden, und dieser Mix ist natürlich auch hier wieder zu hören. So gibt es sehr passend auf die Dialoge abgestimmte Geräusche, die in den passenden Momenten für gelungene Schockmomente sorgen, ebenso wie düstere Musik, die mal melancholisch, mal heftig und modern wirken. Doch dabei gibt es auch neue Facetten, beispielsweise wenn gleich zu Beginn eine klassische Walzermelodie erklingt. Schön, dass hier immer noch Variationen geboten werden, die Produktion aber weiterhin so hochwertig ist.

Auch wenn die Farbgebung immer eine ähnliche ist - düstere Sepia-Töne - werden auf den Covern immer neue Stimmungen geboten. Für diese Episode wurde ein düsteres Wesen voller Tattoos und mit Lederweste ausgewählt, wobei die Schatten auf seinem Rücken an düstere Flügel erinnern - sehr ansehnlich und markant! Und im Inneren gibt es neben einer Übersicht der Mitwirkenden auch wieder einen einleitenden Text, der sich unter anderem mit der Musikauswahl dieser Folge dreht.

Fazit: Eine Episode der Serie, die einige neue Akzente setzt und besonders die Serienhandlung in neue Bahnen lenkt. Die eher ruhige Erzählweise lässt viel Raum für spannende und unheimliche Szenen, während sich die Handlung am Ende noch einmal deutlich zuspitzt. Toll ist, wie abwechslungsreich die Handlung durch die vielen kurzen Szenen geraten ist, die Handlung jedoch klarer und besser strukturiert wirkt als sonst.

VÖ: 3. April 2020
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267026

Erhältlich bei: zaubermond.de/hoerspiele/schuld-und-suehne.html

Dorian Hunter – 41.2 Penthouse der Schweine



In Rio de Janeiro sehen sich Dorian Hunter, Marucha und Jeff Parker einer Horde von Schweine-Dämonen gegenüber, der Bedrohung können sie nur mit knapper Not und einigen Verlusten entkommen. Doch während Jeff in Selbstvorwürfen zergeht, ist der Kampfeswille bei Dorian Hunter endgültig entfacht. Er macht sich auf, um endlich hinter das Geheimnis von Macumba zu kommen...

Die Ereignisse in Rio de Janeiro rund um Dorian Hunter und Macumba wurden von Zaubermond zu einem Zweiteiler verarbeitet, der in „Penthouse der Schweine“ seinen Abschluss findet – seinen recht kurzen Abschluss, denn abzüglich des ausgedehnten Dialogs, der mit der eigentlichen Handlung aber kaum etwas zu tun hat und sich um Bethany Bail dreht, bleiben noch eine knappe halbe Stunde Laufzeit für die Geschichte übrig. Und diese hätten auch noch auf die erste CD gepasst, während die Bonusgeschichte „Die Liste“ zwar unterhaltsam geraten ist, die daraus gewonnenen Erkenntnisse hätten aber sicherlich auch auf andere Weise vermittelt werden können. Sei es drum, „Penthouse der Schweine“ ist auch so äußerst unterhaltsam geraten. Das Tempo hat sich hier noch einmal deutlich gesteigert, was natürlich auch daran liegt, dass hier direkt mitten in der spannendsten Sequenz des Zweiteilers gestartet wird. Aber eine Hörspiel-CD mit einem heftigen Kampf zu eröffnen, ist schon mal eine Ansage. Doch auch danach geht es sehr spannend weiter, die Geheimnisse um Mucumba und ihre Anführerin werden aufgedeckt, weitere Hinweise auf Igor Lipwitz gegeben, die Spannung spitzt sich immer weiter zu und bringt so einige übernatürliche, sehr intensive Momente mit ein. Das Finale ist mit Wucht und einigen Überraschungen umgesetzt, und auch wenn dieser Zweiteiler nicht ganz die Intensität einiger Vorgänger entfaltet, ist eine gelungene und hörenswerte Produktion der Serie entstanden. Dass dabei sogar mehr als nur ein Ansatz von Sozialkritik enthalten ist, rundet das Hörspiel mit einem neuen Dreh sehr interessant ab.

Alexandra Lange hat als Viviana eine sehr interessante und zwiespältige Rolle inne, die sie sehr gelungen umsetzt und mit feinen Facetten ihr Talent ihre Stimme auskostet, was für einige intensive Momente sorgt. Sidney Martins punktet als Domingo Marcial mit viel Dynamik und einer eingängigen Sprechweise, er lenkt die Aufmerksamkeit auf wichtige Details und setzt seine Figur glaubhaft um. Auch Karyn von Ostholt überzeugt in ihrer Rolle als Luisa Neiva, ausdrucksstark und mit viel Energie hinterlässt sie einen sehr gelungenen Eindruck. Weitere Sprecher sind Gerhard Garbers, Henry König und Julian Greis.

Die düstere Szenerie der Serie wird natürlich auch hier wieder aufgegriffen, aber gekonnt an die Geschichte der Folge anpasst. Dabei sorgt die Musik für viel Dynamik, Abwechslung und Atmosphäre, die Geräusche für Lebendigkeit und einen harten Eindruck, gerade während der opulent ausgestatteten Actionszenen. Das ist alles punktgenau und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.

Selbst wenn die Vorstellung von Männern mit Schweineköpfen etwas lächerlich klingen mag – das Cover zeigt, wie beängstigend dieses Motiv wirken kann. Die Männer in ihren schwarzen, hochgeschlossenen Anzügen und die ausdruckslosen Gesichter sorgen mit der „dreckig“ wirkenden Gestaltung unheimlich, düster und sehr gut zu der Folge passen.

Fazit: Das Tempo ist gleich sehr hoch, die Dramatik steigert sich immer weiter, die Wucht, mit der die Szenen erzählt werden, ist hörenswert. Schön, dass hier wieder einige bisher lose Fäden zusammengeführt werden und dem Hörer einige Dinge klar werden. Ein gelungener Abschluss des Zweiteilers, auch wenn der Epilog diese Intensität nicht so recht halten kann.

VÖ: 7. Juni 2019
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267019


Dorian Hunter – 41.1 Macumba



Jeff Parker hat in Rio de Janeiro eine Luxusimmobilie gekauft, ohne sie zuvor gesehen zu haben. Dies will er nun gemeinsam mit Dorian Hunter nach, der gleichzeitig mit Marucha die Spur von Igor Lipwitz verfolgen will. Doch das teure Penthouse wie das gesamte dazugehörige Hotel sind völlig verwüstet. Dabei stoßen die drei immer wieder auf einen Namen, der mit dem Vorfall zusammenzuhängen scheint: Marucha...

In der 40. Episode hat Zaubermond den Zuhörern der dunklen Mystery-Serie „Dorian Hunter“ mit einer Folge überrascht, die den Titelhelden ausgeblendet und den Fokus auf seine Frau Lilian gelegt hat. Der nachfolgende Zweiteiler beginnt mit „Macumba“ und kehrt wieder zu Hunter zurück und setzt an die vorigen Ereignisse um die südamerikanische Szenerie an. Wie immer wird in kurzen Szenenschnipseln zusammengefasst, was bisher geschehen ist, bevor eine unheimliche Szenerie um einen sich verwandelnden Mann für die ersten sehr stimmungsvollen Momente sorgt. Die Ankunft von Dorian, Jeff und auch Marucha, die neu zum Team dazugestoßen ist, bringt zunächst auch ein paar Lacher mit ein, auch die Idee um das luxuriöse Penthouse wird eher locker angegangen. Aber auch diese Folge lässt es sich wieder nicht nehmen, auch gleich zu Beginn einige druckvolle Momente einfließen zu lassen, die aus der Mythologie der Gegend stammen und den Hörer mit unheilvollen Ankündigungen neugierig auf die kommenden Entwicklungen machen. Das Tempo ist dabei sehr ausgewogen, sie lässt sich Zeit und hetzt nicht durch die Handlung, der Erzählfluss ist dabei dennoch sehr stetig und sorgt für einen unterhaltsamen Ablauf. Mir gefällt sehr gut, wie der letzte Mehrteiler nun noch enger mit der bisherigen Serienhandlung verbunden wird, einige Elemente fortgeführt werden, aber wieder auf eine urbanere Grundstimmung zurückgegriffen wird. Die Entwicklung der Handlung ist dabei klarer als gewohnt, birgt aber dennoch viele Geheimnisse und Spannungsmomente, um eine weitere packende Episode der Serie zu schaffen.

Andrea Pani Laura ist als Marucha auch in dieser Episode sehr überzeugend und punktet in der moderneren Atmosphäre ebenso, sorgt dabei auch für einige Lacher und sorgt dennoch auch mit ihrem intensiven Klang für zusätzliche Stimmung. Volker Hanisch macht als Jeff Parker seine Sache ebenfalls wieder sehr gut, er schafft eine gelungene Kombination aus Ernsthaftigkeit und einer Spur Humor, die immer wieder aufblitzt – ein dynamischer Ausdruck. Gerhard Garbers spricht Vincent Neiva mit viel Ausdruck und Energie, sodass er die wichtigen Momente gekonnt betonen kann. Weitere Sprecher sind Sidney Martins, Dirk Petrick und Alexandra Lange.

Die Umsetzung der Folge zeichnet den dynamischen Handlungsbogen wieder gekonnt nach und präsentiert dabei einige bereits bekannte Melodien, die ihren festen Platz im Gefüge der Serie haben, ebenso wie einige neue Stücke, die die vorherrschende Stimmung gut wiedergeben. Auch die Geräuschkulisse ist dicht und stimmig, auch wenn die Handlung in Sachen Spannung noch nicht am oberen Pegel angekommen ist, wird sie dadurch gekonnt unterstützt.

Das Cover der Folge zeigt ein dämonisches und beeindruckendes Bild um einen finster dreinblickenden Mann, aber auch durch das berühmte Wahrzeichen des Handlungsortes wird die Folge gut aufgegriffen. Der schwarze Untergrund und die dunkelorangenen Elemente sorgen für einen intensiven Gesamteindruck. Im Inneren des Booklets gibt es ein paar mehr Informationen zu einem Dämon aus der südamerikanischen Mythologie.

Fazit: „Dorian Hunter“ gestaltet den Auftakt zum neuen Zweiteiler etwas lockerer als gewohnt, bringt aber dennoch immer wieder eine intensive Stimmung mit ein – besonders durch Elemente aus der südamerikanischen Mythologie. Aber auch Marucha als neues Teammitglied ist eine sehr interessante Komponente. Schön, dass sich die Serie zwar auf ein bestimmtes Thema um die mysteriöse Macumba konzentriert, die Serienhandlung aber wieder stärker einbezogen wird.

VÖ: 7. Juni 2019
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 9783954267002


Dorian Hunter – 40. Das Große Tier



In London hält versucht Marvin Cohen die Stellung zu halten, während Dorian Hunter in den Weiten des mexikanischen Dschungels verschollen ist. Gar keine so leichte Aufgabe, denn nicht nur, dass Donald Chapman weiterhin im Keller des Anwesens eingesperrt werden muss und immer mehr in blinder Wut zergeht. Auch Dorians Frau Lilian macht in ihrem Sanatorium große Fortschritte, gerät aber auch mehr in das Visier der dunklen Mächte...

Mehrteiler haben den Vorteil, deutlich komplexere Geschichten zu erzählen, wie es auch zuletzt bei Dorian Hunter der Fall war. Hier war der Dämonen-Killer zusätzlich lange Zeit nicht in London. Und genau hier setzt die 40. Episode der Serie an und erzählt die Ereignisse, die während seiner Abwesenheit in London passieren. So kommt die Folge über weite Teile ohne ihre Hauptfigur aus, was ihr aber überhaupt nicht schadet, sondern im Gegenteil frischen Wind in die Handlung bringt. Mir gefällt, wie sich die Situation hier immer weiter zuspitzt, wie die verschiedenen Bestandteile zusammenfügen und sich so eine bestechende, sehr intensive Atmosphäre ergibt. Mir persönlich hat die Geschichte um Lilian sehr gut gefallen, die fast schon ein wenig vergessen war und hier mal wieder sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Nicht nur, dass ihre psychologische Verfassung ergreifend und intensiv in Szene gesetzt wurde, auch die bedrohliche Stimmung, die sich immer weiter um die entwickelt und die unbekannte, aber spürbare Gefahr bringen viel Schärfe hinein. Toll auch die zaghafte Annäherung an einen anderen Charakter und die hervorragende Auflösung, die gemeinsam mit den anderen Handlungssträngen zusammenläuft. Auch diese sind mit ihrer Härte, ihrer Direktheit und der ganz eigenen Stimmung der Serie packend geraten, überraschen mit einigen ziemlich derben Momenten und auch mystischen Szenen. Eine sehr gelungene Zusammenstellung, die mich auf allen Ebenen überzeugt hat.

Frank Gustavus ist wie immer als Marvin Cohen zu hören, dessen Rolle hier aber noch einmal ausgeweitet wurde. Auch im völligen Mittelpunkt überzeugt er mit seiner lebendigen und präzisen Sprechweise, die die vielen kleinen Spannungsbögen der Handlung gekonnt nachzeichnet. Iris Artajo ist als Lilian wunderbar, der psychische Verfall wird von ihr sehr feinsinnig und facettenreich gezeichnet, sodass sie dem Hörer sehr nahe ist. Auch Karin Rasenack ist als Bethany Bail wieder überzeugend und entlockt der Figur in den neuen Situationen andere Facetten, was den Charakter noch vielschichtiger wirken lässt. Weitere Sprecher sind Ela Nitzsche, Sven Plate und Stephanie Kellner.

Nach vielen exotischen Klängen in den vorigen Folgen kehrt die akustische Gestaltung in dieser Folge wieder mehr zu ihren Ursprüngen zurück, überrascht aber dennoch in einigen Momenten – zum Beispiel mit Stille in besonders aufregenden Szenen, was die Spannung noch einmal greifbar macht. Die Musik ist hart und laut, die Geräusche perfekt auf die Handlung abgestimmt, was die Szenen sehr gut unterstreicht.

Ein wichtiges Thema dieser Folge wird auch auf dem Cover aufgegriffen, das schon Stoff für einige Horrorfilme geboten hat. Unheimliche Bauchrednerpuppen, zwei davon deutlich im Mittelpunkt, andere ebenso gruselig nur angedeutet, sorgen für ein markantes und sehr sehenswertes Cover. Im Inneren gibt es neben den Produktionsaufgaben wie immer noch einen kleinen Einführungstext zu dieser Folge.

Fazit: Die Themenvielfalt dieser Folge ist beeindruckend, in den kurz geschnittenen und schnell aufeinander folgenden Szenen wird von dem Zuhörer viel Aufmerksamkeit gefordert, was wegen der spannenden und packenden Handlung aber auch sehr leicht fällt. Erst langsam fügen sich die einzelnen Elemente zusammen, was die Dramatik dann noch einmal deutlich erhöht. Sehr gut, wie der Bogen zu den Ereignissen in London nach dem Mehrteiler geschlagen wurde!

VÖ: 14. Dezember 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6699-9


Dorian Hunter – Hunteresque (Soundtrack)



Musik war und ist immer schon ein wichtiger Bestandteil der „Dorian Hunter“-Serie aus dem Zaubermond-Verlag. Die Geschichten um den Dämonen-Killer sind dabei nicht nur ziemlich düster geraten, sondern überzeugen auch mit wechselnden Grundstimmung und vielen unterschiedlichen Szenerien – und hierauf muss die musikalische Untermalung natürlich reagieren, was immer wieder für eine sehr dichte Atmosphäre sorgt. Die Musik gibt es also schon, wird aber normalerweise immer von den Dialogen überlagert. Wer sich man nur den eingebauten Sounds widmen möchte, hat mit „Hunteresque“ nun die Möglichkeit dazu, die 19. Stücke in Reinform an den Hörer bringt.

Und gerade dann merkt man erst, welche detailreiche Arbeit hier geleistet wurde. Trotz eines ähnlichen Klangkonzeptes sind immer sehr individuelle Feinheiten eingebaut, die auch ohne die Einbindung in eine Handlung ihre Wirkung entfalten können. Da gibt es mal spanische Anklänge, mal wird der Klang durch klassische Instrumente ergänzt und mit einer Klaviermelodie angereichert, mal gibt es ziemlich destruktive und verstörende Stücke, die sich immer weiter aufbrausen und so einen ganz eigenen Spannungsbogen erhalten. So gibt es während der Stunde Laufzeit immer wieder Neues zu entdecken, selbst wenn man die Hörspiele bereits gehört hat. Natürlich werden dabei auch Erinnerungen an bestimmte Szenen geweckt, die besonderen Eindruck hinterlassen haben, doch auch ohne diese wird oft eine sehr unheimliche Atmosphäre geschaffen.

Stilistisch bewegt sich der Soundtrack im Bereich des elektronischen Industrial, folgt meist keiner eingängigen Rhythmik oder hat eine wirkliche Melodie. Doch auch hier wird viel „gespielt“ und experimentiert, sodass ganz unterschiedliche Dinge als Instrumente verwendet werden, verzerrte Stimmen eingebaut sind oder geisterhaftes Rauschen eingebaut ist. Nichts also für einen gemütlichen Abend, sondern für einen stimmungsvollen, düsteren Moment, dem man dann auch seine volle Aufmerksamkeit widmen sollte.

Natürlich gibt es auch hier ein Cover, welches das Motiv zur allerersten Episode der Serie zeigt – die Seite eines Mannes, der ein schlichtes Holzkreuz in der Hand hält und vor einer reich verzierten, gedrungenen Tür steht. Viel interessanter ist hier aber das Innenleben, denn Komponist Andreas Meyer hat zu jedem einzelnen Stück einen Kommentar verfasst, welcher auf die Entstehungsgeschichte oder einzelne Komponenten hinweist. Sehr lesenswert, zumal man dann noch mehr aus dem Klangkonzept heraushören kann, was einem sonst vielleicht verborgen geblieben wäre.

Fazit: 19 Stücke voller Stimmung und Atmosphäre, mal keine zwei Minuten lang, mal ein eigenes Mini-Drama über acht Minuten, aber immer sehr eindrucksvoll und mit düsterem Grusel angefüllt. Immer wieder gibt es dabei andere Känge zu hören, die auch ohne Dialoge sehr intensiv wirken und sehr eindringlich sind – oder eben „hunteresque“.

VÖ: 1. Juni 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-681-4


Dorian Hunter – 39. Yana Turmanyay



Die früheren Leben von Dorian Hunter beschäftigen ihn auch in den Tiefen des Dschungels, in der sagenumwobenen Stadt El Dorado. Denn dort wird er von Harnando Vivelda gefangen gehalten, den seine frühere Inkarnation hat sterben sehen. Und auch die Inkaprinzessin Marucha gibt dem Dämonenhasser weiter Rätsel auf...

Mit der 39. Episode von „Dorian Hunter“ mit dem recht unaussprechlichen Titel „Yana Turmanyay“ endet zugleich der große Vierteiler um das legendäre El Dorado und Hunters Expedition durch den Dschungel, der bereits einige Wendungen geschlagen hat – und damit auch Kenntnisse aus den vorangegangenen Folgen voraussetzt. Natürlich gibt es wie immer eine kleine Gedankenstütze, um wieder in die Geschichte zu finden, ohne die bisherigen Ereignisse zu kennen ist man hier aber schnell verloren. Doch es lohnt sich absolut, bis hierhin durchzuhalten, belohnt wird man nämlich mit einer sehr intensiven und stimmungsreichen Episode. Der Hörer steigt hier direkt in die Handlung ein, der Druck und das Tempo sind sogleich ziemlich hoch und sorgen schon in den ersten Minuten für aufregende Momente, Dabei ist die bedrohliche Situation für Hunter verbunden mit einem Geheimnis, welches die Charaktere umgibt und wieder sehr schön über mehrere Zeitebenen angesiedelt ist. Wunderbar auch, wie das eigentliche Ziel Hunters nicht aus den Augen verloren wird. Es ist ziemlich viel los, da offenbaren Charaktere ihre wahre Natur, da werden neue Erkenntnisse und Wendungen eingebaut, da kristallisiert sich langsam der Kern des Vierteilers hervor. Inmitten all dessen schmiedet Olivaro weitere finstere Pläne und nutzt das Schicksal Hunters aus, um das Blatt in seine Richtung wenden. Das ist alles so fein aufeinander abgestimmt, alles hat seinen festen Platz, sodass man sich wieder ganz in die wunderbar destruktive Stimmung der Serie fallen lassen kann.

Der Sprechercast ist wie üblich hervorragend besetzt und vereint viele starke Stimmen, wobei eben nicht nur auf die großen Namen gesetzt wird. Torben Liebrecht ist als Harnando Vivelda zu hören und sorgt mit seinem sehr präsenten Ausdruck für jede Menge zusätzliche Atmosphäre sorgt. Walter Gontermann fällt ebenfalls sehr positiv auf, die Rolle des Lipwitz bekommt durch ihn eine eindringliche Note, die er gekonnt in den verschiedenen Szenen variiert. Kerstin Hesse setzt ihre Stimme als Sacheen sehr sorgsam ein, mit viel Wucht und sehr facettenreich überzeugt sie vollkommen. Weitere Sprecher sind Bernd Stephan, Andrea Pani Laura und Volker Hanisch.

Deutlich fester Bestandteil der Serie ist auch die unverwechselbare akustische Gestaltung, die für jede Szene eine eigene Stimmung schafft. Hier werden typisch mexikanische Klänge verwendet, aber im Hunter-Stil bearbeitet und so bedrohlich, unheimlich und imposant dargestellt, dass alles sehr gut zusammenpasst. Ergänzt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Geräusche ist so eine richtig tolle Inszenierung entstanden.

Das Mexiko-Thema wird natürlich auch wieder auf dem Cover aufgegriffen und setzt die vier Folgen auch optisch in einen Kontext. Natürlich wieder mit tiefschwarzem Hintergrund versehen und detailsreich gestaltet kommt die steinerne Figur bestens zur Geltung. Im Inneren gibt es wieder einen kleinen Einleitungstext, der dieses mal auf Besonderheiten der musikalischen Gestaltung hinweist.

Fazit: Der El-Dorado-Vierteiler wird hier sehr gekonnt abgeschlossen, indem alle Fäden zusammengeführt werden. Dabei gibt es viele Überraschungen zu erkunden, verschiedene Zeitebenen zu betrachten, gefahrvolle Situationen zu überstehen – und alles wird durch eine sehr intensive Atmosphäre verbunden, die bestens gelungen ist. Sehr hörenswert!

VÖ: 7. September 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6698-2


Dorian Hunter – 38. Marucha



Georg Rudolf Speyer, eine frühere Inkarnation von Dorian Hunter, ist weiterhin unter der Führung der Inkaprinzessin Marucha auf der Suche nach der legendären Goldstadt EL Dorado. Doch trotz ihrer offenen Art und dem sich langsam entwickelnden Vertrauen vermutet Speyer, dass sie nicht die Wahrheit sagt – insbesondere was die kleine Knotenfigur betrifft, die Marucha selbst im Schlaf bei sich trägt...

Die mittleren Teile von Trilogien haben ja oft das Problem, zwischen dem interessanten Anfang, bei dem die Parameter abgesteckt werden, und dem spannenden Finale festzustecken und kein eigenes Profil zu haben. Bei „Marucha“, der 38. Episode von Dorian Hunter, ist dies jedoch anders, denn die titelgebende Figur bringt eine ganz eigene Stimmung mit ein. Als erzwungene Führerin durch die unwegsamen Gelände, umgeben von ihren Feinden, in sich gekehrt und oft still beobachtend, aber sich auch langsam an Georg Rudolf Speyer annähernd kommt die sehr geheimnisvoll und mystisch herüber, was sich im Laufe der Zeit immer weiter verstärkt. Im letzten Drittel zieht die Handlung noch einmal an und lässt die Inkaprinzessin mehrere Wandlungen durchmachen, was mit teilweise dramatischen Szenen umgesetzt wird. Die Stimmung mag dabei eine andere sein als in vielen vorigen Folgen, nicht ganz so hart und vordergründig, doch von einer sehr dichten Atmosphäre durchzogen, die feinsinniger und hintergründiger ist, mit dem Rätsel und die Knotenfigur und vielen weiteren Ideen dennoch sehr intensiv erzählt wurde. Darauf muss man sich einlassen, kann dann aber auch mitfiebern und wird am Ende noch mit einem unheimlichen Finale belohnt, das zudem wieder einen stärkeren Bogen in die Gegenwart schlägt und den Zusammenhang zu Dorian Hunter in einer packenden Szene betont.

Andrea Pani Laura ist in der Rolle der Marucha ganz hervorragend, spricht sehr facettenreich, düster und mysteriös, sodass der Hörer einen sehr eindringlichen Eindruck der Figur bekommt und das Rätsel um die Inkaprinzessin präsent wirkt. Konstantin Graudus ist als Julio zu hören und spielt seine langjährige Erfahrung als Hörspielsprecher aus, ohne zu routiniert zu wirken und passt sich sehr gut der besonderen Stimmung der Episode an. Auch Kirstin Hesse macht als Sacheen einen guten Eindruck und spricht sehr flüssig und präzise. Weitere Sprecher sind Achim Buch, Abelardi Decamilli und Jesse Grimm.

Akustisch ist erneut ein sehr atmosphärisches Hörspiel entstanden, das zwar die wesentlichen Elemente der vorigen Episoden beinhaltet und dennoch eine eigenständige Stimmung entstehen lässt. So kommt das südamerikanische Flair und der mystische Anklang der Inkas sehr gut zur Geltung, was durch sehr stimmungsvolle Musik und zahlreiche Geräusche unterstützt wird.

Düster hebt sich eine alte Ruine eines Inka-Tempel vom fahlen Himmel ab, umgeben von herabhängenden Zweigen und in dunkles Licht getaucht – wieder ist das Titelbild der Folge düster und individuell geraten und ein echter Blickfang. Im Inneren darf neben einer ausführlichen Auflistung der Mitwirkenden ein kleiner einleitender Text nicht fehlen, der sich dieses mal mit der Entstehung der Heftromantrilogie beschäftigt.

Fazit: „Dorian Hunter“ schafft wieder eine neue, sehr individuelle Stimmung, die noch mehr als der Vorgänger auf die Inka-Kultur eingeht und insbesondere Marucha in den Mittelpunkt stellt. Ihre Geschichte wird sehr intensiv dargestellt und in vielen starken Szenen umgesetzt, die leiser wirkt als in den Vorgängern, aber nicht weniger intensiv. Der Bogen, der am Ende wieder in die Gegenwart geschlagen wird, bereitet dann unüberhörbar ein großes Finale in der nächsten Folge vor.

VÖ: 1. Juni 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-697-5


Dorian Hunter – 37. Am Rio Negro

Erster Eindruck: In der fremden Welt der Maya...

Dorian Hunter hat nur wenige Anhaltspunkte, die ihn bei der Suche nach seinem verschollenen Freund Jeff Parker weiterhelfen könnten. Und so macht er sich an der Seite von Sacheen auf den Weg in das geheimnisumwitterte El Dorado, die Stadt von überbordendem Reichtum – wie auch schon sein alter Ego Georg Rudolf Speyer einige Jahrzehnte vorher....

„Am Rio Negro“ ist der zweite Teil eines Konstrukts aus vier Folgen, die zusammen eine gemeinsame Geschichte erzählen. Dennoch funktioniert diese Episode auch für sich allein genommen recht gut, was daran liegt, dass mit der Suche nach Jeff Parker hier ein eindeutiger Schwerpunkt gelegt wurde. Der Stil der Reihe setzt sich auch hier wieder mit der sehr düsteren, bedrohlichen Atmosphäre hier fort, was zu einigen intensiven Momenten fügt. Die Handlung fügt sich aus drei verschiedenen Ebenen zusammen: Dorians und Sacheens Suche, Jeffs Aufenthalt am Rio Negro sowie der mittlerweile ebenso typische Sprung in die Vergangenheit mit Dorians früherem Ich Georg, der diese Reise ebenfalls übernommen hat. Alle drei Stränge beeinflussen sich gegenseitig und ergeben erst zusammen die spannende und dynamische Geschichte. Das Tempo ist dabei etwas ruhiger als in einigen vorigen Folgen, die Macher konzentrieren sich hier oftmals auf die Wirkung der jeweiligen Szene. Toll ist dabei, wie Kultur und Stimmung der Maya in die Handlung einfließen, man fühlt sich beinahe selbst in die fremdartige und unheimliche Welt versetzt. Und so wird der Serie die eine oder andere neue Facette abgerungen, was den Unterhaltungswert der an sich schon spannenden, dreigeteilten Geschichte noch weiter steigert.

Andrea Pani Laura hat in dieser Folge die Rolle der Marucha übernommen, welche sie sehr geheimnisvoll und präsent spricht, sodass die junge Maya-Frau facettenreich zur Geltung kommt. Auch Kirstin Heese hat mich als Sacheen vollkommen überzeugt, sie schafft einen sehr gelungenen Spagat zwischen einer standfesten Ausstrahlung und einer gewissen Undurchdringlichkeit, sodass man nie so ganz weiß, woran man bei ihr ist. Tim Knauer ist wieder als Georg Rudolf Speyer zu hören und liefert mit seiner sehr präzisen Betonung eine blitzsaubere Leistung ab. Weitere Sprecher sind Volker Hanisch, Ben Hecker und Uli Krohm.

Durch die opulente Ausgestaltung der akustischen Untermalung der Szenen kann der Hörer auch hier völlig in die düstere Welt des Dorian eintauchen. Der Übergang zwischen den einzelnen Szenen ist dabei klar durch kleine, harte Musikstücke getrennt, was die Orientierung in der durchaus komplexen Handlung unterstützt. Alles ist sehr gekonnt aufeinander abgestimmt und sorgt so für einen intensiven Gesamteindruck.

Natürlich ist auch das Coverdesign wieder an die vorigen Folgen angelehnt, sodass das eigentliche Motiv ist tristen Sepiatönen gehalten ist, was mit dem rein schwarzen Hintergrund seine unheimliche Wirkung entfaltet. Die wilde Natur am Rio Negro ist gemeinsam mit den beiden stehenden Männern auf dem kleinen Boot als Motiv gut gewählt, während im kleinen Booklet der einleitende Text natürlich nicht fehlen darf.

Fazit: Zwar wird die Handlung des Vierteilers hier fortgesetzt, „Am Rio Negro“ hat jedoch auch eine sehr eigenständige Handlung, die sich auf drei verschiedene Ebenen erstreckt – und die alle für sich schon spannend sind. Die Handlung nimmt sich die Freiheit, auch mal etwas langsamer zu sein und sich dann voll auf die düstere Atmosphäre zu konzentrieren.

VÖ: 2.März 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-696-8


Dorian Hunter – 36. Auf der Santa Maria



Erster Eindruck: Die Reise nach Südamerika beginnt...

Immer noch besteht der Haftbefehl gegen Dorian Hunter, sodass eine Rückkehr nach England für den Dämonenhasser ausgeschlossen ist. Doch als er erfährt, dass sein Gefährte Jeff Parker allein aufgebrochen ist, um nach der sagenumwogenen Goldstadt El Dorado zu suchen, ist er sofort alarmiert und macht sich ebenfalls auf den Weg nach Südamerika...

Kaum ist der letzte Mehrteiler der düsteren „Dorian Hunter“-Serie von Zaubermond um, startet mit der 36. Folge gleich eine neue mehrteilige Geschichte. „Auf der Santa Maria ist also der Auftakt zu einer komplexen Handlung, was sich hier auch schon schnell andeutet. Denn nach einem kurzen Intro, welches die aktuelle Situation von Hunter zusammenfasst, geht es auch schon langsam mit der eigentlichen Handlung los. Diese braucht hier etwas, um sich aufzubauen – aber schließlich wollen hier auch die Grundlagen von gleich mehreren CDs gelegt werden. Zudem wird dabei durchaus Spannung aufgebaut, da man nicht weiß, wie die verschiedenen Fäden denn zusammenlaufen. So spielt die Handlung wieder auf zwei Zeitebenen, eine in der Gegenwart mit der Suche nach Jeff Parker, die andere in der Vergangenheit mit Dorians früherem Ich Georg Rudolph Speyer. Hier wird noch nicht aufgeklärt, wo sich die beiden Geschichten überschneiden werden, doch beide sind kurzweilig, düster und prägnant erzählt. Mir gefällt, dass hier mal fernab von der sonstigen Serienhandlung in London mit dem Hunter-Team erzählt wird und neue Facetten beleuchtet werden, zumal das Seefahrer-Flair und die fremdartige Welt der südamerikanischen Ureinwohner sehr stimmig umgesetzt werden. Hundertprozentig konnte mich dieser Auftakt zum Mehrteiler allerdings noch nicht packen – dafür gibt es ja aber auch noch die kommenden Teile.

Tim Knauer ist wieder als Georg Rudolph Speyer zu hören, seine markante Stimme lässt er hier wieder volltönend erklingen und sorgt so für einen sehr intensiven Eindruck von Dorian Hunters früherer Inkarnation. Volker Hanisch ist als Jeff Parker zu hören, er passt sich wunderbar an die düstere Szenerie der Serie an und schafft es immer wieder, den Hörer zu packen und seine Szenen ausdrucksstark wirken zu lassen. Kirstin Hesse hat mir sehr gut als Sacheen gefallen, durch die wird der geheimnisvolle Einschlag der Serie noch weiter gestärkt. Weitere Sprecher sind Torben Liebrecht, Bernd Stephan und Ben Hecker.

Da in dieser Folge die ganz großen Actionszenen herausfallen, keine Dämonenhorden oder übernatürliche Gefahren die Welt bedrohen, geht es auch bei der akustischen Umsetzung etwas ruhiger zu. Doch die vielen eingebauten Melodien, wie immer etwas härterer Gangart, sowie die vielen Geräusche sorgen immer noch für einen intensiven Gesamteindruck.

Das Cover gefällt mit hier auch außerordentlich gut, da es sehr dynamisch und düster umgesetzt ist. Das tosende Meer schlägt darauf hohe Wellen um ein eindrucksvolles Segelschiff, während am Himmel mit zahlreichen Möwen ein Gewitter tobt. Im Inneren gibt es neben den üblichen Produktionsangaben wieder einen Einleitungstext, der die aktuelle Situation der Serie beschreibt.

Fazit: Wieder schafft es die Serie, zu überraschen und neue, eigenständige Themen mit einzubinden. Es deutet sich wieder ein sehr komplexer Mehrteiler an, was hier schon mit zwei Zeitebenen und einer düsteren Grundstimmung eingeleitet wird. Dabei entstehen ganz andere Stimmungen als gewohnt, wobei auf den ganz großen Knall noch gewartet wird.

VÖ: 1. Dezember 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-695-1


Dorian Hunter – 35.2 Niemandsland: Ausgeliefert



Erster Eindruck: Gefahr von allen Seiten

Es steht nicht gut um das Team um Dorian Hunter. Während der Dämonenhasser selbst auf Panama festsitzt und aus der Gewalt von Shapiro entkommen muss, hat Donald Chapman gemeinsam mit der Familie Zamis die Londoner Villa okkupiert. Die Lage scheint ausweglos, doch warum ist es der schwarzen Familie so wichtig, Phillip außer Gefecht zu setzen?

Was in „Eingeladen“ angefangen hat, wird in „Ausgeliefert“ zu einem Ende gebracht: Die 35. Folge von Dorian Hunter wurde zweigeteilt und beschäftigt sich mit einer sehr reizvollen Grundsituation, denn nicht nur die Trennung des Teams ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Folge, sondern auch, dass alle in der Gewalt dunkler Mächte sind. Die Parameter hierzu wurden schon in der vorigen Folge gesetzt, die Spannung und die Stimmung aufgebaut. Das wird zwar auch gekonnt fortgesetzt, eine wirkliche Steigerung zur vorigen Folge ist aber nicht auszumachen. Vielmehr wirkt es stellenweise, als sollte die Handlung schnell zu Ende erzählt werden, nicht alle Elemente kommen dabei so gut zur Geltung wie in der vorigen Episode. An die eigentliche Folge schließt sich noch ein Zwischenspiel namens „Das Paket“ in der Handlung an, in der nur wenige bekannte Figuren vorkommen und die sich um Dorians Freund Jeff Parker dreht. Auch hier ist die Grundidee durchaus gelungen, die Erzählweise kurzweilig. Aber dennoch wird leider nicht die Intensität der Serie erreicht, dazu konnte ich nicht genug mit den Charakteren mitfiebern. Für die Handlung der Serie ist diese Episode aber wichtig, da die Figuren in die richtige Stellung gebracht werden. Eine solide Folge der Serie, die jedoch auch kleinere Schwächen aufweist.

Die Sprecher machen ihre Sache wieder richtig gut, wobei mir Jacob Weigert als Georg Zamis sehr gut gefallen hat. Mit seiner dunklen, ausdrucksstarken Stimme kann er die Bedrohung, die von dem Mitglied der schwarzen Familie ausgeht, sehr präsent umsetzen. In „Das Paket“ ist Volker Hanisch neu in der Rolle des Jeff Parker zu hören, er setzt dies mit viel Energie und einer glaubhaften Aussprache um. Linda Fölster zeigt hier als Cassandra, dass sie auch in düsteren Stoffen gut aufgehoben ist und sorgt dabei für noch mehr Stimmung. Weitere Sprecher sind Karin Rasenack, Frank Gustavus und Katrin Decker.

Mit dem richtigen Gespür für das Timing beweist das Team von Zaubermond auch hier, dass sie die Handlung wieder hervorragend in ihrer Wirkung unterstützen. Die harte Rockmusik ist in Teilen schon aus den vorigen Folgen bekannt, aber auch viele neue Elemente fügen sich hier stimmig zusammen. Die Geräusche sind gewohnt treffsicher eingebaut und sorgen für eine dynamische Ausstrahlung der Folge.

Ein junger Mann, auf einem Stuhl sitzend, die Hände auf dem Rücken gefesselt, den Kopf hoffnungslos nach unten gesenkt – das Motiv des Cover ist schlicht, aber sehr stimmig, zumal die schummrige Beleuchtung aus einem dreckigen Fenster zusätzliche Stimmung mit einbringt. Im Inneren ist ein teils rührender, teils sehr informativer Text über die Besetzung dieser Folge zu lesen.

Fazit: Die Szenerie der Folge gefällt mit auch hier wieder sehr gut und ist insgesamt gut umsetzt, es fehlt aber eine wirkliche Steigerung zu der vorigen Folge. Der zweite Teil um Jeff Parker ist solide erzählt, es fehlt aber der letzte Kick, um mich wirklich mitfiebern zu lassen. So kann diese Folge nicht mit allen Vorgängerepisode mithalten, ist aber dennoch kurzweilige Hörspielunterhaltung.

VÖ: 1. September 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-694-4


Dorian Hunter – 35.1 Niemandsland: Eingeladen



Erster Eindruck: Der Feind im Haus...

Dorian Hunter wird wegen Mordes gesucht und muss sich schnell absetzen, sodass seine Reise ihn nach Panama führt. Dort versucht er auch, mehr über die Verräter innerhalb des Secret Service herauszufinden. Doch zu Hause in seiner Londoner Villa Phillip sehr aufgeregt und kaum zu bändigen – er wittert die Gefahr, die sich von unerwarteter Seite zusammenbraut...

Der Secret Service ist in den letzten Folgen von Dorian Hunter mehr in den Mittelpunkt gerückt worden, was interessante neue Aspekte mit sich bringt, die nun im Zweiteiler „Niemandsland“ noch weiter ausgebaut werden. „Eingeladen“ macht dabei den Anfang und konzentriert sich nicht auf die Bedrohung durch die schwarze Familie, sondern auf diejenigen, die innerhalb des Secret Service lauern. Dabei ist der Handlungsstrang um Dorian Hunter ziemlich temporeich erzählt, hier passiert recht viel und ist dabei sehr unterhaltsam geraten. Doch wie immer bei dieser Serie gibt es einen zweiten Handlungsstrang, und der sorgt hier für sehr viel Atmosphäre. Die Erzählweise ist hier eher ruhig, sodass sich die bedrohlichen Sequenzen sehr intensiv anfühlen. Dabei kommen nicht nur überraschende Wendungen in dem Seriengefüge auf, sondern auch viele sehr gelungene Momente. Und natürlich darf auch eine gewisse Portion Humor nicht fehlen, die durch viele, gut plazierte Sprüche der Charaktere erzeugt wird. Der Start des Zweiteilers ist sehr vielversprechend, zumal sich mit den typischen Überschneidungen der Handlungsstränge eine sehr dynamische Grundstimmung ergibt.

Tim Kreuer zeigt wieder einmal seine sehr intensive Sprechweise als Phillip und verleiht dem geistig verwirrten Jungen eine sehr präsente und authentische Ausstrahlung. Frank Felicetti zeigt als Donald Chapman wieder ein sehr gutes Timing, sodass er die Stimmung der Folge sehr präzise beeinflusst. Christina Zalamea hat mir als Lydia sehr gut gefallen, mit ihrer düsteren Ausstrahlung schafft sie viele Spannungsmomente und kann die Bedrohung der Folge sehr gut umsetzen. Weitere Sprecher sind Martin Flavio Nunez, Jacob Weigert und Bodo Wolf.

Die akustische Umsetzung ist wieder sehr präzise geraten und sorgt mit der eindringlichen, energiegeladenen Musik für die richtige Atmosphäre und passt sich sehr gut an die Dramatik der Folge an. Doch auch die Geräusche sind wieder sehr gut platziert, mal etwas leiser im Hintergrund, mal sehr präsent sorgen sie für eine lebendige Ausstrahlung.

Richtig gut gefällt mir das Cover, das wie immer mit den reduzierten Farben und einer düsteren Gesamtwirkung punkten kann. Doch die schwarzhaarige Dame, die diabolisch aus dem Fenster der Villa schaut, bringt die Bedrohung sehr gut auf den Punkt. Im Inneren gibt es natürlich wieder einen kleinen einleitenden Text zur Folge.

Fazit: Zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge treffen hier aufeinander, mal sehr ruhig und bedrohlich, mal temporeich und aufregend. Beide ergänzen sich so gut, weil sie sich immer wieder überschneiden. Das macht Lust auf den Nachfolger, zumal die Produktion wieder sehr sauber und lebendig gelungen ist.

VÖ: 1. September 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-693-7


Dorian Hunter – 34. Familienbande



Erster Eindruck: Spot auf Coco

Coco Zamis ist nicht länger Teil der schwarzen Familie, in den Kreis der Teams um Dorian Hunter kann sie aber ebenfalls nicht zurückkehren. Doch auch sie erfährt von den merkwürdigen Ereignissen auf Kirkwall Paradise und beschließt, eigene Ermittlungen anzustellen – nicht ahnend, dass sie einer wichtigsten Personen aus ihrem alten Leben unter unerfreulichen Umständen begegnen wird...

Die Dorian Hunter-Reihe ist eine nicht ganz typische Geisterjäger-Serie und oftmals deutlich komplexer als andere Vertreter des Genres. Die Handlungsstränge entwickeln sich oft über mehrere Folgen hinweg und fordern dabei die Aufmerksamkeit des Hörers. Auch die 34. Folge der Reihe enthält einen sehr interessanten Kniff, denn sie spielt quasi parallel zum direkten Vorgänger. Auch hier sind die Ereignisse um Kirkwall Paradise ein Thema, allerdings wird komplett aus der Sicht von Coco Zamis erzählt – und geht dabei einen völlig anderen Weg. Nicht nur, dass die sehr spezielle Beziehung zwischen Coco und Olivaro weiter beleuchtet wird, auch der Verlauf der Handlung ergänzt den Vorgänger um viele zusätzliche Informationen. Das ist sehr clever erzählt, zumal auch diese wunderbar düstere Stimmung der Serie wieder deutlich mehr zum Tragen kommt als in der etwas humorige geratenen Vorgängerfolge. Besonders gut gefallen hat mir jedoch, dass die Figur der Coco mit einigen sehr gut inszenierten Begegnungen weiterentwickelt wird, sie macht schockierende Entdeckungen und muss harte Entscheidungen treffen. Das Finale ist dabei sogar recht ruhig erzählt, emotional aber sehr aufwühlend und schließt diese sehr gute Folge gekonnt ab.

Das alles würde kaum funktionieren ohne die hervorragende Leistung von Claudia Urbschat-Mingues, die der Figur der Coco Zamis eine Tiefe gibt, viel Verbitterung in ihre Stimme legt und so in jeder Szene sehr präsent wirkt. Douglas Welbat ist in der Rolle ihres Vaters Michael zu hören, auch er hinterlässt einen sehr positiven Eindruck und kann seine Szenen mit viel Energie ausgestalten. Ein weiteres Highlight ist Katja Brügger, die mit ihrem tiefen und rauen Klang für heftige Momente sorgt und dabei genau den richtigen Ton trifft. Weitere Sprecher sind Hannes Stelzer, Christina Zalamea und Stefanie Kirchberger.

Die Geschichte ist wieder ziemlich düster, und auch die akustische Gestaltung zieht wieder mit. Die Melodien sind sehr gut in die Dialoge eingewoben und sorgen für die passende Klangkulisse, die durch zahlreiche Geräusche ergänzt werden. Umso beeindruckender ist, dass sich dies alles an den entscheidenen Momenten zurücknimmt und den Sprechern den Vortritt lässt – auch das muss man erst einmal können.

Das Cover zieht seinen Reiz aus der Darstellung der Coco, die eine ziemlich dämonische Erscheinung ist. Mit bedrohlichem Gesichtsausdruck, angespannter Körperhaltung und dem großen Messer in der Hand ist sie der unumstrittene Mittelpunkt des Titelbilds, doch auch der unheimliche Gang im Hintergrund mit den kühl wirkenden Neonröhren ist passend dazu arrangiert.

Fazit: Dorian Hunter überrascht einmal mehr und erzählt die vorangegangenen Ereignisse noch einmal aus einer anderen Sicht. Toll, wie sich dabei die Figur dabei noch weiterentwickelt und vor harte Entscheidungen gestellt wird. Die düstere Atmopshäre und viele Verstrickungen sorgen wieder für das typische Feeling der Serie.

VÖ: 2. Juni 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-692-0


Dorian Hunter – 33. Kirkwall Paradise



Erster Eindruck: Skurrile Figuren und ein neuer Gegner

Immer noch liegt Trevor Sullivan nach dem Attentat auf ihn im Koma, die Sorge um ihn im Team von Dorian Hunter ist ungebrochen. Als der Dämonenhasser erfährt, dass Sullivan ohne sein Wissen in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde und die ersten Hinweise auf unregelmäßige Vorgänge in der Klinik aufkommen, beginnt er zu ermitteln – und bekommt dabei eine unkonventionelle Truppe zur Seite gestellt...

Auch wenn es immer wieder zu kleineren Veränderungen im Team von Dorian Hunter gekommen ist, sind viele der ursprünglichen Charaktere in Folge 33 immer noch mit dabei, die Anzahl der Neuzugänge ist hingegen überschaubar. In „Kirkwall Paradise“ werden nun aber gleich zwei technikaffine junge Männer eingebaut, die die Hauptfigur mit allerlei Gadgets versorgen und auch eine ordentliche Portion schrägen Humor mitbringen. Auch dieser hat einen sarkastischen Hauch, ist aber nicht ganz so schwarz, wie man es von der Serie gewohnt ist, sodass hier oft ein eher lockerer Eindruck entsteht. Das nimmt etwas Druck und Antrieb aus der Handlung, insgesamt haben mir die düsteren Ereignisse auf der Schönheitfarm rund um einen zwielichtigen Arzt aber dennoch gut gefallen, da weiterhin vieles im Unklaren bleibt – und einige entscheidende Veränderungen anstehen. Zudem ist das alles gut inszeniert und macht Lust auf die weitere Geschichte um Shipurin. Als kleines Highlight gibt es dann ganz am Ende noch einmal eine kleine Szene um Coco Zamis mit einigen unheilvollen Bemerkungen, die das Fanherz höher schlagen lassen dürfte.

Bei den Sprechern hat Dennis Ehrhardt mal einen Blick über den Tellerrand gewagt und nicht nur professionelle Sprecher, sondern auch momentan populäre Youtuber in den Cast aufgenommen. So ist Jarow in der Rolle des Joshua Dexter zu hören und beweist, dass er auch hierfür durchaus Talent hat, mit seiner lockeren Art bringt er den Humor der Figur gut zur Geltung. Auch Kurono hat als Colin Briggs viele positive Ansätze und bringt seine Szenen authentisch herüber, könnte aber noch etwas mehr Energie in seine Stimme legen. Die dritte im Bunde ist Hello Chrissy, die als Lydia eine interessante Rolle innehat und diese gekonnt ausfüllt. Weitere Sprecher sind Karin Rasenack, Pjotr Olev und Franziska Pigulla.

Akustisch hat Dorian Hunter längst seinen ganz eigenen Sound gefunden, der auch hier wieder sicher und präzise eingesetzt wird. Passend zur Handlung ist die Szenerie aber auch etwas aufgelockert, findet aber immer wieder zur gewohnten Dunkelheit zurück. Besonders die vielen eingebauten Geräusche sorgen dabei für eine lebendige und umfassende Atmosphäre.

Das Cover zeigt eine Szene aus dem Hörspiel: Ein in einen Käfig eingesperrten Menschen. Durch den Wechsel von Licht und Schatten und die triste, gräuliche Farbgebung bekommt das Titelbild seinen typischen Charakter und passt sehr gut zu den bisherigen Titelbildern. Im Inneren gibt es wieder einen kleinen Text zur Serie nachzulesen, dieses mal kann sich der Hörer auch nach einiger Zeit der Abstinenz wieder in die bisherige Geschichte einlesen.

Fazit: Auch wenn es einige ernste Momente und sogar eine dramatische Wendung für das Team gibt, präsentiert sich diese Folge ungewohnt locker. Mit zwei etwas nerdigen neuen Figuren und speziellem Humor kommt so eine neue Note mit ein, erst im letzten Drittel dreht sich die Handlung und wird wieder deutlich düsterer. Ein kleines Experiment, dass mir aber gut gefallen hat.

VÖ: 2. Juni 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-690-6


Dorian Hunter – 32. Witchcraft



Erster Eindruck: Eine rätselhafte und eine elitäre Fremde...

Das etwas in die Jahre gekommene Ehepaar Waters hofft auf ein paar erholsame Tage in dem kleinen Dorf Witchcraft. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in dem ausgewählten Hotel begeben sich einige bedrohliche Ereignisse. Zur gleichen Zeit reist auch Dorian Hunter wegen eines Hinweises in das abgelegene Dorf und trifft dort auf die geheimnisvolle Shioban...

Nach einem sehr ausführlich erzählten Handlungsstang um die Hexe Coco (und einem nicht aufgeklärtem Cliffhanger am Ende der letzten Folge) ist die 32. Folge der Dark Mystery-Serie Dorian Hunter mal wieder ein alleinstehendes Abenteuer für den Dämonenhasser, die nur grob in den Ablauf der Serie eingebettet ist. Doch das tut ganz gut und sorgt dafür, dass man sich mal wieder voll auf diese eine Geschichte konzentrieren kann, ohne eine lange Vorgeschichte im Hinterkopf haben zu müssen. Dabei wird die Atmosphäre der Serie keineswegs vernachlässigt – im Gegenteil, das düstere Hotel und besonders die vielen starken Charaktere kommen sehr gut zur Geltung. Die Handlung ist in gewohnter Weise etwas verworren, baut so aber auch viel Spannung auf. Denn immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und kleine Wendungen, was dynamisch wirkt und treffend geschildert ist. Allein die Bösewichte kommen hier etwas blass daher, doch die Nebencharaktere machen diesen Makel wieder wett. Neben der mysteriösen Shioban, die mit ihrer starken Aura die Atmosphäre der Folge sehr beeinflusst, kommt besonders Heather Walters gut zur Geltung, die mit ihrer spitzen Zunge für viele sehr humorvolle Momente sorgt.

Heather wird von Karyn von Ostholt gesprochen, die eine sehr gelungene Attitüde an den Tag legt und ihre Rolle mit viel Energie und einer gehörigen Portion Witz umsetzt. Walter Gontermann und seine tiefe Stimme sorgen für eine düstere Atmosphäre, die er gekonnt und zielgerichtet einsetzt. Begeistert hat mich Corinna Dorenkamp als Shioban, ihre mystische und geheimnisvolle Stimmlage passt sehr gut zu dem Charakter und lässt diesen bestens zur Geltung kommen. Weitere Sprecher sind unter anderem Dieter Brandecker, Bodo Primus und Ernst-August Schepmann.

In Sachen Akustik steht diese Folge ihren Vorgängern in nichts nach, wieder kommt eine eindringliche und wuchtige Atmosphäre zum tragen, die insbesondere durch die eingesetzte Musik gestaltet wird. Diese ist hart und düster, kann sich aber auch mal mehr zurückhalten und eine mysteriöse Stimmung hervorbringen. Bestens auf die Dialoge abgestimmt sind auch die Geräusche, die mit Nachdruck die Actionsequenzen lebendig wirken lassen.

Eine rätselhafte junge Frau ist auf dem Cover zu sehen, mit dem Rücken zum Betrachter wirft sie einen ernsten Blick über ihre Schulter. Sie wirkt sehr präsent, ihre Ausstrahlung wird durch die altertümliche Kleidung unterstrichen. Im Hintergrund ist das alte Hotel zu sehen, in düsteren Farben und mit vielen Details ausgestattet ist ein ansehnliches Titelbild entstanden. Im Inneren ist wieder ein kleiner Text der Produzenten zu verschiedenen Themen zu lesen.

Fazit: Es tut gut, mal wieder eine Einzelfolge zu hören, wobei insbesondere zwei Damen den Ausdruck dieser Folge prägen. Zwar sind die Gegenspieler hier etwas blass geraten, doch die kurzweilige Handlung und die gekonnte Auflösung sorgen für eine actionreiche und atmosphärische Folge mit Charme und Humor.

VÖ: 2. Dezember 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-689-0


Dorian Hunter – 31. Capricorn



Erster Eindruck: Falsche Fährte oder heißer Draht?

Zwar konnte die Hochzeit von Coco Zamis und Graf Behemoth verhindert und die Hexe ins Team von Dorian Hunter zurückgeholt werden, doch ihr Freier ist immer noch auf freiem Fuß. Gleich zwei heiße Spuren gibt es für den Dämonenhasser, doch lange ist nicht klar, ob er bei einem Karnevalsumzug oder einem Pferderennen sein Unwesen treiben wird...

Coco Zamis ist ein wesentlicher Bestandteil der Dorian Hunter-Serie, in den letzten Folgen wurde ihr aber noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt als zuvor. Auch die 31. Folge dreht sich um die Hexe, die der Schwarzen Familie den Rücken gekehrt hat, aber eben auch noch nicht ganz mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. So unterstützt sie hier zwar Dorian Hunter bei der Jagd nach Behemoth, doch ihre wirkliche Rolle bleibt lange unklar. Es ist diese Ungewissheit, auf welcher Seite sie nun wirklich steht, die einen großen Reiz in die Handlung bringt und immer wieder für Spannungsmomente sorgt. Auch Cohen und Chapman sind äußerst skeptisch ihrer zurückgekehrten Mitstreiterin gegenüber, zahlreiche Reibungen und Diskussionen sorgen für zusätzlichen Zündstoff. Das alles ist in eine Geschichte verpackt, die aus unterschiedlichen Standpunkten die Jagd auf Cyrano Behemoth thematisiert, was sehr dynamisch gelungen ist. Gleich mehrere mystische Orte, verschiedene Verdachtsmomente und ein sehr spannender Aufbau sind hier bestens aufeinander abgestimmt. Und trotz der zahlreichen Stränge und der vielen Schnitte ist es sehr leicht, der Handlung zu folgen, da alles sehr gut verständlich aufbereitet ist. Das Ende wirkt dann sehr schnell erzählt und bietet einen krassen Cliffhanger für die nächste Episode.

An dieser Stelle muss erneut auf die herausragende Sprecherleistung von Claudia Urbschat-Mingues hingewiesen werden. Sie spricht die Rolle der Coco Zamis so eindringlich und facettenreich, bringt auch hier wieder eine ganz neue Stimmung mit ein, sodass dieser Charakter nie langweilig wird. Frank Gustavus ist als Marvin Cohen auch hier wieder sehr stark, mit seinem ernsten und sehr präsenten Klang überzeugt er auch hier wieder vollkommen. Sandra Schwittau hat einen kurzen, aber sehr prägnanten Auftritt, in der sie ihre unverkennbar kartzige Stimme sehr zielgerichtet einsetzt, um die Stimmung zu verdichten. Weitere Sprecher sind Wolf-Dietrich Sprenger, Michael Bideller und Ulrike Staats.

Die verwendete akustische Gestaltung kann auch hier wieder vollkommen überzeugen, die dadurch entstandene Atmosphäre ist sehr dicht und stimmig. Dafür sorgen insbesondere die eingesetzten Melodien, die teilweise schon aus vorigen Folgen bekannt sind, aber teilweise auch neu und unverbraucht sind – genau die richtige Mischung. Auch die Geräusche sind sehr prägnant eingesetzt und sorgen auch durch ihre Lautstärke für die nötige Aufmerksamkeit.

Als Titelmotiv wurde das Pferderennen ausgewählt, das ein wesentlicher Bestandteil der Folge ist. In den üblichen graubraunen Farben duellieren sich zwei Reiter vor einer finsteren Kulisse, doch erst beim zweiten Hinsehen zeigt sich das dämonische Leuchten in den Augen eines Pferdes. Als kleinen Bonus gibt es wieder einen kleinen einführenden Text über die Produktion.

Fazit: Eine Folge vollgepackt mit Zweifeln: An Coco, die zwar zurückgekehrt, aber noch lange nicht die alte ist. An den unterschiedlichen Spuren, die zu Behemoth führen sollen. An der Frage, wem man trauen kann. Das ist sehr spannend aufbereitet, die die Rahmenhandlung trotz sehr eigenem Ausdruck deutlich vorantreibt.

VÖ: 2. September 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-688-3


Dorian Hunter – 30. Hochzeitsnacht



Erster Eindruck: Der Kampf um Coco Zamis

Die schwarze Familie ist in heller Aufregung, denn der mächtige Graf Behemoth hat sich eine Braut erwählt – Coco Zamis, die weiterhin unter seinem finsteren Bann steht. Dorian Hunter tut alles, um seine einstige Gefährtin aus den Händen der schwarzen Familie zu befreien, doch die Zeit rennt ihm davon: Die Hochzeit soll schon bald stattfinden...

Bereits die zweiteilige Folge 29 von Dorian Hunter beschäftigte sich intensiv mit der geheimnisvollen Coco Zamis, erlaubte dem Hörer Einblicke in die Kindheit und Jugend der Hexe. Auch Folge 30 dreht sich rund um die Gefährtin von Dorian Hunter, dabei kommt sie selbst nur wenig vor in „Hochzeitsnacht“. Die Folge konzentriert sich vorrangig auf die Vorbereitungen der großen Hochzeit, wobei die schwarze Familie weiter in den Mittelpunkt gerückt wird. Nicht alle Pläne werden dabei direkt offenbart, sodass die Stimmung düster und bedrohlich wirkt – und einige Überraschungen bereit hält. Der zweite Handlungsstrang dreht sich natürlich um Dorian Hunter und sein Team, die eine verzweifelte Rettungsaktion starten und sich dabei mehr als nur einmal in große Gefahr begeben. Hier sind viele packende Momente vorhanden, die das Tempo zudem sehr hoch und die Gescichte dicht wirken lassen – zumal es noch einige Offenbarungen gibt, die die Serienhandlung klarer wirken lassen, aber eben auch wieder Konzentration fordern, um den roten Faden nicht zu verlieren. Das Ende ist dann recht abrupt und lässt vieles offen, sodass dir Vorfreude auf die kommende Folge jetzt schon geschürt wird. Wieder ist eine sehr dichte Stimmung um eine für das Genre sehr komplexe Handlung entstanden, die den Hörer wieder schnell in ihren Bann zieht.

Lutz Mackensy hat mir in der Rolle des Grafen Behemoth sehr gut gefallen, er lässt seine Stimme sehr diabolisch und unergründlich klingen, sodass seine Szenen sehr eindringlich klingen. Marion Elskies kann in einer interessanten Nebenrolle als Elke Houtmann überzeugen, sie passt sich sehr gut der vorherrschenden düsteren Stimmung an. Andreas Schmidt ist als Skarabäus Toth ähnlich gut besetzt, auch er bringt seine ganz eigene Note mit in das Hörspiel ein. Weitere Sprecher sind Tanja Dohse, Sascha Draeger und Karin Rasenack.

Der wuchtige Soundtrack der Serie entfaltet auch hier wieder seine volle Wirkung, düstere und harte Klänge prägen hier das Gesamtbild. So wird die Handlung noch einmal deutlich betont und gewinnt an Atmosphäre, wobei auch die Geräuschkulisse treffend eingefügt wurde und die Szenen lebendiger wirken lässt. Besonders das große Finale der Folge ist trefflich und eindrucksvoll in Szene gesetzt worden.

Das Titelbild zeigt in den bereits bekannten, dunklen Sepiatönen einen bedrohlich wirkenden Friedhof, der mit einer mächtigen Engelsgestalt im Vordergrund und mehreren Grabsteinen, die von Nebel verschleiert werden, bestens in die Reihe passt, allerdings auch gut zu anderen Folgen der Serie gehören könnte, das Hochzeitsthema oder markante Handlungsschauplätze werden jedenfalls nicht aufgegriffen.

Fazit: Hier gibt es mehr von der schwarzen Familie – mehr Hintergründe, mehr Stimmung, mehr Entwicklungen. Das ist nicht nur aufregend, sondern garniert die spannende und mysteriöse Handlung mit vielen tollen Momenten. So ensteht eine aufregende und starke Episode der Mystery-Serie, die jeden Fan der Serie begeistern dürfte.

VÖ: 3.Juni 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-687-6


Dorian Hunter – 29.2 Hexensabbat: Reifeprüfung



Erster Eindruck: Der Weg zur Frau

Dorian Hunter ist Coco Zamis nach Wien nach geeilt, um sie aus den Fängen der schwarzen Familie zu befreien. Doch es ist fraglich, ob er rechtzeitig kommt, denn der Hexe sollen die Erinnerungen an ihre Menschlichkeit genommen werden, um sie wieder im Kreis der Familie aufnehmen zu können. Und dieser Weg führt nur über das Gedächtnis von Coco Zamis...

In „Lehrjahre“ hat das Lüften des Schleiers um Coco Zamis begonnen, in „Reifeprüfung“ wird dies fortgesetzt – der neue Zweiteiler von Dorian Hunter hat es in sich, und obwohl auch diese Folge vorrangig in der Vergangenheit spielt, ist das Tempo sehr hoch und offenbart beinahe im Minutentakt neue Geheimnisse aus dem Leben der ehemals schwarzen Hexe. Der Start geht hier natürlich noch etwas schneller von statten als beim Vorgänger – schließlich ist die Grundsituation bereits geklärt – sodass man schon nach wenigen Momenten wieder einiges zu entdecken, ja sogar zu verarbeiten hat. Es ist kein leichter Tobak, der einem präsentiert wird, immer weiter steigert sich die Handlung und zeigt dabei Verletzungen, Grausamkeiten und die komplexen Strukturen innerhalb der schwarzen Familie. Dabei wurde Coco selbst streckenweise als Erzählerin eingesetzt, die die Handlung immer weiter vorantreibt und währenddessen noch eine sehr emotionale Komponente mit einbringt. Hervorragend ist auch, dass trotz der Konzentration auf Cocos Jugend die Ereignisse in der heutigen Zeit nicht vernachlässigt werden und wichtige Wichen für die Zukunft gestellt werden. Eine sehr runde Folge, die mich erneut absolut begeistern konnte.

Ein gutes Skript verlangt auch nach guten Sprechern, und hierbei haben die Produzenten nicht nur auf klanghafte Namen geachtet, sondern auch unbekanntere Stimmen ausgewählt. Ein solcher Glücksgriff ist bei Lotta Doll gelungen, die Coco als Teenagerin spricht und langsam die Verwandlung von der Jugendlichen in die erwachsene, hartgesottene Frau greifbar und erlebbar macht – mit unglaublichem Feingefühl in der Stimme. Josef Ostendorf spricht Boris Zamis, er fügt der Familie einen weiteren sehr interessanten Charakter hinzu und lässt diesen in der düsteren Atmosphäre gekonnt wirken. Gleiches gilt für Jacob Weigert als Georg Zamis, der mit viel Sinn für das richtige Timing und einer ausdrucksstarken Sprechweise seine Szenen sehr lebendig gestaltet. Weitere Sprecher sind Andreas Schmidt, Robin Brosch und Katja Brügger.

Musik, Sounds und Geräusche sind erneut sehr feinsinnig aufeinander abgestimmt und lassen die intensive Handlung noch besser wirken. So sind die Szenen in der Vergangenheit auch akustisch von den aktuellen Szenen abgetrennt, was das Verständnis der durchaus komplexen Folge sehr erleichtert. Und natürlich kommt auch den eingängigen Melodien wieder ein besonderer Stellenwert zu.

Ähnlich wie der direkte Vorgänger sind auch hier vermummte Gestalten auf dem Titelbild zu sehen, die dem Betrachter direkt anzusehen scheinen. In der Optik in dunklen Erdtönen sind noch einige mysteriöse Zeichen untergebracht, während der Umhang der vorderen Hexe einen dunklen Rotton angenommen hat. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es wieder einen interessanten Text zur Entstehung der Produktion.

Fazit: Nahtlos wird an die vorige Folge angesetzt, und neben weiteren Rückblicken auf Cocos bisherigen Leben tut sich auch in der Rahmenhandlung der Serie etwas mehr. Beides in Kombination ist nicht nur äußerst reizvoll, sondern auch spannend und atmosphärisch umgesetzt. Sehr hörenswert!

VÖ: 4.Dezember 2015
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-686-9


Dorian Hunter – 29.1 Hexensabbat: Lehrjahre



Erster Eindruck: Auch bei Hexen keine Herrenjahre

Nach dem Tod ihres Vaters ist Coco Zamis nach Wien zurückgekehrt, um das Testament ihres Vaters zu empfangen. Dieses birgt schon einige Überraschungen, doch auch Olivaro, das neue Oberhaupt der schwarzen Familie, hat für die mächtige Hexe eigene Pläne geschmiedet. Und so kommt es, dass Coco bald noch einmal ihre Kindheit durchlebt...

Es gibt viele Geheimnisse in der wunderbaren Mystery-Serie „Dorian Hunter“, die den Hörer seit einiger Zeit begleiten. 28 Folgen lang wusste man beispielsweise kaum etwas über Coco Zamis, die doch eine so entscheidende Rolle in vielen Episoden und der Entwicklung der Serie gespielt hat. Umso erfreulicher ist es, das mit dem Mehrteiler „Hexensabbat“ zumindest ein bisschen Licht in dieses Dunkel bringt, wobei sich der erste Abschnitt „Lehrjahre“ fast ausschließlich der Kindheit und der Jugend der Hexe widmet und die Handlung beiseite lässt. So gibt es eher viele Momentaufnahmen zu hören, mal unheimlich, mal richtig erschreckend, die interessante Punkte im Leben von Coco offenbaren. Das ist sehr eindringlich geraten und zeigt auch, wie das Machtgefüge innerhalb der schwarzen Familie funktioniert, wie man auch scheinbare Freunde um der eigenen Stellung willen hintergeht, wie man mit grausamer Hand und gnadenlos agiert. Sicherlich deutete schon vieles in der Serie genau darauf hin, es aber so detailverliebt, so stimmungsvoll und so düster zu hören, ist ein wahrer Genuss. Schön auch, dass bekannte Figuren erneut auftauchen, die man nochmal aus einer anderen Perspektive kennenlernen kann. Ganz am Ende gibt es dann noch eine schockierende Offenbarung, die ein Ausrufezeichen hinter diese hervorragende Folge setzt.

Es sind zahlreiche Sprecher bei dieser Produktion dabei, und alle könnte man lobend hervorheben, beispielsweise Douglas Welbat, Tanja Dohse oder Flemming Stein. Besonders beeindruckt hat mich aber Florentine Drager, die man hier man in einer ganz anderen Rolle als bisher erleben kann, die sie sehr zielsicher und eindringlich meistert und sich völlig dem dunklen Ausdruck der Serie hingibt. Auch Sandra Schwittau hat mich als Sandra, der Lehrerin von Coco, begeistern können, ihre heisere Stimme verleiht auch dieser Figur einen ganz besonders ausdrucksstarken Klang. Lutz Mackensy punktet als Cyrano von Behemoth, indem er immer einen bedrohlichen Unterton in seine Stimme legt.

Heftige Schockeffekte ist man aus den vergangenen Folgen gewöhnt, hier zeigt sich aber, dass das Klangkonzept auch mit etwas weniger Zunder bestens funktioniert. Die harte und stimmungsvolle Musik passt sich erneut wunderbar an die verschiedenen Szenen an, während die Geräusche auch mal ganz leise, gruselig klingen dürfen. Und wieder zeigt sich, wie unheimlich doch ein gesungenes Kinderlied wirken kann.

Die Hexen in der Serie reiten nicht auf Besen und haben schwarze Katzen auf ihren Buckeln, sondern werden wesentlich sinistrer dargestellt, sodass das Cover einige Gestalten in weiten, das Gesicht verhüllenden Mänteln zeigt, im Hintergrund sind noch einige kahle Bäume und ein Kreuz zu sehen. Wie immer ist auch hier ein kleiner Text zum Hörspiel zu lesen, der sich mit der Rolle von Coco beschäftigt.

Fazit: Ein Rückblick in die Vergangenheit, der die Serie an sich zwar kaum nach vorn bringt, aber sehr interessante und schockierende Momente aus Cocos Kindheit und Jugend zeigt, die ihren Werdegang nachzeichnen und so mehr Licht in diese düstere Frau bringen. Sehr interessant aufbereitet ist dies zudem mit viel Spannung versehen. Eine ungewöhnliche Folge, aber auch eine ungewöhnlich gute!

VÖ: 4.Dezember 2015
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-685-2


Dorian Hunter – 28. Mbret



Erster Eindruck: Zwischenstopp in Albanien

Um Coco aus den Fängen der Schwarzen Familie zu befreien, ist Dorian Hunter auf dem Weg nach Wien. Doch das Flugzeug landet schon in Albanien, und bis auf die Stewardess Lisa und Hunter selbst scheinen alle anderen Passagiere unter einem magischen Bann zu stehen. Währenddessen sieht sich Bethany Bail Angriffen ganz anderer Art ausgesetzt: Sie muss ihren Führungsstil verteidigen und gleichzeitig das Verschwinden von Chapman und Cohen erklären...

In Folge 27 kündigte sich eigentlich ein Handlungsstrag um Coco Zamis an, die in die Arme der schwarzen Familie zurückgekehrt ist. Doch „Mbret“ lässt die Protagonisten der Dark Mystery-Serie „Dorian Hunter“ einen kleinen Zwischenstopp einlegen, der recht kurzweilig und unheimlich gelungen ist. Dabei werden wieder mehrere Handlungsstränge parallel erzählt, sodass auch hier die Rahmenhandlung weiter vorangetrieben wird. Dafür verantwortlich sind die Szenen um Bethany Bail, deren harter Charakter hier besonders gut zur Geltung kommt. Hauptaugenmerk liegt aber auf den Ereignissen in Albanien, die sich rund um ein mächtiges Zauberwesen namens Mbret drehen. Über mehrere Stationen wird dieser neue Gegner sehr gekonnt ausgelotet und erhält schon zu Beginn eine sehr düstere Aura, was sich im Laufe der Zeit immer weiter verstärkt. Auch die Handlung selbst ist dabei recht dynamisch und zeigt ganz unterschiedliche Situationen. So ist auch diese Folge sehr abwechslungsreich gelungen und kann mit einer sehr intensiven Atmosphäre überzeugen. Auch der Zwischenstopp bei der in sich abgeschlossenen Geschichte ist sinnvoll platziert, wobei natürlich wieder der Ausblick auf kommende Ereignisse am Ende nicht fehlen darf.

Mbret, der titelgebende Charakter dieser Folge, wird vom wunderbaren Helmut Krauss gesprochen, der hier mal ganz anders kennt als man es von ihm gewohnt ist. Er lässt seine Stimme sehr kalt und hart klingen, was die unheimliche Atmosphäre noch weiter verstärkt. Katharina von Keller ist in der Rolle der Stewardess ebenso gut besetzt, kann ihre Rolle sehr glaubhaft und mit treffenden Gefühlsausbrüchen darstellen. Auch Holger Mahlich kann mit seinem einprägsamen Klang als Shkodran zum Gelingen des Hörspiels beitragen. Weitere Sprecher sind Oliver Strietzel, Jürgen Holdorf und Peter Kirchberger.

Wie immer darf sich der Hörer hier auf eine sehr dichte Atmosphäre einstellen, die durch den Einsatz von harter Industrial-Musik und laute, präzise eingebaute Geräusche generiert wird. In dieser Folge sticht zudem noch ein sehr gelungener Stimmverzerr-Effekt auf, sodass die entsprechende Szene sehr bedrohlich wirkt. Wieder ist so eine sehr runde und eingängige Produktion gelungen.

Das Flugzeug, das am Anfang der Handlung eine entscheidende Rolle spielt, ist auf dem Cover abgebildet, der moderne technische Gegenstand mag nicht so recht in die sonst so mystisch angehauchte Covergalerie passen, ist aber mit seinen verwaschenen Grautöten und der interessanten Perspektive ein gelungenes Motiv. Im Inneren gibt es wieder einen kleinen einleitenden Text von Dennis Ehrhardt.

Fazit: Die kurze Abkehr vom Handlungsstrang um Coco Zamis ist temporeich und abwechslungsreich in Szene gesetzt worden, wobei die parallelen Schauplätze wieder gut zusammengesetzt sind. Der mächtige Mbret gibt eine sehr interessante Figur ab, die Handlung entwickelt sich kontinuierlich weiter und endet in einem packenden Finale.

VÖ: 5.Juni 2015
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-684-5


Dorian Hunter – 27. Der tätowierte Tod



Erster Eindruck: Mystisches aus Istanbul

Die Inquisitionsabteilung ist aufgelöst, Bethany Bail von ihrem Posten enthoben, das Team ist auf sich allein gestellt. Dabei benötigt Dorian Hunter gerade dringend Unterstützung, er ist in Istanbul gestrandet, ohne Geld, ohne Möglichkeit zurückzukommen, unter falscher Identität in einem Hotel eingecheckt. Dort begegnet er auch der geheimnisvollen Aishe, die ihm die Sinne vernebelt und scheinbar einer größeren Macht dient...

25 Folgen lang drehte sich bei der Dark Mystery-Serie „Dorian Hunter“ fast alles um die Vernichtung Asmodis', nach diesem langen Handlungsstrang stehen erst einmal einige Einzelfolgen ins Haus. Nach der sehr gelungenen, fast schon märchenhafte Vorgängerfolge geht „Der tätowierte Tod“ wieder einer anderen Geschichte, einem anderen Schauplatz nach. Die nach Istanbul verfrachtete Handlung hat wieder relativ wenige Bezüge zur Rahmenhandlung der Serie, greift aber immer wieder das Auflösen der gerade erst neu gegründeten Inquisitionsabteilung auf. Die Folge braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. Die Dialoge wirken nicht ganz so punktiert, nicht ganz so eingängig wie sonst, und erst etwa im letzten Drittel kommt richtig Fahrt auf. Zwar ist das Geheimnis um Aishe stetig präsent, wird aber nicht konsequent genug verfolgt. Später kommt dann wieder das alte, dramatische Flair der Serie auf und kann den Hörer wieder völlig in seinen Bann ziehen und packende Szenen bieten. Gemessen an sich selbst fällt Dorian Hunter mit dieser Folge etwas ab, dennoch ist auch hier ein sehr atmosphärisches und hörenswertes Hörspiel entstanden.

Suzan Demircan, die bisher in Hörspielproduktionen noch nicht weiter aufgefallen ist, gibt als Aishe eine sehr gelungene Vorstellung. Sie legt in ihre dunkle Stimme viel Mysteriöses und kann so eine düstere und expressive Atmosphäre erzeugen. Waldemar Hooge ist als Suslikow eine ebenso gute Besetzung, sehr betont und eingängig kann er einen interessanten Charakter formen. Peter Weis' prägnante Stimme sorgt als Hadim Fayas für intensive Momente und gelungene Szenen. Weitere Sprecher sind unter anderem Gennadi Vengerow, Karin Rasenack und Michael Harck.

Die akustische Umsetzung des Hörspiels ist wieder sehr gelungen und schafft so die typische düstere Atmosphäre der Serie. Harte Industrialsounds wurden für die Szenenwechsel verwendet, die Szenen sind mit zahlreichen, sehr präzisen Geräuschen untermalt und können so einen sehr dichten Klangteppich auslegen. Die harten, schnellen Szenenwechsel ergeben so eine sehr dynamische und lebendige Stimmung.

Das Cover ist ebenfalls wieder sehr stimmungsvoll, der verhüllte Mann mit den mysteriösen Symbolen auf der Brust und die schlaff in seinen Armen hängende Frau geben auch dank der gelungenen Lichtstimmung ein sehr ansehnliches Motiv. Im Inneren gibt es wie immer einen kleinen Text zur Produktion, hier wird sehr nachvollziehbar erklärt, warum die CDs in Zukunft nur über Zaubermond direkt bezogen werden können.

Fazit: „Der tätowierte Tod“ braucht anfangs seine Zeit, um richtig in Schwung zu kommen und kommt zunächst nicht richtig auf den Punkt. Erst später werden alle Vorzüge der Serie richtig ausgespielt und präsentieren dann noch ein packendes und dynamisches Finale. Die hervorragende Sprecherleistung und die gelungene Produktion können wie immer überzeugen.

VÖ: 6.März 2015
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179950428


Dorian Hunter – 26. Die Schöne und das Biest



Erster Eindruck: Märchen schreibt die Zeit... Oder so ähnlich...

Dorian Hunter erwacht bei einem ihm unbekannten Mann, der sich ihm als Kiwibin vorstellt. Er weiß von Dorians Vergangenheit als Journalist, vor einigen Jahren hat er in Russland nach einem bestimmten Bild von einem Biest und einer hübschen Frau gesucht. Nach einer weiteren Ohnmacht befindet sich Dorian bei der fürsorglichen Tanja in einem kleinen ukrainischen Dorf. Doch dort geht Unheimliches vor sich...

Die Jubiläumsfolge 25 war bei Dorian Hunter ein großer Knall, eine komplexe Geschichte wurde hier auf drei einzelne Episoden aufgeteilt. Im Anschluss daran wird eine Folge präsentiert, die nicht allzu viele Bezüge zum aktuellen roten Faden der Serie hat und eher für sich allein steht, deswegen aber nicht minder spannend und atmosphärisch ist: „Die Schöne und das Biest“. Der Start ist unvermittelt, Dorian erwacht bei Kiwibin und muss sich ebenso wie der Hörer erst einmal zurecht finden. Daran schließt sich eine Geschichte an, die sich um die unheimlichen Vorgänge um das schreckliche Biest in einem kleinen Dorf dreht. Ein Verwirrspiel um Sein und Nichtsein, eine stetig wachsende Bedrohung, die mit immer neuen Höhepunkten auftrumpft, ein furioser Abschluss, der ungewohnt emotional vorgeht – das alles ist prägend für diese Folge. In Ergänzung zu den Geschehen wird in kurzen Szenen immer wieder zu Donald Chapman und Philipp geschaltet, der wieder auf merkwürdige Weise mit den Geschehen verknüpft scheint und so dem Hörer neue Rätsel aufgibt. Die kurze Atempause von der Rahmenhandlung tut der Serie gut, mit „Die Schöne und das Biest“ ist eine herrlich atmosphärische, fast schon märchenhafte und dramatische Folge entstanden, die mich eine gute Stunde lang fesseln konnte.

Irina Platon spricht als Tanja eine der Schlüsselfiguren dieser Handlung und verleiht der hübschen Ukrainerin eine sehr anziehende, freundliche aber auch geheimnisvolle Stimmung, die die Atmosphäre der Folge noch weiteren Auftrieb gibt. Gennadi Vengerov ist als Kiwibin ebenso gelungen besetzt, mit seiner eingängigen Betonung und dem mysteriösen Auftreten wirkt er ähnlich prägend und betont. Ernst-August Schepmann ist als Lubov Wiachowitz zu hören, er wirkt authentisch und kann der Rolle seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Weitere Sprecher sind Karin Rasenack, Wolf Frass und Waldemar Hooge.

Die Musik passt sich dem märchenhaften Thema der Folge an und gibt sich mystisch und undurchdringlich. Ganz im Stil der Serie vereinen sich zahlreiche Musikstücke, die eigens für die Produktion komponiert wurden und herrlich stimmungsvoll sind, mit ebenso passend wie eindrucksvoll eingebauten Geräuschen, sodass ein dichter Klangteppich um die einzelnen Szenen gewoben wurde.

Vom Biest ist auf dem Cover überraschenderweise nicht zu sehen, dafür wird der Betrachter von der fremdartig wirkenden Schönen angeschaut, deren Gesicht halb unter dem fellbesetzten Kapuzenumhang verborgen ist. Im Hintergrund ist ein hoch aufragendes Gemäuer zu sehen. Die kalte Farbgebung und das winterliche Ambiente setzen sich etwas von den ansonsten vorherrschenden Brauntönen ab.

Fazit: „Die Schöne und das Biest“ ist nicht allzu stark in die Rahmenhandlung der Serie eingebunden und kann auch für sich allein stehen. Die winterliche und düster-märchenhaft anmutende Stimmung zusammen mit einer ungewöhnlichen, gut erzählten Handlung ergibt eine sehr hörenswerte Folge, die mich mit ihrer wendungsreichen Geschichte überzeugen konnte.

VÖ: 5.Dezember 2014
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179882323


Dorian Hunter – 25.3 Die Masken des Dr. Faustus - Fastnacht



Erster Eindruck: Finten und Kämpfe

Immer weitere Erinnerungen an seine Zeit als Georg Rudolf Speyer strömen auf Dorian Hunter ein, und langsam entsinnt er sich, wie er damals mit Hilfe des geheimnisvollen Dr. Faustus den Dämonendrilling vernichten wollte. Doch auch in der Gegenwart spitzt sich die Situation immer weiter zu, und langsam scheint die schwarze Familie wieder die Oberhand zu gewinnen...

„Die Masken des Dr. Faustus“ heißt der erste Dreiteiler in der Dorian Hunter-Hörspielserie und endet mit „Fastnacht“, das alle losen Enden zusammenführt und die Geschichte zu einem packenden Finale vereint. Sofort kann die Handlung hier richtig loslegen, sofort sind Tempo und Dynamik vorhanden, sofort wird der Hörer so völlig vereinnahmt. Dabei wird hier auch nicht nachgelassen, sondern eine durchgängig hohe Dramatik geboten. Besonders gelungen ist wieder, wie gut Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft werden, und immer geht es um den mächtigen Dämonendrilling. Eine gefährliche Finte in der Vergangenheit, die von magischen Momenten durchzogen ist, ein offener und heftiger Kampf in der Gegenwart, und überall kommen neue Informationen auf, die noch weiter in die düstere Mystik der Serie einführen und kleinere Überraschungen offenbaren können. Dabei werden alle Stränge zusammenführt und zu einem wirklich überzeugenden und atemberaubenden Finale vereint. Mir gefällt besonders diese ganz besondere Stimmung in den Rückblenden, die eine herrlich mittelalterliche Atmosphäre präsentiert, aber auch die aktuellen Entwicklungen sind sehr gut aufgestellt. Ganz am Ende der Handlung wird noch ein Ausblick auf die kommenden Folgen geworfen, die einige Grundfesten der Serie erschüttert und den Hörer fassungslos zurücklässt. Ein sehr guter Abschluss des Dreiteilers!

Dieter Hallervorden ist in der Trilogie als Dr. Faustus zu hören und gestaltet seine Rolle mit einer unglaublichen Intensität und einer sehr betonten, einnehmenden Aussprache, sodass er einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Stefan Kaminski überzeugt einmal mehr als diabolischer Olivaro und zeigt wieder neue Facetten seiner leisen Stimme, der er einen fistelnden Klang entlockt. Thomas Schmuckert scheint die Rolle des Dorian Hunter fast auf den Leib geschneidert, so sehr scheint er mit seiner Rolle verbunden. Weitere Sprecher sind Tilman Borck, Tammo Kaulbarsch und Celine Fontanges.

Schon seit jeher gehört die packende und finstere Atmosphäre eng zu der Serie, und auch hier wird die Handlung wieder mit sehr gelungenen akustischen Elementen ausgestattet. Die Musik ist variabel eingesetzt und schafft ganz unterschiedliche Stimmungen, von leise dräuend bis laut und wuchtig, aber immer präsent und die Dialoge in ihrer Wirkung unterstützend.

Auch hier wurde ein sehr gelungenes Cover für die Folge geschaffen, das im typischen Look der Serie gehalten ist. Ein finsterer Wasserspeier in Form eines Gargoyles sitzt geduckt im Vordergrund, während hinten eine moderne Stadt mit Wolkenkratzern und und tiefen Straßenschluchten zu sehen ist. Die Kombination aus Altem und Modernen passt auch wunderbar zu der Handlung der Folge.

Fazit: Ein mehr als würdiges Finale für die Geschichte, alle Fäden laufen hier zusammen und sorgen für einen sehr spannenden und dynamischen Verlauf. Im Mittelpunkt auf allen Ebenen der Kampf gegen den Dämonendrilling, der in Vergangenheit und Gegenwart völlig unterschiedlich verläuft und sich immer weiter zuspitzt. Ein atemberaubendes Ende für die Trilogie.

VÖ: 29.August 2014
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179915625


Dorian Hunter – 25.2 Die Masken des Dr. Faustus - Hassfurt



Erster Eindruck: Ein teuflischer Pakt

Trotz eindringlicher Warnungen hat Phillip den Drudenfuß an sich genommen und wird prompt entführt. Das Team um Dorian Hinter setzt alles daran, den geistig behinderten Jungen aus der Gewalt seiner Entführer zu befreien, doch er hat bereits eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Währenddessen begegnet Dorian einem der Paten des Dämonendrillings, doch das Treffen verläuft anders als gedacht...

Das 25. Jubiläum von Dorian Hunter wird von Zaaubermond auf ganz besondere Weise gefeiert, denn es handelt sich dabei um einen Dreiteiler, der sich ganz auf den machtvollen Dämonendrilling konzentriert. Nachdem der Start furios war, geht es mit „Hassfurt“ ebenso spannend weiter, wobei sich ganz verschiedene Stimmungen abwechseln. Ganz am Anfang wird es sehr unheimlich und unheilvoll, später geht es mit einer temporeichen Geschichte packend und dynamisch weiter, während die Rückblenden in Dorians Vergangenheit als Georg Rudolph Speyer an Fahrt aufnehmen. Auch hier wird der Dämonendrilling thematisiert, und auch die titelgebende Figur des Dr. Faustus wird hier am Ende wieder eingebracht. Dieser wurde schon in der vergangenen Folge präsentiert, schließt diese Episode jedoch mit einer sehr eindringlich geschilderten und nicht sehr appetitlichen Szene ab. Kontinuierlich entwickelt sich Handlung weiter, man merkt förmlich, wie alles auf ein großes Finale in dem nächsten Abschnitt hinausläuft. „Hassfurt“ setzt die Ereignisse aus „Mummenschanz“ sehr gekonnt fort, verliert aber etwas an Tempo. Doch die sehr eindringlichen Rückblicke und viele starke Szenen sorgen dafür, dass auch diese Folge vollkommen überzeugen kann.

Tim Kreuer macht seine Sache als Phillip wieder ganz hervorragend, den verwirrten Jungen kann er mit geradezu beängstigender Präzision und viel Ausdruck umsetzen. Linda Fölster, die in der Vergangenheit die Isolde spricht, macht dies mit viel Leidenschaft und einer expressiven Sprechweise. Thomas Schmuckert ist ohne Frage die beste Wahl für die Rolle des Dorian Hunter gewesen, sehr betont und stets mit einem düsteren Anklang in der Stimme sorgt er immer für die passende Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Frank Gustavus, Detlef Tams und Konstantin Graudus.

Eindringlich und sehr atmosphärisch ist auch diese Folge wieder umgesetzt worden, was neben der hervorragenden musikalischen Gestaltung auch an den vielfältigen Geräuschen liegt. Die Szenen wirken durch die zahlreichen Sounds sehr lebendig und lassen die einzelnen Vorgänge plastisch wirken, und auch die Dramatik einiger Szenen wird durch die reine Lautstärke weiter betont.

Zu jeder der drei Folgen wurde ein eigenes Cover entworfen, die natürlich in dem Design der Serie gehalten sind. Im Vordergrund ist eine düstere Gestalt in einem weiten Umhang zu sehen, die eine spitze Pestmaske trägt. Eine imposante und eindrucksvolle Kathedrale im Hintergrund sorgt für noch mehr Stimmung, der wolkenverhangene Himmel und ein Vogelschwarm sind dafür perfekte Ergänzungen.

Fazit: Der mittlere Teil der Trilogie verliert an einigen Stellen zwar etwas an Tempo, präsentiert aber weiterhin eine packende Handlung, die durch dynamische Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart eine ganz eigene Stimmung schafft. Als Hörer klebt man förmlich vor den Boxen und kann die kommenden Ereignisse kaum erwarten.

VÖ: 29.August 2014
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179882927

 

Dorian Hunter – 25.1 Die Masken des Dr. Faustus - Mummenschanz



Erster Eindruck: Auftakt zur Trilogie

An zwei seiner früheren Inkarnationen und die Erfolge gegen die Mächte der Hölle kann sich Dorian Hunter mittlerweile erinnern, doch um den Dämonendrilling zu vernichten muss er sich auch seines Lebens als Georg Rudolf Speyer bewusst werden. Dabei erhält er überraschende Unterstützung von Olivaro, der ihm auch den Dämonendrilling beschaffen kann – doch zu einem hohen Preis...

Zur 25. Folge der Dark-Mystery-Serie gibt es bei Zaubermond mit „Die Masken des Dr. Faustus“ eine ganz besondere Folge, denn sie besteht aus gleich drei Teilen. Neben einer Komplettbox sind die CDs auch einzeln erhältlich. Den Start macht „Mummenschanz“, das das Tempo schon ordentlich hoch setzt und eine sehr spannende Geschichte vorlegt. Zu Beginn gibt es einen kleinen Überblick über die wichtigsten bisherigen Ereignisse und die Mythologie hinter der Serie, sodass der Start auch nach einer längeren Pause flüssig gerät. Und schon nach wenigen Szenen wird wieder ein wahres Feuerwerk aus Bedrohungen und Erkenntnissen gezündet, der Hörer immer bei Stange gehalten. Dabei ergänzen sich Gegenwart und Vergangenheit sehr gut, beides fließt ineinander über, beides ist untrennbar miteinander verbunden. Neben Dorians Rückblick auf sein altes Leben steht auch ein sehr präsenter Kampf seines Teams im Vordergrund, ein neues Mitglied und eine gehörige Portion Misstrauen sind hier gelungene Elemente. Die schnellen Szenenwechsel fallen besonders gegen Ende auf, einige Tracks haben nur wenige Sekunden Laufzeit, hier geht es Schlag auf Schlag und fesselt den Hörer. Das hohe Tempo und die spannende Geschichte füllt diese erste Folge völlig aus und wird zu einem sehr packenden Hörspiel.

Tim Knauer feiert hier seine Premiere bei Dorian Hunter, seine Stimme nimmt hier als Georg Rudolf Speyer einen sehr ernsten und ausdrucksstarken Klang an, der bestens in die düstere Atmosphäre der Serie passt. Coco Zamis wird wieder von Claudia Urbschat Mingues gesprochen, ihre Stimme ist auch hier wieder sehr variabel und kann ebenso hart und unnachgiebig wie sanft und gefühlsbetont wirken. Karin Rasenack hat mir als Bethany Bail auch sehr gut gefallen, auch die passt sich sehr gut der vorherrschenden Stimmung an. Weitere Sprecher sind Regina Lemnitz, Frank Gustavus und Stefan Krause.

Die akustische Gestaltung kann auch hier begeistern, harte Rhythmen, dröhnende Gitarren, scharfe Bässe, dazu eine Vielzahl an lauten und heftigen Geräuschen sorgen für eine sehr eindringliche Stimmung. Besonders gelungen auch hier wieder die Szenen, in denen sich die Lautstärke immer weiter nach oben schraubt und am Höhepunkt ein schneller Szenenwechsel stattfindet, sodass der Hörer richtig auf die Folter gespannt wird.

Auch hier wurde mit dem tiefschwarzen Hintergrund und erdigen Sepia-Tönen ein eindrucksvolles Cover geschaffen, das sich sehr gut mit der Wirkung des Hörspiels verträgt. Im Hintergrund ausladende, kahle Bäume und ein alter Planwagen, im Vordergrund eine geheimnisvolle Frau mit einer venezianischen Maske an einem Stil, ihr Gesicht erinnert aber eher an einen Totenschädel – sehr stimmungsvoll.

Fazit: Ein packender und furioser Start in den Dreiteiler zum 25. Jubiläum der Serie. Die Handlung geht Schlag auf Schlag, vereint temporeiche Entwicklungen im jetzt mit stimmungsvollen Erkenntnissen aus Dorian Hunters früherer Inkarnation. Gerade diese Gegensätze wirken unglaublich anziehend, die grandiose Inszenierung hat das Prädikat „Kino für die Ohren“ mehr als verdient.

VÖ: 29.August 2014
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179882323


Dorian Hunter – 24. Amsterdam



Erster Eindruck: Besuch bei den Ratten der niederländischen Stadt…

Nachdem der Dämonendrilling eine große Bedrohung für die ganze Welt ist, ist das Team um Dorian Hunter auf der Suche nach dem Drudenfuß, denn nur das mächtige magische Artefakt kann den Drilling stoppen. Die Spur führt sie nach Amsterdam, doch schon auf der Zugfahrt begegnen sie dem einfältig wirkenden Ndoyo, der bald schon zu einer großen Gefahr wird…

Langsam aber sicher kristallisiert sich ein neuer roter Faden bei Dorian Hunter heraus, der nach der Vernichtung von Asmodis die Rahmenhandlung für die neuen Folgen bietet. Die Geschichte um den Drudenfuß wird hier vorangetrieben und ist der Kern der Handlung, doch darum wurde eine eigenständige und sehr hörenswerte Geschichte gestrickt, die viele andere Elemente unterbringt. Kurz nach dem Start der Handlung sind Dorian Hunter, Coco Zamis, Marvin Cohen und Donald Chapman mit dem Zug auf der Reise nach Amsterdam und begegnen Ndoyo, der mit seiner puren Kraft, aber auch der geistigen Einfältigkeit und der besonderes Sprechweise auffällt und zu einer gelungenen, außergewöhnlichen Figur wird. Hier entwickelt mit der Zeit ein Psychospiel, denn lange Zeit ist nicht klar, was Ndoyo wirklich will. Die Stimmung ist dabei aufgereizt und spannungsgeladen, bietet aber auch viel Raum für die zynischen Kommentare der Charaktere, insbesondere Donald Chapman mit seiner großen Klappe sorgt für einige Lacher. Angekommen in Amsterdam geht die Folge noch einmal in eine ganz andere Richtung, präsentiert unterschiedliche Atmosphären, Handlungssträngen, die sich abwechseln und eine gelungene Dynamik präsentieren. Und so gibt es dann auch gleich zwei spannende Höhepunkte, die parallel zueinander stattfinden und gerade gemeinsam so gut wirken. Interessante Charaktere, intensive Stimmungen, eine gute Portion Humor und die typische Stimmung der Serie – eine starke Folge für den Dämonen-Killer.

Ndoyo wird von Jürgen Kluckert gesprochen, der mal wieder eine ganz andere Wirkung in sein Repertoire aufnehmen kann. Mit langsamer Sprechweise, sehr schlichter Wortwahl und intensiver Betonung kann er sowohl in den Dialogen als auch in seinen kurzen Erzählteilen voll überzeugen. Frank Felicetti fällt mit seiner hohen, leicht verzerrten Stimme als Donald Chapman wieder auf und kann den vorlauten Zwerg mit seiner ganz eigenen Nuance versehen. Herman van Ulzen sorgt mit seiner kühlen, berechnenden Art und dem leichten, glaubhaften holländischen Akzent für die passende Stimmung. Weitere Sprecher sind unter anderem Lutz Riedel, Frank Gustavus und Kerstin Sanders-Dornseif.

Sehr professionell und ausdrucksstark ist auch wieder die akustische Untermalung des Ganzen gelungen, was der Handlung wie immer den letzten Schliff gibt. Wuchtige, elektronische Musik mit hervorstechenden Gitarrenriffs unterstreicht die düstere Atmosphäre und ist meist präsent, mal leise im Hintergrund, mal hervorstechender in den Szenenübergängen. Und wenn sie dann aussetzt, ist die Betonung des Dialogs auch so garantiert.

Die Covergestaltung bleibt dem Look der vorigen Folgen treu und schafft es trotzdem, ganz eigenständig und nur auf diese Folge zugeschnitten zu sein. Ein Bett steht in einem dunklen Zimmer, durch die offene Tür fällt Licht darauf, während eine Gestalt einen Schatten an die Wand wirft. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es dieses mal einen kleinen Text, der die Bedeutung des Drudenfußes noch einmal erläutert.

Fazit: Wieder hat es das Produzententeam geschafft, eine Folge zu schaffen, die einerseits bestens in die Serie passt als auch völlig für sich allein steht. Die interessante Figur des Ndoyo am Anfang, die spätere Teilung der Handlung, faszinierende Gedankenspiele und eine große Portion Humor setzen die Reizpunkte für die spannend erzählte Geschichte, die zudem die Haupthandlung noch deutlich vorantreibt.

VÖ: 28.Februar 2014
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537578436


Dorian Hunter – 23. Tod eines Freundes



Erster Eindruck: Vergangenheit trifft Gegenwart

Juan Garcia de Tabera, die frühere Inkarnation von Dorian Hunter, schleicht sich unbemerkt in eine Sekte von Teufelsanbetern ein, die sich zu einem satanischen Ritual zusammengefunden haben. Dort trifft er auf seinen Erzfeind Lucero, der den Kult ausführt und so die Geburt des Dämonendrillings einleitet. Doch zur Vernichtung des mächtigen Wesens ist ein ganz bestimmtes Artefakt nötig – und dieses sucht auch Hunter in der Gegenwart…

Schon über einige Folgen der Dark Mystery-Serie Dorian Hunter von Folgenreich kommt die Figur von Juan Garcia de Tabera vor, die als Dorian Hunter wiedergeboren wurde. Bisher waren diese Teile der Handlung zwar sehr spannend und gut umgesetzt, doch die Zusammenhänge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart waren oft nur angedeutet. In der 23. Folge der Serie wird nun ein großer Schritt zur Vereinigung dieser beiden Stränge geleistet, der Hörer bekommt hier eine ziemlich gute Vorstellung davon, warum die Geschichte um Tabera so wichtig ist. Lobenswert – zumal die Handlung extrem viel bietet und den Hörer fast 80 Minuten bestens unterhält. Dies liegt vorrangig an der Geschichte um den Dämonendrilling. Die oben erwähnte Szene ist sehr intensiv und eindringlich umgesetzt, und auch der weitere Verlauf offenbart große Stärken. Spannend, mystisch und stellenweise recht brutal wird hier erzählt, für die Dynamik sorgen zahlreiche Schnitte in die Gegenwart. Hier geht e zwar etwas weniger temporeich zu, dafür wird die Entwicklung der Charaktere noch weiter gestrickt. Besonders eine Szene mit dem undurchsichtigen Olivaro hat es in sich und ist perfekt und sehr ruhig umgesetzt worden. Und auch der Titelgebende „Tod eines Freundes“ sorgt für einen intensiven Höhepunkt dieser Folge. Viele starke Szenen reihen sich hier aneinander und lassen dem Hörer nur wenig Zeit zum Luftholen. Sehr dicht und atmosphärisch, bildgewaltig und spannend – eine der besten Folgen der Serie!

Norbert Helnwein wird wieder von Hasso Zorn gesprochen, der den Antiquar mit seiner unnachahmlichen und festen Stimme stets sehr gekonnt gesprochen hat. Constantin von Jascheroff kann als Juan Garcia de Tabera auch in dieser Folge als zweite Hauptfigur überzeugen, mit seiner sehr variablen und beweglichen Stimme kann er jede einzelne Szene zu einem Erlebnis machen, besonders eine recht heftige Szene wird von ihm sehr intensiv umgesetzt. Frank Felicitti gehört als Donald Chapman längst zur Stammbesetzung und kann diesen interessanten Charakter wieder mit Prägnanz und seinem Sinn für Sarkasmus ausstatten. Weitere Sprecher sind Lutz Riedel, Boris Tessmann und Konrad Halver.

Schon seit Erscheinen der Serie grenzt sich die Serie akustisch von anderen Produktionen ab, der Einsatz von harten Industrial-Melodien sorgt auch heute noch für die harte und temporeiche Atmosphäre. Die Parts im mittelalterlichen Spanien werden von einer eingängigen Geigenmelodie eingeleitet. Besonders gelungen an dieser Folge ist die dreifache Wiederholung einiger Sprachfetzen, wenn es thematisch um den Dämonendrilling geht. Dies sorgt immer wieder für einen interessanten Aha-Effekt.

Das Innere einer riesigen Kirche wurde als Umgebung für das Titelbild gewählt, mit ihren vielen Torbögen, die durch gebrochenes Licht ausgeleuchtet werden, wirkt diese sehr eindrucksvoll. In der Mitte des Gewölbes hängt ein einsamer Mann schlaff an einem Seil, die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden – die Szene aus dem Hörspiel ist ein bedrückendes und gut gewähltes Titelbild.

Fazit: Die Szenen aus der spanischen Vergangenheit stehen hier im Vordergrund und stellen einen deutlicheren Bezug zur Gegenwart her. Die Spannung wird mit zahlreichen starken Szenen, einem dämonischem Ritual und der unheilvollen Verwandlung auf einem sehr hohen Level gehalten. Doch auch die heutigen Szenen haben es in sich und treiben die Rahmenhandlung der Geschichte deutlich voran. Eine ganz hervorragende Folge der Serie!

VÖ: 29.November 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537578399


Dorian Hunter – 22.2 Esmeralda – Vergeltung



Erster Eindruck: Die Wandlung der Esmeralda

Nach seinem Zusammenbruch liegt Dorian Hunter reglos in seinem Krankenbett, doch plötzlich spielen die Geräte auf der gesamten Station verrückt. Wie hängt dies alles mit der tragischen Geschichte rund um Esmeralda zusammen, die im Spanien des 16. Jahrhunderts auf eine frühere Inkarnation von Hunter trifft? Denn das angeblich hellseherisch begabte Mädchen gerät in die Fänge des machtvollen Diege de Deza, der ein großes Geheimnis hütet…

Etwas mehr als einen Monat mussten die Fans von Dorian Hunter, der Dark Mystery-Hörspielserie von Dennis Ehrhardt und Marco Göllner, auf die Fortsetzung des Zweiteilers „Esmeralda“ warten, mit „Vergeltung“ ist dieser nun erschienen. Selbstverständlich wird an die vorher ausgelegten Handlungsfäden angeknüpft, dabei wird allerdings keine Zusammenfassung der vorigen Ereignisse präsentiert, die Zusammenhänge ergeben sich auch so sehr gut. Dabei wird nur noch unmerklich an den Pfeilern der Geschichte gebaut, statt weiter anzusteigen begibt man sich schnell daran, alles wieder aufzudröseln und zu einem Ende zu führen. Und das ist wahrlich sehr gut erzählt, bringt eine weitere mysteriöse Figur mit ins Spiel und besticht durch einige sehr prägnante, ausdrucksstarke Szenen – sei es der Aufstand der Büßer vor dem Gebäude der Inquisition oder das letzte Zusammentreffen von Juan Garcia de Tabera und Esmeralda. Auch die Kreise, die diese Geschichte bis in die Gegenwart zieht, sind beachtenswert und sehr gut geschildert. Allerdings wirkt das Ende für mein Empfinden etwas plötzlich, für manche Szenen hätte man sich etwas mehr Zeit lassen können. Im Anschluss an diese eigentliche Handlung, die etwa eine dreiviertel Stunde andauert, wird noch eine Kurzgeschichte angehängt, die die Ereignisse um Coco Zamis wieder mehr in den Mittelpunkt rücken und die eine gute Ergänzung zur Serie ist.

Keine große Überraschung ist es, dass die Sprecher auch hier wieder hervorragend ausgewählt wurden und ihre Rollen bestens auskleiden können. Constantin von Jascheroff tritt als Juan Garcia de Tabera in einer anspruchsvollen Rolle auf, schließlich ist dies die frühere Inkarnation von Dorian Hunter. Er wählt einen ähnlichen Weg wie Thomas Schmuckert und spricht mit einer sehr intensiven, ausdrucksstarken und betonten Stimme. Ronald Nitscke spricht Diege de Deza seinem Charakter sehr angemessen, klingt düster, bedrohlich und mächtig. Hervorzuheben ist Kaya Marie Möller als Esmeralda, die im Laufe der Folge noch einmal ordentlich zulegt und weitere Facetten ihres Könnens präsentiert – sehr eindringlich! Sprecher der Kurzgeschichte sind unter anderem Marco Göllner, Bodo Wolf und Kaspar Eichel.

Schon die Titelmusik, die auch am Ende des Hörspiels noch einmal Verwendung findet, stimmt den Hörer mit ihrem sehr düsteren und harten Klang sehr gut auf die Handlung ein, doch danach reicht den Intensität der verwendeten Musik nicht ein. Immer wieder, sei es als Zwischenmelodie oder zur Untermalung der Dialoge, wird sehr stimmige und eindringliche Musik eingespielt, die eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt. Und auch die Geräusche passen sich sehr gut der Handlung an und setzen immer wieder gekonnt Akzente.

Das Cover zu der vorigen Folge war mit der Abbildung von Esmeralda eher historisch angehaucht, der Unterschied zu dieser Folge ist recht krass. Zu sehen ist ein kühl beleuchteter Krankenhausflur, im Vordergrund ein verlassener Rollstuhl, während im Hintergrund eine einsame Gestalt den Weg entlanggeht. Und auch die restliche Gestaltung ist stimmig und sehr gelungen, wie immer ist ein interessanter Infotext zur Folge im Booklet zu lesen.

Fazit: Nahtlos knüpft diese Folge an die vorangegangenen Ereignisse an und führt zielgerichtet auf die Auflösung zu. Einige sehr starke Szenen prägen das Bild dieser Produktion, die unheimliche Stimmung scheint immer greifbar zu sein. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart wirkt zudem unmittelbar auf den roten Faden ein. Sehr spannend und temporeich erzählt!

VÖ: 30.August 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537243495


Dorian Hunter – 22.1 – Esmeralda - Verrat



Erster Eindruck: Spuren der Vergangenheit

Coco Zamis ist weiterhin in der Gewalt ihrer Entführer und trifft dort ausgerechnet auf Norbert Helnwein. Gemeinsam versuchen sie zu entkommen, doch das gestaltet sich als äußerst gefährlich. Währenddessen stößt Dorian Hunter auf weitere Informationen aus seiner früheren Inkarnation. Eng mit der Inquisition der katholischen Kirche verknüpft erfährt er dabei mehr über eine junge Frau namens Esmeralda…

Wer dachte, dass die großen Erzählungen, die eigentliche Handlung des Dämonen-Killers Dorian Hunter mit der Vernichtung Asmodis‘ vorbei sein muss, wurde schon in den vorigen Folgen eines besseren belehrt. Dass auch jetzt noch Geschichten so umfangreich sein würden, dass sie in zwei Teile gesplittet werden müssen, beweist der Zweiteiler „Esmeralda“, dessen erste Hälfte „Verrat“ nun veröffentlicht wurde. Eines hatte diese Serie anderen Geisterjäger-Storys ja schon von jeder Voraus: Neben der intensiv-düsteren Atmosphäre wird auch immer eine durchaus komplexe Handlung erzählt. Und so darf man hier noch weiter in die Vergangenheit von Dorian Hunter eintauchen und erlebt einen neuen Abschnitt seines früheren Lebens. Im Mittelpunkt steht dabei Inquisitor Lucero, der die angeblich übersinnlich begabte Esmeralda für seine Zwecke einspannt – nicht ganz freiwillig selbstverständlich. Dieses Gebilde aus Macht, Druck und mythologischen Anspielungen weiß zu überzeugen, noch mehr aber, nachdem ein gewisser Juan Garcia de Tabera die Aufmerksamkeit auf sich zieht und von Esmeralda befragt wird. Das ist spannend umgesetzt und bietet gerade Fans der Serie einen noch tieferen Einblick in das System, das hinter einigen Ereignissen steckt. Die Szenen mit Coco Zamis und Dorian Hunter in der Gegenwart bringen nicht nur zusätzliche Dynamik mit ein, sondern treibt die Handlung noch weiter nach vorne. Auch wenn es hier natürlich nicht diese extremen Highlights gibt, die zum Ende einer Erzählung vorkommen - was wegen der Zweiteilung der Geschichte selbstverständlich –wird der positive Gesamteindruck der Folge kaum getrübt. Man darf sich schon einmal auf Teil zwei freuen, da hier ein vielversprechender Start hingelegt wurde.

Natürlich tun auch die Sprecher ihr Bestes und sorgen für das Gelingen der Folge. Esmeralda wird von Kaya Marie Möller gesprochen, deren helle und klare Stimme sehr gut die verschiedenen Stimmungen, Gedanken der jungen Frau ausprägen kann, ihre große Bandbreite an verschiedenen Emotionen kommt ihr hier sehr zugute. Volker Brandts sehr prägnanter Klang ist dazu die perfekte Ergänzung als Lucaro, er kann die Besessenheit sowie die Kaltherzigkeit des Mannes perfekt imitieren. Eberhard Prüter ist als Matthias Brandstätter eine ebenso gute Wahl und unterstützt das Hörspiel mit seinem präsenten Auftreten. Weitere Sprecher sind Roland Nitschke, Konrad Halver und Detlef Tams.

Wie immer wird hier ein perfektes Zusammenspiel aus Musik und Geräuschen geboten, die zusammen eine sehr intensive und eindringliche Atmosphäre schaffen und den Verlauf der Handlung akustisch unterstützen. Als besonders gelungen habe ich die Szenen empfunden, in der von dem Rezitieren der alten Aufzeichnungen durch Hunter langsam zu dem Sprecher seiner früheren Reinkarnation geblendet wird, beide Stimmen laufen hier einige Zeit parallel, was einen interessanten Effekt ergibt.

Natürlich ist Esmeralda hier auf dem Cover zu sehen, dargestellt durch eine hübsche, dunkelhaarige Frau, die mit ihrem leichten Gothic-Look sehr gut in das Artwork der Serie passt. Auch der Hintergrund ist mit einer alten, etwas klobigen Burg wieder gut gelungen. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben den üblichen Angaben wieder einen kleinen Einführungstext, der über die Thematik des Zweiteilers berichtet.

Fazit: Dorian Hunter läuft hier wieder zu voller Stärke auf, indem Ereignisse aus früher Vergangenheit mit der aktuellen Entwicklung verknüpft wird. Produktion und Sprecher sind zudem erneut auf höchstem Niveau.

VÖ: 21.Juli 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537243471


Dorian Hunter – 21. Herbstwind



Erster Eindruck: Ghoule oder Ghouls?

Auf dem Handyvideo einer Beerdigung entdeckt Dorian Hunter, wie der Beerdigungsunternehmer Howard Little mit einer fremden Stimme ein unheimliches Gedicht spricht. Um der Sache auf den Grund zu gehen, schleicht er sich undercover ein. Doch die wirklich merkwürdigen Ereignisse spielen sich anscheinend in dem nahegelegenen Altersheim statt. Auf dem Weg dorthin begegnet er einem Mann, dessen Auto liegen geblieben ist. Sein Name ist John Sinclair…

Um Dorian Hunter ist es in letzter Zeit etwas stiller geworden, die letzte Veröffentlichung lag immerhin 5 Monate zurück. Dafür kehrt er nun mit einer umso interessanteren Folge zurück: Herbstwind ist auf den ersten Blick eine in sich abgeschlossene Folge und kann innerhalb der Serie auch als solche verstanden werden, allerdings ist ein besonderer Gaststar mit dabei: Geisterjäger John Sinclair, der den gleichen Fall in seiner Serie und auch seiner Perspektive erzählt. Zusammen entfalten die beiden Folgen ihren ganz besonderen Reiz, denn die ergänzen sich und beleuchten den Fall aus verschiedenen Perspektiven, überschneiden sich mal mit identischen Szenen, um dann wieder auseinanderzugehen und andere Abschnitte zu erzählen. Insgesamt liegt hier eine sehr lockere Folge von Dorian Hunter vor, die erdrückend düstere Stimmung ist eher einer gespannten, dynamischen Erzählung gewichen – mit unüberhörbar viel Humor, der auch die „Nachbarserie“ John Sinclair ein wenig veralbert, sehr witzig! Hier wird eher die Seite um das Beerdigungsinstitut erzählt, Howard Little als Hauptbösewicht dargestellt, sodass das Ende ein wenig überraschend für die kommen könnte, die die Sinclair-Folge noch nicht gehört haben. Verständlich, dass man für dieses Experiment ein wenig vom Schema der Serie abrücken musste, einen Hauch mehr Düsternis hätte „Herbstwind“ aber dennoch erhalten können. Nichtsdestotrotz liegt hier eine unterhaltsame und spannende Folge vor, die Teil eines hervorragenden Projektes ist und das ich sehr gerne gehört habe.

Aus dem Hunter-Universum tauchen hier nur sehr wenige Sprecher auf, alles konzentriert sich auf den fabulösen Thomas Schmuckert, als Dorian Hunter sowohl in Dialogen als auch in Erzählpassagen eine sehr gute Figur macht, mit seinem rauen Klang steht er fest in seiner Rolle. Howard Little wird von einem nicht minder eindringlichen Peter Woy gesprochen, der immer einen Hauch Irrsinn in seiner Stimme mitschwingen lässt, zu einer geheimnisvollen und düsteren Figur wird. Blanche Everett wird hier – ebenso wie bei Sinclair – von Gerlinde Dillge gesprochen, deren herrischer und immer etwas genervter Unterton bestens zu der alten Dame passt. Weitere Sprecher sind Evelyn Gressmann, Manfred Liptow und Jürgen Prochnow.

Natürlich wurden die beiden Folgen nicht nur erzählerisch, sondern auch klanglich an die jeweilige Serie angepasst, sodass hier die düstere, unheimlichere Stimmung vorliegt. Wieder sind es vordergründige, harte Elektro- und Gitarrenklänge, die aus den Boxen schallen. Doch es sind die leisen Zwischentöne während der Dialoge, die den Hörer in die dunkle Atmosphäre hineinziehen und die Spannung damit deutlich erhöhen.

Interessant auch, wie ein ähnliches Motiv auf beiden Covern ganz unterschiedlich dargestellt werden kann: Bei „Herbstwind“ wird eine sturmumtoste Klippe gezeigt, das herrschaftliche Haus der Altersresidenz im Hintergrund, während der hauseigene Friedhof mit Grabsteinen thematisiert wird – alles in den bereits bekannten Braun- und Grautönen. Und für Freunde des Wendecovers gibt es das Motiv sowohl mit als auch ohne „Crossover mit John Sinclair“-Aufdruck.

Fazit: Eine tolle Idee, beide Geisterjäger im selben Fall ermitteln zu lassen. Hier wird eine spannende, mit viel Humor gespickte Folge, die in Kombination mit der Sinclair-Folge ihren vollen Reiz entfalten kann.

VÖ: 19.April 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537137442


Dorian Hunter – 20. Devil's Hill



Erster Eindruck: Nachfolger gesucht

Der Herr der Schwarzen Familie ist endgültig von Dorian Hunter erledigt worden, doch sein Nachfolger steht noch nicht fest. Bei einem Zusammentreffen hochrangiger Mitglieder soll über den zukünftigen Herrscher entschieden werden. Schnell wird die Auswahl auf zwei Kandidaten begrenzt, aber einer der beiden zieht immer wieder einen Trumpf aus dem Ärmel – und hält überraschend viele Fäden in der Hand...

Um es gleich vorweg zu nehmen: Titelheld und Dämonen-Killer Dorian Hunter hat in seiner eigenen Serie in Folge 20 keinen einzigen Auftritt, und erst etwa bei der Hälfte wird er überhaupt das erste mal erwähnt – eine ganz besondere Folge also, die hier entstanden ist. Es geht um ein Konzil, das die Schwarze Familie einberufen hat, um einen Nachfolger für Asmodi zu finden, Intrigen, Absprachen und offene Feindseligkeiten stehen dabei auf dem Plan. Die einzelnen Mitglieder – so kurz sie auch teilweise in Erscheinung treten mögen, sind alle stark charakterisiert und bekommen ihren ganz eigenen Anstrich, auch durch die Verwendung verschiedener Horrorwesen, die hier aufeinandertreffen. Doch dabei verläuft sich die Handlung keineswegs, sondern steuert unaufhaltsam auf ein Zeil zu – und das, weil einer der Kandidaten viele Grundsteine für seinen Erfolg gelegt hat, die sich erst im Laufe der Zeit offenbaren. Hinzu kommt, das immer wieder Ratsmitglieder versterben, sie aber die titelgebende Burg Devil's Hill nicht eher verlassen können, bis ein Nachfolger auserkoren wurde. Und schließlich ist da noch der Auftritt einer wohlbekannten jungen Dame, der alles noch einmal auf eine andere Ebene versetzt. Morbider Humor und eine sich immer weiter steigernde Handlung machen diese Folge ganz einzigartig und besonders, der verschobene Blickwinkel und der Unheil verkündende Schluss sind grandios umgesetzt und machen diese Folge zu einer dicken Empfehlung.

Skarabäus Toth, der die Sitzung der Schwarzen Familie leitet, wird von Andreas Schmidt gesprochen, der hochgestochen und ziemlich bürokratisch klingt, die seltsame Grammatik immer glaubhaft zum Ausdruck bringt und einen sehr interessanten Charakter formt. Herman von Uelzen spricht Red Young, eines der Mitglieder des Konzils und klingt wesentlich heiterer als seine Mitstreiter, kann aber auch seine dämonische Seite zeigen. Gertie Honeck ist mit ihrer harten Stimme und der rauen Aussprache als Theresa Angeli hervorragend und fällt schnell durch ihren Klang auf. Weitere Mitglieder werden von Tim Sander, Gordon Piedesack und Djuwita Miller gesprochen.

Wie immer ist der Sound der satt und wirkt intensiv auf die Stimmung des Hörspiels, zu jeder Szene wurde die passende Untermalung gefunden. Meistens sind harte Elektro-Klänge zu hören, die der Serie ihr Gesicht verleihen und sie deutlich von anderen Produktionen unterscheiden. Besonders gelungen sind hier die Szenen, in denen mehrere Dialoge gleichzeitig zu hören sind, die ein umfassendes Bild dieses Treffens simulieren.

Wieder einmal ist die Hauptfarbe des Covers ein reines, tiefes Schwarz, auch das Motiv ist düster wie eh und je. Zu sehen ist die Burg, auf der die Besprechung stattfindet, in den typischen Ocker-Tönen gehalten und ziemlich unheilschwanger wirkend. Im Inneren gibt es zum kleinen Jubiläum der 20. Folge einen Dankestext von Dennis Ehrhardt, der zahlreichen Mitwirkenden gewidmet ist.

Fazit: Eine Folge ganz ohne die Hauptperson, geprägt von Misstrauen, Intrigen und einem ganz besonderen Spannungsbogen. Die fantastische Sprecherauswahl die hier getroffen wurde tut ihr Übriges und machen diese Folgen zu einem Highlight welche die Vorfreude auf die kommenden Folgen stark steigert.

VÖ: 23.November 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908618


Dorian Hunter – 19. Richtfest



Erster Eindruck: Ein Dorf und sein Geheimnis

Die psychotherapeutische Gruppe von Lilian Hunter macht ein paar Tage Urlaub in dem kleinen Dorf Cruelymore, inkognito begleitet von Marvin Cohen. Doch schon kurz nach der Ankunft werden sie von einem der Bewohner gewarnt, denn das Dorf hütet ein düsteres Geheimnis. Ein Geheimnis, das in einer düsteren Nacht vor einigen Jahren ihren Anfang nahm...

Der erste Abschnitt der düsteren Mystery-Serie „Dorian Hunter“ behandelte insbesondere den Handlungsstrang um Asmodis, danach geht er eher mit Folgen weiter, die für sich alleine stehen und ihren eigenen Spannungsbogen entwickeln – auch Folge 19 hat ihren ganz eigenen Hintergrund. Schon die erste Szene setzt den dunklen Grundstein für die Folge, die stimmungsvolle Schauergeschichte, die ein Großvater seiner Enkelin erzählt, drückt die Atmosphäre gleich in die richtige Richtung und zieht einen sofort in ihren Bann. Mit Hörspielszenen ausstaffiert wirkt dies sehr intensiv und gipfelt in einem dämonischen Auftritt, der es in sich hat. Und auch die restliche Geschichte geht so eindrucksvoll weiter und lässt den Hörer kaum merken, wie schnell die immerhin 73 Minuten vergehen. Die Mythologie der Folge wird weiter vertieft, neue Ereignisse setzten immer neue Reizpunkte, besonders der Fund einer niedlichen Katze hat weiter reichende Folgen als man anfangs gedacht hätte. Daneben stehen dann immer wieder die Szenen um Lilian und Marvin, die nicht minder spannend sind und immer neue Schreckmomente einsetzen, um den Hörer in seinem Bann zu halten. Ein unglaubliches Finale, bei dem sich mal so richtig gegruselt werden darf, schließt die Geschichte dann gekonnt ab. Dass Dorian selbst hier sehr in den Hintergrund tritt, merkt man dabei kaum, zu sehr nimmt einen die geniale Geschichte gefangen. So geht Grusel, so geht Spannung, so geht Hörspiel!

Bestens besetzt mal wieder die Sprecherliste. Als Marvon Cohen kann Frank Gustavus überzeugen, der den etwas derben Charakter mit seiner dunklen und markanten Stimme gut herüber zu bringen versteht. Iris Artajo ist als Lilian Hunter eine ebenso gute Wahl, kann sie die psychisch kranke Frau zerbrechlich und mutig zugleich klingen lassen. Ihnen allen stiehlt aber jemand anderes die Show: Die gerade einmal sechsjährige Lilli Martha König spielt so lebendig, eindrucksvoll und intensiv wie die „Großen“, sorgt für jede Menge Stimmung und geht völlig in ihrer Rolle auf – ein riesiges Kompliment an die Kleine, die ganze zehn Jahre unter der Altersempfehlung dieser Folge liegt. Weitere Sprecher sind Klaus Dittmann, Peter Franke und Christian Gaul.

Auch die akustische Untermalung der Folge kann absolut überzeugen. Ein düsteres Ambiente, dramatische Soundeffekte, knallende Szenenwechsel – das alles vermischt sich zu einem dichten Klangteppich, der eine enge Symbiose mit der Geschichte eingeht und alles wie aus einem Guss wirken lässt. Besonders die erste Szene setzt gleich einen interessanten Höhepunkt.

Ein altes verfallenes Haus, mit mystischen Ornamenten bemalt, auf einem Tisch sitzt eine schwarze Katze und schaut den Betrachter direkt an. Das ganze Titelbild ist eher angedeutet und mit seinen dunklen Braun- und Beigetönen in der typischen Optik der Serie. Im Inneren gibt es wie immer einen kleinen Begleittext, dieses mal eher witzig aus der Sicht von Marvin Cohen geschrieben.

Fazit: Wirklich gruselige Szenen, eine temporeiche Geschichte, krasse Höhepunkte. Eine richtig gute Folge von Dorian Hunter, die jede Minute bestens unterhalten kann.

VÖ: 24.August 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908595


Dorian Hunter – 18. Kane



Erster Eindruck: Asmodis' Hinterlassenschaften

Asmodi ist geschlagen, und bei dem Team um Dorian Hunter ist mehr oder weniger der Alltag wieder eingekehrt. Während sich der Dämonen-Killer selbst im Haus von Martha Pickfort hängen lässt, bekämpfen die anderen weiter übernatürliche Phänomene. Coco Zamis bekommt Anrufe von einem alten Bekannten, während eine Leiter an einem Kirschbaum zum Verhängnis wird...

Ein spektakuläres Ende schloss den ersten Handlungsstrang der fantastischen Dark-Mystery-Serie Dorian Hunter in Folge 17 an, das immer wieder Maßstäbe setzte und sich von unterschiedlichsten Seiten präsentiert hat. Doch wie geht es nun weiter, nachdem mit Asmodis das Oberhaupt der Schwarzen Familie vernichtet ist? Marco Göllner und Dennsi Ehrhardt, die beiden Köpfe hinter der Serie, gehen erst einmal einen Schritt zurück und präsentieren eine eher ruhige Folge, die es aber gewaltig in sich hat. Zu Anfang wird die Frage geklärt, die die Hörer wohl am meisten interessiert: Was ist aus den lieb gewordenen Charakteren der ersten Staffel geworden, wie hat sich ihr Leben einige Wochen nach dem finalen Kampf entwickelt? Das Interesse wird dadurch erst einmal geweckt, scheinbar parallel laufen die ersten Szenen ab, ohne einen wirklichen Zusammenhang zu haben. Hier wird ein tiefer Einblick in die verschiedenen Persönlichkeiten gewährt, so ruhig ging es in der Serie noch nie zu. Und dann plötzlich erste leise Ahnungen von Unheil, die sich immer mehr verhärten – doch was dahinter steckt, bleibt lange unklar. Die Handlung steigert sich, verdichtet sich und führt überraschend zwei Stränge zusammen, und immer wieder überrascht die Geschichte mit Wendungen. Gruselig geht es zu, an einigen Stellen richtig unheimlich, was in einem spannenden Finale gipfelt. Doch neben dieser Geschichte werden auch Ansätze für den weiteren Verlauf der Serie gelegt, man darf jetzt schon gespannt sein, was mit dem Erbe Asmodis' geschieht. Wieder eine ganz andere Herangehensweise an Dorian Hunter, und wieder eine extrem gelungene Folge, die mich völlig überzeugt hat.

Eine größere Rolle kommt hier Tim Kreuer als Philipp Hayward zu, der den autistischen Jungen in vielen verschiedenen Facetten leuchten lässt und mit seiner ganz besonderen Sprechweise für zusätzliche Atmosphäre sorgt. Auch Michael Wiese kann seinen Charakter Jimmy Kane hier hervorragend herüber bringen, der aufgedrehte Jugendliche wirkt durch ihn besonders gut. Und Stefan Krause beweist als Olivaro wieder sein Talent für die unterschiedlichsten Rollen, seine leise Bedrohlichkeit ist immer wieder ein Highlight in der Serie. Weitere Sprecher sind Marco Sand, Maresi Bischoff-Hanft und natürlich Thomas Schmuckert.

Auch musikalisch hat man sich hier passend zur Geschichte deutlich zurückgenommen, die Handlung ist eher leise inszeniert, besonders der Anfang kommt still herüber. Natürlich kann sich auch hier im Laufe der Handlug gesteigert werden, wobei mehr Wert auf Atmosphäre und Stimmung denn auf laute und eindrucksvolle Klänge gesetzt wird. Auch die Geräusche fügen sich wieder hervorragend ein und erklären einige zusätzliche Dinge.

Das Haus der Kanes steht im Mittelpunkt des Covers, das sich wieder an das alte Konzept hält und in düsteren, bedrückenden Farben gestaltet ist. Das dämonische Antlitz sieht man hier erst auf den zweiten Blick und ist sehr gut eingebaut. Auch die restliche Aufmachung ist bereits wohl bekannt, der kleine einleitende Text stammt dieses mal von Sprecher Tim Kreuer.

Fazit: Interessant, unheimlich, packend. Eine herausragender Neustart nach dem großen Finale, ebenso für Fans wie für Neueinsteiger geeignet.

VÖ: 25.Mai 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908588


Dorian Hunter – 17. Das Dämonenauge



Erster Eindruck: Der finale Kampf

Dorian Hunter hat endlich erfahren, wie Asmodi vernichtet werden kann. Dazu benötigt er das „Dämonenauge“, ein mächtiges Artefakt, das zur Erhaltung seiner Macht beiträgt. Gemeinsam mit Valiora, der ehemaligen Geliebten des Herrschers der Dunklen Familie, sucht er auf Haiti danach. Doch natürlich hat auch Asmodi noch einige Trümpfe in der Hand...

Drei Teile haben Dennis Ehrhardt und Marco Göllner, die kreativen Köpfe hinter der Dark-Mystery-Serie Dorian Hunter, veranschlagt, um den Handlungsstrang um Asmodi zu beenden. Folge 17 ist also das endgültige Finale mit dem Oberhaupt der schwarzen Familie, und das hat es wirklich in sich. Alles fügt sich zusammen, Hinweise aus den vergangenen Folgen geben einen Sinn, die Spannung steigert sich bis zu ihrem Höhepunkt. Erstes Highlight ist ein Rückblick in Asmodis Vergangenheit, die endlich erklärt, wie er so mächtig werden konnte. Trickreiche Wendungen bestimmen den weiteren Verlauf, beide Seiten haben Überraschungen parat, sowohl für den Gegner wie auch für den Hörer. Schlag auf Schlag geht es zu, Handlung und Stimmungen sind sehr abwechslungsreich, stetig steigt die Spannung. Und zwei Figuren bringen zusätzliche Würze in die Handlung: Voliora und die Voodoo-Priesterin Mama-Loi, die beide eng mit Asmodis Geschichte verwoben sind. Nach den beiden vorigen Folgen, die eher gebremst wirkten, ist diese Geschichte ein echter Knaller, der sich noch einmal steigern kann und vollkommen überzeugen. Ein ansprechendes und düsteres Hörvergnügen.

Aus dem hochkarätig besetzten Cast stechen drei Sprecher noch einmal hervor. Zum einen natürlich Klaus-Dieter Klebsch als Asmodi, der mit seiner dröhnenden Stimme und einzigartigen Klang für reichlich Gänsehautstimmung sorgt. Daniela Hoffmann klingt immer eher sanft und hell, was einen sehr interessanten Kontrast zu ihrer Rolle ergibt. Und auch Luise Lunow ist eine grandiose Wahl für die Rolle von Mama-Loi, passt sehr gut zu der unheimlichen Atmosphäre der Serie. Regina Lemnitz, Stefan Krause und Tim Kreuer geben hier ebenfalls ihr bestes.

Der Soundtrack zur Serie kann auch hier sein volles Potenzial ausspielen und die einzelnen Szenen und Übergänge intensiv gestalten. Harte Elektrobeats, meist stampfend und rhythmisch, paaren sich mit lauten Geräuschen – und zum Finale des ersten Handlungsstrangs darf es an zahlreichen Stellen so richtig krachen. Sehr intensiv und eindringlich.

Das Voodoo-Thema, das sich durch die Folge zieht, wird auch auf dem Cover aufgegriffen. Ein Magier mit langen, waagerechten Hörnern an der Gesichtsmaske hält einen langen Stab mit einem verzierten Schädel – das Motiv ist wieder in den bekannten Brauntönen gehalten. Im Inneren gibt es einen interessanten Einleitungstext von Marco Göllner.

Fazit: Hoch spannend, sehr überraschend, unglaublich intensiv – das Finale ist mehr als geglückt.

VÖ: 24.Februar 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908571


Dorian Hunter – 16. Der Moloch



Erster Eindruck: Die Jagd geht weiter

Die Sichtung der Bänder von Armand Melville durch den Secret Service geht weiter, denn noch immer ist das Schicksal Dorian Hunters nicht geklärt. Nur eines ist bekannt: Er setzt alles daran, Asmodis zu beseitigen. Doch auch sein teuflischer Gegenspieler ruht nicht und beschwört eine Kreatur, die Hunter zum Verhängnis werden kann. Bald verwischen die Grenzen zwischen Jäger und Gejagter...

Das große Finale des ersten Handlungsbogen der erfolgreichen Dark-Mystery-Serie Dorian Hunter wird in drei Teilen erzählt, die 16. Folge mit dem Titel „Der Moloch“ ist deren Mitte und setzt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an. Eine Chance, alles zu verstehen ohne „Die Teufelsinsel“ zu kennen, gibt es also kaum. Anders als bei Nummer 15ckommen hier keine Längen auf, vielmehr wird mit sehr dynamischen Wechseln zwischen lauten und actionreichen sowie ruhigen, fast nachdenklichen Szenen gearbeitet. Die Facettenvielfalt schlägt gut durch und bereitet dem Hörer ein spannendes Hörerlebnis., das immer abwechslungsreich und überraschend bleibt. Einige Stationen von Hunters Reise quer durch die Welt werden hier aufgeführt, die einzelnen Situationen wirken auch alle für sich stimmig. Besonders der Moloch, der der Folge ihren Namen gibt, sorgt auf der Yacht des befreundeten Jeff Parker für eine richtig gute Szene. Natürlich endet auch hier alles in einem Finale, dass auf den letzten Teil der Trilogie vorbereitet, manch ein Fan wird die kommenden Ereignisse kaum abwarten können. Eine gelungene und dynamische Folge.

Keine Dorian Hunter-Folge ohne eine Vielzahl von beliebten Stimmen. So ist in dieser Folge beispielsweise Daniela Hoffmann zu hören, deren sanfte und helle Stimme überraschend gut in das harte Ambiente der Serie passt, die Rolle der Valiora hat sie wieder einmal für sich eingenommen. Andreas von der Meden spricht mit Jeff Parker hier eine entscheidende Rolle, seine glaubhafte Darstellung und eingängige Rhythmik funktioniert wieder hervorragend. Und auch Oliver Kalkofe, der als Armand Melville mit leiser Stimme und realitätsnahem französischen Akzent spricht, kann wieder überzeugen. Weitere Sprecher sind Bernd Rumpf, Martin Keßler und Stefan Krause.

Düster, bedrohlich, hart – drei Worte, die seit jeher die Atmosphäre der Serie beschreiben und besonders durch die Musik hervorgerufen wird. In dieser Folge wagt sich das Produzententeam aber einige Schritte weiter und experimentiert nicht nur im Allgemeinen etwas mehr, sondern setzt auch eine Partyszene in grellen Gegensatz mit allzu fröhlicher Musik.

Das wie immer sehr dunkel gehaltene Cover zeigt dieses mal die Yacht von Jeff Parker, auf der einige entscheidende Szenen dieses Hörspiels stattfinden. Natürlich wurde der Look der Serie beibehalten, sodass alles mit seinen Brauntönen eine ganz spezielle Wirkung entfaltet. Im kleinen Booklet findet sich wieder ein Vorwort von Marco Göllner.

Fazit: Sehr krasse Gegensätze zwischen den einzelnen Szenen und eine sehr spannende Geschichte mit einigen kleinen Handlungsbögen – Dorian Hunter wieder in Bestform.

VÖ: 25.November 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527711874


Dorian Hunter – 15. Die Teufelsinsel



Erster Eindruck: Die finale Jagd ist eröffnet

Asmodis hat sich auf einer abgelegenen Insel ein Herrschaftsgebiet angelegt, in dem es von teuflischen Fallen nur so wimmelt. Genau dort will Dorian Hunter ihn aufspüren und wie seine acht Brüder zunichte machen. Zusammen mit dem Reporter Armand Melville begibt er sich auf den gefährlichen Trip, doch nachdem der Franzose allein zurückgekehrt ist, spricht er nur unwillig über die Ereignisse...

Düster, mysteriös, mitreißend – das waren die Adjektive, die oft im Zusammenhang mit der Mystery-Serie Dorian Hunter fielen, die sich in nur 15 Folgen als feste Größe auf dem Hörspielmarkt etabliert hat und als eine der besten Reihen des Genres gilt. Die 15. Folge mit dem Titel „Die Teufelsinsel“ setzt dies zwar fort, hat aber auch einige kleinere Schwächen. Ein dunkles und bedrohliches Intro setzt den Grundstein und zeigt die ganze Durchtriebenheit Asmodis', hier wird gekonnt auf das Folgende eingestimmt, der Bedrohungsgrad für den taffen Geisterjäger erhöht. Den großen Reiz des momentanen Abschnittes der Geschichte kann aber voll ausgekostet werden, und das ist die Unberechenbarkeit von Hunters Handeln. Immer wieder überrascht er mit unerwarteten Handlungen, nachdem er mit seinem bisherigen Auftraggeber und Helfer gebrochen hat. Trotzdem wirkt er nicht völlig abgedreht, sondern wie auf einem unbarmherzigen Rachefeldzug – die Atmosphäre der Serie führt so in eine andere Richtung und kann tatsächlich noch eine Schippe drauflegen. Im Gegensatz dazu schleichen sich einige Längen ein, die man so nicht von der Serie gewohnt ist, bei einer Laufzeit von fast 80 Minuten nicht verwunderlich. Die sehr gelungene Erzählweise, die langsam aus einzelnen Fragmenten eine komplette Geschichte zusammensetzt, kann da zwar einen großen Teil wieder wett machen, eine Straffung einzelner Szenen oder deren Wegfall hätte dem Verlauf gut getan. Die Spannung wird trotzdem immer weiter gesteigert und sorgt für einen sehr intensiven Hörgenuss, der sich leicht hören lässt und den Hörer in seinen Bann zieht. Eine insgesamt gelungene Folge mit einem heftigen und eindrucksvollen Finale, bei dem sich Regisseur Marco Göllner aber zu sehr in Kleinigkeiten verliert.

Der Sprechercast kann wieder einige populäre Namen aufweisen, doch wirklich jeder fängt hier die Stimmung ein und trägt zum Gelingen der Folge bei. Der grandiose Klaus-Dieter Klebsch beispielsweise, der mit seiner außergewöhnlichen und variationsreichen Stimme Asmodis seinen irrwitzigen und bösartig-hinterhältigen Klang verleiht. Bernd Vollbrecht ist in der wichtigen Rolle des Mackendal zu hören, durch seine betonte und ruhige Stimme kann er in vollem Umfang die Atmosphäre einfangen, die von dem Mann ausgeht. Oliver Kalkove bekommt hier als Armand Melville einen recht großen Part, den er mit glaubhaften französischen Akzent und flüssiger Betonung gut darstellen kann. Weitere Sprecher sind Daniela Hoffmann, Luise Lunow und Marco Sand.

Für die unheimliche, düstere und harte Atmosphäre ist Dorian Hunter schon seit einiger Zeit bekannt, und auch hier kann sie wieder ihre volle Stärke ausspielen, indem sie gekonnt dynamische Musik mit passenden und oft lauten Geräuschen kombiniert. Ein besonderer Geniestreich ist aber bei den Sirenenartigen Gesängen gelungen, die wunderbar eingeflochten sind und einen starken Gruselfaktor haben.

Das Cover ist wieder in den typisch dunklen Brauntönen und dem dominierenden Schwarz gehalten, das Spiel von Licht und Schatten setzt da Motiv der schaurig wirkenden Insel gekonnt in Szene. Die restliche Aufmachung ist bereits bekannt und wie immer gelungen, der kleine Informationstext erlaubt dieses mal einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Folge und erklärt einige notwendige Änderungen an der Geschichte.

Fazit: Heftig, intensiv und spannend erzählt. Die lange Laufzeit wird hier aber zum kleinen Stolperstein und hätte gekürzt werden können.

VÖ: 26.August 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527711867


 Dorian Hunter – 14. Jagd nach Paris



Erster Eindruck: Gefährliche Zugfahrt

Dorian Hunter kommt bei der Jagd auf seine dämonische Familie nicht zur Ruhe, nach dem letzten Gefecht ist sein letzter Bruder, ein Vampir, geflohen. Der Dämonen-Killer verfolgt ihn in den Zug nach Paris, doch so leicht kann er Frederic nicht aufspüren, und dann mischt sich auch noch der Secret Service ein...

Statt immer dem gleichen Schema zu folgen und somit eine solide, aber kaum überraschende Storylinie zu kreieren, geht Dorian Hunter in fast jeder Folge neue Wege und versucht, einige Dinge anders zu machen als sonst. Vortrefflich gelungen ist den Produzenten dies mit der vierzehnten Folge „Jagd nach Paris“, die fast ausschließlich in einem Zug spielt. Schon zu Anfang wird dem Hörer keine Ruhe gegönnt, direkt nach der letzten Episode setzt die Handlung ein, und ehe man es sich versieht ist Dorian in dem Zug und macht Jagd auf seinen Bruder Frederic. Und auch die nachfolgende Handlung steigert sich trotz des gleichen Szenarios immer weiter zu einem wirklich gruseligen Gänsehaut-Feeling, welches diese Serie immer wieder herauf zu beschwören weiß. Die Geschichte ist sehr dicht, viele Ereignisse finden in vergleichsweise kurzer Zeit statt, ohne den Hörer zu überfordern. Besonders gut gelungen ist aber erneut die Atmosphäre, die geprägt ist von düsteren Tönen und der stetigen Furcht vor dem drohenden Unheil, das immer in de Luft zu hängen scheint. Die Beschränkung auf diesen einen Handlungsort macht auch diese Folge zu etwas Besonderem und Einzigartigen, ohne die anderen positiven Aspekte der Serie zu vernachlässigen. Hervorragend!

Die Sprecher sind einmal mehr sehr genau ausgewählt worden, sodass man nicht nur einige der besten Sprecher der Hörspielszene zu Ohr bekommt, sondern diese auch noch in den zu ihnen passenden Rollen besetzt wurden. Wie immer wunderbar ist Thomas Schmuckert als Dorian Hunter mit seinem schwarzen Humor und der Coolness, die nicht aufgesetzt wirkt. Damit wird er wohl zum organischten Interpret eines Geisterjägers. Oliver Kalkove kann als Armand Melville wieder zeigen, wie wandlungsfähig er ist. Robert Kotulla gibt einen sehr düsteren, gefährlichen Frederic ab und sorgt mit seiner Sprechweise für einige gruselige Momente. Weitere Sprecher sind Marco Sand, Haso Zorn und Konrad Halver.

Auch die großartige Produktion sorgt für die nötige Stimmung und ergänzt die gute Geschichte und die Sprecher. In angemessener Härte begleitet ein Mix aus Elektro- und Gitarrenklänge die Handlung, die auch mal etwas leiser werden kann, um anschließend überraschend laut zurückzukehren. Die Geräusche sorgen für ein glaubhaftes Ambiente.

Auf dem Cover ist natürlich der Zug abgebildet, der eine zentrale Rolle in dem Hörspiel einnimmt, verfolgt von drei Hubschraubern mit Suchscheinwerfern. Der etwas verwischte Zeichenstil in den gedeckten Farben und das Spiel mit dem wenigen vorhandenen Licht lässt auch dieses Titelbild zu einem wahren Eyecatcher werden.

Fazit: Eine sehr spannende Story mit der Besonderheit, dass sie auf einen einzigen Schauplatz beschränkt ist. Eine interessante und beeindruckende Idee, wie immer technisch perfekt umgesetzt.

VÖ: 20. Mai 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 978-3-8291-2432-4


Dorian Hunter – 13. Wolfshochzeit



Erster Eindruck: Wolfsfrau gegen Dämonenkiller

Dorian Hunter erwacht aus einer tiefen Ohnmacht, ohne Erinnerung an die letzten Ereignisse. Was äußerst schlecht für ihn ist, denn nun wird ihm die Schuld an den grausam zerstückelten Leichen gegeben, die sich im selben Zimmer wie er befinden. Zur gleichen Zeit treibt eine geheimnisvolle Wolfsfrau ihr Unwesen...

Von Fans und Kritikern gleichermaßen gelobt und hoch angesehen könnte sich die dunkle Geisterjäger-Serie „Dorian Hunter“ eigentlich ein wenig auf den hart erarbeiteten und verdienten Lorbeeren ausruhen. Tut sie aber nicht, denn in Folge 13 wird wieder einiges anders gemacht als sonst, und auch in Sachen Heftigkeit kann sich „Wolfshochzeit“ noch einmal steigern. Schon allein die geniale Introszene, in der die oben erwähnte Wolfsfrau in Erscheinung tritt, ist wunderbar stimmungsvoll und wagt mit ihrer deftigen Wortwahl etwas – und das gelingt, denn danach ist man umso mehr gespannt auf die kommenden Entwicklungen. Auch dort wird man nicht enttäuscht, durch Hunters Erwachen ist man schnell mitten in der Handlung, was Tempo und Dynamik sehr zu gute kommt. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich, auch wenn jedem Element noch genügend Zeit gegeben wird, um sich zu entfalten. Die Geschichte ist also schon mal sehr gut erzählt, doch auch was in Sachen Action geboten wird, ist nicht zu unterschätzen. Alles wirkt noch ein wenig heftiger, noch dramatischer als in den voran gegangenen Folgen. Und das ist neben der hervorragenden Produktion die eigentliche Stärke der Serie: Dass auch in der 13. Folge noch neue Elemente eingebracht werden, die den Hörer überraschen können.

Auch bei den Sprechern wird neben dem Stammcast mit sehr gut besetzten Nebenrollen für Neuerungen gesorgt mit Stimmen, die man nicht unbedingt immer erwarten würde. So ist beispielsweise Oliver Kalkofe als Sheldon Young zu hören und beweist, dass er durchaus auch ernsthafte Rollen sehr gekonnt und akzentuiert interpretieren kann. Kerstin Draeger spricht Jennifer Jennings und kann diese sicherlich nicht anspruchslose Rolle mit viel Gespür für dramatische Effekte ausstatten. Die wunderbare Regina Lemnitz begeistert einmal mehr als Martha Pickfort. Weitere Sprecher sind unter anderem Robert Kotulla, Martin Sabel und Sascha Rotermund.

Die Musik ist eigens für diese Serie komponiert worden, und so wird gleich die richtige Atmosphäre geschaffen. Und auch hier gilt: Bewährtes mit Neuem kombinieren, um so die optimale Wirkung auf den Hörer zu erzielen. Sehr düster, drückend, aber auch temporeich und spannend präsentiert sich die Musik, die mal im Hintergrund steht, sich mal laut dröhnend vordrängt.

Der Look der Cover ist jedes mal ähnlich – ein schwarzer Hintergrund, dazu ein Motiv in gedeckten Brauntönen. Hier ist ein Mensch in einem dunklen Wal zu sehen, begleitet von zwei Wölfen – sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Im Inneren des Covers ist neben dem Cover ein informativer Text zu der Serie zu lesen, dieses mal zu Regina Lemnitz.

Fazit: Ein Hörspiel, dass zu überraschen weiß und keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Sehr starke Folge der Serie mit einer furiosen Introszene!

VÖ: 25. Februar 2011
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2431-7

 


Dorian Hunter – 12. Das Mädchen aus der Pestgrube

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Erster Eindruck: Asmodi greift ein

Dorian Hunter erfährt Details aus einem seiner früheren Leben und ist entsetzt, dass auch dieses eng mit Asmodi, dem Herrscher der schwarzen Familie, zusammenhängt. Er reist nach Wien, wo er sich weitere Hinweise erhofft. Doch auch dort gerät er an die Häscher von Asmodi und muss weitere Kämpfe bestehen, bevor er ein großes Geheimnis lüften kann...

Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Hörspielkollegen ist Dorian Hunter, der Dämonen-Killer, nicht bloß auf pure Action und coole Sprüche aus, sondern lässt auch immer wieder einen Blick auf sein Innerstes zu – vielleicht ist das ein Grund, warum die Serie um ihn so gut ankommt. Auch die Introszene der 12. Folge „Das Mädchen in der Pestgrube“ setzt auf tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt und fasst zudem geschickt die wichtigsten Fakten aus der Serie zusammen, ein idealer Einstieg in die Handlung. Diese ist hier geprägt von vielen Elementen, die der Storyführung der gesamten Serie sehr dienlich ist. So erfährt man mehr über die Hintergründe von Asmodi und seinem Plan, hier wird offenbar ein großes, spektakuläres Finale vorbereitet. Viele Geheimnisse werden gelüftet, viele Dinge noch einmal vertieft, der Schwerpunkt liegt ganz auf der Vervollständigung der Geschichte. Was nicht heißen soll, dass keine Actionelemente mehr vorhanden wären, im Gegenteil: Auch hier sind diese nicht nur extrem gut arrangiert, sondern sind auch sinnvoll und sehr organisch in die Serie eingeflochten. „Das Mädchen in der Pestgrube“ ist ein fesselndes und spannendes Hörspiel voller neuer Hinweise, sehr gut erzählt – wieder ganz wunderbar gelungen!

Die Sprecherliste ist wieder wunderbar besetzt worden, es wurden nur Stimmen mit viel Ausdrucksvermögen ausgewählt. Douglas Welbat spielt als Michael Zamis eine entscheidende Rolle in dieser Folge und hat nichts von seiner beeindruckenden Präsenz verloren, seine Interpretation vielfältig und präzise. Hasso Zorn spricht den Norbert Helnwein mit seiner ihm eigenen Intensität und kann so viel zu der beeindruckenden Stimmung beitragen. Ganz wunderbar ist auch das Duo aus Luise Lunow und Jessy Rameik als Schwestern Mercy und Hercy, sie harmonieren vorzüglich miteinander. Weitere Rollen werden von Klaus-Dieter Klebsch, Bernd Rumpf und Steffi Kirchberger besetzt.

In Sachen akustische Untermalung beweist das Produktionsteam wieder einmal, wie weit vorne die Serie ist. Viel abwechslungsreiche Musikstücke werden geboten und an die jeweilige Szene angepasst, sodass immer die richtige Atmosphäre entsteht. Die Geräusche sind passend eingesetzt und sehr glaubwürdig, sodass man sich leicht in die Geschichte hineinversetzen kann.

Große Teile der Handlung spielen in Wien, und so greift auch das Cover auf das typische Flair der Stadt zurück. Die düsteren Farben sind geblieben, das Motiv schön anzusehen. Auch das Innere des Booklets ist ansprechend gestaltet und enthält einen interessanten Infotext, dieses mal über einige der Sprecher sowie ein lustiges Detail aus dem Hörspiel.

Fazit: Hier wird in hohem Maße der rote Faden der Serie weitergesponnen, Geheimnisse aufgedeckt und Details hinzugefügt – für Fans der Serie genau das Richtige!

VÖ: 19. November 2010
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2380-8


Dorian Hunter - 11. Schwestern der Gnade



Erster Eindruck: Außer Gefacht gesetzt...

Dorian Hunter lässt sich anonym in das Sanatorium einweisen, in dem sich auch seine Frau Lilian von den traumatischen Erlebnissen von Schloss Lethian erholt. Merkwürdige Dinge gehen in der Anstalt vor, und Lilian meint, einen schwarzen Todesengel gesehen zu haben. Ein gefährliches Abenteuer nimmt seinen Lauf...

Weiter geht's mit Dorian Hunter, nach dem mittelalterlichen Zweiteiler wieder in der Gegenwart angekommen. Allerdings werden hier die Ereignisse der allerersten Folge wieder angerissen, da es ein Wiedersehen mit Dorians zum Irrsinn gequälter Frau Lilian gibt. Die Erzählweise ist wieder außerordentlich gut gelungen, in einem Gespräch schildert Dorian Hunter einige Ereignisse und fungiert somit auch als Erzähler, hat aber durch den zeitlichen Abstand genügend Distanz zu dem Geschehen. Auch die Geschichte ist wieder hervorragend, die Stimmung im Sanatorium drückend, während sich die merkwürdigen Vorfälle häufen. Das Verschwinden der Personen sowie der angebliche Todesengel wirkt sehr mysteriös und lässt auch den Höre mitfiebern. Wie die Insassen steht Dorian bald selbst an der Grenze zwischen normal und geisteskrank. Immer weiter steigert sich die Story, bis in dem überraschenden Finale alle Dinge aufgeklärt werden. Aufgehübscht ist die Geschichte mit einigen witzigen Elementen, wie beispielsweise ein ewig nörgelnder älterer Herr. "Schwestern der Gnade" hat nicht die Schwere seines Vorgängers, schafft aber die typische dunkle Atmosphäre der Serie und hat einen äußerst kurzweiligen Verlauf.

Iris Artajo ist natürlich wieder als Lilian Hunter zu hören. Ihre weiche Stimme passt sehr gut zu dem Charakter, sie überzeugt mit ihrem glaubhaften und punktuierten Spiel. Dr. Demming, der Leiter der Anstalt, wird von Peter Matic gesprochen, der mit seiner festen und einprägsamen Interpretation sehr positiv auffällt. Am besten haben mir jedoch Luise Lunow und Jessy Rameik als Schwestern Hercy und Mercy gefallen, deren Zusammenspiel eine wahre Freude ist. Weitere Sprecher sind unter anderem Eckart Dux, Jörg Reichlin und Leonard Mahlich.

Der auffällige Titelsong von Witt schallt nach einer kurzen Introszene mit seinem wummernden Bässen aus den Boxen und bilde einen harten und passenden Einstieg in die Handlung. Auch die restliche musikalische Begleitung ist elektronisch und verbreitet eine sehr finstere und geheimnisvolle Stimmung.

Auch in Sachen Covergestaltung konnte die Serie immer überzeugen, so auch hier. Der von hinten mit Licht beschienene Schatten einer alten Frau wirkt, gerade mit der dominierenden schwarzen Farbe, sehr ansprechend. Im Inneren ist wieder ein interessanter Infotext, dieses mal geschrieben von Iris Artajo über die Gestaltung ihrer Rolle.

Fazit: Kurzweilig und geheimnisvoll kann diese Folge besonders durch den beklemmenden Spielort überzeugen.

VÖ: 20. August 2010
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2379-2


Dorian Hunter - 10.2 Der Folterknecht: Hexenhammer



Erster Eindruck: Überraschendes Finale

Immer tiefer dringt Dorian Hunter in die Geheimnisse des Barons de Conde ein, dessen Tagebuch aus dem späten 15. Jahrhundert er liest. Die darin geschilderte Teufelsanbetung und der Kampf der beiden Inquisitoren Jakob Sprenger und Heinrich Institoris offenbart ihm bald die ganze, schreckliche Wahrheit - und birgt zugleich eine große Gefahr...

Nach dem ersten Teil der Doppelfolge "Der Folterknecht" setzt die Geschichte "Hexenhammer" nahtlos die vorige Folge fort, in der aus dem Tagebuch des mittelalterlichen Barons Nicolas de Conde gelesen wird. Hier werden geschichtlich belegte Hintergründe und fiktive Ereignisse zusammengeführt, denn die Hexenverfolgung spielt hier eine wichtige Rolle, sogar die beiden Autoren des so genannten Hexenhammers kommen hier vor. Doch auch ohne diese realen Personen wäre aus "Hexenhammer" eine tolle Folge geworden, sie ist düster wie kaum eine andere Dorian Hunter-Geschichte. Immer wieder werden grausame Praktiken aus dem Hexenhammer angewandt, auch teuflische Machenschaften und dunkle Magie spielen in die Geschichte hinein und offenbaren, welches Grauen Nicolas de Conde auf sich geladen hat. Die Handlung ist vielschichtichtig, spielt aber über weite Teile wieder in der Vergangenheit. Umso überraschender kommt dann das Ende, das den Handlungsstrang um Dorians Brüder der dunklen Familie tatsächlich abschließt, was auf ziemlich außergewöhnliche und überraschende Art geschieht. Wunderbar, wie der Hörer hier immer tiefer in die Handlung eintaucht und von einem Ereignis zum nächsten mitfiebert. Die Grundlage für einen weiteren Handlungsstrang und somit einen Fortlauf der Serie wird am Ende gesetzt. Diese Folge fühlt sich anders an als seine Vorgänger und ist ungewöhnlich für die Serie, kann aber gerade wegen dieser Experimentierfreudigkeit und Andersartigkeit so sehr überzeugen.

Equinus, der schon aus der ersten Dorian Hunter-Folge bekannt sein sollte, wird wieder von Martin Semmelrogge gesprochen. Seine außergewöhnliche Stimme setzt er sehr gezielt ein, um ein genaues Bild des missgebildeten und ungewöhnlichen Charakters zu schaffen. Utz Richter kann mit dominantem Auftreten und präziser Betonung die historische Figur des Jakob Sprenger wieder zum Leben erwecken. Gleiches gilt für Michael von Rospatt als Heinrich Institoris, der eine ebenso überzeugende Leistung vorbringt. Weitere Sprecher sind Philipp Moog, Klaus Dieter Klebsch und natürlich Thomas Schmuckert als Dorian Hunter.

Einen großen Teil ihres Reizes zieht die Serie aus der atmosphärischen Gestaltung der Folgen, die fernab von anderen Geisterjäger-Produktionen auf eine sehr düstere, dichte Stimmung statt auf Schockeffekte setzt. So kann man sich leicht in der Geschichte versinken lassen und in die düstere Welt eintauchen.

Ein brennendes Buch ist Blickfang des Covers zu dieser Folge, während im Hintergrund eine ehrwürdige Burg thront. Diese war auch schon auf dem ersten Teil dieser Doppelfolge zu sehen und zeigt so die Zusammengehörigkeit. Auch hier ist im Booklet wieder ein informativer Text zu der Romanreihe zu finden, während der zweite Teil des Interviews mit den Machern der Serie interessante Details zur Hörspielproduktion offenbart.

Fazit: Eine ungewöhnliche und gerade deshalb so gelungene Folge, die mit ihrer düsteren Stimmung begeistern kann.

VÖ: 21. Mai 2010
Label: Folgenreich - Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2369-3


Dorian Hunter - 10.1 Der Folterknecht: Die Nacht von Nancy



Erster Eindruck: Der Blick zurück

Dorian Hunter, Dämonen-Killer im Kampf gegen die schwarze Familie, wird seit langem von Albträumen geplagt, die sich um einen mittelalterlichen Baron drehen. Als er an ein Tagebuch von Nicolas de Cande gerät, beginnt er zu lesen und erfährt einige Dinge, die ihm in seinem Kampf noch nützlich sein werden...

Mit einer Doppelfolge will das Produzententeam von "Dorian Hunter", einer der momentan beliebtesten Geisterjäger-Hörspielserien, den ersten Handlungsstrang rund um die Brüder des Dämonen-Killers enden lassen. Doch um dies zu tun und die Hintergründe einiger Dinge aufzuklären, wird hier zunächst weit in die Vergangenheit zurückgeblickt, sodass die aktuellen Entwicklungen vorerst in den Hintergrund treten. Die Informationen, die Dorian aus dem oben erwähnten Tagebuch erhält, sind nicht einfach nur vorgelesen, sondern als ebenso atmosphärisches Hörspiel umgesetzt wie der Rest der Serie. Im Mittelpunkt steht hier über weite Teile quasi eine zweite Hauptfigur, Baron Nicolas de Conde, der von den Ereignissen im 15. Jahrhundert aus seiner Sicht berichtet. Eine sehr mysteriöse und vorerst latent bedrohliche Stimmung entsteht, bei der sich die Spannung immer weiter zu steigern weiß. Thema ist Hexerei und ein verhängnisvoller Packt mit dem Teufel. Interessant für den Hörer - und für Dorian Hunter - ist der enge Bezug zur Gegenwart mit einigen bekannten Stimmen. Eine eher außergewöhnliche Folge der Serie, aber der Blick in die Vergangenheit lohnt sich allemal - für das Verständnis der Serie wie für den akkustischen Genuss, dem man sich erneut völlig hingeben kann.

Hervorragend besetzt ist das Hörspiel außerdem. Viele bekannte Sprecher bis in die kleinste Nebenrolle, allesamt mit der nötigen Leidenschaft dabei. Ganz wunderbar ist beispielsweise wieder Stefan Krause als Olivaro, der mit leiser, fistelnder Stimme sehr bedrohlich und eindringlich wirkt - genial! David Nathan spricht den Baron Nicolas de Conde und übernimmt damit große Teile der Handlung und auch einige Erzählparts. Mit seiner markanten Stimme und ernster Art kann er seine hervorragend dem Hörer nahe bringen. Seine Frau Isabelle wird von Celine Fontanges gesprochen, die ihre sehr variable Stimme wieder gekonnt einsetzt. Weitere Sprecher sind unter anderem Utz Richter, Wolf Frass und Regina Lemnitz.

Die düster-mysteriöse Atmosphäre der Serie ist auch für die Handlungen aus dem 15. Jahrhundert eine wunderbare Basis, um die Geschichte gekonnt und stimmungsvoll auszuschmücken. Leise Pianotöne erklingen genauso wie harte Elektro-Beats, der dadurch sehr dynamische Wechsel wickelt die Geschichte dicht in sich ein und macht sie voneinander untrennbar.

Eine Kutsche rast in hohem Tempo an einer unheimlichen Burg im Hintergrund vorbei - auch das Titelbild zu dieser zehnten Folge im typischen Stil der Serie ist gelungen und stimmig, während im kleinen Booklet ein interessanter Infotext zu finden ist. Als Bonustrack kann man am Ende des Hörspiel den ersten Teil eines informativen Interviews mit den Machern finden.

Fazit: Auf spannende Weise werden hier Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Ein toller Auftakt, der Lust auf den nächsten Teil macht.

VÖ: 21. Mai 2010
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2341-9


Dorian Hunter - 9. Im Labyrinth des Todes



Erster Eindruck: Gänge und Särge

Als Dorian Hunter erfährt, dass Coco Zamis gestorben sein soll, macht er sich sofort auf nach Hongkong, wo die Hexe auch schon begraben wurde. Bei Michael Lundsdale, mit dem Coco in der asiatischen Stadt gewohnt hat, findet Dorian erste Anhaltspunkte. Doch ein finsterer Mann zieht im Hintergrund geschickt die Fäden...

Einen fließender Übergang zwischen zwei Labels hat "Dorian Hunter" hingelegt, der von nun an bei Folgenreich erscheint - allerdings und glücklicherweise mit dem gleichen Produzententeam. Das ist auch gut so, denn mit der neunten Folge "Im Labyrinth des Todes" ist erneut ein extrem starker Teil erschienen. Coco Zamis' Tod ist ein herber Schlag für Dorian Hunter, doch sofort wittert er einige merkwürdige Dinge. Die folgenden Ermittlungen bescheren uns gleich mehrere höchst spannende oder gruselige Szenen. Besonders die unheimlichen Begebenheiten auf dem Friedhof, Dorians Zusammentreffen mit seinen dämonischen Brüdern und eine Party, die sich für den Dämonen-Killer zu einem Albtraum entwickelt, bleiben lange im Gedächtnis haften. Für wirklichen Grusel sorgt aber eine der Schlussszenen, in der Edward Belial für einen schaurigen Tod von Hunter sorgrn will. Dieses ist so eindringlch umschrieben, von Thomas Schmuckert so intensiv erzählt und von den Geräuschen so effektreich umspielt, dass wirklicher Grusel aufkommt. Schlag auf Schlag wird die Geschichte erzählt, immer neue spannende Ereignisse sorgen für über 75 Minuten beste und atemberaubende Unterhaltung. Für mich die bisher beste Folge der Serie, hieran werden sich viele weitere Produktionen messen lassen müssen!

Besonders in dieser Folge überzeugen die Sprecher der dunklen Seite. Santiago Ziesmer beispielsweise weicht als irrer Leichenliebhaber Edward Belial von seinen sonst eher komisch angelegten Rollen ab und beweist, dass er auch ziemlich gruselig wirken kann. Auch Klaus-Dieter Klebsch kann in seinem kurzen Auftritt als Asmodi für unheimliche Stimmung sorgen. Am besten hat mir aber Stefan Krause als Olivaro gefallen, der auch in den letzten Folgen schon überzeugt hat. Seine nuancierte Stimme trieft vor unterdrückter Bosheit und Arroganz, sodass ein sehr genaues Bild seines Charakters gezeichnet wird. Weitere Sprecher sind unter anderem Frank Gustavus, Tom Broke und Regina Lemnitz.

Die Musik ist wieder um einiges härter als in vergleichbaren Serien. Die lauten Klänge verleihen dem Geschehen etwas sehr Dramatisches, aber auch Temporeiches. Glücklicherweise wird an den richtigen Stellen auch gespart. Besonders gelobt sei noch einmal der Nerven aufreibende Einsatz von längeren Pausen und insbesondere die bereits oben angesprochene Szene, die akkustisch wirklich perfekt umgesetzt wurde.

Gut, dass trotz des Labelwechsels auch nichts an der äußeren Erscheinungsform geändert wurde. Durch die verwendeten Brauntöne hat die Serie nämlich einen ganz eigenen Look verpasst bekommen. Auch im Inneren wurde nicht viel verändert, sodass wir erneut einen kleinen Infotext zu Stefan Krause lesen können.

Fazit: Hochspannend und voller gruseliger Szenen. Ein weiteres Highlight in der Serie.

VÖ: 19. Februar 2010
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 978-3-8291-2340-2


Dorian Hunter - 8. Kinder des Bösen



Erster Eindruck: Undercover im Internat

Coco Zamis hat sich als Lehrerin getarnt in ein Internat nahe London eingeschlichen, nachdem sie einen Hinweis auf merkwürdige Ereignisse bekommen hat. Tatsächlich sind die angewandten Methoden fragwürdig, und schnell vermutet sie das Böse hinter den Ereignissen. Kann Dorian Hunter ihr aus der Ferne helfen, den Fall zu klären?

Dorian Hunter, die wunderbare Mystery-Serie vom Zaubermond-Verlag, geht in der achten Folge "Kinder des Bösen" neue Wege, indem er erstmals nicht den Dämonen-Hasser, sondern seine Partnerin Coco Zamis in den Vordergrund der Ermittlungen stellt. Schon ihre Ankunft in dem Internat weckt großes Interesse beim Zuhörer, und auch im Folgenden steht sie dem eigentlichen Serienhelden in nichts nach: Der Fall ist spannend und undruchsichtig, Coco erhält durch ihr vermehrtes Agieren noch mehr Profil als bisher und natürlich darf auch der manchmal etwas bissige Humor nicht fehlen. Mehrere nebeneinander laufende Handlungsstränge halten die Geschichte dynamisch und vielseitig, ohne den Hörer zu überfordern. Besonders die Anspielung auf vergangene Folgen ist für Fans der Serie ein großer Reiz. Doch ist ist vor allem Ausschmückwerk für diesen wirklich gelungenen Fall, der sich nahtlos in die hervorragende Reihe einfügt.

Schön, dass Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis wieder einmal die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme beweisen kann, denn neben der sexy Verführerin wie bisher meistens kann sie hier ihre harte und intelligente Seite zeigen. Als Donald Chapman bringt Frank Felicetti eine unüberhörbare humorige Komponente mit ein und liefert so eine überzeugende Leistung ab. Sehr überzeugt hat mich hier Katja Brügger als Irene Reuchlin, die in mehreren düsteren Szenen für die nötige Stimmung sorgt. Weitere Sprecher sind David Nathan, Tom Broke und Regina Lemnitz.

Das für Musik eingesetzte Team versteht eindeutig sein Handwerk und liefert uns unerneut eine düstere, beklemmende Atmosphäre mit harten Sounds und strammen Bässen. Besonders die anfänglichen Szenen im Internat sind sehr intensiv umgesetzt worden, da die Geschichte mit passenden stilistischen Elementen unterstützt wird.

Ein verängstigt dreinblickendes Kind vor einem alten Fenster - das allein reicht bei Dorian Hunter zu einem gelungenen Titelbild. Die übliche Farbgebung und der gelungene Schriftzug ergänzen das Motiv wieder gut. Im kleinen Booklet findet sich noch ein Text über Claudia Urbschat-Mingues als Sprecherin der Serie.

Fazit: Eine geniale und spannende Story, interessante Figuren und ein fieser Cliffhanger - auch Nummer acht von Dorian Hunter ist ein Volltreffer!

VÖ: 13.November 2009
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-936558-68-5


Dorian Hunter - 7. Amoklauf



Erster Eindruck: Eine Familie im Bann des Bösen

In Borneo ist der Dämonen-Killer Dorian Hunter auf der Suche nach weiteren Mitgliedern der schwarzen Familie. Anonym bekommt er einen Hinweis auf einen merkwürdigen Amoklauf zugespielt. Nachforschungen bei der Witwe erhärten seinen Verdacht, doch dann tritt der Übermittler der Botschaft in Erscheinung...

Mit erfreulicher Regelmäßigkeit erscheinen die Abenteuer des Dämonen-Killers Dorian Hunter beim Zaubermond-Verlag, sodass man nun bereits zum siebten mal in den Genuss dieser Hörspielserie kommen kann. Auch mit dem zeitlichen Abstand zu den ersten Folgen kann Dorian Hunter immer noch vollkommen überzeugen, denn das Zusammenspiel aus der beklemmenden Atmosphäre, den hervorragenden Sprechern und der spannenden Geschichte ist genau das, was man von einem guten Hörspiel erwartet. In "Amoklauf" baut sich die Geschichte auf dem Ausraster eines angesehenen Mannes auf, wird mit immer neuen Wendungen am Laufen gehalten und steigert sich in jeder Szene weiter, um in einem vielschichtigen Ende zu münden. Besonders gefallen hat dabei die Figur des Dr. Jerome Hewitt, der einen großen Teil der Spannung ausmacht und am Ende in ein völlig neues Licht getaucht wird. Gespickt mit schwarzem Humor und faszinierenden Szenen wird hieraus ein hervorragendes Hörspiel, dass für sich allein genommen schon toll wäre, innerhalb der Serie aber auch für Weiterentwicklung sorgt. Hier sind besonders die Intro- und Outroszenen zu erwähnen, die auf eine der folgenden Geschichten anspielen. Fans von düsteren Grusel-Hörspielen, die nicht nur auf reine Action anspielen, sollten sich Dorian Hunter Nummer sieben unbedingt anhören.

Der oben bereits erwähnte Dr. Jerome Hewitt wird von Sven Plate gesprochen, dessen einprägsame Stimme hier völlig anders klingt als in anderen Produktionen, voller Irrrsinn und unterdrückter Bosheit. Schön, dass er seine Wandelbarkeit einmal unter Beweis stellen konnte! Als Marvin Cohen ist Frank Gustavus zu hören, dessen dunkle und betonte Stimme eine wunderbare Ergänzung zu Thomas Schmuckert als Dorian Hunter darstellt. Hoffentlich taucht er noch öfters auf. Auch Brigitte Grothum, die Grace Richardson spricht, kann mit einer intensiven Darstellung ihres Charakters vollkommen überzeugen. Weitere Sprecher sind unter anderem Konrad Halver, Eva Michaelis und Mia Diekow.

Die Musik von MoorlandMusic ist wieder die ideale Ergänzung der Geschichte und verleiht der Serie ein ganz eigenes Erscheiungsbild. Knarzende Sounds bestimmen dieses, ebenso wie stampefende Rhythmen und harte Computerklänge. Trotzdem dominieren diese nicht das Hörspiel, sondern steigern sich zusammen mit der aufbauenden Spannung. Grandios!

Das Coverbild zeigt eine Dschungellandschaft Borneos und gibt mit den rituellen Symbolen direkt einen ersten Eindruck der im Hörspiel auftauchenden Ureinwohner. Dieses Motiv zieht sich durch die gesamte Gestaltung, während das kleine Booklet wieder einen kleinen, interessanten Infotext bietet, der dieses mal das die Entstehung der Musik behandelt.

Fazit: Mystery, Grusel und Action in Perfektion! Die immer neuen Wendungen in diesem Hörspiel machen es extrem spannend. Unbedingt hören!


Dorian Hunter - 6. Freaks



Erster Eindruck: New York und seine Ausgestoßenen

Auf Einladung von Tim Morton verbringt der Dämonen-Killer Dorian Hunter einige Tage in New York, wo Ausgestoßene aus der schwarzen Familie als Krüppel ihr Dasein mit Betteln und gelegentlichen Aufträgen für das FBI füllen. Obwohl in ihrem Kampf gegen die schwarze Familie gerade eine Art Waffenstillstand herrscht, werden wieder Freaks getötet. Und ein Verdächtiger ist schnell gefunen: Dorian Hunter...

Wer momentan eine der besten Horror-Serien hören will, kann getrost zu Dorian Hunter greifen. Denn auch die sechste Folge mit dem Titel "Freaks" begeistert mit einer bestechenden Atmosphäre und einer absolut gelungenen Story. Das besondere an dieser Folge ist, dass viele Passagen aus der Sicht von Frank Leary erzählt werden, Mitglied der schwarzen Familie und bekennender Sado-Masochist. Diese Szenen, die meist Hintergründe der Geschichte aufdecken, sind beklemmend gruselig und tragen einen großen Teil zur Spannung der Folge bei. Seine aufgestellte Falle für Dorian Hunter mündet in einem spektakulären und würdigen Finale, das deshalb so genial ist, weil die ganze Folge über hierauf hingearbeitet und Spannung aufgebaut wurde. Dabei sticht Dorian Hunter wieder einmal wohltuend aus den üblichen Dämonen-Killer, -Jäger oder -Feind-Genre heraus, indem er sehr menschlich und glaubwürdig, die Geschichte wahrhaft gruselig und mysteriös ist. Wieder einer herausragende Folge der Serie, die mich gefesselt hat und absolut überzeugen konnte.

Auch der Sprechercast kann sich wieder einmal sehen lassen und vereint hochprofessionelle und engagierte Sprecher. Größtes Lob gebührt Hans-Werner Bussinger als Frank Leary, der seine Parts akzentuiert spricht und die gruselige Spannnung, die von dem Text ausgeht, so noch verstärkt. Auch Claudia Urbschat-Mingues darf als Coco Zamis nicht fehlen und liefert einmal mehr eine glänzende Leistung ab. Bisher war Costa Meronianakis mir noch kein Begriff, was sich mit seiner betonten und eindringlichen Sprechweise als But Lintock hier geändert hat. Weitere Sprecher sind unter anderem Max Schmuckert, Hasso Zorn und Lennardt Krüger.

Thematisch sehr passend ist die musikalische Untermalung, die hart und dominant wirkt. Auf diese Art entsteht eine ganz eigene Atmosphäre, die mehr auf die brutale und spannende Geschichte eingehen kann. Passend auch die Geräusche, die sehr organisch eingeflochten sind und so natürlich wirken.

Das Cover ist wieder in den bekannten Brauntönen gehalten, während der Freak in der großen Stadt fast schon verloren wirkt. Wieder eine passende und stimmungsvolle Arbeit. Im kleinen Booklet ist neben den üblichen Angaben ein informativer Text zur Titelwahl dieser Folge zu finden und warum er vom Namen des Heftromans abweicht.

Fazit: Ein absoluter Volltreffer und eine der besten Dorian Hunter Folgen bisher. Wer das nicht hört, hat definitiv etwas verpasst!


Dorian Hunter - 5. Der Griff aus dem Nichts

     

Erster Eindruck: Frankenstein lässt grüßen

Auf einer Party seines Freundes Jeff Parker lernt Dorian Hinter eine Hollywood-Schauspielerin kennen, die kurz darauf mit übermenschlichen Kräften versucht, ihn umzubringen. Dorian, der nachwievor auf der Suche nach seinen dämonischen Brüdern ist, kommt dabei auf die Spur eines Schönheitschirurgen, der nicht nur im Dienste der Medizin steht...

Mit den ersten vier Folgen der dunklen Mystery-Serie "Dorian Hunter" sind dem Zaubermond-Verlag mit Regisseur Marco Göllner wahre Prachtexemplare gelungen. Auch Nummer fünf "Der Griff aus dem Nichts" reiht sich hier nahtlos ein. Das Thema an sich beinhaltet schon eine leise Gesellschaftskritik am Schönheitswahn vieler Hollywood-Diven, doch das spielt sich sehr hintergründig ab. Verpackt ist das Ganze nämlich in eine mitreißende Story, die es nicht wie andere ähnliche Produktionen nötig hat, an allen Ecken und Enden zu knallen. Dorian Hunter schafft es nämlich, wirklich gruselige Stimmung und Schockmomente, mit denen man nicht gerechnet hat, zu erzeugen. Keine Sekunde des 74-Minüters kommt Langeweile auf, der Hörer wird immer weiter in den Kreis des wahnsinnigen Doktors gezogen, und obwohl alles am Anfang recht durchsichtig erscheint, kommt am Ende doch wieder alles überraschend anders. Dorian Hunter ist einfach ein absolutes Highlight in der Hörspielszene, das seinesgleichen sucht.

Jeff Parker, der Freund Dorian Hunter, der in Los Angeles wohnt, wird von Andreas von der Meden gesprochen. Hier stellt er seine enorme Bandbreite einmal mehr unter Beweis und klingt wieder einmal ganz anders als sonst. Katja Brügger spricht Dorothy Malone, die morlustige Schauspielerin, und ist dabei variabel und punktiert in ihrer Aussprache. Marco Göllner, gleichsam Regisseur und Skriptautor der Serie, ist hier als Tom Morton zu hören und kann auch hier auf voller Länge überzeugen. Weiter Sprecher sind unter anderem Michael von Rospatt, Patrick Bach und Utz Richter.

Stampfende Rhythmen, elektronische Klänge, harte Sounds: Die Musik des Hörspiels kann in Sachen Coolness vollkommen mit dem Titelhelden mithalten. Auch die Geräusche wurden gut eingefügt und machen das Geschehen für den Hörer greifbarer. Der Titelsong stammt von Witt der vielen aus der deutschen Musikszene ein Begriff sein dürfte

Von Witt gibt es nun auch eine neue Maxi CD auf der sich neben dem Dorian Hunter Titelsong noch drei weiter Remixe des Hörspielthemas befinden und zusätzlich 5 geschnitte Szenen aus den Folgen 1, 2 und 5. Für Fans der Hörspielserie sicherlich auch nochmal lohnenswert sich die CD zu kaufen.

Großes Lob gebührt auch Mark Freier, der mit der Titelillustration den Nagel auf den Kopf getroffen hat und zum fünften mal ein mysteriöses, ansprechendes Cover gestaltet hat. Im Booklet lässt sich noch ein kleiner, unterhaltsamer Text von Thomas Schmuckert, dem Sprecher des Dorian Hunter, über die Serie finden.

Fazit: Eine mitreißende Story, Sprecher in Hochform und eine geniale musikalische Untermalung. Dorian Hunter gehört auch mit Folge 5 zum besten der Hörspielszene.


Dorian Hunter - 4. Das Wachsfigurenkabinett



Erster Eindruck: Vampire, Wachsfiguren und andere Widrigkeiten

Dorian Hunter hat sich mittlerweile im britischen Secret Service ein Team aus fähigen Dämonenjägern zusammengestellt, das schon bald auf die erste harte Probe gestellt wird: Eine junge Stripperin wird tot aufgefunden, doch eine Obduktion kann nicht stattfinden, da ihre Haut völlig ausgehärtet ist. Die Spur führt zu der Vampirin Lady Hurst - und in ein Wachsfigurenkabinett...

Nachdem der Zauermond-Verlag und Regisseur Marco Göllner für die ersten drei "Dorian Hunter"-Folgen völlig zu recht mit Lob überschüttet wurden, fieberte die Hörspielwelt gespannt der vierten Folge "Das Wachsfigurenkabinett" entgegen - und wird definitiv nicht enttäuscht. Mit Donald Chapman hält ein Garant für coole Sprüche und Sarkasmus Einzug ins Dorian Hunter-Team, doch so lustig das auch ist, im Mittelpunkt steht nach wie vor die zeitgemäße, gruselige Spannung. Was in den ersten drei Folgen zu vortrefflich umgesetzt wurde, macht auch diese Folge zu einem absoluten Highlight in der heutigen Horrorhörspielwelt: Eine einfallsreiche Grundidee, ein Storyverlauf voller Action und Mystery und glaubhafte Charaktere. Gelungen sind sowohl die kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse, die völlig organisch in die Handlung eingebaut wurde, sowie der Ausblick auf die nächste Folge am Ende. Gelobt sei an dieser Stelle auch noch einmal der vernünftige Veröffentlichungsrhythmus von 3 Monaten. Es ist wie es ist, Dorian Hunter ist DIE Hörspielsensation des Jahres und hat sich schon in so kurzer Zeit völlig etabliert!

Thomas Schmuckert stellt einmal mehr unter Beweis, dass er die Idealbesetzung für Dorian Hunter ist. Nicht einen Millimeter weicht er von seiner Konzeption der Figur ab und sorgt so für einen perfekten Hörgenuss. Als Gastrolle als undurchsichtige Madame Picard, Besitzerin des Wachsfigurenkabinetts, ist Diana Pilger zu hören, die ebenso überzeugend wie geheimnisvoll ist. Wenn auch nur kurz zu hören, ist Klaus Dieter Klebsch wieder ein absoluter Hochgenuss als Asmodis. Weitere Sprecher sind Claudia Urbschat-Mingues, Konrad Halver und Gisela Trowe.

Harte Industrialklänge bestimmen die musikalische Untermalung, die aber auch während der Sprachpassagen leise im Hintergrund bleiben kann und somit mit der Story und den Sprechern eine enge Verbindung eingeht. Nach dem Hören kann man sich kaum eine andere Gestaltung vorstellen, und somit gehört Dorian Hunter auch produktionstechnisch zum Besten der Hörspielwelt.

Eine Frau im pompösen Ballkleid mit Maske, zu sehen nur als Schatten: Marl Freier, zuständig für die Coverillustration, schaffte etwas geheimnisvolles und zugleich absolut ansprechendes. Das schön gestaltete Booklet bietet neben den üblichen Angaben einen Infotext zu Produzent Dennis Ehrhardt.

Fazit: Klasse Sprecher, klasse Umsetzung, klasse Aufmachung!!! Auch die vierte Folge ist ein Volltreffer. Dorian Hunter ist DIE neue Hörspielserie des Jahres 2008! Zaubermond ist mit Dorian Hunter der ganz große Wurf gelungen.


Dorian Hunter - 3. Der Puppenmacher



Erster Eindruck: Gelungene Produktion um den Dämonen-Killer

Donald Chapman, Mitarbeiter des Secret Service und zuständig für Dorian Hunters Akte, "bittet" ihn bei einem ungewöhnlichen Fall zur Hilfe: Lord Hayward behauptet, dass sein Sohn von Dämonen heimgesucht wird. Tatsächlich stellt Dorian fest, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt: Er ist ein Hermaphrodit, die für die Dämonen großes Unheil bedeuten. Immer wieder redet Phillip Hayward von einer Alina, die anscheinend entführt worden ist. Und dann zeigt Alinas Mutter den beiden ein Foto auf dem Alina nicht größer als eine Puppe ist...

Dass sich hinter "Dorian Hunter" dieselbe Grundidee wie hinter Europas "Dämonenkiller" verbirgt, dürfte ja allseits bekannt sein. Wer aufgrund der eher stiefmütterlichen Produktion der alten Serie, der besonders ein stimmiges Drehbuch fehlte, auch vor der Neuaufnahme zurückschreckt, verpasst einiges. Denn die Fehler sind glücklicherweise nicht wiederholt worden, sodass "Dorian Hunter" vom Zaubermond-Verlag dank Drehbuchautor und Regisseur Marco Göllner nicht nur durch eine wirklich gruselige Story glänzt, sondern diese auch passend umgesetzt worden ist. Auch die komödiantischen Einlagen sind wesentlich stimmiger eingebaut (aufmerksame Hörspielhörer dürften beispielsweise ein recht bekanntes Zitat aus einer anderen Serie wiederentdecken...) und ziehen ihre Stärke eher aus Situationskomik und coolen Sprüchen. Wesentlich düsterer, spannender und glaubwürdiger geht es hier zu, sodass sich die Serie nicht hinter großen Namen der Hörspielszene verstecken muss und auf ihre eigene Weise großartige Unterhaltung bietet.

Auch bei den Sprechern wurde großen Wert auf Professionalität und Qualität gelegt. So sind mit Jürgen Thormann und Gisela Trowe gleich zwei Sprecher dabei, die auch bei der Europa-Produktion mitgewirkt haben. Beide sind für ihre Rollen ideal besetzt und sprechen intensiv und glaubwürdig. Genial ist auch Frank Felicetti als zynischer Donald Chapman, der den Witz der Figur auf sehr trockene Art herüberbringt. Auch die eindrucksvolle Darstellung des geisteskranken Phillip Hayward von Tim Kreuer verdient höchstes Lob. Weiterhin sind unter anderem Udo Schenk, Marina Zimmermann und Stefan Krause zu hören.

Auch musikalisch grenzt sich die Neuaufnahme deutlich von der Europa-Produktion ab. Düstere, stampfende Rhythmen, elektronische Klänge und viele Soundeffekte schaffen eine spannende und intensive Atmosphäre, ohne überladen zu wirken oder zu sehr von den Sprechern abzulenken. Gerade die Übergänge zwischen einzelnen Szenen wurden feinsinnig inszeniert.

Auch das Cover weiß zu überzeugen. Statt groteske Puppen oder Fledermauskarikaturen finden wir einen von hinten beleuchteten Mann auf einer Treppe. Schlicht, eindrucksvoll und mysteriös! Ebenso gelungen ist die Gestaltung des Booklets, in dem sich auch ein interessanter Text über die Entstehung der Serie und Regisseur Marco Göllner finden lässt

Fazit: Mit den drei ersten Folgen der Dorian Hunter-Serie hat Zaubermond alles richtig gemacht. Besonders diese Folge ist sehr gelungen. Wenn es auf diesem Wege weitergeht, steht der Serie eine hoffentlich große Zukunft bevor.


Dorian Hunter - 2. Das Henkersschwert



Erster Eindruck: Alles in einem: Grusel, Mystery und Action

Dorian Hunter sorgt mit Hilfe von Dr. Barrett dafür, dass seine Frau Lilian, die nach den Geschehnissen in Österreich ihr Gedächtnis verloren hat, zurück nach England gebracht werden kann. Da begegnet er der geheimnisvollen Coco Zamis in einer Bar, die beim Auftauchen mehrerer Männer fast panisch flieht. Obwohl Dorian weiß, dass Coco Verbindungen zur schwarzen Familie hat, lässt er sich auf sie ein. Doch schnell merkt er, dass er einen Fehler begangen hat, denn Coco führt ihn zu einem Friedhof...

Die Mystery-Serie "Dorian Hunter" aus dem Zaubermond-Verlag geht nach dem hervorragenden Auftakt mit "Das Henkersschwert" in die zweite Runde. Dabei konnte die hohe Qualität der ersten Produktion nicht nur gehalten werden, sondern ist sogar noch gesteigert worden. Die Geschichte um den Dämonen-Killer gewinnt viele neue Facetten und durch das Auftauchen von Coco Zamis außerdem noch eine interessante Figur. Außerdem wird mehr auf Spannung gesetzt als auf knallige Action, was der Serie äußerst gut tut. Die Dialoge sind stimmig und haben einen angenehmen Mix aus Witz und Ernsthaftigkeit, besonders die eingeschobenen Dialoge, in denen Hunter von den Ereignissen berichtet sind ebenso außergewöhnlich wie gelungen. Insgesamt gefällt mir dieser Teil noch einmal besser als Teil 1 und freue mich schon auf die Weiterführung der Serie.

Neben dem famosen Thomas Schmuckert, der dem Dorian Hunter Glaubwürdigkeit, Coolness und Witz verleiht, überzeugt insbesondere Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis. Mal geheimnisvoll, mal zurückhaltend, mal voller Gefühle, zwischen allen Stimmungen wechselt sie spielend und treffend. Till Hagen hat mit Michaeel Zamis mal wieder die Rolle des Bösewichts, die er grandios umsetzt. Auch Michael Pan überzeugt als wortseliger Dr. Jerome Barrett. In weiteren Rollen sind Martin Semmelrogge, David Nathan und Hasso Zorn zu hören.

Atmosphärisch wurde alles richtig gemacht: Die meist elektronischen Klänge der Begleitmusik weisen in den Übergängen den einen oder anderen Soundeffekt auf, was der Dynamik äußerst zuträglich ist. Die Geräuschkulisse wartet ebenso mit interessanten Effekten auf, sodass selbst ein Zeitstopp passend und glaubwürdig unterlegt wurde.

Umrahmt wird die gelungene Produktion von einer ebenso gelungenen Aufmachung. Das Titelbild ist düster, geheimnisvoll und ideal gestaltet, das kleine Booklet ist mit Grafiken ausgestattet und bietet neben Sprecher- und Produktionsangaben und Danksagungen auch einen Infotext zum Autor des Romans, Neal Davenport, mit einigen interessanten Anekdoten.

Fazit: Hier wurde alles richtig gemacht: Tolle Sprecher, tolle Produktion und eine Story voller Spannung, Mystery und Witz.


Dorian Hunter - 1. Im Zeichen des Bösen



Erster Eindruck: Fantastischer Auftakt einer neuen Serie von Dorian Hunter

Der junge Reporter Dorian Hunter ist mit seiner Freundin Lilian auf einer Reise in der Schweiz. Merkwürdige Gestalten begleiten sie auf ihrer Busreise, und merkwürdigerweise sind alle Mitreisenden am selben Tag im selben Jahr geboren wie Dorian. Als die Gruppe eine Übernachtungsmöglichkeit suchen treffen sie auf den Geisteskranken Vukojew, der sie zu einem Schloss führt. Die dort lebende Gräfin scheint sie schon erwartet zu haben und führt sie in den Speisesaal. Und da offenbart sich ein Geheimnis, dass für Dorian Hunter und seine Freundin den Anfang einer schrecklichen Nacht bedeutet...

Der Zaubermond-Verlag hat sich entschlossen, zusammen mit Regisseur Marco Göllner, der sich für das phantastische Thriller-Hörspiel "Open the Door" verantwortlich zeigte, die "Dorian Hunter" -Reihe neu zu vertonen. Nun ist es so weit, die erste Folge "Im Zeichen des Bösen" liegt vor. Sehr düster ist die Geschichte umgesetzt worden, setzt eher auf mysteriöses Grauen als auf knallende Action, wobei auch diese nicht zu kurz kommt. Die Story steigert sich von anfänglichen leisen Beklemmungsgefühlen über sich wachsenden Schrecken bis zu einem furiosen Finale. Toll gelöst ist die Frage des Erzählers: Dorian Hunter berichtet einer anderen fiktiven Figur von den vergangenen Ereignissen. Eine sehr gute Umsetzung des Stoffes, der bereits unter dem Namen "Dämonenkiller" von Europa erschienen ist. Im direkten Vergleich ist die aufwändigere Produktion von Zaubermond für Fans düsterer Hörspiele wohl die bessere Wahl. So wurden beispielsweise Szenen, in denen die Babys kurz nach der Geburt vertauscht wurden, eingebaut, was die skrupellose Handlungsweise des Bösen das Grauen der Geschichte betont. Ich freue mich schon jetzt auf die folgenden Teile.

Bei den Sprechern wurde auf Professionalität viel Wert gelegt, was sich definitiv auszahlt. Als Dorian Hunter wurde Thomas Schmuckert engagiert, der den Dämonenkiller glaubhaft und mit viel Leidenschaft umsetzt. In die Rolle der Lilian Hunter ist Iris Artajo geschlüpft, die der Rolle ihre notwendige Glaubhaftigkeit verleiht. Als Gräfin Anastasia von Lethian ist Bea Kopyto zu hören. Ihre raue Stimme setzt sie perfekt für die böse und niederträchtige Rolle um. Klaus Dieter Klebsch hingegen ist als Asmodis, Herr der Finsternis, zu hören und spielt eine Gänseheut erzeugende Leistung. Hervorragend! Doch die absolute Top-Leistung liefert Martin Semmelrogge als Vukojew ab. Er spricht den Geisteskranken mit einer erschreckenden Intensität, ohne zu übertreiben oder ins Unglaubwürdige zu fallen. Auch alle anderen Sprecher überzeugen mit Leidenschaft und Überzeugungskraft, unter anderem Santiago Ziesmer, Patick Bach,
Stefan Krause und Till Hagen

Auch musikalisch ist die Produktion ein echtes Highlight. Düster stampfende, elektronische Beats und hektische Melodien unterstützen die Spannung, schaffen perfekte Übergänge, begleiten die Sprecher bei ihren Parts und lassen kaum eine Pause zum Aufatmen zu. Ebenso gelungen ist der Einsatz der Geräusche, die glaubhaft wirkt und so den Hörer das Gefühl des Dabeiseins vermittelt. So entsteht ein dichter Klangteppich, der die Geschichte ideal unterstreicht.

Das Cover ist sehr gut an das düstere Geschehen angepasst. Es spielt mit mysteriösen Elementen, mit dem Unbekannten, und schafft so einen großen Reiz, das Hörspiel zu hören. Auch die Farbgestaltung ist gut gewählt.

Fazit: Eine sehr gelungene Neuproduktion voller Mystik und Spannung, die Lust auf mehr macht.

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